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MAGAZIN TEST PRAXIS SERVICE KEYS 03/2012 www.keys.de 94 WORKSHOP I CUBASE ZONE Objektorientiertes Arbeiten mit Cubase Das Zauberwort lautet hier Offline-Proces- sing! Grundsätzlich ist die Offline-Plug-in- Anwendung von Cubase mit der objekt- orientierten Arbeitsweise zu vergleichen, wie sie Samplitude und Ableton Live bie- ten, nur dass bei Cubase zusätzlich ein flexibles Undo/Redo integriert wurdet. Der größte Vorteil ist aber, dass die Effekte durch Cubase automatisch in eine Audio- datei gerechnet werden und somit keine CPU-Leistung verbrauchen. So lassen sich sehr umfangreiche Projekte selbst auch auf Mittelklasse-Rechnern realisieren. Im folgenden Beispiel werden wir verschiede- ne Effekte auf ein Audio-Event anwenden. Allgemeines zum Offline-Processing n Als Offline-Plug-ins können alle auf Ihrem System installierten Effekt-Plug-ins verwendet werden. Besonders für rechenintensive Plug- ins lohnt sich der Einsatz als Offline-Effekt. n Wenn Sie eine Mono-Audiodatei mit einem Stereoeffekt bearbeiten, verwendet Cubase nur den linken Kanal zur Bearbeitung. n Die Wet/Dry-Schieberegler sind normalerwei- se miteinander verbunden. Möchten Sie beide Parameter getrennt einstellen, lassen sich die- se durch gleichzeitiges Drücken der ALT-Taste voneinander entkoppeln. n Wollen Sie direkt mehrere Audio-Events einer Spur gleichzeitig mit Effekten versehen, so können Sie diese zuerst durch die Funktion „Events in Part umwandeln“ im Menü „Audio“ zusammenlegen, das spart viele Einzelschritte. Sie können Offline-Plug-ins auch direkt auf be- reits vorhandene Audio-Parts anwenden. n Alle Prozesse lassen sich mit der Undo-Funk- tion oder in der Liste der Bearbeitungsschritte wieder rückgängig machen, die eleganteste Methode der Nachbearbeitung bietet hierbei jedoch die „Liste der Audio-Prozesse“. Tipps & Tricks zum Offline-Processing Einige Audiosequenzer bieten objektorientiertes Arbeiten, also die Anwendung von Effekt-Plug- ins auf einzelne Audio-Events. Cubase bietet diese Funktion leider nicht – oder etwa doch? 1 Selektieren Sie das gewünschte Audioevent und öffnen Sie durch einen Rechtsklick darauf das Kontextmenü. Wählen Sie unter „PlugIns“ den gewünschten Reverb-Effekt (in unserem Fall Roomworks) aus. Daraufhin öffnet sich die Bedienoberfläche des Effekt-Plug-ins. Dieses lässt sich wie gewohnt bedienen, auch alle Presets stehen über die Ladefunktion zur Verfügung. 3 Der Klick auf den Taser „Mehr ...“ erweitert die Einstellmöglichkeiten. Sie können das Mix-Verhältnis regeln und eine Ausklingzeit einstellen, was besonders bei Hall und Delay sinnvoll ist. So wird das Effektsignal am Ende eines Events nicht abrupt abgeschnitten. Per Crossfader wird der Effekt bei Bedarf ein- bzw. ausgefadet. 2 Klicken Sie auf den Vorschau-Taster, um die Parameteränderungen in Echtzeit anzuhören. Alle Aktionen werden darüber direkt hörbar gemacht. Das bearbeitete Audioevent wird ständig wiederholt. Hinweis: Falls Sie den Effekt nicht hören, ist möglicherweise Ihr Control Room aktiviert. Überprüfen Sie in diesem Fall die Audioausgänge in den VST-Verbindungen. 4 „Ausführen“ rechnet schließlich den Effekt in das Audioevent hinein. Auf die gleiche Weise lassen sich auch beliebige weitere Effekte ergänzen, zum Beispiel ein Delay und ein Flanger. © PPVMEDIEN 2012

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    KEYS 03/2012 www.keys.de94

    workshop i cubase zone

    Objektorientiertes Arbeiten mit Cubase

    Das Zauberwort lautet hier Offline-Proces-sing! Grundsätzlich ist die Offline-Plug-in-Anwendung von Cubase mit der objekt-orientierten Arbeitsweise zu vergleichen, wie sie Samplitude und Ableton Live bie-

    ten, nur dass bei Cubase zusätzlich ein flexibles Undo/Redo integriert wurdet. Der größte Vorteil ist aber, dass die Effekte durch Cubase automatisch in eine Audio-datei gerechnet werden und somit keine

    CPU-Leistung verbrauchen. So lassen sich sehr umfangreiche Projekte selbst auch auf Mittelklasse-Rechnern realisieren. Im folgenden Beispiel werden wir verschiede-ne Effekte auf ein Audio-Event anwenden.

    Allgemeines zum Offline-Processing

    n als offline-Plug-ins können alle auf Ihrem system installierten effekt-Plug-ins verwendet werden. besonders für rechenintensive Plug-ins lohnt sich der einsatz als offline-effekt.n Wenn sie eine Mono-audiodatei mit einem stereoeffekt bearbeiten, verwendet cubase nur den linken Kanal zur bearbeitung.n Die Wet/Dry-schieberegler sind normalerwei-

    se miteinander verbunden. Möchten sie beide Parameter getrennt einstellen, lassen sich die-se durch gleichzeitiges Drücken der aLT-Taste voneinander entkoppeln. n Wollen sie direkt mehrere audio-events einer spur gleichzeitig mit effekten versehen, so können sie diese zuerst durch die Funktion „events in Part umwandeln“ im Menü „audio“

    zusammenlegen, das spart viele einzelschritte. sie können offline-Plug-ins auch direkt auf be-reits vorhandene audio-Parts anwenden.n alle Prozesse lassen sich mit der undo-Funk-tion oder in der Liste der bearbeitungsschritte wieder rückgängig machen, die eleganteste Methode der nachbearbeitung bietet hierbei jedoch die „Liste der audio-Prozesse“.

    Tipps & Tricks zum Offline-Processing

    Einige Audiosequenzer bieten objektorientiertes Arbeiten, also die Anwendung von Effekt-Plug-

    ins auf einzelne Audio-Events. Cubase bietet diese Funktion leider nicht – oder etwa doch?

    Erhältlich für VST/VST3/AU/RTAS, Mac und PC. Classic Channel und weitere Tube-Tech Plug-ins werden über autorisierte Softube-Fachhändler angeboten. Händlernachweis unter www.audiowerk.eu/haendler. Download einer kostenlosen 20-Tage Demo unter www.audiowerk.eu/demo/softube (iLok erforderlich)

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    Das Tube-Tech Classic Channel Bundle enthält: PE 1C Program EQ, ME 1B Midrange EQ, CL 1B Opto-Kompressor und den einzigartigen Classic Channel-Strip

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    „Im Hör- und Praxistest überzeugt der Classic Channel erwartungs-gemäß auf ganzer Linie. Heldenhaft wie die drei Musketiere stürzen sich die Prozessoren auf anliegende Signale, merzen Schwachpunkte aus, verschönern sie auf eigentümliche Art und lassen sie in neuem Glanz förmlich erstrahlen. Wir können dabei einstellen was wir wollen, alles klingt immer gut.”

    September 2011

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    Softube_ClassicChannel-210x99-rev1-FINAL.pdf 1 1/27/12 11:53 AM

    1 selektieren sie das gewünschte audioevent und öffnen sie durch einen Rechtsklick darauf das Kontextmenü. Wählen sie unter „PlugIns“ den gewünschten Reverb-effekt (in unserem Fall Roomworks) aus. Daraufhin öffnet sich die bedienoberfläche des effekt-Plug-ins. Dieses lässt sich wie gewohnt bedienen, auch alle Presets stehen über die Ladefunktion zur Verfügung.

    3 Der Klick auf den Taser „Mehr ...“ erweitert die einstellmöglichkeiten. sie können das Mix-Verhältnis regeln und eine ausklingzeit einstellen, was besonders bei Hall und Delay sinnvoll ist. so wird das effektsignal am ende eines events nicht abrupt abgeschnitten. Per crossfader wird der effekt bei bedarf ein- bzw. ausgefadet.

    2 Klicken sie auf den Vorschau-Taster, um die Parameteränderungen in echtzeit anzuhören. alle aktionen werden darüber

    direkt hörbar gemacht. Das

    bearbeitete audioevent wird

    ständig wiederholt. Hinweis: Falls sie den effekt nicht hören, ist

    möglicherweise Ihr control Room

    aktiviert. Überprüfen sie in diesem Fall die

    audioausgänge in den VsT-Verbindungen.

    4 „ausführen“ rechnet schließlich

    den effekt in das audioevent hinein. auf die gleiche Weise lassen sich auch

    beliebige weitere effekte ergänzen, zum beispiel ein Delay und ein Flanger.

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    http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Steinberg-Cubase-6-6.5-D/F/I-Music-Production-System/art-PCM0010569-000http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Steinberg-Cubase-6-6.5-D/F/I-Music-Production-System/art-PCM0010569-000

  • cubase zone I workshop

    Auf den ersten Blick mag Ihnen die An-wendung von Offline-Plug-ins nicht be-sonders flexibel erscheinen. Aber eben nur auf den ersten Blick!n In der Audio-Prozessliste finden Sie alle von Ihnen angewandten Audioprozesse des entsprechenden Events oder Parts. Über das Menü „Audio“ können Sie die Liste der Audioprozesse öffnen. Im ent-sprechenden Fenster werden alle Prozes-se hierarchisch angezeigt und lassen sich jederzeit editieren, löschen oder austau-schen.n Durch Anwählen eines Prozesses und Klicken auf den Ändern-Schalter öffnen Sie die Bedienoberfläche des Effekts und können Parameter beliebig editieren. Mit der Ersetzen-durch-Taste und Anwahl eines entsprechenden Effektes oder Plug-ins in der darunterliegenden Auswahlliste lassen sich Effekte schnell ersetzen. „Ent-fernen“ nimmt einen Effekt komplett aus der Prozessliste heraus, während „Deak-tivieren“ diesen nur stummschaltet. Auf diese Weise lassen schnell und komforta-bel sich verschiedene Effektverschaltun-gen ausprobieren.n Die Prozessliste bietet also im Prinzip nahezu die gleiche Flexibilität wie die Effekt-Insert-Slots, benötigt aber keinerlei Rechenleistung, da alle Einstellungen di-rekt in die jeweilige Datei hineingerechnet werden.

    K Holger Steinbrink

    Die Audio-Prozessliste

    Durch die Funktion „audioprozesse festset-zen  ...“ im Menü audio werden alle ange-wandten offline-audioprozesse fest in eine neue Datei eingerechnet. Im entsprechenden Dialogfenster können sie einstellen, ob sie eine neue Datei erzeugen oder die alte erset-zen wollen. sinnvoller ist es, eine neue Datei zu erzeugen, so dass die originaldatei erhal-ten bleibt. cubase verwaltet die zuweisung im

    Projektfenster und im audiopool hierbei voll-automatisch. Die audioprozesse festsetzen sollten sie immer dann, wenn das Projekt an andere Musiker/Produzenten weitergegeben oder backup-Dateien mit vollständigen Pro-jektdaten erzeugt werden. so ist gewährleis-tet, dass alle eingesetzten effekte auch beim nächsten Öffnen des songs exakt so klingen, wie sie sollen.

    Tipp: Audioprozesse festsetzen

    beim Festset-zen sollten sie besser immer eine neue Datei erzeugen.

    In der audio-Prozessliste werden alle angewandten Prozesse aufgelistet und können auch verändert werden.

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