Pedelecs als Bausteine für ein nachhaltiges Mobilitätssystem? Theoretische Überlegungen und...

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Pedelecs als Bausteine für ein nachhaltiges Mobilitätssystem?Theoretische Überlegungen und Erkenntnisse aus der Modellregion Elektromobilität Rhein-Main

Tübingen, 21.07.2011

Martin Lanzendorf Steffi SchubertThomas Prill urbane konzepte GmbH

Goethe Universität Frankfurt a.M.

Inhalt

1. Einleitung

2. Theoretische Überlegungen

3. Methoden

4. Ergebnisse der Untersuchung

5. Nachhaltigkeitspotenziale von Pedelecs

1. Einleitung

• Motivation Renaissance elektrischer Verkehrsmittel

Möglichkeit der Überführung des Hypes in ein nachhaltigeres Mobilitätssystem?

• Forschungsfrage Können Pedelecs einen Beitrag zu einem nachhaltigeren

Mobilitätssystem leisten?

• Ziele Analyse der Akzeptanz, Nutzung und Wirkung von Pedelecs

Bewertung der Nachhaltigkeit von Pedelecs

Aufzeigen von Handlungsfeldern

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

2. Theorie

• Konzept der Nachhaltigkeit als theoretische Grundlage Ziel: Sicherstellung eines leistungsfähigen Mobilitätssystems

Beachtung der drei Säulen der Nachhaltigkeit:

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

2. Theorie

• Vorteile des Pedelecs gegenüber dem Elektroauto

Elektroautos Elektrofahrräder Hoher Energie- und Ressourcen-

Einsatz

Hoher Anschaffungspreis

Verbraucherwünsche werden nicht erfüllt

Lösen nicht die Probleme Flächenverbrauch und Lärm

Geringe Nachhaltigkeitseffekte!

Geringerer Energie- und Ressourcen-Einsatz

Preis vertretbar für einen größeren Kundenkreis

Technik ausgereift

Reduzieren Flächenverbrauch und Lärm

Höhere Nachhaltigkeitseffekte!

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

3. Methoden

• Pedelec-Projekte Partner:

- 6 Stadtverwaltungen- 1 Planungsagentur- 2 Wohnungsunternehmen- 2 Energieversorger- 1 EE-Unternehmen- 1 Universität- 1 Forschungsinstitut- 1 Kommune

Insgesamt 350 Pedelecs

Konzentration auf Projekte in urbanen Gebieten

Projekte in Rhein-MainBike +Business 2.0ABGnova (Frankfurt)Storck/Süwag (Idstein)juwi R&D GmbH (Wörrstadt)Stadtwerke Offenbach Holding„Zukunft erFahren“ (Niederkaufungen)

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

3. Methoden

• Fallstudie: Qualitative Datenerhebung im Rahmen von Modellprojekten in der Modellregion Rhein-Main

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

3. Methoden

• Auswertung der Daten mittels MAXQDA Codierung der Daten

Anpassung des Codierschemas an die Daten

Auswertung nach Fragen der Akzeptanz, Nutzung und Wirkung

Herausstellung von Nachhaltigkeitspotenzialen der Pedelecs

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

4. Ergebnisse der Untersuchung

• Beschreibung der NutzerInnen Meist hoher Bildungsstand und gehobene

Einkommen

Berufliche Stellung: Angestellte, Beschäftigtein Lehre und Forschung

Viele TeilnehmerInnen leben in festenBeziehungen (Ehe, Partnerschaft)

Zugehörigkeit zum bürgerlichen Milieu

Ca. 70% der TeilnehmerInnen haben eineneigenen Pkw

Überwiegende Zahl der TeilnehmerInnen nutztdas Pedelec in einem dienstlichen Rahmen

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

4. Ergebnisse der Untersuchung

• Akzeptanz Pedelecs genießen eine hohe Akzeptanz:

o Spaßfaktor

o Große Einsatzfähigkeit

„Es geht ja auch um das psychologische Element, dass ich mir sage, auch wenn das Ding leer ist, komme ich schon irgendwie nach Hause. Beispielsweise die Angst, in der Gegend stehen zu bleiben, kann beim Pedelec ja nicht sein.“

o Flexibilität

„Wenn wir alle gleichzeitig Feierabend machen würden, wäre die Fahrgemeinschaft noch sinnvoller. So ist es schwierig. Mit dem Fahrrad ist man flexibler.“

o Grünes Image

„Es ist auch ein Mehrwert für die Firma, wenn man dem Kunden sagen kann: Ich bin mit dem Fahrrad da! Da hat man sofort den Einstieg. wenn die wissen, da kommt einer, die machen was mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, und dann kommen die auch noch mit dem Elektrofahrrad. Es hat halt Werbewirksamkeit.“

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

4. Ergebnisse der Untersuchung

• Akzeptanz Es gibt aber auch Akzeptanzhemmnisse:

o Preisakzeptanz

„Mir wäre das Pedelec zu teuer. Ich fahre ca. 10.000 km im Jahr, wenn der Akku dann nach 2-3 Jahren kaputt wäre, würde ich mir keinen neuen kaufen. Dann fahre ich einfach Fahrrad und spare den Akku.“

„Und das mit dem Geld: wenn ich sehe, dass sich die Leute aus meinem Bekanntenkreis Mountainbikes für 3.000 Euro kaufen, dann finde ich, habe ich ein Schnäppchen gemacht.“

oReichweite

oSicherungsmöglichkeiten

oTechnische Mängel

oSenioren-Image

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

4. Ergebnisse der Untersuchung

• Nutzung / Wirkung Pedelec statt Pkw für Arbeits- und Dienstwege aber auch in der Freizeit

Änderung des Mobilitätsverhaltens und der Verkehrsmittelpräferenz Pedelec-Nutzung zur Befriedigung vieler unterschiedlicher Wünsche

Erweiterte Nutzung von Vorteilen des Radfahrens Mehr Fahrrad-/Pedelec-Nutzung

Stimulation Fahrradnutzung und Fahrradmarkt

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitsbewertung Handlungsfelder Schlussfolgerungen

5. Nachhaltigkeitspotenziale von Pedelecs

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

+ Zunahme Akzeptanz Fahrradmobilität (A)+ Bewusstseinsschärfung für Mobilität, Umweltschutz, Ressourcensicherheit (A)+ Verbesserung Gesundheit (W)+ Erweiterung der Radnutzung und Kompensation von Einschränkungen (W)+ Mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer (W)- Steigendes Gefährdungspotenzial (A)- Mehr Angst vor Diebstahl und Vandalismus (A)

Die blau und mit (A) gekennzeichneten Anstriche ergeben sich aus der Analyse der Akzeptanz, (W)=Wirkung

5. Nachhaltigkeitspotenziale von Pedelecs

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

Die blau und mit (A) gekennzeichneten Anstriche ergeben sich aus der Analyse der Akzeptanz, (W)=Wirkung

+ Imagesteigerung für Unternehmen (A)+ Senkung der Krankheitskosten (A)+ Geringere Mobilitätskosten für Firmen, Institutionen, private Haushalte (W)+ Flexibilisierung der Arbeitszeit durch Pedelec-Nutzung (W)+ Verringerung der Abhängigkeit von Öl (W)+ Marktstimulation Fahrradmarkt (W)- Auswirkungen auf den Automobilmarkt (W)- Schwächung des ÖPNV (W)

5. Nachhaltigkeitspotenziale von Pedelecs

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

+ Ermöglichung umweltfreundlicheren Verkehrsverhaltens (W)

+ Beitrag zum Klimaschutz (W)+ Lärmreduzierung (W)+ Verbesserung umweltbezogene Lebensqualität (W)- Wirklich nachhaltig nur, wenn Energie aus erneuerbaren

Quellen (A)- Fragen der Batterieherstellung und Entsorgung bedürfen

Klärung (A)

Die blau und mit (A) gekennzeichneten Anstriche ergeben sich aus der Analyse der Akzeptanz, (W)=Wirkung

5. Nachhaltigkeitspotenziale von Pedelecs

Einleitung Theorie Methoden Ergebnisse Nachhaltigkeitspotenziale

+ Zunahme Akzeptanz Fahrradmobilität (A)+ Bewusstseinsschärfung für Mobilität, Umweltschutze, Ressourcensicherheit (A)+ Verbesserung Gesundheit (W)+ Erweiterung der Radnutzung und Kompensation von Einschränkungen (W)+ Mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer (W)- Steigendes Gefährdungspotenzial (A)- Mehr Angst vor Diebstahl und Vandalismus (A)

+ Imagesteigerung für Unternehmen (A)+ Senkung der Krankheitskosten (A)+ Geringere Mobilitätskosten für Firmen, Institutionen, private Haushalte (W)+ Flexibilisierung der Arbeitszeit durch Pedelec-Nutzung (W)+ Verringerung der Abhängigkeit von Öl (W)+ Marktstimulation Fahrradmarkt (W)- Auswirkungen auf den Automobilmarkt (W)- Schwächung des ÖPNV (W)

+ Pedelecs ermöglichen umweltfreundlicheres Verkehrsverhalten (W)+ Pedelecs können Beitrag zum Klimaschutz leisten (W)+ Pedelecs reduzieren Lärm (W)+ Pedelecs können umweltbezogene Lebensqualität verbessern (W)- Wirklich nachhaltig nur, wenn Energie aus erneuerbaren Quellen (A)- Fragen der Batterieherstellung und Entsorgung bedürfen Klärung (A)

Die blau und mit (A) gekennzeichneten Anstriche ergeben sich aus der Analyse der Akzeptanz, (W)=Wirkung

Vielen Dank für Ihr Interesse

Prof. Martin LanzendorfGoethe Universität Frankfurt a.M. Lanzendorf@em.uni-frankfurt.de Tel. +49 69 – 798 22409

Dipl. Ing. Thomas PrillGoethe Universität Frankfurt a.M.Prill@em.uni-frankfurt.deTel. +49 69 - 798 22036

Dipl.-Soz. Steffi SchubertUrbane Konzepte GmbHschubert@urbane-konzepte.deTel. +49 69 – 8043 8338