(Un)sichere Lebensmittel aus aller Welt !? Frisch & …...Lebensmittel aus aller Welt – frisch und...

6. Bremer Forum Gesundheitlicher Verbraucherschutz

(Un)sichere Lebensmittel aus aller Welt !?

Frisch & gesund auf den Tisch !?Qualitätssicherungssystem am Beispiel Obst / Gemüse

Wolfgang Ahlers, ATLANTA Aktiengesellschaft, Bremen

Worüber reden wir ?

115 kg Obstverbrauch pro Kopf und Jahr

85 kg Gemüseverbrauch pro Kopf und Jahr

zum Vergleich

Brot: 87 kg pro Kopf und Jahr

Die Atlanta-Gruppe in Zahlen:

1.000 Mitarbeiter,davon 200 in Bremen

20 Betriebsstätten in Deutschland und Österreich

1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz

1 Million Tonnen Obst und Gemüse (50.000 LKW-Ladungen)

davon 300.000 Tonnen Bananen

Lebensmittel aus aller Welt

Europa

DeutschlandNiederlandeBelgienSpanienItalienFrankreichGriechenlandPolenIsraelTürkei

Afrika:

MarokkoTunesienÄgyptenGhanaKamerunSenegalNamibiaMadagaskarRep. Südafrika

Amerika

USA Washington, Florida, Kalifornien, Hawaii

ArgentinienBrasilienChile

Amerika

USA Washington, Florida, Kalifornien, Hawaii

ArgentinienBrasilienChile

Bananen:

ZentralamerikaEcuador, Panama, Kolumbien, Costa Rica

Asien AustralienOzeanien

IndienVR ChinaThailandAustralienNeuseeland

Lebensmittel aus aller Welt – frisch und gesund

Mindest-Qualitätsanforderungen:

- frisch

- ganz

- gesund

- hinreichender Reifezustand

- frei von Schädlingen

- frei von Schäden durch Schädlinge

(EG-Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse)

- frisch

Kurze Transportwege, kurze Umschlagszeiten, ausgefeilte Logistik

- ganz

Sorgfältige Ernte, Sortierung, Ausgangskontrolle

- gesund (bezogen auf das Produkt)

Vermeidung von Pflanzenkrankheiten, schonende Logistik, Aussortieren schadhafter Früchte

- hinreichender Reifezustand

Einhaltung festgelegter Reifekriterien, achtsame Ernteplanung

Wahl ungefährdeter Anbauflächen

Integrierter Anbau (ICM) – Mischkulturen

Einsatz von „Nützlingen“ gegen „Schädlinge“

Aussortieren befallener Früchte

Wahl ungefährdeter Anbauflächen

Integrierter Anbau (ICM) – Mischkulturen

Einsatz von „Nützlingen“ gegen „Schädlinge“

Aussortieren befallener Früchte

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

Lebensmittel aus aller Welt – frisch und gesund !?

„Giftiges Obst und Gemüse“

„Obst und Gemüse mit Pestiziden belastet“

„Gift-Cocktails auf Obst und Gemüse“

„Illegale Pestizide auf Obst und Gemüse“

„Obst und Gemüse akut toxisch für Kinder“

Alternative: Ökologische Landwirtschaft ?

10% Marktanteil, aber hoher Importanteil

Bio-Anbau in Deutschland mit geringen Flächen-Zuwachsraten

Produktpalette beschränkt

Einsatz öko-konformer Wirkstoffe problematisch (Kupfer, Rotenon)

Ökologische Landwirtschaft – Ergänzung, keine Alternative

Konventionelle Landwirtschaft

Gute Agrarpraxis

Schadschwellen-Konzept

„so wenig wie möglich, so viel wie nötig“

Vermeidung von Resistenzen – Wirkstoffwechsel

Einsatz spezifischer Wirkstoffe statt Breitbandmittel

„Pestizid-Rückstände“

Gesetzliche Regelung – Rückstands-Höchstmengenverordnung

Obergrenze: „Acceptable Daily Intake“ (ADI)

Wirkstoffmenge, die lebenslang täglich aufgenommen werden kann, ohne nachteilige gesundheitliche Wirkungen auszulösen

Hiervon aus Sicherheitsgründen ein Hundertstel

Hiervon der Anteil, der produktbezogen tatsächlich erforderlich ist

Beispiel: Brücke mit 100 Tonnen Belastbarkeit

Dimensionierung auf 10.000 Tonnen Belastbarkeit

Freigabe für 20 Tonnen (Erforderlichkeit)

Gefahren-Szenario: Kochsalz

6 g pro Tag lebensnotwendig

60 g pro Tag gesundheitsgefährdend

Rückstands-Höchstmengen sind keine toxikologischen „Grenzwerte“, sondern Ausprägung der „Guten Agrarpraxis“

Hoher Sicherheitszuschlag schließt gesundheitliche Nachteile auch bei Höchstmengen-Überschreitung um das Mehrfache aus

Angebliche Gesundheitsrisiken beziehen sich auf die Anwendung des Wirkstoffs, nicht auf Rückstände

Ohne gesetzliche Regelung – Akute Referenzdosis (ARfD)

Wirkstoffmenge, die bei einer Mahlzeit oder an einem Tag ohne gesundheitliche Nachteile aufgenommen werden kann

Bezugsgrößen: 5jähriges Mädchen mit 16,15 kg Körpergewicht

Relativ große anzunehmende Verzehrsmenge

Relativ ungünstige Verteilungsmasse

Sicherheitsfaktor 100

Variabilitätsfaktor produktabhängig 1 bis 10

Kein gesundheitliches Risiko:

Verzehrsmenge müsste 100fach größer sein als die ohnehin schon sehr hoch veranschlagte Bezugsmenge

Beispiel: 23 kg Tafeltrauben pro Mahlzeit für ein 5jähriges Kind

Ohne gesetzliche Regelung – Mehrfachrückstände

Einsatz mehrerer spezifisch wirksamer Substanzen entspricht Guter Agrarpraxis

Wirkstoffwechsel unter Resistenz-Aspekten erforderlich

Wirkstoffe mit gleichem Wirkmechanismus haben bereits Summen-Höchstmengen

Qualitäts-Management

1. Auswahl der Lieferanten / Erzeuger

2. Zertifizierung auf Erzeugerseite (z.B. EurepGAP)

3. Kommunikation geltender Vorschriften zum Rückstandsrecht

4. 2.500 eigene Lebensmittelchemische Analysen pro Jahr

5. Konsequenzen bei Beanstandung (Rückruf?)

6. Sammlung des Datenmaterials in Datenbank

7. Bewertung der Lieferanten, bei Verstößen Ausschluss

Lebensmittelsicherheit bei Obst und Gemüse

- Gesetzgeber geht von „strategischer Überwachung“ aus

- Sicherheitszuschläge schließen Risiken praktisch aus

- „Analytisches Fenster“ wird kontinuierlich verkleinert

Lebensmittel aus aller Welt – frisch und gesund !

- Gesetzgeber geht von „strategischer Überwachung“ aus

- Sicherheitszuschläge schließen Risiken praktisch aus

- „Analytisches Fenster“ wird kontinuierlich verkleinert

ist auf sehr hohem Niveau

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

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