Schulcurriculum Philosophie -...

Post on 18-Sep-2018

222 views 0 download

Transcript of Schulcurriculum Philosophie -...

Schulcurriculum Philosophie

Jahrgangsstufen 10-12

Madrid, Februar 2016

gültig ab Schuljahr 2016/17 Monasterio de Guadalupe, 7, 28049 Madrid Tel.: +34 915 580 200 zentrale@dsmadrid.org www.dsmadrid.org Nº Registro Provincial 736 NIF G-28271609 Nº Registro Nacional 4861

Inhaltsverzeichnis

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -2-

1. EinleitendeBemerkungen.....................................................................................................................32. Einführungsphase(Klasse10)................................................................................................................52.1. Kompetenzerwartungen........................................................................................................................5 2.1.1. Sachkompetenz........................................................................................................................5 2.1.2. Methodenkompetenz...............................................................................................................5 2.1.3. Urteilskompetenz.....................................................................................................................6 2.1.4. Handlungskompetenz...............................................................................................................62.2. Themenfelder........................................................................................................................................62.3. Unterrichtsvorhabenund–sequenzen.................................................................................................7 10.1. EinführungindiePhilosophie...................................................................................................7 10.2. Anthropologie...........................................................................................................................93. Qualifikationsphase(Klasse11und12)...............................................................................................163.1. Kompetenzerwartungen......................................................................................................................16 3.1.1. Sachkompetenz......................................................................................................................16 3.1.2. Methodenkompetenz.............................................................................................................16 3.1.3. Urteilskompetenz...................................................................................................................17 3.1.4. Handlungskompetenz.............................................................................................................173.2. Themenfelder......................................................................................................................................183.3. Unterrichtsvorhabenund–sequenzen...............................................................................................19 11.1. Ethik........................................................................................................................................19 11.2. Politik......................................................................................................................................24 12.1. Erkenntnistheorie...................................................................................................................30 12.2. Wissenschaftstheorie.............................................................................................................324. Fachmethodischeund–didaktischeGrundsätze................................................................................345. Leistungsbewertungund–rückmeldung.............................................................................................356. ListederOperatoren............................................................................................................................37

1.EinleitendeBemerkungen

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -3-

Die Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsamen Beitrag zurEntwicklungvonKompetenzen,diedasVerstehenderWirklichkeitsowiegesellschaftlichwirksamerStrukturenundProzesseermöglichenunddieMitwirkungindemokratischverfasstenGemeinwesenunterstützensollen.GemeinsambefassensiesichmitdenMöglichkeitenundGrenzenmenschlichenDenkensundHandelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen, gesellschaftlichen, zeit- und raumbezogenen Voraussetzungen,BedingungenundAuswirkungen.DurchdieVermittlunggesellschafts-wissenschaftlichrelevanterErkenntnis-undVerfahrensweisentragensieinbesondererWeisezumAufbaueinesOrientierungs-,Deutungs-,Kultur-und Weltwissens bei. Dies fördert die Entwicklung einer eigenen Identität sowie die Fähigkeit zurselbstständigenUrteilsbildungundschafftdamitdieGrundlagefürdasWahrnehmeneigenerLebenschancensowiefüreinereflektierteAuseinandersetzungmitunterschiedlichenLebenswirklichkeiten.InnerhalbdervonallenFächernzuerfüllendenQuerschnittsaufgabentrageninsbesondereauchdieFächerdesgesellschaftswissenschaftlichenAufgabenfeldesimRahmenderEntwicklungvonGestaltungskompetenzzurkritischenReflexiongeschlechter-undkulturstereotyperZuordnungen,zurWerteerziehung,zurEmpathieundSolidarität,zumAufbausozialerVerantwortung,zurGestaltungeinerdemokratischenGesellschaft,zurSicherungdernatürlichenLebensgrundlagen,auchfürkommendeGenerationenimSinneeinernachhaltigenEntwicklung, und zur kulturellen Mitgestaltung bei. Darüber hinaus leisten sie einen Beitrag zurinterkulturellenVerständigung,zurinterdisziplinärenVerknüpfungvonKompetenzen,auchmitsprach-undnaturwissenschaftlichenFeldern,sowiezurVorbereitungaufAusbildung,Studium,ArbeitundBeruf.DieAufgabedes Faches Philosophie innerhalb des gesellschaftswissenschaftlichenAufgabenfeldes bestehtdarin,zumVerstehenderWirklichkeitalsganzerinihrenvielfältigenDimensionenbeizutragenunddabeidieMöglichkeiten und Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens zu bedenken. Das Fach vermitteltaußerdemEinsichtindienormativenGrundlagenmenschlichenHandelns.SokannderPhilosophieunterrichtim Sinne einer aufklärerischen Vernunftkultur zu einem besseren Selbstverstehen, zu gegenseitigemVerständnisundzuToleranzgegenüberanderenWeltverständnissenundMenschenbildernbeitragen.DasFacheröffnetzudemdieMöglichkeit,fachspezifischeKenntnisseininterdisziplinärenZusammenhängenzu reflektieren, und trägt bei zur Orientierung in individuellen und gesellschaftlichenEntscheidungssituationen. Das Fach Philosophie ist curricular in das gesellschaftswissenschaftlicheAufgabenfeldeingebunden.AufgrundseinesuniversellenFrage-undDenkhorizontesüberschreitetesjedochdie Grenzen eines einzelnen Aufgabenfeldes und steht zugleich in einer inhaltlichen und methodischenBeziehung zu den Fächern des sprachlich-literarisch-künstlerischen und des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischenAufgabenfeldessowiezumFachReligionslehre.Ziel des Philosophieunterrichts ist die Befähigung zur philosophischenProblemreflexion. SchülerinnenundSchüler sollen in die Lage versetzt werden, selbstständig zu philosophieren, d.h. grundsätzlicheFragestellungen und Probleme methodisch geleitet und unter Einbezug der philosophischen Tradition zureflektieren.Die Einführungsphase (Klasse 10) übernimmt die Aufgabe, die zur philosophischen ProblemreflexionnotwendigenKompetenzen inbasalerFormzuentwickeln. ImBesonderendientdieEinführungsphasederAusbildungderzumPhilosophierennötigenmethodischenKompetenzen,derengezielteEinübungindieserPhasedieVoraussetzungfürdaserfolgreichePhilosophierenimRahmenderQualifikationsphase(Klasse11undKlasse12)darstellt.

1.EinleitendeBemerkungen

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -4-

DasvorliegendeSchulcurriculum„Philosophie“lehntsichinweitenTeilenandenKernlehrplanPhilosophiefürdieSekundarstufeIIGymnasium/GesamtschuleinNordrhein-Westfalen(August2014)an.NatürlichsindbeiUmsetzungeinesinnerdeutschenCurriculumsaneinerBegegnungsschulediesprachlichenVoraussetzungender Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu beachten. Wie in anderen deutschsprachigenUnterrichtsfächern sind daher auch im Philosophieunterricht Methoden und Hilfsmittel aus dem BereichDeutschsprachigerFachunterricht(DFU)einzusetzen.

Madrid,imFebruar2016

2.Einführungsphase(Klasse10)

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -5-

2.1.KompetenzerwartungenDer Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf einer ggf.heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I – amEnde der Einführungsphase über die imFolgendengenanntenKompetenzenverfügen.

2.1.1.SachkompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• stellen grundlegende philosophische Problemstellungen in unterschiedlichen inhaltlichen undlebensweltlichenKontextendarunderläuternsie(SK1),

• entwickeln eigene philosophisch dimensionierte Ideen zur Lösung elementarer philosophischerProblemstellungen(SK2),

• analysierenundrekonstruierenphilosophischeAnsätzeinihrenGrundgedanken(SK3),• erklärengrundlegendephilosophischeBegriffeund imKontext vonBegründungszusammenhängen

vorgenommenebegrifflicheUnterscheidungen(SK4),• erläuternphilosophischeAnsätzeanBeispielenundinAnwendungskontexten(SK5),• stellengedanklicheBezügezwischenphilosophischenAnsätzenherundgrenzendiesevoneinander

ab(SK6).

2.1.2.Methodenkompetenz

VerfahrenderProblemreflexionDieSchülerinnenundSchüler

• beschreibenPhänomenederLebensweltvorurteilsfreiohneverfrühteKlassifizierung(MK1),• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundpräsentativenMaterialienverallgemeinerndrelevante

philosophischeFragenheraus(MK2),• ermittelnineinfacherenphilosophischenTextendasdiesenjeweilszugrundeliegendeProblembzw.

ihrAnliegensowiediezentraleThese(MK3),• identifizieren in einfacheren philosophischen Texten Sachaussagen und Werturteile, Begriffs-

bestimmungen,Behauptungen,Begründungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4),• analysieren die gedankliche Abfolge von philosophischen Texten und interpretieren wesentliche

Aussagen(MK5),• entwickelnmithilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedankenexperimenten,fiktivenDilemmata)eigene

philosophischeGedanken(MK6),• bestimmenelementarephilosophischeBegriffemithilfedefinitorischerVerfahren(MK7),• argumentierenunterAusrichtunganeinschlägigenphilosophischenArgumentationsverfahren(MK8),• recherchieren Informationen sowie die Bedeutung von Fremdwörtern und Fachbegriffen unter

Zuhilfenahmevon(auchdigitalen)LexikaundanderenNachschlagewerken(MK9).

2.Einführungsphase(Klasse10)

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -6-

VerfahrenderDarstellungundPräsentationDieSchülerinnenundSchüler

• StellengrundlegendephilosophischeSachverhalteindiskursiverFormstrukturiertdar(MK10),• stellengrundlegendephilosophischeSachverhalteundZusammenhängeinpräsentativerForm(u.a.

Visualisierung,bildlicheundszenischeDarstellung)dar(MK11),• gebenKernaussagenundGrundgedankeneinfachererphilosophischerTexteineigenenWortenund

distanziert, unter Zuhilfenahme eines angemessenen Textbeschreibungsvokabulars, wieder undverdeutlichendeninterpretatorischenAnteil(MK12),

• stellenphilosophischeProblemeundProblemlösungsbeiträgeinihremFürundWiderdar(MK13).

2.1.3.UrteilskompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• bewertendieÜberzeugungskraftphilosophischerAnsätzeimHinblickaufdenEinbezugwesentlicherAspektederzugrundeliegendenProblemstellung(UK1),

• erörternVoraussetzungenundKonsequenzenphilosophischerAnsätze(UK2),• beurteilendieinnereStimmigkeitphilosophischerAnsätze(UK3),• bewertenbegründetdieTragfähigkeitphilosophischerAnsätzezurOrientierungingrundlegendenFragen

desDaseinsundgegenwärtigengesellschaftlich-politischenProblemlagen(UK4),• erörternphilosophischeProblemeunterBezugaufrelevantephilosophischeAnsätze(UK5).

2.1.4.HandlungskompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerAnsätzeverantwortbareHandlungsperspektivenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),

• rechtfertigen eigene Entscheidungen und Handlungen durch philosophisch dimensionierteBegründungen(HK2),

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionundgehendabeiauchaufanderePerspektivenein(HK3),

• beteiligensichmitphilosophischdimensioniertenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherundgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).

2.2.ThemenfelderKompetenzensindnichtnurandieKompetenzbereiche,sondernimmerauchanfachlicheInhaltegebunden.Die Kompetenz zur philosophischen Problemreflexion soll deshalb mit Blick auf die nachfolgendenThemenfelderentwickeltwerden.

• 1.Schulhalbjahr(10:1.):EinführungindiePhilosophie• 2.Schulhalbjahr(10.2.):Anthropologie

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.1.:EinführungindiePhilosophie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -7-

2.3.Unterrichtsvorhaben/-sequenzenIm Folgendenwird eine tabellarischeÜbersicht über die zu vermittelnden Inhalte undUnterrichtssequenzenunddie zu schulendenKompetenzen in derEinführungsphasegegeben.DasEinhaltenderSequenzplanungunddieSchulungderzuentwickelndenKompetenzensindverbindlich,gleichwohlsolldamitnichtdiepädagogischeFreiheiteinesjedenLehrendennegiertwerden.DaherwurdeauchaufetwaigeungefähreZeitvorgabenfürjedeSequenzverzichtet,damiteineSchwerpunktbildungnachInteressenlageimSinnederSchülerinnenundSchülermöglichist.

Einführungsphase 10.1.EinführungindiePhilosophieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

1. DerindividuelleUrsprungder

Philosophie-DasphilosophischeStaunen

2. DerhistorischeUrsprungder

Philosophie:WelterklärunginMythos,NaturwissenschaftundPhilosophie

3. DieEigenartphilosophischen

FragensundDenkens4. EinPhilosophenleben:Sokrates

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• unterscheidenphilosophischeFragenvonAlltagsfragen,• erläuterndengrundsätzlichenCharakterphilosophischenFragensundDenkens

anBeispielen,• erklärenMerkmalephilosophischenDenkensundunterscheidendiesesvon

anderenDenkformen,etwainMythosundNaturwissenschaft.Methodenkompetenz-VerfahrenderProblemreflexion:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundpräsentativenMaterialienverallgemeinerndrelevantephilosophischeFragenheraus(MK2),

• ermittelnineinfacherenphilosophischenTextendasdiesenjeweilszugrundeliegendeProblembzw.ihrAnliegensowiediezentraleThese(MK3),

• recherchierenInformationensowiedieBedeutungvonFremdwörternundFachbegriffen(MK9).

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenbegründetdieBedeutsamkeitundOrientierungsfunktionvonphilosophischenFragenfürihrLeben.

Platon,Aristoteles:StaunenWeischedel:RadikalesFragenThales,Demokrit:IonischeNaturphilosophieXenophanes:VomMythoszumLogosKant:Aufklärung,Sapereaude,3RegelnfürdasPhilosophierenSokrates:Mäeutik,Apologie,SokratischesGespräch

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.1.:EinführungindiePhilosophie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -8-

Einführungsphase 10.1.EinführungindiePhilosophieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

5. PhilosophieundWissenschaft:

Alltagsfragen,philosophischeFragenundFragenderWissenschaft

6. PhilosophieundGeschichte:

Geschichtstheorie,Historizismus7. PhilosophieundReligion:

MetaphysikundVernunfterkenntnis,PhilosophiealsAufklärung

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erklärenMerkmalephilosophischenDenkensundunterscheidendiesesvonanderenDenkformenundWissenschaften,etwaGeschichtswissenschaftenundReligion

Methodenkompetenz-VerfahrenderProblemreflexion:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundpräsentativenMaterialienverallgemeinerndrelevantephilosophischeFragenheraus(MK2)

• ermittelnineinfacherenphilosophischenTextendasdiesenjeweilszugrundeliegendeProblembzw.ihrAnliegensowiediezentraleThese(MK3)

• recherchierenInformationensowiedieBedeutungvonFremdwörternundFachbegriffen(MK9)

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenbegründetdieBedeutsamkeitundOrientierungsfunktionvonphilosophischenFragenfürihrLeben

Bochenski:PhilosophiealsWissenschaftJaspers:PhilosophieundGeschichtePopper:HistorizismusKüng:PhilosophieundReligionKant:PhilosophiealsAufklärung,WasistMetaphysik?

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -9-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

1. DerMenschalsbesonderesLebewesen:

sprachliche,kognitiveundreflexiveFähig-keitenvonMenschundTierimVergleich:• DerMenschunddieSprache

• DerMenschunddasDenken

• DerMenschunddasBewusstsein

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• formuliereneineigenesMenschenbildundsetzensichselbstreflexivdamitauseinander,�

• erläuternMerkmaledesMenschenalseinesausder�natürlichenEvolutionhervorgegangenenLebewesensunderklärenwesentlicheUnterschiedezwischenMenschundTierbzw.anderennicht-menschlichenLebensformen(u.a.Sprache,Selbstbewusstsein),�

• analysiereneinenanthropologischenAnsatzzurBestimmungdesUnterschiedesvonMenschundTier.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysierendiegedanklicheAbfolgevonphilosophischenTextenundinterpretierenwesentlicheAussagen(MK5),�

• bestimmenelementarephilosophischeBegriffemitHilfedefinitorischerVerfahren(MK7),�

• recherchierenInformationensowiedieBedeutungvonFremdwörternundFachbegriffenunterZuhilfenahmevon(digitalen)LexikaundanderenNachschlagewerken(MK9).�

• stellengrundlegendephilosophischeSachverhalteindiskursiverFormstrukturiertdar(MK10).�

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erörternKonsequenzen,diesichausderSonderstellung�desMenschenimReichdesLebendigenergeben,sowie�diedamitverbundenenChancenundRisiken,�

• bewertendieerarbeitetenanthropologischenAnsätzezurBestimmungdesUnterschiedesvonMenschundTierhinsichtlichdesEinbezugswesentlicherAspektedesMenschseins.�

Descartes:DieDifferenzzwischentierischerundmenschlicherSpracheSinger/Zimmer:DieVer-wandtschaftzwischenmenschlicherundtierischerSprachePopper:DieSprachedesMenschenSinger:IntelligenztestsbeiPrimatenPerler:DieInstinktgebunden-heitderTiereFrank:SpiegeltestbeiSchimpansenGabriel:DerMenschalsWesenmitGeistLöwith:KulturalsAusdruckdesmenschlichenSelbstverhältnissesLandmann:DerWachstums-rhythmusbeimMenschenScheler:Weltoffenheit

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -10-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -11-

FortsetzungvonUnterrichtssequenz1

• DerMenschunddieBildung

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beteiligensichmitphilosophischdimensioniertenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherFragestellungen(HK4).

Portmann/Mirandola:DerunfertigeMensch–BildungzumMenschenBildungundWissen–VomSinnderBildung:Liessmann/Bieri/Frankl/Küng

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -12-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

2. DerMenschalsNaturwesen

• SchöpfungundEvolution• BiologieundmenschlicheNatur

• NaturzustandundmenschlicheNatur

3. DerMenschalsKulturwesen

• KulturalsKompensationderunzulänglichenNatur?

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• rekonstruiereneinedenMenschenalsNatur-undKulturwesenbestimmendeanthropologischePositioninihrenwesentlichengedanklichenSchrittenunderläuterndieseBestimmunganzentralenElementenvonNaturbzw.Kultur.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• ermittelninphilosophischenTextendasdiesenjeweilszugrundeliegendeProblembzw.ihrAnliegensowiediezentraleThese(MK3),

• erstellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhängeindiskursiverFormstrukturiertundbegrifflichklardar(MK10).

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentativdieTragfähigkeitderbehandeltenanthropologischenPositionenzurOrientierungingrundlegendenFragendesDaseins,

• erörternunterBezugaufdiebehandeltekulturanthropologischePositionargumentativabwägenddieFragenachdemMenschenalsNatur-oderKulturwesen.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beteiligensichmitphilosophischenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherundgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).�

Genesis-KreationismusDarwin:EvolutionstheorieHaeckel:SozialdarwinismusLorenz:AggressionstheorieDawkins:SoziobiologieHobbes:DieegoistischeNaturdesMenschenRousseau:DiefriedfertigeNaturdesMenschenGehlen:DerMenschalsMängelwesenundPrometheusGehlen:InstitutionenalsFormenderKulturLöwith:KulturalsAusdruckderFähigkeitdesMenschenzurDistanzierung

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -13-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweiseFortsetzungvonUnterrichtssequenzen2und3

• SpracheundSymbolgebrauch

• DerMenschalsarbeitendesWesen

• DerMenschalshandelndesWesen

• DerMenschunddasSpiel

Cassirer:PhilosophiedersymbolischenFormenAssmann:DieBedeutungvonSymbolenMarx:DieSelbsterschaffungdesMenschendurchArbeitArendt:HandelnalswesentlichesElementvonKulturMittelstraß:DerMenschalsSchöpferseinerWeltundseinerSelbstHuizinga:DasSpielalsUrsprungderKultur

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -14-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

4. DasLeib-Seele-ProblemimLichteder

modernenGehirnforschung• Substanzdualismus

• DerMenschalsbloßphysischesWesen–MaterialismusundPhysikalismus

• BewusstseinalsBegleiterscheinungphysischerProzesse–Epiphänomenalismus

• PhysischeundpsychischeZuständealsunterschiedlicheEigenschaftendesMenschen(Eigenschaftsdualismus)

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysiereneindualistischesundeinmonistischesDenkmodellzumLeib-Seele-ProbleminseinenwesentlichengedanklichenSchrittenundgrenzendieseDenkmodellevoneinanderab,�

• erklärenphilosophischeBegriffeundPositionen,diedasVerhältnisvonLeibundSeelebestimmen(u.a.Dualismus,Monismus,Materialismus,Reduktionismus).�

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundpräsentativenMaterialienabstrahierendrelevantephilosophischeFragenherausunderläuterndiese(MK2),

• analysierendengedanklichenAufbauunddiezentralenArgumentationsstruktureninphilosophischenTextenundinterpretierenwesentlicheAussagen(MK5),

• stellenargumentativabwägendphilosophischeProblemeundLösungsbeiträge,auchineinemEssay,dar(MK13).

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erörternunterBezugaufdiebehandeltendualistischenundmaterialistisch-reduktionistischenDenkmodelleargumentativabwägenddieFragenachdemVerhältnisvonLeibundSeele.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionundgehendabeiauchargumentativaufanderePositionenein(HK3).

Descartes:DerMenschalszusammengesetztesWesenDelaMettrie:DieMaschineMenschMetzinger:DerEgo-TunnelPopper/Eccles:DerMenschundseinGehirnNagel:DasVerhältnisvonKörperundSeele

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -15-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise

5. DerMensch–einfreiesundselbstbestimmtes

Wesen?

• Determinismus

• Indeterminismus6. Psychoanalytischeundexistentialistische

AuffassungendesMenschen

• DaspsychoanalytischeMenschenbild

• DieexistentialistischeAuffassungvomMenschen

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• stellendieFragenachderFreiheitdesmenschlichenWillensalsphilosophischesProblemdarundgrenzendabei�Willens-vonHandlungsfreiheitab,�

• analysierenundrekonstruiereneinedieWillensfreiheitverneinendeundeinesiebejahendeAuffassungdesMenscheninihrenwesentlichengedanklichenSchrittenundordnendiesealsdeterministischbzw.indeterministischein,�

• erläuterneinedieWillensfreiheitverneinendeundeinesiebejahendeAuffassungdesMenschenimKontextvonEntscheidungssituationen�

Methodenkompetenz–VerfahrenderProblemreflexion:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundpräsentativenMaterialienabstrahierendrelevante�philosophischeFragenherausunderläuterndiese(MK2),�

• stellenargumentativabwägendphilosophischeProbleme�undProblemlösungsbeiträge,auchalsEssay,dar(MK13).��

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erörternabwägendKonsequenzeneinerdeterministischenbzw.indeterministischenPositionimHinblickaufdieVerantwortungdesMenschenfürseinHandeln(u.a.dieFragenachdemSinnvonStrafe),

• erörternunterBezugaufdiedeterministischeundindeter-ministischePositionargumentativabwägenddieFragenachdermenschlichenFreiheit.

Hospers/Roth:DerMenschalsTeildesNaturgeschehensBieri/Savater:UnserWilleistfreiFreud:DasBewussteunddasUnbewusste;DerPsychischeApparatSartre:EssenzundExistenz,ZurFreiheitverurteilt,Unaufrichtigkeit,Camus:DerMenschinderRevolte,DerMythosvonSisyphos

2.Einführungsphase(Klasse10)–Thema10.2.:Anthropologie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10–12(02.2016) -16-

Einführungsphase 10.2.AnthropologieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweiseFortsetzungvonUnterrichtssequenz6.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• rechtfertigeneigeneEntscheidungenundHandlungendurchplausibleGründeundArgumenteimRückgriffaufdasOrientierungspotentialphilosophischerPositionenundDenkmodelle(HK2).

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12)

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -17-

3.1.KompetenzerwartungenDerUnterrichtimFachPhilosophiesollesdenSchülerinnenundSchülernermöglichen,dasssie–aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die imFolgendengenanntenKompetenzenverfügen.

3.1.1.SachkompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• stellen verschiedene philosophische Problemstellungen in unterschiedlichen inhaltlichen undlebensweltlichenKontextendarunderläuternsie(SK1),�

• entwickelneigeneLösungsansätzefürphilosophischeProblemstellungen(SK2),�• analysierenundrekonstruierenphilosophischePositionenundDenkmodellein�ihrenwesentlichen

gedanklichenbzw.argumentativenSchritten(SK3),�• erklärenphilosophischeBegriffeundimKontextvonBegründungszusammenhängenvorgenommene

begrifficheUnterscheidungen(SK4),�• erläuternphilosophischePositionenundDenkmodelleanBeispielenund inAnwendungskontexten

(SK5),�• stellen gedankliche Bezüge zwischen philosophischen Positionen und Denkmodellen her, grenzen

diesevoneinanderabundordnensieinumfassenderefachlicheKontexteein(SK6).

3.1.2.Methodenkompetenz

VerfahrenderProblemreflexionDieSchülerinnenundSchüler

• Beschreiben Phänomene der Lebenswelt vorurteilsfrei und sprachlich genau ohne verfrühteKlassifizierung(MK1),�

• arbeiten aus Phänomenen der Lebenswelt und präsentativenMaterialien abstrahierend relevantephilosophischeFragenherausunderläuterndiese(MK2),�

• ermittelninphilosophischenTextendasdiesenjeweilszugrundeliegendeProblembzw.ihrAnliegensowiediezentraleThese(MK3),�

• identifizieren in philosophischen Texten Sachaussagen und Werturteile, Begriffsbestimmungen,Behauptungen,Begründungen,Voraussetzungen,Folgerungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4),

• analysierendengedanklichenAufbauunddiezentralenArgumentationsstruktureninphilosophischenTextenundinterpretierenwesentlicheAussagen(MK5),�

• entwickelnmithilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedankenexperimenten,fiktivenDilemmata)eigenephilosophischeGedankenunderläuterndiese(MK6),�

• bestimmenphilosophischeBegriffemithilfedefinitorischerVerfahrenundgrenzensievoneinanderab(MK7),�

• argumentieren unter bewusster Ausrichtung an einschlägigen philosophischen Argumentations-verfahren(MK8),�

• recherchieren Informationen, Hintergrundwissen sowie die Bedeutung von Fremdwörtern undFachbegriffen unter Zuhilfenahme von (auch digitalen) Lexika und fachspezifischenNachschlagewerken(MK9).

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12)

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -18-

VerfahrenderDarstellungundPräsentation

DieSchülerinnenundSchüler

• stellen philosophische Sachverhalte und Zusammenhänge in diskursiver Form strukturiert undbegrifflichklardar(MK10),�

• stellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhängeinpräsentativerForm(u.a.Visualisierung,bildlicheundszenischeDarstellung)dar(MK11),�

• geben Kernaussagen und Gedanken- bzw. Argumentationsgang philosophischer Texte in eigenenWorten und distanziert, unter Zuhilfenahme eines angemessenen Textbeschreibungsvokabulars,wiederundbelegenInterpretationendurchkorrekteNachweise(MK12),�

• stellenargumentativabwägendphilosophischeProblemeundProblemlösungsbeiträge,auchinFormeinesEssays,dar(MK13).�

3.1.3.UrteilskompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• bewertendieÜberzeugungskraftphilosophischerPositionenundDenkmodelle imHinblickaufdenEinbezug wesentlicher Aspekte der zugrundeliegenden Problemstellung sowie im Hinblick auf dieErklärungvoninihremKontextrelevantenPhänomenen(UK1),�

• erörtern abwägend Voraussetzungen und Konsequenzen philosophischer Positionen undDenkmodelle(UK2),�

• beurteilen die gedankliche bzw. argumentative Konsistenz philosophischer Positionen undDenkmodelle(UK3),�

• bewerten kriteriengeleitet und argumentierend die Tragfähigkeit philosophischer Positionen undDenkmodelle zur Orientierung in grundlegenden Fragen des Daseins und gegenwärtigengesellschaftlich-politischenProblemlagen(UK4),�

• erörternargumentativabwägendphilosophischeProblemeunterBezugaufrelevantephilosophischePositionenundDenkmodelle(UK5).�

3.1.4.HandlungskompetenzDieSchülerinnenundSchüler

• entwickeln auf der Grundlage philosophischer Positionen und Denkmodelle verantwortbareHandlungsoptionenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),�

• rechtfertigeneigeneEntscheidungenundHandlungendurchplausibleGründeundArgumenteunterRückgriffaufdasOrientierungspotentialphilosophischerPositionenundDenkmodelle(HK2),�

• vertreten imRahmenrationalerDiskurse imUnterricht ihreeigenePositionundgehendabeiauchargumentativaufanderePositionenein(HK3),�

• beteiligen sich mit philosophischen Beiträgen an der Diskussion allgemein-menschlicher undgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).�

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12)

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -19-

3.2.ThemenfelderKompetenzensindnichtnurandieKompetenzbereiche,sondernimmerauchanfachlicheInhaltegebunden.Die Kompetenz zur philosophischen Problemreflexion soll deshalb mit Blick auf die nachfolgendenThemenfelderentwickeltwerden.

• 1.Schulhalbjahr(11.1.):Ethik• 2.Schulhalbjahr(11.2.):Politik

• 1.Schulhalbjahr(12.1.):Erkenntnistheorie• 2.Schulhalbjahr(12.2.):Wissenschaftstheorie

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -20-

3.3.Unterrichtsvorhaben/-sequenzenIm Folgendenwird eine tabellarischeÜbersicht über die zu vermittelnden Inhalte undUnterrichtssequenzen und die zu schulenden Kompetenzen in derEinführungsphasegegeben.DasEinhaltenderSequenzplanungunddieSchulungderzuentwickelndenKompetenzensindverbindlich,gleichwohlsolldamitnichtdiepädagogischeFreiheiteinesjedenLehrendennegiertwerden.DaherwurdeauchaufetwaigeungefähreZeitvorgabenfürjedeSequenzverzichtet,damiteineSchwerpunktbildungnachInteressenlageimSinnederSchülerinnenundSchülermöglichist.

Qualifikationsphase 11.1.EthikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise1. EinführungindieEthik:

• MoralundEthik

• EineEthikfüralleKulturen?DasProblemdesRelativismus

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• ErläuterngrundlegendeBegrifflichkeitenundDifferenzierungenderphilosophischenEthik(Ethik–Moral,normativ–deskriptiv–präskriptiv,Sein–Sollen,NaturalistischerFehlschluss)

• erklärenimKontextdervorgenommenebegrifflichenUnterscheidungendiePositionendesRelativismusundUniversalismus,

• stellengrundlegendephilosophischeProblemstellungeninunterschiedlicheninhaltlichenundlebensweltlichenKontextendarunderläuternsie.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beschreibenPhänomenederLebensweltvorurteilsfreiohneverfrühteKlassifizierung(MK1),

• identifizierenineinfacherenphilosophischenTextenSachaussagenundWerturteile,Behauptungen,Begründungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4),

• entwickelnmitHilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedankenexperi-menten,fiktivenDilemmata)eigenephilosophischeGedanken(MK6),

• argumentierenunterAusrichtunganeinschlägigenphilosophischenArgumentationsverfahren(MK8).

Pieper:MoralundEthikHoerster:RelativismusBrandt:Relativismus

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -21-

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -22-

Qualifikationsphase 11.1.EthikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweiseFortsetzungUnterrichtssequenz1.

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenbegründetdieTragfähigkeitderbehandeltenethischenAnsätzezurOrientierungingegenwärtigengesellschaftlichenProblemlagen,

• erörternunterBezugnahmeaufeinenrelativistischenbzw.universalistischenAnsatzderEthikdasProblemderuniversellenGeltungmoralischerMaßstäbe.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerAnsätze

verantwortbareHandlungsperspektivenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),�

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionundgehendabeiauchaufanderePerspektivenein(HK3).

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -23-

Qualifikationsphase 11.1.EthikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise2. EudämonistischeAuffassungeneinesguten

Lebens• Eudaimonismus

• Hedonismus

• Stoa

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• rekonstruiereneinephilosophischeAntwortaufdieFragenachdemgelingendenLebeninihrenwesentlichengedanklichenSchrittenundordnensieindasethischeDenkenein.

Methodenkompetenz-VerfahrenderProblemreflexion:DieSchülerinnenundSchüler

• identifiziereninphilosophischenTextenSachaussagenundWerturteile,Begriffsbestimmungen,Behauptungen,Begründungen,Voraussetzungen,Folgerungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4).

Methodenkompetenz-VerfahrenderPräsentationundDarstellung:DieSchülerinnenundSchüler

• stellenargumentativabwägendphilosophischeProblemeundProblemlösungsbeiträgedar,auchinFormeinesEssays(MK13).

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddieTragfähigkeitderbehandelteneudämonistischenPositionzurOrientierunginFragendereigenenLebensführung.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionundgehendabeiauchargumentativaufanderePositionenein(HK3).

Aristoteles:Eudaimonia,Mesotes-LehreEpikur:HedonismusEpiktet/Seneca:Stoa

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -24-

Qualifikationsphase 11.1.EthikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise3. UtilitaristischeunddeontologischePositionen

imVergleich

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysierenundrekonstruierenethischePositionen,dieaufdemPrinzipderNützlichkeitundaufdemPrinzipderPflichtbasieren,inihrenwesentlichengedanklichenSchritten,

• erläuterndiebehandeltenethischenPositionenanBeispielenundordnensieindasethischeDenkenein.

Methodenkompetenz–VerfahrenderProblemreflexion:DieSchülerinnenundSchüler

• entwickelnmitHilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedanken-experimenten,fiktivenDilemmata)eigenephilosophischeGedankenunderläuterndiese(MK6).�

Methodenkompetenz-VerfahrenderPräsentationundDarstellung:DieSchülerinnenundSchüler

• gebenKernaussagen,Gedanken-bzw.Argumentationsgangphilo-sophischerTexteineigenenWortenunddistanziertunterZuhilfe-nahmeeinesangemessenenTextbeschreibungsvokabularswiederundbelegenInterpretationendurchkorrekteNachweise(MK12)

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddieTragfähigkeitutilitaristischerunddeontologischerGrundsätzezurOrientierunginFragenmoralischenHandelns

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• rechtfertigeneigeneEntscheidungenundHandlungendurchplausibleGründeundArgumenteundnutzendabeidasOrientierungs-potentialphilosophischerPositionenundDenkmodelle(HK2).

Bentham:UtilitarismusMill:QualitativerUtilitarismusSmart:Handlungs-undRegelutilitarismusSinger:PräferenzutilitarismusKant:DerguteWilleunddiePflicht,Kant:FormelndeskategorischenImperativConstant:DasProblemderNotlügePatzig:Pflichtenkollision

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -25-

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.1.:Ethik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -26-

Qualifikationsphase 11.1.EthikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise4. EthischePositionenderVerantwortungsethik

(unterZuhilfenahmekonkreteraktuellerAnwendungsbeispiele,z.B.TechnischerFortschritt,Ökologie,Medizin,u.a.)

5. EthischerEgoismus6. Diskursethik7. Mitleidsethik

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysierenundrekonstruiereneineinethischenAnwendungskontextenbegründendePosition(u.a.fürdieBewahrungderNaturbzw.fürdenSchutzderMenschenwürdeinderMedizinethik)inihrenwesentlichengedanklichenSchrittenunderläuternsieanBeispielen.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddie�TragfähigkeitderbehandeltenverantwortungsethischenPositionzurOrientierunginEntscheidungsfeldernangewandterEthik,�

• erörternunterBezugaufdiebehandelteverantwortungsethischePositionargumentativabwägenddieFragenachdermoralischenVerantwortunginEntscheidungsfeldernangewandterEthik.�

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerPositionenundDenkmodelleverantwortbareHandlungsoptionenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),�

• beteiligensichmitphilosophischenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherundgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).�

Singer:EthischeProblemeamBeginnundamEndedesLebensJonas:TechnischeWeltbeherr-schungundVerantwortungs-ethikBirnbacher:PraxisnormenfürdieZukunftsbewertungWeber:Gesinnungs-undVerantwortungsethikHobbes:EthischerEgoismusHabermas:DiskursethikSchopenhauer:Mitleidsethik

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -27-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise1. EinführungindiePolitischePhilosophie

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erläuterngrundlegendeBegrifflichkeitenundDifferenzierungenderpolitischenPhilosophie(Staat,Nationalstaat,Nation)unddernormativenGrundbegriffe(Gleichheit,Freiheit,Gerechtigkeit,Gemeinwohl),

• erklärenimKontextdervorgenommenenbegrifflichenUnterscheidungendenZusammenhangunddieUnterschiedederPolitischenWissenschaften,derGeschichtswissenschaftundderPolitischenPhilosophie,

• stellengrundlegendephilosophischeProblemstellungeninunterschiedlicheninhaltlichenundlebensweltlichenKontextendarunderläuternsie(z.B.Nationalismus,Populismus).

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beschreibenPhänomenederLebensweltvorurteilsfreiohneverfrühteKlassifizierung(MK1),

• identifizierenineinfacherenphilosophischenTextenSachaussagenundWerturteile,Behauptungen,Begründungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4),

• entwickelnmitHilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedankenexperi-menten,fiktivenDilemmata)eigenephilosophischeGedanken(MK6),

• argumentierenunterAusrichtunganeinschlägigenphilosophischenArgumentationsverfahren(MK8).

Hoerster:FragenundZielederStaatsphilosophieJellinek:KonstitutiveElementedesStaates,Nationalstaat,Nation

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -28-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweiseFortsetzungUnterrichtssequenz1.

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenbegründetdieTragfähigkeitderbehandeltenpolitischenBegrifflichkeitenundAnsätzezurOrientierungingegenwärtigengesellschaftlichenProblemlagen,

• erörternunterBezugnahmeaufdennormativenAnsatzderPolitischenPhilosophiedasProblemderuniversellenGeltungdernormativenGrundbegriffederPolitik.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerAnsätze

verantwortbareHandlungsperspektivenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),�

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionundgehendabeiauchaufanderePerspektivenein(HK3).

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -29-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise2. DerStaatalsFormderGemeinschaft

• StaatundGerechtigkeitinderAntike

• StaatundGerechtigkeitimMittelalterundderRenaissance

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• stellendieLegitimationsbedürftigkeitstaatlicherHerrschaftalsphilosophischesProblemdarundentwickelneigeneLösungsansätzeinFormvonmöglichenStaatsmodellen,�

• rekonstruiereneinamPrinzipderGemeinschaft/demGemeinwohlorientiertesStaatsmodellinseinenwesentlichenGedanken-schritten.�

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler• analysierendengedanklichenAufbauunddiezentralen

ArgumentationsstruktureninphilosophischenTextenundinterpretierenwesentlicheAussagen(MK5),�

• entwickelnHilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedanken-experimenten)eigenephilosophischeGedankenunderläuterndiese(MK6).�

• gebenKernaussagenundGedanken-bzw.ArgumentationsgangphilosophischerTexteineigenenWortenunddistanziertunterZuhilfenahmeeinesangemessenenTextbeschreibungsvokabularswiederundbelegenInterpretationendurchkorrekteNachweise(MK12).�

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddie�TragfähigkeitderbehandeltenStaatsmodellezurOrientierungingegenwärtigenpolitischenProblemlagen.�

Aristoteles:AnthropologischeGrundlegung,DerMenschalsZoonpolitikónPerikles:DieathenischeDemokratiePlaton:StändestaatundPhilosophenkönigtumThomasvonAquin:StändestaatundGemeinwohl,DerHeilsgeschichtlicheRahmenderPolitischenPhilosophieMacchiavelli:DerHerrscheralsFuchsundLöwe

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -30-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise3. VertragstheoretischeModelleder

Staatslegitimation• DasstaatlicheGewaltmonopol

• StaatundRechtimRechtsstaat(s.a.unter4.)

• DieSelbstbestimmungdesBürgers–DemokratieundVolkssouveränität

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysierenunterschiedlicheModellezurRechtfertigungdesStaatesdurcheinenGesellschaftsvertraginihrenwesentlichenGedanken-schrittenundstellengedanklicheBezügezwischenihnenimHinblickaufdieKonzeptiondesNaturzustandesundderStaatsformher,

• erklärendenBegriffdesKontraktualismusalsFormderStaats-begründungundordnendiebehandeltenModelleindiekontraktualistischeBegründungstraditionein.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• identifiziereninphilosophischenTextenSachaussagenundWerturteile,Begriffsbestimmungen,Behauptungen,Begründungen,Voraussetzungen,Folgerungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4)

• analysierendengedanklichenAufbauunddiezentralenArgumentationsstruktureninphilosophischenTextenundinterpretierenwesentlicheAussagen(MK5).�

• stellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhängeindiskursiverFormstrukturiertundbegrifflichklardar(MK10),�

• stellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhängeinpräsen-tativerForm(u.a.Visualisierung,bildlicheDarstellung)dar(MK11).�

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erörternabwägendanthropologischeVoraussetzungenderbehandeltenVertragstheorienundderenKonsequenzen,

• bewertendieÜberzeugungskraftderbehandeltenkontraktua-listischenStaatsmodelleimHinblickaufdieLegitimationeinesStaatesangesichtsderFreiheitsansprüchedesIndividuums,

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddieTragfähigkeitderbehandeltenStaatsmodellezurOrientierungingegenwärtigenpolitischenProblemlagen.

Hobbes:DerStaatalsnotwendigeGewaltLocke:NaturrechtalsGrenzedesStaatesKant:DiephilosophischeBegründungdesRechtsstaatesMontesquieu:DasPrinzipderGewaltenteilungRousseau:DieHerrschaftdesVolkesübersichselbst

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -31-

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -32-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise4. PhilosophiedesRechts-Probleme

gesellschaftlicherNormbestimmung(u.a.Naturrecht,Menschenrecht)

• Naturrecht–ÜberstaatlichesRecht–

Menschenrecht

• LegitimationstaatlicherHerrschaftunddasProblemderMacht

• DasIndividuumundseineFreiheit

• StaatsgewaltundWiderstandsrecht

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• rekonstruierenunterschiedlicherechtsphilosophischeAnsätzezurBegründungfürEingriffeindieFreiheitsrechtederBürgerinihrenGrundgedankenundgrenzendieseAnsätzevoneinanderab,

• erklärenimKontextdererarbeitetenrechtsphilosophischenAnsätzebegrifflicheUnterscheidungen(u.a.Recht,Gerechtigkeit).

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausPhänomenenderLebensweltundTextenverallgemeinerndrelevantephilosophischeFragenheraus(MK2),

• bestimmenelementarephilosophischeBegriffemitHilfedefinitorischerVerfahren(MK7),

• argumentierenunterAusrichtunganeinschlägigenphilosophischenArgumentationsverfahren(MK8).

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenbegründetdieTragfähigkeitderbehandeltenrechtsphilosophischenAnsätzezurOrientierungingegenwärtigengesellschaftlichenProblemlagen(z.B.Todesstrafe),

• erörternunterBezugnahmeaufrechtsphilosophischeAnsätzedieFragenachdenGrenzenstaatlichenHandeln,u.a.dasProblem,obgrundsätzlichderEinzelneoderderStaatdenVorranghabensollte.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerAnsätzeverantwortbareHandlungsperspektivenfürausderAlltagswirklichkeiterwachsendeProblemstellungen(HK1),�

• rechtfertigeneigeneEntscheidungenundHandlungendurchphilosophischdimensionierteBegründungen(HK2).�

Hobbes:NaturrechtKant:MenschenrechteWeber:FormenderLegitimationstaatlicherHerrschaftLordActon:DasProblemderMachtJohnSt.Mill:ÜberdieFreiheitIsaiahBerlin:Freiheit–VierVersucheM.L.King:ZivilerUngehorsam

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -33-

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema11.2.:Politik

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -34-

Qualifikationsphase 11.2.PolitikUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise5. DemokratieundStaatinderaktuellen

Staatsdiskussion• ModerneKonzeptevonDemokratieund

Mitbestimmung

• ModerneKonzeptevonDemokratieundTheoriensozialerGerechtigkeit�

6. UtopieundUtopiekritik�

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysierenundrekonstruiereneinesozialphilosophischePositionzurBestimmungvonDemokratieundeinezurBestimmungvonsozialerGerechtigkeitinihrenwesentlichenGedankenschritten.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• arbeitenausLebensweltphänomenenundrepräsentativenMaterialienabstrahierendrelevantephilosophischeFragenherausunderläuterndiese(MK2),�

• stellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhänge�indiskursiverFormstrukturiert,begrifflichklardar(MK10).�

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bewertenkriteriengeleitetundargumentierenddieTragfähigkeitderbehandeltenKonzeptezurBestimmung�vonDemokratieundsozialerGerechtigkeit,�

• erörternunterBezugaufdiebehandeltenPositionenzurBestimmungvonDemokratieundsozialerGerechtigkeitargumentativabwägenddieFragenachdemRechtaufWiderstandineinerDemokratie.�

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• entwickelnaufderGrundlagephilosophischerPositionenundDenkmodelleverantwortbareHandlungsoptionenfürAlltagsprobleme(HK1),�

• beteiligensichmitphilosophischenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherundgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).�

Schumpeter:DemokratiealsVerfahrenLuhmann:DemokratiealsSpaltungderSpitzeCrouch:DieKrisederDemokraiteBarber:StarkeDemokratieRawls:GerechtigkeitalsFairnessHayek:DieIllusiondersozialenGerechtigkeitPogge:GlobaleGerechtigkeitMarx:JedemnachseinenBedürfnissenMorus:UtopiaOrwell:FarmderTiere,1984Popper:Utopiekritik,DieoffeneGesellschaftundihreFeinde

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema12.1.:Erkenntnistheorie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -35-

Qualifikationsphase 12.1.ErkenntnistheorieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweisePrinzipienundReichweitemenschlicherErkenntnis1. EinführungindieErkenntnistheorie2. WiewirklichistdieWirklichkeit?DerNaive

RealismusundseineKritiker3. QuellenderErkenntnis:Sinneswahrnehmung

undVernunft4. AntikerSkeptizismusundSophistik

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erläuterngrundlegendeBegrifflichkeitenundDifferenzierungenderphilosophischenErkenntnistheorie(u.a.ErkennbarkeitderWirklichkeit,optischeTäuschungen,subjektivevs.objektiveErkenntnis),

• erklärenimKontextdervorgenommenenbegrifflichenUnterscheidungendenZusammenhangvonErkenntnisinteresseundErkenntnisquellen,

• stellengrundlegendephilosophischeProblemstellungeninunterschiedlicheninhaltlichenundlebensweltlichenKontextendarunderläuternsie(Realismus,NaiverRealismus,Skeptizismus)).

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beschreibenPhänomenederLebensweltvorurteilsfreiohneverfrühteKlassifizierung(MK1),

• identifizierenineinfacherenphilosophischenTextenSachaussagenundWerturteile,Behauptungen,Begründungen,ErläuterungenundBeispiele(MK4),

• entwickelnmitHilfeheuristischerVerfahren(u.a.Gedankenexperi-menten,fiktivenDilemmata)eigenephilosophischeGedanken(MK6),

• argumentierenunterAusrichtunganeinschlägigenphilosophischenArgumentationsverfahren(MK8).

Russell:WahrnehmungistkeinBildderWirklichkeitUnmittelbarevs.VermittelteWelterfahrungProtagoras:Homo-Mensura-Satz

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema12.1.:Erkenntnistheorie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -36-

Qualifikationsphase 12.1.ErkenntnistheorieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise5. RationalistischeErkenntnismodelle-

VerstandestätigkeitalsGrundlagefürErkenntnis

6. EmpiristischeErkenntnismodelle-SinnlicheWahrnehmungalsGrundlagefürErkenntnis

7. Transzendentalphilosophie8. ModerneAnsätzeinderErkenntnistheorie:

• EvolutionäreErkenntnistheorie

• Konstruktivismus

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• analysiereneinerationalistischeundeineempiristischePositionzurKlärungderGrundlagenwissenschaftlicherErkenntnisinihrenwesentlichenargumentativenSchrittenundgrenzendiesevoneinanderab,

• erklärendieAufnahmebeiderRichtungeninderErkenntnistheorieKantsundanalysierendiese.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beschreibenPhänomenederLebensweltsprachlichgenau�ohneverfrühteKlassifizierung(MK1),�

• ermittelndaszugrundeliegendeProblemsowiedie�zentraleTheseinphilosophischenTexten(MK3),�

• analysierendengedanklichenAufbauunddiezentralenArgumentationsstrukturen(MK5),�

• gebenKernaussagenundArgumentationsgangphilosophischerTexteineigenenWortenunddistanziertunterZuhilfenahmeeinesangemessenenTextbeschreibungsvokabularswiederundbelegenInterpretationendurchkorrekteNachweise(MK12).�

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beurteilendieargumentativeKonsistenzderbehandeltenrationalistischenundempiristischenPosition,�

• erörternabwägendKonsequenzeneinerempiristischenundeinerrationalistischenBestimmungderGrundlagenderNaturwissenschaftenfürderenErkenntnisanspruch.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• vertretenimRahmenrationalerDiskurseimUnterrichtihreeigenePositionunterBezugnahmeaufanderePositionen(HK3).

Platon:DieIdeenalsdieStrukturderWeltDescartes:DasdenkendeIchalsGrundlageallenWissensLeibniz:DieangeborenenVernunftideenLocke:ErfahrungalsGrundlagedesWissensHume:DasProblemdernotwendigenVerknüpfungKant:DasErkenntnisvermögenalsStrukturderWeltMohr:EvolutionäreErkenntnistheoriev.Glasersfeld/HeinzvonFörster:KonstruktivismusWatzlawik:Interpunktion

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema12.2.:Wissenschaftstheorie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -37-

Qualifikationsphase 12.2.WissenschaftstheorieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/Hinweise1. DiemodernenNaturwissenschaftenundihre

Verfahrensweisen(MathematikundExperiment)

2. DieFragederObjektivitätinden

Wissenschaften

Sachkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• stellendieFragenachdembesonderenErkenntnis-undGeltungs-anspruchderWissenschaftenalserkenntnistheoretischesProblemdarunderläuterndiesesanBeispielenausihremUnterrichtinverschiedenenFächern,

• rekonstruiereneindenAnspruchderNaturwissenschaftenaufObjektivitätreflektierendesDenkmodellinseinenwesentlichenargumentativenSchrittenunderläuternesanBeispielenausderWissenschaftsgeschichte,

• erklärenzentraleBegriffedesbehandeltenwissenschafts-theoretischenDenkmodells.

• rekonstruiereneinenrationalistisch-konstruktivistischenAnsatzzurErklärungvonErkenntnisinihrenGrundgedankenundgrenzendiesenAnsatzvondenklassischenErkenntnistheorienab.

Methodenkompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• bestimmenphilosophischeBegriffemitHilfedefinitorischerVerfahrenundgrenzensievoneinanderab(MK7),�

• recherchierenInformationen,HintergrundwissensowiedieBedeutungvonFremdwörternundFachbegriffenunterZuhilfenahmevon(auchdigitalen)Lexikaund�fachspezifischenNachschlagewerken(MK9).�

• stellenphilosophischeSachverhalteundZusammenhängeinpräsentativerForm(u.a.Visualisierung,bildlicheundszenischeDarstellung)dar(MK11),�

• stellenargumentativabwägendphilosophischeProblemeundProblemlösungsbeiträgedar,auchinFormeinesEssays(MK13).

Bacon:DieBedeutungdesExperimentsfürdiemoderneWissenschaftGalileoGalilei:DieEntdeckungderFallgesetzeWittgenstein:Tractatuslogico-philosophicusCarnap:PositivismusPopper:KritischerRationalismusunddasPrinzipderFalsifikationThomasKuhn:WissenschaftlicheRevolutionenals„Paradigmenwechsel“PaulFeyerabend:ZweifelanderwissenschaftlichenMethode

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema12.2.:Wissenschaftstheorie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -38-

3.Qualifikationsphase(Klasse11und12):Thema12.2.:Wissenschaftstheorie

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -39-

Qualifikationsphase 12.2.WissenschaftstheorieUnterrichtssequenzen/-inhalte ZuentwickelndeKompetenzen Anmerkungen/HinweiseFortsetzungUnterrichtssequenzen1.-3.

Urteilskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• erörternabwägenderkenntnistheoretischeVoraussetzungendesbehandeltenwissenschaftstheoretischenModellsundseineKonsequenzenfürdasVorgehenindenNaturwissenschaften

• erörternunterBezugaufdaserarbeitetewissenschaftstheoretischeDenkmodellargumentativabwägenddieFragenachderFähigkeitderNaturwissenschaften,objektiveErkenntniszuerlangen.

Handlungskompetenz:DieSchülerinnenundSchüler

• beteiligensichmitphilosophischenBeiträgenanderDiskussionallgemein-menschlicherundgegenwärtigergesellschaftlich-politischerFragestellungen(HK4).

4.Fachmethodischeund–didaktischeGrundsätze

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -40-

DieFachkonferenzPhilosophiederDSMadridbeschließtunterBerücksichtigungdesLeitbildesderDSMadriddiefolgendenfachmethodischenundfachdidaktischenGrundsätze.DieGrundsätze1bis13beziehensichauffächerübergreifendeAspekte,dieGrundsätze14bis24sindfachspezifischangelegt.

FächerübergreifendeGrundsätze1. GeeigneteProblemstellungenzeichnendieZieledesUnterrichtsvorundbestimmendieStrukturder

Lernprozesse.2. InhaltundAnforderungsniveaudesUnterrichtsentsprechendemLeistungsvermögenderSchülerinnen

undSchüler.3. DieUnterrichtsgestaltungistaufdieZieleundInhalteabgestimmt.4. DieSchülerinnenundSchülererreicheneinenLernzuwachs.5. DerUnterrichtförderteineaktiveTeilnahmederSchülerinnenundSchüler.6. DerUnterrichtfördertdieZusammenarbeitzwischendenSchülerninnenundSchülerundbietetihnen

MöglichkeitenzueigenenLösungen.7. DerUnterrichtberücksichtigtdieindividuellenLernwegedereinzelnenSchülerinnenundSchüler.8. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Gelegenheit zu selbstständiger Arbeit und werden dabei

unterstützt.9. DerUnterrichtfördertstrukturierteundfunktionalePartner-bzw.Gruppenarbeit.10. DerUnterrichtfördertstrukturierteundfunktionaleArbeitimPlenum.11. DieLernumgebungistvorbereitet;derOrdnungsrahmenwirdeingehalten.12. DieLehr-undLernzeitwirdintensivfürUnterrichtszweckegenutzt.

FachlicheGrundsätze

13. Die dem Unterricht zugrundeliegenden Problemstellungen sind transparent und bilden denAusgangspunktundrotenFadenfürdieMaterial-undMedienauswahl.

14. Der Zusammenhang zwischen einzelnenUnterrichtsstundenwird in der Regel durch das Prinzip desProblemüberhangshergestellt.

15. PrimareUnterrichtsmedienbzw.-materialiensindphilosophische,d.h.diskursiv-argumentativeTexte,sog.präsentativerMaterialienwerdenbesondersinHinführungs-undTransferphaseneingesetzt.

16. ImUnterricht ist genügend Raum für die Entwicklung eigener Ideen; diesewerden in Bezug zu denLösungsbeiträgenderphilosophischenTraditiongesetzt.

17. EigeneBeurteilungenundPositionierungenwerdenzugelassenundggf.aktiv initiiert,u.a.durchdieAuswahlkonträrerphilosophischerAnsätzeundPositionen.

18. ErarbeitetephilosophischeAnsätzeundPositionenwerdeninlebensweltlichenAnwendungskontextenrekonstruiert.

19. DerUnterrichtfördert,besondersinGesprächsphasen,diesachbestimmte,argumentativeInteraktionderSchülerinnenundSchüler.

20. DiefüreinenphilosophischenDiskursnotwendigenbegrifflichenKlärungenwerdenkontinuierlichundzunehmendunterRückgriffauffachbezogeneVerfahrenvorgenommen.

21. DieFähigkeitzumPhilosophierenwirdauch inFormvonkontinuierlichenschriftlichenBeiträgenzumUnterricht(Textwiedergaben,kurzeErörterungen,Stellungnahmenusw.)entwickelt.

22. Unterrichtsergebnisse werden in unterschiedlichen Formen (Tafelbilder, Lernplakate, Arbeitsblätter)gesichert.

23. DieMethodenkompetenz wird durch den übenden Umgangmit verschiedenen fachphilosophischenMethodenunddiegemeinsameReflexionaufihreLeistungentwickelt.

24. ImUnterrichtherrschteineoffene, intellektuelleNeugierdevorlebendeAtmosphäre,eskommtnichtdaraufan,welchePositionjemandvertritt,sondernwieersiebegründet.

5.Leistungsbewertungund-rückmeldung

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -41-

AllgemeineGrundsätze

SowohldieSchaffungvonTransparenzbeiBewertungenalsauchdieVergleichbarkeitvonLeistungensinddasZiel,innerhalbdergegebenenFreiräumeVereinbarungenzuBewertungskriterienundderenGewichtungzutreffen.Auf der Grundlage der geltenden Schulordnung der DS Madrid (Anlage 3: Leistungsbeurteilung,LeistungsnachweiseundTäuschungshandlungen)beschließtdieFachkonferenzdienachfolgendenGrundsätzezurLeistungsbewertungundLeistungsrückmeldung.Die nachfolgenden Absprachen stellen die Minimalanforderungen an das lerngruppenübergreifendegemeinsame Handeln der Fachgruppenmitglieder dar. Bezogen auf die einzelne Lerngruppe könnenergänzendweitereInstrumentederLeistungsüberprüfungzumEinsatzkommen.

KlausurenIn jedem Schulhalbjahr der Einführungs- und Qualifikationsphase wird eine Klausur zur Überprüfung derschriftlichenÜberprüfunggeschrieben(i.d.R.2-stündig).Das Format der Aufgaben des schriftlichen Abiturs wird schrittweise entwickelt und schwerpunktmäßigeingeübt.

ÜberprüfungdersonstigenLeistungNeben der obligatorischen Form der schriftlichen Leistungsüberprüfung werden weitere Instrumente derLeistungsbewertunggenutzt,u.a.:

• mündlicheBeiträgezumUnterricht(z.B.BeiträgezumUnterrichtsgespräch,Referate,Präsentationen,Kurzvorträge)

• MitarbeitinPartner-undGruppenarbeiten• schriftlicheÜbungenbzw.Überprüfungen• weitereschriftlicheBeiträgezumUnterricht(z.B.Protokolle,Materialsammlungen,Hefte/Mappen,

Portfolios,Lerntagebücher)• BeiträgeimRahmeneigenverantwortlichen,schüleraktivenHandelns(z.B.Präsentation,Rollenspiel,

Befragung,Erkundung,Projektarbeit)

ÜbergeordneteKriterienderLeistungsbeurteilungDieBewertungskriterienfüreineLeistungwerdendenSchülerinnenundSchülernzuBeginnder jeweiligenKurshalbjahretransparentgemacht.DiefolgendenallgemeinenKriteriengeltensowohlfürdieschriftlichenalsauchfürdiesonstigenFormenderLeistungsüberprüfung:

• UmfangundDifferenzierungsgradderAusführungen• sachlicheRichtigkeitundSchlüssigkeitderAusführungen• AngemessenheitderAbstraktionsebene• HerstellengeeigneterZusammenhänge• argumentativeBegründungeigenerUrteile,StellungnahmenundWertungen• EigenständigkeitderAuseinandersetzungmitSachverhaltenundProblemstellungen

5.Leistungsbewertungund-rückmeldung

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -42-

• KlarheitundStrukturiertheitinAufbauvonDarstellungen• SicherheitimUmgangmitFachmethoden• VerwendungvonFachspracheundgeklärterBegrifflichkeit• ErfüllungstandardsprachlicherNormen

Der Grad der Anwendung der angeführten Maßstäbe hängt insgesamt von der Komplexität der zuerschließendenunddarzustellendenGegenständeab.

KonkreteKriterienderLeistungsbeurteilungDie Bewertung der schriftlichen Leistungen, insbesondere von Klausuren, erfolgt anhand von jeweils zuerstellendenBewertungsrastern(Erwartungshorizonte.

KriterienfürdieÜberprüfungdersonstigenLeistungen

• inhaltlicheQualitätundgedanklicheStringenzderBeiträge�• SelbständigkeitdererbrachtenReflexionsleistung�• BezugderBeiträgezumUnterrichtsgegenstand�• Verknüpfung der eigenen Beiträge mit bereits im Unterricht erarbeiteten�SachzusammenhängensowiemitdenBeiträgenandererSchülerinnenundSchüler�

• funktionaleAnwendungfachspezifischerMethoden�• sprachlicheundfachterminologischeAngemessenheitderBeiträge �

6.ListederOperatoren

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -43-

Die standardisiertenArbeitsaufträge (Operatoren)werden inder folgendenTabelledefiniertund inhaltlichgefüllt (vgl. Operatorenübersicht, in: Beschlüsse der Kultusministerkonferenz, EinheitlichePrüfungsanforderungen in der Abiturprüfung, Philosophie, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom01.12.1989i.d.F.vom16.11.2006,S.10ff)DieOperatorensignalisierendenSchülerinnenundSchülern,welcheTätigkeitensiebeiderErledigungvonArbeitsaufträgenausführensollenundwelchebeimLösenvonKlausurenundPrüfungsaufgabenvon ihnenerwartetwerden.NebenDefinitionenenthältdieTabelleauchZuordnungenzudenAnforderungsbereichenI,IIundIII,wobeidiekonkreteZuordnungauchvomKontextderAufgabenstellungabhängenkannundeinescharfeTrennungderAnforderungsbereichenichtimmermöglichist.

Operatoren/Anforderungsbereich

Definition

Nennen-AufzählenI

Einen Sachverhalt oder Bezeichnungen zielgerichtet begrifflichanführen,ohnesiezukommentieren

Beschreiben-DarstellenSkizzieren-VeranschaulichenI-II

Einen bekannten Sachverhalt bzw. Zusammenhang mit eigenenWortenoderinandererFormstrukturiertundtreffendwiedergeben,ohneihnzubewerten

ZusammenfassenI-IIDiezentralenAussageneinesMaterialsinbündigerundstrukturierterFormmiteigenenWortenaufdasWesentlichereduzieren

GliedernI-IIEinenZusammenhangodereinMaterialnachselbstgefundenenodervorgegebenenGesichtspunktenunterteilenundordnen

ErläuternIIEinen Sachverhalt oder ein Material und seine Hintergründeverdeutlichen, in einen Zusammenhang einordnenund anschaulichundverständlichmachen

CharakterisierenIITypische Merkmale, Strukturen und Besonderheiten einesSachverhaltsodereinesMaterialsdeutlichmachen

Herausarbeiten–Untersuchen-Analysieren�II

Einen einzelnen Sachverhalt unter vorgegebener Fragestellung auseinem Material erschließen und kriterienorientiert bzw.aspektgeleitetbearbeiten

Vergleichen-GegenüberstellenIINachselbstgewähltenKriterienGemeinsamkeitenundUnterschiedezwischen zwei oder mehreren Sachverhalten oder Materialienermitteln,ordnenundgewichten

AnwendenIIModelle, Theorien, Regeln auf Sachverhalte oder Materialienübertragen

EinordnenIIEine Position zuordnen oder einen Sachverhalt in einenZusammenhangstellen

EntfaltenII-IIIEinen Zusammenhang, einen Sachverhalt oder die eigene Positionumfassendundbegründetausführen

ErklärenII-IIISachverhalteineinenZusammenhangstellenundHintergründebzw.Ursachenaufzeigen

BegründenII-IIISachaussagen,Thesen,Urteileusw.durchgeeigneteBeispielestützenundzunachvollziehbarenArgumentenverarbeiten

Erörtern-DiskutierenIIIEin Bewertungsproblem erfassen, unterschiedliche Positionen aufihre Stichhaltigkeit und ihren Wert bzw. das Für und WidergegeneinanderabwägenundzueinembegründetenUrteilkommen

Beurteilen-sichauseinandersetzenIII

Ein durch Fakten gestütztes selbstständiges Urteil zu einemSachverhalt formulieren, wobei die Kriterien und die wesentlichenGründefürdieBeurteilungoffengelegtwerden

6.ListederOperatoren

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -44-

6.ListederOperatoren

DSMadrid–SchulcurriculumPhilosophie,Klasse10-12(1202.2016) -45-

Operatoren/Anforderungsbereich

Definition

Bewerten-StellungnehmenIIIEinen Sachverhalt oder ein Material nach selbst gewählten undbegründeten Normen oder Kriterien beurteilen, wobei diesepersönlichenWertbezügeoffenbartwerden

ErschließenIIIEtwas Neues oder nicht explizit Formuliertes auf der Basis vonTheorienundModellendurchSchlussfolgerungenherleiten

EntwerfenIIIEinbegründetesKonzeptfüreineoffeneSituationerstellenunddabeidie eigenen Analyseergebnisse in einen eigenständigen Beitrageinbringen

EntwickelnIIIGewonneneAnalyseergebnissezueinemGesamtbildverdichten,umzueinereigenständigenDeutungzugelangen

InterpretierenIII

Elemente, Sinnzusammenhänge und strukturelle Kennzeichen ausMaterialien oder Sachverhalten unter gegebener Fragestellungherausarbeiten und die Ergebnisse in einer zusammenfassendenGesamtaussage darstellen, die auf einer Analyse, Erläuterung undBewertungaufbaut

Gestalten-Formulieren-VerfassenIII

Aufgabenstellungen produktorientiert bearbeiten (zum Bei- spieldurch das Entwerfen von Reden, Briefen, Strategien, Karikaturen,Szenarien, Spots oder anderen medialen Produkten) sowie eigeneHandlungsvorschlägeundModelleentwickeln