Präsentation Jahrbuch Qualität der Medien, 2013

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Das fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft untersucht jährlich die aktuellsten Veränderungen in der Schweizer Medienlandschaft. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mediengattungen Presse, Radio Fernsehen und Online. Ergänzend werden die Bereiche Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in separaten Analysen vertieft betrachtet. Weitere Informationen unter: www.foeg.uzh.ch

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Bern, 25. September 2013

Medienkonferenz Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svizzera Ausgabe 2013

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Übersicht

• Begrüssung # Oswald Sigg

• Resultate # Mark Eisenegger

• Perspektiven # Kurt Imhof

• Diskussion

25.09.2013 Seite 2

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Ergebnisse: Jahrbuch + Jahrbuch-Studien (ausgekoppelt)

• Kompakte Fassung erscheint einmal jährlich als gedrucktes Buch und E-Book

+

• Die Vertiefungsstudien erscheinen mehrmals jährlich separat

25.09.2013 Seite 3

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Unser Qualitätsverständnis

25.09.2013 Seite 4

• Qualitätsverständnis: Wir orientieren uns am Qualitätsverständnis des Informationsjournalismus selbst, das wiederum im Aufklärungsliberalismus wurzelt.

• Qualität = Grad der Erfüllung zentraler Funktionen der Medien für den demokratischen Prozess.

• Funktionen:

• Forumsfunktion

• Legitimations- und Kontrollfunktion

• Integrationsfunktion

• Relationaler Qualitätsbegriff: Qualität im Vergleich zwischen Medien und über die Zeit.

Vgl. ausführlich: Jahrbuch 2010, 2011, 2012 «Präambel»

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Resultat 1: Vielfaltsverluste

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Vielfaltsverlust – Auflagen- und Titelschwund Abopresse

25.09.2013 Seite 6

• Auflagenverlust um 33%, Verlust an Titelvielfalt um 26% in zehn Jahren

Gesamtauflage in Tsd.

Titelzahl

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Vielfaltsverlust – Konzentration Presse Deutschschweiz

• Zwischen 2001 und 2012 fallen 12 Verlage weg

• In der Deutschschweiz kontrolliert die Tamedia AG einen Anteil am Pressemarkt von 36%

• Die Konzentration wird verschärft durch die territoriale Aufteilung der Absatzgebiete und das Ausrollen von Mantel- und Kopfblattsystemen

25.09.2013 Seite 7

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Vielfaltsverlust – Konzentration Presse Suisse romande

• In der Suisse romande kontrolliert die Tamedia AG mittlerweile 68% des Pressemarktes

25.09.2013 Seite 8

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Vielfaltsverlust – Geringere Titelvielfalt Online

25.09.2013 Seite 9

• Die Titelzahl der nutzungsstarken Informationsangebote im Onlinebereich ist um 38% geringer als im Pressesektor

45 Titel

28 Titel

Presse Online

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Eingeschränkte Vielfalt – Konzentration im Onlinemarkt

25.09.2013 Seite 10

• Nur die grössten drei Verlagshäuser – neben der SRG SSR – konnten bislang reichweitenstarke Newssites lancieren

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Sinkende Werbeeinkünfte im Pressemarkt

25.09.2013 Seite 11

• Verkaufs- und Nettowerbeerlöse sowohl bei Informationspresse wie übrigen Printmedien rückläufig

• Die Informationspresse erzielte 183 Mio. CHF weniger Nettowerbeerlöse als im Vorjahr

Informationspresse Andere Presse

in Mio. CHF in Mio. CHF

2011 988 686

2012 955 661

2011 1'337 667

2012 1'154 629

Ver

kauf

serlö

sN

etto

wer

beer

lös

(Datenquelle: Stiftung Werbestatistik Schweiz)

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Newssites Andere Online-Angebote

in Mio. CHF in Mio. CHF

2011 88 423

2012 85 475

Bru

ttow

erbe

erlö

s

25.09.2013 Seite 12

• Trotz steigender Nutzung stagnierten die Einkünfte im Bereich der Newssites

• Werbezuwächse sind nur dort zu verzeichnen, wo kein publizistischer Mehrwert entsteht, d.h. bei branchenfremden Anbietern (u.a. Bluewin.ch), bei den Onlinerubriken (u.a. Autoscout, Homegate) und den Suchmaschinen (Google).

• Rundfunk: Werbezuwächse nur bei Programmfenstern ausländischer Anbieter.

Sinkende Werbeeinkünfte im Onlinemarkt

(Datenquelle: Media Focus)

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Resultat 2: Qualitätsdynamiken

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Qualitätsdynamik 2001-2012 – Deutschschweiz

25.09.2013 Seite 14

• Reichweiten- und Vielfaltsverluste vorab im hohen und mittleren Qualitätssegment

• Bedeutungsgewinn der qualitätsniedrigen Pyramidenbasis

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Qualitätsdynamik 2001-2012 – Suisse romande

25.09.2013 Seite 15

• Bedeutungsgewinn der qualitätsniedrigen Pyramidenbasis ist in der Suisse romande noch ausgeprägter als in der Deutschschweiz

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Mehr Softnews gegenüber Vorjahr

25.09.2013 Seite 16

+1PP

+1PP +2PP

–0,3PP

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

2011/2012 2011/2012 2011/2012 2011/2012

Online TV Presse Radio

Softnewsanteile

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Qualitätsscoring – Sinkende Einordnungsleistung

25.09.2013 Seite 17

• Kontinuierlich sinkende, durchschnittliche Einordnungsleistung seit 2010

• Sinkende Einordnungsleistung erhöht Chance gleichförmiger Interpretationen

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Qualitätsscoring – Gratis fällt hinter Boulevardzeitungen

25.09.2013 Seite 18

• Gratis on-/offline fällt hinter Boulevardzeitungen zurück

• 20minuten.ch wird offensichtlich im Hinblick auf eine geplante Paywall bei tagesanzeiger.ch qualitativ runtergefahren

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Vertiefungen

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Vertiefungsstudien im September 2013

25.09.2013 Seite 20

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Fazit

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Das Wichtigste auf einen Blick • Mehr Werbeeinnahmen nur da, wo kein publizistischer Mehrwert entsteht

• Vielfaltsproblematik

• Markant verstärkte Konzentration im Pressebereich

• Online noch wesentlich grössere Konzentration als im Pressebereich

• Reichweitenverluste und Vielfaltseinbussen vorab im hohen und mittleren Qualitätssegment

• Bedeutungssteigerung des tiefen Qualitätssegments

• Schweiz bezüglich Konzentration und Kommerzialisierung nicht alleine; die Entwicklung läuft seit den 1980er Jahren hier aber rasanter ab

• Qualitätsdynamik

• Seit 2010 kontinuierlich sinkende Einordnungsleistung

• Gratiszeitungen on- und offline fallen hinter Boulevardzeitungen zurück

• Zunahme Softnews gegenüber dem Vorjahr 25.09.2013 Seite 22

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Übersicht

• Begrüssung # Oswald Sigg

• Resultate # Mark Eisenegger

• Perspektiven # Kurt Imhof

• Diskussion

25.09.2013 Seite 23

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Perspektiven

• Trinationale Qualitätsanalytik AU–CH–D

• Vertiefungsstudien:

• Grenzverschiebungen des Privaten und des Öffentlichen: „Tyrannei der Intimität“

• Medienpopulismus und politischer Populismus in AU und CH seit den 1990ern

• Wandel der Aussenberichterstattung

25.09.2013 Seite 24

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Übersicht

• Begrüssung # Oswald Sigg

• Resultate # Mark Eisenegger

• Perspektiven # Kurt Imhof

• Diskussion

25.09.2013 Seite 25

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.