Von Baader, Franz - Erläuterungen Zu Sämtlichen Schriften Louis Claude de Saint-Martin

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Im Gegensatz zum mathematisch-naturwissenschaftlichen Zahlenverständnis, bei dem Zahlen rein formale Funktionen haben, charakterisiert die Zahlensymbolik Zahlen inhaltlich, indem sie ihnen feste Zusammenhänge mit realen oder angenommenen nichtmathematischen Dingen bzw. Sachverhalten zuschreibt. Die Zahlen erhalten somit eine semantische Bedeutung, die sie in der Mathematik nicht haben. In Brauchtum, Mystik und Religion werden mit semantischer Bedeutung aufgeladene Zahlen für verschiedene Zwecke genutzt, bspw. als Symbol, Metapher oder auch für rituelle Zwecke (bspw. Orakel). Dabei werden oft auch Werturteile über die Dinge auf die entsprechenden Zahlen übertragen oder Werturteile über die Zahlen auf mit ihnen zahlensymbolisch verknüpfte Dinge. Jede Zahl erhält einen spezifischen Charakter, eine individuelle Qualität und Eigenschaften wie beispielsweise "männlich", "weiblich", "glückverheißend" oder "heilig". Bisweilen wird dabei auf das Phänomen der Synchronizität verwiesen.[1] Einen Ausgangspunkt für Spekulationen der Zahlensymbolik bilden unter anderem Zahlen, die in Naturgegebenheiten wie den Mondphasen oder grundlegenden kulturellen Konventionen wie der Siebentägigkeit der Woche eine Rolle spielen. Hierzu gehört insbesondere die Bedeutung der Zahl Zehn aufgrund der Anzahl der Finger sowie im Dezimalsystem. Zahlensymbolik ist weltweit in zahlreichen Kulturen und Religionen verbreitet. Die erste und umfassende Systematik der abendländischen Numerologie auf biblischer Grundlage wurde im ausgehenden 16. Jahrhundert von Pietro Bongo erarbeitet.

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