Post on 21-Mar-2016
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Nr. 47 Sommer 2012
Schlösschen - Post
Erlebtes
& Aktuelles
vom Sozialwerk Berlin
Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.
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Inhaltsverzeichnis
Beitrag Seite
Leitartikel 3
Fachtagung: Offene Altenarbeit 4
Jahresmitgliederversammlungen 6
10. Deutscher Seniorentag 9
Europaseminar 2012 11
Auf ein Wort 15
Herausragende Konzerte 16
Unsere Sommerfeste 18
Kulturkreis 20
Radweg Berlin-Usedom 23
Unsere Schmunzel-Ecke 26
Abschied von Gisela Poser 28
Reise-Angebot 29
Veranstaltungen 30
Impressum 31
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Liebe Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des Sozialwerks Berlin,
ich grüße Sie sehr herzlich anlässlich der diesjährigen zweiten Ausgabe unserer
Schlösschen-Post.
Die vergangenen drei Monate waren wieder sehr ausgefüllt mit einigen
ernsten, aber auch manchen erholsamen Begebenheiten:
Am 13. März fand die Fachtagung: „Perspektiven der offenen Altenarbeit
im Gemeinwesen“ unter Beteiligung des Staatssekretärs für Gesundheit und
Soziales, Herrn Michael Büge, in unserem Zentrum statt, die statutarisch
vorgeschriebenen Mitgliederjahresversammlungen des Sozialwerk Berlin
e.V., diesmal mit der Neuwahl des gesamten Vorstandes, und des Förderkreises
wurden am 12. und 13. März abgehalten. Am 10. Deutschen Seniorentag, unter
dem Motto „Ja zum Alter“, veranstaltet von der BAGSO, der vom 3. – 5. Mai in
Hamburg stattfand, nahmen acht Mitarbeiter unseres Sozialwerkes teil. Für
einen Workshop „Selbsthilfe älterer Menschen“ und eine Veranstaltungsreihe
mit den Themen: „Selbstbestimmtes Leben“ und „Wohnen im Alter“ war ich
mitverantwortlich.
Schließlich wurde vom 13. – 17. Mai unser Europaseminar zum Thema:
„Die offene Altenarbeit sichtbar machen“, diesmal mit 12 Teilnehmern aus
sieben mitteleuropäischen Ländern, zum ersten Mal in unserem Schlösschen
abgehalten.
Erholsames gab es u. a. am 7. April mit dem Mundharmonika-Orchester,
unter der Leitung unseres Chormitglieds Barbara Donbavand, das
musikalische Ostergrüße darbrachte, am 5. Mai mit dem Chor der Deutsch-
Japanischen Gesellschaft Berlin und am 19. Mai mit dem Frauenchor
Vanaemad (Großmütter) des Altenselbsthilfe- u. Beratungsvereins in
Tallinn/ Estland. Gute Entspannung und Erholung gab es auch bei unseren traditionellen
Sommerfesten, am 12. und13. Juni, mit dem Luftwaffenkorps und dem Britzer
Blasorchester.
Die Sommer- und Herbstzeit scheinen sich auf den ersten Blick etwas
ruhiger anzulassen. Aber der Schein trügt! Am 9. und 16. Juli unternehmen wir
unsere beliebten klassischen Dampferfahrten für Bewohner von Pflege-
einrichtungen. Für den 16. August ist unser geschätzter Mitarbeiter-Tag
vorgesehen mit einigen Überraschungen als Dank für unsere nimmermüden,
immer einsatzbereiten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 30.
August begehen mein Mann und ich unseren 65. Hochzeitstag. Am 22.
September, zum Herbstanfang, wird unser Schlösschen-Chor wieder eine
Modenschau veranstalten, die hoffentlich so erfolgreich verlaufen wird wie die
letztjährige. Schließlich werden wir vom 15. -17. Oktober ein weiteres Seminar
bei uns im Schlösschen abhalten. Also auch wieder ein volles Programm.
Liebe Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des Sozialwerks Berlin, ich danke
Ihnen für Ihre Mitwirkung und Treue zu unserem gemeinsamen Verein und
wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Ihre Käte Tresenreuter, Vorsitzende
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Fachtagung
„Perspektiven der offenen Altenarbeit
im Gemeinwesen“
Diese vom Arbeitskreis der LIGA zur „offenen Altenarbeit“ in
Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum „Offene Altenarbeit“ des
Sozialwerk Berlin e.V. am 13. März 2012 im Schlösschen veranstaltete
Fachtagung war mit 140 Teilnehmern auf sehr großes Interesse gestoßen.
Erschienen waren zahlreiche Akteure der offenen Altenarbeit in Berlin,
sozialpolitische Sprecher der im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen
Parteien, Vertreter der Senatsverwaltung, Bezirksstadträte, Angehörige des
Landesseniorenbeirats, der Landesseniorenvertretung, des Arbeitskreises
Berliner Senioren (ABS), der Fachgruppe „ Ältere Menschen“ des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes, Vertreter von bezirklichen Seniorenvertretungen, von
Sozialkommissionen, Organisationen und der Liga-Verbände, von
Stadtteilzentren sowie von Einrichtungen der offenen Altenarbeit.
Ziel der Veranstaltung war:
* die offene Altenarbeit mehr in den Blickwinkel der gesellschaftlichen
Entwicklung zu rücken
* ältere Menschen mit ihrem EA-Engagement und Potenzialen in deren Vielfalt
und Breite darzustellen
* eine Verständigung über die Definition „Offene Altenarbeit“ herbeizuführen
* das Kompetenzzentrum „Offene Altenarbeit“ kennenzulernen
* Bedarfe und Herausforderungen für die offene Altenarbeit aufzuzeigen
* die Hindernisse und das Dilemma einer nicht nachhaltigen Finanzierung zu
verdeutlichen und
* Praxisbeispiele für kreative offene Altenarbeit in Berlin zu vermitteln.
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Nach den Willkommensworten durch Käte Tresenreuter, Vorsitzende des
Sozialwerk Berlin e.V. meldeten sich die folgenden Redner zu Wort:
- Burghard Batze, Referent Offene Altenarbeit und Hospiz – Diakonisches
Werk Berlin: „Altenarbeit im Gemeinwesen - demografisch geboten -
politisch notwendig- verlässlich finanziert“
- Jens Meißner, Leiter des Sozialamtes Treptow/Köpenick:
„Verantwortung für die „offene Altenarbeit“ im Gemeinwesen aus der
Sicht der Kommunalverwaltung“
- Annemarie Adolf, Soziologin und Gerontologin von der Volkssolidarität
und Masoud Jamshidpour vom „KompetenzZentrum Interkulturelle
Öffnung der Altenhilfe“ und Mitglied der Seniorenvertretung des Bezirks
Reinickendorf: Ihre Erfahrungen aus der offenen Altenarbeit in Berlin
- Michael Büge, Staatssekretär für Soziales und Gesundheit: Die
Perspektiven der offenen Altenarbeit im Land Berlin
Folgende sozialpolitische Sprecher legten die Positionen ihrer Parteien dar:
- Jasenka Villbrandt von Bündnis 90/Die Grünen
- Rainer-Michael Lehmann, SPD
- Elke Breitenbach, Die Linke
- Joachim Krüger, CDU
- Alexander Spieß von den Piraten
Nach einer regen offenen Diskussion fasste Peter Stawenow, Leiter des
„Kompetenzzentrums Offene Altenarbeit“, die Debatten zusammen, stellte das
Kompetenzzentrum kurz vor und zog folgendes Fazit:
„Mit dieser Tagung wurde im Land Berlin der Auftakt zur intensiveren
Beschäftigung mit diesem Tätigkeitsfeld gegeben. Durch fachbezogene
Arbeitsmaterialien wurden den Berliner Akteuren der offenen Altenarbeit
praxisbezogene Handreichungen auf den Weg gegeben. Mit der Verständigung
zur Definition der offenen Altenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung
geschaffen worden, um die Diskussion hinsichtlich „Produktbeschreibung“,
Prinzipien/Qualitätsparameter bis hin zur Finanzierung der offenen Altenarbeit
und deren ökonomischen Effekte für das Gemeinwesen zu forcieren. Dabei wird
die Auffassung vertreten, dass durch die offene Altenarbeit im Sinne der
Prävention die kostenintensive Inanspruchnahme von Leistungen der Altenhilfe
hinausgezögert wird.“
Gegen 16.30 Uhr bedankte sich eine sehr zufriedene Käte Tresenreuter bei den
Teilnehmern für deren gute Beiträge und beendete die Tagung. Jean Mangers
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Ordentliche Mitgliederversammlungen des „Sozialwerk Berlin e.V.“
und des Förderkreises Altenselbsthilfezentrum
am 17. Und 18. April 2012 um 15.00 Uhr im KÄTE-TRESENREUTER-HAUS
Den satzungsgemäß vorgesehenen jährlichen Mitgliederversammlungen
waren schriftliche Einladungen an sämtliche Mitglieder fristgerecht voraus-
gegangen. 70 bzw. 53 stimmberechtigte Teilnehmer hatten sich eingefunden.
Die Tagesordnungen lauteten:
1. Zusammenfassender Bericht über die Vereinsarbeit im Jahr 2011
2. Kassenbericht 2011
3. Entlastung des Vorstandes
4. Jahresetat 2012
5. Neuwahl des Vorstandes
6. Neuwahl des Kassenprüfers
7. Verschiedenes (Anmerkung: Die TO-Punkte 5 + 6 waren nicht Gegenstand der Versammlung der
Förderkreismitglieder)
TOP 1: In ihren Eröffnungsansprachen konnte Frau Käte Tresenreuter,
Vorsitzende des Sozialwerk Berlin e.V., Herrn König, Geschäftsführer des
Sozialwerk Potsdam e.V., Herrn Bade, ehemaliger Hausverwalter beim
Sozialwerk Berlin, die Damen Frohnert, Teuser und Hörnick, als neue
Kassenprüferin für den Förderkreis, sowie die Herren Hilbricht von der
Sparkasse und Kurras, ehem. Finanzpräsident, als Ehrengäste begrüßen.
Die Rednerin richtete herzliche Dankesworte an die vielen ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihr alle gleich lieb sind, und ging dann
kurz auf den Höhepunkt des abgelaufenen Geschäftsjahres ein: nämlich das 40-
jährige Jubiläum, am 6. Dezember 2011! Zu diesem Ereignis, das groß
gefeiert wurde, gingen viele Grußworte ein, die in einem Sonderalbum
zusammengestellt sind.
Sie dankte des Weiteren dem Förderkreis für dessen finanzielle und ideelle
Unterstützung.
Die Rednerin dankte abschließend ihrer Familie, ohne deren Wohlwollen und
Geduld sie dieses Sozialwerk nicht hätte aufrecht erhalten können, und wies in
dem Zusammenhang auf die bevorstehende eiserne Hochzeit des im August
2012 nun schon 65 Jahre verheirateten Ehepaars Tresenreuter hin.
Im Sozialwerk Berlin agieren viele Interessenkreise und Frau Tresenreuter
erteilte einer Reihe von Verantwortlichen das Wort, die kurz über ihre
Arbeitsbereiche berichteten.
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Frau Tresenreuter bedankte sich bei allen Sprecherinnen und Sprechern der
Arbeits- und Interessenkreise sowie bei Frau Junkuhn, die u. a. als 2.
Schatzmeisterin die Küchenkasse führt, und bei Frau Korenke, die als
Verantwortliche den Kegelkreis leitet, und überreichte ihnen zum Dank eine
herrliche Rose.
Sie bat dann die Versammelten sich zu erheben und den lieben verstorbenen
Mitgliedern und Mitarbeitern zu gedenken.
TOP 2: Der Kassenbericht 2011 wurde von Herrn Harry Tresenreuter, stellv.
Vorsitzender des Sozialwerk Berlin e.V., vorgetragen.
Der Redner bedankte sich einleitend besonders bei Frau Christa Fischer,
Schatzmeisterin, und Frau Ingrid Junkuhn, Hausbewirtschaftung, für die gute
Zusammenarbeit.
Er wies darauf hin, dass wir uns hier in einem schönen Zentrum befinden, das
aber auch seinen Preis hat. Er zählte die verschiedenen Ausgabenposten auf und
befasste sich mit den Einnahmen, die sich u. a. aus den Mitgliederbeiträgen für
das Sozialwerk Berlin e.V. und den Förderverein, dem Erlös des Basars und der
Kegelbahn, den Zuwendungen des Senats, einem kleinen Überschuss aus der
Bewirtschaftung, aus sporadischen Spenden und Erbschaften zusammensetzt.
Da zurzeit die Spenden und Erbschaften nur spärlich oder überhaupt nicht
fließen, hat der Vorstand zwei Überlegungen angestellt: 1. Eine freiwillige
Erhöhung der Mitgliederbeiträge anstreben und 2. Fördernde Mitglieder aus
der Verwandtschaft und/oder Bekanntschaft durch unsere Mitglieder anwerben.
Die Vereinsmitglieder werden demnächst schriftlich freundlichst auf diese zwei
Möglichkeiten hingewiesen.
Die Geschäftsberichte 2011 sind von Herrn Lange und Frau Hörnick
(Förderkreis), den von den Mitgliederversammlungen bestellten Kassenprüfern,
kontrolliert und für ordnungsgemäß befunden worden.
TOP 3: Auf Antrag von Herrn Dr. Litzner bzw. Herrn Mangers gewährten die
Mitgliederversammlungen den Vorständen, bei Stimmenthaltung der Vorstands-
mitglieder, durch Handzeichen einstimmig Entlastung für das Geschäftsjahr
2011.
TOP 4: Herr Harry Tresenreuter trug den Etat für das Jahr 2012 vor. Der
Wirtschaftplan für das laufende Jahr orientiert sich an den Ergebnissen des
Jahres 2011, d.h. er geht davon aus, dass die Einnahmen sich mindestens so gut
gestalten wie in 2011.
TOP 5: Neuwahl des Vorstandes: Herr Dr. Litzner erläuterte die Modalitäten
dieser Wahl gemäß der Vereinssatzung und richtete an die Stimmberechtigten in
der Versammlung die Frage, ob sie damit einverstanden sind, die Wahl des
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Vorstandes per Handzeichen vorzunehmen. Diese Verfahrensweise wurde ohne
Gegenstimme angenommen.
Der Vorstand besteht aus 5 Personen, die nach § 9 der Satzung vier Jahre
gewählt werden. Alle derzeitigen Vorstandsmitglieder haben sich wieder zur
Wahl gestellt. Über den Vorsitzenden und den stellv. Vorsitzenden muss einzeln
abgestimmt werden.
Die Wahl ergab folgendes Ergebnis:
Zur Vorsitzenden: Käte Tresenreuter: einstimmig bei Enthaltung der
Betroffenen
Zum stellv. Vorsitzenden: Harry Tresenreuter: einstimmig bei Enthaltung
des Betroffenen
Zu Beisitzenden: Margit Hankewitz, Jean Mangers, Prof. Dr. Herbert
Striebeck: einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen
Die Kandidaten nahmen die Wahl an.
Frau Fischer überreichte Frau Tresenreuter im Namen der Mitglieder und
Mitarbeiter einen wunderschönen Strauß rosaroter Rosen, um ihr für ihre
Wiederwahl zur Vorsitzenden des Sozialwerk Berlin e.V. zu gratulieren.
TOP 6: Neuwahl des Kassenprüfers
Da Herr Herbert Lange aus gesundheitlichen Gründen die Funktion eines
Kassenprüfers des Sozialwerks Berlin nicht mehr wahrnehmen kann, möchte er
nicht mehr kandidieren. Herr Martin Duske, Mitglied einer Steuerberatungs-
sozietät, hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen.
Herr Duske wurde von der Jahresversammlung einstimmig zum Kassenprüfer
bestimmt, und Herrn Lange wurde für seine langjährige fachmännische
Tätigkeit herzlich gedankt.
TOP 7: Verschiedenes:
Frau Tresenreuter bedankte sich bei Herrn Dr. Litzner für die gute Leitung der
Wahlen, bei den Teilnehmern für den harmonischen Verlauf der Versammlung
und für das Vertrauen, das sie dem neuen/alten Vorstand entgegengebracht
haben. Sie dankte auch Herrn Stawenow, dem Verantwortlichen für das neue
Projekt: „Die offene Altenarbeit sichtbar machen“.
Sie erwähnte das gute Gespräch, welches sie mit Herrn Büge, dem neuen
Staatssekretär für Soziales, hatte. Der Staatssekretär erkennt die Leistungen des
Sozialwerks Berlin voll an. „Wir sind ja auch etwas Besonderes, etwas
Einmaliges in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus!“
Frau Tresenreuter wünschte sich abschließend eine gute Zusammenarbeit im
Vorstand.
Herr Prof. Dr. Striebeck lobte die vielen Hände und Köpfe der ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, er dankte den übrigen Vorstandsmitgliedern
und hob besonders die Verdienste von Herrn Mangers als Schriftführer hervor.
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Frau Hankewitz wies auf den Auftritt, am 19. Mai, des Frauen-Chors des
Selbsthilfezentrums in Tallinn hin, welcher die Verbundenheit des Sozialwerks
Berlin mit dem Tallinner Zentrum unterstreicht. Der Chor wird vom
Schlösschen-Chor begrüßt und verabschiedet werden.
Die diesjährige Jahresmitgliederversammlung des Sozialwerk Berlin e.V. klang
mit dem von den anwesenden Schlösschen-Chor-Mitgliedern vorgetragenen
Lied „Wieder neigt sich der Tag seinem Ende…“ aus. Jean Mangers
Der 10. Deutsche Seniorentag 2012
Der alle drei Jahre von der BAGSO veranstaltete Seniorentag fand dieses Jahr
vom 3.-5. Mai im Congress Center in Hamburg mit dem Motto: Ja zum Alter!
statt.
Dazu meint Frau Prof. Dr. Ursula Lehr in ihrem Vorwort zum Programm:
„Wir leben in einer Gesellschaft des langen Lebens!...tun wir alles, damit die im
Vergleich zu Generationen vor uns gewonnenen Jahre zu erfüllten Jahren
werden! Sagen wir JA zum Altern, das wir ohnehin nicht verhindern können.
Bemühen wir uns um ein möglichst gesundes und kompetentes Älterwerden.
Leben ist Lernen; Lernen ist Veränderung des Erlebens und Verhaltens
aufgrund von Erfahrungen – und ein langes Leben bringt viele Erfahrungen…
Wir brauchen kein Anti-Aging, sondern ein Pro-Aging, denn Älterwerden
bedeutet mehr Leben, mehr zu erleben, mehr zu erfahren – und die Chance,
mehr zu gestalten, mehr zu bewirken.“
Acht ehrenamtliche Mitarbeiter des Sozialwerk Berlin e.V., und zwar die
Damen Tresenreuter, Pickert, Bökel, Akiki, Brauner und Dr. Klimaszewski
sowie die Herren Schambach und Stawenow, beteiligten sich diesmal am
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Seniorentag mit einem Messestand, den sie betreuten und den Besuchern
Informationen, Auskünfte und Beratungen zur Arbeit des Sozialwerk Berlin e.V.
gaben. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Presseabteilung des
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes LV Berlin konnten an unserem Stand auch
Informationsmaterialien zur offenen Altenarbeit und Pflege älterer Menschen
des DPW verteilt werden.
Während dieses Deutschen Seniorentages wurde von Frau Käte Tresenreuter ein
Workshop gemeinsam mit Herrn Albrecht Kiesner vom Deutschen
BundeswehrVerband e.V. zum Thema: Selbstbestimmtes Leben im Alter und
betreutes Wohnen gestaltet, an dem über 70 Personen teilnahmen. Darin wurde
der Stellenwert des älteren Menschen in der Gesellschaft und des
selbstbestimmten Wohnens verdeutlicht und Möglichkeiten, aber auch Grenzen
des „Betreuten Wohnens“ als Hilfe- und Unterstützungsform aufgezeigt.
Am Folgetag wurde in der Vortragsreihe eine Präsentation der offenen
Altenhilfe am Beispiel des Sozialwerks Berlin, das der Vereinsamung älterer
Menschen entgegenwirkt, gegeben und Aussagen zur Selbsthilfe und
ehrenamtlichen Arbeit älterer Menschen verkündet. Diese bekamen die
Zustimmung der anwesenden über 150 Teilnehmer.
Die weiteren Veranstaltungen zum Seniorentag wurden mit großem Interesse
besucht und durch Redebeiträge in der Diskussion bereichert. Mit großer
Aufmerksamkeit wurden die Ansprachen des Bundespräsidenten und der
Bundeskanzlerin verfolgt, die mit ihrer Präsenz die Bedeutung dieses Senioren-
tages für die Gesellschaft unterstrichen.
Allen Teilnehmern hat diese Fahrt weitere Motivation und Selbstbestätigung für
ihre ehrenamtliche Arbeit gegeben. Unsere Mitarbeiter haben erlebt, wie
bekannt und anerkannt die Arbeit des Sozialwerks Berlin ist. Seit der Gründung
der BAGSO ist das Sozialwerk Berlin Mitglied und Frau Tresenreuter hat an
allen Deutschen Seniorentagen mitgewirkt. Jean Mangers
„Lieber das kleinste Licht anzünden,
als über die Finsternis zu klagen.“ Aus China
(Spruch aus dem Europaseminar 2012)
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Europaseminar 2012
Unser Europaseminar fand dieses Jahr vom 14. – 16. Mai in den Räumen
unseres Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums statt. Unsere Gäste waren gut
im nahe gelegenen Hotel Bismarck untergebracht.
Am Eröffnungstag hatte Frau Käte Tresenreuter, Vorsitzende des Sozialwerk
Berlin e.V. und Leiterin des Seminars, das Vergnügen 15 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie 12 ausländische Teilnehmer aus den sieben mittel- und
südosteuropäischen Ländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien,
Slowenien und Tschechien begrüßen zu können. Im Verlauf des Seminars
stießen noch etliche Tagesgäste hinzu. Die Seminarteilnehmer gedachten in
einer Gedenkminute ihres lieben Freundes Alexander Potocky, der regelmäßig
an allen Seminaren teilgenommen und mit seinen Vorträgen bereichert hat, der
aber nun im hohen Alter von 90 Jahren verstorben ist.
Herr Jean Mangers, Vorstandsmitglied, stellte einleitend mittels einer Power-
Point – Projektion die Räumlichkeiten des Altenselbsthilfezentrums, auch
„Schlösschen“ bzw. „Käte-Tresenreuter-Haus“ genannt, vor. Diese Bilder sind
auch auf unsrer Homepage www.sozialwerkberlin.de einsehbar.
Herr Peter Stawenow, Assistent beim Vorstand und Leiter des Kompetenz-
zentrums „Offene Altenarbeit“, führte anschließend ins Seminarthema: „Die
offene Altenarbeit sichtbar machen“ ein.
Herr Carsten Engelmann, Sozialstadtrat von Charlottenburg/Wilmersdorf,
überbrachte die Grüße des Bezirksamts und stellte die offene Altenarbeit im
Bezirk vor.
Am Nachmittag des ersten Seminartages referierte Herr Burghard Batze vom
Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege über das Seminarthema und
schloss mit dem Fazit: „Das Thema „Offene Altenarbeit“ ist starker Bestandteil
in allen Bereichen der Gesellschaft. Altern beginnt zeitlich. Die Generationen
haben ihre eigene Verantwortung.
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Herr Dr. Oliver Zobel, Referent Ambulante Pflege und Hospize beim
Paritätischen Wohlfahrtsverband, unternahm den Versuch einer Annäherung an
das Seminarthema. Er kam zum Schluss, dass man die offene Altenarbeit über
die Tätigkeit sichtbarer machen müsse. Öffentlichkeitsarbeit sei dabei ganz
entscheidend, aber die offene Altenarbeit müsse an den richtigen Stellen
zusammengebunden und vernetzt werden.
Herr Joachim Krüger, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und
sozialpolitischer Sprecher der CDU, rief die älteren Menschen dazu auf, sich zu
zeigen, sich zu Wort zu melden und insgesamt positiv aufzufallen.
Der 2. Seminartag begann mit einem Beitrag von Herrn Harry Tresenreuter,
stellv. Vorsitzender des Sozialwerks Berlin, der für die erkrankte Vertreterin der
Senatsverwaltung einsprang und über die Satzung, die Entschädigungen für
ehrenamtliche Mitarbeiter, die Rolle der Presse sprach und schlussfolgerte, dass
die Außendarstellung der Offenen Altenarbeit immer akuter wird.
Frau Heidemarie Mangers, Sozialmanagerin, stellte anhand einer Power-Point-
Projektion den von ihr geleiteten Besuchsdienst als eine der wichtigen Säulen
des Sozialwerks Berlin vor.
Frau Jasenka Villbrandt, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und
Sprecherin für Alten-, Behinderten- und Pflegepolitik vom Bündnis 90/Die
Grünen, setzte sich mit den politischen Facetten der Altenpolitik auseinander
und sprach die Bereiche: Mobilität in der Stadt, gesundheitliche Versorgung,
bürgerschaftliches Engagement, ehrenamtliche Betreuung älterer Menschen und
die notwendige Infrastruktur für die offene Altenarbeit an.
Am Nachmittag begaben sich die Seminarteilnehmer zum Nachbarschaftsheim
Schöneberg. Dort wurden sie von Herrn Georg Zinner, Geschäftsführer,
empfangen, der ihnen Aufschluss über die Entstehung, die Entwicklung und den
Aufgabenbereich gab. Im Anschluss daran erfolgte ein Rundgang durch die
Räumlichkeiten dieser Einrichtung.
Der letzte Seminartag wurde eingeläutet durch den Vortrag von Herrn Jens
Meißner, Leiter des Sozialamtes im Bezirk Treptow/Köpenick. Er berichtete
über die Aufgaben eines Sozialamtes in Berlin und der Sozialkommission, die
Bedeutung der Altenpolitik und der offenen Altenarbeit, die Strategie zur
Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, die Anerkennungskultur und er
schloss mit dem Aufruf, dass die älteren Menschen sich melden und begegnen
müssen, nicht über Facebook, sondern face to face, also von Angesicht zu
Angesicht.
Herr Dr. med. Rainer Neubart, Facharzt für Geriatrie, Leiter der Geriatrie der
Klinik für Innere Medizin II am SANA-Klinikum Templin, Gastprofessor an der
Alice-Salomon Hochschule Berlin (University of Applied Sciences), Leiter des
Arbeitsausschusses „Stationäre und ambulante medizinische Versorgung älterer
Menschen“ im Kompetenznetz für das Alter, behandelte in seinem Fachvortrag
das Thema: Selbstständigkeit trotz Krankheit – Geht das? Er definierte die
Geriatrie, den geriatrischen Patienten. Ein Grundsatz der Geriatrie lautet: Es
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ist unmöglich ein umfassendes Gesundheitsmanagement zu organisieren, ohne
die sozialen Probleme zu bedenken! Es ist auch der Leitspruch der Sozialarbeit.
Dazu müssen wir:
- eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung organisieren
- patientenorientiert handeln
- vernetzt und teamorientiert arbeiten
- die Altenselbsthilfe stärken
- Wohnraumanpassung organisieren
- Koordinierungsstellen optimieren
- geriatrische Netzwerke aufbauen.
Der Nachmittag des letzten Seminartages begann mit dem Beitrag von Herrn
Rainer-Michael Lehmann, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und
Integrationssprecher der SPD. Er meinte: Die Politik muss ins Spiel kommen,
um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sich ältere Menschen selbst
organisieren können und somit Teilhabe, aber auch, was ihm ganz wichtig ist,
Mitbestimmung bekommen. „Berlin braucht das Erfahrungswissen und das
Potential Älterer. Ambulante Angebote sollen gegenüber stationären gestärkt
werden, damit Älteren eine weitgehend selbstständige und selbstbestimmte
Lebensführung bis ins hohe Alter ermöglicht wird. Das Wohnangebot in den
Quartieren muss sich an den tatsächlichen Einkommensverhältnissen orientie-
ren. Das schließt den Neubau sowie die Förderung und Ansiedlung wohnraum-
naher Dienstleistungen und die seniorengerechte Entwicklung der Wohnum-
felder ein. Was die offene Altenarbeit anbelangt, so ist es wichtig, dass die
Akteure vor Ort eine Plattform haben sich zu äußern, dass der Fachverstand mit
einbezogen wird und dass die Politik mit den Multiplikatoren hierfür die
Öffentlichkeit und die Bühne schafft, damit sich zukünftig noch mehr Menschen
ehrenamtlich engagieren.
Anschließend war die Reihe an den Freunden aus Mittel- und Südosteuropa
ihre Beiträge vorzubringen und sie berichteten über die Verhältnisse in ihren
Ländern.
In Auswertung des Seminars wies Frau Professor Barbara John, Vorsitzende
des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes LV Berlin, auf eine Schlagzeile hin, die
sie in einer Zeitung gelesen hat: „Immer weniger Menschen in Deutschland,
immer mehr Alte!“ (Dieser Satz rief einen Aufschrei der Entrüstung bei den
Zuhörern hervor.) Das war zwar ein Faux-Pas der Zeitung, aber er zeigt die
Gedankenlosigkeit einer solchen Einstellung.
„Heute konnte man hier erleben - und das ist ja auch gesellschaftlich so -, dass
die Älteren natürlich auch ein Motor für die menschliche Gesellschaft sind. Und
ich bin überzeugt, dass dieses internationale Treffen und die Zusammenarbeit
von Älteren aus Mitteleuropa eine große Rarität und ein großer Vorzug sind.
Natürlich verdanken wir das Frau Tresenreuter und dem Schlösschen, dafür
unser herzlicher Dank.“
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In ihren Abschlussstellungnahmen zeigten die Seminarteilnehmer sich hoch
erfreut über ihr Wiedersehen und über die immer enger werdende Vertrautheit
zwischen den Vertretern der einzelnen Länder. Sie begrüßten diese Art von
Begegnungen in Form eines „freudvollen, lehrreichen Seminars“, bei denen
viele Gesichtspunkte und neue Ideen aus den verschiedenen Ländern dargelegt
werden, die „wachsen und blühen“, wo sie viele Informationen erhalten aber
auch weitergeben können und „wo Europa konkret gelebt wird“. Sie drückten
den Wunsch nach mehr solcher faszinierender und aufregender Treffen aus, die
gute Früchte in allen Ländern hervorbringen. Die Seminarteilnehmer erwiesen
sich als sehr zufrieden mit den dargebotenen Beiträgen und der Möglichkeit
ihren deutschen Sprachschatz zu erweitern. Sie würdigten die besondere
familiäre Atmosphäre, die nur ein Sozialwerk Berlin bieten kann, sowie die
maßgebliche Rolle, die nur eine Frau Tresenreuter imstande ist zu spielen bei
der Durchsetzung einer zeitgemäßen Alterspolitik. Dafür gebührt Frau
Tresenreuter und ihren Mitstreitern mit ihrer Vorbildfunktion der Dank aller
älteren Menschen, wo immer sie sein mögen.
Frau Christa Fischer, unsere Schatzmeisterin, überreichte Frau Tresenreuter
seitens der Seminarteilnehmer einen herrlichen Strauß bunter Blumen zum
Dank für die Einladung zum Europaseminar und für die hervorragende
Betreuung und Bewirtung.
Den Abschlussabend gestaltete unser Schlösschen-Chor unter Leitung von Frau
Barbara Pudig und brachte lustige Weisen zu Gehör. Frau Käte Tresenreuter
bedankte sich besonders bei den ausländischen Gästen für ihre Mitwirkung an
unserem Europaseminar und wünschte sich ein Wiedersehen in alter Frische im
nächsten Jahr. Jean Mangers
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Auf ein Wort….
Ich fühlte mich magisch angezogen vom Titel dieses Buches: „Der Sinn des
Gebens“. Der Autor Stefan Klein analysiert und erklärt, weshalb Selbstlosigkeit
in der Evolution siegt und wir mit Egoismus nicht weiterkommen.
Neueste wissenschaftliche Befunde beweisen, dass selbstlose Menschen zufrie-
dener, erfolgreicher und gesünder sind – und länger leben!!!
Selbstlosigkeit und Ehrlichkeit sind zweifellos kein Spezifikum der „Dummen“,
Egoisten schneiden nur kurzfristig besser ab. „Langfristig haben diejenigen
Menschen Erfolg, die sich um das Wohl anderer bemühen“, sagt Klein. „Denn
nicht nur Wettbewerb, sondern auch Kooperation ist eine Triebkraft der
Evolution.“
Was glauben Sie wohl, woran ich beim Lesen dieser Aussagen gedacht habe?
Ja! Sie haben richtig geraten, ich habe an unser Schlösschen gedacht. Die
Arbeit, die hier tagaus, tagein von den vielen Ehrenamtlichen geleistet wird,
spiegelt genau jene wissenschaftlichen Erkenntnisse wider. Normalerweise stehe
ich Forschungsergebnissen äußerst kritisch gegenüber, aber hier habe ich den
Beweis ja vor Augen. Oder stimmt es etwa nicht, dass viele unserer ehrenamt-
lichen Mitarbeiterinnen schon weit über 80 und sogar über 90 Jahre alt sind?
Und sie haben zum größten Teil schon mehr als 20 Jahre selbstlos, freudig und
zufrieden ihre Arbeit für einen guten Zweck getan.
Das hat sie aufgebaut, dieses Gefühl, gebraucht zu werden, noch so viel geben
zu können.
Das hat ihnen Mut gemacht, das Wissen darum, weiter am aktiven Leben
teilzuhaben und nicht nur von morgens bis abends, mit den Gedanken an die
tägliche Nahrungsaufnahme und das aktuelle Fernsehprogramm schwanger
gehend, „im stillen Kämmerlein zu versauern“.
Das hat sie „am Leben erhalten“, weiterhin eine wichtige Rolle in der
Gesellschaft zu spielen, anerkannt und gemocht zu werden, Freude in
Gemeinschaft zu erleben und mit anderen zu teilen.
Altruismus wirkt ansteckend, meint Klein. Wohlwollen bringt neue Akte des
Wohlwollens hervor. Wer sich freigiebig zeigt, hat nichts zu verlieren, doch viel
zu gewinnen. Und so kommt er zu dem Schluss, dass Geben im Sinne von
Selbstlosigkeit glücklich macht und die Welt verändert. Na ja, zumindest
unsere „kleine Welt“… Herzlichst Ihre
Christine Bökel-Striebeck
„Gute Taten sind die Samenkörner guter Taten.“
Aus Irland
(Spruch aus dem Europaseminar 2012)
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Einige herausragende Konzerte:
1. Das Mundharmonika-Orchester überbrachte am 7. April
musikalische Ostergrüße.
Es stand unter der Leitung unseres Schlösschen-Chor-Mitglieds Barbara
Donbavand und verzauberte die Zuhörer mit wunderbaren Frühlingsmelodien.
2. Der Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin gab am 5.
Mai ein hochkarätiges Frühlingskonzert unter der Leitung von Herrn Soichi
Kobayashi, der auch einige Arien brillant als Tenor vortrug. Als weitere
Solisten mit gut ausgebildeten Stimmen fungierten eine Sopranistin, zwei
Mezzosopranistinnen, zwei Altistinnen und ein Bariton. Begleitet wurde der
Chor am Klavier von Frau Ikumi Takahashi, die 2010 ihre Klavierprüfungen in
Deutschland mit Auszeichnung absolvierte.
Der Chor bot ein vielfältiges Programm dar, das neben japanischen
Frühlingsliedern auch Werke von Melchior Franck, Franz Schubert, Georg
Friedrich Händel, Giacomo Rossini, Wolfgang Amadeus Mozart und Paul
Lincke enthielt.
Dieses ungewöhnlich schöne Konzert erntete daher auch den ihm gebührenden
Applaus.
3. Der Frauenchor Vanaemad (Großmütter) des Altenselbsthilfe- und
Beratungsvereins in Tallinn/Estland machte auf seiner Chorreise durch Berlin
am 19. Mai auch einen künstlerischen Halt im Käte-Tresenreuter-Haus. Herr
Heino Hankewitz fungierte als Übersetzer der in estnischer Sprache
vorgetragenen Erläuterungen zum Programm.
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Die estnischen Sängerinnen traten in ihren herrlichen Trachten auf, so dass unser
Schlösschen-Chor unter der Leitung von Barbara Pudig es sich nicht nehmen
ließ, auch in Chorkleidung anzutreten und die Gäste aus Estland mit dem
Willkommenslied „Wir grüßen euch“ zu empfangen.
Neben dem eigentlichen Frauenchor taten sich auch das aus neun Sängerinnen
bestehende Ensemble „Nostalgia“ und der Solist Leonard Kelle mit seiner
warmen Bariton-Stimme hervor. Einige Lieder, wie „Das ferne Land“ von E.
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Mägi, das „Schlaflied“, „Der Lindenbaum“, „Heilig ist der Herr“ von Fr.
Schubert und „Meine Heimat“ von O. Naissoo schlugen den Zuhörern so richtig
aufs Gemüt. Auffallend war, dass die Sängerinnen die Schlussnoten immer ganz
schön aussangen.
Als Zugabe sang der Frauenchor das „Poska-Lied“ und zusammen mit dem
Schlösschen-Chor das herrliche Lied „Ein schöner Tag“. Der Schlösschen-Chor
entließ nach diesem außergewöhnlich schönen Konzert seine Kolleginnen aus
Estland mit seinem Abschiedslied: „Wieder neigt sich der Tag seinem Ende“. Jean Mangers
Unsere Sommerfeste
Sie sind schon lange Tradition und fanden dieses Jahr am 12. und 13. Juni statt.
Der Wettergott war nur zögerlich mit von der Partie, so dass die Kaffeetafel
zwar im Saal, die Konzerte aber auf unserer von der wunderschönen
Gartenanlage umrahmten Terrasse vonstattengehen konnten.
Am ersten Tag spielte das Luftwaffenmusikkorps in seiner gewohnt zackigen
Manier auf. Als Ehrengäste gaben sich Herr Staatssekretär Michael Büge und
Frau Yvonne Goth von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Herr
Carsten Engelmann, Stadtrat für Soziales des Bezirks Charlottenburg/
Wilmersdorf, Dr. Oliver Zobel, vom Referat Ambulante Pflege und Hospize,
beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, Frau Regina Saeger, Vorsitzende des
Landeseniorenbeirats und Frau Inge Frohnert, Vorsitzende des Arbeitskreises
Berliner Senioren, die Ehre.
19
Das Luftwaffenmusikkorps
Das Britzer Blasorchester
Der zweite Tag wurde musikalisch feinfühlig vom Britzer Blasorchester
gestaltet. Folgende Gäste beehrten mit ihrer Präsenz: Die Herren Günther
Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg/ Wilmersdorf, Oswald
Menninger, Geschäftsführer beim Paritäter, Dieter Krebs, Vorsitzender des
Landesverbandes des Unionhilfswerks, Heino Hankewitz von der Volks-
solidarität, Reinhard König, Geschäftsführer des Sozialwerks Potsdam, und
Rohde, Lionsklub Potsdam.
Den Zuhörern wurde zwischendurch Kaffee und Kuchen und am Schluss der
Veranstaltungen noch ein kleiner Imbiss gereicht.
Es ist schön, dass diese Sommerfeste zur Tradition geworden sind und jedes
Jahr ausverkauft sind. Zu bemerken bleibt, dass auch Bewohner aus mehreren,
mit uns auf ehrenamtlicher Basis verbundenen, Pflegeeinrichtungen regelmäßig
unserer Einladung Folge leisten. Jean Mangers
20
Aus unserem Kulturkreis
Der Kulturkreis, der je nach Angebot mit 15 bis 25 interessierten Teilnehmern
rechnen kann, besuchte im Zeitraum von April bis Juni folgende Ausstellungen:
„Das Bild Friedrichs des Großen bei Menzel”
Am 12. April trafen sich ca. 25 Interessierte des Kulturkreises unter der Leitung
von Frau Grün in der Alten Nationalgalerie in der Bodestraße auf der
Museumsinsel, um sich aus Anlass des 300. Geburtstages Friedrichs des Großen,
am 24. Januar 2012, einen Großteil der malerischen und graphischen Werke des
jungen Adolph Menzel (1815-1905) anzusehen.
Mit Begeisterung und großer Detailtreue hat Adolph Menzel das Bild Friedrichs
II. von Preußen als Philosoph, widersprüchlicher Herrscher, Kriegsherr,
Monarch und kultivierter Musiker in seinen Arbeiten widergespiegelt, Bilder,
die bereits der Mythenbildung um den Preußenkönig dienten.
Historische und alltägliche Themen waren in Menzels Werken erfasst und zu
sehen, sowie Präsentes und Vergangenes miteinander verwoben. Neben
großformatigen Ölgemälden (2-3 m groß) konnten wir ca. 400 Holzstiche,
Probedrucke, Studien und Skizzen bestaunen.
In Erinnerung bleiben vor allem eindrucksvolle, etwas farblich düstere Gemälde,
wie „Das Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci“ (1850- 1852,
„Der Spazierritt“ (1849),
„Friedrich der Große am Schreibtisch“,
„Modellstudie für Prinzessin Wilhelmine von Bayreuth“ (1851 -1852) ,
„Die Tafelrunde König Friedrichs II. in Sanssouci“ (1850),
„Die Krönung König Wilhelms I. in Königsberg“ (1861),
„Das Ballsouper“ (1878),
„Eisenwalzwerk“ (1872-1875) und
„Das Balkonzimmer“ (1845).
Adolph Menzel war Maler, Zeichner und Illustrator. Er galt als einer der
bedeutendsten Realisten des 19. Jahrhunderts, wurde schon zu seinen Lebzeiten
wegen seiner historischen Darstellungen Friedrichs des Großen geehrt, die ihm
wichtige und enge Kontakte zum preußischen Königshof verschafften.1856
wurde er zum Professor der Königlichen Akademie der Künste gewählt. 1885
fand in Paris bereits eine Menzel-Ausstellung statt. Häufige Sommereisen
führten ihn nach Dresden, Süddeutschland, Italien und Österreich.
Menzel war ein Einzelgänger. Er war nur 1,40 m groß und galt aus dem Grund
als „nichtmilitärtauglich“. Zu seiner Isoliertheit wegen der Größe kam, dass er,
so wie Friedrich der Große, in einer Männergesellschaft lebte. Verbindungen zu
21
Frauen waren nicht bekannt und beiden waren die geliebten Schwestern die
einzigen und wichtigsten Bezugspersonen.
Schon bei seinen Friedrich-Illustrationen hatte Menzel sich detailliert über
Kleidung und Uniformen der damaligen Zeit informiert und auch Original-
schauplätze aufgesucht. Glorifizierende und pathetische Posen Friedrichs des
Großen kommen in Menzels Werken nicht vor, sondern er bevorzugte
volkstümliche Szenen des Alltags und stellte den König als „aufgeklärten
Herrscher“ dar.
Wie in dem Gemälde die „Tafelrunde“ beobachtete er Privatgespräche im Kreis
mit Voltaire oder legte Wert auf außergewöhnliche Beleuchtung mit wunder-
schönen Lüstern in Festsälen.
Nur ein einziges Bild hatte er in staatlichem Auftrag gemalt. Laut der
fachkundigen Auskunft der Führerin malte Menzel parallel an mehreren Bildern
gleichzeitig, wovon einige jedoch nicht zu Ende gebracht wurden.
1871 beendete Menzel seine historische Malerei. - Danach malte er Themen
der Gegenwart: Bürger, unter denen er sich bewegte. Dabei spiegelte er wider,
was er sah: Handwerker und Arbeiter, deren harte Arbeitsbedingungen, die
Möglichkeiten der modernen Technik, wie bei dem „Eisenwalzwerk“, und
besondere Lichteffekte, Pferde und Hinterhöfe. Diese Werke, die als
„vorimpressionistisch” galten, wurden vom Publikum begeistert aufgenommen -
und auch uns gefielen sie sehr!
Jedes Gemälde bereitete er mit einer Vielzahl von Zeichnungen vor, wobei das
Zeichnen ihn ein Leben lang begleitete. Darüber hinaus aquarellierte er auch
Zeichnungen und malte mit Pastellkreiden. Später näherte er sich der
malerischen „Abstraktion“.
Am 9. Februar 1905 wurde er in einem Staatsbegräbnis auf dem
Dreifaltigkeitskirchhof in Berlin Kreuzberg begraben. Die Nationalgalerie
erwarb seinen gesamten Nachlass.
Den wunderbaren, faszinierenden Eindruck der Ausstellung und der Bilder
ließen wir Betrachter in einem kleinen chinesischen Restaurant, in der Nähe, bei
einem gemeinsamen Mittagessen ausklingen. Renate Hensler-Tresenreuter
Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Programmheft
„Ein Mensch trägt die Last, der er gewachsen ist.“ Aus Afrika
(Spruch aus dem Europaseminar 2012)
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Das „GERHARD RICHTER-PANORAMA“
In der Maisonne vor der Neuen Nationalgalerie in der Potsdamer Straße fanden
sich am 3. Mai ca. 20 Kulturinteressierte des Kulturkreises unter der Leitung
von Frau Grün mit vielen Wartenden, die immer noch tägliche Prozessionen
bilden, zusammen und rückten im Zeitlupentempo um das Gebäude herum bis
zum Haupteingang vor! Alle paar Minuten ließ der Sicherheitsdienst am
Eingang Gruppen bis zu dreißig Personen zügig und routiniert durch die Türen
eintreten. Der Ansturm war jedoch nicht mehr so überwältigend wie in der
ersten Zeit der Ausstellung. Gott sei Dank hatten wir vor dem Ende der
Ausstellung am 3. Mai noch die Möglichkeit, im letzten Moment das Gesamt-
werk besuchen zu können! - Drinnen setzte sich die Menschenschlange fort!
Die Retrospektive Gerhard Richters, des bedeutendsten Malers der Gegenwart,
des „Picassos des 21. Jahrhunderts“ , wie er genannt wird, zu sehen stellte schon
ein „Highlight“ in der Kulturlandschaft Berlins dar!
Die Neue Nationalgalerie, der Mies-van-der-Rohe-Bau mit seiner gläsernen
Oberhalle ist quasi olympischer Sehnsuchtsort so vieler Künstler dieser Welt.
Der 80. Geburtstag dieses aus Dresden stammenden Virtuosen der abstrakten,
foto-realistischen, expressiven, romantischen und geometrischen Malerei lieferte
den Anlass, seine Retrospektive „Panorama“ mit rund 130 Gemälden aus fünf
Jahrzehnten dem Publikum zu zeigen.
Die Ausstellung war chronologisch aufgebaut. Das Besondere der Werke
Gerhard Richters lag, wie man feststellte, an der Gleichzeitigkeit von abstrakten
Darstellungen und figurativen Farbexperimenten. Altmeisterlich anmutende
Landschaften, Seestücke und Porträts wechselten sich mit Stadtansichten ab, die
sich in Auflösung befanden.
Als wir die Ausstellung betraten, fiel unser erster Blick nicht auf das Gemälde
„Tisch“ von 1962, seinem frühesten Werk, vielmehr auf das großformatige
abstrakte Rakel-Bild, das eines der jüngsten Bilder Richters darstellte,
bestehend aus 196 kleinen geometrischen Lack-Farbfeld-Tafeln, genannt
„Zyklus von 4900”. Eine Parade von perfekter Abstraktion!
Gerhard Richter studierte in Dresden Wandmalerei, verließ im Frühjahr 1961
mit seiner Frau Ema die DDR und lehrte dann als Professor ab 1971 an der
Kunstakademie in Düsseldorf.
Dieser Maler malte Bilder, die aus „einer Grauphase herausstreben“, übermalte
Fotos, denen er „die Illusion genommen hatte”, die kaum oder gar nichts mehr
erzählen, die nur noch andeuten, was sich nicht „mehr auffinden und anfassen
lässt“. Grundlagen für ihn waren Fotografien aus Zeitschriften oder Fotoalben,
die von ihm vergrößert auf die Leinwand übertragen oder nachträglich durch
Verwischen der nassen Ölfarbe „verunklärt” wurden, wie Richters Gemälde
23
„Tante Marianne“. In diesen Werken spiegelten sich Reflexionen von Richters
biographischen Erlebnissen und Ereignissen wider.
Landschaft, Himmel, Erde, Wasser, Blumen, Frauen, Kinder, Kerzen,
Kriegsflugzeuge, Autos, Stühle, Tische, Türen, Fenster, Klopapier stellten
künstlerische Auseinandersetzungen für Richter dar und wurden ins gesellschaft-
liche Blickfeld gesetzt. Auch im RAF-Terrorismus sah Richter eine Lähmung
und Bedrohung der Demokratie und setzte sich mit den toten Protagonisten
künstlerisch auseinander.
Vor wenigen Tagen wurde bei Christies in New York Gerhard Richters
„Abstraktes Bild (798-3)” für 21,8 Millionen Dollar versteigert. - Rekord!
Es war eine faszinierende Ausstellung! Aber m. E. braucht die Kunst zur
Abwechslung weniger Schlangen und mehr Freiraum für die rätselnde,
neugierige, skeptische und vergleichende Betrachtungsweise. Renate Hensler-Tresenreuter
Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Flyer, Berliner Zeitung und Tagesspiegel
Der Radweg Berlin-Usedom in 5 Etappen
Unsere Fahrt haben wir, mein Wolfgang und ich, mit der Berliner S-Bahn
(Ringbahn) bis Gesundbrunnen und dann bis Bernau begonnen. Es war ein
trockener kühler Tag, als wir um 11 Uhr in Bernau ankamen. Die erste Strecke,
etwa 45 km, geht von Bernau bis Joachimsthal. Bevor wir losradeln, machen wir
einen kleinen Stadtrundgang. Die mehr als 750 Jahre alte Stadt liegt nur 25 km
vom Berliner Zentrum entfernt und wurde sehr gut restauriert. Im Mittelalter
war Bernau vor allem wegen seines Bieres und der Tuche weit über Branden-
burg hinaus bekannt. Der Sage nach veranlasste der Askanier Albrecht der Bär,
Gründer der Mark Brandenburg und der erste Markgraf, bereits 1140 die
Gründung der Stadt. Nach einer Jagd ließ er sich bei der Rast in einem Gasthof
ein Bier ausschenken. Weil es ihm so gut schmeckte, soll er beschlossen haben,
an dieser Stelle eine Stadt zu gründen. Diese Stadt bekam den Namen Bärnau
nach seinem Gründer. Zu dieser Sage gibt es keinen urkundlichen Beleg, dass
Albrecht der Bär sich tatsächlich in der späteren Mark zwischen Elbe und Oder
aufgehalten hat, anders sein Sohn Otto I. in Brandenburg. Für die Besichtigung
der Stadt sollte man sich etwas Zeit nehmen. Berühmt ist die fast komplett
vorhandene Stadtbefestigungsanlage. Sie setzt sich aus einem dreifachen Wall
und Grabensystem und aus einer Mauer aus Feldsteinen zusammen. Als die
Hussiten 1432 die Stadt belagerten, konnte der Ansturm durch die gute
Befestigung abgewehrt werden. Es gibt die Sage, dass die Frauen ihr berühmtes
Bier gekocht haben und es von der Stadtmauer auf die Angreifer gegossen
haben. Zum Rundgang der Stadt gehören die Museen Steintor und Henkerhaus,
das Rathaus, die Kirchen und die Bundesschule im Bauhausstil.
24
Wir verlassen Bernau und radeln bis
zum Oder-Havelkanal durch den
Naturpark Barnim und dann bis
Joachimsthal durch die Schorfheide.
Das nächste Dorf ist Ladeburg.
Dieser Ort ist bald nach der
Besitzergreifung des Barnim durch
die Askanier, einem schwäbisch-
fränkischen Fürstengeschlecht, das
in der Mitte des 12. Jahrhunderts
Brandenburg eroberte, etwa um 1231
entstanden. Ursprünglich ein Stra-
ßendorf, wurde durch eine weitere
Siedlungsachse später eine kreuz-
förmige Dorfanlage daraus.
Unser nächster Ort ist Lobetal, mit
einer sehr kurzen Geschichte. Erst
1906 wurde durch den Pastor
Friedrich von Bodelschwingh an
diesem Ort eine Kolonie für die
Obdachlosen aus Berlin gegründet.
Um 1930 wurden außer den Obdach-
losen vermehrt auch alte und behin-
derte Menschen betreut. Während
der Zeit des Nationalsozialismus
zeigte der damalige Leiter Pastor
Braune Engagement und Mut und
trat „der Vernichtung unwerten
Lebens“ durch die Nazis entgegen.
Heute ist das Dorf durch seine
Wohnstätten, Betreuungseinrichtun-
gen und Werkstätten für behinderte
Menschen geprägt.
Unser Weg führt uns weiter durch
eine einsame zauberhafte Land-
schaft. Durch Kiefer- und Laubwäl-
der, vorbei an Moortümpeln und
kleinen Rinnsalen kommen wir nach
Biesenthal. Das Gebiet der heutigen
Stadt war schon vor etwa zehntau-
send Jahren besiedelt. Die mittel-
steinzeitlichen Jäger und Sammler
fanden hier günstige Lebensbedin-
gungen. Es gab Fisch, Wild und
25
trockene Sandkuppen für ihr Lager.
Eine Burg, die die Ostexpansions-
politik absichern sollte, war der
Anlass und auch der notwendige
Schutz zur Gründung des Ortes
„Bisdal“, der erstmals 1258 erwähnt
wurde. Von der askanischen Burg
sind heute nur noch die Grund-
mauern auf dem Schlossberg erha-
ten. Sehenswert sind in der Stadt die
Heimatstube, der Kaiser-Friedrich-
Turm und das historische Fachwerk-
Rathaus.
Von Biesenthal aus gibt es eine
zweite Route über Eberswalde nach
Joachimsthal. Wir entscheiden uns
für den direkten Weg und radeln
durch eine abwechslungsreiche Feld-
Wald- und Seenlandschaft und tref-
fen immer wieder auf ein Stück
Preußische Geschichte. 1709 gab
König Friedrich I. den Auftrag am
Werbellinfließ eine Mühle zur Pa-
pierherstellung zu errichten. Etwa 50
Jahre später wurde das Fließ zu
einem Kanal ausgebaut, damit gab es
einen Weg über Havel und Spree bis
nach Berlin. Da die Mühle von ei-
nem holländischen Baumeister er-
richtet wurde, und sich hier hollän-
dische Familien niederließen, nannte
man den Ort „Holländische Papier-
mühle.“ 1865 brannte die Mühle ab
und 1878 wurde der Ort in Eichhorst
umbenannt.
Wir radeln zügig Richtung Werbel-
linsee weiter, aber schon gibt es
wieder etwas zu sehen, den Askani-
erturm. Er steht direkt am Werbel-
linsee. Dort soll einst die Askanische
Burg Werbellin gestanden haben.
Man vermutet, dass diese Burg zw-
schen 1211 und 1215 von Markgraf
Albrecht II. erbaut wurde. 1879
erwarb Prinz Carl von Preußen das
Gelände und ließ den heute noch
bestehenden Turm errichten.
Wir befinden uns jetzt nicht mehr
auf dem Barnim, sondern am Ein-
gang zur Schorfheide. Hier befindet
sich das bekannte Jagdschloss Hu-
bertusstock. 1847 ließ sich Friedrich
Wilhelm IV. einen Sitz für seine
Jagden in der Schorfheide errichten.
Kaiser Wilhelm II. kam regelmäßig
zur Jagd in die Schorfheide. Um das
Jagdhaus bequemer zu erreichen,
ließ der Kaiser in Joachimsthal einen
Kaiserpavillon am heutigen „Joa-
chimsthal Kaiserbahnhof“ bauen.
1971 wurde das Jagdhaus abgerissen
und neu aufgebaut. Es diente an-
schließend, streng abgeschirmt, als
Gästehaus der DDR-Regierung.
Wir radeln am Ufer nahe am
Werbellinsee entlang bis nach Joa-
chimsthal am Grimnitzsee. Die
Gegend hier wurde schon frühzeitig
besiedelt, das wurde durch Hügel-
gräber und Gräberfelder in der Um-
gebung belegt. Im Mittelalter verlief
am Grimnitzsee die Grenze zwi-
schen Brandenburg und Pommern.
Zum Schutz wurde von den bran-
denburgischen Kurfürsten 1247 die
Burg Grimnitz am Ufer des Sees
errichtet. Die erste Erwähnung der
Burg stammte aus dem Jahre 1298.
Um 1577 wurde in der Nähe der
Burg eine Glashütte errichtet. Kur-
fürst Joachim Friedrich ließ 1601 für
die Glasmacher aus Böhmen eine
weitere Glashütte bauen. Später
ließen sich weitere Handwerker,
unter anderem auch Tuchmacher,
hier nieder. Die erste urkundliche
Erwähnung Joachimsthals war 1603.
1604 erhielt der Flecken das
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Stadtrecht. Kurfürst Joachim
Friedrich begann bald mit der
Errichtung einer Fürstenschule und
einer Kirche. 1636 wurde der Ort
überfallen und alles verwüstet, auch
die Burg und das Vorwerk. Nach
dem Dreißigjährigen Krieg wurden
die Glashütten und auch eine Schule
neu gebaut. 1814 wurden bei einem
Stadtbrand fast alle Gebäude, Ställe,
Schule und Kirche vernichtet. Der
Architekt Schinkel befasste sich ab
1820 mit der Wiedererrichtung von
Schule und Kirche.
Damit haben wir unser erstes Etap-
penziel erreicht und werden uns jetzt
ausgiebig erholen.
Fortsetzung folgt!
Helga Rohrlack
Unsere Schmunzel-Ecke
Meine 7. Reise - Kalifornien 1989 Ich bin seit meiner 1. Reise in die USA ein Amerika-Fan geworden und war in den anschließenden Jahren noch etliche Male dort, diesmal mit dem Flugzeug nach Los Angeles über Washington – Las Vegas – Fresno – San Francisco. Wir hatten einen niederländischen Guide, der uns im Bus in New York erst einmal bat, dass wir uns vorstellen. Wir waren 11 Deutsche, alle, außer mir, im Alter meiner Tochter: 20+, Franzosen, Schweizer etc. Zuerst hatten wir eine Stadtrundfahrt durch New York und den Besuch in China Town, wo ich mir einen Lackbeutel mit der Aufschrift Versace (natürlich Imitation) gekauft habe. Am nächsten Tag gingen wir ins Museum Of Modern Art, ein riesiges Museum, in dem man sich locker einen ganzen Tag aufhalten könnte, allein die ägyptische Abteilung war immens. Es gab da ein großes Restaurant und breite Gänge mit vielen Bänken für müde Besucher. Dann Flug nach Washington, weiter nach Las Vegas. Übrigens, während des Fluges, sahen wir einen Film mit dem Titel „Gorillas in the Mist“ (Nebel, nicht Mist), es war zum Glück fast ein Stummfilm. In Las Vegas natürlich rein in die großen Spielhallen, um unser Glück zu versuchen. Unsere Ausbeute war äußerst gering (0,25 Cent). Dann ging es abends
27
ins Cesars Palace. Es gab auch eine Menge kleine Chappels, in denen man gleich heiraten konnte - Musikkassette dazu und fertig.
Die nächste Station war Fresno, wo sich auch der Yosemite National Park mit den jahrhundertealten Bäumen befand. Oben lag noch Schnee und wir mussten im Bus die Schuhe wechseln. Weiter ging es nach Barston Calico, die Ghost Town, eine Geisterstadt. Lustig war, als uns bei der Ankunft ein Sheriff begrüßte. In den alten Häusern waren kleine Geschäfte mit Souvenirs - die Amis verstehen ihr Business.
Angekommen in Los Angeles, besuchten wir die Universal Studios und bestaunten Effekte wie King Kong, der weiße Hai, das Knight Rider Auto, diverse Tricks, die die Amerikaner gut drauf haben: Wir saßen in einem Boot und sahen neben uns eine Überschwemmung oder wir fuhren über eine Brücke, die unter uns zusammenkrachte oder wir standen in einem dunklen Fahrstuhl, besetzt mit vielen Leuten, und über uns ertönte eine Stimme „Hier kommen Sie nie wieder raus“. Die Kulisse vom Haus, in dem Hitchcock den Film „Psycho“ drehte, stand einsam am Rand. Nächste Stationen waren Monterey und Carmel, wo Clint Eastwood mal Bürgermeister war. Dann ging es nach Hollywood. Wir fuhren an mehreren Häusern von Schauspielern, z.B. Joan Collins, vorbei und besichtigten die im Boden befindlichen Sterne von Elton John, Glenn Miller etc. auf dem Hollywood Walk of Fame. Schließlich war Pismo-Beach/St. Francisco an der Reihe mit dem 17-Mile-Drive, John Steinbecks „Straße der Ölsardinen“.
Nun kam das Highlight schlechthin: San Francisco. Wir mussten unsere Ausflüge am frühen Morgen machen, da es um die Mittagszeit sehr neblig wurde. Lustig war es, auf der Golden Gate Bridge die morgendlichen Läufer zu sehen, die Brücke ist 2,5 km lang. Abends fuhren wir ins Fairmont-Hotel zum Cocktail und mit dem gläsernen Fahrstuhl in den Tower: Da wurde seinerzeit die Serie „Hotel“ gedreht. Natürlich mussten wir mit der Cable Car fahren und am Fishermans Wharf, Pier 43, kaufte sich meine Tochter eine zünftige Jacke. Sausalito ist ein Vorort von San Francisco. Von dort fuhren wir mit dem Boot rüber zur Gefängnisinsel Alcatraz, wo Al Capone eingesessen hat. Man konnte sich da auch einschließen lassen, natürlich nur aus Spaß an der Freude.
Diese 17-tägige Reise war sehr umfangreich und zuhause angekommen, hatten wir Mühe, alles noch einmal zu rekonstruieren, zum Glück hatten wir uns unterwegs Notizen gemacht.
Lilian Bischoff
28
Auf Wiedersehen, Gisela!
Am 24. Mai, drei Tage vor ihrem 76. Geburtstag, ist unser liebes
Schlösschen-Chor-Mitglied, Gisela Poser, von uns gegangen.
Wir alle schätzten und mochten sie sehr. Von Anfang an kannten
wir sie als eine sehr engagierte und gleichsam kritische Sängerin.
Obwohl ihre Teilnahme an den Übungsnachmittagen aufgrund
ihrer schon lange währenden Krankheit immer unregelmäßiger
wurde, setzte sie sich sehr interessiert und tatkräftig für unseren
Chor ein.
So textete sie beispielsweise verschiedene Lieder für spezielle
Gelegenheiten um und schrieb sogar ein kleines Musical über das
rege Leben und Treiben in unserem Zentrum, das zum 87.
Geburtstag unserer Vorsitzenden, Frau Käte Tresenreuter,
uraufgeführt wurde.
Aber sie hat uns noch ein weiteres Geschenk gemacht: Während
meiner Besuche bei Gisela in Krankenhaus und Hospiz konnte ich
eine Verbindung zu Mitgliedern ihrer zweiten Chorgemeinschaft
knüpfen.
Einige Damen und Herren, die uns auch weiterhin verbunden
bleiben wollen, kamen gern nach Giselas Heimgang in unser
Schlösschen und übten mit uns für die Trauerfeier, zu der sie sich
den Kanon „Dona nobis pacem“ gewünscht hatte.
Gemeinsam haben wir ihr diesen Wunsch an ihrem Sarg erfüllt.
Liebe Gisela, mögest du in Frieden ruhen.
Christine Bökel-Striebeck
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Reise-Angebot
Nach Bodenmais im Bayrischen Wald
ins „Hotel Tannenhof“
- vom 19.-25. August und
- 26. Aug. – 1. Sept. 2012
Preis für 6 Nächte:
Doppelzimmer: 330.- HP
Einzelzimmer: zzgl. 10.- Euro p. P. u. Tag
Zusätzlich Kurtaxe: 2.—Euro pro Tag
inkl. Hin- und Rückfahrt
inkl. einige Ausflüge
Abholung: am „Schlösschen“
Vermittlung und Anfrage
bei Barbara Pudig an der Rezeption
Bitte um schnellstmögliche Anmeldung!
Teilnehmerliste liegt an der Rezeption aus.
30
Veranstaltungen im Schlösschen jeweils samstags um 14.30 Uhr
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Am 30. Juni meint ein Duo:
„Es ist so schön, am Abend bummeln zu gehen!“
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Am 14. Juli bringen die „Spree Boys“,
ein Mundharmonika-Trio, gute Laune
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Am 28. Juli stellt der Goldi-Chor
„Musik aus Film und Schlager“ vor.
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Am 11. August meint das
Schöneberger Seniorenkabarett „Konfetti“
„Sehn`se det is Berlin!“
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Am 25. August stellt sich das
Berolina-Ensemble Köpenick
„Mit neuem Programm“ vor.
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Am 8. September ist der Chor
Viva la Musica aus Oranienburg bei uns zu Gast.
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Am 22. September findet die vom Schlösschen-Chor
organisierte Große Modenschau statt. ******************************************************************************************************
Weitere Konzerte:
3.10. Tag der Deutschen Einheit:
Ensemble Kristall Berlin
13.10.: Weinfest mit den Sunny Boys
27.10.: Duo Sommerkamp: Traumpaar der Operette *****************************************************************************************************************
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Neue Mitglieder: Auch Anfang 2012 hatten wir die Freude, eine ganze Reihe neuer Mitglieder im Sozialwerk Berlin e.V. und im Förderkreis begrüßen zu können. Wir heißen sie herzlich willkommen und hoffen, dass sie sich in unserer großen Sozialwerkfamilie wohl fühlen. ***********************************************************************************
Europaseminar 2012 in unserer Bibliothek
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Impressum: 47. Ausgabe Sommer 2012
Herausgeber: Arbeitskreis „Schlösschen-Post“ des „Sozialwerk Berlin e.V.“ Humboldtstr. 12, 14193 Berlin - Grunewald, Tel: 891 10 51/52
Redaktion: Jean Mangers, Gabriele Losse, Inge Neureither, Brigitte Schulz, Christine Bökel-Striebeck
Beiträge: Käte Tresenreuter, Lilian Bischoff, Christine Bökel-Striebeck, Renate Hensler-Tresenreuter, Jean Mangers, Barbara Pudig, Helga Rohrlack, Karin Schmidt
Fotos: Béla Janos Bacs (S. 11 – 31 – 32), Gabriele Losse (S. 1 – 4 – 16 - 17), Jürgen Schambach (S. 9 – 18 - 19), Peter Stawenow (S. 14)
Für Aufsätze und Berichte, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, trägt
dieser die Verantwortung. Kleine, nicht sinnentstellende Korrekturen bleiben vorbehalten.
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Europaseminar 2012 in unserer Bibliothek