06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

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Am Beispiel von SAP Organisationsstrukturen in ERP-Systemen

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Vorlesung "ERP" von Prof. Dr. Ketterer, Hochschule Fulda

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Am Beispiel von SAP

Organisationsstrukturen in ERP-Systemen

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Nutzung von Organisationsstrukturen

Jedes Unternehmen verfügt über eine spezifische Aufbau- und

Ablauforganisation.

Diese Organisation orientiert sich an der Gesamtaufgabe des

Betriebes und stellt eine sinnvolle arbeitsteilige Gliederung und

Ordnung der betrieblichen Handlungsprozesse dar.

Organisatorische Gliederung muss auf das ERP-System

abgebildet werden

Bitte lesen Sie auch nach in: Benz, Kapitel 3 sowie in Gablers

Wirtschaftslexikon

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Page 3: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Der Mandant

Mandant ist oberste Gliederungsebene auf den

Tabellen

Wird abgebildet durch Tabellenschlüssel

– „Unser“ Mandant ist „101“

Ist bei „Anmeldung“ anzugeben

Kann z.B. eine bestimmte Firma repräsentieren

– Diese Nutzung ist aber nur theoretisch der Fall !

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Der Mandant (2)

Mandanten verfügen über eigene Daten

Daten sind repräsentiert in Tabellen

Die meisten Tabellen halten somit den Mandanten im Primärschlüssel

Wo werden die Stammdaten aus der vorherigen Übung gespeichert (in

diesem Bild) ?

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Der Mandant (3)

Definition laut SAP:

– Eine für sich handelsrechtlich, organisatorisch

und datentechnisch abgeschlossene Einheit

innerhalb eines SAP-Systems mit getrennten

Stammsätzen und einem eigenständigen Satz

von Tabellen.

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Buchungskreis & Geschäftsbereich

(Benz, 2011)

Buchungskreis: kleinste

organisatorische Einheit des

externen Rechnungswesens

– Abgeschlossene Buchhaltung

– Jahresabschluss, Bilanz

Wie verfahren wir, wenn wir

mehrere Tochtergesellschaften

besitzen ?

Diese residieren z.B. in

verschiedenen Ländern ?

– Buchhaltung/ Jahresabschluss

nach lokalem Recht

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(Beispiel für Nutzung: XD01)

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Buchungskreis & Geschäftsbereich

Geschäftsbereich:

Untergliederung für interne

Zwecke (z.B. für GuV) –

z.B. für bestimmte

Tätigkeitsfelder

Rein interne Strukturierung

für Reports (etwa in MIS)

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Definition Konto

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– In der Buchführung die zur Aufnahme und wertmäßigen Erfassung von

Geschäftsvorfällen bestimmten Rechnungen in T-Konten oder in Tabellenform.

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/konten.html

Definition laut SAP:

– Struktur zur Aufnahme von Wertebewegungen innerhalb eines

Rechnungswesenkreises (hier: Buchungskreises) bezüglich eines Elements

einer Wertegliederung. Das Konto kann sich auf ein Objekt beziehen, dem die

Wertebewegungen zuzurechnen sind.

– Das Konto umfaßt Verkehrszahlen, die die Wertebewegungen in verdichteter

Form pro Buchungsperiode enthalten.

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Werk

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– Produktionsstätte, die als räumlich zusammenhängende

Verwaltungseinheit innerhalb eines Unternehmens existiert.

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/werk.html

Definition laut SAP:

– Organisatorische Einheit der Logistik, die das Unternehmen

aus Sicht der Produktion, Beschaffung, Instandhaltung und

Disposition gliedert.

– In einem Werk werden Materialien produziert bzw. Waren und

Dienstleistungen bereitgestellt.

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Werk (2)

(Benz, 2011)

Ein Werk ist genau einem

Buchungskreis zugeordnet

Ein Werk kann im klassischen

Sinne eine Produktionsstätte

innerhalb einer Firma

repräsentieren

– Es existieren jedoch auch

andere Verwendungen z.B.

Vertriebs-, Distributions-,

Lagerhaltungsverwendungen

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(Beispiel für Nutzung: MMBE)

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Lagerort

(Benz, 2011)

Der Lagerort ist in SAP eine

organisatorische Einheit zur

Unterscheidung von Beständen

innerhalb eines Werkes

Wie bilden wir folgendes Szenario ab:

Wir besitzen ein Eingangslager (beim

Wareneingang), ein Hauptlager und

ein Produktionslager (an der

Produktionslinie).

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(Beispiel für Nutzung: MMBE)

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Einkaufsorganisation

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon (Einkauf):

– Summe aller operativen Tätigkeiten eines privaten oder öffentlichen

Unternehmens, die mit der Bestellung im Rahmen der Versorgung mit

Werkstoffen, Waren und Betriebsmitteln verbunden sind.

– Der Begriff Einkauf wird häufig enger verstanden als der Begriff Beschaffung,

da sich die Beschaffung zusätzlich mit Tätigkeiten der Beschaffungslogistik

beschäftigt.

– Zielsetzung des Einkaufs ist die Optimierung des Preis-Leistungsverhältnisses

der Beschaffungsgüter. Tätigkeiten des Einkaufs sind die Abwicklung des

Bestellvorganges, die Festlegung der Einkaufspolitik und die

Beschaffungsmarktforschung.

Betriebswirtschaftliche Grundlagen zum Thema Einkauf können auch

im Buch von Speth nachgelesen werden (die Kapitel zum Lernfeld 6)

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Page 13: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Einkaufsorganisation (2)

Definition laut SAP (Einkaufsorganisation):

– Organisatorische Einheit innerhalb der Logistik, die

das Unternehmen nach den Erfordernissen des

Einkaufs gliedert. Eine Einkaufsorganisation beschafft

Materialien oder Dienstleistungen, sie handelt mit

einem Lieferanten Einkaufskonditionen aus und ist für

diese Geschäfte verantwortlich.

– Die Form der Beschaffung wird durch die Zuordnung

von Einkaufsorganisationen zu Buchungskreisen und

Werken festgelegt.

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Einkaufsorganisation (3)

(Benz, 2011)

Beispiel: wir handeln den Preis

für ein Zukaufteil (ein Notebook-

Display) mit dem Lieferanten

aus.

– Der Preis gilt für alle deutschen

Werke

– Für unseren Werke in China

besitzen wir einen anderen

Preis

– Wie bilden wir das mit

Einkaufsorganisationen ab ?

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(Beispiel für Nutzung: XD01)

Page 15: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Verkaufsorganisation, Vertriebsweg, Sparte

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon: – Absatzorganisation; Teilbereichsorganisation für den

Teilbereich „Vertrieb” bzw. „Absatz”. Die Hierarchieebene unterhalb der Vertriebs- bzw. Absatzleitung kann z. B. nach Absatzmärkten, -kanälen oder -produkten gegliedert werden.

Betriebswirtschaftliche Grundlagen zum Thema Vertrieb können auch im Buch von Speth nachgelesen werden (die Kapitel zum Lernfeld 10, speziell Kapitel 3)

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Page 16: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Verkaufsorganisation, Vertriebsweg, Sparte (2)

Definitionen laut SAP (Verkaufsorganisation):

– Organisatorische Einheit der Logistik, die das Unternehmen nach den Erfordernissen des

Vertriebs gliedert.

Eine Verkaufsorganisation ist verantwortlich für den Vertrieb von Materialien und

Leistungen.

Definitionen laut SAP (Vertriebsweg):

– Der Vertriebsweg kennzeichnet den Weg, auf dem verkaufsfähige Materialien oder

Dienstleistungen zum Kunden gelangen. Typische Beispiele für Vertriebswege sind

Großhandel, Einzelhandel oder Direktverkauf. Ein bestimmter Vertriebsweg kann einer oder

mehreren Verkaufsorganisationen zugeordnet werden.

Definitionen laut SAP (Sparte):

– Organisatorische Einheit des Vertriebs, die im Hinblick auf die vertriebliche Zuständigkeit

oder die Gewinnverantwortung von verkaufsfähigen Materialien oder Dienstleistungen

gebildet wird.

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Page 17: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Verkaufsorganisation & Vertriebsweg

(Benz, 2011)

Verkaufsorganisation:

verantwortlich für die Abwicklung

sämtlicher Verkaufsfunktionen

– Durchführung der Verkaufsprozesse

– Legal verantwortlich

– Ist einem Buchungskreis zugeordnet

Vertriebsweg: Abbildung

verschiedener Absatzschienen/

Vertriebskanäle – Beispiele:

– Großkunden, Direktverkauf, Internet-

Sales

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(Beispiel für Nutzung: XD01)

Page 18: 06 ERP Organisationsstrukturen (06/15)

Sparte

(Benz, 2011)

Sparte: Unterteilung des zu verkaufenden

Produktspektrums – Beispiel:

– Desktops, Notebooks, Server, etc

Bemerkung: Vereinbarungen (z.B. Preise)

sehr kundenindividuell auf Basis Sparte/

Vertriebsweg, Verkaufsorganisation möglich.

Auch weitere Untergliederungen, wie Kunde,

Preisliste, etc.

Beispiel: Wir produzieren und verkaufen Bier,

Softdrinks und Biermischgetränke in

Deutschland und Frankreich.

Wir verkaufen an Grosshändler, Supermärkte

sowie Restaurants.

Wie können wir Verkaufsorganisation,

Vertriebsweg und Sparte definieren ?

Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda 18 (Beispiel für Nutzung: XD01, MM01)

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Vertriebsbereich

Definitionen laut SAP:

– (Eine) bestimmte Kombination von

Verkaufsorganisation, Vertriebsweg und Sparte.

Bemerkung:

– Die Bildung eines Vertriebsbereichs ermöglicht

den Ausschluss von nicht gewünschten oder nicht

möglichen Kombinationen der verschiedenen

Organisationseinheiten.

Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda 19

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Vertriebsbereich (2)

Der Vertriebsbereich ist die

Kombination zwischen

Verkaufsorganisation,

Vertriebsweg und Sparte.

Der Vertriebsbereich ist

maßgeblich dafür, welche

Materialien auf einem

Vertriebsweg verkauft werden

können.

Alle Verkaufsbelege, Lieferbelege

und Fakturen sind einen

Vertriebsbereich eindeutig

zugeordnet. Die Abwicklung jedes

Vertriebsprozesses bezieht sich

genau auf einen Vertriebsbereich.

Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda 20

(Benz, 2011)

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Beispielfirma für Vorlesung

(Benz, 2011)

Kleiner PC-Hersteller

Seinen Sitz hat das Unternehmen in Fulda

Da es über keine weiteren verbundenen Unternehmen verfügt, ist ein Buchungskreis

ausreichend.

Geschäftsbereiche werden nicht genutzt

Buchungskreis Einkaufslogistik Vertriebslogistik

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