Post on 05-Apr-2015
Leseförderung in der Grundschule
Universität Paderborn
WiSe 09/10
Gliederung
Lese- und Literaturdidaktik Lesekompetenz fördern von Anfang an Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock Heterogenität –individuelle Leseförderung Lesen und Lektüre außerhalb des
Deutschunterrichts Wege zum selbstständigen Lesen (Erika
Altenburg)
Lese- und Literaturdidaktik
Lesen in der Grundschule
Leselehrgang =
Vermittlung elementarer Grundlagen des Lesens (weitestgehend bis Ende 1. Schuljahr abgeschlossen)
Weiterführendes Lesen = wendet sich dem Inhalt, dem Verstehen und
Deuten des Textes zu (ab Klasse 2) literarische Bildung
Literaturunterricht
Zielsetzung :
Förderung der Freude am LesenTexterschließungskompetenzLiterarische BildungFörderung von Imagination und KreativitätAuseinandersetzung mit anthropologischen
Grundfragen
Überblick über die wichtigsten Methoden des Literaturunterrichtes
Fragend-entwickelnder UnterrichtFreies GesprächTextvergleichGestaltender TextvortragProduktive Verfahren
Überblick über die wichtigsten Methoden des Literaturunterrichtes
o 4 Grundtypen der produktiven Verfahren:
1. Ergänzen von Texten
2. Schreiben von Texterweiterung oder Zusatztexten
3. Umschreiben von Texten
4. Analoges Schreiben
o Umsetzung in ein anderes Mediumo Szenische Interpretation
Lesedidaktik
Thesen zur Lesedidaktik in der Grundschule:
1. Lesen ist ein individueller Prozess
Jedes Kind hat einen individuellen Stand (Lesefähigkeit, -fertigkeit, -interesse, -tempo).
dies muss ich berücksichtigen. Lesen fördern bedeutet allen Kindern
Leseaufgaben zu bieten, die sie lesend bewältigen können.
Lesedidaktik
Differenzierende Lesehilfen:
o Formale Lesehilfen: Satzlänge, Schriftgröße, Druckbild, Gliederungshilfen
o Inhaltliche Lesehilfen: unterschiedlicher Schwierigkeitsgrad, unterschiedliche Aufgabenstellungen
o Achtung: Differenzierung, darf nicht zum Auseinanderdriften/ Vereinzelung führen.
Lesedidaktik
2. Sinnerschließendes Lesen und Vorlesen sind zwei völlig verschiedene Aufgaben
„Lesen ist ein Prozess des Begreifens, nicht des Sagens: es ist nicht nötig, das Wort auszusprechen, um den Sinn zu erfassen“ (Kurt Singer)
Stilles Lesen ist die Leseform des Alltags. Beim stillen Lesen gelingt scheinbar die
Sinnerfassung unmittelbarer und rascher. auch zum stillen Lesen Raum geben.
Lesedidaktik
3. Lesen ist nicht gleich Lesen
Es gibt verschiedene Lesehaltungen, denen man Raum geben sollte.
Lesedidaktik
4. Leseinteressen bestimmen was wir aufnehmen
Interessen der Kinder. Verwertungsinteressen (Erwartungen,
Aufmerksamkeit, Absichten/Fragen)
Lesedidaktik
5. Lesefehler zeigen, dass die Sinnerwartung den Lesevorgang steuert
Nicht Fehlerlesung sofort korrigieren. Nach Vollendung des Satzes spürt der Leser
meistens selbst Unstimmigkeit und kann selber verbessern.
Stutzen = funktionale und produktive Leistung Korrektur nur über Rückfragen nach
Bedeutung. Nicht jeder „Fehler“ stört den Kontext.
Lesedidaktik
6. Vorlesen will geübt sein und erfordert aufmerksame Zuhörer
Vor dem Vorlesen, sollte der Text zum Lesen vorbereitet und erschlossen sein.
Vorher ganzen Text lesen (Inhalt, Aussage, Intention u. Stimmung erfassen); erneut durchlesen; Text durcharbeiten (Betonung, Pausengestaltung u.a.)
Methoden, die Kindern helfen können üben
Lesedidaktik
Lesen lernt man durch Lesen!
Lesekompetenz fördern von Anfang an
Schock nach der Pisa Studie im Jahr 2000Im Bereich Lesekompetenz lag Deutschland in
der Gesamtskala Lesen auf dem 21. Platz und erzielte schlechtere Leistungen als fast alle anderen westeuropäischen und alle angelsächsischen Ländern.
Im Bereich Lesekompetenz erreichen fast 10% der Schulabgänger nicht mal Kompetenzstufe 1
Fast ein viertel der Deutschen Schüler war laut dem Pisa Test nach ende der reg. Schulzeit nur mit minimalen Lesefähigkeiten ausgestattet.
Schock nach der Pisa Studie im Jahr 2000Deutsche Schulen entlassen jährlich etwa
80.000 Schüler die auf dem Weg zum sekundären Analphabetismus (die Fähigkeit, einen gedruckten Text nicht verstehen zu können) sind.
Großer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft bzw. Bildungsmilieu und Kompetenzerwerb
Große Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Leseverhalten und der Lesekompetenz
Mädchen erreichen signifikant höhere Testwerte.
Warum Leseförderung in Grundschule & davor ansetzen muss
IGLU zeigte 2003 das sich Deutsche Schüler am ende der vierten Klasse international deutlich besser dastehen als nach ende der Sek 1
Die unterschiede der Geschlechter sind bei IGLU längst nicht so gravierend wie bei Pisa
In der Grundschule ist das Interesse am lesen wesentlich größer als am ende der Sek 1
Warum Leseförderung in Grundschule & davor ansetzen muss
42% der 15. Jährigen geben an sie würden nicht zum Vergnügen lesen. PISA
18% IGLUDie Motivation und Bereitschaft zum lesen ist in
der Grundschule noch am höchsten
Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung1. Soziale Dimension
Förderung der Klassengemeinschaft , die Anerkennung der Fähigkeiten jedes Mitglieds
Schaffung einer Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens, in der Schülerinnen und Schüler mit ihren Leseschwierigkeiten offen umgehen können.
Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung2. Personale Dimension
Selbstvergewisserung des eigenen Leseverhaltens
Aufbau einer stabilen nachhaltigen Lesemotivation
Stärkung des Selbstvertrauens in die eigenen Fähigkeiten
Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung
3. Kognitive Dimension
Erweiterung des Repertoires an Lesestrategien mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozess und ihr Leseverständnis selbstständig entwickeln und kontrollieren können.
Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung4. Dimension des Wissensaufbaus
Ausbildung der Fähigkeit zum lesen von Fachtexten durch die Mobilisierung und Erweiterung von Wissensbeständen und kognitiven Schemata.
Die Lesende Schule
Aktivitäten innerhalb des UnterrichtsZeitung in der SchuleTägliche LeseübungenMärchenerzählerin im UnterrichtVorlesewettbewerbeLesetagebuchBesuch der Stadtbücherei BuchvorstellungLesepatenFeste Lesezeiten im UnterrichtWanderbuch
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für Nicht-gerne-Leser
Meditation AugenschulungenRätselgeschichtenKassetten hörenLesen/Zuhören/Vorlesen
Schulbezogene Aktivitäten
Lese AG für gerne Leser
Buchprojekte
- Projektwochen
- Buchgestaltung
- Lesezeichen
- Bücherflohmarkt
Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock
Fluency-Konzept
Kinder mit Leseschwierigkeiten:
profitieren nicht von den offenen Leseförderangeboten
da Grundvoraussetzungen nicht erfüllt
systematische lesedidaktische Verfahren helfen
Verstehensleistungen unterhalb des Literaturunterrichts werden geübt
Fluency-Konzept
5 Zieldimensionen des Leseunterrichts:
effektive Verfahren der Lesedidaktik:
1. Phonologische Bewusstheit
2. Wortschatz
3. Leseflüssigkeit
4. Textverständnis
5. Strategiewissen
Fluency-Konzept
Welches Ziel verfolgt das fluency-Konzept?
= Fähigkeit zur schnellen, genauen, automatisierten und sinngestaltenden leisen und lauten Textlektüre
Dekodierfähigkeit TextverstehenLeseflüssigkeit
Fluency-Konzept
Was bedeutet fluency?
1. Lesegenauigkeit
Durch Lesefehler kann Bedeutung der Wörter leiden
Selbstkorrektur ist wichtig, da sonst der Satz mangels „Sinn“ weniger oder nicht mehr verständlich ist
Fluency-Konzept
Lesegenauigkeit unter 90%
= unverständlich (Frustrationsschwelle) Lesegenauigkeit ab 90-95%
= Text mit Unterstützung verständlich (Lehr-Schwelle)
Lesegenauigkeit ab 96-100%
= Lesegenauigkeit gewähleistet
Fluency-Konzept
2. Automatisierungsgrad
Wechsel von Genauigkeit zu Automatisierung ist wichtig
sonst Wörter zwar korrekt dekodiert, aber trotzdem nicht verstanden werden
Leseflüssigkeit = Brücke zwischen Entziffern u Verstehen (=> Fähigkeit aus Texten zu lernen)
Fluency-Konzept
Wodurch erwirbt man Leseflüssigkeit?
1. Vielleseverfahren (stille Lesezeit)
2. Lautleseverfahren (Lautlese Tandems)
Vielleseverfahren
- 3 mal/Woche 20 Min. lesen von
selbstgewählten Büchern Vorbildfunktion vom Lehrer- Lesewettbewerbe wie z.B.
„Kilometerlesen“ Quantität (Seiten, Bücher) ist gewinnbringend
Lautleseverfahren – repeated reading- leseschwacher Schüler liest lesestarkem
Schüler mittelschweren Text mehrmals vorbis er eine zuvor festgelegte Leseflüssigkeit
erreicht
Lautleseverfahren – repeated reading- starker Schüler geht mit dem Finger mit &
verbessert Fehler- schwacher Schüler kann sich an Tempo &
Betonung orientieren
1. Chorlesen (beide Schüler lesen simultan)
2. Echolesen (zeitlich verzögertes lesen)
3. Lückenlesen (starker Schüler setzt an einigen stellen aus & schwacher Schüler setzt ein)
Ziel des Lautleseverfahrens
durch Wiederholung:
schwacher Schüler lernen neue signifikante Buchstaben –und Wortkombinationen
Wortschatz wird vergrößert & verbessertwg. Korrekturen des starken Schülers
verbessert sich die Fähigkeit im sinngebenden Lesen
Heterogenität –individuelle Leseförderung
Leseportfolios
Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle Förderung
Heterogenität ist deshalb ein Schlüsselwort in der Diskussion um gute Bildung und sprachliche Förderung, weil damit die Verschiedenheit der Kinder als Faktum, zugleich aber auch als Herausforderung für Schule und Unterricht ins Zentrum rückt.
Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle Förderung
Die Vielfalt der Voraussetzungen und der Möglichkeiten der einzelnen Kinder zeigt sich auf mehreren Ebenen: soziale Verschiedenheiten:
Sprachgebrauch und -kultur in den Familien
Umgang mit den Medien in ihrer Umgebung
Geschlechtsspezifische InteressenIhre Herkunftssprache
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache erschweren:
Differenzen bei der Artikulation von Muttersprache und Zweitsprache
Differenzen zwischen den syntaktischen Strukturen
Der geringe Umfang des Wortschatzes erschwerter Zugriff auf das semantische Lexikon verlangsamter Prozess der Worterkennung reduzierte Lesegeschwindigkeit
Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit
Deutsch als Zweitsprache erschweren:
Mangelnde Beherrschung der Instruktionssprache
Das kulturell geprägte Vorwissen erschwert das Verstehen von Texten, die an einen kulturellen Kontext gebunden sind
Mögliche Fördermaßnahmen
Koala: Koordinierte Alphabetisierung im Anfangsunterricht Koala ist ein Weg, zweisprachige Kinder zweisprachig zu alphabetisieren, ihre Kompetenzen zu nutzen und sie planvoll zu fördern.
8-Wochen-LesetrainingZusätzliche Förderstunden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Sollen die Lernstandanalysen und die individuelle Leseförderung erleichtern
Ermöglichung einer Individualisierung der Leistungsfeststellung und –beurteilung
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Definition allgemein: Ein Portfolio ist eine Zusammenstellung von Dokumenten, die im Laufe der Zeit verschiedene Aspekte der Entfaltung und Entwicklung eines Kindes aufzeigen
Definition speziell: eine ziel- und zweckgerichtete Auswahl von Arbeiten eines Schülers, einer Schülerin, in welcher die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen im Bereich Lesen dokumentiert werden
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Mögliche Zwecke zur Einsetzung des Portfolios:Didaktischer Lernbegleiter
Grundlage für die Erstellung individueller Fördermaßnahmen
Sichtbarmachen der Lernfortschritte
Individuelle Förderung mit Leseportfolios
Grundlage für die Beurteilung der Leseleistungen der SuS im Rahmen der „Beobachtung der Mitarbeit“
Unterstützung der Einführung und Implementation der Bildungsstandards
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Ordner mit Registerblättern, Selbstreflexions- und Rückmeldebögen1. Registerblatt: „Das bin ich“: Die SuS sollen
sich mit Hilfe von Texten, Collagen, etc. vorstellen. Beschrieben werden u.a. das Lesevorhabe, -schwerpunkte und –vorlieben Überprüfung der eigenen Erwartungen am Ende der Arbeitsphase/des Schuljahrs
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
2. Registerblatt: „Für die Leserinnen und Leser“: Die SuS verfassen zum Ende der Arbeitsphase Briefe an mögliche Leser, in denen sie ihr Portfolio und ihre Arbeit daran vorstellen und dokumentieren.
3.-5. Registerblatt: Blätter zu den Bildungsstandards; Zu jedem Registerblatt ist ein Selbstreflexions- und ein Rückmeldebogen mit den entsprechenden Can-do-statements eingeordnet.
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
LeselisteAußerdem Platz für Urkunden und
zusätzliches Arbeitsmaterial
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios
Das Deckblatt kann von den SuS individuell gestaltet werden die persönliche Gestaltung erhöht die Identifikation des Kindes mit dem Portfolio
Drei Symbole zur Selbsteinschätzung (z.B.:Ve4rschiedene Glühbirnen)
Kompetenzen
Kompetenzen, die durch die Portfolioarbeit zusätzlich gestärkt werden:Ich-Kompetenz:
Stärkung der eigenen Person und des Selbstwertgefühls
Verbesserte SelbsteinschätzungSelbstständiges Arbeiten und Lernen
Kompetenzen
Sozial-Kompetenz:Austausch über LeistungenGegenseitige HilfestellungenLob und Kritik erfahren und den Umgang damit
übenIn Partner- oder Lerngesprächen
Eigenverantwortung wahrnehmen
Sach- und Handlungskompetenz
Portfolio-Handlungen
Die fünf Portfolio-Handlungen:SammelnAuswählenVergleichenkommentierenpräsentieren
Lesen und Lektüre außerhalb des Deutschunterrichts
Lesen und Lektüre außerhalb des Deutschunterrichts
Einbezug von Büchern steigert die Bereitschaft zum Lesen und hilft das
Leseverhalten Heranwachsender zu stabilisierenRomane und Erzählungen im
GeschichtsunterrichtBücher über menschliche Erfahrungen im
Religionsunterrichtbasteln im KunstunterrichtFächerübergreifend - Büchbox
Außerunterrichtliche Leseförderung in der SchuleZiele und Adressaten schulischer
Leseförderung:
Zielgruppen der Leseförderung sind alle KinderLeseförderung fordert MitwirkenDurch die Veränderungen der Medienwelt wird
Leseförderung zu einerwichtigen gesellschaftlichen Aufgabe
Außerunterrichtliche Leseförderung in der Schuledenn Lesen…ist Schlüssel für heutige Medienkulturist Voraussetzung für Schul- und
Berufsausbildung, sowie für Berufslebenbestimmt soziale Positionmacht gesprächsfähig,ist Voraussetzung für Teilnahme am
demokratischen Diskursbedeutet Zuwachs an Lebensqualität
Handlungsfelder und Aktivitäten schulischer LeseförderungHandlungsfelder die in Wechselwirkung stehenInstruktion von LesekompetenzZugänglichmachen von Lesestoff + Hilfe bei der
Lektürewahl; Zugänglichmachen von Büchernvielfältiges Bücherangebot durch Bücherboxen,
Klassenbücherei, Schülerbücherei und Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken
Hilfen bei der LektürewahlSchule ein Ort für Weitergabe von
LeseempfehlungenBücherausstellung
Schaffung bzw. Erhaltung von Lesemotivation
lesen ist positiv, lesen ist wichtig und
lohnend, bereitet Spass, ist
interessant, bietet Informationen, bietet
Handlungsanleitungen und hilft
eigene Befindlichkeit zu erkunden
Motivationsformen
A) Vorlesen
B) Klassen- und Schulzeitung
C) Szenisch darstellendes Spiel
D) besondere Aktionen
A) Vorlesen
ausgiebig vorlesen und erzählen, Bücher hineinführen und helfen durchzuhalten
Lesen als motivationale Grundlage für lebenslanges Lesen
mitlesen als Vorbildfunktionbaut Barrieren ab
B) Klassen- und SchulzeitungZeitung als Informationsmittel und somit Medium
des Lesens und der Leseförderung
C) Szenisch darstellendes Spiel
bietet positive ErfahrungsmomenteIdeal bei selbst verfassten/bearbeiteten Stückenbesonders produktiv sind altersgemischte
Gruppen
D) besondere Aktionenliterarische WerkstattLesewocheLesefestLiterarische Schulfreizeiten oder Klassenfahrten
Orte des Lesens in der Schule
Anregende, lesefreundliche Umgebung
- für den Austausch
- für das miteinander Lesen
- für Partnerarbeiten
- Diskussionen und Anregungen
- für den kreativ-produktiven Umgang mit Büchern
Orte des Lesens in der Schule
zeitliche Freiräume zum Lesen schaffenreiches BücherangebotLeseclub, Lesewerkstatt, Bücherwoche,
Projektwoche, Lesenächte, Wettbewerbe
Wege zum selbstständigen Lesen
(Erika Altenburg)
Wege zum selbstständigen Lesen
Definition: Lesen
= ein komplizierter kognitiver Prozess
dient der Sinnentnahme
- Antizipation
- HypothesenbildungMethodische Konsequenz:
Lesen üben mit zusammenhängenden Texten, nicht mit Einzelwörtern.
Kritik an Leseunterricht in Schulen
E. A. bemängelt, dass in der Schule vor allem das laute Lesen geübt wird
weil der Inhalt dadurch nicht richtig erfasst wird
weil das laute Lesen nicht der alltäglichen Lesehaltung entspricht
weil die Kinder den Text als erstes für sich selbst erschließen sollten
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule1. Schlüsselbegriffe klären
Lehrer/in gibt die Schlüsselbegriffe vor in Partner- oder Gruppenarbeit die Gedanken zu
den Begriffen notieren jedes Kind liest den Text für sich leise durch Vergleich: notierte Bedeutungsmöglichkeit und die
im Text passende Bedeutung
Lernziel: Semantik; Strategie zur Texterschließung
erlernen
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule2. Textteile antizipieren
Lehrer/in gibt Teil eines Wortes/ eines Satzes/ eines Textes vor
Kinder sollen antizipieren (fortsetzen) Vergleich: Antizipiertes – Fortsetzung
Lernziel: Antizipation, Hypothesenbildung, Neugier
auf den Text wecken (Motivation)
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule3. Text rekonstruieren
Lehrer/in verändert die Reihenfolge der Sätze eines Textes
Kinder sollen sie wieder in die richtige Reihenfolge bringen
Diskutieren des Ergebnisses; Begründung aus dem Textzusammenhang
Lernziel: Erkennen der Textverknüpfungen z.B.: Satzbau; inhaltliche Bedeutung
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule4. Text ergänzen
Lehrer/in streicht zentrale Begriffe des Textes Kinder füllen die Lücken aus vergleichen und diskutieren der Ergebnisse
untereinander Vergleich mit dem OriginaltextLernziel: Informationsverarbeitung Hilfe für den Lehrer/in, um herauszufinden, wie weit das Textverständnis reicht
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule5. Text vom Ende her erschließen
Lehrer/in gibt ein Textende vor Kinder lesen dieses, notieren sich die Aussage,
Fragen an den übrigen Text Lesen des übrigen Textes zum Klären der
Fragen Rücksprache mit der Klasse über die Antworten Lernziel: Lesemotivation schaffen; „den roten Faden“ von längeren Texten erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule6. Text gliedern
Lehrer/in gibt zu gliedernde Texte vor ( je nach Leistungsstand unterschiedlich)
Kinder lesen still und gliedern den Text Begründung der Lösungen Diskussion
Lernziel: Syntaktische; Inhaltliche Strukturen erfassen
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule7. Texte vergleichen
Lehrer/in wählt Texte zu einem bestimmten Thema (oder mit ähnlicher Struktur) aus; diktiert Schreibaufgabe
Kinder vergleichen in Partner-/Gruppenarbeit die Texte (z.B: zwei gegebene Texte; ein selbstgeschriebener und ein gegebener Text)
Lernziel: Herstellung von inhaltlichen Zusammenhängen, dadurch können schwierigere Texte leichter
erschlossen werden
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule8. Text bildnerisch umsetzen
Lehrer/in wählt einen geeigneten Text aus Kinder lesen den Text für sich Kinder setzen den Text künstlerisch um Präsentation der Kunstwerke Sehr gut für jüngere Kinder geeignetLernziel: Erfassen des Inhalts; Lese-Motivations-
Förderung Lehrer/in kann erkennen, wo die Schwierigkeiten des Verstehens bei
den verschiedenen Schülern bestehen
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule9. Text graphisch umsetzen
Abstraktere Bilder (Strichmännchen etc.), die einzelne Textabschnitte darstellen
Darstellungen dienen nicht mehr dem reinen Textverständnis, sondern dem Erfassen von Verhältnissen (Bsp. : Beziehungen zwischen bestimmten Personen)
Wird häufig im Religionsunterricht eingesetztLernziel: Verständnis von bestimmten inhaltlichen
Zusammenhängen
10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule10. Text szenisch umsetzen
Lehrer/in wählt geeigneten Text aus und teilt die Kinder in Gruppen ein
Kinder lesen still, sprechen über den Text in der Gruppe
Rollenverteilung UmsetzungLernziel: Übung der Interpretation eines Textes;
Förderung der Kreativität und der Empathie
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!