Neue Wege des Lehrens und Lernens Vom Dozieren über die Lernberatung zur reflexiven Erziehung Prof....

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Neue Wege des Lehrens und Lernens

Vom Dozieren über die Lernberatung zur reflexiven Erziehung

Prof. Dr. Rolf Arnold

Fachgebiet Pädagogik TU Kaiserslautern, Distance & International Studies Center (DISC),

Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) und

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1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen

2 Die Entgrenzung der Konzepte3 „Fresh Thinking“4 Erziehung neu denken!

04/11/232

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1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen

2 Die Entgrenzung der Konzepte3 „Fresh Thinking“4 Erziehung neu denken

HGFEInformelles

Lernen

DCBAFormelles

Lernen

Emotionale

Kompetenz

Sozial-

kompetenz

Methoden-

kompetenz

Fach-kompetenz

Traditionelle Form

Erweiterung 1987 ff

Erweiterung 1995 ff

Entgrenzung der Kompetenzen

Kompe-tenzarten

Lern-formen

Prof. Dr. R. Arnold

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1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen

2 Die Entgrenzung der Konzepte3 „Fresh Thinking“4 Erziehung neu denken!

04/11/235

Diese fragwürdig gewordenen Selbstverständlichkeiten sind:

die Annahme, dass es die beste aller Voraussetzungen für das eigene Lernen sei, jemanden gefunden zu haben, der einen (be)lehrt(Lehr-Lernillusion sensu Holzkamp),

die Annahme, dass man selbst wenig bzw. kaum etwas zum eigenen Lernprozess „beitragen“ kann(die gelernte Hilflosigkeit des Lerners),

die Annahme, dass Wissen im Wesentlichen die Kompetenzen stiftet, um die es geht bzw. gehen soll(die intellektualistische Illusion),

die Annahme, dass Geführtwerden im Lernprozess keine Risiken und Nebenwirkungen habe(die Illusion der Freiheit von Nebenwirkungen) und

die Annahme, dass man grundsätzlich zusammenkommen und sich austauschen muss, um nachhaltig und erfolgreich zu lernen.(die On-campus-Illusion).

  

   

2. Leitfrage:Welche Selbsterschließungs-, Kooperations- und Selbstreflexionsmethoden werden in dieser Lehr-Lernsequenz eingeübt oder trainiert?

1. Leitfrage:Welche 3-4 fachlichen Lernziele sollen die Lernenden in dieser Lehr-Lernsequenz durch möglichst selbstgesteuertes Lernen erreichen?

Leitfragen für einen Unterricht im Stereoton

Welche Erfahrungsräume, in denen sich die Lernenden als selbstwirksam erleben und Gefühle der Abhängigkeit und Hilflosigkeit in ihren Lernprozessen überwinden können, eröffne ich durch die methodische Inszenierung?Erfahren

Wie inszeniere ich das Lehrangebot so, dass die Lernenden ausreichend (!) Gelegenheit haben, diesen selbstständig und in Kooperation zu erschließen?Handeln

Wie biete ich den Lehrinhalt dar?Darstellen

Emotionale

Kompetenz

Sozial-

kompetenz

Methoden-

kompetenz

Fach-

kompetenzDidaktischeWirkungstiefe

Prof. Dr. R. Arnold

Kompetenz-

arten

Die gestufte didaktische Wirkungstiefe

Die Ermöglichungsfaktoren eines nachhaltigen Lernens:

• Produktiv

• Sozial

• Situativ

• Aktivierend

• SelbstgesteuertD. F.:Distribuierung neu denken !

Multimode - Learning

Assisted Learning

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1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen

2 Die Entgrenzung der Konzepte3 „Fresh Thinking“4 Erziehung neu denken!

Abb.: Wir sehen und erkennen durch unsere emotionalen Brillen

Prof. Dr. R. Arnold

„Uns stellt sich Wahrnehmung als ein hochaktiver, hypothesengesteuerter

Interpretationsprozess dar,

der das Wirrwarr der Sinnessignale nach ganz bestimmten Gesetzen ordnet

und auf diese Weise dieObjekte der Wahrnehmung definiert.“

(W. Singer)

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1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen

2 Die Entgrenzung der Konzepte3 „Fresh Thinking“4 Erziehung neu denken!

Prof. Dr. Rolf Arnold - Führung und Intervention in pädagogischen Prozessen - SoSe 2008

„Aberglaube Disziplin“

„„Verlegenheit als Rezept?“Verlegenheit als Rezept?“

Welche Risiken und Nebenwirkungen hat die unbedingte

„Wiederherstellung der Disziplin“?

Illusion eines pädagogischen Passepartouts bzw. eines

pädagogischen Universalrezeptes: leichte Steuerbarkeit und

Anpassung.

Wie entwickelt man Einsichts- Konflikt und Verantwortungsfähigkeit

bzw. „individuelle Regulationsfähigkeit“?

Es geht nicht um Disziplin und Disziplinierung, sondern um Identität

und Verantwortung.

Erziehung ist BeziehungErziehung ist Beziehung

„Die erzieherische Beziehung ist eine professionelle Bringschuld der Lehrer“.

„Resignation ist oft genug Ausdruck eigener Begrenzungen, nicht objektiv >schlechter< Verhältnisse“.

Es bleibt sonst die unterkomplexe Mehr-desselben-Erziehung!

Die vier „B“ einer nachhaltig wirksamen Erziehung

Erziehungswirkungen basieren auf der Klarheit des Erziehungsverantwortlichen und seiner Beziehung zum Heranwachsenden. Voraussetzungen einer wirksamen Erziehung sind die vier „B“:

Bindung: Interesse am Wachstum und der Entwicklung Begrenzung: Befestigung, nicht Eingrenzung Begleitung: zurückhaltende, aber präsente Führung Bildung: Höhere Entwicklung des Selbst

Sind diese vier Voraussetzungen nicht gegeben, sucht sich der Selbstausdruck des Heranwachsenden bisweilen verschlungene, aber auch verzweifelte Wege. Disziplinprobleme verweisen zumeist auf einen Mangel in einem der vier B Aspekte. Grundlage allen erzieherischen Erfolges sind die Zuwendung und die Wertschätzung. In ihnen kommt die Bindung zum Ausdruck: Es geht um zugewandte Grenzsetzung, nicht um begrenzende Zuwendung. Erziehungsexzesse sind „Abfuhrmöglichkeiten aufgestauter Affekte“ (Alice Miller) der Erziehungsperson – mit bisweilen verheerenden Wirkungen für das Wachstum und die Entwicklung des einzelnen sowie die gesellschaftliche Kultur des Zusammenlebens.

Zitat

„...Es ist in der Tat fast ein Wunder, dass die modernen Methoden der Ausbildung die heilige Neugier des Forschens noch nicht völlig erstickt

haben;

denn diese zarte, kleine Pflanze bedarf – neben dem Ansporn

– hauptsächlich der Freiheit; ohne diese geht sie ohne jeden Zweifel

zugrunde.“Albert Einstein

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt:arnold@sowi.uni-kl.de

www.uni-kl.de/paedagogik

Workshop & Trainings:www.systhemia.com