EXTRA: Winnenden am Tag der Trauer

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Horst Köhler.Angela Merkel.

� Winnenden, Borromäus-Kirche:Die zentrale Trauerfeier mit Bundes-kanzlerin Angela Merkel, Bundesprä-sident Horst Köhler, den Bischöfen Ot-frid July und Gebhard Fürst, den An-gehörigen der Opfer und den Neunt-

und Zehntklässlern der Allbertville-Re-alschule ist für die Öffentlichkeitnicht zugänglich.� Winnenden, Hermann-Schwab-Halle, Stadion-Sporthalle, Stöck-ach-Sporthalle: Hier versammelnsich Schüler und Lehrer der Albertvil-le-Realschule und des Bildungszen-trums I und II unter Ausschluss derbreiteren Öffentlichkeit.� Winnenden, Herbert-Winter-Sta-dion einschließlich der Übungsspiel-flächen: Hier findet die Hauptübertra-gung statt.� Weitere Übertragungsorte inWinnenden: Schlosskirche, Jubilä-umskirche, Birkmannsweiler-Halle,Linsenhalden-Halle, NeuapostolischeKirche, Gemeindehalle Höfen. DieseOrte sind öffentlich zugänglich.� In den Berglen gibt es Übertragun-gen an folgenden Orten: Turn- undVersammlungshalle Steinach, Mauriti-uskirche Oppelsbohm.� Leutenbach: Katholische Kirche.� Schwaikheim: Katholische KircheSankt Maria und Gemeindehalle.� Weiler zum Stein: Gemeindehalle.� Alfdorf: Katholische Kirche SanktClemens.� Fellbach: Rathaus, großer Sit-zungssaal.� Großerlach: „Bullenstall“ ErlacherHöhe.� Kernen: Rumold-Realschule Rom-melshausen.� Murrhardt: Katholische Kirche.� Oppenweiler: Jakobuskirche.� Rudersberg: Rathausfoyer.� Schorndorf: Stadtkirche.� Sulzbach/Murr: Katholische Kir-che.� Urbach: Baptisten-Gemeindezen-trum.� Weissach im Tal: Seeguthalle Un-terweissach.� Waiblingen: Katholische Pfarrkir-che Sankt Antonius.� Weinstadt: Evangelisches Ge-meindehaus Endersbach.� Welzheim: Dietrich-Bonhoeffer-Haus.� Wendlingen: Johanneskirche.

Kondolenzbuchin der Kirche

Waiblingen.In das Kondolenzbuch, das im RathausWaiblingen aufliegt, kann man sich heu-te noch in der Zeit von 9 Uhr bis 10 Uhreintragen, das Rathaus ist geöffnet. Von10.45 Uhr an wird das Buch in die Anto-nius-Kirche in der Fuggerstraße verlegt,wo die Trauerfeier von Winnenden liveübertragen wird. Ab Montag befindetsich das Kondolenzbuch wieder im Rat-haus in der Ebene 4.

Weitere Waffenabgegeben

Waiblingen.22 korrekt angemeldete Waffen sind seitdem Amoklauf von ihren Besitzern imLandratsamt abgegeben worden, neunweitere werden laut Ankündigung ihrerEigner demnächst abgeliefert. BerndFriedrich, Stellvertreter des Landrats,begrüßt, dass „manche die Chance er-greifen, sich von unnötigem Ballast zutrennen. Jede Waffe weniger ist eine guteNachricht, zumindest, wenn sie nichtsorgfältig aufbewahrt ist.“

Beratung in derHermann-Schwab-Halle

Winnenden.Am Montag und am Dienstag findenLeute, die vom Winnender Amoklaufaufgewühlt sind, jeweils von 8 bis 18 Uhrin der Hermann-Schwab-Halle Fachleu-te zur Unterstützung, Beratung und Hil-festellung. Nicht, wie gestern irrtümlichvermeldet, dauerhaft, sondern nur übersWochenende wird dieses Betreuungsan-gebot in die Ganztagsschule in der Ring-straße 124 („Tomate“) verlegt.

Kompakt

Bernhard Fritz. Bild: Pavlovic

„Wir sind vorbereitet“Die Organisatoren sehen dem Großereignis Trauerfeier zuversichtlich entgegen

Von unserem RedaktionsmitgliedPeter Schwarz

Winnenden.Ein „Großereignis“ und eine „Trauerfei-er“: Großereignis, das klingt nach Lärmund Getriebe, Trauerfeier nach Stilleund Besinnung – lässt sich das verei-nen? „Wir sind vorbereitet“, sagt derWinnender Oberbürgermeister Bern-hard Fritz, „und sehr zuversichtlich.“

Eine Trauerfeier als Großereignis: Brauchtman das überhaupt? Wird da der Schmerznicht zum Event, zum Rummel? Verlangtdas Leid nicht nach Intimität? Solche Fra-gen sind aufgekommen in den vergangenenTagen, hier und dort. Bernhard Fritz begeg-net ihnen gelassen und mit einer klarenAntwort: Ja, es ist richtig und angemessen,gemeinsam zu trauern, sagt er. Er hat es ansich selbst erfahren in den vergangenen Ta-gen, dass die breite Anteilnahme nicht läs-tig wird, sondern stärkt. An manchen Tagensind im Rathaus „Hunderte Kondolenz-schreiben“ angekommen, der Oberbürger-meister hat „Stunden gebraucht, um diePost zu öffnen“, Schulklassen aus der gan-zen Republik schickten Gedichte und Bil-der, eine auf die Behandlung traumatisier-ter Kinder spezialisierte Einrichtung willbesonders betroffene Winnender Schülerfür acht Tage an die Ostsee einladen, aufdem Spendenkonto liegen mittlerweile fast100 000 Euro. All das ist Trost, sagt Fritz.

Und so ist es auch gut, wenn jetzt Men-schen von auswärts nach Winnenden kom-men wollen und Menschen, die hier leben,sich nicht zu Hause verschanzen, sonderndie Nähe zueinander suchen. „Wir haltenzusammen“, sagt Fritz. „Kein Winnenderist ausgeschlossen, genauso wenig wie un-sere Gäste.“ Bürgermeister Norbert Sailersieht es ähnlich: Nach einer solchen Kata-strophe suchen Menschen nach „Formender kollektiven Trauer“. Sie wollen denSchmerz „teilen“. Seiler ganz schlicht: „Estut uns gut.“ Und auch der Waiblinger De-kan Eberhard Gröner sagt: Trauer „lässtsich leichter gemeinsam bewältigen“.

Eine logistischeHerausforderung

Natürlich ist dieses Ereignis nicht nur einTrost, sondern auch eine logistische He-rausforderung, eine organisatorische Last:Menschenmassen und Verkehrsströme müs-sen kanalisiert werden, die Anwesenheitvon „Schutzpersonen“ – Bundeskanzlerin,Bundespräsident – macht besondere Si-cherheitsvorkehrungen notwendig, Hub-schrauber werden über Winnenden kreisen,

Bus

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So erreichen Sie dieHauptübertragung imHerbert-Winter-Stadion

Herbert-Winter-Stadion

Zeichenerklärung

Parkbereiche für PKWund Busse (Einweiserstehen bereit)

Fußwege zum Stadion

Gesperrte Straßen undWege (Anlieger frei)

Gesperrte Fläche, Zugangnur mit Genehmigung

Toilettenstandorte

Parken und Gehen:

Sperrungen:

Toiletten:

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Hauptübertragung Herbert-Winter-Stadion und angrenzende Trainings-felder im Sportzentrum

Hermann-Schwab-Halle, nur fürSchulgemeinschaft Albertville-Realschule

Stadionsporthalle, nur für Schulgemeinschaftdes Bildungszentrums II

Stöckachsporthalle, nur für Schulgemeinschaftdes Bildungszentrums I

Sporthalle Linsenhalde

Schlosskirche

Jubiläumskirche

Neuapostolische Kirche

Videoübertragungen:

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WCWC

WC

Taktung der S3:

Abfahrt Hauptbahnhof (tief) -> Winnenden:

Von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr alle 15 Minuten

Abfahrt Winnenden -> Hauptbahnhof (tief):

Von 9.05 Uhr bis 14.50 Uhr alle 15 Minuten,danach alle 30 Minuten

etwa 500 Polizeibeamte, Rotes Kreuz, Feu-erwehr, Parkplatzlotsen kommen zum Ein-satz, bei der AEG Electronics Tools GmbHist ein Weltpressezentrum eingerichtet mit

Die Veranstaltungsorte in Winnenden, Leutenbach, Schwaikheim und den Berglen.

Leutenbach

SchwaikheimHöfen/Baach

Birkmannsweiler

Herbert-Winter-Stadion30000 PersonenH3

Halle Linsenhalde1000 Personen

Jubiläumskirche200 Personen

BirkmannsweilerHalle

Gemeindehalle300 Personen

Mauritiuskirche 300 Personen

Turn- und Versammlungshalle300 Personen

Evangelische und Katholische Kirche2x 400 Personen

Gemeindehalle550 Personen

Katholische Kirche 900 PersonenK9

Gemeindehalle(nur, wenn Plätze in der Kirche nicht ausreichen)

Steinach

Schlosskirche600 Personen

Oppelsbohm

Öffentliche Trauerfeiern am Samstag

Weiler zum Stein

Berglen

ENINW NDNE

Winnenden der Trauer einen würdigen Ortzu geben, ist groß: Denn bei allem Leid habendie vergangenen Tage auch Mut gemacht.Die Zusammenarbeit zwischen Behördenund Verbänden, Polizisten und Geistlichen,Ehrenamtlern und Verwaltungsprofis – „ichhätte nie für möglich gehalten, dass das soreibungslos geht“, sagt Dekan Gröner.

Der heutige Tag markiert kein Ende derTrauer, aber wohl ein Ende des Ausnahme-zustands – und vielleicht einen Anfang: Vonhier aus lassen sich die ersten tastendenSchritte zurück ins Leben versuchen, vonhier, wünscht sich Bernhard Fritz, soll auch„ein Zeichen der Hoffnung ausgehen. Wirmüssen in die Zukunft schauen. Wir müssenund werden diesen Schockzustand über-winden, das verspreche ich Ihnen.“

155-Megabit-Glasfaserleitungen, Compu-tern, IT-Betreuern und Catering.

„Die Kollegen“, sagt PolizeisprecherKlaus Hinderer, „leisten nahezu Unmögli-ches“, die Überstundenkonten quillen übernach all der Tag- und Nachtarbeit.

Und doch ist Hinderer „guter Dinge“.Niemand, der heute nach Winnendenkommt, braucht sich zu sorgen, dass er imChaos landet. „Wir wissen nicht, mit wievielen Leuten wir zu rechnen haben“ – aberselbst, „wenn die bisherigen Konzepteüberlastet werden, ist kurzfristig einigesimprovisierbar“. Hinter dem Herbert-Win-ter-Stadion gibt es zum Beispiel eine großeWiese – auch dort lässt sich im Bedarfsfalleine Großbildübertragung organisieren.

Die Zuversicht, dass es gelingt, heute in

Hinweise für Trauergäste� Die eineinhalb- bis zweistündige Trau-erfeier in der Sankt-Karl-Borromäus-Kir-che Winnenden beginnt um 11 Uhr, dieÜbertragung um 10.30 Uhr. An allenÜbertragungsorten werden Geistliche alsModeratoren einstimmende Worte spre-chen. Es empfiehlt sich, frühzeitig zu er-scheinen, damit es nicht kurz vor 11 Uhrzu Gedränge und Unruhe kommt, sondernrechtzeitig eine Atmosphäre der Ruhe undSammlung gedeihen kann.� Wer heute nach Winnenden kommt,sollte möglichst das Auto zu Hause las-sen und öffentliche Verkehrsmittel nut-zen. S-Bahnen fahren nach Winnenden

im Viertelstundentakt – aus RichtungBacknang ab 8.41 Uhr, aus RichtungWaiblingen ab 8.14 Uhr.� An den Veranstaltungsorten im Freiensind „für den Notfall Warmgetränke vorbe-reitet“, sagt der Winnender BürgermeisterNorbert Sailer. Aber es gibt „keinerleiSpeisenangebote. Es ist eine Trauerfeier,um das ganz deutlich zu sagen.“ Wermöchte, kann sich selbst Verpflegung mit-bringen. Und die Lebensmittelgeschäfteund Wirtschaften in der Stadt sind wäh-rend der Trauerfeier zwar geschlossen,haben aber davor und danach geöffnet, sodass eine Versorgung gewährleistet ist.

Rems-Murr Nummer 67 – RMR1Samstag, 21. März 2009

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