Post on 02-Mar-2021
T E X T WOLFGANG SCHOBERF O T O S OLIVER WOLF, BEIGESTELLT
Ein Goliath mit chirurgischer Feinarbeit. 21
Meter lang und 65 Tonnen schwer – die neue
Roboterschweißanlage in der Stahlbauhalle
von Siemens Mobility Graz in der Eggenber-
ger Straße ist ein wahres Großkaliber. Umso
fi li graner sind die Bewegungen des Roboterarms,
der agil und hochpräzise um das Werkstück tänzelt.
Punktgenau setzt der Roboter seine Schweißnähte
rund um den Stahlrahmen und verschweißt Einzeltei-
le zum hochstabilen Fahrwerk für eine Lokomotive –
schneller und zuverlässiger, als Menschenhände es je
vermögen. Kaum hat der digital gesteuerte Hightech-
Arm seine Tätigkeit am tonnenschweren Rahmen voll-
endet, setzt er seine Präzisionsarbeit fl ugs in der Stati-
on daneben am nächsten Fahrwerksrahmen fort. Eine
nahtlose Übergabe. Hightech, Highspeed und High
Quality in perfekter Abstimmung. Auch die Schnitt-
stelle zum Menschen gestaltet sich reibungslos. „Die
Funktion der Mitarbeiter wandelt sich zunehmend
– vom ausführenden Handwerker zum überwachen-
den Techniker“, erklärt Erich Graf, verantwortlich für
„Business Development & Excellence“, bei einer Füh-
rung durchs Betriebsgelände. „Automatisierung und
Digitalisierung sind das Gebot der Stunde und sichern
uns die Technologieführerschaft.“ Eine Entwicklung,
die aber nicht zu Lasten der Mitarbeiterzahl gehe – im
Gegenteil: der Standort wächst. Derzeit sind hier rund
1.100 Mitarbeiter, darunter 60 Lehrlinge, beschäftigt.
Fahrwerke und Drehgestelle aus Graz fi nden sich in
Schienenfahrzeugen auf der ganzen Welt. Ob U-Bah-
nen in Riad, Hochgeschwindigkeitszüge in Deutsch-
land, England, Russland, China, Spanien oder der Tür-
kei, Nahverkehrszüge in den USA oder Straßenbahnen
in Bremen oder Ulm – über 50.000 Fahrwerke wurden
in den vergangenen 20 Jahren weltweit ausgeliefert.
Die aktuelle Investition in den Schweißroboter in Höhe
von 1,5 Millionen Euro fügt sich in eine Reihe jüngster
Maßnahmen zur Modernisierung des traditionsrei-
chen Standorts, dessen Ursprünge bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts reichen. „Die digitale Transformation
sichert uns kurze Lieferzeiten und wettbewerbsfähige
Produktionskosten und damit unsere Position als Welt-
marktführer. Wir sind schon heute der Fahrwerkeprodu-
ALLES AUF SCHIENE DAS STEIRISCHE RAIL-BUSINESS: WELTMARKTFÜHRER, NISCHENPLAYER UND HIDDEN CHAMPIONS MACHEN DEN BEREICH BAHNTECHNIK & SCHIENE ZU EINEM WACHSTUMS-STARKEN STEIRISCHEN STÄRKEFELD. WIE HEIMISCHE HERSTELLER VON DER ZUNEH-MENDEN URBANISIERUNG PROFITIEREN, WIE DIE BAHN DANK DIGITALER TECHNOLO-GIEN NOCH GRÜNER WIRD UND WELCHE ROLLE KÜNFTIG ALTERNATIVE ANTRIEBE WIE WASSERSTOFF SPIELEN KÖNNTEN. DER INNOVATIONSZUG ROLLT!
DAS STEIRISCHE RAIL-BUSINESS Der Bereich Bahnsys-temtechnik umfasst in
der Steiermark rund 50 Unternehmen,
darunter Weltkonzerne wie die voestalpine
und Siemens Mobility sowie zahlreiche kleine
und mittelständische Unternehmen.
Zum Netzwerk gehören auch Forschungsein-
richtungen wie die TU Graz, die MontanUni
Leoben, die Kompetenz-zentren Virtual Vehicle, MCL und PCCL sowie
die FH Joanneum.
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bis plus 40 Grad in Spanien.“ Entsprechend hoch sei
das Qualitätsbewusstsein in der gesamten Wertschöp-
fungskette am Grazer Standort – beginnend bei der
Neu- und Weiterentwicklung von Produkten. „Rund
240 Engineering-Experten konzipieren und entwickeln
bei uns Hightech-Lösungen von morgen“, so Erlach.
„Dies in enger Abstimmung mit Industriepartnern aus
dem Bereich der Schieneninfrastruktur. Denn unser
Fokus gilt der Optimierung des Gesamtsystems Bahn.
Und hier vor allem der Senkung der Life-Cycle-Costs.“
Schließlich sei das Fahrwerk im Betrieb für 40 Prozent
aller Service- und Wartungskosten eines Schienen-
fahrzeugs verantwortlich. „Jede Art von Weiterent-
wicklung, die den Verschleiß reduzieren kann, senkt
damit auch die Instandhaltungskosten und schont die
Umwelt. Die Bahn gilt zwar schon heute als die grünste
Form der Mobilität, aber die weitere Ökologisierung ist
einer der wichtigsten Innovationstreiber“, so Erlach.
L E I C H T B A U - I N N O V A T I O N A U F S C H I E N EEin weiterer Faktor ist der Megatrend Digitalisierung.
Auch ihr Einsatz dient der Ressourcenschonung. Erich
zent mit dem weltweit höchsten Automatisierungsgrad“,
bestätigt Stefan Erlach, Standortleiter des Weltkompe-
tenzzentrums für die Entwicklung und Fertigung von
hochwertigen Fahrwerken für Schienenfahrzeuge in-
nerhalb des Siemens-Konzerns. Auf den knapp 70.000
Quadratmetern Betriebsfl äche sind sämtliche Kompe-
tenzen von der Vorentwicklung über Engineering und
Produktion bis zum Customer Service konzentriert.
„Das macht unseren Standort zum vollintegrierten ,One
Stop Shop’ für Fahrwerke und Pantographen und damit
in dieser Form einzigartig in der Branche.“ Rund 2.500
Drehgestelle werden in Graz pro Jahr gefertigt und in
die Siemens-Werke Wien, München oder Krefeld ge-
liefert. Dort kommen sie als Herzstück von Straßen-
und U-Bahnen, Nah- und Fernverkehrszügen sowie
Hochgeschwindigkeitszügen in der Endfertigung zum
Einsatz. „Fahrwerke sind äußerst komplexe, hochsicher-
heitskritische Komponenten für ein Schienenfahrzeug“,
betonen Erlach und Graf. „Schließlich sind sie meist
über 30 Jahre im Einsatz, absolvieren Millionen von
Kilometern und sollten extremen klimatischen Bedin-
gungen standhalten – von minus 50 Grad in Russland
2.500 FAHRWERKE VERL ASSEN JÄHR-
LICH DAS WERK DER SIEMENS
MOBIL IT Y IN GRAZ
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Steirische Produkte und Systeme sind in
einigen Bereichen Weltmarktführer, z. B.
kopfgehärtete Lang-schienen, Weichen-
systeme, Drehgestelle, Materialkompetenzen,
Diagnose und WartungDie drei großen
Schwerpunkte um-fassen Rolling Stock,
Fahrweg und SignallingForschungs-
schwerpunkte: Mate-rialien und Leichtbau
sowie Antrieb und Digitalisierung
Der neue Highspeed-Train Velaro Novo von Siemens mit Grazer Fahrwerk
Siemens-Mobility-Führungsduo Stefan Erlach (r.)und Erich Graf in der Montagehalle in Graz
Graf: „Immer mehr Sensorik- und Diagnosewerkzeuge
halten in das Fahrwerk Einzug. Damit lassen sich der
Zustand des Systems überwachen und die Instandhal-
tungskosten über die Lebensdauer optimieren.“ Kosten
reduzieren und die Energieeffi zienz steigern – das ge-
lingt auch durch den innovativen Einsatz neuer Mate-
rialien und Fertigungsmethoden. Das Th ema Leicht-
bau beschäftigt die Entwickler bei Siemens Mobility
ebenso wie revolutionäre Zugänge in der Konstrukti-
on. „Radikale Neuansätze sind in der Entwicklung von
Schienenfahrzeugen extrem selten. Umso erfreulicher,
dass es uns gemeinsam mit der TU Graz gelang, einen
neuen Fahrwerksrahmen zu entwickeln, der statt 1,5
Tonnen nur noch 845 Kilogramm wiegt – also knapp
die Hälfte.“ Die enge Kooperation mit heimischen For-
schungseinrichtungen sehen Erlach und Graf auch als
eines der wichtigsten Assets für den Erfolg des Unter-
nehmens. Vernetzungen bestehen neben der TU Graz
auch mit der MontanUni Leoben, den Kompetenzzen-
tren MCL und vif sowie der FH Joanneum.
Die jüngste Leichtbau-Innovation fi ndet nun Zug
um Zug Eingang in die Fahrwerksfertigung. Aktuell
werden damit neue Reisezüge der ÖBB ausgestattet,
ebenso wie der neue Hochgeschwindigkeitszug Vela-
ro Novo. Derzeit sorgen gleich mehrere Großaufträge
für Dynamik im Werk. So wird die legendäre Piccadilly
Line in London gerade runderneuert – und künftig auf
Drehgestelle(n) aus Graz abfahren. „Unsere Auftrags-
bücher sind voll. Wir sind dabei, unsere Kapazitäten
um 20 Prozent auszuweiten und wollen künftig 3.000
Fahrwerke pro Jahr fertigen“, bestätigt Erlach. Die
größte Herausforderung dafür: der Personalbedarf.
„Auch wir spüren den Fachkräftemangel und investie-
ren laufend in Employer Branding und das Recruiting
von neuen Mitarbeitern.“
I N T E L L I G E N T E W E I C H E N U N D S M A R T E S C H I E N E NNeben Siemens der zweite große Key Player im stei-
rischen Rail-Business ist die voestalpine mit ihren
steirischen Standorten Leoben-Donawitz und Zelt-
weg. Der Konzern ist einer der führenden Lieferanten
von Schienen, Weichen und digitaler Signaltechnik
für den internationalen Bahnverkehr. Im Herbst des
Vorjahres wurden die Kompetenzen der voestalpine
Schienen GmbH und der voestalpine VAE im Bereich
„Railway Systems“ gebündelt – damit wurde die voest -
alpine zum weltweit ersten und einzigen Anbieter
für komplette Bahninfrastruktursysteme. Neben der
„Hardware“ wie Schienen, Weichen und Schwellen
zählt dazu auch die volldigitale Überwachung von
Bahnstrecken im laufenden Betrieb – Garanten für
eine größtmögliche Sicherheit und vorausschauende
Wartung. „Damit ist die voestalpine – und auch der
Wirtschaftsstandort Steiermark – absoluter Technolo-
gie- und Innovationsvorreiter am weltweit boomenden
Bahninfrastrukturmarkt“, freut sich Franz Kainersdor-
fer, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter
der Metal Engineering Division. Zum Einsatz kom-
men diese Komplettsysteme bei U-Bahn- und Stra-
ßenbahnprojekten in großen Metropolen ebenso wie
auf Hochgeschwindigkeits- und Schwerlaststrecken
auf der ganzen Welt. So fi ndet sich steirisches Bahn-
Know-how bereits in jeder vierten Hochgeschwindig-
keitsweiche des chinesischen Highspeed-Netzes, auch
der Gotthard-Basis-Tunnel in der Schweiz fährt auf
Schienen und Weichen der voestalpine. Ebenso wie
U-Bahnen in Bangkok, Jakarta und Quito oder Stra-
ßenbahnen in Canberra, Nottingham oder Bergen.
Auch für die heimische Koralmbahn wurden bislang
125 km Hochleistungsschienen und über 50 Weichen
geliefert. Zu den Produkthighlights zählen neben den
in Leoben-Donawitz produzierten ultralangen 120-
Meter-Schienen extrem belastbare Höchstgeschwin-
digkeitsweichen, für Zuggeschwindigkeiten bis zu 380
Stundenkilometer, sowie Schwerlastweichen für bis zu
40 Tonnen Achslast. Smarte Weichen mit Diagnosein-
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strumenten – quasi dem „Bordcomputer“ der Weiche
– erleichtern die Instandhaltung und beugen damit
Ausfällen vor. An einer einzelnen Hochgeschwindig-
keitsweiche können bis zu 40 Sensoren verbaut sein,
die die Diagnose sowohl des fahrenden Zugs als auch
des Fahrweges wie Weichen und Gleise erlauben. Der-
zeit beschäftigt die voestalpine im Bahnbereich welt-
weit rund 7.000 Mitarbeiter, rund 1.400 davon in der
Steiermark. Die weltweit über 70 Produktions- und
Vertriebsstandorte tragen mit einem Umsatzvolumen
von 1,4 Milliarden Euro zu rund elf Prozent des Ge-
samtumsatzes des voestalpine-Konzerns bei.
H I G H T E C H V O N I N D U S T R I E U N D K M URund um die Leitbetriebe voestalpine und Siemens
entwickelte sich hierzulande ein dichtes Netzwerk
leistungsstarker Zulieferbetriebe, das von klassischer
Schmiede- und Gussteilproduktion bis zur hochspe-
zialisierten Software-Entwicklung reicht. Mehr als 50
Unternehmen umfasst dieses Netzwerk, das auch For-
schungseinrichtungen miteinschließt. Damit ist Rail
ein absolutes Stärkefeld der steirischen Wirtschaft –
ein Großteil der gesamtösterreichischen Wertschöp-
fung aus diesem Bereich passiert in der Steiermark.
„Die Eisenbahnindustrie Österreichs hat den weltweit
größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt und zeigt
die weltweit höchste Anzahl an Patenten pro Million
Einwohner“, bestätigt Peter Veit, Leiter des Instituts
für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft an der
TU Graz. „Der internationale Wettbewerb wird zwar
stärker, aber mit Blick auf die Forschungsanstrengun-
gen der Branche bin ich überzeugt, dass die heimische
Eisenbahnindustrie ihre Position weiter stärken wird.“
Unter den steirischen Rail-Zulieferern finden sich
natürlich vor allem traditionelle Stahlverarbeiter
wie die Maschinenfabrik Liezen (MFL) oder Stahl
Judenburg. Ein Drittel des Umsatzes der rund 1.000
Mitarbeiter zählenden MFL-Gruppe entfällt auf
den Bereich Schienenverkehrstechnik. Stahlguss-
teile und Sicherheitsschweißbaugruppen in Serien-
fertigung wie Drehgestellrahmen, Spurhalter oder
Hauptquerträger machen das Unternehmen zu ei-
nem der wichtigsten heimischen Bahnzulieferer. Zu-
letzt investierte MFL massiv in neue Kompetenzen
in den Bereichen Schieneninstandhaltung und -be-
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Von der Schiene bis zur smarten Weiche: voestalpine ist weltweit einziger
Anbieter von kompletten Bahninfra-struktursystemen
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RAILCONTACT’19Der Mobilitätscluster ACStyria lädt am 25.
und 26. Juni zum großen Branchentreff.
Dieser steht heuer unter dem Motto:
Propulsion 2030+ Konzepte.Perspekti-
ven.InnovationenIm Zentrum stehen da-bei neben dem Digital
Shift vor allem Fragen neuer alternativer
Antriebstechnologien.Programm-Highlights: Betriebsbesichtigung
Spalt GmbH, Summer Lounge auf der Burg
Rabenstein sowie die Konferenz im Messe
Congress Graz mit Key Playern der Branche
www.railcontact.at
www.acstyria.com
arbeitung. So werden vor allem Hochgeschwindig-
keitsstrecken mittels innovativer Frästechnologie
nahezu in den Neuzustand gebracht und damit die
Lebensdauer der Schienen maßgeblich erhöht. „Das
führt zu mehr Wirtschaftlichkeit, mehr Sicherheit und
darüber hinaus zur Reduktion des Lärms“, erklärt
Herbert Decker, Geschäftsführer der MFL. „Ziel
ist es, dieses wachsende Geschäftsfeld künftig weiter
auszubauen.“ Ebenso im Segment Bahn aktiv ist das
auf Blankstähle und hartverchromte Kolbenstangen
spezialisierte Hightech-Unternehmen Stahl Juden-
burg. Der obersteirische Traditionsbetrieb mit dem
Kernbusiness Automotive bringt sein Know-how
vermehrt auf die Schiene. „Hartverchromte Kolben-
stangen kommen auch in Weichensystemen bei Stell-
mechanismen zum Einsatz“, so Stahl-Judenburg-Ge-
schäftsführer Th omas Krenn. „Zudem produzieren
wir unterschiedlichste Kleinbauteile, die in Schienen
und Weichen verbaut werden – etwa Laschenprofi le,
die für die Stabilität der Schienen sorgen.“
Wenig überraschend konzentrieren sich zahlrei-
che Bahnzuliefererbetriebe entlang der Schlagader
der traditionsreichen Mur-Mürz-Furche – darunter
etwa die Firma ESTET Stahlbau in St. Michael, ein
Schweißfachbetrieb, der seit über 20 Jahren sicher-
heitsrelevante Bauteile für Schienenfahrzeuge fer-
tigt. Oder auch die Maschinenbaufi rma Heinz Eh-
gartner, Präzisionsfertiger für die Bahnindustrie,
spezialisiert auf Zahnräder und Getriebeteile – der
soeben gemeinsam mit Siemens ein revolutionäres
Getriebe für Verschublokomotiven entwickelte.
Auch Dienstleister in Service und Wartung von Bahn-
und Straßenbahn-Motoren sind wichtiger Teil der
Wertschöpfungskette. Mit der regelmäßigen Wartung
des Elektromotors von Schienenfahrzeugen erhöht
die Firma Spalt mit Sitz in Schrems bei Frohnleiten die
Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Aggregate. Rund
100 Bahnmotoren wartet das Familienunternehmen
im Auftrag von Siemens Mobility Gaz, der Holding
Graz oder Graz-Köfl ach-Bahn pro Jahr.
A U T O M A T I S I E R U N G D E S S C H I E N E N V E R K E H R SEin zentrales Zukunftsthema im Bereich Rail betriff t
die Automatisierung des Schienengüterverkehrs.
Ein Segment, in dem sich die Grazer Firma PJM als
System-Spezialist mit zukunftsweisenden Technolo-
gien in den vergangenen Jahren einen internationa-
len Namen machen konnte. Der Hightech-Lieferant
– einst als Spin-off der TU-Graz gegründet – vereint
unterschiedliche Kompetenzen unter einem Dach. So
ist PJM heute sowohl akkredierte Prüfstelle für den
Schienenverkehr als auch Engineering-Partner für
die (Weiter-)Entwicklung von Schienenfahrzeugen
sowie Entwickler von Monitoring-Systemen, die der
Digitalisierung des Schienengüterverkehrs dienen.
Jüngstes Erfolgsmodell ist der sogenannte Waggon-
Tracker, der Monitoring und Automation kombiniert.
„Im Gegensatz zum Straßengüterverkehr steht die Digi-
talisierung des Schienengüterverkehrs erst am Anfang.
Dafür, dass auch Schienenverkehrssysteme ,intelligent’
werden müssen, war es buchstäblich höchste Eisen-
bahn“, erklären die beiden Gründer Günter Petschnig
und Martin Joch. Der „WaggonTracker“ erfasst und
übermittelt wichtige Informationen über Güterwag-
gons in Echtzeit – etwa über den aktuellen Beladungs-
zustand, die Fahrtrichtung, die nächste Stadt, Tempe-
ratur, Innenfeuchtigkeit etc. – und visualisiert diese
in einem Web-Portal. Das WaggonTracker-System ist
patentiert und zu 100 % made in Graz. „Mit diesem ver-
schleißfreien, robusten und langlebigen System haben
wir eine State-of-the-Art-Lösung in Serienfertigung,
mit der wir in der Digitalisierung des Schienengüter-
verkehrs einen Schritt voraus sind.“
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Galli GmbH Hart wie Stahl und doch flexibel
Die Galli GmbH mit Sitz in Mettersdorf wurde 1991 von der Familie Galli gegründet. Das Unternehmen ist ein Maschinen-, Stahl-, Anlagen- und Vorrichtungsbaubetrieb, der ausschließlich erfahrene Facharbeiter einsetzt. „Kompetenz und Kundenbetreuung sind uns ein besonderes Anliegen“, betont Jürgen Galli. Daher hat seit Bestehen der Firma die Erfüllung der Kundenwünsche stets höchste Priorität. Der Betrieb verfügt über modernste CNC-Drehmaschinen und CNC-Arbeitszentren, Bohr- und Fräswerke sowie CNC-Schleifanlagen. „Der konsequente Einsatz von CNC-Technologie ermöglicht es, eine sehr hohe Maßgenauigkeit bei allen produzierten Teilen zu erzielen“, hebt der Firmenchef hervor. Durch die Vernetzung der einzelnen Maschinen ist das Unternehmen in der Lage, effizient und kostengünstig zu produzieren. Galli ist ein moderner Betrieb, der mit der Zeit geht. Das Unternehmen ist daher besonders stolz auf ihre neueste Investition, eine Galvanik- und Brünieranlage, die zu Jahresbeginn in Betrieb genommen wurde. Durch hohen Automatisierungsgrad und Flexibilität steht hohe Qualität in kurzen Durchlaufzeiten im Vordergrund.
Überlängen auf Anfrage unter: office@gallimetall.at oder galvanik@gallimetall.at
Galli GmbH Mettersdorf 23 8504 Preding T 03185/24 07 office@gallimetall.at www.gallimetall.at
Galvanisch verzinken nach ISO 20181 Max. Abmessungen: 1100x1360x350 mm, Max. Gewicht 250 kg Galvanisch verzinkt und blau passiviert Cr 6+- und Kobaltfrei Galvanisch verzinkt und schwarz passiviert Versieglung bzw. Nachtauchlösung
Brünieren nach DIN 50938 Max. Abmessungen: 1150x400x350 mm, Max. Gewicht 250 kg
Heißbrünierung 138-142°C Nachtauchen in Korrosionsschutzmittel
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„Großes Potenzial aufgrund der wachsenden Urbanisierung“: Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Metal Engineering Division
Ebenfalls ein hoch erfolgreiches steirisches Unter-
nehmen, das im Rail-Segment international reüs-
siert, ist die Grazer Firma Nextsense. Die innovative
Technologie des bereits 90 Mitarbeiter zählenden
Hightech-Lieferanten ermöglicht die optische Mes-
sung von Profi len. Mittels eines patentierten Systems
lassen sich mögliche Mängel bei Rädern, Bremsen,
Schienen oder Weichen von Schienensystemen mit
wenigen Handgriff en feststellen. Das System fi ndet
in der Bahnindustrie vor allem bei der Verschleißbe-
wertung von Radsätzen in Werkstätten und bei der
Prüfung von Gleisen Anwendung. „Fehler, die durch
das verkippte Führen von mechanischen lehren oft ent-
stehen, werden mit unserer Lösung automatisch korri-
giert“, so Geschäftsführer Clemens Gasser, der noch
große Wachstumspotenziale für die Technologie
sieht – vor allem in China. „Dort beobachten wir gera-
de in einen Fokus auf Hochgeschwindigkeitszüge und
deren technologische Weiterentwicklung. Dies wird die
Nachfrage nach optischen Profi lmessgeräten zur Qua-
litätssicherung ankurbeln.“
B A H N - S O F T W A R E F Ü R D I E W E LTDas fruchtbare Biotop der heimischen Bahntechnik
konnte auch eine Reihe von Software-Firmen nut-
zen. Wie etwa die in Tobelbad angesiedelte APUS
Software GmbH. Der Spezialist für Kommunikati-
onssoftware im Bahnbereich zählt unter anderem
Siemens, die Deutsche Bahn oder die SBB zu seinen
Kunden. Auf renommierte Kunden im Rail-Segment
kann auch Boom Software mit Sitz in Leibnitz ver-
weisen. Das Unternehmen mit rund 60 Beschäftigten
zählt zu den mitteleuropäischen Marktführern im
W I R T S C H A F T / W A N D E L / W A C H S T U M SPI R I T
Christa Zengerer,Geschäftsführerin ACStyria
I N T E R V I E W :
Welche Bedeutung hat die Rail-Zulieferindustrie für die Steiermark? Welche Potenziale sehen Sie in den nächsten Jahren?
Im Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke der
Siemens werden von mehr als 1.000 Mitarbeitern
jährlich rund 2.500 Fahrwerke gebaut. Auch die
voestalpine ist weltweit führend bei Systemlösungen
im Bereich Bahninfrastruktur und bietet hochqua-
litative Produkte und Dienstleistungen für Schie-
nen, Weichen, Signaltechnik und Überwachungs-
anwendungen. Dazu kommen noch viele kleine und
mittlere Unternehmen, die allesamt mit viel Inno-
vationskraft ein wichtiger Wirtschaftstreiber in der
Steiermark sind. Das Potential ist enorm, vor allem
angesichts der hohen F&E-Quote von über 6 % im
Bahnbereich. Im Bereich Vehicle Construction ha-
ben wir sogar die höchste Forschungsquote weltweit!
Welche Trends sind im internationalen Rail-Business derzeit bestimmend?
Die fortschreitende Digitalisierung macht auch vor
der Bahnindustrie nicht halt: Die Produktionssysteme
werden zunehmend digitaler und damit auch trans-
parenter und optimierbarer. Zusätzlich stehen derzeit
gängige Antriebskonzepte auf dem Prüfstand. Je nach
Anwendungsszenario könnten neben der Oberleitung
in Zukunft auch Hybridlösungen sowie moderne Ver-
brennungskraftmaschinen oder Wasserstoff für den
nötigen Schub sorgen. Dieses Th ema steht auch bei der
RAILCONTACT’19 am 25. und 26. Juni im Vordergrund.
Welche Aktivitäten bietet der ACstyria seinen Mitglie-dern im Bereich Rail?
Wir bieten unseren Partnern ein breites Bündel
an Maßnahmen an. Dazu zählen die ACstyria Aca-
demy, die vor allem im Bahnbereich stark genutzt
wird, die Organisation von Messeteilnahmen, inter-
nationales Trendscouting und natürlich vor allem
auch die RAILCONTACT, die sich zur größten Bühne
der nationalen Bahnindustrie entwickelt hat.
WICHTIGER WIRTSCHAF TSTREIBER DER S TEIERM A RK
Stahl Judenburg liefert hartverchromte Kolbenstangen für Weichensysteme
Bereich Maintenance, digitale Instandhaltung und
Inspektion von Schienenfahrzeugen. Derzeit unter-
stützt Boom Software eine Digitalisierungsoff ensive
der ÖBB. Rund 35.000 Schienenverkehrsfahrzeuge
verwaltet die Instandhaltungssoftware der Leibnitzer
Firma mittlerweile. Konkret geht es darum, Prozesse
in Inspektionswerkstätten weitestmöglich papierlos
abzuwickeln und damit die Sicherheit und Verfügbar-
keit der Züge zu erhöhen. Aktueller Coup: Im Septem-
ber des Vorjahres konnte Boom Software einen Auftrag
der Deutschen Bahn für die nächsten acht Jahre an
Land ziehen. Bis zu 400.000 Schienenfahrzeuge wer-
den durch steirisches Software-Know-how zum rich-
tigen Zeitpunkt in die richtige Werkstatt zur Wartung
und Inspektion gelotst. Spektakulär ist auch der Rail-
Auftrag für den Grazer RFID-Spezialisten 7iD, der seit
Jahren für die saudi-arabische Bahngesellschaft SAR
tätig ist. Gemeinsam mit dem französischen Techno-
logiekonzern Th ales überwacht 7iD die Sicherheit von
Hochgeschwindigkeitszügen. Intelligente Sensorik in
Kombination mit RFID-Tags misst und verarbeitet ent-
lang einer 1.500 Kilometer langen Bahnstrecke wichti-
ge Parameter wie Temperatur und Rundlauf der Räder
– das alles bei einer Geschwindigkeit von 250 km/h
und extremen klimatischen Bedingungen.
W A S S E R S T O F F A L S A N T R I E B D E R Z U K U N F TNeben der Digitalisierung im Rail-Bereich gewinnen
auch die Th emen Nachhaltigkeit und Energieeffi zienz
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Die beiden PJM-Gründer und Geschäftsführer Günter Petschnig und Martin Joch (r.)
Nextsense revolutioniert das optische Messen von Profi len, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen
Vom Beladungszustand bis zur Temperatur: Der „WaggonTracker“ von PJM übermittelt Güterwaggon-Infos in Echtzeit
Bringen die ÖBB auf Schiene: Boom-Vorstände Andreas Schaller (l.) und Bora Man (r.) mit ÖBB Holding-CEO Andreas Matthä
Wahren Sie Ihre Rechte und
schulen Sie Ihr Personal! Die
Finanzpolizei nimmt als Organ
der Abgabenbehörde Steuer-
aufsichts-, Einbringungs- und
Abgabensicherungsmaßnahmen
wahr. Sie darf Gebäude und
Grundstücke betreten und in
die zu führenden Bücher und
Aufzeichnungen sowie sonstigen
maßgeblichen Unterlagen Einsicht
nehmen (inkl. Registrierkassen).
Das Betretungsrecht umfasst nur
Betriebsräumlichkeiten und kein
Recht auf Durchsuchung (auch
nicht von Personen)! Auf den
Geschäftsbetrieb muss Rücksicht
genommen werden. Im Falle einer
Prüfung sollten folgende Schritte
gesetzt werden:
• Unverzüglich die Geschäfts- leitung und den steuerlichen Vertreter informieren.
• Ausweis der Beamten vorweisen lassen und Dienst- nummern notieren.
• Grund des Einsatzes und in welcher Rolle die Befragung erfolgt erfragen.
• Über Rechte/Pfl ichten, den Verfahrensablauf und Rechts- folgen belehren lassen.
• Ablauf des Einsatzes und mögliche Unregelmäßig- keiten dokumentieren.
• Nach Beendigung des Einsatzes eine Niederschrift fordern und diese sofort kontrollieren.
www.gaedke.co.at
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WENN DIE FINANZPOLIZEI KLINGELT …
und damit alternative Antriebstechniken an Bedeu-
tung. Bahn gilt ohnehin als Vorreiter der „E-Mobility“
– in vielen Ländern wie in Österreich werden Trieb-
wägen und Lokomotiven elektrisch angetrieben. In
großen Teilen der Welt, etwa in den USA, Asien und
Australien, stehen allerdings kaum elektrifi zierte Stre-
ckenanteile mit den nötigen Oberbauten zur Verfü-
gung, weshalb auf diesen Strecken nach wie vor der
dieselbetriebene Zugsverkehr dominiert. Auch auf
heimischen Nebenbahnen wie auf den Strecken der
Graz-Köfl ach-Bahn oder Murtalbahn wird nach wie
vor Diesel eingesetzt. Auch der Betrieb auf den Ver-
schiebebahnhöfen und Anschlussgleisen großer In-
dustriebetriebe erfolgt fossil. Umweltschonende Al-
ternativen sind also dringend gefragt. Bemühungen,
den Antrieb auf wasserstoff betriebene Aggregate um-
zustellen, zeigen erste Erfolge. Federführend in der
technologischen Umstellung ist die Grazer RCC Rail-
way Competence & Certifi cation GmbH, ein europa-
weit tätiges Zulassungsbüro für Eisenbahnfahrzeuge
und Komponenten und aufgrund seiner Technologie-
kompetenz erster Ansprechpartner für Innovations-
themen in der Eisenbahnbranche. Aktuell liegt der
Fokus auf der Ermöglichung der Wasserstoff -Brenn-
stoff zellentechnologie zur Ablöse von Diesel im Schie-
nenverkehr. So konnte ein Team unter der Leitung von
RCC im Vorjahr mit der Schmalspur-Lokomotive „Hy-
droLilly“ die erste österreichische Brennstoff zellen-
Hybridlokomotive realisieren. „Das Marktpotenzial
für Wasserstoff im Schienenverkehr ist riesig“, bestätigt
Alexander Schimanofsky, Geschäftsführer von RCC.
„Mit unserer Wasserstoffl okomotive konnten wir die
Tauglichkeit solcher Antriebssysteme demonstrieren
und erwarten in den kommenden Jahren den Durch-
bruch dieser Zero Emission-Technologie, etwa für Regi-
onalbahnen und den Einsatz in Verschublokomotiven.“
Ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende: Schließ-
lich verbrauchen die Eisenbahnen allein in Österreich
jährlich über 35 Millionen Liter Diesel.
V O N D E R S T R A S S E A U F D I E S C H I E N EEnergiewende bedeutet auch, möglichst viele LKW-
Kilometer auf die Schiene zu transferieren. Hotspot
für diesen Umschlag ist das Cargo Center Graz, eines
der größten Güterverkehrszentren der Binnenlän-
der. Herzstück des Standorts mit 320.000m² Hallen-
und Bürofl ächen ist der von den Steiermärkischen
Landesbahnen STLB betriebene Container-Terminal
für leistungsfähige Kombi-Verkehre. Aufgrund der
guten Kapazitätsauslastung investiert das Center in
einen zweiten Terminal, der 2025 fertigstellt werden
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Peter Veit, Institut für Eisenbahn-wesen und Verkehrswirt-schaft TU Graz
I N T E R V I E W :
Wie wird sich die Bedeutung des Verkehrsmittels Eisen-bahn international entwickeln?
Wenn die Klimaziele ernst genommen werden,
muss sich die Bahn am Markt äußerst positiv ent-
wickeln. Im Personenverkehr kommt noch der Me-
gatrend Wachstum der Städte dazu, der zu einem
immensen Anstieg des Bedarfs an innerstädtischem
öff entlichen Verkehr und Zubringerverkehr zu den
Agglomerationen führt. Das passiert bereits heute.
Ich verweise nur auf die überall entstehenden neu-
en U-Bahnen in Indien, im Arabischen Raum oder in
Ost- und Südostasien. In Europa übersieht man oft die
Entwicklungen in Asien. Heute werden beispielsweise
in Th ailand nur für den Infrastrukturausbau der Ei-
senbahn jährlich 5,2 Mrd. US-Dollar investiert, das ist
mehr als in jedem europäischen Land.
Welche Trends bestimmen den Bereich Rail in den kom-menden Jahren?
In Österreich befi ndet sich der gesamte Bereich Ei-
senbahn aus meiner Sicht gut auf Schiene. So erleben
wir eine massive Investitionstätigkeit im Bereich Inf-
rastrukturneubau seit Beginn der 1990er. Dazu kommt
eine international herausragende Bedeutung der heimi-
schen Eisenbahnindustrie. Die Eisenbahnindustrie Ös-
terreichs hat den weltweit größten Anteil am Bruttoin-
landsprodukt und zeigt die weltweit höchste Anzahl an
Patenten pro Million Einwohner. Die Steiermark ist die
Region mit der höchsten Forschungsquote der gesamten
EU, auch dazu trägt die steirische Eisenbahnindustrie
maßgeblich bei. Die österreichische Eisenbahnindustrie
ist weltweit für ihre Qualitätsprodukte sehr angesehen.
Die großen Schlagworte in Zusammenhang mit Innova-
tionen und Weiterentwicklungen der Bahn sind aktuell
Data Management, Smart Data, Big Data, Data-Clouds,
Sensor-Data, generell 4.0, künstliche Intelligenz, neuro-
nale Netze. Alles Th emen, mit deren Hilfe im Zeitalter
der Digitalisierung die Nachhaltigkeit des Systems wei-
ter gesteigert werden kann und somit auch weitere Kos-
tenreduktionen möglich werden.
VON DER DYNAMIK IN ASIEN PROFIT IEREN!
„HydroLilly“, die erste Brennstoff zellen-Hybridlokomotive, realisiert von RCC Railway Competence & Certifi cation in Graz. Rechts: RCC Geschäftsführer Alexander Schimanofsky
soll. Einschneidende Infrastrukturmaßnahmen wie
die Errichtung des Koralmtunnels und der Ausbau der
Baltisch-Adriatischen Achse lassen für die Zukunft
des CCG weiteres Wachstum erwarten. „Wir wachsen
im Containerterminal jährlich zweistellig und haben
2018 mehr als 220.000 TEU umgeschlagen“, erklärt Ge-
schäftsführer Franz Glanz. Täglich rollen Shuttle-Züge
von Wundschuh aus Richtung Koper und Triest, mehr-
mals wöchentlich wird der Binnenhafen Neuss mit
Anschluss an Rotterdam und Antwerpen sowie Ham-
burg angesteuert. „Wenn der Semmeringtunnel und
Koralmtunnel ab 2025 fertig sind, wird die Baltisch-
Adriatische Achse die leistungsfähigste Ost-West Ver-
bindung südlich der Alpen“, freut sich Ganz und mahnt
gleichzeitig: „Dringend erforderlich ist der Ausbau der
Pyhrn-Schober-Achse mit einem fl achen Tunnel, der für
Güterzüge geeignet ist. Auf dieser Strecke gibt es massive
Nachteile gegenüber dem LKW.“
Helga Stadler von der Firma ESTET, einem Schweißfachbetrieb für sicherheitsrelevante Bauteile von Schienen-fahrzeugen
W I R T S C H A F T / W A N D E L / W A C H S T U M
20 N° 05 JUNI / 2019
SPI R I T