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1.1) Ist Technik eher Fluch oder eher Segen und was ist in diesem Zusammenhang die "Zauberlehrling-Metapher"? Die Grundintention von Technik ist immer positiv, jedoch ist Technik zugleich Segen und Fluch, da es immer zu unintendierten negativen Nebenwirkungen kommen kann. (z.B.: Messer). Goethes Zauberlehrling wird als Metapher für das Gesellschaft-Technik- Verhältnis verwendet. Es spricht nicht nur die unintendierten Folgen an, sondern auch die Tatsache, dass man nicht auf dem aktuellen Wissen sitzen bleiben und etwas wagen soll. Es ist aber trotzdem klug, einen Plan B zu haben falls das Vorhaben schief geht - in Form von Risikoabschätzung und Risikovorsorge. 1.2) In welchen unterschiedlichen Rollen kann ein Mensch an Technikentwicklung mitwirken? Niemand kann sich der Verantwortung entziehen, denn jeder Mensch kann zumindest in zwei Rollen mitwirken: - als selektive/r Konsument/in und - als kritische/r Wähler/in. Darüber hinaus wirken manche Menschen auch in Form einer Leistungsrolle mit; zum Beispiel als - Ingenieur/in, Wissenschaftler/in, Manager/in, Politiker/in, oder Journalist/in. 1.3) Wohin führt Technik aus der Sicht von (Technik-)Optimisten? Die Nutzer sind aufgeschlossen gegenüber neuer Technologie, unabhängig vom Einsatzbereich (Haushalt, Kommunikation, etc.). Technikoptimisten sind der Meinung, dass Technik unser Leben gesünder, leichter und komfortabler macht. Während Individuell die Lebensqualität zählt, geht es gesellschaftlich auch um den Lebensstandard. Man möchte schließlich immer auf dem neuesten Stand der Technik sein. 1.4) Wohin führt Technik aus der Sicht von (Technik-)Pessimisten? Durch die wachsende Modernisierung werden zunehmend Risiken und Selbstbedrohungspotentiale freigesetzt. Technik-Pessimisten

Transcript of €¦ · Web view1.1) Ist Technik eher Fluch oder eher Segen und was ist in diesem Zusammenhang die...

1.1) Ist Technik eher Fluch oder eher Segen und was ist in diesem Zusammenhang die "Zauberlehrling-Metapher"?

Die Grundintention von Technik ist immer positiv, jedoch ist Technik zugleich Segen und Fluch, da es immer zu unintendierten negativen Nebenwirkungen kommen kann. (z.B.: Messer). Goethes Zauberlehrling wird als Metapher für das Gesellschaft-Technik-Verhältnis verwendet. Es spricht nicht nur die unintendierten Folgen an, sondern auch die Tatsache, dass man nicht auf dem aktuellen Wissen sitzen bleiben und etwas wagen soll. Es ist aber trotzdem klug, einen Plan B zu haben falls das Vorhaben schief geht - in Form von Risikoabschätzung und Risikovorsorge.

1.2) In welchen unterschiedlichen Rollen kann ein Mensch an Technikentwicklung mitwirken?

Niemand kann sich der Verantwortung entziehen, denn jeder Mensch kann zumindestin zwei Rollen mitwirken:- als selektive/r Konsument/in und- als kritische/r Wähler/in.Darüber hinaus wirken manche Menschen auch in Form einer Leistungsrolle mit; zum Beispiel als- Ingenieur/in, Wissenschaftler/in, Manager/in, Politiker/in, oder Journalist/in.

1.3) Wohin führt Technik aus der Sicht von (Technik-)Optimisten?

Die Nutzer sind aufgeschlossen gegenüber neuer Technologie, unabhängig vom Einsatzbereich (Haushalt, Kommunikation, etc.). Technikoptimisten sind der Meinung, dass Technik unser Leben gesünder, leichter und komfortabler macht. Während Individuell die Lebensqualität zählt, geht es gesellschaftlich auch um den Lebensstandard. Man möchte schließlich immer auf dem neuesten Stand der Technik sein.

1.4) Wohin führt Technik aus der Sicht von (Technik-)Pessimisten?

Durch die wachsende Modernisierung werden zunehmend Risiken und Selbstbedrohungspotentiale freigesetzt. Technik-Pessimisten haben Angst, dass ihre Menschenrechte, wie z.B. der Datenschutz aufgrund von neuartigen Technologien verletzt werden. (Stichwort: gläserner Mensch). Sie stehen neuen Technologien grundsätzlich skeptisch gegenüber. Die meistdiskutierten Bereiche sind hierbei wohl die Atomkraft und vor allem die Gentechnik, welche erhebliche Gefahrenpotentiale bergen.

2.1) Wie ist die Aussage “Gesellschaft bedeutet Legitimität” zu verstehen?

Gesellschaft ist mehr als die Ansammlung einer Vielzahl von Individuen. Recht, Sitte, Pflichten usw., zusammenfassend als „legitime Ordnung“ bezeichnet, sind dieses „Mehr“, das als Objektives dem Subjekt (dem Individuum) gegenübersteht. Man orientiert sich selbst daran und man erwartet, dass auch andere Menschen sich daran orientieren. Das Zusammenleben wird so geordnet und überhaupt erst möglich.

2.2) Was ist Sozialisation?

Sozialisation (bzw. Sozialisierung) ist ein Prozess der einen Menschen sein ganzes Leben lang begleitet. Er beschreibt die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit, zu der sowohl Individualität als auch Sozialität gehören. In seiner Individualität unterscheidet sich der Einzelne von den anderen, in seiner Sozialität drückt sich das Gemeinsame, das mit den anderen Geteilte (soziale Normen etc.) aus. Es werden zumindest drei Phasen der Sozialisation unterschieden:

- Primäre Sozialisation beginnt ab dem Kleinkindalter und findet vor allem in der Familie statt. Sie ist die Basis für die Herausbildung der Identität. Die in dieser Phase verinnerlichten Muster gelten als weitgehend stabil (aber nicht gänzlich unveränderlich).- Sekundäre Sozialisation bereitet das Individuum auf seine Rollen in der Gesellschaft vor. Sie findet ebenfalls in der Familie statt, aber darüber hinaus auch im Kindergarten, in der Schule, in Freizeiteinrichtungen usw. Prägend sind hier vor allem die peer groups (die akzeptierten Gleichaltrigen) und die Mediensozialisation(Einfluss moderner Medien wie TV, Computerspiele und Internet).- Tertiäre Sozialisation findet im Erwachsenenalter statt. Dieser Teil des Sozialisierungsprozesses ist am meisten vom Individuum selbst bestimmt. Der Erwachsene verändert sich in der Interaktion mit seiner sozialen Umwelt. Am markantesten ist die tertiäre Sozialisierung im Berufsleben (Berufsrollen).

2.3) Wie sieht die „Landschaftskarte“ der Gesellschaft aus? (Überblick Grafik)

2.4) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Person“?

Das Sozialgebilde Person dient als Schnittstelle zwischen dem Individuum und der

Gesellschaft. Zu dieser Schnittstelle gehören die soziale Adresse (Name, Geburtsdatum etc.), die Persona (Kleidung, Auftreten etc.) und ein persönliches Rollenset (freiwillige/unfreiwillige Auswahl möglicher gesellschaftlicher Rollen, z.B. Rolle in der Familie, im Staat, in der Gemeinschaft etc).

2.5) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Familie“?

Als Urtypus aller Sozialgebilde gilt die Familie. Sie ist sogar älter als das Sozialgebilde Person, weil in archaischen Gesellschaften der Mensch nicht primär als Individuum angesehen wurde, sondern als Teil der Gemeinschaft (Klan, Stamm, Sippe). Dies drückte sich in solchen Vorstellungen wie „Sippenhaftung“ aus. Heutzutage fungiert Familie als Privatsphäre und emotionaler Rückzugsraum im Gegensatz zu Öffentlichkeit. Familien sind Gemeinschaften, werden aber wegen ihrer Wichtigkeit als eigenes Element angeführt. Als Haushalt ist die Familie eine Zweckgemeinschaft.

2.6) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Organisation“?

Organisationen als Sozialgebilde integrieren Menschen in Form der Mitgliedsrolle. Da wir in einer Organisationsgesellschaft leben ist praktisch jeder von uns Mitglied einer oder mehrerer Organisation/en. Etwa in Form von Berufsrollen (Firma, Universität, Spital etc.) oder Freizeit-/Ehrenamtsrollen (Sportverein etc.). Die Rechtspersönlichkeit einer Organisation heißt „juristische Person“ und kommt durch einen Rechtsakt zustande (Eintrag in das Unternehmensgesetzbuch, Vereinsregister usw.). Hierarchien legen top-down die Rechte und Pflichten der Mitglieder fest und Routinen sind die gelebten Kombinationen von formalen (Richtlinien, Betriebsvereinbarungen etc.) und informellen Strukturen (Kontakte/Netzwerke).

2.7) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Internationale Organisation“?

Internationale Organisationen gibt es in Form von(i) zwischenstaatlichen Organisationen IGOs (intergovernmental organizations)

orientiert am Völkerrecht;(ii) zivilgesellschaftlichen internationalen nichtstaatlichen Organisationen INGOs

(international non governmental organizations) orientiert an Visionen sozialer Bewegungen zu Umweltschutz, Menschrechte usw.; und

(iii) internationalen Wirtschaftsunternehmen (MULTIS multinational companies) orientiert an Profit.

2.8) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Gemeinschaft“?

Die Integration in Gemeinschaften drückt sich über das Zugehörigkeitsgefühl aus; also über etwas, das weniger greifbar ist als eine Organisationsmitgliedschaft oder eine

Staatsbürgerschaft. Gemeinschaft ist ein Sammelbegriff für eine ganze Reihe von Sozialgebilden, die so charakterisiert werden können:

(i) Wertegemeinschaften (z.B. Glaubensgemeinschaften, soziale Bewegungen);(ii) Zweckgemeinschaften (z.B. wissenschaftliche Gemeinschaften);(iii) Emotionsgemeinschaften (z.B. Fußballfans);(iv) Traditionsgemeinschaften (z.B. Brauchtum).

2.9) Was sind die Kennzeichen des Sozialgebildes „Funktionssystem“?

Funktionssysteme sind historisch gesehen junge Sozialgebilde. Man spricht davon, dass unsere heutige Gesellschaft nach Funktionen ausdifferenziert ist: Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Bildung, Recht, Religion, Kunst, Massenmedien usw. Die Integration in Funktionssysteme passiert weder über eine Mitgliedschaft noch über ein Zugehörigkeitsgefühl, sondern über die Nutzung der sogenannten symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien. Diese werden auch Erfolgsmedien genannt, weil sie die Wahrscheinlichkeit und damit den Erfolg von Kommunikation weit über persönliche Interaktionen hinaus erhöhen. Beispiele zu Erfolgsmedienund ihre jeweilige binäre Codierung sind:

(i) zum Funktionssystem Wirtschaft gehört das Medium „Geld“ und der binäre Code Zahlungsfähig/Zahlungsunfähig;

(ii) zum Funktionssystem Wissenschaft das Medium „Wahrheit“ mit wahr/falsch bzw. Erkenntnis/Irrtum;

(iii) zum Funktionssystem Politik gehört das Medium „Macht“ und die binäre Codierung von Macht ist Amt innehaben/nicht-innehaben bzw. Regierung/Opposition.

3.1) “Autonomous Vehicles”:

Was sind die erwarteten Impacts?große Menge an Daten durch Autos, effizientere Kommunikation zwischen Fahrzeugen, es könnten Leben gerettet und viele Verkehrsunfälle verhindert werden, Sprit könnte gespart werden -> weniger CO2-Abgase, Verbesserung in der Staubildung

Was sind die unerwarteten Impacts?die Definition eines „verantwortlichen“ Fahrers (bzgl. Alter, Kompetenz, Behinderung,..) müsste überdacht werden, vll. Wären dann IT-Skills erforderlich, um solche Autos steuern zu

dürfen, Auswirkungen auf die öffentlichen Verkehrsmittel

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Haftung bei Unfällen/Schäden, Datenschutz, Qualitätsstandards

3.2) “Graphene”:

Was sind die erwarteten Impacts?flexible Bildschirme, Nachtsicht-Kontaktlinsen, da Graphene sehr leicht und dünn istmehr Innovation für Schaltkreise, da es wärmeleitend ist -> stärkere Computersysteme mit mehr Transistoren

Graphene-Transistoren bei höherer Frequenz als Silikon, effektivere Foto-Detektoren für Supercomputer, die Daten über Licht statt über Elektronen übertragen

Was sind die unerwarteten Impacts?Graphitvorkommen ist begrenzt, die Wirtschaft könnte Auswirkungen von einer Abhängigkeit des Materials tragen, wenn es in bestimmten Anwendungen benötigt wirdAuswirkungen auf die Umwelt und Menschen, da bestimmte Prozesse in der Graphene Produktion höchst giftige Chemikalien benötigenGesundheits- und Sicherheitsrisiken durch Einsatz von Graphene in 3D-printing

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Umweltschutzgesetze müssten vll überarbeitet werden

3.3) “3D Printing”:

Was sind die erwarteten Impacts?Statt etwas einzukaufen, würde man es sich selbst drucken, bequem von zuhause und mit der Möglichkeit, die Spezifikationen bestimmen zu könnenEs würde nicht mehr für die Herstellung des Produkts selbst sondern für das Design gezahlt werdenEffektivere Maschinen und Komponenten könnten designt und hergestellt werdenReduktion von Produktionskosten für UnternehmenBrandwunden heilen mit Bio-print-Sprays

Was sind die unerwarteten Impacts?Wissensstand der Bevölkerung in Bezug auf den Umgang mit 3D-Printern wäre ungleich verteilt (die jüngere Generation würde sich besser damit auskennen, nachteilig gegenüber der älteren)Auswirkungen auf die Wirtschaft, wenn sich das Shopping-Verhalten der Menschen dadurch ändert

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Gesetzgebung über geistiges Eigentum müsste überdacht werdenWer trägt die Verantwortung für die Produktsicherheit und die korrekte Funktionsweise?Bei Toten, wer erhält deren Zellen und Körpergewebe?

3.4) “Massive Open Online Courses”:

Was sind die erwarteten Impacts?Kostenersparnis für Bildung, mehr Arbeitsplätze für Studenten und Experten, Schummelpotenzial steigt

Was sind die unerwarteten Impacts?Ältere Generationen mit schlechteren IT-Skills könnten Nachteil haben

Traditionelles Studieren an einer Uni könnte zurückgehen oder aber es könnte zu einem Anwachsen der Ausbildungen generell führen, da mehr Menschen durch den leichten Zugang zu Wissen gebildeter wären, es könnten sich auch Ungleichgewichte im Interesse an Ausbildungszweigen bilden

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Neue oder Abänderung von Gesetzen in Bezug auf Datenerfassung, Datenschutz, Kommerzialisierung von MOOC Material und Bildungsqualitätsstandards

3.5) “Virtual Currencies (Bitcoin)”:

Was sind die erwarteten Impacts?Es wird kein Drittunternehmen benötigt, um Transaktionen zu verifizierenBilligere, einfachere und schnellere Methode fürs BezahlenKeine Bankkontos mehr nötigNiedrigere Ausgaben für Klein-/Start-Up-Unternehmen, da Transaktionskosten niedriger werden würden

Was sind die unerwarteten Impacts?Kriminelle Aktivitäten können steigen, weil die Identifizierung unsicherer abläuft (Nummer statt über Bankkonto mit fixen Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse,..)Sicherheit und Geheimhaltung ist nicht gesichert durch fehlende oder schlechte Verschlüsselung von Kommunikation ansichAnonymität von Bitcoin könnte es schwer machen, kriminelle Täter zu identifizieren

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Kein Heimatland von Bitcoin vorhanden -> Zuständigkeit dafür in Bezug auf Rechtsfragen nicht bekannt, wenn bei einer Kriminaltat Täter aus aller Welt erwischt werdenVersteuerung von Zahlungen

3.6) “Wearable Technologies”:

Was sind die erwarteten Impacts?Viele Vorteile im Gesundheitsbereich: Detektion von Blutgerinnsel, Überwachung von Vitalzeichen, Überwachung der Wundheilung wodurch ärztliche Behandlung besser angepasst werden können und wodurch älteren Patienten den Arztbesuch erleichtert werden kannUnterstützung im Beruf, zB. Smarte Jacke für FeuerwehrmännerKleidung aus Photovoltaik-Material, um bspw. Smartphones unterwegs zu laden

Was sind die unerwarteten Impacts?Die Gesundheitsinformationen könnten von Fremden abgegriffen werdenAusgrenzung von Teilen der Bevölkerung, die aus verschiedensten Gründen keine Technology am Körper tragen wollen/dürfen

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Richtlinien für Datenschutz und Privatsphäre vom User selbst aber auch von der Umwelt (User mit Google Glass macht Foto von anderen) müssen angepasst werdenIn Bezug auf Wearables die Arbeitnehmeraktivitäten überwachen müsste festgelegt werden, inwieweit das zulässig ist

3.7) “Drones”:

Was sind die erwarteten Impacts?Personalkräfte in gefährlichen Berufen einsparen, bspw. Bei Bekämpfung von WaldbrändenAuswirkungen auf die Sicherheit und den Datenschutz der ÖffentlichkeitKonflikte im Luftraum mit Zivil- und Militärflugzeugen

Was sind die unerwarteten Impacts?Gesellschaftliche Angst, beobachtet zu werden, könnte sich entwickelnAuswirkungen auf das Verhalten von EinwohnernAuswirkungen auf die Sicherheit der Öffentlichkeit, wenn Kommunikation zu den Drohnen nicht sicher genug sind und Daten abgefangen werden können

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Spezielle Gesetze für Drohnen werden nötig sein, um das Ausmaß an Daten festzugelegen, die aufgenommen werden dürfen, in Bezug auf die öffentl. PrivatsphäreRegelung der Verantwortung bei Schäden an Dritten, bspw. Zerkratzen von Fahrzeugen, Einschlagen in Gebäuden und Verletzen von Personen

3.8) “Aquaponic Systems”:

Was sind die erwarteten Impacts?Umweltschonung, Ressourcen- und Kosteneinsparung durch geschlossene Produktionsschleifen in der LandwirtschaftKürzere Lieferketten durch Produktion in Konsumentennähe (also in der Stadt) -> höhere LebensmittelsicherheitReduzierung des Wasserverbrauch (für Lebensmittelherstellung benutzt) durch Ausnutzung gefilterten Abwassers

Was sind die unerwarteten Impacts?Ernährung und Gesundheit würde daran leiden, wenn bestimmte Mineralien, Vitamine und sonstiges in der Nahrung fehlenWiederherstellung der Verbindung zwischen Bevölkerung und Lebensmittelproduktion durch Einsatz im StadtbereichAuswirkungen auf Lebensmittelpreise und Zugänglichkeit durch das sehr teure SystemAuswirkungen auf Arbeitsplätze im neuen und traditionellen SystemAuswirkungen auf Wasserpreise

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Gesetzesänderungen in Bezug auf Gentechnik um Aquaponic Systems Erträge zu verbessernÄnderung der Raumplanungspolitik in Bezug auf die Einbettung von Aquaponic Systems in die Gesellschaft, vll müsste ein Teil der Bevölkerung woanders abwandern

3.9) “Smart Home Technologies”:

Was sind die erwarteten Impacts?Effizienzsteigerung in Bezug auf Ressourcen und Zeiteinsparung

Speicherung von Energie und Steuerung des Energieverbrauchs -> fördert die Benutzung von erneuerbaren Energien und den Einsatz von el. Fahrzeugen

Was sind die unerwarteten Impacts?Auswirkungen aufs soziale Verhalten, Beziehungen, persönliche Privatsphäre und SicherheitZeiteinsparung könnte sich auf Arbeitsstunden auswirkenWenn Hausarbeit komplett vom Smart Home übernommen wird, könnte das die Architektur von Häusern und die Freizeitgestaltung (mehr Zeit im Freien verbringen) verändernAuswirkungen auf den Medizinsektor (Krankenschwestern und Pfleger), wenn Smart Homes die Pflege daheim ermöglichen würden

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Datenschutz und Privatsphäre von Smart Home Benutzern gegenüber Attacken aus dem InternetRegelungen in Bezug auf die DatensammlungVerantwortung bei Konflikten und Fehlern (wenn zb. Automatisch vom Kühlschrank bestelltes Essen nicht passt)

3.10) “Electricity Storage (Hydrogen)”:

Was sind die erwarteten Impacts?In Verbindung mit erneuerbarer Energie soll es den CO2-Ausstoß drastisch reduzieren und somit den Klimawandel verlangsamenElectricity Storages werden helfen, sich von fossilen Energiequellen zu distanzieren und stattdessen den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen zu fördernSie bieten eine hohe Flexibilität beim Energiebedarf-Management (da ja die Erzeugung durch erneuerbare Energiequellen recht unflexibel ist) und werden sehr wichtig für Smart Grids in Zukunft seinHaushalte und Firmen könnten damit off-grid gehen, also sich unabhängig vom Netz versorgen

Was sind die unerwarteten Impacts?Durch die Möglichkeit off-grid zu gehen, könnten sich die Orte der Bevölkerungszentren ändern, also dorthin, wo die Erzeugung am effizientesten istElectricity storages könnten die Entwicklung von Wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen ankurbeln

Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? (anticipatory law-making)Finanzierung von wasserstoff-basierenden SpeichernSicherheit von Bewohnern und Arbeitern in der Nähe solcher TechnologienGesetze, damit solche Technologien keine Gefahren für die lokalen Wildtiere darstellen

4.1) Warum ist es so schwierig den Begriff „Klimawandel“ zu bestimmen?

Der Begriff Klimawandel ist schwer zu bestimmen weil das Klimasystem sehr komplex ist und das Wissen unvollständig. Deshalb spielen Annahmen, Wahrscheinlichkeiten und Hochrechnungen eine große Rolle. Es steht aber seit kurzem fest, dass zu 95%iger

Wahrscheinlichkeit die Menschen und ihre Aktivitäten die Hauptursache für die Erderwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind.

4.2) Wodurch unterscheiden sich Wetter und Klima?

Das Wetter bezeichnet eine Schwankung des Zustands der Atmosphäre über einen geringen Zeitraum von Minuten bis zu ein paar Tagen. Die Wetterforschung beschäftigt sich mit der Entstehung von Wetterphänomenen wie Hoch- und Tiefdruckgebieten.

Das Klima ist das mittlere Wetter über einen langen Zeitraum von über 30 Jahren. Es ist sozusagen eine Statistik über das Wetter dieser Zeitperiode. Die Klimaforschung beschäftigt sich mit der Gesamtheit der Tiefs, Hurrikaneetc. in diesem Zeitraum.

4.3) Aus welchen Subsystemen besteht das Weltklimasystem?

Das Weltklimasystem besteht aus den Weltklimasubsystemen: Atmosphäre (Stickstoff, Sauerstoff, Ozon etc.), Hydrosphäre (Ozeane und Wasserkreislauf auf den Kontinenten), Kryosphäre (Eis, Schnee), Biosphäre (Tiere und Pflanzen), Pedosphäre (Boden) und Litosphäre (Gestein). Die Klimawissenschaft kombiniert alle Einflüsse der Subsysteme zu Klimamodellen, welche lediglich eine Annäherung an das Klima liefern und keine genaue Berechnung.

4.4) Was ist die Energiebilanz der Erde?

Die Energiebilanz ergibt sich aus der Differenz der kurzwelligen Einstrahlung und der Abstrahlung. 50% der Strahlung wird von der Erde absorbiert. Ein Teil der Strahlung wird reflektiert. Ein Teil der absorbierten Energie wird als Wärmeenergie an die Atmosphäre abgegeben.4.5) Warum ist der natürliche Treibhauseffekt wichtig?

Der natürliche Treibhauseffekt macht erst das Leben auf der Erde möglich, da die Treibhausgase verhindern, dass die von der Erdoberfläche reflektierte Wärmestrahlung vollständig ins Weltall entweicht. Es ist eine Art Schutzschild, das die Erde warm hält (statt -18° ohne Treibhauseffekt).

4.6) Was bedeuten im Zusammenhang mit dem Klima die Begriffe „Sonnenfenster“ und „atmosphärisches Fenster“?

Generell versteht man darunter Bereiche, also „Fenster“, in denen die kurzwellige Einstrahlung und die langwellige Abstrahlung fast ungehindert passieren können.Beim Sonnenfenster absorbiert die Atmosphäre nur einen kleinen Teil der kurzwelligen Einstrahlung.Beim atmosphärischen Fenster absorbiert die Atmosphäre nur einen kleinen Teil der langwelligen Abstrahlung der Erdoberfläche.Das Sonnenfenster ist größer als das atmosphärische.

4.7) Was sind Aerosole und welche Rolle spielen sie im Klimasystem?

Aerosole sind feste oder flüssige Partikel in der Atmosphäre mit einer typischen Größe zwischen 0,01 und 10 μm. Dabei kann es sich zum Beispiel um Ruß, Mineralstaub, Meersalz oder organische Teilchen handeln. Auch Aerosole absorbieren und emittieren Energie. Da sie aber ebenfalls in erheblichem Ausmaß Sonneneinstrahlung reflektieren, tragen sie insgesamt zur „Kühlung“ bei. Große Vulkanausbrüche können die mittlere Erdoberflächentemperatur für Monate oder sogar Jahre um bis zu einem halben Grad senken.

4.8) Was bewirkt den anthropogenen Treibhauseffekt?

Anthropogen verursachter Klimawandel ist der Klimawandel der durch den Menschen, z.B. durch die Industrialisierung und damit folgender höherer Konzentration von Treibhausgasen verursacht wird. CO2 entsteht z.B. bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie bei der Gewinnung von Kraftstoff. Langlebige Treibhausgase wie CO2 bleiben lange in der Atmosphäre und tragen durch den Treibhauseffekt zur Oberflächenerwärmung bei.

4.9) Was bedeutet der Begriff Albedo?

Mit Albedo (von lat. albedo: weiße Farbe, das Weiß) wird der reflektierte Anteil der Sonneneinstrahlung bezeichnet. Die Albedo der Erde verändert sich mit- dem Wechsel der Wolken,- dem Ausmaß der vorhandenen Aerosole,- den Eis- und Schneeverhältnissen (große helle Flächen = hohe Albedo) und- der Landnutzung (dunkle, mit Vegetation bedeckte Fläche = niedrige Albedo).

4.10) Wie will die UNESCO den Spannungen der Weltgesellschaft begegnen?

Sie betont, dass es dringend notwendig ist, in kulturelle Vielfaltund interkulturellen Dialog zu investieren und zwei Hauptziele zu verfolgen- nachhaltigen Entwicklung, in der die drei Säulen Wirtschaft, Soziales und Natur (soweit wie möglich) harmonisch integriert sind- Friedenskonsolidierung und Konfliktprävention unter Anerkennung der kulturellen Vielfalt

4.11) Was bedeutet der Begriff Globalisierung?

Globalisierung bezeichnet die Zunahme der nationenübergreifendenBeziehungen. Man kann zumindest drei Dimensionen unterscheiden:- Ökonomie: Etablierung eines Weltmarkts (Güter/Dienstleistungen/Kapital) und Internationalisierung der Produktion (Multis)- Kultur: Ausbreitung westlicher Wertvorstellungen und Lebensstile (Tourismus, Migration, Musik, Film) aber auch Integration anderer Kulturelemente (z.B. Essen) in die westliche Kultur- Recht: Ausweitung des internationalen Rechtsverkehrs (z.B. Völkerrechtliche Verträge)

4.12) Welche Arten von Völkerrecht gibt es und für wen gilt es?

Es gibt zwei Grundarten von Völkerrecht:- Völkervertragsrecht, (international treaty law), das aus multilateralen oder bilateralen Verträgen zwischen Völkerrechtsubjekten besteht. Es enthält konkrete Verhaltensregelungen. Im Streitfall wird der Internationale Gerichtshof (International Court of Justice) zur friedlichen Beilegung angerufen. Beispiele des Völkervertragsrechts im Bereich des Handels sind GATT General Agreement on Tariffs and Trade und TRIPS Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights; im Bereich des Klimaschutzes das Kyoto Protocol to the United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC).

- Völkergewohnheitsrecht (Allgemeines Völkerrecht; customary international law) bezieht sich auf die von den Völkerrechtssubjekten allgemein anerkannten Rechtsnormen. Es ist im Vergleich zum Völkervertragsrecht vage und wird im Zweifelsfall erst durch Entscheid des Internationalen Gerichtshofskonkretisiert.

4.13) Was ist das Internationale Privatrecht und was versucht die Haager Konferenz?

Das Internationale Privatrecht bezieht sich auf natürliche Personen und juristischePersonen. Juristische Personen in Form von zivilgesellschaftlichen INGOs und wirtschaftlichen MULTIs. Jeder Staat hat ein eigenes Internationales Privatrecht, das sich auf einen Sachverhalt mit Auslandsberührung bezieht. Dabei gilt, dass Sachverhalte mit Auslandsberührung nach derjenigen Rechtsordnung (= fremdes Recht) zu beurteilen sind, zu der die stärkste Beziehung besteht.

Die „Haager Konferenz für Internationales Privatrecht“ arbeitet an der fortschreitenden Vereinheitlichung der Regeln des Internationalen Privatrechts um Kollisionen der unterschiedlichen „nationalen internationalen Privatrechte“ zu vermeiden.

4.14) Kennzeichen der UNO als IGO (international governmental organization)?

1945 von 51 Staaten gegründet und hat heute 193 Mitglieder. Beobachterstatus haben der Vatikan, Palästina und eine Vielzahl anderer IGOs wie EU, INTERPOL und OPEC. Das oberste Ziel der UN ist die friedliche Lösung von Konflikten und der soziale Ausgleich zwischen den Regionen/Staaten der Welt.

4.15) Kennzeichen der EU als IGO?

1950 von sechs Staaten als Wirtschaftsverband gegründet und hat sich bis heute auf 28 Mitglieder vergrößert. Kennzeichen sind, dass das Gemeinschaftsrecht Durchgriffswirkung in den Mitgliedsstaaten hat (durch Abtreten von Hoheitsrechten der Mitglieder) und dass das Europaparlament direkt gewählt wird, sprich von den Bürgern der EU.

4.16) Was sind zivilgesellschaftliche internationale Organisationen und welche engagieren sich beim Thema Klima?

Das sind Organisationen, die sich mit gesellschaftlichen Visionen, Werten und Interessen im Zusammenhang mit Menschenrechten, Bildung, sozialer Sicherheit, Umweltschutz, Tierschutz usw. weltweit engagieren. Greenpeace und WWF engagieren sich beim Thema Klima.

4.17) Was ist das IPCC und warum ist es in der Klimadiskussion so wichtig?

Das IPCC ist ein internationales Forum für Klimawandel und sammelt das weltweit gesamte Wissen über den Klimawandel und dessen Auswirkungen und Folgen um diese zu erforschen. Unsicherheiten im Klimawandel werden vom IPCC in Wahrscheinlichkeitsszenarien dargestellt.

4.18) Welche Unsicherheits-Nomenklatur verwendet das IPCC?

Das IPCC verwendet folgende 2 Metriken, um den Umgang mit Unsicherheiten zu erleichtern:

- Wenn es darum geht den Gewissheitsgrad einer Aussage einzuordnen, dann wird der Grad des Vertrauens bezüglich der Richtigkeit angegeben (qualitatives Vertrauensniveau): von sehr hohem Vertrauen bis zu sehr geringem Vertrauen. Das Vertrauen in die Aussagekraft wird zweidimensional entwickelt: die eine Dimension bezieht sich auf Art, Menge, Qualität und Konsistenz der Belege (z.B. Daten, Prozess-Verständnis, Theorie, Modelle, Expertenbeurteilung) und die zweite Dimension auf den Grad der Übereinstimmung. Das Vertrauen in eine IPCC Aussage ist dann am höchsten wenn es eine robuste Wissensbasis gibt und gleichzeitig die weltweit führenden Experten in der Interpretation der Wissensbasis übereinstimmen.

- Wenn es darum geht die Sicherheit der Erwartung eines Ereignisses zu bestimmen, dann wird die Eintrittswahrscheinlichkeitangegeben: von praktisch sicher bis zu äußerst unwahrscheinlich. Dies sind quantitative Unsicherheitsangaben auf Basis von statistischenAuswertungen der beobachteten Daten und/oder Modellresultaten.

4.19) Was sind Representative Concentration Pathways beim Thema Klima?

???

4.20) Welche Änderungen im Klimasystem dokumentiert der jüngste IPPC-Report?

Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und viele dieser seit den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen sind seit Jahrzehnten bis Jahrtausenden nie aufgetreten. Die Atmosphäre und der Ozean haben sich erwärmt, die Schnee- und Eismengen sind zurückgegangen, der Meeresspiegel ist angestiegen und die Konzentrationen der Treibhausgase haben zugenommen.

4.21) Was bedeutet Radiative Forcing beim Thema Klima?

Prozesse, welche die Energiebilanz der Erde verändern, sindTreiber des Klimawandels. Der Strahlungsantrieb (‚radiative forcing’, RF) quantifiziert die durch Veränderungen der Treiber verursachte Änderung des Energieflusses bezogen auf 1750 W/m². Positive RF-Werte führen zu einer Erwärmung der Erdoberfläche, negative RF-Werte zu einer Abkühlung der Erdoberfläche. Der RF wird abgeschätzt basierend auf in-situ- und Fernerkundungs-Beobachtungen, den Eigenschaften von Treibhausgasen und Aerosolen sowie Berechnungen mit numerischen Modellen, welche die beobachteten Prozesse darstellen.

4.22) Wie wird sich die globale Erdoberflächentemperatur laut IPCC bis 2100 ändern?

In allen RCPs sind die atmosphärischen CO2-Konzentrationen in 2100 im Vergleichzu heute aufgrund des weiteren Anstiegs der kumulativen CO2- Emissionen in die Atmosphäre während des 21. Jahrhunderts höher, daher wird die Erdoberflächentemperatur bis 2100 steigen. Bsp von RCPs: RCP2.6 -> RF bei 3 W/m², bei dem im Gegensatz zu RCP8.5 (RF bei 8,5 W/m²), die Erdoberflächentemperatur nur marginal ansteigt.

4.23) Wie weit wird der mittlere globale Meeresspiegel bis 2100 steigen?

Der mittlere globale Meeresspiegel kann abhängig vom gewählten Szenario (bspw. RCP2.6, 4.5,…) zwischen 0,4m und 0,63m ansteigen.

4.24) Wie viel Erwärmung verträgt die Erde?

Laut einer Reihe von Wissenschaftlern verträgt die Erde gerade einmal ein plus von 1°C. Bei einer Erwärmung von 2°C würden bspw. das arktische Eis und Korallenriffe in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einer Erwärmung von 3-4°C könnte unsere Zivilisation und unsere Natur nicht weiterbestehen.

4.25) Wie ist das Kyoto-Protokoll entstanden?

1987 wurde das Montreal Protokoll beschlossen, um zur Reduzierung von Emissionen zu verpflichten. 1992 fang der Rio-Prozess statt, bei dem die drohende

Ressourcenknappheit diskutiert wurde. In Rio wurde ein Klima-Rahmenabkommen beschlossen, um die Treibhausgaskonzentration auf einem ungefährlichen Niveau zu halten. Diese wurde von 166 Staaten unterzeichnet, beinhaltete jedoch noch keine konkreten Verpflichtungen. Als Erweiterung des Klima-Rahmenabkommens aus Rio wurde dann das Kyoto-Protokoll beschlossen, welches konkrete Verpflichtungen beinhaltet um die Emissionen zu verringern.

4.26) Was sind die Kyoto Ziele?

Das Hauptziel ist die weltweite Reduktion der Treibhausgasemissionen, wobei die industrialisierten Länder mehr Verpflichtungen tragen als Länder ohne große Industrie. Die jährlichen Treibhausgasemissionen sollen bis zur ersten Ergebnisanalyse (2008-2012) um mindestens 5% gegenüber dem Niveau von 1990 reduziert werden.

4.27) Was sind die flexiblen Kyoto Mechanismen?

1) Cap and trade: Je nach Deckelung erhalten die Vertragsländer Verschmutzungsrechte in Form von Zertifikaten. Diese können untereinander gehandelt werden. Wenn ein Land sein Ziel deutlich erreicht hat, kann es seine Verschmutzungsrechte an andere Länder abtreten.

2) Technologietransfer I: Vertragsländer können Gutschriften für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern bekommen

3) Technologietransfer II: Auch für Klimaschutzprojekte in industrialisierten Ländern kann es Gutschriften geben

4) CO2-Senkung: Emissions-Gutschriften können mittels Senkenaktivitäten (z.B. Waldaufforstung) erreicht werden.

4.28) Wie sind die Eckdaten von Kyoto II?

- Das Kyoto Protokoll wird bis 2020 verlängert.- Die Reduktionsziele 2020 sind bei den meisten Ländern minus 20% (Referenzjahr 1990)- Es wird auch das Treibhausgas Stickstofftrifluorid (NF3) einbezogen

4.29) Was ist das EU-ETS?

Das EU-ETS ist das Emission Trading System welches eingeführt wurde um als"Kohlestoff-Markt" zu dienen. In diesem System stehen Unternehmen - bzw. deren Anlagen mit großem Emissionsausstoß - im Mittelpunkt. Die Unternehmen erhalten vom

Staat jährliche Verschmutzungsrechte (Zertifikate) für die jeweiligen Anlagen. Als Beispiel sei die Raffinerie Schwechat genannt, die eine sehr große Zertifikatmenge besitzt.

4.30) Wie will Europa Energieeffizienz vorantreiben?

- Beleuchtung (Straßen, Haushalte, Bürogebäude, Gastronomie/Hotellerie) - Einsatz von LED und Halogenlampen- Fernwärme – Anschluss im Gebäudebestand und bei Neubauten- Thermisch verbesserte Gebäudehüllen- Kesseltausch – Erneuerung von Erdgas-/Ölbrennkesseln, Gas-Kombithermen und Einsatz von Biomassekesseln- Photovoltaikanlagen – Installation- Intelligente Zähler und informative Abrechnungen – Berechnung der Energieeinsparung und zeitnahe Verbrauchsablesung und direktes Feedback- Solarthermische Anlagen – Installation- Wärmepumpen – Einsatz von Erdwärmepumpen, Grundwasserwärmepumpen im Neubau- Haushaltsgeräte – Erneuerung von Kühl-/Gefriergeräten

4.31) Was sind variable erneuerbare Energiesysteme?

Zusammenschluss von verschiedenen erneuerbaren Energiequellen, die im Einklang miteinander funktionieren müssen, um die Unbeständigkeit und Unberechenbarkeit von mitwirkenden Energiequellen wie Sonne und Wind zu kompensieren und ein kontinuierlich ausreichendes Energieangebot zu generieren.

4.32) Wie funktioniert Carbon Capture and Storage und was ist BECCS?

Das abgeschiedene CO2 wird gespeichert. Bspw. Durch Einpressen in tiefe Gesteinsformationen oder Salzstöcke oder durch Einlagerung in Bergewerke oder am Meeregrund.Bei BECCS wird das CO2 in Biomassekraftwerken abgetrennt und gespeichert.

4.33) Wie kann ein klimafreundlicher Lebensstil der Menschen erreicht werden?

Durch attraktive Angebote, die klare Vorteile für die Menschen bringen (unkompliziert, kostensparend,..), wie zB. intelligente Zähler um die Energieeffizienz zu steigern. Oder durch aktive Promotion, um ein Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu schaffen

5.1) Durch welche Verflechtungsdynamik kam die erste industrielle Revolution zustande?

Der Schützenwebstuhl und die Spinnmaschine gaben einen ersten Anstoß aber so richtig begann die erste industrielle Revolution erst mit der Erfindung der Dampfmaschine von Thomas Newcomen (verbessert durch James Watt). Die Dampfmaschine setzte sich nach dem ersten Einsatz im Bergbau (zum Abpumpen von Grundwasser) dann auch im Hüttenwesen, der Textilindustrie und im Verkehr durch (Dampfschiff, Dampflok).

5.2) Was war die soziale Folge der ersten industriellen Revolution?

Es entstand eine neue soziale Klasse, das Proletaliat/ die Arbeiterschaft. Dadurch, dass Maschinen nun einen Großteil der Arbeit erledigten und weniger Muskelkraft benötigt wurde, wurden Frauen und Kinder beschäftigt, weil diese geringere Löhne als Männer erhielten. Folge: der Schulunterricht der Kinder wurde drastisch minimiert oder fiel komplett aus; außerdem waren die Arbeitstage lang, wodurch die Gesundheit der Arbeiter schlechter wurde

5.3) Was sind die Charakteristika der prototypischen industriellen Forschungslabore „Menlo Park“ und „West Orange“?

Menlo Park: von Edison errichtet, 30 mal 10 Meter großes, 2 stöckiges Gebäude mit 13 Mitarbeitern. Dort arbeiteten Spezialisten aus unterschiedlichsten Teilen der Welt. Errungenschaften waren die Entwicklung der Glühlampe und des dazugehörigen Stromnetzes sowie die organisatorische Innovation der angewandten Industrieforschung. Teslas Ideen wurden dort abgelehnt.

West Orange: 1887 auf Basis der Erfahrungen in Menlo Park von Edison errichtet, etwa zehnmal so groß wie Menlo Park. Dort wurde praktisch alles gemacht, von der Damenarmbanduhr bis zur Lok.

5.4) Wie ist die Geschichte des ersten städtischen Beleuchtungssystems?

Inspiriert durch neumodische Beleuchtungsanlagen wollte Edison die Energieverteilung und –versorgung einer ganzen Stadt realisieren. Zu dieser Zeit versuchten sich bereits zahlreiche Erfinder seit 50 Jahren an diesem Problem, ohne Erfolg. Edison arbeitete aber bereits erfolgreich mit kleinen Lichtquellen, die bei hohem Widerstand wenig Strom verbrauchten und die man unabhängig von anderen Lampen ein- und ausschalten konnte. Mithilfe Verbesserung der Dynamos und Optimierung der Glühfäden, begann das Großprojekt Stadtbeleuchtung 1881 in der Nähe der Wall Street mit dem Ziel, Finanzleute für Edisons Idee zu gewinnen. Der erste Probelauf der Dynamos war ein Fiasko, da die Drehzahlen nicht ausreichend geregelt werden konnten. Nach einer schwierigen Aufbau- und Anlaufzeit gelang das Projekt dann aber doch noch im Jahre 1882 in New York!

5.5) Wie verlief der Stromkrieg?Es ging um die Durchsetzung des Wechselstroms, über die Edison und Westinghouse stritt. Westinghouse setzte mithilfe von Tesla und seinem Wechselstrommotors auf den Wechselstrom-Kraftwerke, mit denen es möglich war, den Strom auch über weite Strecken zu transportieren und ganze Industrieanlagen mit Strom zu versorgen. Westinghouse gelang der Einstieg in die Energieversorgung mit Bravur, innerhalb kürzester Zeit, verkaufte er eine Vielzahl an Wechselstrom-Kraftwerken, die noch dazu kostengünstiger als das System von Edison waren, weil sie auch außerhalb der Städte errichtet werden konnten (geringe

Grundstückspreise) und ein großes Gebiet versorgen konnten. Daraufhin rief Edison den Stromkrieg aus und kämpfte öffentlich mit allen Mitteln gegen Westinghouse an (Tiertötungen, Exekutionssysteme für Todesurteile mit Westinghouse-Generatoren). Nach langem Hin und Her gewann Westinghouse den Stromkrieg als den Auftrag für die Beleuchtung der 400-Jahre-Kolumbus-Feier 1893 erhielt und diesen auch erfolgreich durchzog, obwohl Edison die Benutzung seiner Glühbirnen verbot und Westinghouse somit unter höchstem Zeitdruck 250.000 Glühbirnen produzieren musste.

5.6) Wie begann die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs?

Frank Sprange baute 1887/88 die erste lange Straßenbahnlinie mit 20km in Richmond. Alle weiteren Straßenbahnbauten basierten ebenfalls auf Spranges Patenten.

5.7) Wie verlief die die Elektrifizierung der Haushalte?

In den 1930er Jahre gab es bereits Radios. Nachdem dann auch die Elektrifizierung der Haushalte in den 1950er Jahren flächendeckend begann, folgte weitere Technik wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Staubsauger, Bügeleisen,…

5.8) Was ist der Unterschied zwischen elektrolytischen und elektrothermischen Verfahren?

Bei elektrolytischen Verfahren wird der elektrische Strom zur Zerlegung chemischer Verbindungen benutzt, hier kommt nur Gleichstrom in Frage.Bei elektrothermischen Verfahren wird der elektrische Strom benutzt, um die Prozesswärme zu liefern, hier nimmt man meistens Wechselstrom.

5.9) Was haben Justus von Liebig und Seife mit dem Ausbau der Elektrochemie zu tun?

Er behauptete, dass sich der Kulturzustand eines Volkes am Verbrauch von Seife misst. Natronlauge verleihte Baumwolle einen seidigen Glanz und aus Kalilauge konnte entweder Kaliumcarbonat (Grundstoff für Glasherstellung) oder Kaliumchlorat (Ausgangsstoff für Zündköpfe von Streichhölzern) gewonnen werden. Mit dem elektrolytisch gewonnen Chlor hatte man ein neues Bleichmittel und den anfallenden Wasserstoff benutzte man zum autogenen Schweißen.

5.10) Wie funktionierte der Elektrostahlofen von Wilhelm Siemens?

Durch einen Lichtbogen zwischen zwei Kohleelektroden - ähnlich wie bei den Bogenlampen - ließen sich Temperaturen bis zu 3.000 Grad erzeugen.

5.11) Wo entstanden die ersten elektrochemischen Werke und warum entstanden sie dort?

Elektrochemische Werke entstanden überall da, wo es billigen Strom gab, in Nordamerika, in Norwegen, in den Alpenländern auf der Basis von Wasserkraft, aber auch in Mitteldeutschland auf Braunkohle.

5.12) Durch welches Produkt entwickelten sich in Deutschland im 19. Jhd. bedeutende Chemiefirmen? (3 Firmen)

Teerfarben, Firmen: Hoechst, Bayer und BASF

5.13) Wie wirkte sich die patentrechtliche Situation in England, Frankreich und Deutschland auf die Entstehung der Chemieindustrie aus?

Die internationale patentrechtliche Situation begünstigte ebenfalls den Aufstiegder deutschen Teerfarbenindustrie. Während englische und französische Firmen inden sechziger Jahren langwierige Auseinandersetzungen um Farbstoffpatente austrugen, gab es in Deutschland kein nationales Patentrecht, und die Patentrechte der Einzelstaaten blieben zumeist wirkungslos. Die jungen deutschen Unternehmenkonnten sich also frei entfalten, und die fortgeschrittenere ausländische Konkurrenzbesaß keine Möglichkeit, diesen Aufstieg durch Patente und Patentklagen zu hemmen.

5.14) Was waren Ende des 19. Jhds. die beiden großen deutschen Firmen der elektrotechnischen Industrie?

Siemens & Halske, AEG

5.15) Was ist die Polymerchemie und was waren ihre Vorläufer?

Die Polymerchemie erweiterte die Kunststoffproduktion in großem Maße. Polymere bestehen aus sehr großen Molekülen, welche wiederum aus zehntausenden kleinerer Moleküle – Monomere – zusammengesetzt sind. Polymerisation ist also eine Kettenreaktion, bei der Makromoleküle entstehen. Sie ermöglichte Synthesefasern (ab 1930er Jahren gab es Nylon und Perlon als Marken), und Polymerwerkstoffe die zu plastischen Massen verarbeitet werden konnten (z.B. PVC).In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts benutzte man natürliche Stoffe wie Gummi oder Schellack (Schallplattenmasse), die modifiziert wurden. Dann kam Zelluloid als Kunststoff. Da das aber bei 100 Grad weich wurde, suchte man nach temperaturbeständigen Kunststoffen. Es folgte als erster vollsynthetischer Kunststoff Bakelit, ein Polymer aus Phenol und Formaldehyd. Es war im Unterschiedzu Zelluloid nicht brennbar, konnte besser mit anderen Substanzen gemischt werden, wurde bei höheren Temperaturen nicht weich und kostete weniger (allerdings leichter zerbrach). Es wurde für Billardkugeln, Lacke, elektrisches Isolationsmaterial, Telefon-/Kameragehäuse usw. verwendet.

5.16) Welche Probleme machen uns Plastikprodukte heute?

- Immer mehr Studien geben deutliche Hinweise darauf, dass Zusatzstoffe in Plastikprodukten im Blut und im Gewebe von fast jedem Menschen (einschließlich Neugeborene/Kinder) nachweisbar sind. Die Zusatzstoffe können mit der Zeit entweichen, gehen in die Umwelt über und werden auch vom menschlichen Körper aufgenommen. Besonders weitreichende Auswirkungen haben dabei hormonell wirksame Substanzen die Weichmacher (Phthalate), Bisphenol A (BPA), bromierteFlammschutzmittel und Organozinnverbindungen.

- Darüber hinaus ist Plastik ein Material, das nicht abgebaut, sondern in immer kleinere Teilchen zerlegt wird – und somit das Müllproblem und eine Vergiftung der Nahrungskette generiert. Da das Plastikrecycling im Vergleich zu Glas und Metall teuer ist, wird Plastikmülls überwiegend deponiert (kontrolliert), exportiert oder wild deponiert. Ein großer Teil landet in den Weltmeeren und Plastikmüll bedeckt bereits Millionen von Quadratkilometern. Es gibt keine bekannte Methode, die Plastikverschmutzung in den Ozeanen zu beseitigen, da die Plastikpartikel sehr klein sind (wie Plankton) und sich über die gesamte Wassersäule verteilen. Das sich in kleine Teile zerlegende Plastik in der Umwelt zieht giftige Chemikalien wie Pestizide oder Quecksilber an – Wissenschaftler sprechen vom Schwammeffekt. Diese Partikel werden von Tieren/Fischen als Futterquelle wahrgenommen und kommen so in die Nahrungskette.

5.17) Welche sind heute die global führenden Chemiekonzerne?

BASF (DE), Dow Chemical (US), Sinopec (China) und Shell (NL)

5.18) Was ist das Manhattan Projekt und wofür ist es heute noch beispielhaft?

Das Manhattan-Projekt war ein Forschungsprojekt des Krieges welches zum Bau deramerikanischen Atombomben führten. Unabhängig von der Unmenschlichkeit des Projekts gilt es heute noch als eines der besten Beispiele für Großforschungen. Es erforderte eine innovative Organisationsstruktur in der Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Zusammenarbeit zwischen Militär und Politik.

5.19) Was sind die Risiken der friedlichen Nutzung der Nukleartechnik?

Die größten Risiken befinden sich bei der Produktion von Nuklearenergie, derWiederaufbereitung der abgebrannten Brennstäbe und bei der Endlagerung des Atommülls.

5.20) Was kann man am Beispiel Wackersdorf lernen?

1985 wurde der Bau einer Wiederaufbereitungsanlage durch den immensen Widerstand der Bürger verhindert, die Demonstration nahm bürgerkriegsähnliche Ausmaße an. Man lernt daraus, dass sich eine Gemeinschaft mit einem starken Willen sehr Großes bewirken kann und dass es den Menschen nicht egal ist.5.21) Wie kam es zum Unfall in Tschernobyl und was kann man daraus lernen?

Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 ist auf technische Mängel in der Konstruktion des Reaktors und in der mangelhaften Schulung des Personals zurückzuführen. Bei einem Sicherheitstest wurde ein Reaktorausfall simuliert, bei dem die verbleibende mechanische Rotationsenergie als Stromquelle genutzt wird, um die Zeit vom Reaktorausfall bis zur Übernahme des Notstrom-Aggregats zu überbrücken. Die Leistung fiel während des Experiments unter ein Minimum und wurde durch händisches Herausfahren von Regelstäben erhöht. Die thermische Leistung stieg so auf ein hundertfaches der Normalleistung und es kam zu einer Dampfexplosion und in weiterer Folge zu mehreren Explosionen, zur Kernschmelze und zumAustritt von Radioaktivität. Der Graphitbrand wurde mit verschiedensten Stoffen (Wasser, Sand, Lehm,…) versucht zu löschen, doch das verlangsamte die Kühlung des Reaktor und ließ die Radioaktivität ansteigen.Fazit: Da man für Nuklearanlagen immer Menschen als Entscheidungsträger braucht, kann diese Art von Energiegewinnung nie sicher sein, denn der Mensch ist –im Guten wie im Schlechten – nie zu 100% berechenbar.

5.22) Wie kam es zum Unfall in Fukushima und was kann man daraus lernen?

Am 11. März 2011 gab es ein Erdbeben der Stärke 8.9 nahe der Ostküste von Japan. Dieses löste mehrere Tsunamis und eine Reihe von Nachbeben aus. Die Sensoren entlang der Küste gaben zwar Warnung zur Abschaltung der Reaktoren, jedoch konnten diese aufgrund von Beschädigten Überlandleitungen nicht mehr abgeschaltet werden (ein sicherer shutdown erforderte nämlich Strom). Die Dieselgeneratoren übernahmen die Versorgung und 40 Minuten nach der Abschaltung prallten mehrere Tsunami-Wellen auf das Kraftwerk und spülten Meerwasser in die Anlagen. Bedingt durch das Erbeben und das eingespülte Meerwasser kam es zum Stromausfall in drei der sechs Einheiten. In weiterer Folge fiel die Kühlung des Reaktors aus und die improvisierte Kühlung mit Meerwasser schlug fehl. Es kam zu Explosionen und zur Freisetzung von Radioaktivität.Fazit: Fukushima hatte zwar ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem bei Erdbeben, dagegen waren die Sicherheitsmaßnahmen bei Tsunamis mangelhaft, da sie nur für eine maximale Wellenhöhe von 5.7m ausgelegt waren, die größte Welle bei der Katastrophe jedoch knapp 13m erreicht hat. Man lernt daraus, dass die Wahrscheinlichkeit für etwas noch nie Dagewesenes immer besteht, im Falle von Fukushima war das ein Tsunami dieser extremen Höhe.

5.23) Welche Arten von Atommächten (friedliche Nutzung) gibt es, wie wird das gemessen?

Die USA ist eine Atommacht (friedliche Nutzung), weil sich dort fast ein Viertel aller weltweit laufenden Reaktoren befindet und Frankreich ist eine Atommacht (friedliche Nutzung), weil drei Viertel der gesamten Energieproduktion aus der Nukleartechnik kommt.

5.24) Wie soll die Energiewende in Deutschland funktionieren?

Die Energiepolitik zielt künftig darauf ab, Energie an den momentanen Bedarf angepasst zur Verfügung zu stellen und durch eine deutliche Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung möglichst umweltfreundlich zu erzeugen. Daher ist unter anderem notwendig, die Versorgungsnetze auszubauen, neue Techniken der Energiebereitstellung und -speicherung zu etablieren sowie Bedarf und Erzeugung regional und zeitlich so abzustimmen, dass die Versorgung gesichert bleibt.

5.25) Wie ist die Geschichte der österreichischen Atomgesetzgebung?

In der Aufbauphase nach dem Krieg hat Österreich auf Atomenergie gesetzt. Um Know-how aufzubauen wurde ein Gesetz zur Förderung der Atomforschung beschlossen und ein Atomforschungszentrum finanziert. Kurz vor der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf 1978 gab es eine Volksabstimmung über „die friedliche Nutzung der Kernenergie in Österreich (Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf)“, bei der die österreichische Bevölkerung mit knapper Mehrheit die Inbetriebnahme ablehnte. Daraufhin beschloss der Nationalrat das Atomsperrgesetz und im Jahr darauf (September 1979) wurde festgelegt, dass eine Änderung des Atomsperrgesetzes nur nach einer weiteren Volksabstimmung und mit einer parlamentarischen Zweidrittelmehrheit beschlossen werden kann.

5.26) Wodurch unterscheiden sich die Begriffe Invention, Innovation und Diffusion und was sind die zugehörigen Rollen?

Eine Invention ist eine Erfindung und bedeutet, dass etwas Neues in die Welt gebracht wird. Auf der Ebene der Personen wird die zugehörige Rolle „Inventor“ genannt.Eine Innovation ist das auf den Markt bringen von neuen oder verbesserten Gütern oder Dienstleistungen. Auf der Ebene der Personen wird die zugehörige Rolle „Entrepreneur“ genannt.Diffusion bedeutet die weite Verbreitung von neuen Gütern oder Dienstleistungen. Auf der Ebene der Personen wird die zugehörige Rolle „Adopter“ genannt (early adopter versus late adopter).

5.27) Was waren die Wegbereiter des PC?

Rechenmaschinen, Lochkarten, Relais/Röhren, Transistoren, integrierte Schaltkreise und zuletzt die Mikroprozessoren schafften die Basis für den PC.

5.28) Wie kam es zur Invention des PC?

Die Invention beim Bereich PC war die Tatsache, dass Computer nicht nur für das Militär, UNIs und Firmen, sondern auch für Privatpersonen zur Verfügung stehen sollten. Der allererste PC war der Xerox Alto

5.29) Wie verlief die PC-Innovation und die PC-Diffusion?

Die PC-Innovation und -Diffusion fing an mit dem kommerziell erfolgreichen Microcomputer MITS Altair, gefolgt vom IBM 5100, dem Apple I (der auch für Private leistbar war), dem Commodore PET, dem Apple II (mit einem Tabellenkalkulationsprogramm als Alleinstellungsmerkmal), dem IBM 5010 mit einem BIOS und DOS als Betriebssystem und zuletzt dem Apple Lisa, der der erste PC mit grafischen Interface war und somit einen neuen Standard gesetzt hatte.

5.30) Wie funktioniert Organisation als positive und negative Selektionsumgebung am Beispiel PC?

Nachdem Xerox den ersten zukunftsweisenden PC Xerox Alto entwickelte, dem ein Nachfolgemodell – der Xerox Star – folgte, entschied sich Xerox gegen den massiven Einstieg ins Computergeschäft, da sie ihre Kernkompetenz bei den Kopiergeräten sahen und sie durch den temporären Rückgang der Nachfrage nach Kopierern und dem damit verbundenen Umsatzeinbruch eingeschüchtert waren und somit den Umstieg nicht wagen wollten -> Organisation als negative Selektionsumgebung

Apple erkannte das Potential des nie öffentlich angebotenen Xerox Alto (im Gegensatz zum Xerox-Management), woraufhin Steve Jobs Xerox eine Beteiligung an Apple anbot, wenn er Einsicht in das Palo Alto Research Center bekäme. Dadurch konnten die Apple-Mitarbeiter die guten Innovationen des Altos nachbauen und verbessern und mit zusätzlichen eigenen Entwicklungen entstand dann der Apple Lisa. Auch wenn Lisa kein kommerzieller Erfolg war, konnte mit dessen Nachfolger – dem Macintosh – ein Erfolg erzielt werden -> Apple hatte mit praktisch allen organisationalen Routinen positiv selektiert

5.31) Welche Art von Kreativität brachten die Persönlichkeiten Gates & Allen und Jobs & Wozniak ein?

Persönlichkeiten wie Bill Gates & Paul Allen (Microsoft) und Steve Jobs & Steve Wozniak (Apple) zeichnen sich durch eine Kreativitätskombination aus. Sie arbeiteten prinzipiell im „Tandem“ und die Technologien auf die sie aufbauten entwickelten sich parallel mit anderen Technologien wie zum Beispielden Mikroprozessor. Sie hatten alle die Eigenschaft das Potenzial in einer Sache zu erkennen und aus bestehenden Technologien durch Kombination etwas Neues zu schaffen.

6.1) Was sind die Kennzeichen der oralen Informationsrevolution?

Damit meint man die Sprache, die den Unterscheidung von Tier und Mensch markiert

6.2) Was sind die Kennzeichen der skriptografischen Informationsrevolution?

Damit meint man die Schrift. Die Nutzung der Schrift zur Organisation des Gemeinwesens dient als Unterscheidungsmerkmal zwischen Hochkulturen und weniger entwickelten Kulturen.

6.3) Was sind die Kennzeichen der typografischen Informationsrevolution?

Damit meint man den Buchdruck. Die Erfindung und Verbreitung des Buchdrucks läutete die Moderne ein. Erstens wurde der freie Zugang zu Wissen für die breite Masse zu einem erschwinglichen Preis. Zweitens hat die Mechanisierung des Druckens durch Gutenberg (Handgießinstrument, Druckpresse) Prinzipien der Industrialisierung vorweggenommen.

6.4) Was sind Beispiele der Medienindustrie des 19. und des 20. Jahrhunderts? (vor der Digitalisierung)

- Telegraf (elektromechanischer Telegraph/Morsealphabet 1837/40; Transatlantikkabel 1866)- Fotografie (erste Papierlichtbilder 1839, Patent Zelluloidfilm 1884)- Telefon (Patent Telefon 1876, Einführung automatisches Vermittlungssystem 1889)- Schallplatte (Phonograph 1877, elektro-akustische Aufnahmen ab 1925)

Im 20. Jahrhundert kamen dazu- Film (Kinetoskop 1892, Projektor=Stummfilm 1895, Lichttonverfahren=Tonfilm 1921, Technicolor- Verfahren=Farbfilm 1930)- Radio (drahtlose Telegraphie 1897, Kathodenröhren 1906, Radiogeräte ab 1920er Jahre)- Fernsehen (Patent „Abtastscheibe für mechanische Bildzerlegung“ 1884, TV-Aufnahme- und Monitorapparatur auf Basis Elektronenröhren 1931, erster regelmäßiger TV-Programmbetrieb der Welt 1935 in Nazi-Deutschland und Übertragung der Olympische Spiele in Berlin 1936, erstesenglischsprachiges TV-Programm in Großbritannien 1936)- Tonband (Hochfrequenzmagnetisierung 1940, Kompaktkassette 1963)- Video (Videorecorder 1967, Videokamera 1979)- Mobiltelefonie (ISDN Integrated Services Digital Network & GSM Global System for Mobile Communication späte 1980er Jahre)

6.5) Was ist das ARPA und was ist daraus entstanden?

Die Advanced Research Projects Agency ist 1958 gegründet worden, um dem amerikanischen Militär die Ergebnisse der öffentlich geförderten Forschung und Entwicklung zu sichern. Die ARPA kooperierte mit Universitäten und industriellen Forschungslabors. Eines der ersten

Projekte sollte es ermöglichen Computer unterschiedlicher Hersteller zu vernetzen (1962). Es entstand das ARPA-Netz mit zunächst 4 Hosts (3 Universitäten und das Stanford Research Institute50, 1969). Dazu wurde das erste Mail-Programm geschrieben, mit dem auch „@“ eingeführt wurde (1971). Mit der europäischen Entwicklung des World Wide Web durch Tim Berners Lee am CERN (Beginn der 1990er Jahre) bekam das Internet die uns heute bekannte Form (Vernetzung von Dokumenten/Daten mittels HTML auf Basis der Vernetzung von Computern).

6.6) Wann und von wem wurde der Begriff Informationsgesellschaft popularisiert?

Der Begriff „Informationsgesellschaft“ hat seit den 1990er Jahren weite Verbreitung gefunden. Für seine Popularisierung war maßgeblich das amerikanische Regierungsprogramm der Clinton/Gore-Administration verantwortlich, die das Internet nicht nur für Universitäten und Forschungseinrichtungen sondern für alle verfügbar machen wollten.

6.7) Wie hängen Wissensgesellschaft und Informationsgesellschaft zusammen?

Die Wissensgesellschaft beruht auf Wissenschaft und Bildung. Die Informationsgesellschaft bezieht sich auf den Einsatz von IKT und kennzeichnet somit den artefaktbezogenen Teil der Wissensgesellschaft und das Wissen um deren Handhabung (Teilmenge der Wissengesellschaft).

6.8) Was bedeutet Digital Divide, welche Arten gibt es und was ist der IDI?

Unter Digital Divide versteht man, dass sowohl global als auch national unterschiedliche Möglichkeiten des Zugangs zu modernen digitalen IKTs bestehen, die von sozioökonomischen Faktoren wie Einkommen und Bildung abhängig sind. Daher wird zwischen „Global Digital Divide“ und „innergesellschaftlichem Digital Divide“ unterschieden.Um den Fortschritt der Informationsgesellschaft weltweit vergleichbar zu machen, wurde der ICT Development Index (IDI) entwickelt. Er setzt sich aus 11 Indikatoren zusammen:- vom Anteil der Haushalte mit Computern- über fixe/mobile Internetanschlüsse- bis zu Internet/Mobil-Tarifen als Prozent des Pro-Kopf-Einkommens.

6.9) Wie trägt der Staat zum „gläsernen Menschen“ bei?

Indem alle von ihm verwalteten Daten über die Bürger elektronisch erfasst wurden, wodurch auf Knopfdruck ein detailliertes Profil eines Bürgers erstellt werden kann. Beispiele:- Melde-/Staatsbürgerschaftsdaten (Wohnsitzdaten, Passdaten, Standesamt-Daten etc.)- Sozialversicherungsdaten (inkl. Gesundheits-/Krankheitsdaten)- Steuerdaten (Finanzamt)

- Sicherheitsdaten (Überwachung z.B. von KFZ-Verkehr, Bahnhöfen, U-Bahnen, öffentlichen Einrichtungen, öffentlichen Plätzen durch Polizei, Verfassungsschutz etc.)

6.10) Wie tragen privatwirtschaftliche Einrichtungen zum „gläsernen Menschen“ bei?

Jeder Besuch einer Website, jeder Download wird registriert. Jede Standortveränderung eines Mobiltelefonträgers ergibt ein Bewegungsprofil. Jede EMail, jede Online-Bestellung/Bezahlung via Kreditkarte, jede Google-Suche hinterlässt elektronische Spuren. Ganz zu schwiegen von den persönlichen Daten, die in den Social Media Portalen von den Personen selbst preisgegeben werden (Facebook, Twitter usw.). Anhand unserer Aktivitäten im Internet lässt sich ebenso ein detailliertes Personenprofil erstellen, das an Dritte wie Spielebetreiber, Berater, etc. verkauft wird bzw. von Arbeitgebern zur Überprüfung von Stellenbewerber oder von Kriminellen zum Ausspähen von Opfern herangezogen wird.

6.11) Wo ist in Österreich das Recht auf Privatsphäre festgeschrieben? (In welchen Gesetzestexten?)

In Österreich ist dies im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) und im Datenschutzgesetz (DSG) im Verfassungsrang festgehalten.

6.12) Wie funktioniert Vorratsdatenspeicherung?

Unter Vorratsdatenspeicherung wird verstanden, dass personenbezogene Daten im Auftrag des Staates (per Gesetz) gespeichert werden müssen, ohne dass ein konkreter Anlass dafür besteht. Sie werden also auf „Vorrat“ gespeichert falls sie einmal bei der Strafverfolgung gebraucht werden könnten. Zum „Überwachungsstaat“ kommt der „Präventivstaat“. Alle Bürger/innen sind – so die Kritiker der Vorratsdatenspeicherung – potentiell verdächtig und ihre Aktivitäten werden präventiv observiert.

6.13) Wie kam es zum Stopp der Vorratsdatenspeicherung?

Nachdem die Schutzregelungen des Telekommunikationsgesetzes vielen Bürgern nicht reichten, folgte eine parlamentarische Bürgerinitiative namens „Stoppt die Vorratsdatenspeicherung“ sowie eine Klage beim Verfassungsgerichtshof.

6.14) Welche Arten der Bürger/innenbeteiligung in Österreich gibt es?

Bei einer Volksabstimmung wird das ganze Volk über einen Gesetzesbeschluss befragt. Das Ergebnis ist rechtlich bindend und wurde bisher zweimal eingesetzt: Beitritt zur EU, Kernkraftwerk Zwentendorf.Bei einem Volksbegehren können Bürger/innen mit insgesamt mindestens 100.000Unterschriften ein Gesetzgebungsverfahren einleiten welches dann im Nationalrat behandelt werden muss. Rechtlich nicht bindend.Bei einer Volksbefragung wird rechtlich nicht bindend die Meinung des Volkes bezüglich eines bestimmten Themas eingeholt.Eine Petition wird von einem Abgeordneten oder Bundesräten eingereicht um das Anliegen von Bürger/innen aus ihrem Wahlkreis im Parlament zur Sprache zu bringen.

6.15) Worum geht es bei Big Data?

Von „big data“ wird immer dann gesprochen, wenn es um die Verarbeitung von großen und sich schnell ändernden Datenmengen aus unterschiedlichen Datenquellen geht, die mit herkömmlichen (statistischen) Methoden nicht mehr bewältigt werden können.

7.1) Wie ist die Aussage „Technik bedeutet Kausalität“ zu verstehen?

Kausalität ist die Beziehung zwischen einer Wirkung und deren Ursache. Technik istKausalität bedeutet, dass nicht nur die Maschinen und Güter zur Technik gehören, sondern auch die Produkte, ebenso aber auch die Bedürfnisse und Zwecke denen Sie dienen. Technik selbst ist eine Einrichtung, ein Instrument, zu der die Herstellung, Zweck, Mittel und auch die Kreativität gehören.

7.2) Wie ist die Aussage „Technik bedeutet Kopplung“ zu verstehen?

Bei Kopplung handelt es sich um einen Kausalzusammenhang im Sinne von "wenn A, dann sicher B". Es gibt die feste (strikte) Kopplung, bei der die Erwartungssicherheit sehr hoch ist, und die lose Kopplung, bei der es zu Zwischenentscheidungen kommen kann. Strikte Kopplung hat somit den Vorteil der "funktionierenden Simplifikation". Aufgrund der Simplifikation lässt sich Technik in lange Ketten verbinden und so z.B. im Laufband realisieren. Wenn ein Fehler auftritt, dann ist meistens innerhalb kürzester Zeit klar, wie dieser zu beheben ist. Aufgrund der großen Komplexität sind viele Technikprozesse nicht mehr durchschaubar und kontrollierbar, das ist eines der größten Probleme.

7.3) Wie ist die Aussage „Technik bedeutet Interpretation“ zu verstehen?

Die Identifikation und Beschreibung eines Sachverhaltes hängt sehr stark von ihrer Zeit und der sozialen Bezugsgruppe (Denkweise) ab. Aufgrund dessen entwickelte sich das sogenannte (SCOT... social construction of technology), unter dem verstanden wird, dass jede Technik Zusammenspiel mehrer Akteurgruppen ist, die darin jeweils die Lösung eines Problems sehen. Aufgrund verschiedener Akteure werden der Technik unterschiedliche Bedeutungen zugeordnet, was man interpretative Flexibilität nennt. (Beispiel Messer) Diese Flexibilität zeigt die große Relevanz von sozialen Einflüssen auf Technikentwicklungen. Der Erfolg einer Technikentwicklung hängt nach SCOT weniger vom technischen Aspekt selbst ab, sondern viel mehr auf sozialen Prozessen (wie z.B. Gruppendynamiken etc.). Der Fahrradreifen wurde damals zunächst nicht angenommen, weil der Fahrradsport als "Extremsport" galt und die Dämpfende Wirkung des Rades als

"unmännlich" galt. Erst als der Reifen als "Hochgeschwindigkeitsmittel" umgedeutet wurde (interpretative Flexibilität) wurde dieser angenommen.

7.4) Wie ist die Aussage „Technik bedeutet schöpferische Zerstörung“ zu verstehen?

Die schöpferische Zerstörung bedeutet, dass Altes von Neuem verdrängt wird. Um neue Innovationen zu schaffen müssen alte/etablierte zerstört werden, bzw. von neuen Technologien verdrängt werden (z.B. die Verdrängung der "normalen" Mobiltelefone durch die Smartphones). Innovation ist die Kombination von Faktoren in einer neuen Art. In Unternehmen werden vor allem Produkt-, Prozess-, Organisations- und Marktinnovation betrieben.

8.1) Wie funktioniert Technikgestaltung als evolutionärer Prozess?

Die neuen Ideen, die durch kreative Prozesse in die Welt gebracht werden, durchlaufen Selektionen in die unterschiedlichste Bewertungen einfließen. Die Bewährung einer neuen Idee ist also die Kombination von mehreren positiven Bewertungen & Selektionen – nie nur einer allein. Wenn sich Akteure gegen eine neue Idee entscheiden oder wenn die Systemkompatibilität nicht (ausreichend) gegeben ist, dann handelt es sich um negative Bewertung & Selektion.

8.2) Wie wird Kreativität in Wirtschaft und Kunst unterschiedlich bewertet?

Im wirtschaftlichen Bereich sind Patente eine Art die Kreativität eines Menschen zu beurteilen. Hier ist es Bedingung dass eine Kreation einen Sinn hat und zweckdienlich ist.Im künstlerischen Bereich sind der Zweck und die Zweckerfüllung kein Maßstab zur Beurteilung der schöpferischen Leistung. Kreativität ist die Fähigkeit, Dinge und Vorgehensweisen bewusst zu verändern und neu zu kombinieren.

8.3) Wie funktionieren die drei in der VO behandelten Kreativitätstechniken?

Beim Brainstorming setzen sich alle Personen zusammen und lassen ihren Ideen freien Lauf. Jedes Teammitglied darf jegliche Ideen äußern. Es gibt keine direkte Beurteilung der Ideen. Der Sinn vom Brainstorming liegt darin, dass sich die verschiedenen Teammitglieder gegenseitig inspirieren sollen. Heutzutage ist diese Technik sehr veraltet, da Einzelkämpfer herausstechen können und sich so einen Vorteil verschaffen.Eine mind map ist eine grafische Darstellung von Begriffen die miteinander verknüpft sind und im Laufe einer Sitzung immer komplexer werden. Durch das Mindmapping wird das bildlich räumliche Denken gefördert und es werden neue Sichtweisen generiert. In der Mitte eines Blattes steht das Hauptthema, von dem dann Hauptkapitel und Unterkapitel in Baumform abzweigen. Auf den Ästen steht immer nur ein Schlüsselwort. Es wird empfohlen, Farben und Bilder zu verwenden um das kreative Denken zu fördern. Beim Mindmapping werden im Gegensatz zum Brainstorming die Begriffe direkt strukturiert und vernetzt erzeugt.

Bei der Technik "Denkhüte" werden von verschiedenen Personen verschiedene Denkweisen durchgeführt. Beispielsweise wird einem Team aus drei Mitgliedern jedem Mitglied eine andere Denkweise vorgeschrieben mit der es ein Problem angehen soll. Als Beispiel wären die analytische, emotionale, ordnende und moderierende Denkweise. Sie hat wenig Konfliktpotential weil die Teammitglieder in verschiedene Rollen schlüpfen, ist aber zugleich sehr fördernd für verschiedene Sichtweisen.

8.4) Was bedeutet die Aussage „der Standpunkt bestimmt die Kriterien“ bei Technikbewertung (Unterscheidung von drei Standpunkten)?

Der Standpunkt der Bewertungskriterien bestimmt die Technikbewertung.Konsument/innen optimieren Richtung Lebensqualität. Das bedeutet, dass sie ihreTechnikbewertung auf ihre persönlichen Präferenzen ausrichten.Unternehmen optimieren in Richtung Wettbewerbsfähigkeit was so viel bedeutet, dass Sie ihre Technikbewertung in Hinblick auf Gewinn ausrichten.Staaten optimieren in Richtung Gemeinwohl, was bedeutet, dass dieTechnikbewertung in Hinblick auf den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand ausgerichtet ist (Lebensqualität der Gesamtheit der Staatsbürger).

8.5) Woran orientieren sich Konsument/innen bei der Technikbewertung und was bedeutet der Begriffe Erlebnis?

Konsumenten optimieren Richtung Lebensqualität und orientieren sich bei derTechnikbewertung auf ihre persönlichen Präferenzen. Der Begriff Erlebnis bezieht sich auf die aktuelle Situation und nicht auf längerfristige Zufriedenheit. Beim erlebnisorientierten Handeln richtet sich der Anspruch ohne Zeitverzögerung auf die aktuelle Handlungssituation. Erlebnisse können dabei positive als auch negative Emotionen auslösen.

8.6) Was sind die drei Dimensionen der User Experience?

Der Begriff user experience beschreibt die komplette Erfahrung eines Konsumenten mit einem Produkt. Dazu gehören- der Zugang zum Produkt,- die haptische Benutzerschnittstelle, also die Oberflächen und Eingabegeräte wie z.B. Maus und Tastatur und- die visuelle Benutzerschnittstelle, also dieWirkung von Farbkombinationen und Typographie.

8.7) Welche Strategien sind der Ausgangspunkt der Technikbewertung in Unternehmen?

Es gibt zwei grundsätzliche Wettbewerbsstrategien in Unternehmen: die Kostenführerschaft und die Leistungsführerschaft.Bei der Strategie der Kostenführerschaft werden im Güter/Dienstleistungsbereich, in der Fertigung und in allen Geschäftsprozessen Preisvorteile gegenüber den Mitbewerbern

erreicht. Oft handelt es sich dabei um große Serien wie im Werkzeugmaschinenbau oder in der Automobilindustrie.

Bei der Strategie der Leistungsführerschaft müssen Güter/Dienstleistungen im Vergleich mit denen der Mitbewerber einen Zusatznutzen und/oder eine höhere Qualität für die Nutzer bieten die einen höheren Preis rechtfertigt. So ist für Konsumenten der Preisunterschied vom iPod zu einem normalen MP3-Player gerechtfertigt, aufgrund des hochwertigen Designs und der guten Verarbeitungsqualität.

8.8) Was bedeutet Timing des Markteintritts im Zusammenhang mit Technikentwicklung?

Große Technologieunternehmen oder kleine High-Tech-Firmen nutzen ihren technologischen Vorsprung aus um als Pionier aufzutreten und somit die Vorteile des ersten Anbieters nutzen zu können. Als Pionier ist man Technologiebetreiber und kann sich so ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Dafür geht man ein hohes finanzielles Risiko ein weil sehr viele Ressourcen investiert werden. Deshalb kann es klüger sein, als früher Folger in den Markt einzutreten und somit Ressourcen zu sparen. Das größte Risiko als früher Folger ist das Risiko von Urheberrechtsverletzungen und Patentklagen vom Pionier. Außerdem kann es passieren, dass der frühe Folger auf seinem Produkt sitzen bleibt, weil das Produkt des Pioniers den Kundengeschmack bereits voll getroffen hat. Viele kleine Unternehmen entscheiden sich also für die Position des späten Folgers. Hierbei minimieren sich das Risiko und die Ressourcen. Auch als später Folger kann man vor allem in einem wachsenden Markt noch gute Gewinne erwirtschaften.

8.9) Woraus besteht ein Innovationszyklus?

Ein Innovationszyklus beinhaltet die Grundlagenforschung, über die angewandteForschung, die experimentelle Entwicklung über die kommerzielle Entwicklung und dem Ausstieg bzw. Umstieg aus dem Markt einer bestimmten Innovation.

8.10) Was ist der Unterschied zwischen einer Organisationsanalyse, einer Konkurrenzanalyse und einer Umfeldanalyse im Unternehmen?

Mittels Organisationsanalyse werden Charakteristika des Unternehmens (intern) erfasst und beinhalten die gesamte Ablauf- und Aufbauorganisation (Geschäftsprozesse, Organigramm).Mit der Konkurrenzanalyse wird die Position des Unternehmens im Vergleich zu den Konkurrenten erfasst und beinhaltet die Stärken und Schwächen, gemessen an den Stärken und Schwächen der Hauptkonkurrenten. (=relativer Wettbewerbsvorteil).

Mittels Umweltanalyse wird die Einbettung in der Umwelt erfasst und beinhaltet die politische, wirtschaftliche, soziokulturelle und die technische Umwelt. Außerdem die ökologische und rechtliche Umwelt.

8.11) Nennen Sie 6 Methoden der Technikbewertung in Unternehmen und erklären Sie drei davon.

Die bekanntesten Methoden sind die Nutzwertanalyse, die Szenariotechnik, Innovation Scorecard, SWOT, Risikoanalyse und die Portfoliotechnik.

Bei der Nutzwertanalyse werden Technologien und Innovation nach ihrem Nutzen durch vordefinierte Kriterien mit Punkten versehen. Die Kriterien können noch zusätzlich gewichtet werden.Bei SWOT werden die Technologien und Innovationen anhand von Vor- und Nachteilen beurteilt. Daraus ergeben sich die vier Felder: Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats.Bei der Risikoanalyse werden die Ursachen von Risiken die positive oder negativeAuswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit des Eintretens haben analysiert. Dazu werden Faktoren, welche die Auswirkung und die Wahrscheinlichkeit beeinflussen identifiziert und bewertet.

8.12) Wie ist die weltweite Institutionalisierung der staatlichen Technikfolgenabschätzung verlaufen?

Die Erkenntnisse aus mehreren unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sollen dazu beitragen, (potentiell) durch Technik verursachte gesellschaftliche Probleme zu bewältigen.TA war von Beginn an als Politikinstrument konzipiert. Die Wissenschaft hat die Aufgabe, neutral zu beraten und nichts zu unternehmen, um die politischen Entscheidungen direkt zu beeinflussen. In Österreich wurde Mitte der 1980er Jahre das Institut für Technikfolgenabschätzung als Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet.

8.13) Nennen und erklären Sie 3 partizipative Methoden der Technikfolgenabschätzung.

Konsensuskonferenz:Zufällig ausgewählte Bürger werden eingeladen an der Einschätzung einer sozialkontroversen Frage mitzuwirken. Sie formulieren Fragen und Anliegen zum Thema, welche einem Expertenpanel vorgelegt werden. Die Rückmeldungen werden dann miteinander diskutiert und ein Bericht zum Konsensbeschluss veröffentlicht. Diese Konferenzen dauern üblicherweise drei Tage und haben Mitglieder zwischen 10 und 30 Personen.Delphi Verfahren:Experten werden eingeladen um sich schriftlich auf Basis eines Fragebogens zu einer sozial kontroversen Frage zu äußern. In der zweiten Runde gibt es Feedback und eine Diskussion über die Einschätzungen von Experten. Es kommt dabei immer wieder zu Diskussionen um so viele Unsicherheiten wie möglich aus dem Weg zu räumen. Beim Delphi Verfahren kann eine große Anzahl an Experten teilnehmen und diese können bis zu 20 Wochen andauern.World Cafe:

Interessierte Personen werden eingeladen um an einem kreativen Prozess in lockerer Runde teilzunehmen. Die Teilnehmer sind in kleinen Gruppen und diskutieren über ein vorgegebenes Thema. Jeder Tisch diskutiert einen anderen Aspekt des Themas und wird von einem Gastgeber moderiert. In regelmäßigen Abständen wechseln die Teilnehmer die Tische und somit die Aspekte. Am Ende stellen die Gastgeber die gesammelten Ergebnisse vor. World Cafes funktionieren ab ca. 12 Teilnehmern und können auch mit mehr als 1000 Personen gemacht werden, Die Verweildauer pro Tisch beträgt ungefähr 20-30 Minuten.

8.14) Wie funktioniert Technikbewertung durch Gemeinschaften am Beispiel wissenschaftlicher Publikationen?

Als zentrales Verfahren der Qualitätssicherung von „wissenschaftlicher Erkenntnis“ hat sich das Double Blind Peer Review etabliert. Double Blind bedeutet, dass weder die Autor/innen wissen wer sie begutachtet, noch die Gutachter/innen, wer Autor/in eines Artikels ist, den sie begutachten. Stichwort: zweifach-anonyme Begutachtung.

8.15) Wie funktioniert Technikbewertung durch Gemeinschaften am Beispiel IPCC?

Dabei werden zwei Funktionssysteme und damit zwei gesellschaftliche Rationalitäten miteinander verbunden: die wissenschaftliche Rationalität und die politische Rationalität.

8.16) Wie funktioniert Technikbewertung durch Gemeinschaften am Beispiel Nobelpreis?

Nobelpreiskandidaten werden weltweit in großer Zahl vorgeschlagen und vom Nobelpreiskomitee je Disziplin zu einem Vorschlag verdichtet, aus dem dann die zuständigen Organisationen einen Preisträger auswählen. Die Gemeinschaft ist hier in erster Linie die wissenschaftliche Gemeinschaft – Nobelpreis für Physik, Chemie, Medizin – und auch soetwas wie eine politische Gemeinschaft beim Friedensnobelpreis, und soetwas wie die kulturelle Gemeinschaft beim Literaturnobelpreis.

8.17) Wie funktioniert Technikbewertung durch Gemeinschaften am Beispiel Patent?

Die weltweit abgestimmten Patentgesetze schreiben vor, dass die Patentämter Recherchen zum Stand der Technik und Gutachten zur Patentierbarkeit anzufertigen haben. Die Qualitätssicherung der Recherchen & Gutachten ist jedoch nicht im Gesetz detailliert, sondern folgt den Prinzipien des Peer Review (auf Gemeinschaft ausgerichtetes Prüfverfahren zur Qualitätssicherung) unter Zuhilfenahme von Patentdatenbanken, naturwissenschaftliche Datenbanken, Fachzeitschriften, Dokumentenarchive etc.

8.18) Was ist patentierbar und gibt es ein Weltpatent?

Alle Erfindungen in jeder Sparte der Technik, welche neu sind. Eine Erfindung gilt als neu, wenn sie nicht dem Stand der Technik entspricht. Der Stand der Technik beinhaltet alles, was der Öffentlichkeit zugänglich ist. Patente werden in Österreich nicht vergeben, falls Sie die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstoßen (Stichwort Gentechnik). Ein Patent ist territorial und zeitlich begrenzt, also muss für jedes Land ein eigenes Patent angemeldet werden und es gilt für lediglich 20 Jahre. Es gibt kein Weltpatent, doch das europäische Patent bietet Schutz in 35 europäischen Staaten (EPA), über die WIPO kann ein für bis zu 141 Länder großer Schutz abgewickelt werden.

8.19) Was sind funktionale Rationalitäten und wie fließen sie in Technikbewertung ein?

Beispiele:- Funktionssystem Wirtschaft mit ihrem Medium Geld, in der Technikbewertung in Unternehmen ist die wirtschaftliche Rationalität am Ende ausschlaggebend- Funktionssystem Wissenschaft mit dem Medium Wahrheit, Wissenschaft entscheidet über die Anerkennung von Technik- Funktionssystem Politik mit dem Medium Macht, Politik entscheidet über die Förderung einer Technologie

9.1) Was bedeutet Ethik in der philosophischen Tradition am Beispiel Aristoteles?

Ethik sagt uns nicht, was wir tun sollen, sondern lehrt uns Prinzipien (Tugenden, Werte), welche sich vom Streben nach Glück ableiten. Nach Aristoteles ist Glück keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordert ernsthafte und tugendhafte Tätigkeit.

9.2) Was bedeutet Ethik in der philosophischen Tradition am Beispiel Kant (Kategorischer Imperativ)?

Ethik bedeutet als „kategorischer Imperativ“ soviel wie das bekannte Sprichwort "Was du nicht willst dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu".

9.3) Welche Ingenieurethik hat der VDI?

Das Ziel allen technischen Handelns soll es sein, die menschlichen Lebensmöglichkeiten durch Entwicklung und sinnvolle Anwendung technischer Mittel zu sichern und zu verbessern.

9.4) Was bedeutet der Begriff Obsoleszenz?

Obsoleszenz (lat. obsolescere: veralten) bedeutet Verschleiß oder Schwachstellen von Produkten, die eigentlich viel länger halten könnten. Geplante Obsoleszenz ist heute ein

erhebliches Problem das etwa durch Fertigung (z.B. fest verlötete und somit nicht austauschbare Akkus in Handys), Konstruktion (z.B. gepresste/verklebteanstatt zu schraubende Teile), äußere Bestandteile (z.B. sich schnell abnutzende Teile) oder minderwertige Einzelteile ausgelöst wird. Obsoleszenz muss aber nicht unbedingt geplant sein, sondern kann auch durch Kostenund/ oder Termindruck in der Herstellung verursacht sein.

9.5) Welche Ingenieurethik beschreibt Adorno?

Techniker/innen haben eine Verantwortung für Technik, die größer ist als die durchschnittlicher Bürger/ innen (Laien). Jedoch sind auch Techniker/innen in Erfüllung ihrer Rolle Teil des Gesellschaftskomplexes (Firma, Universität etc.) und so auch in ihrem Handeln an vorgegebene Regeln gebunden.

9.6) Was bedeutet das Kürzel CSR und was sind die „Principles of the UN Global Compact“?

CSR bedeutet corporate social responsibility und ist eine Hilfestellung für ethisches Handeln in Unternehmen. CSR ist ein Konzept welches Unternehmen hilft soziale und umweltbezogene Fragen mit in die Unternehmenstätigkeiten zu integrieren. Bei CSR geht es nicht um Einhaltung von Richtlinien, sondern um die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt.

Die Prinzipien der UN werden in 4 Kategorien aufgeteilt: Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption. Dabei gibt es verschiedene Prinzipien die auf die jeweiligen Kategorien zugeschnitten sind wie z.B.Menschenrechte: Das Unternehmen sollte die international gültigen Menschenrechte respektieren und einhalten.Arbeit: Effektive Abschaffung von Kinderarbeit.Umwelt: Initiativen unternehmen um größere Verantwortung für den Umweltschutz zu erzielen.Anti-Korruption: Unternehmen sollten gegen alle Formen von Korruption ankämpfen wie z.B. Erpressung und Bestechung.

9.7) Welche Bereiche umfasst der Begriff Bioethik und was sind Beispiele von problematischen Fragen der Bioethik?

Heute umfasst Bioethik zumindest die folgenden Bereiche: Unantastbarkeit desmenschlichen Lebens (Sterbehilfe, Menschenwürde, Geburtenregelung, Gentechnik und Organtransplantation), Werte nichtmenschlicher Lebensformen (sind Tiere

Sachen?, welche Rechte hat der Mensch über Tiere?), Wert der Umwelt (Natur als Lebensraum, Natur als Wert an sich, Artenschutz).

Problematische Fragen der Bioethik:1) Durch vorgeburtliche Untersuchung des Mutterleibs kann eine schwerwiegende Behinderung frühzeitig erkannt werden. Konsequenz? Haben behinderte Kinder kein Recht darauf geboren zu werden?2) Genderzid durch Ultraschall: Genderzid bedeutet das gezielte Abtreiben von Mädchen, vorallem in Indien aufgrund der Kosten bei Eheschließungen und in China aufgrund der Ein-Kind-Politik. In Inidien und China sollen jährlich 85 Millionen Mädchen abgetrieben werden aufgrund von Genderzid.3) Forschung an humanen Stammzellen: z.B. gentechnische Forschung an Embryozellen.4) Gentechnisch veränderte Organismen wie z.B. Pflanzen und Mais.5) Tierfabriken und die unwürdige Haltung von Tieren, die hohe Anzahl und die Tatsache, dass Tiere wie "Dinge" behandelt werden.

9.8) Was bedeutet Gender Mainstreaming und welchen Bedeutung für Technik?

Gender Mainstreaming bedeutet, dass die Verwirklichung der Gleichstellung vonMännern und Frauen zu einem gesellschaftlichen Hauptthema gemacht wird. Wichtig ist dabei, dass Gender Mainstreaming sich auf Frauen und Männer geleichermaßen bezieht und sich somit von einer reinen Frauenpolitik (die im Sinne einer Frauenförderung auch wichtig ist) abgrenzt.Durch die Gleichstellung werden in Zukunft wie schon jetzt immer mehr Frauen im technischen Bereich tätig sein.

9. Welche Maßnahmen werden beim Gender-Mainstreaming EU-weit als sinnvoll erachtet?

- Ein besserer Mix von Frauen und Männern in allen Berufen (von Pfleger/innen bis Pilot/innen)- Bessere Bedingungen für Mütter- und Väterkarenz- Transparente Einkommensschema- Geldstrafen, wenn die Prinzipien „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und „gleiche Entwicklungschancen für Männer und Frauen“ nicht respektiert werden