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Kapitel 1

Grundlagen

1.1 Die Bedienelemente der EOS 1200D. . . . . . . . . . . . . 20

1.2 Schnell, schneller, Schnelleinstellung . . . . . . . . . . . . . 24

1.3 Die Belichtungsprogramme der EOS 1200D . . . . . . . 26


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1.1 Die Bedienelemente der EOS 1200D

Verschiedene Bedienelemente stehen zur Einstellung der Kamera zur Ver-fügung: Neben dem Hauptwahlrad, das vor dem Auslöser zu finden istund mit dem Zeigefinger der rechten Hand bedient wird, gibt es noch aufder Kamerarückseite diverse Direktwahl-Tasten, die mit einer Funktionbelegt sind, sowie die vier Kreuztasten mit der zentralen SET-Taste.

Mit dem Hauptwahlrad werden unter anderem die wichtigsten Aufnahme-parameter, wie beispielsweise die Serienbildfunktion, der ISO-Wert, der

Stichworte zum Inhalt

b Direkttastenb Q-Tasteb Hauptwahlradb Kreuztastenb SET-Taste


Die Bedienelemente der EOS 1200D 1.1

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Weißabgleich oder die AF-Messmethode, eingestellt. Alle diese Funktio-nen lassen sich zum einen über die entsprechend gekennzeichnetenKreuztasten, das sogenannte Schnelleinstellungsmenü (Q-Taste), sowiedas Kameramenü aufrufen. Verschiedene Wege führen zum Ziel – amschnellsten geht es aber über die Kreuztasten. Ist der betreffende Knopfgedrückt, bleibt die jeweilige Einstellung für sechs Sekunden im LCDsichtbar und kann mithilfe des Hauptwahlrads verändert werden.

Außerdem kann mit dem Hauptwahlrad je nach gewähltem Kreativpro-gramm die Zeit (TV) oder die Blendeneinstellung (AV) verändert werden.Beim Navigieren auf dem LCD auf der Kamerarückseite – also im Haupt-menü – kann man mit dem Hauptwahlrad von Untermenü zu Untermenüspringen. Für die Auswahl einzelner Unterpunkte eines solchen Unter-menü-Karteikartenreiters sind die Kreuztasten zuständig. Die Auswahlop-tionen eines Unterpunktes erhält man durch Drücken der SET-Taste, dieauch als Bestätigungstaste bei Auswahlmöglichkeiten wie »OK« oder»Abbruch« dient.


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Per Direktwahltasten lassen sich außerdem mit der Messwertspeicher-taste (Sternchen-Taste) die Belichtungswerte speichern oder im Zusam-menspiel mit dem Hauptwahlrad das AF-Feld auswählen. Über die Taste»AV +/-« lässt sich zum einen im manuellen Modus die Blende einstellen,während die Zeit über das Hauptwahlrad reguliert wird, und zum anderenkann über diese Taste in den anderen Kreativprogrammen die Belich-tungskorrektur eingestellt werden. Die Display-Taste verändert dieAnzeige auf dem rückseitigen LCD-Monitor.

Abb. 1.1 Die reduzierte Menüauswahl bei Vollautomatik


Die Bedienelemente der EOS 1200D 1.1

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Abb. 1.2 Die vollständige Menüstruktur bei den Kreativprogrammen

Die Taste mit dem Aufdruck »Menü« führt auch ins selbige, wobei dieAnzahl der Menüpunkte vom gewählten Aufnahmeprogramm abhängt. Inden Vollautomatiken stehen nur wenige Menüoptionen zur Wahl, währendin Kreativprogrammen wie AV oder TV mehr Einstelloptionen zur Verfü-gung stehen.

Die blaue Wiedergabetaste ruft die bereits fotografierten Bilddateien auf.Die blaue Farbmarkierung, die sich auch bei der »AV +/-« und den beidenTasten oben rechts auf der Rückseite ausmachen lässt, steht für eineDoppelbelegung der Tasten im Aufnahme- sowie im Wiedergabemodus.Mit der »AV +/-«-Taste lassen sich Bilder löschen. Mit der Sternchen- undder AF-Wahltaste lassen sich im Wiedergabemodus Bilddetails vergrößernoder verkleinern bis hin zu einer Indexdarstellung der gemachten Fotos.

Als letztes Bedienelement findet sich auf der Kamerarückseite die miteiner stilisierten Kamera gekennzeichnete Taste für Livebild- beziehungs-weise Movie-Aufnahmen. Auf der Kameraoberseite sind neben dem Aus-löser, dem Hauptwahlrad, dem An/Aus-Schalter noch die Blitztaste sowiedas Moduswahlrad zu finden. Außerdem ist neben dem Sucher ein

Erläuterungen der Einstellparameter

Die EOS 1200D verfügt neben der EOS-Begleiter-App auch über kamerain-terne Erläuterungen der wichtigsten Aufnahmefunktionen. Diese werden aufdem rückseitigen Display angezeigt, wenn Sie beispielsweise den Aufnah-memodus wechseln oder eine Aufnahmefunktion verändern möchten. DieErläuterung enthält kurze Informationen zu der ausgewählten Funktion. Überdas gelbe Funktionsmenü II können die Erläuterungen unter dem gleichna-migen Menüpunkt deaktiviert werden.


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Drehrad zur Dioptrieneinstellung zu finden. Sollten Sie nach dem Fokus-sieren kein gestochen scharfes Bild durch den Sucher sehen, dann kanndies an einer falschen Einstellung des Dioptrienwertes liegen.

1.2 Schnell, schneller, Schnelleinstellung

Nachdem über das Moduswahlrad auf der Kameraoberseite ein Belich-tungsprogramm gewählt wurde, können durch Drücken der Direkttastenoder durch Drücken der Q-Taste (Schnelleinstellungstaste) die entspre-chenden Aufnahmeparameter eingestellt werden.

Abb. 1.3 Die Belichtungsprogramme, die über das Moduswahlrad eingestellt werden können, werden in die drei Gruppen Motivprogramme, Kreativpro-gramme und Vollautomatiken unterteilt. Hinzu kommt bei der EOS 1200D noch die Videofunktion.

Bedienungsanleitung

Ein Manko im Lieferumfang der EOS 1200D liegt in der ausführlichen Bedie-nungsanleitung, die leider nicht in gedruckter Form, sondern nur als PDF-Datei auf einer der beiden beiliegenden DVDs verfügbar ist. Eine Unsitte,denn das macht das schnelle Nachschlagen von einzelnen Punkten leideretwas umständlich. Selbstverständlich können die 342 Seiten auch ausge-druckt werden, was durchaus zu empfehlen ist. In gedruckter Form liegt lei-der nur eine Kurzanleitung der Kamera bei.


b Quick-Menüb Schnelleinstellungen


Schnell, schneller, Schnelleinstellung 1.2

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Die Übersicht zur Schnelleinstellung wird für zehn Sekunden eingeblendet.Dort können mittels der Kreuztasten, des Hauptwahlrads und der SET-Taste die wichtigsten Aufnahmeparameter geändert werden, ohne dassman sich durch irgendwelche Untermenüs hangeln muss. Die Anzahl derEinstelloptionen variiert entsprechend des gewählten Belichtungspro-gramms. In der Vollautomatik kann lediglich die Betriebsart und über dasMenü die Bildqualität/-größe verändert werden, bei der Kreativ-Automatikkommen die Punkte Bildhelligkeit, Schärfentiefe sowie Blitzzündung hinzuund in den Programmen AV, TV, P, M und B können darüber hinaus nochBlende, Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Belichtungs-korrektur, Blitzbelichtungskorrektur, AEB (Belichtungsreihe), Messme-thode, Autofokusmessfeld und AF-Modus eingestellt werden.

Abb. 1.4 Die Monitoranzeige der Schnelleinstellung mit den wichtigsten Auf-nahmeparametern

Und so funktioniert die Schnelleinstellungb Drücken Sie die Q-Taste, um die Anzeige der Schnelleinstellungsoptio-

nen zu aktivieren, oder drücken Sie, falls vorhanden, die jeweiligeDirektwahltaste.

b Wählen Sie mithilfe der Kreuztasten einen Parameter aus. Am unterenRand des Displays werden Informationen zu dem jeweiligen Aufnahme-parameter angezeigt.


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b Mithilfe des Hauptwahlrads können die Einstellungen verändert werden.

b Als Alternative zum Hauptwahlrad kann auch die SET-Taste gedrücktwerden. Die Anzeige des Schnelleinstellungsmonitors weicht dann denjeweiligen Einstellungen für den Aufnahmeparameter.

1.3 Die Belichtungsprogramme der EOS 1200D

Knipsen mit Vollautomatik und KreativautomatikEin richtig belichtetes Foto entsteht durch die richtige Kombination derEinstellungen von Zeit und Blenden. Zeit? Blende? Selbst wer mit diesengrundlegenden Begriffen noch nie in Berührung gekommen ist, kann dankBelichtungsprogrammen wie Vollautomatik, Kreativautomatik, Programm-automatik zu guten Ergebnissen kommen. Allerdings übernimmt im Falle

Zurücksetzen der Kameraeinstellungen

Ein wichtiger Tipp noch vorweg: das Zurücksetzen der Kameraeinstellun-gen. Wenn Sie nun dem Buch folgen und die eine oder andere Einstellungausprobieren und aus irgendeinem Grund den Überblick verlieren – keinGrund zur Panik. Die Kamera kann, wenn die Kreativprogramme ausgewähltsind, ganz einfach auf die Werkseinstellung zurückgesetzt werden: DrückenSie die Menü-Taste und wählen Sie mit dem Hauptwahlrad das dritte gelbeFunktionsmenü. Dort gehen Sie mithilfe der Kreuztasten auf den Punkt »Ein-stellungen löschen« und drücken zum Aktivieren die SET-Taste. Wählen Sienun mit den Kreuztasten »Alle Kamera-Einst. löschen« und drücken Sieerneut die SET-Taste und zur Bestätigung »OK«. Die EOS wird dann auf diein der Tabelle aufgelisteten Grundeinstellungen zurückgesetzt.


b Vollautomatik A+b Kreativautomatik CAb Programmautomatikb Kreativprogramme P, M, AV und TVb Motivprogramme


Die Belichtungsprogramme der EOS 1200D 1.3

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der Vollautomatik die Kamera alle fotografischen Entscheidungen unddementsprechend ist die Person hinter der Kamera zum Knipsen ver-dammt – denn Einfluss auf die Gestaltung des Bildes haben Sie bei derVollautomatik nicht. Diese arbeitet wie viele der Motivprogramme mitMehrfeldmessung, automatischem Weißabgleich, Auto-ISO-Einstellung,Einzelbild, automatischer AF-Messfeldwahl und AI Focus AF, bei der derAutofokus bei bewegten Objekten automatisch die Schärfenachführungaktiviert. Selbst der Blitz schaltet sich automatisch zu.

Sind Vollautomatik-Aufnahmen ohne den Einsatz von Blitzlicht erwünscht,so bietet die durch den durchgestrichenen Blitz symbolisierte Automatikdie entsprechende Funktionalität.

Abb. 1.5 In der Vollautomatik kann so gut wie nichts schiefgehen. Jedenfalls nicht vonseiten der Belichtungs- und Kameratechnik, denn der Unsicherheits-faktor Mensch hat keine Einflussmöglichkeiten auf die Steuerung der Kamera.

Diese Rundum-sorglos-Programme erlauben die volle Konzentration aufdas Motiv und sind geeignet für Einsteiger und Freunde der Schnapp-schussfotografie – nicht aber für diejenigen, die mehr aus ihrer EOS he-rausholen wollen, denn neben den kreativen Defiziten ist auch aufgrundtechnisch bedingter Faktoren die Bildqualität nicht optimal. Mit den richti-gen Einstellungen leistet die EOS 1200D deutlich mehr.

Das Moduswahlrad

Die Belichtungsprogramme werden bei der EOS 1200D mit dem Wahlradauf der Kameraoberseite eingestellt. Oberhalb der in Grün gehaltenen Voll-automatik liegen die Kreativprogramme, unterhalb der Vollautomatik dieMotivprogramme.


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Kreativautomatik (CA) – der Widerspruch liegt eigentlich schon in derBezeichnung: Entweder man ist kreativ ODER man fotografiert mit Auto-matik – beides geht nur schwer zusammen. Nun gut – immerhin hat derAnwender bei der CA schon mehr Einflussmöglichkeiten auf das Aufnah-meergebnis. Neben der Bildgröße/-qualität können Farben (über die Pic-ture Styles), Helligkeit/Kontrast, Schärfe sowie der Bildaufnahmemodus(Einzelbild, Serienaufnahme, Selbstauslöser, Fernbedienung) eingestelltwerden. Dies geht ausschließlich über die Schnelleinstellung. Die Einstel-lung der Helligkeit und der Schärfe erfolgt über zwei stilisierte Schiebereg-ler, die mithilfe der Kreuztasten aktiviert und dann mit dem Daumen- oderHauptwahlrad verändert werden können. Im Falle der Schärfe kann sichder Anwender durch Verschieben dieser Regler je nach Wunsch einenscharfen oder unscharfen Hintergrund einstellen, ohne dass er jemals mitBlendeneinstellungen gearbeitet hat. Diese Funktion kann allerdings nichtgenutzt werden, wenn ein Blitzgerät angeschlossen wird.

Fotografieren wird in den drei Vollautomatiken also zum Zufallspro-dukt. Die Bildergebnisse sind nicht planbar und damit auch nicht nachallen Regeln der Kunst gestaltbar. Helligkeit und Kontrast der Aufnahmenwerden wie bei den sogenannten Motivprogrammen per Auto LightingOptimizer eingestellt – eine weitere Automatik, deren Kontrolle sich demFotografen entzieht. Aber genau das ist doch der Grund, warum Sie die-ses Buch gekauft haben. Sie wollen die Kontrolle der Aufnahmeparameterübernehmen und bewusst einsetzen, um damit Bilder zu gestalten. Alsovergessen Sie die Vollautomatik und auch die Kreativautomatik, bei derSie zwar über zwei Schieberegler die Möglichkeit haben, Hintergrundun-schärfe und Bewegungsunschärfe einzustellen, doch auch dies hilft Ihnennicht dabei, das Fotografieren zu lernen, denn tatsächlich dreht es sich beiallen Automatiken immer um die Einstellung von Blende und Belichtungs-zeit.

Hinweis

Machen Sie einfach mal eine ganze Reihe von Fotos von ein und demselbenMotiv in der Vollautomatik. Wählen Sie einfach das beste Foto aus und ver-suchen Sie, genau dieses Foto noch einmal zu fotografieren – in der Vollau-tomatik nicht möglich, weil die Kamera Ihnen nicht die Kontrolle über dieAufnahmeparameter gestattet.



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MotivprogrammeDie EOS 1200D bietet Programme für Porträt, Landschaft, Sport, Nah- oderNachtaufnahmen. Diese eignen sich ebenfalls lediglich für den Einstieg unddann insbesondere für diejenigen, die sich nicht mit fotografischen Aspektenwie Technik und Gestaltung belasten wollen, denn auch bei den Motivpro-grammen übernimmt die Kamera die weitgehende Steuerung der Aufnahme-parameter. Dabei wendet die Kamera bestimmte Voreinstellungen an, die imweitesten Sinne ungefähr auf das jeweilige Motiv passen. Bei den Profimo-dellen sucht man die Motivprogramme vergebens, da der Profi die Gestal-tungsmöglichkeiten über die Schärfe im Bild (Blende) und über die Belich-tungszeit nicht dem Zufall, sprich dem Motivprogramm, überlassen will.

Bewegte MotiveDie Automatik für »Bewegte Motive« eignet sich nicht nur für Sportaufnah-men, sondern generell für alle Motive, die mit einer kurzen Belichtungszeitfotografiert werden sollen. Das können auch spielende Kinder oder tobende

Hinweis

In den beiden Vollautomatiken stehen im Menü mit den Optionen »Bildgröße/-qualität« und »Vignettierungs-Korrektur« und einigen Speicheroptionen nurwenige Punkte zur Auswahl. Mehr Funktionalität bieten die Programme P, M,B, AV und TV.

Motivprogramme

Motivprogramme verhelfen dem Anwender zu guten Bildergebnissen, ohnedass dieser dabei die fotografischen und technischen Zusammenhänge ken-nen muss. Das ist auf der einen Seite sehr praktisch, auf der anderen Seite gibtder Anwender einen Teil seiner kreativen Möglichkeiten aus der Hand.


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Haustiere sein. Das Programm arbeitet mit einer Verschlusszeitenpriorität.Das bedeutet, die Blende wird zugunsten einer möglichst kurzen Ver-schlusszeit möglichst weit geöffnet. Daraus resultiert auch eine geringereSchärfentiefe. Von daher eignet sich das Sport-Programm auch für alleMotive, die mittels einer großen Blendenöffnung losgelöst von einemunscharfen Hintergrund fotografiert werden sollen. Zudem wird der Auto-fokus auf Schärfenachführung (AI-Servo) eingestellt, das heißt, das einmalanfokussierte Objekt wird kontinuierlich vom Autofokus erfasst. Zudemerfolgt die Belichtung aufgrund einer Mehrfeldmessung, und die Betriebs-art schaltet auf Serienaufnahme. Der interne Blitz ist abgeschaltet.

LandschaftBei diesem Programm liegt die Priorität auf der (kleinen) Blende. Diesewird so gewählt, dass eine möglichst große Schärfentiefe im Bild erreichtwird. Damit eignet sich diese Einstellung für Bilder, bei denen weite Bildbe-reiche scharf erscheinen sollen. Bei den meisten Kameramodellen ist imLandschaftsmodus das interne Blitzgerät deaktiviert, da die Lichtleistungdes kleinen Blitzes nicht zum Ausleuchten ganzer Szenarien gedacht ist.Mit der Auswahl des Landschaftsprogramms wird die Messcharakteristikauf »Mehrfeld« und die Betriebsart auf »Einzelbild« gestellt.

Makro/NahaufnahmeBlumen, Insekten und andere kleinteilige Motive wie Münzen oder Schmuckfängt das Motivprogramm »Makro« ein. Dieses arbeitet am wirkungsvolls-ten, wenn sich das Motiv nah am Objektiv befindet und dieses auf dielängste Brennweite eingestellt ist. Dabei ist zu beachten, dass der Mindest-abstand zum Motiv nicht unterschritten wird, da sonst das Bild unscharfwird. Die Priorität liegt auf einer großen Schärfentiefe – also auf einer kleinenBlende. Der Blitz ist aktiviert, allerdings kann es bei langen Objektiven undkurzem Motivabstand zu Abschattungen kommen, doch mehr dazu im Pra-xisteil in Kapitel 4.

NachtporträtDas Motivprogramm »Nachtporträt« eignet sich in erster Linie für die Nah-und Personenfotografie im dunklen Umfeld. Die Person im Vordergrund

Tipps aus der Praxis

Aufnahmetipps zu den einzelnen Sujets finden Sie im großen Praxisteil abKapitel 4.



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wird dabei angeblitzt, während der Hintergrund mittels Langzeitbelichtungaufs Bild gelangt. Da in der Dunkelheit die menschliche Pupille weit geöff-net ist, schaltet die Nachtporträt-Automatik das Blitzlicht mit der Rote-Augen-Reduktion zu.

PorträtDas klassische Porträt zeigt die Person scharf und lässt den Hintergrundin Unschärfe verschwimmen. Genau dies bewirkt der Porträtmodus, indem die Automatik eine möglichst große Blende für eine minimale Schär-fentiefe einstellt. Eine Brennweite von 85 Millimetern oder länger (analogden Vorgaben die für das analoge Kleinbildformat) und ein großer Abstandvom Motiv zum Hintergrund verstärken die Schärfe-Unschärfe-Wirkung.Dieser »Freistelleffekt« wirkt sich nicht nur positiv bei Porträts aus, sondernauch bei Werbe- und Produktfotos, bei denen die Aufmerksamkeit desBetrachters durch die Schärfeverteilung gelenkt wird.

KreativprogrammeNach ersten Gehversuchen mit Vollautomatik oder Motivprogrammenkann man sich mithilfe der Kreativprogramme AV, TV und M vom Knipserzum Fotografen weiterentwickeln. Die Kreativprogramme bieten die erfor-derliche Kontrolle über die Aufnahmeparameter, um auf diesem Wegequalitativ hochwertige und gestalterisch wertvolle Fotografien zu kreieren.

Abb. 1.6 Nur mit den Kreativprogrammen behält der Fotograf die Kontrolle über seine Aufnahmeparameter und kann wie in diesem Fall über die Blendenvorwahl AV Einfluss auf die Schärfentiefe im Bild nehmen. Canon EOS 1200D, EF-S 55–250mm 1:4–5,6 IS STM, Brennweite 250mm, Belichtungs-programm AV, Blende 5,6, Belichtungszeit 1/500 Sekunde, ISO 400, Bildstil Neutral


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Programmautomatik P

Abb. 1.7 Die Kreativprogramme ermöglichen die Einstellung der wichtigsten Aufnahmeparameter.

Die Programmautomatik gibt die Belichtungswerte vor. Der Anwenderkann diese aber noch sozusagen im Doppelpack verschieben, um andereZeit- oder andere Blendenwerte zu erhalten. Dabei verändert sich derBelichtungswert in seiner Gesamtheit nicht. »Shiften« nennt sich dieserVorgang. Durch das Drücken des Auslösers bei gleichzeitigem Drehen amHauptwahlrad lassen sich die Belichtungswerte ändern.

Die Programmautomatik erlaubt außerdem die Einflussnahme auf verschie-dene Aufnahmeparameter, wie beispielsweise die Belichtungsmessme-thode, den ISO-Wert, die Betriebsart sowie die Wahl des AF-Messfeldes.Blinkt bei größter Blende die längste Verschlusszeit von 30 Sekunden,dann sollte der ISO-Wert erhöht werden oder zusätzliches Licht zum Ein-satz kommen. Blinkt dagegen die kürzeste Verschlusszeit von 1/8000Sekunde bei geschlossener Blende, dann sollte der ISO-Wert verringertwerden beziehungsweise weniger Licht auf das Motiv beziehungsweise indas Objektiv fallen.

Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (TV)Um Bewegungen im Bild einzufrieren oder sichtbar zu machen, benötigenSie bestimmte Belichtungszeiten. Im Kreativprogramm TV bestimmen Siedie Zeit und die EOS sucht die passende Blende aus. Kurze Belichtungs-zeiten reduzieren die Gefahr des Verwackelns und frieren Bewegungenein, lange Belichtungen lassen Zeit für Kreativtechniken, wie Wischen, Rei-ßen oder Zoomen, die Bewegung im Bild sichtbar machen. Mehr dazu imPraxisteil »Sport und Action«.



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Abb. 1.8 Sport- und Actionaufnahmen setzt man am besten mit der Zeitvor-wahl TV um, die dem Fotografen ermöglicht, entweder mit kurzen Verschluss-zeiten Bewegungen einzufrieren oder mit langen Verschlusszeiten und Mitzieh-Effekt Bewegung dynamisch ins Bild zu bringen. Canon EOS 1200D, EF-S 55–250mm 1:4–5,6 IS STM, Brennweite 90mm, Belichtungsprogramm TV, Blende 8, Belichtungszeit 1/60 Sekunde, ISO 400, Bildstil Neutral

Blinkende Blenden und Zeitwerte

Blinken bei AV oder TV die Zeit- beziehungsweise Blendenwerte, dann drohteine Fehlbelichtung. Leider ist in Abhängigkeit des Umgebungslichts nichtimmer jede Zeit- und Blendenkombination möglich. Blinkt beispielsweise beiTV und einer eingestellten Belichtungszeit von 1/60 Sekunde der Blenden-wert 22, dann droht eine Überbelichtung. Hier hilft nur eine kürzere Ver-schlusszeit oder falls möglich ein niedrigerer ISO-Wert. Blinkt imKreativprogramm AV beispielsweise bei Blende 4 die kürzeste Verschlusszeitvon 1/4000 Sekunde, droht ebenfalls eine Überbelichtung. Die Blende ist indiesem Fall weiter zu schließen oder falls möglich der ISO-Wert weiter zu ver-ringern, um eine richtig belichtete Aufnahme zu erhalten. Eine Unterbelich-tung droht dann, wenn die Belichtungszeit länger als 30 Sekunden dauert.


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Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (AV)Wollen Sie die Kontrolle über die Schärfeverteilung im Bild? Bitteschön –das AV-Programm macht’s möglich. Sie wählen die Blende (kleine Blendebeispielsweise 22 für ausgedehnte Schärfe oder Blende 2,8 für einengeringen Schärfebereich) und die Kamera sucht die passende Zeit.

Manuelle Belichtungssteuerung (M)

Selbst ist der Mann – beziehungsweise der Fotograf. Die vollständigeKontrolle über Zeit und Blende und damit die Lizenz zum kreativen Arbei-ten jenseits »korrekter« oder »falscher« Belichtungswerte erhält derAnwender mit der manuellen Belichtungssteuerung. Gezieltes Unter- oderÜberbelichten (High-Key/Low-Key) ist ebenso möglich wie das korrekteBelichten nach Messwerten, die auf einer umfunktionierten Belichtungs-korrekturskala im Sucher angezeigt werden. Die Nullstellung ist für einekorrekte Belichtung zu wählen. Eine Anzeige im Plus- oder Minusbereichdeuten auf eine Unter- oder Überbelichtung von bis zu +/–2 Belichtungs-stufen (EV) hin. Blinkt die Anzeige, ist die Abweichung von der richtigenBelichtung größer als +/–2 EV. Die Verschlusszeit wird mit dem vorderenEinstellrad, die Blende in der Regel mit dem Daumenrad (falls vorhanden)ausgewählt.

Wofür TV und AV steht ...

TV steht für Time Value Priority (Zeitvorwahl), während Aperture Value Priority(Blendenvorwahl) mit AV abgekürzt wird. Etwas verwirrend ist die Tatsache,dass TV, also Zeitvorwahl, auch als Blendenautomatik, und AV, also die Blen-denvorwahl, auch als Zeitautomatik bezeichnet wird.



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Wird im Studio mit professionellem Blitzequipment gearbeitet, ist diemanuelle Belichtungssteuerung die einzige Möglichkeit, die Kamera kor-rekt einzustellen. Das externe Blitzlicht muss von einem separaten Blitzbe-lichtungsmesser ausgemessen und die Werte müssen manuell in derKamera eingestellt werden.

Langzeitbelichtungen (Bulb)Im Modus TV ist bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden Schluss.Langzeitbelichtungen sind nur im manuellen Modus möglich. Bei Lang-zeitbelichtungen, beispielsweise bei der Available-Light- oder Nachtfoto-grafie, bleibt der Verschluss so lange geöffnet, wie der Auslöser gedrücktwird. Die sogenannte »Bulb«-Einstellung findet sich im manuellen Modus,wenn die Belichtungszeit länger als 30 Sekunden gewählt wird.

Nach dem Durchdrücken des Auslösers erscheint auf dem Display auf derGehäuserückseite ein Sekundenzähler, der die Belichtungszeit mitstoppt.

FazitOhne Zweifel verhelfen Vollautomatik, Kreativautomatik und auch diesogenannten Motivprogramme dank ausgefeilter Technik zu vielen gutenAufnahmen, aber der kreative wie gestalterische Anteil des »Fotografen«ist verschwindend gering. Fotografieren mit den Automatiken ist und bleibtKNIPSEN und das hat auch bei spontanen Schnappschüssen oder beiersten Gehversuchen mit der Kamera seine Berechtigung. Wer allerdingsgeplant und gestalterisch FOTOGRAFIEREN möchte, der sollte auf dieKreativprogramme zurückgreifen und mit dem folgenden Fünf-Punkte-Plan die wichtigsten Aufnahmeparameter seiner EOS 1200D kontrollieren.

Streulicht von hinten

Ein weiterer Bildfehler insbesondere bei Langzeitbelichtungen kann durch inden Sucher einfallendes Streulicht verursacht werden. Leider besitzt die EOS1200D keine eingebaute Okularabdeckung wie die Modelle der EOS-1er-Serie. Provisorisch kann der Gummi-Okulardeckel, der am Trageriemenbefestigt ist, verwendet werden.


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