Vortrag Hauner Unterschiedliche Generationen im Team ... · Eine Generation ist die Gesamtheit von...

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Pflegeforum Pädiatrie 2018

am Dr. von Haunerschen Kinderspital

Unterschiedliche Generationen im Team erfolgreich führen

220.11.2018 Yasmin Choudhary

AGENDA

1 Generationenmanagement in Pflegeteams. Hintergrund und Bedeutung

2 Generation. Soziologische Begriffsbestimmung

3 II Vier Generationen: Babyboomer, Generation X, Generation Y, Generation Z

4 Generationsübergreifende Phänomene der Arbeitswelt

5 II Entwicklung und Führung altersgemischter Teams

6 Chancen und Herausforderungen altersgemischter Teams (Diversität)

7 Erfolgreiche altersgemischte Teams

8 Phasen der Teamentwicklung altersgemischter Teams

9 II Unterstützende Rahmenbedingungen

10 Interaktive Führung altersgemischter Teams

11 Transfer: Teamdiagnostik und Teamziele

12 Literatur

320.11.2018 Yasmin Choudhary

1 Generationenmanagement in PflegeteamsHintergrund und Bedeutung

� Das Erwerbspersonenpotential in Deutschland wird trotz Zuwanderung von 45,8 Mio. im Jahr 2015 auf 44,5 Mio. bis 2030 sinken (vgl. IAB-Kurzbericht 6/2017).

� In den Beschäftigungsfeldern steigt das durchschnittliche Alter der Belegschaften an. Erstmals gibt es unter den Erwerbspersonen mehr über 50-jährige als unter 30-jährige.

� Mehr-Generationen-Belegschaften sind aktuell die Regel und damit eine längere Parallelität von unterschiedlichen Werten und Vorstellungen im Arbeitsleben (vgl. Klaffke 2014).

� Fokus Pflege: Der Pflegereport der Bertelsmann Stiftung prognostiziert für das Jahr 2030 ein Fehlen von 500.000 Vollzeitstellen in der Pflege (vgl. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/pflege-vor-ort/projektthemen/pflegereport-2030/)

2 Generation. Soziologische Begriffsbestimmung

� Eine Generation ist die Gesamtheit von Menschen einer Alterskohorte mit ähnlicher sozialer Orientierung und einer Lebensauffassung, die ihre Wurzeln in den prägenden Jahren (11.- 15. Lebensjahr) entstehen lässt.

� Unterschiedliche Wertvorstellungen und Präferenzen manifestieren sich in einer Generation und haben Einfluss auf das berufliche Handeln.

� Unternehmen / Kliniken sollten daher auf die Bedürfnisse der einzelnen Generationen eingehen, um MitarbeiterInnen zu binden und gesund zu erhalten.

520.11.2018 Yasmin Choudhary

3 Vier Generationen: Babyboomer, Generation X, Generation Y, Generation Z

Generationen in

Deutschland

Geburtsjahre Prägende Jahre

Babyboomer 1946-1964 1957 – 1979Wirtschaftswunder, Mauerbau,

Mondlandung, Familienbild

Generation X 1965-1979 1976 -1994Mauerfall, Scheidungsraten, MTV, Atari

Generation Y 1980-1995 1991 -2010Globalisierung, Klimawandel,

Internetboom, Handy, Facebook,

Helikopter-Eltern

Generation Z ab 1996 2007 …Terroranschläge, Finanzkrise, Kronprinz-

Kindheit, Smartphone, Digitalisierung des

Alltags

620.11.2018 Yasmin Choudhary

3 Vier Generationen: Babyboomer, Generation X, Generation Y, Generation Z II

Generationen in

Deutschland

Arbeitsethos

(stark

verallgemeinert)

Weitere

Einflussfaktoren

Unser Team

Babyboomer

1946-1964

Hohe Arbeitsmoral, streben

Bilderbuchkarriere an,

intrinsisch motiviert, wollen

qualitativ hochwertige Arbeit

leisten

Generation X

1965-1979

Produktivität ist das A und O,

Ergebnisorientierung,

Unternehmensziele sind

wichtiger als persönliche Ziele,

wollen belohnt werden

Generation Y

1980-1995

Abkehr von der kompletten

Hingabe und Aufopferung für

die Arbeit, sind fixiert auf

persönliche Lebensziele und

Sinnfindung, Job sollte zur

Selbstverwirklichung führen

Generation Z

ab 1996

hohen Erwartungen der Eltern

entsprechen, Wunsch nach

sicherem Arbeitsplatz und

Beruf der Spaß macht und

erfüllt

720.11.2018 Yasmin Choudhary

4 Generationsübergreifende Phänomene der Arbeitswelt

� Demografischer Wandel in der Arbeitswelt

� Transkulturelle Zielsetzungen in der Pflege (innerhalb des Teams und im erweiterten Kundenkreis)

� Neue Technologien, Digitalisierung, Schnelligkeit

� Flexibilisierung (kaum Routinen, erweitertes Aufgabenspektrum in der Pflege)

� Anspruchsvollere Tätigkeiten erfordern eine bessere Ausbildung

� Problemlösungskompetenz ist gefragt!

20.11.2018 Yasmin Choudhary

5 Entwicklung und Führung altersgemischter Teams

Bildquelle: www.eyalter.com

920.11.2018 Yasmin Choudhary

5 Entwicklung und Führung altersgemischter Teams II

Sinkt die Leistungsfähigkeit mit dem Alter?

� Es ist ein Vorurteil das ältere MitarbeiterInnen eine geringere berufliche Leistungsfähigkeit aufweisen

� Einflussfaktoren sind vielmehr: Sozialisation, Bildungsstand, private Lebensführung, Leistungsanforderungen und Belastungen, Lernanregungen durch die Arbeit

� Leistungsfähigkeit fördern durch gute Arbeit: Sinnhaftigkeit, Abwechslung, Autonomie, Lernmöglichkeiten, Anerkennung, Mitsprache, Gesundheitsprävention

1020.11.2018 Yasmin Choudhary

6 Chancen und Herausforderungen altersgemischter Teams (Diversität)

Chancen Herausforderungen

- Altersgemischte Teams verfügen über

einen breiteren Pool an relevanten

Informationen, Perspektiven,

Erfahrungen, Fähigkeiten und Wissen

- Verbesserte Entscheidungsfindungs-und

Problemlösefähigkeit

- Steigerung der Kreativität &

Innovationsfähigkeit

- Höheres Kundenverständnis

- Wechselseitiges Lernen und gegenseitige

Motivation

- Kommunikation- und

Koordinationsprobleme

- Gruppenkonflikte durch Vorurteile,

Stereotypisierung, Misstrauen und

Missverständnisse

- Individuelle Unzufriedenheit

- Hoher Zeitaufwand und

Produktivitätsverluste

1120.11.2018 Yasmin Choudhary

7 Erfolgreiche altersgemischte Teams

� Es ist nicht selbstverständlich das altersheterogene Teams automatisch von Ihrer Unterschiedlichkeit (Diversitätspotential) Gebrauch machen und die Stärken der unterschiedlichen Generationen voll zur Geltung kommen

� Vielmehr müssen Bedingungen geschaffen werden, die eine konfliktbewusste Zusammenarbeit ermöglichen und das breite Wissen, die Fähigkeiten und Kompetenzen nutzbar machen

� Job der Teamleitung: Sozialpsychologische Phänomene erkennen, beobachten und bewerten, um im Anschluss gezielt Schritte zur Vermeidung bzw. zur Überwindung von Spannungen in altersgemischten Teams einleiten zu können

1220.11.2018 Yasmin Choudhary

8 Phasen der Teamentwicklung altersgemischter Teams

1320.11.2018 Yasmin Choudhary

9 Unterstützende Rahmenbedingungen

� Unterstützung der frühen Teamentwicklung: Erwartungen klären, Kennenlernen ermöglichen, Spielregeln für den Umgang miteinander, Rollen klären

� Teamorientierte Aufgaben- und Prozessgestaltung: Arbeitsaufnahme, strukturierte Arbeitsprozesse und –Abläufe, regelmäßige Teammeetings, Informationsaustausch

� Teamorientierte Arbeitsplatzgestaltung: Gemeinschaftsräume, Casino, gemeinsame Mahlzeiten

� Teambasierte Anreiz-und Kompensationssysteme: Teamleistung sollte im Vordergrund stehen statt Evaluation und Belohnung individueller Leistung

1420.11.2018 Yasmin Choudhary

9 Unterstützende Rahmenbedingungen II

Betriebliche

Demografie

Sensibilisierung

Altersstrukturanalyse

Personalrekrutierung

Personal-entwicklung

und Wissenstransfer

Führung und

Unternehmenskultur

Arbeitsorganisation,

Arbeitszeitgestaltung

Gesundheitsmanagement

1520.11.2018 Yasmin Choudhary

10 Interaktive Führung altersgemischter Teams

� Entscheidend ist die Rolle der Führungskraft und die Auswahl eines effektiven Führungsansatzes der den spezifischen Besonderheiten altersgemischter Teams Rechnung trägt

Wir-Gefühl

erzeugen

Werte und Ziele verändern

Ziel- und Ergebnisorientierung vermitteln

1620.11.2018 Yasmin Choudhary

11 Transfer: Teamdiagnostik und Teamziele

Fragestellungen für Ihren Heimweg:

� Wie viele MitarbeiterInnen arbeiten in Ihrem Team?

� Welcher Generation gehören die einzelnen Teammitglieder an?

� Sind die verschiedenen Teamplayer-Rollen (siehe Flipchart) allen klar und werden Sie auch effektiv ausgefüllt?

� Bestehen klare gemeinsame Zielvorstellungen?

� Gibt es effektive Formen der Zusammenarbeit und ein Gefühl gemeinsamer Verantwortung?

� Unterstützt jeder den anderen oder lässt man sich gegenseitig nicht in die Karten schauen?

1720.11.2018 Yasmin Choudhary

12 LITERATUR

Bruch H., Kunze F., Böhm S. (2010): Generationen erfolgreich führen. Konzepte und Praxiserfahrungen zum Management des demografischen Wandels. Wiesbaden: Gabler

Klaffke M. (Hrsg.) (2014): Generationen-Management. Konzepte, Instrumente, Good Practice-Ansätze. Wiesbaden: Gabler, Springer

Maiwald J. (2016): Unveröffentlichtes Teilnehmerskript. Herausforderung Demografie. Altersgerechte und generationsübergreifende Arbeitswelt.

Millich N. (2015): Von wegen Abstellgleis. Generationsgerechtes Arbeiten. In: Die Schwester Der Pfleger 54. Jahrg., 6/2015, S. 82-84

Mangelsdorf M. (2015): Von Babyboomer bis Generation Z. Der richtige Umgang mit unterschiedlichen Generationen im Unternehmen. Offenbach: Gabal

Weigl M., Müller A., Angerer P. (2010): Alternsgerechte Arbeitsgestaltung. Älterwerden im Pflegeberuf. In: Die Schwester Der Pfleger 49. Jahrg., 1/2010, S. 14-18

Online Recherche (November 2018)www.alternsgerechte-arbeit.dewww.wiwo.dewww.4Managers.de/management/themen/teamrollen/#c8312http://ganztag-blk.de/ganztags-box/cms/upload/koop_intern/pdf/M09_Fragebogen_zur_Teamdiagnose.pdfhttp://www.generationenmanagement.info/cms/files/cto_layout/img/Ralf%20Overbeck%20Consulting%20-%20Generationen%20und%20Ereignisse.pngwww.eyalter.com/de/https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/pflege-vor-ort/projektthemen/pflegereport-2030

INTERDISZIPLINÄRE FORTBILDUNG (IDF)SCHWESTERNSCHAFT MÜNCHEN VOM BRK E.V.Rotkreuzplatz 880634 MünchenTel. 089 / 1303-1128E-Mail: idf@swmbrk.dewww.rotkreuz-pflegefortbildung.de

Mehr zur Schwesternschaft München vom BRK e.V. und ihren Einrichtungen unter: www.rotkreuzschwestern-muenchen.de

1820.11.2018 Yasmin Choudhary