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OSTTHÜRINGER WIRTSCHAFT
11 / 2018NovembeR
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AuS- uNd WeITeRbIlduNgZahlenjongleur oder Erbsenzähler?
Seite 10
ZAHleN uNd FAkTeNOstthüringer Wirtschaft in Topform
Seite 12
INTeRNATIoNAleSUnsicherheit dämpft den Optimismus
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Wirtschaftsstandort mit Potenzial Seite 14
Zusammen neue Wege finden
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1Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Editorial
Ostthüringen: Attraktiver Standort mit Handlungsbedarf
Mehr Lob als Kritik haben Ostthüringer Unternehmer für ihren Standort. Drei Viertel von ihnen würden ihn laut unserer aktuellen Umfrage sogar weiterempfehlen. Das spricht eindeutig für die Region und bietet Grund für Optimismus.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber auch: Es ist richtig, den Finger in die Wunde zu legen, um Entwicklungen positiv zu beeinflussen.
Wir müssen mit unseren „Pfunden mehr wuchern“. Die Standortstärken, wie gut aus-gebaute Infrastruktur, gesunde Umwelt, gute soziale Bildungs- und Freizeitangebote müssen im Standortmarketing deutlicher herausgestellt werden. Das ist eine Heraus-forderung für Landes- und Regionalpolitik, aber auch für uns Unternehmer. Gerade beim Wettbewerb um die dringend benötigten Fachkräfte haben wir gute Argumente – was fehlt, sind die richtigen Marketinginstrumente. Daran müssen wir noch arbeiten.
Unsere Firmen brauchen qualifizierte Mitarbeiter und dringend Berufsnachwuchs. Der Fachkräftesicherung räumen sie deshalb eine höhere Priorität ein als anderen Fak-toren. Aber auch bei den Themen Wirtschaftspolitik, Bürokratieabbau, Gewerbe- und Grundsteuern, Dauer von Verwaltungsverfahren und Energiekosten sehen sie Kritik-punkte und damit Handlungsbedarf.
Die Stärken müssen im Standortmarketing intensiver herausgestellt werden, an den Schwächen müssen wir arbeiten – Politik und Wirtschaft gleichermaßen im konstruktiven Dialog!Deshalb wird die IHK die Umfrageergebnisse mit Entscheidern in Land und Kommunen diskutieren und bei notwendigen Entscheidungen am Ball bleiben.
Das Fazit der Umfrage lässt sich in drei Punkten zusammenfassen:
Fachkräftesicherung hat sich zur zentralen Herausforderung entwickelt.
Ostthüringer Unternehmen können auf eine gute Infrastruktur bauen.
Standortkosten sind im Vergleich mit anderen Wirtschaftsregionen weiter-hin zu hoch.
Dr. RalfUwe BauerGeschäftsführer der Ostthüringischen Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe mbH Rudolstadt (OMPG)
Geschäftsführender Direktor des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK)
Präsident der IHK Ostthüringen zu Gera
Ich bedanke mich bei den Ost - thüringer Unternehmern, die sich an unserer Standortzufrieden-heitsumfrage beteiligt haben.
2 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Ostthüringer Wirtschaft in Topform
Die Ostthüringer Konjunktur hat nach der Verschnaufpause im Frühjahr wieder deutlich an Fahrt gewonnen. Geschäfts-lage und Erwartungen werden jeweils mit neuen Bestmarken bewertet, sodass sich der IHK-Konjunkturklimaindikator um vier Punkte erhöht und das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. Seite 12
Unsicherheit dämpft den Optimismus
Mit den jüngsten globalen Entwicklungen in der Handels- und Sanktionspolitik beschäftigt sich die deutsche Wirtschaft in den USA. Im Interview mit Freya Lemcke, Vice President, Representative of German Industry and Trade, geht es um die Betroffenheit der Unternehmen und die Interessensvertretung der Wirtschaft vor Ort. Seite 26
Zahlenjongleur oder Erbsenzähler?
Praxisnahe berufliche Weiterbildung eröffnet Fachkräften Chancen für einen beruflichen Aufstieg. Controlling ist keine Erbsenzählerei, sondern ein wich-tiges Instrument für die Unternehmens-führung. Es sorgt für Transparenz und ist Grundlage für Entscheidungen. Die IHK-Fachkraft Controlling hat das dafür notwendige Wissen. Seite 10
Inhalt
Titelthema
Wirtschaftsstandort mit PotenzialDer Wirtschaftsstandort Ostthüringen kann sich sehen lassen. Drei Viertel der heimischen Unternehmer würden ihren Standort weiterempfehlen – so das Ergebnis der aktuellen IHK-Standortumfrage. Handlungsbedarf sehen sie u. a. bei der Breitbandanbindung und beim Thema Fachkräfte. Die weichen Standortfaktoren von Umwelt bis Kinderbetreuung bekommen eine positive Bewertung – starke Argumente im Wettbewerb um Fachkräfte. Seite 14
Unsere Rubriken
1 Editorial
3–7 IHK aktuell
8–10 Aus- und Weiterbildung
11–13 Zahlen und Fakten
14–19 Titelthema
20–22 Firmen und Menschen
24 Innovationen
25 Finanzierung und
Förderung
26–27 Internationales
28 Recht
29 Steuern
30–32 Amtliches
32 Impressum
Beilagenhinweis: In der Gesamtauflage dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Thüringer Aufbaubank.
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Klima Trend Ostthüringen
IHK aktuell
Wertschöpfung in Thüringen stärken
„Unternehmen stehen ständig vor der Herausforderung, sich der Entwicklung der Märkte, den Anforderungen ihrer Kunden und aktuell der Digitalisierung anzupas-sen. Wir brauchen ‚echte‘ Innovationen im Mittelstand, mehr als nur Effizienzsteige-rungen. Überzogene gesetzliche Regulie-rungen und Bürokratie sowie der Fach-kräftemangel bremsen unsere Firmen dabei aus“, erklärte IHK-Präsident Dr. Ralf-Uwe Bauer. Wertvolle Impulse und innovative Lösungen bringe die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen. „Politik und Unternehmer-netzwerke müssen gemeinsam daran ar-beiten, die Wertschöpfungskette innerhalb Thüringens zu stärken, um das Wachstum des Wirtschaftsstandorts zu sichern.“
Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee betonte, dass Forschung und Innovation auch künftig ein Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik des Landes bleibe, auch wenn die Mittelzuweisungen vom
Bund und von der EU künftig deutlich zu-rückgingen.
Gezielte Förderung für Innovation
„Innovativer Mittelstand möchte Interes-sen bündeln und vertreten, Arbeiten und Leben an Hightechstandorten vereinen so-wie Forschen und Fertigen innerhalb von Synergien verfolgen“, betonte IHK-Vize-präsident Dr. Knuth Baumgärtel. Er ver-wies auf das erfolgreich arbeitende Netz-werk „Tridelta Campus Hermsdorf“, in dem auch seine Firma Micro-Hybrid integriert sei. Solche Initiativen sollten stärker in den Fokus der Politik rücken.
Mut – Erfolgsrezept der Macher
Einen unterhaltsamen Einblick, wie Inno-vation funktioniert – oder auch nicht, gab Dr. Jens-Uwe Meyer, Experte für Innova-tionen und Leipziger Unternehmer. „Inno-vation ist tägliche Aufgabe mittelständi-scher Unternehmer. Mutige Macher statt Arbeitskreise. Entschlossenheit statt Zag-haftigkeit.“
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Innovativer Mittelstand braucht innovative PartnerIHKPräsident Dr. RalfUwe Bauer verweist auf Chancen bei Forschungskooperationen
Unter der Überschrift „Nichts Neues ohne Neugier“ diskutierten auf dem IHK-Jahresempfang am 25. Oktober Ostthüringer Unternehmer mit Gästen aus Politik und Wirtschaft über Innovation als Wachstumstreiber und Scheitern als Neuanfang.
IHKVizepräsident Dr. Knuth Baumgärtel: Innovative Netzwerke, wie der „Tridelta Campus Hermsdorf“ sollten mehr Unter-stützung erfahren.
Foto: IHK / SIO MOTION
4 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
IHK aktuell
Höchstes Gremium der IHK ist die Vollversammlung. In Ostthüringen arbeiten dort 56 Unternehmer aus allen Branchen und Regionen des IHK-Bezirks ehrenamtlich für Unternehmer. Sie wägen die Standpunkte der IHK zu wichtigen wirtschaftlichen Themen ab. Als Ansprechpartner für die Unternehmer tragen sie deren Themen und Probleme in die IHK-Arbeit. In lockerer Reihenfolge stellen wir die Mitglieder der IHK-Vollversammlung vor.
Kooperative Firmenstruktur hält mir den Rücken freiIm Portrait: Danny Schindler, Vizepräsident der IHK Ostthüringen zu Gera
„Willst Du meine Firma einmal überneh-men?“ – Die Frage seines Vaters war für Danny Schindler der Anstoß, den Beruf „Unternehmer“ zu wählen. Dietmar Schindler hatte 1991 die HBS Elektrobau GmbH gegründet, ein Handwerksunter-nehmen für Elektroinstallationen in Ge-bäuden. Er wollte die Nachfolge langfris-tig planen. Das war 2003. Danny Schindler hatte als studierter Elektroingenieur bis dahin keine Erfahrun-gen mit beruflicher Selbstständigkeit. So gründete er kurzerhand die HBS Software & Automatisierung, um Erfahrungen als Unternehmer zu sammeln. Er merkte schnell: „Selbstbestimmt zu arbeiten macht Spaß. Man ist nicht von den Ent-scheidungen anderer abhängig, sondern bestimmt selbst Ziele und Wege.“ Dennoch hat er gern ein engagiertes Team hinter sich, das er aktiv in die Entscheidungs-findung einbindet.
Auch mit Gegenwind fertig werden
Gerade bei schwierigen Themen ist es ihm wichtig, die Meinungen anderer anzuhö-ren. Das hält er bis heute so – auch wenn es oft nicht leicht ist. „Wenn es zum Bei-spiel um Investitionen und viel Geld geht, ist es eine echte Herausforderung, alle zu überzeugen.“ Auch als er bei dem ihm so wichtigen Thema Ausbildung neue Wege ging, bekam er viel Gegenwind, setzte sich am Ende aber durch. Die HBS Elektrobau, deren Geschäftsführung er 2009 über-nahm, war eine der ersten Firmen, die Azubis aus Rumänien, Spa nien oder Un-garn nach Thüringen holte. Danny Schind-ler nutzte persönliche Kontakte, suchte Unterstützung bei Arbeitsagentur und Auslandshandelskammer. 2012 starten die ersten Azubis nach Deutschkursen in ihren Heimatländern mit einem Praktikum und danach mit der Ausbildung. Das Engage-
ment hat sich durchaus gelohnt. Bis heute werden in der Firma erfolgreich auch ausländische Jugendliche ausgebildet und integriert. Ausbildung ist für Danny Schindler ein wichtiges Thema, für das er sich nicht nur in der Firma engagiert, sondern auch in der IHK-Vollversammlung. „Junge Leute in die Region bringen und halten geht am besten durch Ausbildung und gute beruf-liche Entwicklungschancen. Davon profi-tiert nicht nur der Ausbildungsbetrieb, sondern das gesamte Umfeld“, ist er über-zeugt.
Kooperativer Führungsstil und Firmenstrukturen bevorzugt
„Mitarbeiter in Unternehmensentschei-dungen einzubeziehen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen und umzusetzen, funktioniert am besten in klaren, über-schaubaren Unternehmensstrukturen. Als
Mitarbeiter in einem Konzern habe ich das so nicht erlebt“, so die Erfahrungen von Danny Schindler. Für ihn ein guter Grund, die sehr stark gewachsene HBS Elektrobau 2017 zu verlassen, zu der zu diesem Zeit-punkt 15 Unternehmen in ganz Deutsch-land mit 750 Mitarbeitern gehörten. Er löste fünf Unternehmen aus diesem Fir-menverbund und gründete die innofino GmbH. Die Firmen agieren selbstständig, während innofino die koordinierenden Aufgaben einer Holding übernimmt. „Diese kooperative Firmenstruktur hält mir einerseits den Rücken frei vom operativen Geschäft, ermöglicht andererseits gemein-sam getragene strategische Entscheidun-gen“, ist er überzeugt. Das gibt ihm auch den Freiraum für Hobbys, wie das Reisen. „Durch die Digitalisierung vieler Abläufe kann ich praktisch an jedem Ort der Welt arbeiten.“ Demnächst will er eine vierwö-chige Sprachreise nach Costa Rica antreten – ohne Sorge um sein Unternehmen.
Danny Schindler, Geschäftsführer innfino GmbH, Schleiz
5Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
IHK aktuell
Auch als angestellter Manager wie ein Unternehmer denkenIm Portrait: Roland L. Emig, Mitglied der IHKVollversammlung
Seit 2012 leitet Roland L. Emig die tradi-tionsreiche Saalfelder Firmengruppe Samag als verantwortlicher Geschäftsführer. Ein-mal ein Unternehmen zu leiten, sei ihm nicht in die Wiege gelegt worden, sagt er. Doch Menschen zu führen und zu moti-vieren, Dinge zu beeinflussen und zu ge-stalten und Verantwortung zu übernehmen liege ihm. Deshalb hat er, nach 13 Jahren Bundeswehr, den Schritt in die Wirtschaft gewagt und nicht bereut. Er übernahm verschiedene Managementaufgaben in Thüringer Firmen, ehe er als Geschäfts-führer zur Samag kam. „Gerade hier in Thüringen kann man noch viel bewegen. Es gibt hier noch den ‚Gründergeist‘, auf-geschlossen gegenüber Neuem zu sein, Ideen weiterzuentwickeln und gemeinsam Perspektiven zu schaffen.“ Für den gebo-renen Badener ist Thüringen zur Heimat geworden – nicht nur beruflich, auch privat fühlt er sich hier wohl.
Jeder ist in seiner Funktion verantwortlich für das Ganze
„Auch als angestellter Manager muss man denken und handeln wie ein Unternehmer – und mit Herzblut dabei sein. Nur so ge-lingt es, auch langfristig das Potenzial der Firma zu entwickeln“, ist Roland L. Emig überzeugt. „Seit den 1990er Jahren ist es diesem traditionsreichen Unternehmen ge-lungen, sich quasi neu zu erfinden. Zusätz-lich zu den Werkzeugmaschinen, für die die Firma bekannt ist, auch neue Wege zu ge-hen und zum Beispiel mit der Herstellung innovativer Fahrzeugkomponenten andere Märkte zu erschließen.“ Nur wenn es gelin-ge, immer einen Schritt nach vorn zu den-ken – Wie wird der Markt in fünf oder zehn Jahren aussehen und mit welchen Produk-ten können wir dann erfolgreich sein? –, habe das Unternehmen langfristig gute Chancen. „Dazu müssen auch die Prozesse und Strukturen im Unternehmen immer wieder hinterfragt und angepasst werden. Das gelingt nur, wenn auch die Mitarbeiter einbezogen werden, Ziele und Veränderun-gen verstehen und mittragen. Egal ob am Band, an der Maschine oder im Controlling
Roland L. Emig, Geschäftsführer der SAMAG Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH
– jeder ist in seiner Funktion verantwort-lich für das Gelingen des Ganzen.“ Seine Aufgabe als Manager und die seines Füh-rungsteams sieht er auch darin, die Men-schen mit ihren unterschiedlichen fach-lichen Fähigkeiten so einzusetzen, dass sie sich gegenseitig befördern und nicht behin-dern. Dazu gehöre es auch, Raum zu schaf-fen für Menschen, die Ideen entwickeln und etwas bewegen wollen. Nur so sei Nachhal-tigkeit in der Firmenentwicklung zu errei-chen. Er will seinen Mitarbeitern Mut ma-chen, ihren gewohnten Platz zu verlassen, um neue Wege zu suchen. Deshalb legt er auch großen Wert auf eine offene Unter-nehmenskultur. „Ich bin für jeden im Haus direkt erreichbar, ohne Umweg über ein Sekretariat und Anmeldung“, sagt er und will so Kommunikation über Hierarchie-stufen hinweg erleichtern.
Verwurzelung in der Region ist die Basis für internationalen Erfolg
„Das Unternehmen, für das ich die Verant-wortung trage, ist Teil der Region und soll es auch längerfristig bleiben. Hier hat es seine Basis, auch wenn wir auf interna-tionalen Märkten unterwegs sind“, sagt
Roland L. Emig. Deshalb engagiert er sich nicht nur für die „eigene“ Firma, sondern will auch etwas in seinem Umfeld bewegen. Die Verkehrsanbindung für Saalfeld an die A4 ist ein Thema, für das er sich gemein-sam mit anderen Unternehmern im Städte-dreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blanken-burg stark gemacht hat. Ausbildung und Berufsbilder, die zum Bedarf der Unterneh-men passen, ist ein weiteres Thema, das ihm wichtig ist. „Man muss aktiv werden, sei-nen Stuhl verlassen, etwas anstoßen, wenn man etwas verbessern will“, sagt er und engagiert sich gerade deshalb auch in der IHK-Vollversammlung.
Bodenständig bleiben
Aktiv werden, selbst Hand anlegen – das ist ihm auch in seiner knapp bemessenen freien Zeit wichtig. Da trifft man ihn schon mal beim Renovieren von Möbeln an oder beim „Basteln“ an einem historischen Motor rad. Er legt aber auch beim Dorffest in seinem Heimatort mit Hand an. Das macht für ihn Thüringen zur Heimat – mit Menschen unterschiedlicher Berufe und Hintergründe gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.
6 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
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7Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
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8 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Aus und Weiterbildung
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Prüfen, ob Azubis den Berufsalltag meistern können
IHK-Prüfungen sind das „Aushängeschild“ der beruflichen Bildung in Deutschland. Sie stehen für anspruchsvolle, praxisnahe und bundes-einheitliche Berufs- und Weiterbildungsabschlüsse. So wie die duale Berufsausbildung werden auch die Prüfungen von der Wirtschaft selbst organisiert. 1.440 Unternehmer, Mitarbeiter aus den Aus-
bildungsbetrieben und Berufsschullehrer sind die Menschen hinter dem Erfolg. Einer von ihnen ist Ronny Keppler, Ausbildungsleiter bei
der Silbitz Group GmbH.
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1995 hat Ronny Keppler seine Karriere als Ausbilder bei einem Geraer Bildungsträ-ger begonnen. Seit 2008 ist er Ausbil-dungsleiter bei der Silbitz Group. Der gelernte Tischler hat auch Facharbeiter-abschlüsse als Teilezurichter und Gießerei-mechaniker in der Tasche. Es ist ihm wich-tig, die Anforderungen der Berufe, die seine Azubis lernen, auch selbst zu ken-nen. Diesen Willen, etwas zu lernen und zu leisten, fordert er auch von seinen Azu-bis. Neben guten Noten in naturwissen-schaftlichen Fächern ist das für ihn eine wesentliche Voraussetzung, die Ausbil-dung und später den Berufsalltag meistern zu können. „Genau das müssen die jungen Leute in den beiden Teilen der Abschluss-prüfungen nachweisen“, sagt Ronny Kepp-ler, der nicht nur Ausbilder, sondern auch ehrenamtlicher IHK-Prüfer für den Beruf Gießereimechaniker ist. „Es kommt auf die Qualität des fertigen Prüfungsstücks an, aber auch auf das Wissen um die notwen-digen Arbeitsschritte, die Eigenschaften von Werkstoffen oder die Einhaltung des Arbeitsschutzes.“ Im zweiten und abschlie-ßenden Prüfungsteil müsse der Azubi in der Regel selbstständig ein Produkt aus der laufenden Produktion herstellen, das nach bestandenem Qualitätstest anschließend direkt an den Kunden geht. Bis zu acht Mal im Jahr ist er als IHK-Prüfer in ganz Ostthüringen unterwegs.
Ronny Keppler, Ausbildungsleiter in der Silbitz Group GmbH und ehrenamtlicher IHK-Prüfer für Gießereimechaniker
Das ginge nicht ohne Unterstützung der Silbitz Group, die ihn an den Prüfungs-tagen freistelle. Die ehrenamtliche Arbeit ist ihm wichtig. „Es macht Spaß und ist eine Herausforderung, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten“, begrün-det er sein Engagement. Vom Erfahrungs-austausch innerhalb des Prüfungsaus-schusses und mit anderen Ausbildern pro-fitiere auch die eigene Ausbildung. Das wisse er sehr zu schätzen. Ausbildung ist für die Silbitz Group eine wichtige Grundlage für den Unter-nehmenserfolg. Auch auf die sechs jungen Männer, die in diesem Jahr ihre Ausbil-dung als Gießereimechaniker begonnen haben, warten nach erfolgreichem Ab-schluss in dreieinhalb Jahren Arbeitsver-träge, Karriere chancen durch Weiterbildung zum Meister oder Techniker inklusive. Die Silbitz Group, ein Firmenverbund, zu dem neben drei Gießereien auch eine Metallbearbeitung sowie ein Modellbauer gehören. Gefertigt werden anspruchsvolle Gussteile aus Eisen und Stahl für Antriebs-technik, Windkraftanlagen, Maschinenbau und viele andere Branchen. Das Unter-nehmen hat insgesamt an vier Standorten 1.165 Mitarbeiter, von denen 62 in neun Berufen ausgebildet werden.
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10 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Aus und Weiterbildung
Zahlenjongleur oder Erbsenzähler?IHKFachkraft Controlling
Praxisnahe berufliche Weiterbildung eröffnet Fachkräften Chancen für einen beruflichen Aufstieg. „Ostthüringer Wirtschaft“ stellt regelmäßig Weiterbildungsprofile vor und gibt damit einen Überblick über Möglichkeiten beruf-licher Qualifizierung.
Im Gegensatz zum Rechnungswesen be-schäftigt sich das Controlling nicht mit der Erstellung von Unternehmensbilanzen und -zahlen, sondern mit deren Kontrolle und Aufbereitung für das Management. Die IHK-Fachkraft Controlling verfügt über das dafür notwendige Wissen und unter-stützt das Management, indem sie Aus-wertungen und Berichte anfertigt, Planun-gen erstellt bzw. koordiniert, Kennzahlen berechnet bzw. interpretiert und Abwei-chungsanalysen durchführt.
Qualifikationsinhalte:
Jahresabschluss als Datengrundlage des Controllings
Regelkreislauf des Controllings – Informationsbeschaffung, Aufberei-tung und Kontrolle
Finanzierungsfragen innerhalb der Unternehmenssteuerung
Kalkulatorische Probleme bei der Steuerung und Koordination im Unternehmen
Projektmanagement
Controlling ist keine Erbsenzählerei, sondern ein wichtiges Instrument für die Unternehmens-führung, das für Ergebnistransparenz sorgt und so wichtige Grundlage für Entscheidungen ist.
Zielgruppe:
Kaufmännische Mitarbeiter und Interessierte, die Erfahrung im Rechnungswesen mitbringen
Controlling-Mitarbeiter Absolventen aller Praxisstudiengänge mit Wissen bzw. Erfahrung im Rech-nungswesen
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Beginn des IHKZertifikatslehrgangs:7. Januar 2019IHK-Bildungszentrum Gera
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Beratung:
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11Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Zahlen und Fakten
Am Wochenende ist im IHK-Bildungs-zentrum so richtig was los: Da wird es auf dem Parkplatz schon mal knapp. 181 Frauen und Männer aus ganz Ostthüringen kommen freitags nach der Arbeit und samstags nach Gera, um sich beruflich weiterzubilden. Sieben verschie-dene Studiengänge laufen derzeit. Im Dezember starten erstmals Techniker für Maschinenbau bzw. Mechatronische Sys-teme ihr zweieinhalbjähriges Studium. Hinzu kommen zahl reiche weitere Lehr-gänge und Seminare. Kein Wunder, denn Techniker, Meister, Fachwirte, Bilanzbuchhalter oder Betriebs-wirte sind gefragte Fachleute in den Unter-nehmen. Eine Umfrage der IHK-Organisa-tion belegt: Für nahezu zwei Drittel der Absolventen hat die Weiterbildung positi-ve Auswirkungen auf ihre berufliche Ent-wicklung. Sie steigen entweder auf, haben einen größeren Verantwortungsbereich oder verbessern sich finanziell.
Basis dieses Erfolgs ist, dass sich die Angebote der IHK-Weiterbildung am Be-darf in der Wirtschaft orientieren. Indivi-duelle, auf die konkrete Firma zugeschnit-tene Themen und Veranstaltungen sind ebenso gefragt wie die klassischen Ange-bote. Und: Die IHK-Weiterbildung hält mit der Digitalisierung Schritt – bei Inhalten, bei Lehr- und Lernmethoden und bei der Qualifikation ihrer Dozenten. Digitale An-gebote, wie Blended Learning, Webinare oder auch PC-gestützte Prüfungen werden im kommenden Jahr deutlich ausgebaut.
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12 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Zahlen und Fakten
Ostthüringer Wirtschaft in TopformBestmarken bei Geschäftslage und Erwartungen – trotz Handelsrisiken und Fachkräftemangel
Die Ostthüringer Konjunktur hat nach der Verschnaufpause im Frühjahr wieder deutlich an Fahrt gewonnen. Geschäftslage und Erwartungen werden jeweils mit neuen Bestmarken bewertet, sodass sich der IHK-Konjunktur-klimaindikator um vier Punkte erhöht und das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. An der Herbst-Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen haben sich über 400 Unternehmen mit ca. 19.000 Beschäftigten beteiligt.
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Die Umfrageergebnisse im Überblick:
Geschäftsklima: Der Klimaindex steigt auf 129,6 Punkte (plus vier).
Geschäftslage: Die aktuelle Situa-tion ist so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung.
Erwartungen: Ausblick wieder zuversichtlicher
Beschäftigung: Die Einstellungs-bereitschaft der Unternehmen ist unverändert hoch.
Investitionen: Betriebe investieren verstärkt.
Export: Unsicherheiten auf inter-nationalen Märkten nehmen zu.
IHKKonjunkturklimaindikator in Ostthüringen
13Ostthür inger Wir tschaft · November 2018 13
AnzeigeZahlen und Fakten
„Entgegen dem deutschlandweiten Trend hat sich die Lage bei den Ostthüringer Unternehmen zur Jahresmitte nochmal verbessert. Weder der Streit in der Han-delspolitik noch geopolitische Krisen wirk-ten sich bisher nachhaltig aus. Ein Grund dafür liegt auch in der kleinteiligen Struk-tur der Ostthüringer Wirtschaft. Zudem sind die hiesigen Betriebe auf dem EU-Bin-nenmarkt aktiv“, erklärt Almut Weinert, Leiterin des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Technologie der IHK, das aktuelle Stimmungsbild. Mehr als die Hälfte der Ostthüringer Unternehmen ist in einer guten Situation, nur sieben Prozent sind aktuell unzufrie-den. Besonders positiv ist die Stimmung im Ostthüringer Baugewerbe, bei Ver-kehrs- und Industriebetrieben. „Getragen wird die konjunkturelle Entwicklung von der nach wie vor robusten Binnenkon-junktur, der stabilen Arbeitsmarktlage, steigenden Löhnen und einer damit ein-hergehenden Konsumneigung der Endver-braucher“, so Weinert.
Fachkräftenachfrage weiter auf hohem Niveau
Der IHK-Beschäftigungsindikator für Ost-thüringen steigt nach dem Rückgang im Frühjahr 2018 leicht an und signalisiert damit eine ungebrochen hohe Einstel-lungsbereitschaft der Unternehmen. Wäh-rend Bau- und Tourismusunternehmen saisonal bedingt eher zurückhaltend bei Personaleinstellungen sind, hat sich der Fachkräftebedarf bei Industrie- und Dienstleistungsbetrieben nochmals deut-lich erhöht.
Positives Bild in allen Regionen
Am besten bewertet wird die Lage von den Unternehmern im Saale-Holzland-Kreis. Entsprechend hoch ist hier der Personal-bedarf. Aber auch mit weiter steigenden Investitionen wollen die Firmen rund ums Hermsdorfer Kreuz den Aufschwung be-feuern. Ähnlich ist das Bild im Altenbur-ger Land. Die Rückmeldungen sind so positiv wie nie seit der Wiedervereinigung. Auch die kommenden zwölf Monate sehen die Altenburger Unternehmer optimistisch.
In der kreisfreien Stadt Gera hat sich die Stimmung in den Betrieben über den Sommer deutlich aufgehellt. Ihre Erwar-tungen sind so optimistisch wie zuletzt vor zwei Jahren. In der Lichtstadt Jena hat sich die Lage auf hohem Niveau stabilisiert. Der Ausblick ist in keiner anderen Region Ost-thüringens so zuversichtlich wie in Jena. Auch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat sich die Einschätzung erneut leicht verbessert. Nur vier Prozent der Unterneh-mer rund um das Städtedreieck sind un-zufrieden. Im Saale-Orla-Kreis bleibt das gesamtwirtschaftliche Bild weiter positiv. Insbesondere die Investitionsbereitschaft hat sich im Vorjahresvergleich deutlich er-höht.
Download der Umfrageergebnisse: www.gera.ihk.de/konjunktur
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14 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Titelthema
Wirtschaftsstandort mit PotenzialDer Wirtschaftsstandort Ostthüringen kann sich sehen lassen. Drei Viertel der heimischen Unternehmer würden ihren Standort weiterempfehlen – so das Ergebnis der aktuellen IHKStandortumfrage. Handlungsbedarf sehen sie unter anderem bei der Breitbandanbindung und beim Thema Fachkräfte. Die für die Mitarbeiterbindung so wichtigen weichen Standortfaktoren von Umwelt bis Kinderbetreuung bekommen eine positive Bewertung. Mit diesen Stärken der Region haben Unternehmer starke Argumente im Wettbewerb um Fachkräfte.
15Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Titelthema
Drei Viertel der Ostthüringer Firmenchefs würden ihren Unternehmensstandort weiter-empfehlen. Dies ist ein Anstieg um 18 Pro-zent im Vergleich zum Jahr 2014. Beson-ders hoch ist die Zustimmung in der kreis-freien Stadt Jena. Hier geben 92 Prozent der Betriebe eine positive Standortempfeh-lung ab. Im Saale-Holzland-Kreis sind es 84 Prozent. Etwas geringer fällt das Urteil im Ostthüringer Vergleich in der kreis-freien Stadt Gera oder im Saale-Orla-Kreis mit jeweils 65 Prozent Weiterempfeh-lungsrate aus.
Gut ausgebaute Infrastruktur wird geschätzt
Wesentlichen Anteil an der zumeist hohen Zufriedenheit der Ostthüringer Unterneh-men hat die gut ausgebaute Infrastruktur, auch wenn es dort noch Verbesserungs-potenzial gibt. „Die zentrale Lage in der Mitte Deutschlands, das gute bis sehr gute Straßennetz, die unmittelbare Anbindung an Ballungsräume wie Leipzig-Halle, Chemnitz-Zwickau oder Nürnberg schaf-fen optimale Voraussetzungen, damit die Firmen Absatzmärkte und Kunden schnell erreichen können. Aber die Unternehmen brauchen eine leistungsfähige Breitband-anbindung auch dort, wo jetzt noch weiße Flecken sind. Mit 50 Mbit/s-Leitungen können Unternehmen bereits heute Daten-ströme kaum noch bewältigen“, so IHK-Präsident Dr. Ralf Uwe Bauer.
Standortvorteile im Wettbewerb um Fachkräfte nutzen
Die größte Herausforderung sehen die Ost-thüringer Firmenchefs bei dem aktuellen und künftigen Fachkräftebedarf. „Die Pri-oritäten haben sich verändert. Bei den Umfragen der letzten zehn Jahre bekamen
Immer mehr Firmenchefs sind sehr zufrieden mit der RegionIHKUmfrage zu Standortbedingungen zeigt Vermarktungspotenzial und Handlungsbedarf
Der Wirtschaftsstandort Ostthüringen kann bei den Standortfaktoren deutlich mehr punkten als aktuell wahr-genommen wird. So das Resümee von 630 Ostthüringer Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich an der Standortzufriedenheitsumfrage 2018 der IHK Ostthüringen beteiligt haben. Untersucht wurden 48 Standortfaktoren aus den Bereichen Infrastruktur, Kosten, Märkte und Netzwerke, Fachkräfte und Bildung, wirtschaftspolitisches Klima sowie Attraktivität bezogen auf Wichtigkeit und Zufriedenheit.
stets Kostenfaktoren wie Steuern und Energie die höchsten Unzufriedenheits-werte bei den Unternehmern. Heute steht für die Unternehmen Fachkräfte finden und binden im Mittelunkt“, erklärt Bauer weiter. Viele Firmenchefs fordern deshalb ein verbessertes Standortmarketing im Wettbewerb der Regionen. „Das zieht nicht nur Wirtschaftskraft an, sondern kann auch Rückkehrer und junge Menschen motivieren, sich für Ostthüringen zu ent-scheiden“, so Bauer. Besonders positiv bewerten die Ost-thüringer Firmenchefs die Umweltquali-tät, attraktiv erschlossene Natur- und Erholungsregionen laden zu Sport- und Freizeitaktivitäten ein. Aber auch die viel-fältigen Einkaufsmöglichkeiten und die gute Verfügbarkeit von Kinderbetreuungs-einrichtungen sehen die Unternehmer als großes Plus. „Gerade bei den für Fach-kräfte wichtigen weichen Faktoren ist Ost-thüringen stark. Wir müssen uns dieser Stärken bewusst werden und sie wirkungs-voller nach außen tragen“, betont der IHK-Präsident. Aber auch an den Schwächen müsse man arbeiten. Dafür brauche es einen konstruktiven Austausch.
Wirtschaft im Dialog mit der Politik
Die IHK wird gemeinsam mit Unterneh-mern und Verantwortlichen in Land und Kommunen die Umfrageergebnisse disku-tieren. Beim Herbeiführen von notwendi-gen Entscheidungen für den Wirtschafts-raum und die ansässigen Unternehmen bleibt die IHK am Ball.
Mehr Informationen und Download der Umfrageergebnisse:
www.gera.ihk.de/Standortanalyse
Top Ten
Womit sind Unternehmer zufrieden?
1. Leistungsfähigkeit der Energie-versorgung
2. räumliche Nähe zum Absatz-markt/Kunden
3. Erreichbarkeit über die Straße (Straßennetz und Straßenzustand)
4. Zusammenarbeit mit Unter-nehmen der Region
5. Umweltqualität (Luft, Wasser, Natur)
6. räumliche Nähe zum Beschaf-fungsmarkt/Zulieferer
7. Hochschuleinrichtungen8. Einkaufsmöglichkeiten9. Zusammenarbeit mit Forschungs-
einrichtungen10. Verfügbarkeit unternehmensnaher
Dienstleistungen
Womit sind Unternehmer unzufrieden?
1. Verfügbarkeit von Fachkräften 2. Qualifikationsniveau von
Schulabgängern3. Qualifikationsniveau von
Stellenbewerbern4. Unterstützung durch den Freistaat
Thüringen (Wirtschaftspolitik, Fördermittel, Bürokratieabbau, ...)
5. Verfügbarkeit von Auszubildenden6. Höhe der Gewerbe- und Grund-
steuer7. Dauer von Verwaltungsverfahren8. Höhe der Energiekosten9. Angebote zum E-Government
(digitale Verwaltung)10. Marketing der Region
16 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Titelthema
23 %
59 %
18 %verbessert
nicht verändert
verschlechtert 74 %
26 % ja
nein
Wie haben sich die Rahmenbedingungen am Standort Ostthüringen insgesamt in den letzten fünf Jahren entwickelt?
Würden Sie Ihren Unternehmensstandort anderen Unternehmen weiterempfehlen?
Stimmen der Ostthüringer Unternehmer
Was sind die größten Herausforderungen?
Als Dienstleistungsunternehmen sind wir 24/7 für unsere privaten und gewerblichen Kunden da und können trotz bürokratischer Hürden gute Arbeit leisten.
Unser Unternehmen soll Bestand behalten oder leicht wachsen. Gegen überregionale Internet-Wettbewerber zu bestehen, ist die größte Heraus-forderung dabei. Ostthüringen braucht massives wirt-schaftsnahes Handeln, um eine Vielzahl potenzieller Kunden (Firmen) hierherzulocken, die auf regionale Partner setzen.
Das Unternehmen wird weiter wachsen und sich personell erhöhen. Die Herausforderung ist, weiter gutes Personal zu bekommen, welches lang fristig im Unternehmen bleiben möchte. Hierfür muss die Work-Life-Balance stetig verbessert werden.
Internetanbindung! Bürokratie! Ansonsten kann man bei den derzeitigen Rahmenbedingungen keine Aussage über 5 Jahre treffen. Die unter schiedliche Gesetzeslage in 16 Bundesländern, vor allem hinsichtlich der Bildung und Infrastruktur, dient nicht dazu, optimis-tisch zu sein. Das einzige, was uns hoffnungsvoll stimmt, ist eigentlich was Negatives: die Bevölkerungspyramide und die marode Infrastruktur zwingt unsere Regierung eventuell zum Handeln. Vorausgesetzt man merkt es!
Gute Anbindung an Straßennetz, S-Bahn und internationale Flughäfen, zentrale Lage zwischen den Ballungszentren Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Gera, niedrige Mietpreise in der Umgebung.
Die Menschen.
Natur, gesunde Luft, guter Kindergarten, Grund- schule, Arzt, Zahnarzt, Apotheke, Bank, Einkaufs-möglichkeiten, etc.
Wie engagieren Sie sich am Standort Ostthüringen?
Ausbildung, Beschäftigung von 400 Mitarbeitern, Investitionen, Gemeinwohlorientierung, sehr großer Steuerzahler, Gremienarbeit, Mitwirkung in Netzwerken zur Stärkung des Standortes.
Durch die Beschäftigung von Personal als einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde, Förderung familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle, Unterstützung von Schulen.
Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen.
Welche besonderen Vorzüge zeichnen Ihren Standort aus?
17Ostthür inger Wir tschaft · November 2018 17
AnzeigenTitelthema
Wirtschaftsstandort Ostthüringen: Stärken und Handlungsbedarf
höchste Zufriedenheit
Leistungsfähigkeit der Energie-versorgung
räumliche Nähe zu Absatzmarkt/ Kunden
Erreichbarkeit über die Straße (Straßennetz und Zustand)
Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region
Umweltqualität
geringste Zufriedenheit
Verfügbarkeit Fachkräfte Qualifikationsniveau bei Stellen-bewerbern und Schulabgängern
Unterstützung durch den Freistaat Thüringen
Verfügbarkeit von Auszubildenden Höhe der Gewerbe- und Grundsteuern
Standortstärken
Infrastruktur (Straße, Energie) Märkte und Netzwerke Lebensqualität Verfügbarkeit von freien Gewerbe-flächen und Parkplätzen
Nähe zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Handlungsbedarf
Fachkräftesicherung Unterstützung durch den Freistaat Thüringen
Höhe der Standortkosten Verwaltung digitalisieren und Bürokratieaufwand reduzieren
Marketing der Region
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Anzeigenschluss für die
Dezember/Januar-Ausgabe ist am 20. November
Interessiert anNeukunden?
Infrastruktur
Kosten
Märkte und Netzwerke
Bildung und Fachkräfte
wirtschaftspolitischesKlima
Attraktivität
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringenüber alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
wichtig unwichtig
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18 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Titelthema
gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist Standortvorteil
Unternehmen mit Leistungsfähigkeit der Energieversorgung sehr zufrieden; kein anderer Faktor wird in Ostthürin-gen besser bewertet
Handlungsbedarf bei Breitbandausbau bleibt: Status quo ist nicht zufrieden-stellend, Bewertung hat sich im Ver-gleich zu 2014 deutlich verschlechtert und Anforderungen steigen weiter
Angebot an Ausbildungs und Weiterbildungseinrichtungen gewinnt mit Fachkräftesicherung deutlich an Bedeutung
bei Kostenfaktoren weiter erhöhtes Verbesserungspotenzial
Höhe der Gewerbe und Grundsteuern benachteiligen Standort, insbesondere in der Stadt Gera
in der Stadt Jena höchste Immobilien und Grundstückspreise
auch wenn die Höhe der Energiekosten deutlich besser bewertet wird als im Jahr 2014, sehen Firmenchefs zu hohe Kostenbelastung
Ostthüringer Unternehmen mit Markt-segmentierung und Netzwerken sehr zufrieden
räumliche Nähe zum Absatzmarkt/ Kunden wichtiger Standortvorteil: zweitbester Faktor in Ostthüringen
sehr gute Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region
gute Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen sichert hohe Innova-tionsfähigkeit der Unternehmen
Standortfaktor Infrastruktur
Standortfaktor Kosten
Standortfaktor Märkte und Netzwerke
Anbindung über die Schiene (Personen- und Güterverkehr)
Erreichbarkeit über dieStraße (Straßennetzund Straßenzustand)
Nähe zu Flughäfen
Angebot des ÖPNV
Verfügbarkeit vonParkplätzen
Leistungsfähigkeit derBreitbandversorgung
Leistungsfähigkeit der Energieversorgung
Verfügbarkeit freier Gewerbeflächen
Hochschuleinrichtungen
Ausbildungseinrichtungen
Weiterbildungseinrichtungen
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
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Höhe der Gewerbe-und Grundsteuer
Höhe der Wasser-/Abwasserkosten
Höhe der Abfall-/Entsorgungskosten
Höhe derEnergiekosten
Höhe der Gewerbemieten
Höhe der Immobilien-und Grundstückspreise
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
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räumliche Nähe zumAbsatzmarkt/Kunden
räumliche Nähe zumBeschaffungsmarkt/Zulieferer
Zusammenarbeit mitUnternehmen der Region
Verfügbarkeit unternehmensnaherDienstleistungen
Zusammenarbeit mitForschungseinrichtungen
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig
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Gut ausgebaute Infrastruktur, Handlungsbedarf besteht beim Breitbandausbau
Unternehmen mit diversen Kostenbelastungen nach wie vor unzufrieden
Ostthüringer Unternehmen untereinander sehr gut vernetzt
19Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Titelthema
Ostthüringer Firmenchefs sehen bei Bildung und Fachkräftesicherung größten Handlungsbedarf
5 der 10 Standortfaktoren mit der höchsten Unzufriedenheit betreffen das Thema Fachkräfte
Unternehmen mit der Verfügbarkeit von gewerblichen Fachkräften am unzufriedensten
nur Kooperation mit Schulen bekommt durch Wirtschaft zufriedenstellendes Urteil
Handlungsbedarf insbesondere bei Qualifikationsniveau von Schulabgängern und Stellenbewerbern
beim wirtschaftspolitischen Klima sind die Unternehmen mit allen Faktoren unzufrieden
Firmenchefs erwarten vor allem mehr Unterstützung durch den Freistaat Thüringen
Dauer von Verwaltungsverfahren nach wie vor zu lang
Unterstützung durch Kommunen/ Landkreise hat sich im Vergleich zum Jahr 2014 zwar verbessert, jedoch besteht weiterer Handlungsbedarf
Marketing der Region muss sich verbessern, um Attraktivität der Kommune und Ostthüringens ins-gesamt weiter steigern zu können
viele attraktive Angebote, allerdings sind diese zu wenig bekannt
Ostthüringer Betriebe mit der Umweltqualität, den Einkaufsmöglichkeiten und der Kinderbetreuung besonders zufrieden
Standortfaktor Bildung und Fachkräfte
Standortfaktor Wirtschaftspolitisches Klima
Standortfaktor Attraktivität
Verfügbarkeit vonAuszubildenden Verfügbarkeit
von Hilfskräften
Verfügbarkeitgewerbliche Fachkräfte
Verfügbarkeitkaufmännische Fachkräfte
Verfügbarkeit Fach-/Hochschulabsolventen
Qualifikationsniveau von Schulabgängern
Qualifikationsniveauvon Stellenbewerbern
Kooperationmit Schulen
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in
Ostthüringen über alle Faktoren
wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig
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Unterstützung durchKommune/Landkreis
(Beratung, Begleitung, …)
Unterstützung durch den FreistaatThüringen (Wirtschaftspolitik,
Fördermittel, Bürokratieabbau, …)
Unternehmensfreundlichkeit derkommunalen Verwaltung (Service,Transparenz, Erreichbarkeit, …)
Dauer vonVerwaltungsverfahren
Angebote zum E-Government(digitale Verwaltung)
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig
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AttraktivitätThüringens
Attraktivität der Kommune/des Landkreises
Attraktivität Ostthüringens
Marketingder Region
Verfügbarkeit vonWohnraum
Kinderbetreuungseinrichtungen
Einkaufsmöglichkeiten
Medizinische Versorgung
LebenshaltungskostenSicherheit
Umweltqualität (Luft,Wasser, Natur)
Gastronomie- undHotelangebot
Freizeit-, Kultur-und Sportangebot
Zufriedenheit 2,32 = Ø in Ostthüringen über alle Faktoren
Wichtigkeit 1,97 = Ø in Ostthüringen
über alle Faktoren
wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig
zufr
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Fachkräftesicherung ist zentrale Herausforderung – alle Akteure gefordert
Wirtschaft erwartet mehr Unterstützung
Viel Gutes in Ostthüringen, aber zu wenig bekannt
20 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Firmen und Menschen
Unterricht, der neugierig auf ITBerufe macht
Die Schüler des Geraer Liebe-Gymnasiums können sich künftig auf einen besonders spannenden und praxisnahen Informatik-unterricht freuen. Pierre Geyer und Carsten Breitbarth, Geschäftsführer der Geraer Firma next.motion OHG, übergaben der Schule 15 Robotik-Bau kästen. Sie unterstützen damit die Schule sowie Fachlehrer Falk Möckel bei ihrer Vision, Schülern mit Hilfe der Robotik das Fach Informatik praxis- und erlebnisorientiert zu vermitteln. Finanziert haben sie die Spende mit einer Tombola zum 15-jährigen Firmen jubiläum. „Heutzutage besitzt jedes moderne Ge-rät einen integrierten Smart-PC – vom Küchengerät bis zum Automobil“, weiß Pierre Geyer. „Mit der Idee von Falk Mö-ckel können wir nun dazu beitragen, dass Schüler ein grundlegendes Verständnis für die Programmierung und Zusammen hänge der Funktionen entwickeln können – und das möglichst lebensnah und ‚hands on‘. Die Baukästen bestehen aus einzelnen mechanischen und sensorischen Bau teilen, welche die Schüler selbst montieren kön-nen. Anschließend werden diese Bauteile über einen Mini-Computer und eine Soft-ware via Bluetooth, Ultraschall oder WLAN angesteuert. Je nach Klassenstufe pro-grammieren die Schüler die Software eigenständig, um dadurch die Grundlagen der Verknüpfung einer IT-Lösung mit mechanischen Modulen zu erlernen. Der IT-Sektor ist wohl so dynamisch wie derzeit keine andere Branche. Entspre-chend gesucht sind Fachkräfte – auch bei
Carsten Breitbarth (links) und Pierre Geyer (Mitte) übergaben Fachlehrer Falk Möckel 15 Robotik-Baukästen und unterstützen so praxis- und erlebnisorientierten IT-Unterricht.
Foto: next.motion
next.motion. Für Pierre Geyer ein weite-res Motiv, junge Leute für Informatik zu begeistern. „Jena und Leipzig ziehen die IT-Entwickler an, Metropolen wie Berlin natürlich erst recht. Dabei sind die Arbeits-bedingungen auch bei uns ideal: etablier-ter Arbeitgeber, flexible Arbeitszeiten, ein Entspannungsbereich mit Spielkonsole, kostenlose Getränke und Bioobst, und vor allem: spannende Projekte“, so der Unter-nehmer. „Aufträge haben wir mehr als
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21Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Firmen und Menschen
Offen und gut vernetzt: Neuer ZeissStandort in Jena
Im Oktober vergangenen Jahres informierte Zeiss über die Pläne zum Ausbau seines Gründungsstandortes Jena zu einem der strategischen Innovationszentren des Technologiekonzerns. 300 Mio. Euro will Zeiss investieren und bis 2023 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Ein Jahr später steht nun fest, welches Gesicht das neue Zeiss-Areal auf dem ehemaligen Schott-Gelände bekommen soll. Konzernvorstand Prof. Dr. Michael Kaschke präsentierte das Ergebnis des Architekturwettbewerbs.
Offen und mit vielen Glasfassaden ist ein vielschichtiger und lichtdurchfluteter Ge-bäudekomplex geplant, der auch die denk-malgeschützten Industriebauten integriert. Er soll für alle Zeiss-Unternehmen in der Saalestadt Platz und Entwicklungspoten-zial bieten. Innovationsschwerpunkte sollen in der Medizintechnik, der Messtechnik und der Digitalisierung gesetzt werden. Vernetzung und Flexibilität solle der Hightech-Komplex vereinen, so Michael Kaschke. Flexibilität in der Nutzung der
Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG (links) erläutert Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche am Modell die Pläne für den geplanten Hightech- Komplex.
Gebäude und im Arbeitsplatzkonzept soll auch in weit über 30 Jahren gute Arbeits-bedingungen ermöglichen. Vernetzt wer-den sollen einerseits die einzelnen Unter-nehmen miteinander sowie mit Hoch-schulen und Forschungseinrichtungen, mit Zulieferern und Partnern. Andererseits sei Zeiss schon immer mit der Stadt Jena ver-bunden. Öffentliche Plätze sind deshalb ebenso geplant wie Tagungsräume und die Integration in das Verkehrskonzept der Stadt. Seit Projektbeginn stehe man im engen Dialog mit der Kommune und habe dort gute Partner gefunden. Auch Jenas Ober-bürgermeister Dr. Thomas Nitzsche freut sich über die enge Zusammenarbeit „eines starken und selbstbewussten Unterneh-mens und einer starken und selbstbewuss-ten Stadt“. Die Zeiss-Investition werde wie ein Konjunkturprogramm für Jena wirken, ist er überzeugt, denn es werden viele wirtschaftliche Impulse gesetzt, zum Bei-spiel bei Zulieferern und Partnern des Konzerns. Die Stadt will die Weichen stellen – zum Beispiel bei den Themen Wohnraum, Schulen oder Kinderbetreu-ung aber auch Radweganbindung. Bereits im Herbst 2019 soll die Sanie-rung der denkmalgeschützten Gebäude in der Otto-Schott-Straße abgeschlossen sein und die ersten Zeiss-Mitarbeiter „einzie-hen“. Für das restliche Gelände beginnen jetzt die Bebauungsplanverfahren. Der Baustart ist für das Frühjahr 2020 geplant. Im Winter 2022 sollen die ersten Gebäude bezugsfertig sein und 2023 das Investitions-projekt abgeschlossen sein.
www.zeiss.de
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22 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Firmen und Menschen
Oncgnostics will neue Krebstests entwickeln
750.000 Euro investieren private Anleger per Crowdinvesting in die Jenaer onc-gnostics GmbH, Entwickler und Anbieter des Gebärmutterhalskrebstests „GynTect“. Die beteiligungsmanagement thüringen GmbH (bm|t) investiert den gleichen Betrag. Oncgnostics will das Geld für weitere Forschung und Entwicklung, für die Durchführung von Studien sowie für intensiveres internationales Marketing verwenden. „Wir freuen uns sehr, dass wir beste-hende und neue Investoren von unserem Konzept der Nutzung epigenetischer Marker in der Krebsdiagnostik sowie den sehr guten Aussichten für die Vermarktung unseres GynTect-Tests überzeugen konn-ten. Somit haben wir die Möglichkeit, neben verstärktem internationalen Marke-ting auch durch weitere Produktentwick-lungen unsere Marktchancen zu verbes-sern“, so Dr. Alfred Hansel, Geschäftsfüh-rer der oncgnostics GmbH. GynTect klärt schnell und zuverlässig, ob bei einer Patientin ein zu behandeln-der Gebärmutterhalskrebs entsteht oder vorliegt. Das erleichtert die Risikoein-schätzung bei der Gebärmutterhalskrebs-vorsorge: Unnötige, vorschnelle Operati-onen können vermieden und die Chancen auf frühzeitige, erfolgreiche Therapiemaß-nahmen erhöht werden. Durch eine exklusive Lizenz für Gyn-Tect in China sowie Marketing- und Vertriebspartnerschaften in Portugal, der Slowakei und Tschechien wurden erste erfolgreiche Schritte im internationalen
Oncgnostics arbeitet gemeinsam mit klinischen Partnern an der Entwicklung von Tests zur Früherkennung anderer Krebserkrankungen – z. B. Kopf-Hals-Tumore oder Eierstockkrebs.
Foto: oncgnostics GmbH
Marketing unternommen. Weitere strate-gische Partnerschaften, u. a. in den USA, werden angestrebt. Im Dezember 2017 startete zudem eine auf drei Jahre ange-legte Studie gemeinsam mit zehn For-schungszentren in ganz Deutschland, die das prognostische Potenzial des GynTect-Tests belegen soll. Eine weitere Studie zur psychischen Belastung von Frauen mit auffälligen Testergebnissen wurde gerade abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen vor-
aussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht werden. Oncgnostics beschäftigt sich gemein-sam mit klinischen Partnern auch mit der Entwicklung von Tests bei anderen Krebs-erkrankungen. So arbeitet das Thüringer Unternehmen an der Validierung von Mar-kern für Kopf-Hals-Tumore und möchte die Früherkennung auch bei Eierstock-krebs verbessern.
www.oncgnostics.com
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Bundesagentur für Arbeit
„Fachkräfte finden und binden“Ein Interview mit Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Frage, wie Unternehmen ihren Fachkräftebedarf in Zukunft decken können
Herr Senius, immer stärker spüren Unternehmerden oft zitierten Fachkräftemangel. Wie stelltsich denn aus Ihrer Sicht die aktuelle Arbeits-marktlage für Betriebe dar und ist wirklich wasdran am Fachkräftemangel?Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten wächst, wir haben den höchsten Rückgang derArbeitslosigkeit in Deutschland seit der Wiederverei-nigung, die Anzahl der gemeldeten offenen Stellennimmt stetig zu. Man könnte denken: „Läuft bei uns!“Trotzdem haben Firmen immer größere Probleme, ihrefreien Stellen mit geeigneten Mitarbeitern zu besetz-ten. Das knapper werdende Arbeitskräfteangebot istdaher aktuell die größte Herausforderung. Hier mussjetzt durch gezielte Maßnahmen gegengesteuert wer-den. Dazu gehören unter anderem die Förderung undWeiterbildung von Arbeitnehmern in den Betrieben,Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland und ver-stärkte Ausbildung, auch von geflüchteten Menschen.
Welche Möglichkeiten der Nachwuchsgewinnungfür Unternehmen sehen Sie?Wichtig ist es, im Vorfeld zu handeln. Unternehmen ha-ben die Möglichkeit sich mit den verschiedensten Be-rufsorientierungsangeboten bei den Jugendlichen zupräsentieren. Dabei ist es egal, ob diese durch dieBundesagentur für Arbeit, die Wirtschaft oder dieSchule initiiert werden. Die BA bietet beispielsweisemit dem „Tag der Berufe“ exklusiv in Deutschland eineMöglichkeit, Jugendlichen ab der 7. Klasse einen Blickhinter die Firmenfassade werfen zu lassen und auf dieverschiedensten Berufe neugierig zu machen. Das isteine prima Gelegenheit, sich Jugendlichen zu präsen-tieren und als nächsten Schritt vielleicht sogar einSchülerbetriebspraktikum anzubieten. Der Arbeitgeberkann sich dabei ein erstes Bild von seinem eventuellnächsten Azubi machen und der Praktikant schaut obder Beruf seinen Vorstellungen entspricht. Auch solltenArbeitgeber prüfen, ob sie nicht auch verstärkt leis-tungsschwächere Jugendliche bei der Azubiauswahlberücksichtigen können. Die BA fördert mit verschie-denen Maßnahmen, wie etwa mit der assistiertenAusbildung. Hier kann sowohl der Jugendliche, alsauch der Ausbildungsbetrieb unterstützt werden, umeventuelle Defizite auszugleichen und abzubauen.
Stichwort Flüchtlinge – Gibt es denn hier nichtdie Möglichkeit, geeignete Fachkräfte für offeneStellen zu gewinnen?Grundsätzlich sind verschiedene Wege in Arbeit oderAusbildung für Geflüchtete möglich. Allerdings setzt dies auch ein Mindestlevel an Sprach-kenntnissen voraus. Fachsprache zu verstehen ist wich-tig und in vielen Berufen unabdingbar. Darüber hinausnutzt die Bundesagentur für Arbeit das ProgrammMySkills zum Erkennen von fundierten Vorkenntnissenin einzelnen Berufsfeldern. Diese Erkenntnisse gebenuns Anhaltspunkte für die weitere berufliche Ausrich-
tung. Das auslaufende Förderprogramm MobiProEUhat bereits viele Firmen für ausländische Fachkräfte ge-öffnet. Von dieser dabei entstandenen Willkommens-kultur und den Unterstützerstrukturen in den Firmenkönnen wir stark profitieren. Unsere statistischen Zah-len können dies durchaus belegen. So sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen von Januar bis August 2018 fast3.000 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak,in kleinerem Maße auch aus Pakistan und Somalia inden ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden.
Eine andere Möglichkeit, die zurzeit kontroversdiskutiert wird, ist die gezielte Anwerbung vonFachkräften aus dem Ausland. Ist dies überhauptnotwendig und wie kann die Bundesagentur fürArbeit hier unterstützen?Zahlen des statistischen Landesamtes besagen ja jetztschon einen Rückgang von jeweils über 300.000 Men-schen im erwerbsfähigen Alter in Sachsen-Anhalt undThüringen bis 2030. In allen Kreisen werden die Er-werbspersonen um ein Viertel oder mehr zurückgehen.Diese Lücke muss geschlossen werden. Eine Möglich-keit ist sicherlich, Pendler wieder zurück zu holen.Aber, dafür sind viele Akteure gefordert, die dafür ei-nen Beitrag leisten können. Auch die Zahl der Ar-beitslosen sinkt Monat für Monat auf einen neuenTiefststand und die Menschen, die noch bei uns ge-meldet sind, weisen oft eine Vielzahl an Vermitt-lungshemmnissen aus, so dass eine erfolgreiche Ver-mittlung in einen Job sehr erschwert wird. Daher ist esnur logisch, über den Tellerrand und damit auch insAusland zu schauen. Erster Ansprechpartner ist dabeider Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeitmit seinem umfangreichen Informations- und Bera-tungsangebot. Dieser arbeitet eng mit dem Interna-tionalen Personal-Service der Zentralen Auslands- undFachvermittlung (ZAV) zusammen. Er rekrutiert undvermittelt Fachkräfte aus der EU und aus Drittstaaten.
Auch die Abwanderung von Fachkräften machtvielen Unternehmen zu schaffen. Darüber hinauspendeln viele Arbeitnehmer in andere Bundes-länder um ihr Auskommen zu sichern. Was kannman hier tun?Aus unserer Sicht kann dies nur durch eine Steigerungder Attraktivität der Arbeitsplätze vor Ort erfolgen. Hierspielt natürlich das Lohngefüge eine zentrale Rolle.Dass in Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht dieselbenLöhne wie in anderen Bundesländern gezahlt werden,liegt auch oft einfach daran, dass kleinere Unternehmeneinfach keine höheren Löhne anbieten können. Daher istes wichtig, auch andere Aspekte bei der Attraktivität desArbeitsplatzes zu berücksichtigen. So könnte man dieMöglichkeiten zum alternsgerechten Arbeiten verbes-sern sowie Angebote des Gesundheitsmanagementszur Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit z.B.mit Gutscheinen fürs Fitnessstudio machen. Auch ein gu-tes Betriebsklima, familienorientiertere Arbeitszeiten,
Mobilarbeitsmöglichkeiten, Entgegenkommen beimSchichtdienst auch für pflegende Angehörige, Schicht-modelle für Alleinerziehende oder die Beteiligung beiKita-Gebühren können einen Arbeitsplatz trotz niedri-gerem Einkommen durchaus attraktiv werden lassen.
Oftmals arbeitet die Fachkraft bereits schon imUnternehmen, man hat sie vielleicht nur nochnicht als solche entdeckt. Gibt es Möglichkeitenwie die BA Unternehmen bei der Qualifizierungvon Mitarbeitern unterstützen und fördern kann?Sie haben Recht, oftmals sind es die bereits im Unter-nehmen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, die noch Potentiale zur Weiterentwicklung bieten.Vielleicht sind diese nur bis jetzt noch nicht als solcheerkannt worden. Mit dem Programm WeGebAU könnengering qualifizierte, beschäftigte Arbeitnehmer in Un-ternehmen zu Fachkräften ausgebildet werden. Wennalso die Qualifikation dieser bewährten Arbeitnehme-rinnen und Arbeitnehmer nicht (mehr) ausreicht, könnensie mit Hilfe der Förderung durch die Bundesagentur fürArbeit diese Qualifizierungslücke schließen. Die Vor-teile bei diesem Programm liegen auf der Hand. Sie ver-bessern das Qualifizierungsniveau der Beschäftigtenin den Unternehmen, helfen den individuellen Fach-kräftebedarf zu decken und tragen somit auch zur Ver-besserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmenbei. Darüber hinaus stellt die geförderte Weiterbildungeine Möglichkeit der Sicherung von Arbeitsplätzen darund somit die Vermeidung von Arbeitslosigkeit. Aktuellbefindet sich mit dem Qualifizierungschancengesetzein Gesetzesentwurf im Gesetzgebungsverfahren, dergenau die oben beschriebenen Fördermöglichkeiten fürbeschäftigte Arbeitnehmer ab 2019 noch erweiternsoll. Wir sind gespannt.
Weitere Informationen unter:Arbeitgeber-Hotline: 0800 4 5555 20(gebührenfrei) oderwww.zav.de und www.arbeitsagentur.de
11-12_2018 BfA_PR-Text 22.10.2018 9:07 Uhr Seite 1 Anzeige
24 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Innovationen
Forschen für die WirtschaftThüringer Zentrum für Maschinenbau – Innovationen für Unternehmen der Branche
Der Maschinenbau ist einer der wirtschaftlichen Motoren in Thüringen mit ca. 2,6 Mrd. ¤ Umsatz und einer Export-quote von 40,7 Prozent. Dabei ist die Branche in Thüringen jedoch kleinteilig geprägt: von ca. 1.100 gelisteten Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau und in der Metallbearbeitung beschäftigen 95 Prozent weniger als 250 Mitarbeiter und gelten damit als kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Kleinteiligkeit: hohe Flexibilität aber weniger Innovationskraft
Neben der hohen Flexibilität ergeben sich aus der Kleinteiligkeit aber auch Nach teile. Aufgrund von fehlendem Risikokapital und einer zu geringen Eigenkapitaldecke investieren KMU nur einen wesentlich geringeren Anteil vom Umsatz (ca. 2 Pro-zent) gegenüber größeren Industrieunter-nehmen (ca. 7 Prozent) in Forschung und Entwicklung. Zusätzlich resultiert aus der geringen wirtschaftlichen Kraft des Ein-zelnen die Sorge, Trends und Themen nicht eigenständig setzen zu können. Da-rüber hinaus reagieren KMU nur zögerlich mit Innovationen auf die digitale Trans-formation der Wertschöpfungskette, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
ThZM als Innovationspartner etabliert
Um diese Nachteile zu überwinden, wurde 2013 das Thüringer Zentrum für Maschi-nenbau (ThZM) als Innovationszentrum für Unternehmen im Maschinen-, Anla-gen-, Werkzeug- und Formenbau in Thü-ringen gegründet. Das Zentrum ist eine Kooperation von fünf Forschungseinrich-tungen mit Standorten in Jena, Schmal-kalden und Ilmenau. Seit der Gründung konnten weit mehr als 500 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 33 Mio. Euro gemeinsam in Kooperation mit der Wirtschaft durchgeführt werden. Das ThZM ermittelt auf Anfrage eines Thüringer Unternehmens mit konkreten Forschungs- und Entwicklungsaufgaben den Innovationsbedarf. Dazu werden ge-meinsam die Problemstellungen analy-siert, die Aufgabenstellung spezifiziert und Kooperationspartner in anderen innovati-ven Unternehmen oder anwendungsorien-tierten Forschungseinrichtungen gesucht. Das ThZM unterstützt und initiiert eine weiterführende Forschungskooperation
Das ThZM unterstützt Industrieunternehmen bei Innovationen in moderne Maschinenbau-technologien und vermittelt Kooperationspartner für den Forschungs- und Technologietransfer.
und berät die Unternehmen in Fragen der Förderung.
Kommunikationsplattform und Interessenvertretung
Darüber hinaus ist das Thüringer Zentrum für Maschinenbau eine Kommunikations-plattform für die Branche Maschinenbau in Thüringen. Zu diesem Zweck dienen Diskussionsforen und Veranstaltungen wie zum Beispiel der jährlich stattfindende Thüringer Maschinenbautag dem direkten Austausch von Wirtschaft und Wissen-schaft. Hier werden Antworten auf die Frage stellungen der Zukunft gesucht und daraus die strategische Ausrichtung der Branche in Thüringen abgeleitet. So enga-giert sich das ThZM in wirtschaftspoliti-schen Entwicklungsprozessen wie der RIS3-Strategie und vertritt darin die Inte-ressen des Thüringer Maschinenbaus.
Kooperation und Austausch
Das ThZM unterstützt Unternehmen auch über maschinenbautechnische Problem-stellungen hinaus und findet zusammen mit seinen Partnern Lösungsansätze. Dabei kooperiert das Zentrum eng mit anderen Thüringer Einrichtungen und Netzwerken. Durch das ThZM werden gemeinsame Ak-tivitäten als Antwort auf Herausforderun-gen der Branche wie z. B. Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Öffentlichkeits-wahrnehmung organisiert und koordiniert. „Das ThZM lebt von Kooperation und Austausch. Engagieren auch Sie sich im ThZM und profitieren Sie durch direkten Zugang zu Forschung, Nachwuchs und durch den Austausch mit anderen Unter-nehmen. Gestalten Sie gemeinsam mit uns die Zukunft der Branche Maschinenbau in Thüringen“, lädt Dr. Andreas Patschger, Leiter Koordinierungsstelle des ThZM, Ost-thüringer Unternehmer zur Zusammen-arbeit ein.
www.maschinenbauthueringen.de
Foto: ThZM
25Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Finanzierung und Förderung
Digitalbonus Thüringen: Schub für Investitionen in die DigitalisierungAm 15. Juli diesen Jahres ist er gestartet: Der Digitalbonus Thüringen. Mit dem neuen Förderangebot möchte das Thüringer Wirtschaftsministerium den Thüringer Mittelstand animieren, auf digitale Prozesse umzustellen. Das Programm wird von der Thüringer Aufbaubank betreut.
Digitalbonus Thüringen: Finanzielle Zuschüsse für Digitalisierung von Betriebsprozessen, Produkten und Dienstleistungen sowie für Informations- und Datensicherheit
Was wird gefördert?
Gefördert werden Ausgaben für IuK-Soft- und -Hardware zur Digitalisierung von Be-triebsprozessen, Produkten und Dienstleis-tungen sowie zur Einführung oder Verbes-serung von Informationssicherheits- und Datensicherheitslösungen. Beispiele hier-für sind die intelligente Vernetzung der Produktion, neue additive Fertigungsver-fahren wie 3D-Druck oder die digitale Fernwartung. Die Förderung kann bis zu 50 Prozent der Gesamtausgaben, jedoch max. 15.000 Euro Zuschuss betragen. Sie muss zu einem erheblichen Digitalisierungsfort-schritt in den geförderten Unternehmen beitragen. Standard-Software und -Hard-ware sowie Schulungen und reine Audits im Sinne einer reinen Bestandsaufnahme werden nicht unterstützt. Die Förderung kommt ausschließlich kleinen und mittle-ren Unternehmen zugute. Zielgruppen sind insbesondere kleinere Industrieunterneh-men, Handel und Handwerk, das Bauge-werbe (außer Bauträger) sowie produktions-nahe Dienstleister. Der Zeitraum der ge-förderten Vorhaben darf bis zu zwölf Monate betragen; innerhalb dieses Zeit-raums können auch Lizenz-, Nutzungs- und Systemservicegebühren bezuschusst werden. Seit dem Programmstart sind bei der Thüringer Aufbaubank 35 Anträge einge-gangen; elf hat die Thüringer Aufbaubank bereits bewilligt (Stand: 4. Oktober 2018). Beantragt wurden vor allem Projekte, mit denen Betriebsprozesse digitalisiert wer-den sollen. So beziehen sich zahlreiche Anträge auf die Einführung und Vernet-zung sogenannter ERP-Systeme; im Be-reich der Produktion sind beispielsweise 3D-Drucker ein nachgefragtes Wirt-schaftsgut.
Antrag mit Konzept
Mit dem Förderantrag muss ein kurzes Konzept eingereicht werden, das das Vor-haben plausibel und verständlich erläu-tert. Es sollte wie folgt aufgebaut sein:1. Ausgangslage/Ist-Zustand2. Ziel des Vorhabens/Soll-Zustand3. Lösung/Vorgehensweise Wünschenswert ist dabei auch eine kurze Erläuterung, wie sich das Vorhaben auf die Wettbewerbsfähigkeit des antrag-stellenden Unternehmens auswirkt.
So funktioniert‘s
Anträge vor Beginn des Vorhabens bei der Thüringer Aufbaubank stellen. Alle Unterlagen und Hinweise:
www.aufbaubank.de
Fragen zum Digitalbonus?
kundencenter-gera@aufbaubank.de
IHKAnsprechpartnerin zum Thema
Franziska NeugebauerTel.: 0365 8553-123neugebauer@gera.ihk.de
Internationales
Unsicherheit dämpft den OptimismusMit den jüngsten globalen Entwicklungen in der Handels- und Sanktionspolitik beschäftigt sich die deutsche Wirtschaft in den USA. Im Interview mit Freya Lemcke, Vice President, Representative of German Industry and Trade (RGIT) in Washington, geht es um die Betroffenheit der Unternehmen und die Interessensvertretung der Wirtschaft vor Ort.
Frau Lemcke, RGIT vertritt die deutsche Wirtschaft in Washington, DC. Was genau macht das Büro?
RGIT ist das gemeinsame Verbindungs büro von DIHK und von BDI, das vor 30 Jahren in Washington, DC, gegründet wurde. Wir vertreten die Interessen von DIHK und BDI und ihrer Mitglieder gegenüber der Regie-rung der Vereinigten Staaten. Wir arbei-ten an politischen Themen, verfolgen neue Initiativen der Administration und des US-Kongresses und bewerten deren Auswir-kungen auf die transatlantischen Handels-beziehungen. Dabei kommunizieren wir die Position unserer Prinzipale dazu. RGIT
ist auch Teil des Netzwerkes der deutschen Außenwirtschaftsförderung und arbeitet eng mit den deutschen Auslandshandels-kammern (AHK) zusammen, deren Mitglie-der in den USA niedergelassene Unterneh-men sind.
Welche Themen beschäftigen Sie momentan am meisten?
Unser Büro verfolgt alle Themen, die die transatlantischen Handels- und Investitions-beziehungen beeinflussen. Die Schwer-punkte liegen dabei auf der Handelspoli-tik, Regulierung, Energie, Infrastruktur, Digitalisierung und Standortpolitik. Mo-
mentan ist viel Bewegung im handelspo-litischen Bereich: Die Neuverhandlung des USMCA-Abkommens (vorher NAFTA-Ab-kommen) mit Kanada und Mexiko betrifft die Wertschöpfungsketten der deutschen Unternehmen in der Region, die neuen US-Zölle auf Stahl, Aluminium und Produkte aus China verteuern die importierten Vor-materialien und drohen die Wachstums-impulse der Steuerreform von 2017 auf-zuheben. Bisher ist die Konjunktur in den USA gut, doch je mehr neue Handels-barrieren eingeführt oder angedroht wer-den, desto stärker dämpft die daraus re-sultierende Unsicherheit den Optimismus der Unternehmen vor Ort – insbesondere
27Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Internationales
Freya Lemcke, Vice President, Representative of German Industry and Trade (RGIT) in Washington
Foto: Nicole Glass, Washington DC
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bei den Firmen, die Waren ein- und aus-führen. Ein weiteres wichtiges Thema sind die beginnenden Gespräche zwischen der EU und der USA – wo kann man Handels-barrieren ab- statt aufbauen und wie eine Eskalation vermeiden?
Ist die deutsche Wirtschaft von den Handelskonflikten stark betroffen?
Es kommt auf die Branche an. Einige deut-sche Unternehmen sind unabhängig von Im- oder Exporten, diese spüren bislang vor allem die positiven Wachstumseffekte – aber zunehmend auch indirekte Effekte der Zölle: Die erhöhten Stahl- und Alumi-niumpreise lassen zum Beispiel Bauvorha-ben für alle teurer werden. Andere Unter-nehmen exportieren Produkte aus den USA in den Rest der Welt und sind von den Retorsionsmaßnahmen, die die US-Handelspartner als Antwort auf die US-Zölle eingeführt haben, betroffen. Für andere sind alle Maßnahmen relevant. Schauen wir uns z. B. die deutsche Auto-mobilindustrie an: Die beiden größten Auto exporteure aus den USA heraus nach China sind deutsche Firmen, die momen-tan sowohl US-Importzölle auf Stahl- und Aluminium als auch Zölle auf die fertigen Autos, die nach China verkauft werden,
zahlen müssen. Hinzu kommen neue Bar-rieren für Autoteile im Austausch mit Mexiko und Kanada und potenziell neue generelle US-Zölle auf Autos und Auto-teile – zumindest arbeitet das US-Wirt-schaftsministerium gerade an Empfehlun-gen zu ähnlichen Zöllen, wie wir sie auf Stahl und Aluminium gesehen haben. Das summiert sich.
Welche Anliegen haben die Unternehmen?
Viele, gerade kleine und mittelständische Unternehmen, brauchen vor allem Infor-mationen, da die Vielzahl der Maßnahmen verwirrend ist. Welche Produkte sind be-troffen? Ab wann? Und wie kann ich Aus-nahmen beantragen? Wie kann ich mei-nem Kongressabgeordneten darlegen, wie negativ sich die Maßnahmen auf mein Unternehmen und die geschaffenen Ar-beitsplätze auswirken? Wir versuchen hier zu vermitteln und die Bedeutung offener Märkte für Wachstum und Beschäftigung darzulegen. Viele Unternehmen sind dank-bar, wenn dies von einer Organisation wie uns auf aggregierter Ebene übernommen wird, denn sie befürchten negative Presse, wenn sie unter ihrem Unternehmens-namen angeben, dass eventuell US-Ar-beitsplätze in Gefahr sind.
28 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Recht
„DatenschutzauskunftZentrale“ – Vorsicht, Falle!Viele Unternehmer kennen inzwischen die dubiosen Schreiben, mit denen Unternehmensdaten abgefragt werden. Die Gestaltung erinnert dabei stark an behördliche Schreiben. Der Eindruck wird insbesondere durch die Nennung von Gesetzesnormen verstärkt. Aufgrund der Ansprache und Aufmachung fühlen sich Unternehmer oftmals verpflichtet, die Formulare zu ergänzen oder zu korrigieren und unterschrieben zurückzusenden. Tatsächlich handelt es sich bei einer Vielzahl solcher Schreiben um teure Vertragsangebote. So auch im aktuellen Fall.
Formularfalle: DatenschutzauskunftZentrale
Die Geltung der Datenschutzgrundverord-nung eröffnet auf diesem Gebiet eine wei-tere Spielwiese für unseriöse Anbieter. So war es nur eine Frage der Zeit, wann ein Formular unter dem Vorwand der seit Mai 2018 geltenden Datenschutz-Grundver-ordnung auftaucht. Auch uns erreichten vermehrt Beschwerden über das Formular der Datenschutzauskunft-Zentrale, in dem Unternehmen aufgefordert werden, Fir-men- und Betriebsdaten anzugeben. Denn nur so könne die Einhaltung der von den Datenschutzgesetzen aufgestellten Anfor-derungen gewährleistet werden.
Vertragsangebot
Tatsächlich handelt es sich bei dem amt-lich getarnten Schreiben um ein Ver-tragsangebot. Die Vertragslaufzeit für den Basisdatenschutz beträgt mindestens drei Jahre und kostet jährlich 498 Euro netto. Diese Angaben sind im Kleingedruckten „versteckt“ und beim Überfliegen des For-mulars kaum erkennbar. Inzwischen hat bereits das Landgericht München I im Rahmen einer einstweiligen Verfügung ausgeführt, dass diese Form der Kosten-darstellung ein „eklatanter Verstoß gegen den Grundsatz der Preisklarheit“ sei. Eine Zentrale für Datenschutzauskünfte, wie es der Name vermuten lässt, gibt es hingegen nicht. Vertragspartner ist vielmehr eine Limited aus Malta.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
„Das aktuelle Beispiel ist eines von vielen. Prüfen Sie daher derartige Schreiben, For-mulare, Rechnungen und Zahlungsauffor-derungen sehr genau, bevor Sie Geld über-weisen oder Unterschriften leisten“, rät IHK-Rechtsexpertin Sylvia Knöfel. „In Zweifelsfällen kann sich jeder Unterneh-
IHKAnsprechpartnerin zum Thema
Sylvia KnöfelTel.: 0365 8553-303knoefel@gera.ihk.de
mer gern mit uns in Verbindung setzen. Selbstverständlich helfen wir auch weiter, wenn versehentlich doch eine Unterschrift geleistet wurde.“
Abmahnung und Strafanzeige
Auch die IHK ist aktiv geworden und hat die Beschwerden u. a. dem Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskrimina-lität gemeldet. Inzwischen wurde die Daten-schutzauskunft-Zentrale abgemahnt und eine Strafanzeige gestellt, um dem Treiben ein schnelles Ende zu bereiten.
Mehr Informationen zu Formularfallen IHK Ostthüringen zu Gera
www.gera.ihk.de (Dok.-Nr. 75190)oder Deutscher Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e. V.
www.dswschutzverband.de
Erst genau prüfen, dann unterschreiben oder Geld überweisen: Hinter Briefen, Formularen, Rechnungen und Zahlungsaufforderungen verstecken sich oft Vertragsangebote, die mit hohen Kosten verbunden sind.
29Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
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Der Bundesfinanzhof (BFH) musste aktuell in zwei Verfahren entscheiden, ob die Ge-währung von Krankenversicherungsschutz als Bar- oder Sachlohn zu behandeln ist. Diese Frage ist wichtig, denn nach § 8 Abs. 2 Satz 11 Einkommensteuergesetz (EStG) sind Sachbezüge bis 44 Euro im Kalendermonat steuerfrei.
Zuschuss ist Barlohn
Nach Auffassung der BFH-Richter liegt nur dann Sachlohn vor, wenn der Arbeit-nehmer aufgrund des Arbeitsvertrags aus-schließlich Versicherungsschutz, nicht aber eine Geldzahlung verlangen kann. Demgegenüber wendet der Arbeitgeber Geld und keine Sache zu, wenn er einen Zuschuss unter der Bedingung zahlt, dass der Arbeitnehmer mit einem vom ihm benannten Unternehmen einen Versiche-rungsvertrag schließt.
Erster Fall
Im ersten Urteil vom 7. Juni 2018 (AZ: VI R 13/1) schloss ein Arbeitgeber als Versi-cherungsnehmer für die Mitarbeiter des Unternehmens bei zwei Versicherungen
Lohnsteuer auf Krankenversicherung?
(Gruppen-)Zusatzkrankenversicherungen für Vorsorgeuntersuchungen, stationäre Zusatzleistungen sowie Zahnersatz ab. Die dafür vom Arbeitgeber gezahlten monat-lichen Beträge blieben unter der 44-Euro-Freigrenze. Der BFH bestätigte hier das Vorliegen von Sachlohn.
Zweiter Fall
Im zweiten Urteil vom 4. Juli 2018 (AZ: VI R 16/17) hatte eine Unternehmerin in einem „Mitarbeiteraushang“ ihre Arbeitnehmer darüber informiert, ihnen zukünftig eine Zusatzkrankenversicherung über eine pri-vate Krankenversicherungsgesellschaft an-bieten zu können. Mitarbeiter nahmen das Angebot an und schlossen unmittelbar mit der Versicherungsgesellschaft private Zu-satzkrankenversicherungsverträge ab. Die Versicherungsbeiträge wurden von den Mitarbeitern direkt an die Versicherungs-gesellschaft überwiesen. Dafür erhielten sie monatliche Zuschüsse auf ihr Gehalts konto. Nach dem Urteil des BFH handelt es sich hierbei um Barlohn. Ein Sachbezug liege nur vor, wenn auch ein arbeitsrechtliches Versprechen erfüllt wird, das auf Gewäh-rung von Sachlohn gerichtet ist.
Seminar
Lohnsteuer 2019
Jedes Jahr aufs Neue müssen sich Arbeitgeber auf zahlreiche Gesetzes-änderungen im Lohnsteuerrecht ein-stellen. Darüber hinaus sind neue Lohnsteuer-Richtlinien, Verwaltungs-anweisungen und BFH-Urteile zu beachten. Das IHK-Seminar geht auf sämtliche Neuerungen zum Jahres-wechsel praxisnah ein.
Wann und wo?7. November 2018, 9.00 bis 16.00 UhrSCALA – Das Turm-Restaurant, Jenaund28. November 2018, 9.00 bis 16.00 UhrIHK-Bildungszentrum Gera
Anmeldung:Martina Bäck Tel.: 0365 8553-457baeck@gera.ihk.deoder online
www.gera.ihk.de/event/15499798
30 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Amtliches
Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung im BewachungsgewerbeDie Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostthü-ringen zu Gera hat am 26. September 2018 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist, in Verbindung mit § 34a Gewerbeordnung (GewO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17. Oktober 2017 (BGBl. I S. 3562) und der §§ 5a ff der Bewachungsverordnung (BewachV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Juli 2003 (BGBl. I S. 1378), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 1. Dezem-ber 2016 (BGBl. I S. 2692), folgende Änderungen der Prüfungs-ordnung beschlossen:
1. In § 3 Absatz 1 und 2 wird jeweils das Wort „Gera“ nach dem Wort „IHK“ gestrichen.
2. In § 3 Absatz 6 werden die Worte „- soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird -“ gestrichen.
3. § 3 wird folgender neuer Absatz 7 angefügt: „(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhörung der Betroffenen aus wichtigem Grunde abberufen werden.“
4. § 4 Absatz 2 wird durch folgenden neuen Absatz 2 ersetzt: „(2) Die Anmeldung erfolgt in schriftlicher Form.“
5. In § 4 Absatz 3 werden nach dem Wort „Prüfungsablauf“ die Worte „und die erlaubten Hilfsmittel“ eingefügt.
6. In der Überschrift zu § 5 werden die Worte „und Verschwiegenheit“ angefügt.
7. § 5 wird folgender neuer Absatz 3 angefügt: „(3) Unbeschadet bestehender Informationspflichten, insbesondere ge-genüber der IHK, haben die Mitglieder des Prüfungsausschusses und sonstige mit der Prüfung befasste Personen über alle Prüfungsvorgänge Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu wahren.“
8. § 9 Absatz 7 wird folgender neuer Satz 2 angefügt: „Der mündliche Prüfungsteil kann innerhalb der zwei Jahre beliebig oft wiederholt werden.“
9. § 9 wird folgender neuer Absatz 8 angefügt: „(8) Bei der Durchführung der Prüfung sollen die besonderen Verhält-nisse behinderter Menschen berücksichtigt werden. Dies gilt insbeson-dere für die Dauer der Prüfung, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärdendolmetscher für hörbehinderte Menschen. Die Art der Behinderung ist mit der An-meldung zur Prüfung nachzuweisen.“
10. In § 13 Absatz 5 werden nach dem Wort „Bescheinigung“ die Worte „nach Anlage 4 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Vollzug des § 34a der Gewerbeordnung und zur Bewachungsverordnung (BewachVwV)“ eingefügt.
11. In § 14 werden die Worte „Prüfung kann“ durch die Worte „Prüfungen können“ ersetzt
12. Die Änderungen treten am 1. Dezember 2018 in Kraft.
Gera, 11. Oktober 2018
gez. Dr. Ralf-Uwe BauerPräsident
gez. Peter HöhneHauptgeschäftsführer
Die Prüfungsordnungen für Sachkundeprüfungen in den Bereichen Bewachungsgewerbe, freiverkäufliche Arznei-mittel, Immobiliardarlehensvermittlung und Finanzanlagenfachleute wurden aktualisiert und redaktionell angepasst.
Prüfungsordnung für die Durchführung der Prüfung über den Nachweis der Sachkenntnis im Einzelhandel mit freiverkäuflichen ArzneimittelnDie Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostthü-ringen zu Gera hat am 26. September 2018 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist, in Verbindung mit § 50 Arzneimittelgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2757) geändert worden ist, folgende Änderungen der Prüfungsordnung beschlossen:
1. In § 3 Absatz 4 werden nach dem Wort „gezahlt“ ein Komma gesetzt und die Worte „über deren Höhe die IHK-Vollversammlung entscheidet“ eingefügt.
2. § 4 Absatz 2 wird durch folgenden neuen Absatz 2 ersetzt: „(2) Die Anmeldung erfolgt in schriftlicher Form.
3. In der Überschrift zu § 5 wird nach dem Wort „Belehrung“ ein Komma sowie das Wort „Befangenheit“ eingefügt.
4. Der bisherige Satz des § 5 wird neuer Absatz 1. § 5 werden folgende neue Absätze 2 und 3 angefügt: „(2) Zu Beginn des jeweiligen Prüfungsteils wird die Identität der Prüf-linge festgestellt. Die Prüflinge sind nach Bekanntgabe der Prüfer zu befragen, ob sie von ihrem Recht zur Ablehnung eines Prüfers wegen Besorgnis der Befangenheit gemäß §§ 20 und 21 VwVfG Gebrauch machen wollen. (3) Für Mitglieder des Prüfungsausschusses gilt entsprechend § 20 Absatz 4 VwVfG. (4) Liegt ein Grund vor, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unpar-teiische Ausübung des Prüfungsamtes zu rechtfertigen, oder wird von einem Prüfling das Vorliegen eines solchen Grundes behauptet, so hat die betroffene Person dies der zuständigen Stelle mitzuteilen, während der Prüfung dem Prüfungsausschuss. (5) Über einen Befangenheitsantrag entscheiden die Prüfer des Prü-fungsausschusses ohne Mitwirkung des betroffenen Prüfers. Bei Stim-mengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Richtet
31Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Amtliches
sich der Ablehnungsantrag gegen den Vorsitzenden, so ist mindestens eine Zweidrittelmehrheit der anderen Prüfer erforderlich. Wird einem Befangenheitsantrag stattgegeben, so soll der Prüfling zum nächsten Prüfungstermin eingeladen werden, sofern der ausgeschlossene Prüfer nicht sogleich durch einen anderen Prüfer ersetzt oder der Prüfling ei-nem anderen Prüfungsausschuss zugeteilt werden kann. Besteht die Be-sorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschussmitgliedern, so hat die IHK zu entscheiden.“
5. § 7 wird durch folgenden neuen § 7 ersetzt: „§ 7 Rücktritt, Nichtteilnahme (1) Der Prüfungsbewerber kann nach der Anmeldung vor Beginn der Prüfung zurücktreten. In diesem Fall gilt die Prüfung als nicht abge-legt. (2) Das Gleiche gilt, wenn der Prüfungsbewerber zur Prüfung nicht er-scheint.“
6. § 9 Absatz 2 wird folgender neuer Satz 2 angefügt: „Sie kann entweder auf Papier oder in elektronischer Form durchge-führt werden. Die IHK bestimmt das Verfahren.“
7. § 13 wird ersatzlos gestrichen. Der bisherige § 14 wird neuer § 13.
8. Die Änderungen treten am 1. Dezember 2018 in Kraft.
Gera, 11. Oktober 2018
gez. Dr. Ralf-Uwe BauerPräsident
gez. Peter HöhneHauptgeschäftsführer
Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung Geprüfter Fachmann/frau für Immobiliardarlehensvermittlung IHKDie Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostthü-ringen zu Gera hat am 26. September 2018 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist, in Verbindung mit § 34i Absatz 2 Nummer 4 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17. Oktober 2017 (BGBl. I S. 3562), und Abschnitt 1 der Verordnung über die Im-mobiliardarlehensvermittlung (Immobiliardarlehensvermittlungs-verordnung – ImmVermV) vom 28. April 2016 (BGBl. I S. 1046), folgende Änderungen der Prüfungsordnung beschlossen:
1. In § 3 Absatz 6 Satz 2 werden die Worte „bare Auslagen,“ nach dem Wort „Für“ eingefügt sowie die Worte „/Verdienstausfall, Fahrtkosten“ und die Worte „– soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird –“ gestrichen.
2. In § 4 Absatz 2 werden folgende neuen Sätze 2 und 3 angehängt: „Dabei hat der Prüfling anzugeben, ob er von dem praktischen Prü-fungsteil gem. § 3 Abs. 5 ImmVermV befreit ist. Dies ist schriftlich durch
a) Vorlage der Erlaubnis nach § 34d Abs. 1, § 34e Abs. 1, § 34f Abs. 1 oder § 34h Abs. 1 der Gewerbeordnung oder
b) einen Sachkundenachweis im Sinne des § 34d Abs. 2 Nr. 4 der Gewerbeordnung oder einen diesem nach § 19 Abs. 1 der Versiche-rungsvermittlungsverordnung gleichgestellten Abschluss oder
c) einen Sachkundenachweis im Sinne des § 34f Abs. 2 Nummer 4 der Gewerbeordnung oder
d) einen Sachkundenachweis nach § 34h Abs. 1 Satz 4 in Verbindung mit § 34f Abs. 2 Nummer 4 der Gewerbeordnung
nachzuweisen.“
3. In § 6 Absatz 4 werden die Worte „zwei Drittel Mehrheit“ durch das Wort „Zweidrittelmehrheit“ ersetzt.
4. § 9 Absatz 2 werden folgende neue Sätze 5 bis 7 angehängt: „Der schriftliche Prüfungsteil kann entweder auf Papier oder in elektro-nischer Form durchgeführt werden. Der schriftliche Prüfungsteil kann im Antwort-Wahl-Verfahren durchgeführt werden. Die IHK bestimmt das Verfahren.“
5. In § 9 Absatz 4 werden die Worte „Gegenstand des schriftlichen Prü-fungsteils“ durch die Worte „Der schriftliche Prüfungsteil umfasst“ ersetzt, nach den Worten „Nummer 2“ werden die Worte „und 3“ ein-gefügt sowie das Wort „Inhalte“ durch das Wort „Sachgebiete“ ersetzt.
6. In § 9 Absatz 5 werden die Worte „Zu den“ durch das Wort „Die“ und die Worte „Bereichen sollen die“ durch die Worte „Bereiche bestimmen sich nach den“ ersetzt sowie die Worte „beachtet werden“ gestrichen.
7. § 9 Absatz 8 wird neuer Satz 2 von § 9 Absatz 7.
8. Diesem neuen § 9 Absatz 7 wird folgender neuer Satz 3 angefügt: „Die praktische Prüfung kann innerhalb der zwei Jahre beliebig oft wiederholt werden.“
9. Der bisherige § 9 Absatz 9 wird neuer Absatz 8.
10. In § 11 Absatz 2 werden die Worte „den in“ durch die Worte „jedem der Sachgebiete nach“ ersetzt, nach den Worten „Nummer 2“ werden die Worte „und Nummer 3“ eingefügt, die Worte „genannten und geprüften Bereichen jeweils“ gestrichen sowie nach den Worten „erreichbaren Punkte erzielt“ vor dem Punkt das Wort „hat“ eingefügt.
11. In § 11 Absatz 3 wird vor dem Punkt das Wort „hat“ eingefügt.
12. In § 11 Absatz 4 werden nach dem Wort „hat“ die Worte „oder nur der schriftliche Prüfungsteil bestanden ist und der praktische Prüfungsteil gem. § 3 Abs. 5 ImmVermV nicht zu absolvieren ist“ eingefügt.
13. § 11 wird folgender neuer Absatz 5 angefügt: „(5) Der praktische Prüfungsteil ist nicht zu absolvieren, wenn der Prüf-ling von diesem gem. § 3 Abs. 5 ImmVermV befreit ist.“
14. In § 12 Absatz 2 wird vor dem Punkt das Wort „hat“ eingefügt.
15. In § 13 Absatz 3 wird das Wort „der“ vor dem Wort „Wiederholungs-prüfung durch das Wort „einer“ ersetzt.
16. Die Änderungen treten am 1. Dezember 2018 in Kraft.
Gera, 11. Oktober 2018
gez. Dr. Ralf-Uwe BauerPräsident
gez. Peter HöhneHauptgeschäftsführer
32 Ostthür inger Wir tschaft · November 2018
Amtliches
„Ostthüringer Wirtschaft“ ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera
29. Jahrgang Nr. 11 / 2018
Herausgeber:Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu GeraGaswerkstraße 23, 07546 Gera · Telefon: 0365 8553-0Internet: www.gera.ihk.de
Verantwortlich: Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer
Redaktion: Anne-Katrin Schnappauf (schnappauf@gera.ihk.de)Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge geben nicht un bedingt die Meinung der IHK wieder.
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Erscheinungsweise: monatlich | Erscheinungsdatum: 1. November 2018
Impressum
Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung Geprüfter Finanzanlagenfachmann/frau IHKDie Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostthü-ringen zu Gera hat am 26. September 2018 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist, in Verbindung mit §§ 34f, 34g, 34h der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekannt-machung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17. Oktober 2017 (BGBl. I S. 3562), und Abschnitt 1 der Verordnung über die Finanzanlagen-vermittlung (Finanzanlagenvermittlungsverordnung – FinVermV) vom 2. Mai 2012 (BGBl. I S. 1006), die zuletzt durch Artikel 3 der Verordnung vom 28. April 2016 (BGBl. I S. 1046) geändert wor-den ist, folgende Änderungen der Prüfungsordnung beschlossen:
1. In § 2 wird das Wort „Prüflingsbewerber“ durch das Wort „Prüfling“ er-setzt.
2. In § 3 Absatz 6 Satz 2 werden die Worte „bare Auslagen,“ nach dem Wort „Für“ eingefügt sowie die Worte „/Verdienstausfall, Fahrtkosten“ und die Worte „– soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird –“ gestrichen.
3. § 3 wird folgender neuer Absatz 7 angefügt: „(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhörung der Betroffenen aus wichtigem Grunde abberufen werden.“
4. In § 4 Absatz 2 werden in Satz 1 die Worte „zur Sachkundeprüfung“ gestrichen sowie in Buchstabe a.) das Wort „Investmantvermögen“ durch das Wort „Investmentvermögen“ ersetzt.
5. In § 6 Absatz 1 Satz 2 werden nach dem Wort „Befangenheit“ die Worte „gemäß §§ 20 und 21 VwVfG:“ eingefügt.
6. Nach § 6 Absatz 1 wird folgender neuer Absatz 2 eingefügt: „(2) Für Mitglieder des Prüfungsausschusses gilt entsprechend § 20 Absatz 4 VwVfG.“
7. Der bisherige § 6 Absatz 2 wird neuer Absatz 3, wobei die bisherigen Sätze 5 und 6 durch folgenden neuen Satz 5 ersetzt werden: „Besteht die Besorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschuss-mitgliedern, so hat die IHK zu entscheiden.“
8. § 9 Absatz 2 werden die folgenden Sätze angefügt: „Der schriftliche Prüfungsteil kann entweder auf Papier oder in elektro-nischer Form durchgeführt werden. Der schriftliche Prüfungsteil kann im Antwort-Wahl-Verfahren durchgeführt werden. Die IHK bestimmt das Verfahren.“
9. In § 9 Absatz 4 Buchstabe d.) wird das Wort „Absatz“ durch das Wort „Abs.“ ersetzt.
10. § 9 Absatz 8 wird folgender neuer Satz 2 angefügt: „Die praktische Prüfung kann innerhalb der zwei Jahre beliebig oft wiederholt werden.“
11. In § 11 Absatz 5 wird das Wort „gemäß“ durch das Wort „gem.“ ersetzt.
12. Die Änderungen treten am 1. Dezember 2018 in Kraft.
Gera, 11. Oktober 2018
gez. Dr. Ralf-Uwe Bauer,Präsident
gez. Peter HöhneHauptgeschäftsführer
Branchenspiegel
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