07 08 2005

48
ZEITSCHRIFT DES LCH 7/8 2005 Delegiertenversammlung in Luzern • LCH lanciert Offensive für Tagesbetreuung • LCH-Manifest für ein leistungsfähiges Bildungswesen Spielend lernen, lernend spielen • Wie viel Spiel braucht und verträgt die Schule?

description

http://www.lch.ch/fileadmin/files/documents/BILDUNG_SCHWEIZ/2005/07_08_2005.pdf

Transcript of 07 08 2005

Page 1: 07 08 2005

Z E I T S C H R I F T D E S L C H 7 / 8 2 0 0 5

Delegiertenversammlung in Luzern• LCH lanciert Offensive für Tagesbetreuung• LCH-Manifest für ein leistungsfähiges Bildungswesen

Spielend lernen, lernend spielen• Wie viel Spiel braucht und verträgt die Schule?

Page 2: 07 08 2005
Page 3: 07 08 2005

Inhalt

Aktuell4 Illettrismus: 16% sind zuviel4 Deutschschweizer Lehrplan geplant

26 Ach wie gut, dass ich Lukas undnicht Bekir heiss

27 Reform der Rechtschreib-Reform28 Schulsozialarbeit – Erfolgs-

geschichte mit offenen Fragen

LCH-Delegiertenversammlung6 Betreute Kinder haben mehr

Bildungschancen9 LCH-Manifest: Die Stimme der

Profession im Markt der Programme10 Keine Verpflichtung des LCH auf

ein Fremdsprachen-Modell11 LCH-Leitung ergänzt11 PISA und Migration

Spielen und Lernen13 Spielend im Unterricht fürs Leben

lernen16 Das Spiel-Schul-Haus19 400 Tankstellen für den Spieltrieb24 Einstein – experimentell und

biografisch

Aus dem LCH34 Tanzt der Körper, swingt der Geist34 LEBE: Endlich weg von der Lektio-

nen-Rechnung36 LCH-Veranstaltungen37 LCH MehrWert

Rubriken30 Neue Bücher und Medien33 Bildungsnetz40 Bildungsmarkt43 Impressum44 Bildungsforum47 Vorschau

Rufnummer47 Schüeli und Schnürli

Titelbild: LCH-Delegiertenversamm-lung im Luzerner Hotel «Seeburg»,im Hintergrund ein Alpenpanoramades Malers Ernst HodelFoto: Marc Renaud

Nummer 7/8 . 2005, 28. Juni 2005

Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)150. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen-und Lehrerzeitung (SLZ)

Guten Schultag!

Auslauf fürs Auge gab es genug im Panoramasaal des LuzernerHotels «Seeburg», wo der LCH am Samstag, 11. Juni, seine Dele-giertenversammlung abhielt. Drinnen prangte, monumentale 15 auf6 Meter gross, das Jungfraumassiv an der Wand; draussen vor denFenstern lagen der Vierwaldstättersee und die Urschweizer Alpenku-lisse dekorativ im Sonnenlicht. Dennoch arbeiteten die rund 80Abgeordneten von Kantonalsektionen, Stufen- und Fachverbändenkonzentriert und erst noch medienwirksam: «Lehrer fordern landes-weit betreute Tagesstrukturen», war am folgenden Montag beispiels-weise in der NZZ zu lesen. (Was die Lehrerinnen fordern, standnicht da.) Der LCH verleiht damit einem Anliegen weiteren Schub,das in letzter Zeit breite Unterstützung gefunden hat. So weit ist dasSpektrum, aus dem die Unterstützung für den Ruf nach schul- undfamilienergänzender Betreuung kommt, dass sich die Frage stellt, obdenn alle damit dasselbe meinen und wollen. Aber auch, wer bezah-len und wer Nutzen daraus ziehen soll. Dem LCH jedenfalls geht esvorab um Chancengerechtigkeit und um Verbesserung der Arbeits-bedingungen für Lehrerinnen und Lehrer.Unumstritten ist dieses Engagement auch innerhalb des Dachver-bandes nicht. So heisst es in einem Antrag des Lehrerinnen- undLehrervereins Baselland (LVB), das Thema sei zwar wichtig, aber:«Unter ständig härter werdenden beruflichen Voraussetzungen kannes nicht Aufgabe der organisierten Lehrerschaft sein, sozialpolitischeSegnungen freizuschaufeln, die dann erkennbar zu Lasten der Leh-rerschaft gehen werden.» Franziska Peterhans, Projektleiterin dervom Aargauer Berufsverband ALV lancierten Volksinitiative, konter-te: «Wir Lehrerinnen und Lehrer haben mit dieser Initiative als Bil-dungsfachleute die Chance, jetzt zu sagen, welche Tagesstrukturenwir wollen, und müssen uns nicht darauf beschränken, in einer lau-fenden Entwicklung wieder einmal zu sagen, was wir nicht wollen.»(Berichte zur DV Seiten 6 bis 11.)Von einem Kind, dem die Schule besonders leicht fällt, sagt man «eslernt spielend». Aber können auch Kinder, die es schwerer haben,spielend lernen? Sicher, meinen Marianne und Markus Germann.Sie sind zwei Lehrpersonen mit reicher Erfahrung und bilden ausser-dem gemeinsam die Redaktion der Zeitschrift «Bildung Thurgau».In einem thematischen Schwerpunkt sprechen sie vom Einsatz desSpiels im Unterricht und geben eine Fülle von kollegialen Spieltipps.Mit dieser Doppelnummer aus gewerkschaftlichem und spieleri-schem Inhalt glauben wir, sie beruhigt in die Sommerpause entlas-sen zu dürfen. BILDUNG SCHWEIZ kommt wieder am 30. August.Frohen Sommer! Heinz Weber

Page 4: 07 08 2005

4A K T U E L L7 / 8 • 2 0 0 5

Lehrpläne

Einer für alleEin gemeinsamer Lehrplanfür die Volksschulen allerdeutschsprachigen SchweizerKantone respektive Kantons-teile, einführungsbereit imJahr 2011 – das ist das Zielder drei DeutschschweizerRegionalkonferenzen derEDK. Das gemeinsame Werksolle kantonale Lehrpläne er-setzen und nicht etwa nurRahmenlehrplan sein, heisstes in einem Ende Mai veröf-fentlichten Bericht. Die Ver-antwortung für die Einfüh-rung bleibe aber bei den Kan-tonen. Dies erlaube es denKantonen, Anpassungen undErgänzungen vorzunehmen,etwa im Hinblick auf sprach-liche und kulturelle Eigen-heiten oder auf die kantona-len Schulsysteme.Zum Konzept für die Erarbei-tung des «DeutschschweizerLehrplans für die Volks-schule» können nun die Kan-tone und der LCH bis EndeSeptember Stellung nehmen.BILDUNG SCHWEIZ wird be-richten. Weiter im Netz:www.nwedek.ch > Aktuelles

Kanton Zürich

Klares Ja Zweieinhalb Jahre nachdemdie Stimmberechtigten desKantons Zürich den erstenEntwurf für ein neues Volks-schulgesetz knapp bachabgeschickt hatten, stimmtensie am 5. Juni einer revidier-ten Vorlage mit mehr als70% Ja unerwartet klar zu.Wichtigste Änderung gegen-über dem Entwurf von 2002war der Verzicht auf definitiveEinführung der Grundstufe.Erhalten blieben jedoch dieEinführung von Schulleitun-gen, Blockzeiten und ausser-schulischer Betreuung.Der Zürcher Lehrerinnen- undLehrerverband (ZLV) fordertenach der Abstimmung einenBerufsauftrag mit reduzier-tem Pflichtpensum, damitdie Umsetzung der Reformengelinge. hw

16% der erwachsenen Bevöl-kerung in der Schweiz kön-nen nur mangelhaft lesen,haben beispielsweise Mühe,dem Beipackzettel eines Me-dikaments zu entnehmen,wie lange dieses eingenom-men werden darf. Weitererund 30% sind zwar des Le-sens kundig, kommen aberin Nöte, wenn sie die in ei-nem Text enthaltenen Infor-mationen kombinieren, Wich-tiges von Nebensächlichemunterscheiden und Schluss-folgerungen ziehen sollen.Dieses Ergebnis der ALL-Studie (Adult Literacy and Lifeskills) zeigt, dass es sichbeim Illettrismus – Lese- undSchreibschwäche trotz durch-laufener Schulbildung –nicht um ein Randgruppen-Phänomen handelt. Im inter-nationalen Vergleich befin-det sich dabei die Schweiz,wie in der PISA-Studie, imMittelfeld.Drei Wochen nach Bekannt-werden der ALL-Resultate(BILDUNG SCHWEIZ 6/05)versammelten sich am 1.Juni in Aarau Fachleute der«Schriftförderung», wie es imTitel der Tagung hiess. Einge-laden hatten die Bundesämterfür Kultur und Statistik sowiedas «Zentrum Lesen» derPädagogischen HochschuleAargau. Keiner und keinem der Teil-nehmenden musste man erstklar machen, dass die Lese-fähigkeit Voraussetzung desZugangs «zu jeglichem kultu-rellen Tun und Handeln» ist,wie sich der Direktor des Bun-desamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauslin, ausdrückte.Trotzdem wurde es sinnge-mäss in jedem Referat vonneuem betont – vielleichtnicht zu Unrecht, denn sogross die Einsicht ist, so ge-

ring sind die Mittel, um denMissstand zu bekämpfen.

Es fehlt an Geld undRechtsgrundlagenDer Schweizerische Verbandfür Weiterbildung (SVEB) un-ternimmt zurzeit eine Abklä-rung der Zuständigkeiten undRechtsgrundlagen für die Be-kämpfung des Illettrismus inden Kantonen. SVEB-Direk-tor André Schläfli berichtete:Bisher wurden die Antwor-ten von 14 Kantonen ausge-wertet. In 6 dieser 14 Kan-tone existieren keine Rechts-grundlagen zur Förderungder Grundbildung von Er-wachsenen. 4 der antworten-den Kantone setzen kein (!)Geld für die Bekämpfung desIllettrismus ein. Nur 4 von 14Kantonen verfügen über einBudget für diese Aufgabe.«Spitzenreiter» ist der Kan-ton Bern mit einem Betragvon 450 000 Franken proJahr. Im letzten Jahr besuch-ten in der Schweiz schät-zungsweise 3000 PersonenKurse in Lesen und Schrei-ben; nimmt man die ALL-Studie ernst, so beträgt dieZahl jener Erwachsenen, diedringend solcher Weiterbil-dung bedürften, mehr alseine halbe Million.Auf der anderen Seite gibt eseine beachtliche «Szene» derSchriftförderung. Laut SVEBsind mehr als 30 Träger,meist gemeinnützige Organi-sationen, aktiv. Die Vernet-zung dieser Kräfte ist das Zieldes Bundesamtes für Kultur –wohl nicht zuletzt, weil bes-ser greifende Werkzeuge demBund nicht zur Verfügungstehen. Aber schon das«kleine» Ziel ist anspruchs-voll. Zweifellos mit gutemGrund mahnte Jean-FrédéricJauslin: «Das Grundprinzip

für das gute Funktioniereneines Netzwerks besteht da-rin, dass alle beteiligten Part-ner in erster Linie an das ge-meinsame Interesse denkenund erst in zweiter Linie anihre eigenen partikulären Inte-ressen.»

Heinz Weber

(Die November-Ausgabe vonBILDUNG SCHWEIZ wirddem Thema «Schriftförde-rung» gewidmet sein.)

Weiter im Netzwww.lesenlireleggere.ch

Was, wann, wo?

Gegen IllettrismusIm Rahmen des Lernfestivals05 organisiert am 8. Septem-ber 2005 der DachverbandLesen und Schreiben für Er-wachsene in Zusammenar-beit mit dem SVEB den Ak-tionstag «Zusammen gegenIllettrismus». An diesem Tagwird darauf aufmerksam ge-macht, dass weltweit. ca. 860Millionen Erwachsene nichtrichtig lesen und schreibenkönnen. Auch in der Schweizsind es rund 500 000 Men-schen. Info:www.lesenschreiben.ch

Geschichten schenken«Schenk mir eine Geschich-te. Vorlesen für Kinder undJugendliche.» – Unter diesemTitel lädt das SchweizerischeInstitut für Kinder- und Ju-gendmedien (SIKJM) zu einerpraxisbezogenen Tagung am2./3. September 2005 inGwatt am Thunersee ein.Info und Anmeldung (bis5.8.): www.sikjm.ch

Literaturstadt Basel«Literaturstadt Basel» heisstdas Thema einer internatio-nalen Tagung der Gesell-schaft zur Erforschung derDeutschschweizer Literaturin Zusammenarbeit mit demSchweizerischen Literatur-archiv vom 9./10. September2005 in Bern. Information:www.gedl.ch/tagung.html

16 Prozent sind zu vielDie vorhandenen Mittel zum Kampf gegen Illettrismus stehen in keinem Verhältnis zumProblem. Das zeigte eine Tagung in Aarau.

Page 5: 07 08 2005

57 / 8 • 2 0 0 5

Page 6: 07 08 2005

Wer in irgendeiner Sportart internatio-nal aufs Podest will, braucht heute nebstTalent, eisernem Willen und Trainingauch ein professionelles Management.Populär ausgedrückt: Das Umfeld einerLeistungssportlerin oder eines -sportlersmuss vor und nach dem Wettkampfstimmen.

Doris Fischer

Einen «Podestplatz» im PISA-Rankingstreben auch die Schweizer Bildungsver-antwortlichen an. Um dieses Ziel zu er-reichen, respektive überhaupt ein leis-tungsfähiges Bildungswesen zu erhal-ten, ist ein Umfeld nötig, das es denLehrpersonen ermöglicht, ihre Kräfteauf den Kernauftrag zu konzentrieren –

alle Kinder ihren Möglichkeiten ent-sprechend zu fördern. Was im Sportlängst erkannt und umgesetzt ist, mussim Bereich Bildung erst ins Bewusstseingerückt und gegen die Sparpolitik deröffentlichen Hand verteidigt werden.An der Delegiertenversammlung vom11. Juni in Luzern stellte der Dach-verband Schweizer Lehrerinnen undLehrer LCH ein Manifest mit einemfünf Punkte umfassenden Massnah-menpaket zur Schaffung der nötigenVoraussetzungen vor (vergleiche S. 9).Zentrale Bedeutung für eine Qualitäts-steigerung im Bildungsbereich misst der LCH der Tagesbetreuung der Kinderund der Bereitstellung entsprechenderStrukturen bei. Unter dem Motto «EineSchule für alle – eine Schule für den

ganzen Tag» fordert er «ein flächen-deckendes Angebot an pädagogisch geführten Tagesbetreuungs-Strukturen»und legte der Delegiertenversammlungeinen Antrag zur Lancierung einer ent-sprechenden Offensive auf politischerEbene vor. Flächendeckend deshalb,«weil es nicht sein darf, dass die Bil-dungschancen davon abhängen, wojemand geboren wird», wie der Zentral-präsident des LCH, Beat W. Zemp, be-tonte.

Tagesbetreuung nach Vorbild AargauVorbild ist die im Oktober letzten Jahreseingereichte Volksinitiative «Schule undFamilie» des Aargauischen Lehrerinnen-und Lehrer-Verbandes ALV, welche auch

67 / 8 • 2 0 0 5Fo

tos:

Mar

c R

enau

d

LCH-Delegiertenversammlung in Luzern:Betreute Kinder haben mehr BildungschancenDie Delegierten der Kantonalverbände, Fach- und Stufenorganisationen ermächtigten den Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH zur Lancierung einer politischen Offensivefür ein flächendeckendes Angebot an Tagesbetreuung während der obligatorischen Schulzeit. Die Schaffung von Betreuungsstrukturen ist einer der Kernpunkte im ebenfalls von der DV ver-abschiedeten Manifest des LCH für ein leistungsfähiges Bildungssystem.

Franziska Peterhans vomAargauer Lehrerinnen-und Lehrerverband (ALV).Sie trat in Luzern als Pro-jektleiterin der vom ALVlancierten kantonalenVolksinitiative «Schuleund Familie» auf.

Page 7: 07 08 2005

vom LCH ideell und finanziell unter-stützt wird. Sie verlangt die Einführungvon Tagesstrukturen im ganzen Kantonund die Bereitstellung eines Angebotsfür Betreuung und Mittagstisch für alleKinder der Volksschule und des Kinder-gartens, welches von den Eltern freiwil-lig genutzt werden kann. Dem ALV ist es gelungen, eine grosseAnzahl Verbände, Parteien und Organi-sationen hinter seine Initiative zu scha-ren. Allerdings habe das Engagementdie Verantwortlichen bis an die Grenzender Belastbarkeit geführt, wie FranziskaPeterhans, pädagogische Mitarbeiterindes ALV, schilderte. Die Initiative wirdvoraussichtlich in der zweiten Hälfte2006 zur Abstimmung kommen.Der Antrag des LCH für die Schaffungvon Tagesstrukturen hat einerseits zumZiel, die berufliche Situation der Lehre-rinnen und Lehrer bzw. die Attraktivitätder Lehrberufe zu verbessern und damitdie Leistungsfähigkeit der öffentlichen

Schule zu sichern. Andererseits sollenbessere Lernvoraussetzungen auch fürKinder, die nur mangelhaft oder gar nichtbetreut sind, geschaffen werden.Gegen den Antrag des LCH an der Dele-giertenversammlung wandten sich derLehrerinnen- und Lehrerverein Basel-land LVB sowie Lehrerinnen und LehrerBern, LEBE. Sie erachten eine Feder-führung des LCH als unklug und be-fürchten, dass die Umsetzung «auf demBuckel der Lehrpersonen» geschieht.Zudem erachten sie Vorschriften aufBundesebene als nicht optimal, da dieUmsetzung in den Kantonen geschehenmuss: «Wir möchten in unserem Kan-ton notfalls auch noch nein sagen kön-nen», sagte der Präsident des LVB, MaxMüller.

Unterstützung durch Politik undWirtschaft Mit 48 zu 38 Stimmen befürwortetendie Delegierten der Kantonalverbände

in Luzern eine Offensive des LCH undermächtigten die Geschäftsleitung, «poli-tisch aktiv zu werden». Damit ist der LCH aufgefordert, aktivLobbying zu betreiben und Entschei-dungsträgerinnen und -träger in Politikund Wirtschaft für das Anliegen zu ge-winnen. Bund, Kantone und Gemein-den sollen verpflichtet werden, einAngebot an familienergänzenden Be-treuungsstrukturen bereitzustellen. Aus-drücklich betont und festgehalten wur-de die Absicht der «freiwilligen Nut-zung» eines solchen Angebots durch dieKinder und Eltern. «Ein familienergän-zendes Betreuungsangebot darf die Be-treuung durch die Eltern nicht konkur-renzieren», betonte Urs Schildknecht.«Wer als Kind das Privileg einer vorbild-lich wirkenden Familie ganzheitlichoder in einzelnen Aspekten nicht mehrerleben darf, findet in pädagogisch pro-fessionell betreuten Tagesstruktureneinen optimalen Ersatz und eine sinn-

7L C H - D E L E G I E R T E N V E R S A M M L U N G7 / 8 • 2 0 0 5

Kritische Blicke und Worte zur Tagesstrukturen-Offensive des LCH von der Baselbieter Delegation (zweite Reihe von rechts:Max Müller, Bea Fünfschilling und Christoph Straumann).

Page 8: 07 08 2005

volle Ergänzung zum schulischen Un-terricht.»

Keine Aufgabe der LehrpersonenKeinesfalls dürfe es so sein, dass dieseAufgabe den Lehrpersonen zusätzlichaufgebürdet werde: «Dafür braucht essozial-pädagogisch ausgebildetes Betreu-ungspersonal, damit die Lehrenden vollin ihrem Kernauftrag eingesetzt werdenkönnen», heisst es im Manifest des LCH.Nicht in Frage komme eine Finanzie-rung über die Bildungsbudgets. Mehr-aufwendungen würden aber durch densozialen und wirtschaftlichen Nutzenmehr als wettgemacht, betonen dieVolkswirtschaftsexperten (vergleicheStudie des Büro BASS «Volkswirtschaftli-cher Nutzen von Investitionen in dieVereinbarkeit von Familie und Beruf» inBIDUNG SCHWEIZ 1/05). Klar als kantonale Aufgabe bezeichnetedie CVP-Nationalrätin und Vizepräsi-

dentin der Kommission für Wissen-schaft, Bildung und Kultur des National-rats, Kathy Riklin, das Anliegen. Siemachte aber darauf aufmerksam, dassnicht in allen Regionen mit der gleichgrossen Unterstützung zu rechnen sei.Skepsis gegenüber Tagesbetreuung seiinsbesondere aus eher ländlicher Umge-bung zu erwarten. Sie bezweifelte auch,dass im Rahmen von «Freiwilligkeit»wirklich diejenigen Kinder in den Ge-nuss eines Betreuungsangebots kämen,welche dies dringend benötigen. Grund-sätzlich aber unterstützte Kathy Riklindas Anliegen.Noch nicht festgelegt wurde die Formder künftigen politischen Aktivitätendes LCH. Eher unwahrscheinlich ist dieLancierung einer Volksinitiative, die mitriesigen finanziellen Aufwendungenverbunden wäre und nach Ansicht derGeschäftsleitung wenig erfolgverspre-chend ist.

Der Nutzen von Tagesstrukturen

Für die Kinder• Tagesstrukturen schaffen bessere Lern-

voraussetzungen und unterstützendie Chancengleichheit.

• Tagesstrukturen ermöglichen einengrösseren Lernerfolg. Kinder kön-nen im schulnahen Umfeld unteranderem zum Lesen – das bekannt-lich der Schlüssel zur Bildung ist –angeregt werden. Besonders Kinderaus bildungsfernen, fremdsprachi-gen und sozial benachteiligten Fami-lien können davon profitieren.

• Tagesstrukturen erleichtern die Inte-gration. Studien zeigen, dass Migra-tionskinder am Anfang ihrer Schul-zeit erfolgreicher sind, wenn sie fami-lienergänzende Betreuungsangebotebesucht haben.

• Tagesstrukturen erleichtern den Ein-bau von Zusatzangeboten, Förder-programmen und Therapieformen.Dank Tagesstrukturen kann die indi-viduelle Förderung der Kinder auchmit Einführung der Blockzeiten imHalbklassenunterricht gewährleistetwerden. Freizeit- und Zusatzange-bote können sinnvoll eingebettetwerden. Hausaufgaben könnenwenn nötig mit Unterstützung erle-digt werden.

• Tagesstrukturen erleichtern Einzel-kindern den sozialen Kontakt mitGleichaltrigen.

Für die Eltern• Tagesbetreuung senkt das Armuts-

risiko. Alleinerziehende haben aufdem Arbeitsmarkt bessere Chancen,einen Unterhalt sichernden Job zufinden und auszuüben.

• Tagesbetreuung trägt dem zuneh-menden Bedürfnis Rechnung, Fami-lie und Beruf zu vereinen.

Für die Lehrenden• Gut vorbereitete und sozialisierte

Kinder erleichtern es den Lehrperso-nen den Bildungsauftrag zu erfül-len. Erzieherische Mängel müssennicht im Unterricht ausgeglichenwerden.

Weiter im Netzwww.lch.ch

87 / 8 • 2 0 0 5

LCH-Zentralsekretär Urs Schildknecht: «Ein familienergänzendes Betreuungs-angebot darf die Betreuung durch die Eltern nicht konkurrenzieren.»

Page 9: 07 08 2005

9L C H - D E L E G I E R T E N V E R S A M M L U N G7 / 8 • 2 0 0 5

Die Stimme der Profession im Markt der bildungspolitischen Programme erhebenAn der Delegiertenversammlung des LCH in Luzern wurde das «Manifest für ein leistungs-fähiges Bildungswesen» verabschiedet. Es ist BILDUNG SCHWEIZ auf diesen Seiten beigelegt.Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle des LCH, begründet die Inter-vention der Lehrerschaft.

Vor allem im Zuge der PISA-Diskussio-nen sind in letzter Zeit zahlreiche Vor-schläge veröffentlicht worden, womitendlich auch das Schweizer Bildungswe-sen «auf das Podest» zu hieven sei. DerLehrerschaft hat diese Art von schnell-schüssigen Rezepten und die damit oftmittransportierte Schulschelte nie gefal-len. Nur macht das in der Öffentlichkeitleider wenig Eindruck.

Anton Strittmatter

Es ist zwar richtig, dass unsere Schulenweit besser arbeiten, als es da und dortbehauptet wird, dass PISA nicht dieganze Wirksamkeit der Schulen abbildetund dass wir unter besseren Umständenauch «Finnische Resultate» erzielenwürden. Aber das wird vor allem als defensive Problemabwehr verstanden.Auch unsere berechtigten Forderungennach Verbesserung der Arbeitsbedin-gungen (Pflichtstundenzahlen, Betreu-ungsfaktor etc.) finden wenig Wider-hall, wenn es dabei bleibt.Auf der anderen Seite haben sich ge-wichtige Institutionen mit bildungspo-litischen Programmen zu profilierenversucht: die EDK mit ihrem umfangrei-chen aber leider noch ungewichtetenAktionsplan, nationale Parteien (wie un-längst die FDP und die SVP), die Stiftung«avenir suisse» und auch einzelne Kan-tone mit sogenannten «Bildungsstrate-gien». Einige der Postulate machenSinn, andere laufen auf bloss kostspie-lige und wenig ergiebige Alibi-Aktionenhinaus. Gleichzeitig fehlen in den Kata-logen gewichtige Erfolgsfaktoren für einleistungsfähiges Bildungswesen und wer-den bestehende Qualitäten durch unbe-dachte Sparaktionen gefährdet oder garvernichtet.Es ist höchste Zeit, dass die Profession –die im LCH organisierten 50 000 Lehre-rinnen und Lehrer – auf diesem Marktder Programme ihre Stimme zur Gel-tung bringt. Die Lehrerschaft hat einfundiertes, praxiserprobtes Wissen darü-ber, was wirksam ist und was nicht. Bei

den heute begrenzten Mitteln, die fürdas Bildungswesen zur Verfügung ste-hen, müssen die Investitionen nach demNutzwert-Prinzip auf das wirklich Ge-winn bringende konzentriert werden.Das LCH-Manifest verbindet das Nutz-wert-Wissen der Praxis und der Bildungs-forschung zu einem Schwerpunktpro-gramm, welches der LCH künftig vertre-ten und als Beurteilungsmassstab an alleanderen Aktionsprogramme anlegen

wird. Die Vision ist, dass dieses – in Teil-aspekten noch durchaus verhandelbare– Programm in nächster Zeit möglichstviele weitere Verbündete aus Politik,Pädagogik, Wirtschaft, Wissenschaftund Kultur finden wird – und so dieUmsetzungskraft bekommt, die unserBildungswesen braucht.

Weiter im TextSeite 11: «Kommt zur rechten Zeit»

«Das LCH-Manifest verbindet das Nutzwert-Wissen der Praxis und der Bildungs-forschung zu einem Schwerpunktprogramm.» – Anton Strittmatter erläuterte inLuzern das LCH-Manifest.

Page 10: 07 08 2005

107 / 8 • 2 0 0 5

In Zürich, Zug, Thurgau undSchaffhausen wurden Volks-initiativen für (nur) «EineFremdsprache an der Primar-schule» eingereicht (BerichtBILDUNG SCHWEIZ 5/05).Nun hat der Luzerner Lehre-rinnen- und Lehrerverband(LLV) entschieden, nach denSommerferien ebenfalls einVolksbegehren gegen die Spra-chenstrategie der EDK (Mo-dell 3/5) zu lancieren. «Dienötigen 4000 Unterschriftenwerden wir in Kürze beisam-men haben», zeigte sich LLV-Präsident Otti Gürber erfolgs-gewiss.

Heinz Weber

Die Zentralschweizer Sektio-nen des LCH (ILCH) wolltenmit einem Antrag an die DVden Dachverband auf ihre Linie (Modell 3/7) festlegen.Die Geschäftsleitung desLCH jedoch möchte sichnicht festlegen lassen. Siewill sich weiterhin auf dievor einem Jahr formulierten«Gelingensbedingungen fürdie Reform des Sprachenun-terrichts» abstützen – als Ver-handlungsbasis und als Mass-stab für Zustimmung oderAblehnung von Fremdspra-chen-Konzepten in den Kan-tonen.Das hat seinen Grund auchdarin, dass die Situation in derNordwest- und Westschweizsich von jener in der Zentral-und Ostschweiz stark unter-scheidet. Die Kantone ent-lang der Grenze zum franzö-sischen Sprachraum habeneine Vereinbarung getroffen,die Französisch ab der 3. undEnglisch ab der 5. Klasse vor-sieht. Für ein entsprechendesKonzept hat sich zum Bei-

spiel der Grosse Rat des Kan-tons Bern ausgesprochen undder Berner BerufsverbandLEBE stimmt dem grundsätz-lich zu.

Warnung vor Graben-kriegen Der Baselbieter Verband LVBstellte den Antrag, der LCHmöge auf eine Festlegungvon Terminen und Sprachen-präferenzen verzichten – «beigleichzeitigem Insistieren aufder Erfüllung der pädagogi-schen und berufspolitischenKonditionen für einen Er-folg versprechenden Unter-richt». LVB-VizepräsidentinBéa Fünfschilling erläuterte:«Das Konzept 3/7 ist in derNordwestschweiz kein The-ma. Entscheidend ist nicht3/5 oder 3/7, sondern einqualifizierter Unterricht vomStart weg.»

In diesem Sinn äusserte sichauch Werner Spielmann, Vi-zepräsident der Schweizeri-schen Primarschulkonferenz(PSK). Er warnte davor, die«Konflikte und Grabenkrie-ge», welche es bei Einfüh-rung des Frühfranzösisch ge-geben habe, zu wiederholen.In der Eventualabstimmungerhielt der ILCH-Antrag (Mo-dell 3/7) 20 Stimmen; derAntrag LVB (kein Modell)kam auf 47 Stimmen. Somit wird der LCH, wie Zen-tralpräsident Beat W. Zempnach der Abstimmung fest-hielt, weiterhin «keine Modell-Aussage machen». Anderseitssicherte Zemp zu, der LCHwerde aufgrund der Gelin-gensbedingungen alle Sektio-nen unterstützen, die gegenuntaugliche Konzepte für denFremdsprachenunterricht inihren Kantonen kämpfen.

LCH-Manifest

«Kommt zurrechten Zeit» Das von Anton Strittmatter,Leiter der Pädagogischen Ar-beitsstelle LCH, ausgearbei-tete «Manifest für ein leis-tungsfähiges Bildungswesen»(vgl. Seite 9) wurde von denLCH-Sektionen und Stufen-organisationen grundsätzlichbegrüsst. Die Delegierten ver-abschiedeten es in Luzernohne Gegenstimmen. «Das Manifest kommt zumrichtigen Zeitpunkt – nichtzuletzt im Hinblick auf denVorschlag eines Deutsch-schweizer Lehrplans», sagteDaniel V. Moser, Vizepräsi-dent der Berner Berufsorani-sation LEBE (vgl. Seite 4 die-ser Ausgabe).Allerdings hatte im Vorfeldder Lehrerinnen- und Lehrer-verein Baselland (LVB) denAntrag gestellt, auch demThema «Lernhaltung undDisziplin» gebührenden Platzim Manifest einzuräumen.Das um sich greifende Bildvon den Kindern und Ju-gendlichen als «Schul-Kon-sumenten» sei falsch undmüsse durch das Bild desSchülers als «Mitproduzentvon Lernerfolg» ersetzt wer-den. Anton Strittmatter ar-beitete dieses Anliegen inPunkt 2 des Manifests ein,worauf die Baselbieter ihrenAntrag zurückzogen.«Dies ist kein Manifest, son-dern ein Papier für Leute ausakademischen Schichten»,kritisierte Urs Keller, Präsi-dent des Zürcher Lehrerin-nen- und Lehrerverbandes(ZLV). Er forderte eine «jour-nalistische Überarbeitung»,damit ein breites Publikumden Text verstehe. AntonStrittmatter erklärte, die vor-liegende Fassung richte sichan Mitglieder und Fachleute;man habe sich deshalb be-wusst der «Sprache derZunft» bedient. In der wei-teren Kommunikation desManifests werde man sichdurchaus «den Adressatenanpassen». hw

Keine Verpflichtung des LCH auf ein Fremdsprachen-ModellDie Innerschweizer Lehrerinnen- und Lehrerorganisationen wollten denLCH auf das Modell 3/7 für den Fremdsprachenunterricht festlegen. DieLCH-Delegierten entschieden in Luzern anders. Die «Gelingensbedingun-gen» bleiben Massstab für die Haltung des Dachverbandes.

Mit Initiative gegen zwei Fremdsprachen auf der Primar-stufe: LLV-Präsident Otti Gürber und LLV-Sekretär Pius Egli.

Foto

: Mar

c R

enau

d

Page 11: 07 08 2005

11L C H - D E L E G I E R T E N V E R S A M M L U N G7 / 8 • 2 0 0 5

PISA und MigrationDie Leistungen der SchweizerSchülerinnen und Schüler im internationalen Vergleichsind stark beeinflusst vomMigrationshintergrund eineserheblichen Teils der Kinder.Dies belegte – anhand ein-drücklicher Auszüge aus demZahlenmaterial der PISA-Stu-die – Beat W. Zemp, Zentral-präsident des LCH, in seinerEröffnungsansprache.Gleichzeitig betonte er: «Dasheisst nicht, dass Kinder mitMigrationshintergrund düm-mer sind als Schweizer Kin-der. Sie brauchen aber einebesondere Sprachförderungund Betreuung. Und dieseSprachförderung bekommensie nicht zu Hause und aufder Strasse, sondern nur inder Schule und in betreutenGruppen.» Zudem wies Zempeinmal mehr darauf hin, dassdie Schweizer Lehrerschaftbei wichtigen «Produktions-faktoren» wie etwa Pflicht-stundenzahl und Betreu-ungsfaktor gegenüber bei-spielsweise Finnland stark imNachteil ist.

hw.

Wahlen in LCH-Leitungs-funktionen geschehen stetsein Jahr im Voraus, da dieGewählten sich vor Amtsan-tritt um die Anpassung ihrerUnterrichtspensen kümmernmüssen. Das heisst aberauch: Wer aus der Geschäfts-leitung (GL) zurücktritt, istnoch für ein weiteres Jahrvoll engagiert.Das gilt somit auch für Lo-retta van Oordt (Mitglied derGeschäftsleitung, LCH-Vize-präsidentin und Präsidentinder Pädagogischen Kommis-sion) sowie Fabiola Curschel-las (Mitglied der Geschäfts-leitung), die ihren Rücktrittper Ende der Amtsperiode2002–2006 eingereicht ha-ben. Für die Amtsperiode2006–2010 wurden neu indie GL gewählt:• Marie-Hélène Stäger (Jg.1956), Niederurnen GL, Lehr-person in Kindergarten undPrimarschule, Geschäftsfüh-rerin Verband Kindergärtne-rInnen Schweiz (KgCH).• Marion Heidelberger Bünzli(Jg. 1967), Bachenbülach ZH,Primarlehrerin, PräsidentinElementarlehrerinnen- undLehrerkonferenz des KantonsZürich (ELK).Nach Jahrzehnten im Dienstdes LCH und seiner Vorgän-gerorganisationen hat Zent-

ralsekretär Urs Schildknechtseinen Rücktritt wegen Errei-chen des Pensionsalters an-gekündigt. Er liess sich nurnoch bis spätestens Ende desJahres 2006 wählen. EineNachfolgerin oder ein Nach-folger wird in den nächstenMonaten gesucht.Für die volle Amtsperiode2006–2010 wiedergewähltwurden Zentralpräsident BeatW. Zemp, Anton Strittmatter,Leiter der Pädagogischen Ar-beitsstelle LCH, sowie die GL-Mitglieder René Villommetund Ueli Weber. Neu in LCH-Gremien: Mo-nika Künzler (PädagogischeKommission), Niklaus Stöckli(Standespolitische Kommis-sion), Monika Schneider(Fachkommission Hauswirt-schaft). Alle Wahlen erfolgtenohne Gegenstimmen. hw.

Jahresrechnung

Beitrag bleibt Die von den Delegierten ge-nehmigte LCH-Jahresrech-nung 2003/04 schliesst miteinem Überschuss von Fr.198 000 ab. Die Rechnungs-prüfungskommission lobtein ihrem Bericht «die nachwie vor hohe Eigenwirt-schaftlichkeit» von 40%. DerLCH-Mitgliederbeitrag bleibtauf der seit 2001 unveränder-ten Höhe von Fr. 74.– proKopf und Jahr, wovon Fr. 9.–für die VerbandszeitschriftBILDUNG SCHWEIZ reser-viert sind. Neu wird die bis-her separat geführte Päda-gogische Arbeitsstelle in dieLCH-Rechnung integriert.

Kommen und Gehen

Lehrerbildung und SchulmusikNeu und oppositionslos inden LCH aufgenommen wur-den zwei Fachverbände: DieSchweizerische Gesellschaftfür Lehrerbildung (SGL) mitrund 700 Mitgliedern sowieder vor kurzem neu formierteVerband Schweizer Schulmu-sik (Bericht BILDUNGSCHWEIZ 6/05). Aus demDachverband verabschiedethatten sich im Lauf des letz-ten Jahres die Organisationder Schulleitungspersonen(VSL CH) sowie der Christ-liche Lehrer- und Erzieher-verein (CLEVS).

EDK-LCH

Neue Formen Nach einer Konfrontations-phase zwischen dem LCHund der Konferenz der Kan-tonalen Erziehungsdirekto-ren (EDK) fand im März 2005eine grundsätzliche Ausspra-che statt. Dabei wurde ver-einbart, neue Formen vonMeinungsaustausch und Zu-sammenarbeit in den für denLehrberuf zentralen Themenzu suchen. Die Delegiertenbeauftragten die GL, überdiese neue Zusammenarbeitan der DV 2007 zu berichten.

LCH-Leitung ergänztNeuwahlen und ein angekündigter Abschied

Ab August 2006 in der Geschäftsleitung des LCH: MarionHeidelberger Bünzli (hier bei der DV-Anmeldung in Luzernmit LCH-Buchhalter Walter Fust).

In die GL gewählt:Marie-Hélène Stäger.

LCH-Zentralpräsident BeatW. Zemp: «Produktionsfak-toren verbessern.»

Page 12: 07 08 2005

Der Metallbau befindet sich im Wandel. Schon heute zeigt

die Branche ein modernes und zukunftsorientiertes Gesicht.

Eine umfassende Informationskampagne – lanciert von

der Schweizerischen Metall-Union SMU – vermittelt durch

verschiedene Kanäle einen direkten Einblick in die beiden

attraktiven und zukunftsorientierten Berufe des Metallbauers

bzw. Metallbaukonstrukteurs. So gewährt der «Tag des

Metalls» einen professionellen Einblick direkt vor Ort. Und

SMU-Botschafter referieren exklusiv in den Schulklassen.

Dabei ist die enge konzeptionelle Zusammenarbeit mit den

kantonalen Erziehungsdirektionen und den Berufsinfor-

mationszentren BIZ von zentraler Bedeutung.

Der Einstieg ins Berufslebenüber die Metallbaulehre giltals ideale Plattform. Keine an-dere Lehre schafft eine derartvielversprechende, breit ge-fächerte und polyvalente Aus-gangslage. Die modularenWeiterbildungsmöglichkeitensind breit gefächert und wei-sen entweder in die kaufmän-nische oder in die technischeRichtung: Ingenieur FHS unddas Meister-Diplom sind nurzwei davon. Und nicht nur dieAufstiegschancen sind exzel-lent, sondern auch die Anstel-lungsbedingungen.Bereits bewirbt sich einewachsende Zahl engagierterund motivierter Jugendlicherfür eine Lehre, doch noch im-mer werden angehende Lehr-linge gesucht. Wer techni-sches Verständnis hat, überein ausgeprägtes räumlichesVerständnis verfügt und gernzupackt, erfüllt wichtige Vor-aussetzungen für die Metall-baulehre.

Nationale Informations-kampagneDie Vorteile der Metallbaube-rufe sind unter den Jugendli-chen allerdings noch wenigbekannt. Deshalb lancierte dieSchweizerische Metall-UnionSMU eine national angelegteInformationskampagne. DasGesamtkonzept enthält ver-schiedene Kernelemente wie

die Teilnahme an Berufsmes-sen, den Tag des Metalls,Schnupper-Packages und denSMU-Botschafter.Der SMU-Botschafter ist einFachmann mit Leib und Seele,der seine Präsentationen undDiskussionen direkt in denSchulen hält. Er stellt denSchülerinnen und Schülerndie beiden Metallbau-Berufekompetent, anschaulich undumfassend vor. Dabei gibt erganz konkret Auskunft überAusbildungsinhalte, Weiter-bildungsmöglichkeiten undArbeitsmarktchancen. Und –der SMU-Botschafter kommtmit professionellem Gepäck.Er referiert unter Zuhilfe-nahme seines Metallkoffers,der modernste Kommunika-tionsmittel wie Unterlagenüber die Berufsbilder und einVideospiel enthält. Dabei wer-den die Jugendlichen in denPräsentationsablauf einbezo-gen und spielerisch alle Sinneangesprochen. Das ganzeKonzept wurde von Jugendli-chen für Jugendliche ent-wickelt.Damit ist der unmittelbareund realistische Zugang zumMetallbau-Beruf gewährleis-tet. SMU-Botschafter könnenvon den LehrerInnen direktbei der SMU angefordert wer-den: Tel. 044 285 77 30 oder E-Mail: [email protected]. Ein wichtiges Element der

Nachwuchskampagne ist der«Tag des Metalls». An einemTag im Herbst dieses Jahresöffnen in der ganzen Schweizzahlreiche Metallbaubetriebeihre Türen für SchülerInnen,Schulklassen, Eltern und Leh-rerInnen. Hier kann man sichdirekt vor Ort ein Bild ver-schaffen. Jugendliche, diesich von der Begeisterung an-stecken lassen, können sichfür ein Schnupper-Packageeinschreiben. Diese Schnup-perlehren werden aufgrundder Rückmeldungen der ange-henden Lehrlinge immer wie-der auf die aktuellen Bedürf-nisse ausgerichtet. Auch prak-tische Arbeiten gehören zumSchnupperprogramm.

Pro Jahr 1800 Metallbau-lehrlingeDer Entscheid eines Jugendli-chen für eine Lehre – und da-mit eine ganz spezifischeBranche – ist elementar, wer-den doch damit die berufli-chen Weichen gestellt. Bei den beiden Metallbau-Berufen «Metallbauer» und«Metallbaukonstrukteur»spielen Kreativität und Exakt-heit eine tragende Rolle. ProJahr wählen ca. 400 Jugendli-che diesen Weg als Einstiegins Berufsleben. Auf vier Lehr-jahre gerechnet werden damitjährlich 1800 Metallbaulehr-linge ausgebildet.

Das heisst, die Schweizeri-sche Metall-Union SMU undihre über 17'000 Mitgliedertragen eine grosse Verantwor-tung im WirtschaftslandSchweiz. Es steht fest, dassdie SMU als einer der führen-den Branchen-Verbände inder Schweiz innerhalb derhandwerklich ausgerichtetenBranchenverbände eine Füh-rungsrolle einnimmt.

Optimierte Berufswahl. Botschafter besuchen SchulklassenSchweizerische Metall-Union

ANZEIGE

Die Tage des Metalls 2005Mittelland: 16. SeptemberBern:16. SeptemberOstschweiz:23. SeptemberRomandie:26. OktoberGraubünden:28. OktoberZürich:11. November

Für weitere Informationen:

Schweizerische Metall-Union SMUMetallbauPostfach8027 Zürich Tel. 044 285 77 30Fax 044 285 77 [email protected]

Page 13: 07 08 2005

Marianne und Markus Germann-Leu

«Der Mensch ist nur da ganz Mensch,wo er spielt.» Diese These vertritt Fried-rich Schiller 1795 in der Schrift «Überdie ästhetische Erziehung des Men-schen». Ist das Zitat mehr als 200 Jahrespäter nur noch ein abgegriffener Werbe-spruch für Spielzeugfabrikanten? Oderist es eine nach wie vor aktuelle, auchpädagogisch bedeutsame Erkenntnis?Rüdiger Safranski, Autor einer Schiller-Biografie, meint dazu: «Wenn wir nochbesser lernen zu spielen, dann werdenwir auch humaner. Die Brisanz dieserThese hat man meiner Ansicht nach bisheute nicht begriffen.» Spielerisch ent-decken Kleinkinder (wie auch Tierkin-der) ihren Lebensraum und bereiten

13S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

sich schrittweise auf das Spiel des Le-bens vor. Jedem Kind ist die Neugierund Lust zum Spielen angeboren, siebleibt den meisten Menschen bis inshohe Alter erhalten. Nicht umsonstspricht man auch vom «homo ludens»,dem spielenden Menschen, der über dasSpiel seine Fähigkeiten entdeckt undsich dadurch selbst entwickelt. Somitsollte es eigentlich unbestritten sein,dass Spielen auch im Schulunterrichteinen gesicherten Platz haben muss,denn Spielen fördert die Kreativität undbietet Möglichkeiten, eingetretene Pfa-de zu verlassen und nach neuen Wegenfür Problemlösungen zu suchen. Warumspielt der Mensch überhaupt? Es treibtihn etwas dazu an; spielen macht ihmSpass und hält ihn in Gang. Lange Zeit

sprach man deshalb von einem Spiel-trieb, der wie ein natürliches Bedürfnisgestillt sein will. Dieser ist mit Bedürf-nissen wie Hunger und Durst nicht ver-gleichbar, und doch scheint ein Teil die-ses Spieltriebes tief in der persönlichenStruktur jedes Menschen verankert zusein. Alle Kinder spielen, ein grosser Teildes Kindesalters wird mit Spielen ver-bracht.

Vorbehalte gegen Spielen in der Schule«Im Kindergarten wird gespielt, in derSchule gearbeitet.» Dieser Haltung be-gegnet man leider noch oft. Trotzdemsollten Lehrkräfte den Mut haben, regel-mässig im Unterricht auch Spiele einzu-setzen, einerseits als Lernhilfen, aber

Spielend im Unterricht für das Leben lernenSpielen in der Schule zur Entspannung und als Lernunterstützung.

Spannung und Entspannung: Aus einer grossen Auswahl an Spielmöglichkeiten haben diese vier Knaben ein lehrreichesQuiz gewählt.

Foto

s: M

aria

nn

e u

nd

Mar

kus

Ger

man

n-L

eu

Page 14: 07 08 2005

auch als «Inseln der Entspannung». DenLeuten, die sich dazu kritisch äussern,muss aufgezeigt werden, dass Spielenmehr ist als nur ein Zeitvertreib undnicht weniger stark die kognitivenFähigkeiten fördert als Lernen auf «tra-ditionell schulische» Weise. Je nach Art des Spieles wird gerechnetund geschrieben, das logische Denkenangeregt oder zu strategischen Gedan-kengängen animiert. Zudem bietet dieSchule die Möglichkeit, den Kindernund Jugendlichen mit Spielen sozialesVerhalten und Fairness beizubringen,ebenso wichtig ist das Lernen, mit derVerliererrolle umgehen zu können.Auch in der Schule geht es darum, spie-lerisch den eigenen Platz zu finden.

Spielen stärkt die Freude am LernenJe mehr Kinder bereits in der Schule bei-spielsweise lernen, Spielanleitungen sel-ber zu verstehen und Anweisungenohne Hilfe einer Lehrkraft ausprobierenkönnen, umso mehr werden sie als Er-wachsene fähig sein, Bedienungsanlei-tungen von Geräten aller Art zu verste-hen. Bei vielen Spielen ist auch Durch-haltevermögen gefragt sowie respektvol-ler Umgang mit den Mitspielenden undmit dem Spielmaterial. Eigenschaften,die im Berufsleben mehr denn je gefragtsind, werden spielerisch fast nebenbeigeschult. Spielend durch das Lebenkommt man ebensowenig wie spielenddurch die Schule. Aber regelmässig denkindlichen, natürlichen Spieltrieb ausle-

ben zu lassen, stärkt mit Sicherheit dieFreude an der Schule und am Lernen.

Die AutorenMarianne und Markus Germann-Leublicken auf eine langjährige Unter-richtspraxis auf der Mittelstufe zurückund betreuen nebenamtlich seit vielenJahren die Verbandszeitschrift BIL-DUNG THURGAU. Markus Germannunterrichtet eine Mehrklassenabteilungin Mammern, Marianne Germann istderzeit für den Computersupport an derSchule zuständig und erteilt regelmässigComputerkurse für Erwachsene. Beidespielen in der Freizeit gerne mit Spielen,die sie für den Einsatz im Unterrichtempfehlen.

147 / 8 • 2 0 0 5

Vernunft und PflichtEin chinesischer Philosoph des drittenJahrhunderts vor Christus als advoca-tus diaboli. Lü Bu We über das Spielim Unterricht:«Der Unterricht bedarf der Strenge,er darf nicht zum Spiel ausarten.Heutzutage sind die Unterrichtendenhäufig nicht imstande, ihren Schülernmit Strenge zu begegnen, sondern suchen sie im Gegenteil zu erheitern.Aber wenn man nicht imstande ist,streng zu sein, sondern den Schülererheitern will, so macht man es gerade so, wie wenn man einen Ertrin-kenden retten würde und ihn nachhermit einem Stein vor den Kopf schlüge,oder wie wenn man einen Krankenheilen würde und ihm nachher Schir-ling zu trinken gäbe.Dadurch kommt die Welt immer mehrin Verwirrung, und untaugliche Herrscher werden dadurch immermehr verblendet.Darum besteht die Aufgabe der Leh-rer darin, dass sie der Vernunft zumSiege verhelfen und die Pflicht durch-führen. Siegt die Vernunft und stehtdie Pflicht fest, so ist die Stellung derLehrer geehrt.»

Zitiert aus: «Frühling und Herbstdes Lü Bu We», 2. Kapitel: «Ermah-nung zur Bildung/Küan Hüo»; LüBu We (ca. 300 v. Chr. bis ca. 235 v.Chr.), chinesischer Kaufmann, Poli-tiker und Philosoph Auch Lernspiele können so viel Spass machen, dass Kinder sich in freier Wahl

dafür entscheiden.

Page 15: 07 08 2005

Mit und ohneSiegerinnenund VerliererErprobte Spiele für den Unterricht

Aus der Vielfalt geeigneter Spiele für denSchulunterricht heben sich unter ande-ren die Kunstspiele aus dem Prestel-Ver-lag heraus. Mit neuartigen Memory-Va-rianten wie «Bild im Bild» werden dieSpielenden zusätzlich gefordert. Nichtzwei analoge Bildpaare wie bei her-kömmlichen Memory-Spielen sind auf-zudecken; es sind Kartenpaare zu fin-den, von denen eine Karte ein Detail desanderen Bildes aufweist, oder es sindzwei verschiedene Bildkarten zu suchen,die je einen Ausschnitt aus einem ge-meinsamen Ursprungsbild zeigen. Recht anspruchsvoll ist das Memo-Puz-zle über die Künstlergruppe «Der blaueReiter». Aus 72 Bildkarten gilt es 18 Bil-der zusammenzusetzen. Dies kann wett-bewerbsmässig geschehen oder alsTeamarbeit ohne Siegesdruck. Alle dieseSpiele aus dem Prestel-Verlag bestechendurch das optische Erscheinungsbildund die sehr gute Qualität. Die beigeleg-ten Dokumentationen bieten wertvolleHintergrundinformationen mit Lehr-mittelcharakter.Auch Puzzles eignen sich bestens füreinen gezielten Einsatz in der Schule. Esist immer wieder überraschend und er-freulich, mit wie viel Geduld Jugend-liche als Stillbeschäftigung an einem gemeinsam zu legenden Riesenpuzzlearbeiten. Wenn eine solche Klassenar-beit fertig ist, haben alle Beteiligten berechtigten Stolz auf das gemeinsamErreichte.

Beliebte Strategie- und SprachspieleBereits aus der Zeit der alten Griechen,Ägypter und Römer sind Strategiespielebekannt. Seit dem 11. Jahrhundert giltSchach als beliebtes Brettspiel. Mit«Rush-hour» ist ein Strategiespiel neue-rer Generation im Handel und somitauch in den Schulen im Einsatz, das inverschiedenen Schwierigkeitsstufen ge-spielt werden kann und sich deshalb fürviele Altersklassen gleichermassen eig-net. Im Gegensatz zum Schach wird esin der Regel allein gespielt. Sehr beliebt bei unseren Schülerinnenund Schülern ist derzeit «Boggle». Ineiner durchsichtigen Halbkugel liegen

16 Buchstabenwürfel. Nach dem Schüt-teln liegen sie in quadratischer Anord-nung da. Nun läuft die Sanduhr, und dieMitspielenden müssen innert drei Mi-nuten auf Papier möglichst viele Wörteraufschreiben, die sie in diesem Buchsta-benwirrwarr entdecken. Zählbar sindnur Wörter, welche nicht von Mitspie-lenden aufgeschrieben worden sind.Spielerisch findet so ein effizientesWortschatztraining statt. In die gleicheSparte gehören verschiedene Arten vonScrabble-Spielen.Seit Jahrzehnten im Schuleinsatz stehendiverse Mathematikspiele zum Einübenvon Uhrzeiten, Brüchen und Massen.

15S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

Geometrisches Vorstellungsvermögenkann sehr gut mit «eckolo», einem Spielvon Remember-Products, trainiert wer-den. Es hat 2001 die «red-dot»-Auszeich-nung für hohe Designqualität gewon-nen. Bis zum Schluss bleibt das Spiel mit den 76 Dreieckkarten spannend.Die immer wieder neu entstehendenFormen und Farbkombinationen, das Design und die Aufmachung des Spielsgarantieren Spass beinahe ohne Ende.

Mit dem für hohe Designqualität ausgezeichneten «eckolo» wird geome-trische Vorstellung trainiert.

Page 16: 07 08 2005

Das Spiel-Schul-HausSpiel- und Lerneifer vereinen am Spiel-nachmittag des Schulhauses Stachen inArbon kleine und grosse Kinder.

Das malerische, rund einhundertjährigeSchulhaus Stachen in Arbon verwandeltsich im Vierzehntage-Rhythmus amFreitagnachmittag in ein Lesehaus. Stillfür sich oder in kleinen Gruppen imganzen Schulhaus verteilt lesen die Kin-der in Bibliotheksbüchern oder Klassen-lektüren. Über alle Klassengrenzen wirdso die Leselust gefördert. Hin und wie-der erhält aber auch das gemeinsameSpiel Raum und Zeit. Dann tummelnsich auch die Kindergartenkinder imSchulhaus, spielen mit Gleichaltrigenoder beteiligen sich teilweise auch anden Spielen der älteren Mitschülerinnenund Mitschüler.Zu Beginn eines Spielnachmittags be-sammeln die Klassenlehrkräfte MariaLeonardi (5./6. Klasse), Luce Iten (3./4.Klasse), Susanne Brot-Lüchinger (1./2.Klasse) sowie Corinne Schär (Kindergar-ten) ihre Schützlinge und rufen die we-nigen Verhaltensregeln in Erinnerung.Aus organisatorischen Gründen müssendie angebotenen Spiele in den Schul-zimmern bleiben; für die Lautstärke gilt:«So laut wie unbedingt nötig, so leisewie möglich!» Die Grösseren werden anihre Verantwortung und Vorbildfunk-tion gegenüber den Kleinen erinnert.Dann geht es los! Manche widmen sichmit Feuereifer längst bekannten, abernicht minder beliebten Spielen wie«Monopoly» und «Vier gewinnt», an-dere nutzen die Gelegenheit, neueSpiele kennen zu lernen oder das kürz-lich eingeführte «Dreizehner-Spiel» inwechselnden Gruppenzusammenset-zungen zu wiederholen.Im Schulhaus herrscht während desganzen Nachmittags eine ungezwun-gene Atmosphäre, auf Treppenabsätzenbis hinauf zum Estrich wird gespielt. Al-les läuft geordnet und kollegial, auchwenn weit und breit keine Lehrkraft zusehen ist. Eine gemeinsame Spiel- undLesekultur scheint im Schulhaus Sta-chen verinnerlicht und wird auch imgrössten Spieleifer gelebt. Die Lehrerin-nen sehen sich nicht veranlasst, diszipli-nierend einzugreifen. Neue Spiele wer-den oft nicht von Lehrkräften einge-führt, sondern von Mitschülerinnenoder Klassenkameraden. Diese geben

sich viel Mühe, effizient die wesentli-chen Regeln zu erklären, damit mög-lichst schnell die erste Spielrunde stei-gen kann.Die vier Lehrpersonen sind im ganzenHaus unterwegs, behalten aber vor al-lem ihren Bereich beziehungsweise dieSpielenden im eigenen Klassenzimmerim Auge. Sie animieren zum Ausprobie-ren von neuen Spielen und erklärennötigenfalls. Zwischendurch finden sieaber auch Zeit mitzuspielen oder alleinein kniffliges Spiel zu lösen, bis wiederein Kind um Hilfe nachsucht oder Tippserwartet, weil ob dem grossen Angeboteine eigene Auswahl schwierig zu tref-

fen ist. Kindergartenkinder spielen ganzselbstverständlich zusammen mit Un-terstufen- oder auch Mittelstufenkin-dern. Einzelne Jugendliche der Mittel-stufe scheinen es anderseits zu genies-sen, als willkommene Spielpartner bei«Kleinkinderspielen» mitzuwirken, wel-che sie zu Hause wohl nicht mehr be-achten würden. Ein Kindergärtner ver-folgt stumm, aber sichtlich interessiertwährend des halben Nachmittages dasMonopoly-Spiel der grossen Knaben. Erist mitten in der Spielrunde der Grossenakzeptiert und lernt vermutlich beob-achtend einige Regeln. Wann wird erwohl erstmals mitspielen wollen?

167 / 8 • 2 0 0 5

Monopoly, 1933 von Charles Darrow erfunden, zieht auch mehr als 70 Jahrespäter am Spielnachmittag in Arbon die Buben in Bann.

Page 17: 07 08 2005

Gegen Ende der Doppellektion lösensich die Spielgruppen auf, die Spielewerden kontrolliert und wieder im Klas-senzimmer versorgt oder im eigenenTornister verstaut. Die Verabschiedungzwischen Lehrpersonen und Schülerin-nen und Schülern ist herzlich, der Über-gang ins Wochenende scheint beinahegleitend. Lehrkräften an Schulen vonähnlicher Grösse sind solch gemeinsamdurchgeführte Lese- oder Spielnachmit-tage zu empfehlen.

Marianne und Markus Germann-Leu

Sei (k)ein EselEin vergnügliches Zahlenspiel fürSchule und FamilientischIn einem Französischkurs in der Pro-vence lernten wir ein einfaches Zahlen-spiel kennen, das unser Französischleh-rer kurz zuvor von St.Galler Lehrerinnenerlernt hatte. Das Kartenspiel umfasstacht mal dreizehn quadratische Kärt-chen mit den Ziffern eins bis zwölf undeinem Esel auf der dreizehnten Karte.Die Karten werden in aufsteigender Rei-henfolge in der Mitte aufeinandergelegt,bis zuletzt der Esel einen Kartenturm ab-schliesst. Wer die allerletzte Karte desSpiels ablegen muss, hat verloren undist somit der Esel. Das Spiel ist im Han-del nicht erhältlich; es muss selbst her-gestellt werden. Das Spiel faszinierte uns sehr, zumal inhohem Mass ununterbrochene Konzen-tration aller Beteiligten verlangt wird.Die gemeinsame Spielfreude steht imVordergrund. Wer früh keine Kartenmehr besitzt, hat eigentlich gewonnen,ist dann aber vom Spiel (und somit vomweiteren Spielspass) ausgeschlossen. Einige wenige Wochen später waren wirmit unseren Schülerinnen und Schülernim Klassenlager und führten das Spielnach dem Prinzip «Vormachen – Nach-machen» ein. Das Leiterteam spielte dasSpiel. Die Kinder beobachteten uns da-bei und hatten die Aufgabe, das Gesche-hen gedanklich mitzuverfolgen und dieRegeln herauszufinden, um anschlies-send selber spielen zu können. Diese Artder Einführung klappte bestens und eig-net sich speziell gut für dieses Spiel.Nach einer Runde als Beobachtende istjeweils bei Jung und Alt eine grosse Lustzum Selberspielen feststellbar. Auch das Lehrerinnenteam im Schul-haus Stachen in Arbon liess sich von der

einfachen Spielidee packen und führtedas Kärtchenspiel, das sich auch gut fürFamilienabende eignet, vom Kindergar-ten bis zur 6. Klasse ein. Es scheint auchbei den Kindern Anklang gefunden zuhaben, denn am Spielnachmittag, alsdie Kinder selber die Spiele aussuchenkonnten, widmeten sich mehrere Grup-pen mit viel Eifer dem neuen Spiel. DieKindergärtnerin im Schulhaus Stachenin Arbon hat das Zahlenspiel mit denZiffern eins bis zehn eingeführt. Wer esim Französischunterricht einsetzt, kannsich auch für die Ziffernfolge eins biszwanzig entscheiden, dies hat lediglichlängere Spielrunden zur Folge.

Wer das einfach herzustellende Spielmit seinen Schülerinnen und Schülernausprobieren will, erhält die ausführli-che Spiel- und Herstellungsanleitunggratis per E-Mail, Bestellungen an [email protected]. Wir habendas ursprüngliche «Esel-Spiel» in einDreizehnerspiel umgewandelt, indemwir die letzte Karte nicht mit einem Eselbemalten, sondern mit der «Unglücks-zahl» 13 belegten. Es genügt aus unsererSicht, wenn jemand verliert – ohnegleich noch Esel sein zu müssen.

17S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

Im selbst hergestellten Dreizehner-Spiel ist von allen Beteiligten bis zumSchluss volle Konzentration gefragt.

Page 18: 07 08 2005

187 / 8 • 2 0 0 5

IA

C I

nte

grat

ives

Ausb

ildungs

zentr

um

IAC, Ausstellungsstr. 1028031 Zürich

Tel. 044 271 77 61www.iac.ch , [email protected]

Vorkurs:ab 30. Sept. 2005

Ausbildung:ab 27. Januar 2006

Tanz- und BewegungstherapieUnsere Ausbildung bietetkontinuierliche Auseinander-setzung mit Theorie und Pra-xis - ein spannender Weg,Entwicklungsprozesse zu initi-ieren und zu begleiten undsich so neue berufliche Mög-lichkeiten zu schaffen!

FASwww.führungsakademieschweiz.ch

MANAGEMENT-SCHULLEITUNGSAUSBILDUNGam Stück6 Wochen, 9.1.2006–17.2.2006

SCHULLEITUNGSAUSBILDUNGin den Ferienab Oktober 2005

Module einzeln belegbarFAS, Wehrli/Gisler, 052 212 68 94

E n g l i s h f o r Te a c h e r sQuality Intensive Courses for Individuals /Small Groups

• Preparation for Cambridge FCE, CAE, Proficiency exams• Grammar, Conversation, Listening, Methodology etc.• Live and study with two teachers in Exeter, S.W. England• Beautiful coast and countryside

Infos: 056 633 99 17 / www.powderham-uk.com

Page 19: 07 08 2005

«Eine Ludothek ist eine Institution oderder Ort einer geordneten benutzbarenSammlung von Spielen.» So wird in Wi-kipedia, der freien Enzyklopädie im In-ternet, der Begriff Ludothek definiert.Ludus heisst auf lateinisch «das Spiel»,der griechische Wortstamm -thek ist be-kannt aus dem Wort Bibliothek.

Marianne und Markus Germann-Leu

Somit sind Ludotheken, gleich wie Bi-bliotheken, nichts anderes als Ausleih-stellen, in der Bibliothek sind es Bücher,in der Ludothek Spiele und Spielsachen,die für eine bestimmte Zeit mit nachHause genommen werden können. Oftexistiert auch ein fester Termin für ge-meinsame Spiele. Das Angebot der Lu-dotheken richtet sich also in erster Liniean Kinder, Jugendliche und Familien.Ludotheken sehen ihre Aufgabe in der

Förderung der Spielkultur für Kinder, Er-wachsene, Familien und Gruppen allerArt.Im deutschsprachigen Raum sind dieersten Ludotheken in der Schweiz ent-standen, in Deutschland und Österreichwurden Spiele in öffentlichen Bibliothe-ken in der Kinder- und Jugendbuchab-teilung ausgeliehen. Inzwischen sindaber auch in diesen Ländern eigenstän-dige Ludotheken entstanden. In derSchweiz wurde 1972 in Münchensteindie erste Ludothek eröffnet, 1980 folgtedie Gründung des Dachverbandes «Ver-ein der Schweizer Ludotheken» (VSL) inFreiburg. 2004 waren 400 Ludothekendem Verein der Schweizer Ludothekenangeschlossen. Die Schweiz ist somitdas Land mit der grössten Anzahl Ludo-theken im Verhältnis zur Bevölkerung. Der Verein der Schweizer Ludothekenist der Dachverband der Ludotheken. Er

bietet seinen Mitgliedern folgendeDienstleistungen an: Mithilfe bei derGründung neuer Ludotheken, Aus- undWeiterbildung, Publikation des dreimaljährlich erscheinenden «Ludo Jour-nals», Informationen über Neuheitenauf dem Spielzeugmarkt und Spielzeug-tests, günstige Einkaufsbedingungen,eine Kollektiv-Haftpflichtversicherungund Initiierung von nationalen Spielak-tionen. Ludotheken organisieren auchgrössere Spielfeste, so im Dreijahrestur-nus den nationalen Spieltag jeweils am28. Mai.

Spielen, Testen, Kontakte knüpfenAuf der Website der Ludothek Embrachheisst es: «Eine Ludothek verleiht – ana-log zu einer Bibliothek – Spielwaren undfördert damit das Spielen als aktive Frei-zeitgestaltung und kulturelle Betäti-gung. Pädagogisch wertvolle Spielsa-

19S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

400 Tankstellen für den SpieltriebDie erste der Schweiz wurde 1972 in Münchenstein eröffnet. Heute halten landesweit mehr als 400 Ludotheken ein reiches Spielangebot zum Ausleihen bereit.

Durchschnittlichdrei bis vier Mal pro Jahr wird das ganze Spiel-angebot einer Ludothek umge-setzt.

Page 20: 07 08 2005

chen, aber auch einfach das Dabeiseinim Spiel fördern den Erlebnishorizontder Kinder und sind somit auch wichtigfür die soziale Entwicklung. Das Auslei-hen eines Spieles ermöglicht einerseitsdie Bedürfnisse des Kindes kennen zulernen und erlaubt andererseits, einSpielzeug auf seinen Spielwert zu prü-fen. Zudem bietet eine Ludothek dieMöglichkeit, teure, trendige, unhand-lich grosse oder bei den Eltern nicht sobeliebte Spielsachen zu einem günstigenAusleihtarif für eine beschränkte Zeit zubenützen. Nebst der Spielwarenausleihekommt der Ludothek noch eine sozialeBedeutung zu: Familien und Kinder tref-

fen sich dort und können Kontakteknüpfen.»In der öffentlichen Wahrnehmung ge-hören inzwischen Ludotheken zum üblichen Angebot einer mittelgrossenbis grossen Gemeinde, wie auch RenateFuchs, Präsidentin des Vereins Schwei-zer Ludotheken, im Interview bestätigt.Die Ludothek Frauenfeld erhielt 2004sogar den Anerkennungspreis der StadtFrauenfeld. Die Verantwortlichen dieserLudothek haben in der SchulanlageAuen am «World Play Day» am 28. Mai2005 zu einem riesigen Spielfest eingela-den, das trotz Sommerhitze zu einemGrosserfolg wurde. Bilder dieses Anlas-

ses sind im Internet unter www.ludo-frauenfeld.ch zu finden. Die Verant-wortlichen nutzten den Anlass, um dasreguläre Spielangebot vorzustellen, sieverwandelten mit einer grossen Helfer-schaft aber auch die Dreifachturnhallein einen riesigen Spielplatz mit vielenBewegungsspielangeboten. Sehr gefragtbei den jungen Gästen war auch dieMöglichkeit, sich schminken zu lassen.Mit hübschen Schmetterlingen verziertschien bei den Kindern der Spielgenussnoch viel höher, sei es beim Geschick-lichkeitsspiel mit dem Vater oder beimAusprobieren von neuartigen Spring-seilen.

207 / 8 • 2 0 0 5

Spielen alsChance zur In-tegrationBILDUNG SCHWEIZ sprach mit RenateFuchs, Präsidentin des Vereins derSchweizer Ludotheken.

Renate Fuchs präsidiert seit 1986 denVerein der Schweizer Ludotheken (VSL).Sie wohnt in Küssnacht am Rigi, wo sie1979 beim Aufbau der örtlichen Ludo-thek mithalf. Als Mutter hatte sie auchein persönliches Interesse an einemguten Spielangebot für ihre Kinder. ImZusammenhang mit dem fünften natio-nalen Spieltag Ende Mai 2005 äussert siesich im Interview zum Verein, der alsNon-Profit-Organisation im Spielseg-ment die preiswerte Alternative «Auslei-hen statt kaufen» bietet. Politisch aktivist Renate Fuchs als CVP-Vertreterin imKantonsrat des Kantons Schwyz.

BILDUNG SCHWEIZ: Ihr Verein feiert2005 sein 25-Jahr-Jubiläum. Sagen Sieuns bitte kurz etwas zur Geschichte.Renate Fuchs: Die Redaktorin MetaZweifel initiierte im Jahre 1972 dieEröffnung einer ersten Ludothek inMünchenstein, 1974 wurde in Zofingeneine zweite realisiert, dann folgten wei-tere Ludotheken in der Westschweiz. Indieser Zeit entstand auch die Idee, eingemeinsames Journal herauszugeben,um Informationen und Spielbewertun-gen weiterzugeben. Personen, die sichfür die Förderung des Spiels einsetzten,erkannten den Nutzen von Gruppierun-gen. 1979 – im Jahr des Kindes – ging esschweizweit so richtig los. Auch unsere

Ludothek in Küssnacht am Rigi ent-stand damals. 1980 wurde der VereinSchweizer Ludotheken als Dachverbandgegründet. Mittlerweile gibt es in derSchweiz rund 400 Ludotheken. Sie sindziemlich gleichmässig über das Landverteilt.

In welcher Form kann Ihr Verband dieeinzelnen Ludotheken unterstützen? Der Verband bietet seinen Mitgliederneine breite Palette von Dienstleistun-gen, etwa eine Verbandszeitschrift, einespezielle Ausbildung und Einkaufsver-günstigungen. Eine finanzielle Unter-stützung ist leider nicht möglich.

Wer benutzt Ludotheken? Es sind vorwiegend Familien der Mittel-schicht mit Kindern bis zum Alter vonneun bis zehn Jahren. Deutsche Unter-suchungen belegen jedoch, dass dasSpielen immer mehr in den Hinter-grund tritt, weil die Kinder schon abneun Jahren oft anderweitig beschäftigtsind. Dieser Trend macht sich auch beiuns bemerkbar. Dabei wäre das ge-meinsame Spielen auch eine sehr guteIntegrationsmöglichkeit! Deshalb ist esunser Ziel, sämtliche Benutzungsregle-mente in verschiedene Sprachen über-setzen zu lassen, damit auch die Mütterder ausländischen Kinder auf das Ange-bot der Ludotheken aufmerksam wer-den. Die Finanzierung sollte aber überpolitische Kanäle gehen. Wir versuchen,den politischen Entscheidungsträgerndie Spielebene als eine Möglichkeit vonIntegration aufzuzeigen.

War der nationale Spieltag am 28. Mai2005 ein Erfolg? Ja, etwa 270 Ludotheken boten ein spe-zielles Programm an. Gemäss bisherigen

Rückmeldungen lief es an einigen Ortenextrem gut mit grossem Besucherauf-lauf, an anderen Orten sah man sich inKonkurrenz mit Parallelveranstaltun-gen, zudem machte vielerorts die grosseHitze an diesem ersten Sommerwochen-ende zu schaffen. Grossanlässe fandenin Genf, in Zug (auf einem Schiff), inFrauenfeld und in Bellinzona statt. DerTessiner Anlass wurde von allen Ludo-theken-Verantwortlichen des Kantonsgemeinsam durchgeführt.

Woher stammt die Idee für nationaleSpieltage? Ich hatte von einer Spielwoche in Eng-land gelesen. Eine ganze Woche schienmir zuviel, aber die Durchführung einesnationalen Spieltags stiess im Vorstandauf grosses Interesse, und so fand 1993der erste nationale Spieltag in derSchweiz statt. Frankreich folgte wenigspäter. Mit solchen Spieltagen will manin den Medien präsent sein und auf dieLudotheken mit ihrem Angebot hinwei-sen. Seither findet im Dreijahresturnusder nationale Spieltag statt. Im Jahr2000 sprach man schliesslich von einem«World Play Day», der auf den 28. Maifestgelegt ist.

Wie werden die Ludotheken finanziert?Die Finanzierung erfolgt über Gemein-debeiträge und Lokalsponsoring sowiemit einem Einzug von Jahres- und Leih-gebühren. Da meistens alle Personenehrenamtlich mitarbeiten, gibt es nurbeschränkte Öffnungszeiten. Leider er-halten wir keine Bundessubventionenmehr. Wir hoffen aber auf eine Neube-urteilung. Dazu müssen wir Mitgliedervon National- und Ständerat vermehrtfür unser Anliegen gewinnen, dennLudotheken sollten eigentlich in Bezug

Page 21: 07 08 2005

auf Räumlichkeiten und Finanzen diegleichen Rahmenbedingungen wie dieBibliotheken haben.

Werden Ludotheken auch von Lehrper-sonen als Fundgrube genutzt? Leider eher wenig. Es wäre sehr wün-schenswert, wenn das grosse Angebotvon geeigneten Spielen von Schulenmehr genutzt würde!

Hat sich das Spielangebot in den 25 Jah-ren geändert? Ja und nein. Es gibt nach wie vor Klassi-ker, die immer wieder gefragt sind.Heute wird natürlich auch viel Elektro-nik verlangt, es werden aber auch er-staunlich viele Familienspiele ausgelie-hen. Bei den Spielgeräten ist derzeit das«LIKEaBIKE» der absolute Renner. DerVerein testet laufend neue Spiele, dieEmpfehlungen können der Liste im In-ternet entnommen werden.

Was haben Sie als Kind gespielt undwas spielen Sie heute gerne? In meiner Kindheit habe ich manchmalmit dem Vater und der Grossmutter ge-spielt, zum Beispiel Halma und Eile mitWeile und natürlich war Monopoly einHit. Heute bevorzuge ich Spiele, die

nicht zu komplex sind, nicht zu langedauern, eventuell auch einen Glücksfak-tor haben und die spannend sind.

Wie sorgfältig wird mit den ausgeliehe-nen Sachen umgegangen? Gesamthaft kann man feststellen, dassder Umgang mit den Spielen erfreulichgut ist. Spielsachen sind eher wenigerlang in Gebrauch; sie werden mehr stra-paziert. Wir empfehlen den Ludothe-ken, jährlich zehn Prozent des Sorti-mentes zu ersetzen. Im Angebot fehlenaus hygienischer Sicht heikle Gegen-stände wie etwa Kuscheltiere. Spielsa-chen, zu denen eine intensive Bezie-hung entsteht, sollten gekauft werden.Durchschnittlich wird das ganze Sorti-ment einer Ludothek drei- bis viermalpro Jahr umgesetzt. Ladenhüter werden

ausgeschieden. In Küssnacht geben wirrund 5000 Franken pro Jahr für neueSpiele aus.

Entscheiden die Eltern, was ausgelie-hen wird, oder die Kinder? Die Kinder suchen oft selbst aus. Sie ge-niessen es, ein Spiel ihrer Wahl nachHause nehmen zu können. Für Kinderwie Erwachsene ist das Erscheinungs-bild der Schachtel sehr wichtig. Bei klei-nen Kindern entscheiden eher die Müt-ter. Wir stellen selten einen Disput zwi-schen Kindern und Eltern fest. VieleLeute kommen aber auch in die Ludo-thek zum Kennenlernen von Spielen,welche sie allenfalls kaufen möchten.Solche Testmöglichkeiten bieten Spiel-warengeschäfte nicht. Bei der Auswahlhilft bei Bedarf auch das Personal mit,welches über einen grossen Erfahrungs-schatz verfügt. Regelmässig finden in-terne Spielschulungen statt.

Für wie lange werden Spielsachen undSpiele in der Regel ausgeliehen? Meist sind sie etwa während vier Wo-chen ausser Haus. Werden sie dannzurückgebracht, findet eine genaueKontrolle statt. Erst wenn sichergestelltist, dass ein Spiel vollständig ist, gelangtes wieder in die Ausleihe.

Wie werden Ludotheken von der Öf-fentlichkeit wahrgenommen? In der Bevölkerung gelten Ludothekeninzwischen als selbstverständlich. Sei-tens der Politik fehlt aber weitgehenddie Unterstützung. Weil sie in der Regelweit weg von Erziehungsbelangen sind,sehen Politiker oft nicht, dass Spielenimmer auch mit Lernen verbunden ist.Immerhin: Von meinen Kollegen imSchwyzer Kantonsrat habe ich auchschon zu hören bekommen, mankönnte ja eigentlich wieder einmalspielen...

Weiter im Netzwww.ludo.chwww.ludologie.dewww.spiel-des-jahres.com

21S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

Die Ludotheken • fördern das Spielen als aktive Freizeitgestaltung und kulturelle Betätigung;• leihen Spiele und Spielsachen aus;• stehen allen offen (Kindern, Erwachsenen, Institutionen, Schulen usw.);• initiieren Spielaktivitäten oder beteiligen sich an solchen anderer Organi-

sationen. Quelle: www.ludo.ch

Renate Fuchs in der Ludothek von Küssnacht, bei deren Aufbau sie 1979 mithalf.

Page 22: 07 08 2005

227 / 8 • 2 0 0 5

Page 23: 07 08 2005

23S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

Page 24: 07 08 2005

«In physikalischen Dingen sollten dieersten Lektionen nur das enthalten, wasexperimentell darstellbar und interes-sant zum Anschauen ist.» – Dieser Emp-fehlung Albert Einsteins folgt der Auf-bau der Sonderausstellung «Mein Gott,Einstein!» im Technorama in Winter-thur.

Fünf Schriften und die FolgenBis zum 12. März 2006 kann man anrund zwei Dutzend Experimentierstatio-nen in Einsteins physikalische Welt ein-tauchen und in Erfahrung bringen, wasdieser kühn vorgedacht und andere spä-ter experimentell bestätigt haben. Aufvielen Tafeln werden attraktiv und zumLesen anregend die «Schweizer Jahre»des weltbekannten Physikers und spe-ziell sein «Annus mirabilis» 1905 darge-stellt. Vor 100 Jahren verfasste Einsteinin Bern fünf Schriften, welche die Weltder Physik revolutionierten. Eine Trou-vaille ist der Original-Brief an einenWinterthurer Musikfreund mit dem oftzitierten Satz: «Mir geht es gut; ich bin ehrwürdiger eidgenössischer Tinten-scheisser mit ordentlichem Gehalt.» Die Ausstellung bietet die Möglichkeit,Einstein experimentell und biografischzu begegnen. Man ist überrascht, wieviele Zitate und prägnant formulierte

Erkenntnisse Albert Einstein zugeschrie-ben werden. Man lernt aber auch weni-ger Rühmenswertes von ihm kennen,wie beispielsweise seine Punkt für Punktaufgeschriebenen Verhaltensregeln fürseine erste Frau, welche zeigen, wie ver-härtet das Zusammenleben in den Jah-ren vor der Scheidung gewesen seinmuss.In einem Versuch wird der Zusammen-hang zwischen Farbe und Energie desLichtes aufgezeigt. Einstein soll einmalbemerkt haben, er wolle den Rest seinesLebens darüber nachdenken, was Lichtist. Spannend ist auch zu erfahren, dassdie eigene Reaktionszeit im Vergleichzur Lichtgeschwindigkeit scheinbar eineEwigkeit dauert, andererseits die glei-che Signalgeschwindigkeit beim Fern-steuern eines Mondfahrzeuges arg zuschaffen macht. Die «Brown’sche Bewe-gung» kann man in der Ausstellung so-wohl am Mikroskop wie auch am Mo-dell mit herumsausenden Stahlkugelnund «Puck» erkunden. Allein die Arbeitüber dieses Phänomen hätte Einsteineinen Platz in der Geschichte der Physikgesichert; schliesslich hatte seine Ideemittelbar die Existenz der Atome (1905noch umstritten) nachgewiesen. Wieund weshalb Geschwindigkeiten immereine relative Angelegenheit sind und

was beim Dopplereffekt die scheinbareTonhöhenänderung einer bewegtenSchallquelle mit der Rotverschiebungvon Sternen in der Astronomie zu tunhat – all dem kann man im Einstein-Labauf die Spur kommen.

Stufengerechte FührungenDie Versuchsanordnungen und Erklä-rungen sind herausfordernd und rich-ten sich generell an eine eher ältere Be-sucherschar. Wer schon mit Mittel-stufenkindern die Ausstellung besuchenwill, bucht mit Vorteil eine stufenge-rechte Führung. Auch Jugendliche derOberstufe können von der komplexenThematik überfordert sein, wenn klareAufträge fehlen. Sind die Jugendlichensich selbst überlassen, werden sie mitziemlicher Sicherheit nur von Versuchzu Versuch switchen und den Experi-mentierraum lediglich als Spielplatz be-nutzen. «Mein Gott, Einstein!» ist keinKinderspiel, sondern eine fordernde,museumstechnisch sehr gut gemachteAusstellung, welche Möglichkeiten bie-tet, dem Genie Einstein auf die Spur zukommen.

Markus und Marianne Germann-Leu

KontaktTechnorama, Technoramastr. 1, 8404Winterthur, Tel. 052 244 08 44, Fax052 244 08 45, Internet www.techno-rama.ch, E-Mail [email protected]Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag10 bis 17 Uhr, an allgemeinen Feier-tagen auch montags geöffnet

Weiter im NetzMarianne Germann hat eine umfang-reiche Liste mit Internet-Tipps zumThema Einstein zusammengestellt. Siekann per E-Mail angefordert werden:[email protected]

24S P I E L E N U N D L E R N E N7 / 8 • 2 0 0 5

Einstein – experimentell und biografischDie Sonderausstellung «Mein Gott, Einstein!» im Technorama in Winterthur macht die Theorien des grossen Physikers in Experimenten erfahrbar.

Kopf des Jahres: Albert Einstein.

Foto

: Mar

kus

Ger

man

n

Page 25: 07 08 2005

257 / 8 • 2 0 0 5

Absender:

Name

Strasse

PLZ/ Ort

E-Mail

Bitte senden Sie mir kostenlos (1–10 mit je 1 Lehrerbeilage)

Ex. 130 508 D Pick up 1 Markt für Lebensmittel Ex. 130 516 D Pick up 2 Natur und LandwirtschaftEx. 130 524 D Pick up 3 Tourismus und LandwirtschaftEx. 130 532 D Pick up 4 Berufe rund um die LandwirtschaftEx. 130 540 D Pick up 5 Pflanzen in der LandwirtschaftEx. 130 559 D Pick up 6 Landwirtschaft und EuropaEx. 130 567 D Pick up 7 Tiere in der LandwirtschaftEx. 130 575 D Pick up 8 Technopark BauernhofEx. 130 583 D Pick up 9 S&wich.02 Ex. 130 591 D Pick up 10 Essen! Sicher? – Essen? Sicher!Ex. 130 605 D Pick up 11 Lust auf WasserEx. 130 621 D Pick up 12 GeschmacksacheEx. 130 624 D Pick up 13 Sport bewegtEx. 130 626 D Pick up 14 Rundum verpacktEx.130629 D Pickup15 … am Boden

Einsenden an: LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6 WTR 845 105 001

16 bunte Magazinseiten mit themenorien-tierten Beiträgen für Jugendliche. Dazu im Internet Unterrichtsideen, Informationen und Arbeitsblätter für verschiedenste Fächerder Sekundarstufe I, auf www.lid.ch

Einzelexemplare und Klassensätze gibt es kostenlos bei:LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst Weststrasse 10, 3000 Bern 6Tel. 031 359 59 77, [email protected], www.lid.ch

Pick up 15 führt IhreKlasse nah an den Boden, mit kritischen Fra-gen, Informationen, Bo-dentests und der Begeg-nung mit Boden-profis.Damit sie nicht eine Hors-sol-Klasse wird, sondern noch weiss, was sie im und am lebendigen Boden hat.

Pick up – das Jugend-magazin der Schwei-zer Landwirtschaft mit den vielen Unter-richtsideen.

Hors-sol?

Lehrkräfte aller Stufen der Volksschule lernen, wie

Musik im Unterricht integriert, fächerübergreifend

eingesetzt und musikalische Ziele mit Fragestellun-

gen aus anderen Fächern verknüpft werden können.

Kursort Aarau, Pädagogische Hochschule

Dauer Drei Module mit insgesamt 27

Kurstagen (15 ECTS-Punkte)

Beginn September 2005

Durchführung in Kooperation mit der PH Solothurn

Informationen Institut Schule & Weiterbildung,

Aarau, Prof. M. Cslovjecsek, Tel. +41 62 838 90 00,

[email protected],

www.weiterbildung.ph-ag.ch

www.fh-aargau.ch

Nachdiplomkurs

Unterrichtsgestaltung

mit Musik

Page 26: 07 08 2005

Die Schweiz nimmt einen Spitzenplatzunter den europäischen Ländern ein inBezug auf separierende Massnahmen beiSchülerinnen und Schülern mit Lern-problemen. Laut einer Studie aus demJahr 2003 besuchen sechs Prozent derKinder in der Schweiz eine Sonderklasseoder Sonderschule – Tendenz steigend.Diese Entwicklung läuft auch den Zielendes Behindertengleichstellungsgesetzesentgegen, welches die Integration vonLernenden mit besonderen Bildungs-bedürfnissen in die Regelschule fordert.

Unterschiede zwischen Kantonen Eine interkantonale Untersuchung derSchweizerischen Zentralstelle für Heil-pädagogik (SZH) und der Hochschulefür Heilpädagogik (HfH) in Zürich för-dert grosse Unterschiede in der Unter-stützungspraxis von lernbehindertenKindern in den sechs an der Studie be-teiligten Kantonen AG, AR, BS, NW, SHund TG zutage. So zeigt sich in den Kan-tonen AG und TG eine klare Zunahme

der Aussonderung seit den 90er Jahren.Einen hohen aber stagnierenden Anteilan Sonderklassen weisen BS und SH auf.Die Kantone NW und AR mit einem be-reits geringen Anteil an Separation redu-zierten diesen weiter stark. Fremdsprachige Kinder und solche ausbildungsfernen sozialen Schichten wer-den in der Regel schneller separiert alsSchweizer Kinder aus bildungsnahenSchichten mit vergleichbaren Lern-schwierigkeiten. Dies zeigt die Teilstudievon Andrea Lanfranchi, welche die Zu-weisungsprozesse unter die Lupe nahm.Der Dozent an der HfH hat 655 Lehr-personen und 207 Schulpsychologin-nen und -psychologen mit Fallbeispie-len konfrontiert und nach entsprechen-den Fördermassnahmen gefragt. Beiidentischer Problemlage wurden jeweilsdie biografischen Daten der Kinder ver-ändert.Die Resultate sprechen eine deutlicheSprache: «Wenn ein Kind Anton heisstund sein Vater Hilfsarbeiter ist, kommt

es im Falle von Schwierigkeiten im Le-sen, Schreiben und Rechnen je nachKanton bis zu dreimal eher in eine Son-derklasse als wenn es – bei identischerProblemlage – Mike hiesse und als Sohneines Chefarztes geboren wäre. Heisstdas Kind Bekir und stammt sein Vateraus Kosova, ist die Wahrscheinlichkeit,dass es bei Verhaltensauffälligkeiten ineine Sonderschule kommt, doppelt sogross als wenn es Lukas hiesse undSchweizer wäre.»

Belastete Lehrpersonen separieren öfterAls «Stolperstein» bezeichnet Eva Gre-minger, Sonderpädagogin und Dozentinan der HfH, die Vorschulstufe: «Im Kindergarten werden doppelt so vieleKinder ausgesondert wie in der Primar-schule.» Die Einführung der Basis- resp.Grundstufe trüge ihrer Ansicht nach zurintegrativen Förderung bei. Entschei-dend sei auch die Tragfähigkeit derRegelschule. Hier spielen unter anderemdie Belastung der Lehrpersonen und dieUnterrichtsgestaltung eine wesentlicheRolle. «Lehrpersonen, welche einen dif-ferenzierend/individualisierenden Un-terricht machen, sondern weniger aus.Stark belastete Lehrpersonen neigteneher zur Separation.» Die Studie zeigt ferner, dass je grösserdas sonderpädagogische Angebot ist, desto grösser ist die Nachfrage. In ein-zelnen Kantonen bestehen deutliche finanzielle Anreize, schwierige oder an-spruchsvolle Lernende in Sonderklassenoder -schulen auszulagern. Ein Rückzugder Invalidenversicherung aus der Finan-zierung sonderpädagogischer Angebotekönnte nach Ansicht von Peter Walther-Müller, Dozent an der SZH, die Förde-rung integrativer Modelle begünstigen.

Doris Fischer

Weiter im NetzDie Studie ist unter www.hfh.ch >For-schung>Projekt C.2 abrufbar.

267 / 8 • 2 0 0 5

Ach wie gut, dass ich Lukas und nicht Bekir heissEine Studie zeigt: Immer mehr Kinder mit Lernschwierigkeiten werden in Sonderschulen und Sonderklassen unterrichtet. Migrationskinder und Kinder aus bildungsfernen Schichten werden – bei identischen Lernproblemen – bis dreimal so häufig separiert wie Kinder mit Schweizer Eltern aus bildungsnahen Schichten.

Integriert oder separiert? Der soziale und kulturelle Hintergrund spielt bei derEntscheidung eine starke Rolle.

Foto

: Pet

er L

arso

n

Page 27: 07 08 2005

Mit der Sitzung des Rats für deutscheRechtschreibung vom 3. Juni und mitdem davon unabhängigen Beschlussder deutschen Kultusministerkonferenz(KMK) vom gleichen Tag hat die Diskus-sion um die definitive Festlegung desRichtigschreibens in Deutsch eine neueQualität erreicht. Beide Vorgänge dürf-ten am Respekt vor der verordnetenRechtschreibung zusätzlich nagen unddie Neigung des Sprach-Anwendersverstärken, sich künftig noch selbstän-diger eigene Versionen zurechtzu-legen.

Max A. MüllerMitglied des Rats für deutsche

Rechtschreibung

Grundsätzlich gehen die beschlossenenEmpfehlungen des Rechtschreibrats ineine vernünftige Richtung und erhiel-ten deshalb im Rat jeweils eindrucks-volle Mehrheiten: Die Anstoss erregen-den Formulierungen im strittigen Be-reich der Getrennt- oder Zusammen-schreibung sind auf die Gültigkeit einerOption zurückgedrängt; neben «es tutmir Leid» soll jetzt auch wieder das her-kömmliche Schriftbild «es tut mir leid»zulässig sein. Jetzt dürfen alle und keiner muss. Toll.Damit vergrössert sich freilich der Be-stand an Alternativschreibungen – dader Versuch, die Materie mit anspruchs-vollen Regeln zu überziehen, nicht auf-gegeben wurde. Schülerinnen und Schü-ler, die Texte schreiben, und Lehr-personen, die sie korrigieren sollen,können künftig das Wörterbuch gleichoffen lassen.

Sympathisch aber inkonsequentImmerhin: Erstmals wieder wird daraufRücksicht genommen, was der täglicheSprachanwender will und toleriert. Da-mit jedoch die Reformer ihr Lebenswerknicht ganz torpediert sehen, darf mannach Belieben, wenn es Spass macht,weiterhin auch «Brust schwimmen».Wörterbücher, war zu hören, seien nichtmehr nur Nachschlagewerke, denenzweifelsfrei eine gültige Version ent-nommen werden könne; sie enthieltenin vielen Fällen vielmehr nur Erwä-gungen zu heiklen grammatischen Prob-

lemen. Freilich: Die Abwägung zum Bei-spiel, ob in einem bestimmten Fall nochein «Verbpartikel» vorliege oder schonein selbständiges Adverb, dürfte keinemVolksschüler und keinem Durch-schnittsanwender jemals zu vermittelnsein, das lehrt die schiere Unterrichts-erfahrung. Der «intelligente Anwender»solle aus den Darlegungen des Wörter-buchs dann die ihm angemessen er-scheinende Version entwickeln. Dabeiist noch nicht einmal sicherzustellen,dass alle Wörterbücher ihre Erwägun-gen dazu gleichartig gestalten. Mit dem Abgang der schlimmsten opti-schen Scheusslichkeiten dürfte dennocheine gewisse Beruhigung eintreten. DaKonsequenz dabei nicht Küchenmeisterwar, ist der Preis dafür aller Voraussichtnach ein weiterer Abbau an Respekt vorder Rechtschreibung, die unter denneuen Schreibgewohnheiten von Mailund SMS sowieso schon arg gelitten hat.Die gleichen Tags kreierte «Korrektur-toleranz-Klausel» der deutschen Kultus-ministerkonferenz, von der noch nichtsicher ist, ob die schweizerische Erzie-hungsdirektorenkonferenz sie gleich-lautend übernimmt, kompliziert denÜberblick über die Landschaft der Ver-bindlichkeiten noch mehr.

Interessen der Schule kommen zu kurzDie Lehrerschaft ist an Regelungen in-teressiert, die einfach anzuwenden sind,möglichst viel Eindeutigkeit generierenund langfristig Bestand haben können.Nichts davon ist gegeben. Dazu kommt,dass die Probleme in der Vermittlungvon Deutschkompetenz im Unterrichtvon der Rechtschreibreform nur zumkleinsten Teil betroffen sind: Schülerin-nen und Schüler machen vielleicht 98%ihrer Schreibfehler gar nicht in dem vonder Regelung betroffenen Bereich. Zu-dem wiegen die eklatant zunehmendenDefizite im Lesenkönnen, Leseverstehen,Formulieren, Text-Konzipieren, Zusam-menfassen, Vortragen und Aussprechenohnehin ungleich schwerer.

Einsam über die Köpfe hinwegMitten in die eben erst angelaufeneArbeit des Rechtschreibrats platzte derBeschluss der deutschen Kultusminis-

terkonferenz, die Korrekturtoleranz fürFehler in den Bereichen, die der Rat an-geblich angehen will, über den bishervorgesehenen 1. August 2005 hinaus zuverlängern. Wenig ermutigend ist, dassdiese Festlegung ohne Absprache mitdem Rat und inhaltlich erst noch nichtkongruent erfolgt ist. Vergeblich wiesendie Lehrerverbände darauf hin, dass einSplitting von In- und Ausserkraftset-zung die prinzipiell fatale Konsequenzvon Befehl und Gegenbefehl hat undgeeignet ist, Unmut und Respektverlustbei den diesem Hüst und Hott ausge-setzten Betroffenen zu schüren. Amü-siert darf man konstatieren, dass diedeutsche Ministerriege in Österreichgrosszügig das österreichische Wörter-buch zulässt.Bei der Beratung weiterer Komplexe ste-hen die Worttrennung am Silbenende,die Interpunktion, die Konsequenzenaus der Getrennt- oder Zusammen-schreibung für die Gross- oder Klein-schreibung sowie die Schreibung vonFremdwörtern in Aussicht.Damit steht, bei Lichte betrachtet, wei-testgehend die ganze Reform auf demPrüfstand. Da kommen dann aber Fra-gen auf...

Der AutorMax A. Müller, Deutschlehrer, Präsidentdes Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland (LVB) und der Medienkom-mission LCH, ist vom DachverbandSchweizer Lehrerinnen und Lehrer indie neunköpfige Schweizer Delegationdes Rats für deutsche Rechtschreibungentsandt worden.

27A K T U E L L7 / 8 • 2 0 0 5

Reform der Rechtschreib-Reform:Zurück zu etwas mehr Vernunft

Jetzt dürfen alle und keinermuss. Toll. Damit ver-grössert sich freilich der Bestand an Alternativ-schreibungen – da der Ver-such, die Materie mitanspruchsvollen Regeln zuüberziehen, nicht aufge-geben wurde.

Page 28: 07 08 2005

Ende 2005 wird die Sozialarbeit an an-nähernd 200 Schulen in der Schweiz aufProbe oder definitiv eingerichtet sein.1998 wurden erst 16 Projekte an 34Standorten gezählt. Die sprunghafte Zu-nahme innert kurzer Zeit erstaunt, dennnamhafte Innovationen im Bildungs-bereich und im Schulsystem dauern vonder Diskussion bis zur verbreiteten prak-tischen Umsetzung in der Regel weitmehr als zehn Jahre. Die quantitativeEntwicklung ist beeindruckend. Aber

noch wissen wir wenig über die Qualitätdieser neuen und zusätzlichen, erziehe-rischen Ressource in der Schule.

Urs Vögeli-Mantovani, SKBF

Jede neu eingerichtete Stelle für Schul-sozialarbeit entspricht einem ausgewie-senen Bedürfnis und erweitert die Kapa-zitäten und Kompetenzen der Schulenin erzieherischen Fragen (Bericht BIL-DUNG SCHWEIZ 3/04). In Städten und

Agglomerationsgemeinden sind trotzFinanzknappheit der öffentlichen HandStellen für Sozialarbeiterinnen und -arbeiter geschaffen worden, die am Ortdes Geschehens mithelfen, soziale Prob-leme und individuelle Entwicklungs-schwierigkeiten unmittelbar und un-bürokratisch anzupacken. Dabei kommt den neuen Fachleuten inder Schule zugut, dass sie die Problemeaus einem anderen Blickwinkel sehenund mit anderen Methoden angehen,als dies die Lehrpersonen gewohnt sindund aus ihrer Rolle als Unterrichtendekönnen. Damit vermögen Schulsozial-arbeiterinnen und -arbeiter den Prob-lemdruck an Schulen zu entschärfen,der sich aus den komplexer und schwie-riger werdenden Bedingungen des Heran-wachsens ergibt und sich in vielfältigenStörungen des Unterrichts- und Schul-betriebs zeigt.

Evaluationen bestätigen ErfolgDie Evaluationen während und amEnde einer Pilotphase zeigen für die Pro-jekte in Basel, Zürich, Volketswil, Bernund an anderen Orten ein eindeutigesBild. Schulsozialarbeit scheint eine wirk-same Antwort auf ein verbreitetes Be-dürfnis zu sein, wie die hohe Akzeptanz,die erlebte Entlastung und die grosse Zufriedenheit bei Lehrpersonen, Schu-len und Trägerschaften belegen. Derschnelle Erfolg und die rasant wach-sende Zahl von Projekten der Schul-sozialarbeit in Städten und Agglomera-tionsgemeinden lassen beinahe verges-sen, dass hier ein Innovationsprozessauf lokaler Ebene ausgelöst wird, dergrundsätzliche Merkmale der Schule inFrage stellt: Eine neue Profession ziehtin die Schule ein und mit ihr erhaltendie Erziehungs- und Sozialisationsauf-gaben eine verstärkte Bedeutung. Vonden Kantonen wenig beachtet und ge-steuert, laufen auf der Ebene Gemein-de lösungsorientierte Entwicklungspro-jekte ab. Die Diskussion, Planung, Finanzierungund Realisierung vollzieht sich aufGemeindeebene zwischen Schulen undder Jugendarbeit, zwischen Schul- und

287 / 8 • 2 0 0 5

Schulsozialarbeit – eine Erfolgsgeschichte mit offenen FragenEine neue Profession zieht in die Schule ein und mit ihr erhalten die Erziehungs- und Soziali-sationsaufgaben eine verstärkte Bedeutung. Von den Kantonen wenig beachtet und gesteuert, laufen auf der Ebene Gemeinde lösungsorientierte Entwicklungsprojekte ab.

Page 29: 07 08 2005

Sozialbehörden. Pragmatische, pionier-hafte Problemlösungen lassen grund-sätzlichere Fragen häufig in den Hin-tergrund treten. Evaluationen sind bis-her eng projektbezogen durchgeführtworden und haben meist sehr befriedi-gende Resultate erbracht.

Geringe GewissheitWas wir über die Praxis der Schul-sozialarbeit wissen, ist noch bescheiden.Das Wissen beschränkt sich im Wesent-lichen auf fünf Punkte: • Die Lehrpersonen erfahren Unter-

stützung und Entlastung durch dieSchulsozialarbeit.

• Die Zufriedenheit der Lehrpersonenaufgrund der Entlastung und der for-mellen und informellen Zusammen-arbeit ist gross.

• Die Akzeptanz der Schulsozialarbeitbei Lehrpersonen, in Kollegien undSchulen ist hoch.

• Die Angebote der Schulsozialarbeitwerden nach kurzer Startphase quan-titativ gut genutzt.

• Der Leistungsschwerpunkt liegt über-all bei der fall- und situationsbezoge-nen Beratung.

Grosser WissensbedarfDiese Fakten wecken das Interesse anvertieftem Wissen als Grundlage für dieBeurteilung der Wirksamkeit und für dieSteuerung der Entwicklung. Antwortenauf die folgenden Fragen könnten zu er-wünschtem Wissen führen:• Gibt es unerwünschte Nebeneffekte

bei der Einführung der Schulsozial-arbeit wie eine Entpädagogisierungder Unterrichtsberufe oder eine Zu-nahme von sozialen und individuel-len Problemen durch die nieder-schwellige Sozialarbeit in Schulen?

• Ist die Schwerpunktsetzung bei derfall- und situationsbezogenen Bera-tung zufällig, wünschenswert, be-darfsgerecht, effektiv und effizient?

• Aus der Schulqualitätsforschung istbekannt, dass ein gutes Klima, einesichere, gewalt- bzw. angstfreieSchule und Schulumgebung sowieein wertschätzender Umgang zwi-schen Schülerinnen, Schülern undLehrpersonen die Schulzufriedenheitund damit die Lernmotivation stei-gern. Zu eben diesen Faktoren willdie Schulsozialarbeit einen Beitragleisten. Es kann somit vermutet wer-den, dass persönlich und sozial ent-lastete Lehrende und Lernende mehrKapazität für den Lernprozess mobili-sieren können. Wie kann ein Zu-

sammenhang zwischen Schulsozial-arbeit und Schulerfolg bzw. Chan-cengleichheit geklärt und erklärt wer-den?

Diese und weitere Fragen könnten alsForschungsfragen an PädagogischenHochschulen und Hochschulen für So-ziale Arbeit aufgegriffen werden. Für dieweitere Entwicklung über die Pilotpro-jekte hinaus sind faktengestützte Ant-worten eine qualitative Bedingung fürfundierte Entscheide.Der Trendbericht «Die Schulsozialarbeitkommt an!» geht dem Verlauf und denBedingungen der Entwicklung nach, bi-lanziert das vorhandene Wissen undführt die offenen Fragen auf, die für dieSteuerung der weiteren Entwicklungvon Bedeutung sind.

Urs Vögeli-Mantovani, Silvia Gros-senbacher: «Die Schulsozialarbeitkommt an!», Trendbericht SKBF Nr. 8,Aarau 2005, 165 S., Fr. 30.– inkl. Versandkosten. Bezug: Schweiz. Koordinationsstelle für Bildungs-forschung, Entfelderstr. 61, 5000Aarau, Tel. 062 835 23 90, Fax062 835 23 99, www.skbf-csre.ch,[email protected]

Urs Vögeli-Mantovani: «Schulen erweitern ihre erzieherische Kompe-tenz – Schulsozialarbeit und andereAnsätze zur Bewältigung wachsen-der Ansprüche und Probleme anSchulen», Leitfaden der PA-LCH, 44 Seiten, Fr. 13.–. Bestellungen: LCHDienstleistungen, Ringstrasse 54,8057 Zürich, Tel. 044 315 54 54, Fax044 311 83 15, www.lch.ch,[email protected]

29A K T U E L L7 / 8 • 2 0 0 5

Geheimtipp für Frauen – die Wohl-fühloase revital in Les Rasses oberhalbYverdon: Eine intensive Woche langAtem holen, liebevoll umsorgt und verwöhnt von einem professionellenTherapeutenteam. Tägliche Behand-lungen, köstliches vegetarisches Essen,herrliche Umgebung.revital: Eine gute Idee für Lehrerinnenwährend den Sommerferien zu Sommerhit-Preisen!

Die Seele baumeln lassen ...

Müde? Erschöpft?

Revital CenterDoris AmmannCH-1452 Les RassesTel 024 455 44 44Fax 024 455 44 [email protected]

Page 30: 07 08 2005

Zauber der InformationNicht so sein oder aussehenwie die anderen, das führthäufig zur Ausgrenzung. Kin-dern und Jugendlichen mitder Hautkrankheit Ichthyosekann das schnell passieren.Charlotte Fluri und Kurt Brü-derli nehmen im Buch «Diedrei Zauberkugeln» dieseThematik auf. Sie erzählendie Geschichte des Kinder-gärtlers Jan, der mit Hilfe derZauberkunst Selbstbewusst-sein gewinnt und erreicht,dass seine Kameraden ihnmit seiner Krankheit akzep-tieren und aufnehmen. Es isteine einfühlsame Geschich-te, welche Kinder, Eltern undLehrpersonen für die Integra-tion von Personen mit einerBehinderung sensibilisierenkann. Gleichzeitig informiertsie verständlich und an-schaulich über die Haut-krankheit Ichthyose. B.S.

Charlotte Fluri, Kurt Brü-derli, «Die drei Zauber-kugeln», Infoverlag, Karls-ruhe, 48 Seiten, Euro 17.50,ISBN 3-88190-345-3

Spielend denkenDie Unterrichtsmappe «spie-lend denken easy» enthält 29 Denkaufgaben als Kopier-vorlagen für Kinder ab der 3. Klasse. Gefördert werdenmit den Aufgaben unter an-derem konzentriertes Lesen,Leseverständnis, Kombina-tionsfähigkeit und logischesDenken, Entwickeln von Lösungsstrategien. Nach der gemeinsamen Einführung ei-ner Aufgabe arbeiten die Kin-der selbstständig und inihrem individuellen Tempo;die Lösung vergleichen siemit dem Lösungsblatt. B.S.

Sepp Schachtler, CorinneEgli, «spielend denken,easy», 29 Kopiervorlagen(inkl. Lösungen) , IngoldVerlag, ISBN 3-03700-040-6,Fr. 36.–

Kaum jemand, der ein reich-haltiges Frühstücksbuffet imHotel nicht dem Langweiler-Standard-Set Gipfeli/Konfi/Bütterli/Tigerkäsli vorziehenwürde. Was für das leibliche Wohlgilt, dürfte bei der geistigenNahrungsaufnahme nichtanders sein. Jeder Menschhat seine eigenen Vorliebenund Interessen. Wenn er seinMenü selber zusammenstel-len oder zumindest die Rei-henfolge der Speisen wählenkann, wird er vermutlich mitmehr Lust ans Essen respek-tive ans Lernen gehen und eswird ihm erst noch besser be-kommen.

Bereit für die Schule?Wahlmöglichkeiten fürs Ler-nen bietet der sogenannte«Werkstattunterricht». Unterdem Motto «Ab id Schuel»haben drei Kindergärtnerin-nen aus Rehetobel, KantonAppenzell Ausserrhoden, ei-ne sogenannte Schulbereit-schaftswerkstatt für den Kin-dergarten zusammengestellt.

Die Menüauswahl ist grossund attraktiv. Die drei Gängemit Nahrung für die Sozial-kompetenz, Selbstkompetenzund Sachkompetenz bieteneine reichhaltige Auswahl mitschmackhaften, leicht verdau-lichen Häppchen und Ein-zelspeisen, pfannenfertig ser-viert. Werfen wir einen Blick aufdie Speisekarte: Werkstatt-auftrag 12 hat das visuelle Er-kennen der Zahlenreihe von1 bis 6 zum Ziel. Jede Wür-felzahl bekommt eine be-stimmte Farbe. Die Kinderwürfeln und malen auf ei-nem Arbeitsblatt die mit dergewürfelten Zahl bezeichne-ten Felder in der entspre-chenden Farbe an. Es ent-steht ein Bild mit sechs Far-ben. Jede gelöste Aufgabedürfen die Kinder auf demPostenpass (ebenfalls als Vor-lage vorhanden) mit einemlustigen Kleber markieren.Insgesamt bietet der Ordner24 Werkstattaufträge, die inbeliebiger Reihenfolge gelöstwerden können.

Der Werkstattunterricht gibtjedem Kind die Möglichkeit,seinen eigenen Lernbedürf-nissen gemäss und in seinemindividuellen Tempo selbst-ständig zu arbeiten. Es lernt,sich an Symbolen zu orien-tieren, Ordnungsmuster zuerkennen und einzuhaltenund erlebt unterschiedlicheSozialformen. In der Werkstatteinführungfindet sich eine Übersichtüber die einzelnen Aufträgemit den Postensymbolen,und der Arbeitsform. Zusätz-liche Hilfestellung hätte even-tuell auch an dieser Stelleeine kurze Zielformulierungfür jeden Auftrag geboten.

Kopieren erlaubtSämtliche Vorlagen und Ar-beitsanweisungen sind ko-pierbar. Zu jedem Werkstatt-auftrag haben die Autorin-nen Lernziele, Arbeitsform,Materialbedarf, Varianten undArt der Lernkontrolle formu-liert. Die Autorinnen Regina Kunz,Christine Falk und Ulli Schö-nenberger haben sich ineiner schulinternen Lehre-rinnenfortbildung intensivmit dem Thema Schuleintrittauseinander gesetzt, die Werk-statt konzipiert mit ihrenKindergartenklassen getestet.Einzelne Vorlagen sind so ge-staltet, dass Lehrpersonen siefür abgewandelte Aufgaben-stellung verwenden können.Die Werkstatt eignet sichauch sehr gut als Muster zurEntwicklung weiterer Werk-stätten zu andern Themen.

Doris Fischer

Christine Falk, ReginaKunz, Ulrike Schönenber-ger, «Ab id Schuel», Pro-Kiga-Lehrmittelverlag,Winterthur, Ringordner101 Seiten, Fr. 46.–

307 / 8 • 2 0 0 5

Werkstatt für den KindergartenDas Lehrmittel «Ab id Schuel» bereitet das Kind auf den Übertritt in dieSchule vor. Im Vordergrund stehen selbstständiges, individuelles Lernenim persönlichen Tempo.

Noch ist der Übertritt in die Schule für die meisten Kindernicht fliessend, aber er soll gut vorbereitet sein.

Foto

: Do

ris

Fisc

her

Page 31: 07 08 2005

31N E U E B Ü C H E R U N D M E D I E N7 / 8 • 2 0 0 5

Er hat schon viel bewegt undist mit 83 Jahren immer nochin Bewegung: Ernst Walde-mar Weber, Primar- und Se-kundarlehrer, Sänger mitLehrer- und Konzertdiplom,Chorleiter und Organist, Lehr-beauftragter am Berner Se-kundarlehramt, Initiant derSchulversuche mit erweiter-tem Musikunterricht, Leiterdes Nationalfonds-Projekts«Bessere Bildung mit mehrMusik», Initiant und lang-jähriger Macher der TanzinfoBern, Mitbegründer des Ver-eins Eltern-Kind-Singen undmehrfacher Buchautor. Sein«PISA-Buch» lohnt für Lese-rinnen und Leser, welchenoch nicht ganz auf Tests inden «Hauptfächern» als Pa-tentlösung abgefahren sind.

Gesammelte «Therapie»-Ideen Dieses Buch setzt bei der PISA2000-Studie an, vergleichtdabei die Länder Deutsch-land, Schweiz, Österreichund Finnland. Die Diagnoseortet die Schwächen – diesich in etwa bei PISA 2003bestätigt haben – und sam-melt «Therapie»-Ideen.Im zweiten Kapitel werdenfünf dieser Vorschläge näherbetrachtet: Es geht um die Se-lektion («ein Krebsübel desSchulwesens»), um Klassenmit gemischten Jahrgängen(statt der reinen Jahrgangs-klassen), um ein Erziehungs-Training für Eltern, um diePflege kultureller Werte undum Musik in der Schule.Das dritte Kapitel ist demModell der multiplen Intelli-genzen nach Howard Gard-ner gewidmet: Diese siebenautonomen Intelligenzen um-fassen neben der linguisti-schen, der mathematisch-logischen und der räum-lichen Intelligenz (auf wel-che die IQ-Intelligenz einge-schränkt ist) auch die körper-

lich-kinästhetische, die intra-personale, die interpersonaleund die musikalische Intelli-genz.

Musik und ihre BedeutungDas vierte Kapitel geht einauf die Musik und ihre Be-deutung für den Menschenund seine Entwicklung. DieSchulversuche mit erweiter-tem Musikunterricht in derSchweiz 1988 bis 1991 unddie daran anschliessenden inBerlin 1992 bis 1998 werdenbeschrieben und ihre damalsAufsehen erregenden Ergeb-nisse vorgestellt.Weil die beiden Studien dieUrsachen für die Wirkungenvon Musik nicht benen-nen, werden Erklärungen zu-nächst in der Alltagserfah-rung gesucht: Im Rhythmus,den vielfältigen Beziehungender Musik zu den Zahlen, deremotionalen Seite der Musik,der gemeinschaftsbildendenKomponente des Singens,Musizierens und Tanzens imEnsemble, dem Training vonGedächtnis, Konzentrations-fähigkeit und des Intellektsbeim spielerischen Erwerbund der Anwendung der mu-sikalischen Grundlagen. Ei-nen gewichtigen Schritt wei-ter führen die Einblicke in Er-gebnisse der neurologischenForschung an der Musik (diein ihren Anfängen in denSiebzigerjahren noch be-lächelt wurde, heute aber zueiner wichtigen Disziplin ge-worden ist).Die daraus sich ergebendenVermutungen und Hinweiseauf die Rolle der Musik beider Entwicklung der Intelli-genz des Menschen führenzurück zu den sieben Gard-ner’schen Intelligenzen undderen Beziehungen unterein-ander. Dabei zeigt sich, soWeber, dass die Musik einezentrale Stellung einnimmt.Das fünfte Kapitel weist in

die allgemeine Pädagogikund die aus den dargestelltenFakten sich ergebenden Kon-sequenzen für die Lehrerbil-dung, dem «eigentlichenSchlüssel zum Bildungswe-sen».

Schule als KulturzentrumIm letzten Kapitel werden dieGrundzüge eines Schulwe-sens skizziert, das die geschil-derten Vorschläge umsetzenwürde. Die Musikerziehunghätte darin gleiches Gewichtwie die Sprachen, die Mathe-matik, die Naturwissenschaf-ten und die bildende Kunst.Die Lehrkräfte müssten einkünstlerisches Flair haben,die einzelnen Schulen wür-den zu kleinen Kulturzen-tren, und die Eltern würdenstärker – auch in die erziehe-rische Verantwortung – ein-bezogen. (ir)

Ernst Waldemar Weber,«PISA – und was nun?»,Muri/BE: verlag ceterumcenseo, 2002. ISBN 3-0344-0166-3; 138 S.; Fr. 29.00 +Porto Fr. 1.80; Bestellungbeim Verlag, Haldenau 20,3074 Muri [email protected]

Weiter im TextVon E.W. Weber ist kürzlichgewissermassen das vertie-fende Nachfolge-Buch er-schienen, welches vor allemdie neueren neurologischenErkenntnisse zu den Wirkun-gen musikalischer Förderungauf die Entwicklung jungerMenschen beschreibt. Esheisst «Die Mitte im Kreis derIntelligenzen ist die Musik»und ist ebenfalls bei obenstehender Adresse zu bezie-hen.

Viel SpielErgänzende Tipps zumSchwerpunktthema dieserAusgabe «Spielen und Lernen» (Seiten 13–24)

1012 SpieleBereits in der achten Auflage ist

kürzlich das Spiel- und Arbeits-

buch «1012 Spiele in der Frei-

zeit» von Hans Fluri erschienen.

Auf 256 Seiten zeigt es unzählige

Möglichkeiten vielseitigen Spie-

lens auf – sei dies in kleinen und

grossen Gruppen, in Familien

und Lagern, auf Pausenplätzen

oder als Teil des Unterrichts. Die

neueste Auflage wurde mit 36

neuen Spielen, der «Top-Spiel-

Palette» erweitert.

Verlag Karl Hofmann, Schorn-

dorf, Fr. 31.70, erhältlich im

Buchhandel

Quartett der 50 SpieleAuf 48 Karten sind Vorschläge

enthalten für je ein einfaches

Spiel. Ob mit Murmeln, Zeitun-

gen, Hölzli oder Worten – den

Spielideen sind kaum Grenzen

gesetzt. Darunter finden sich alt

bekannte und neuere Spiel-

versionen. Die kompakte Kartei

eignet sich gut für Unterricht,

Lager oder Jugendarbeit.

«Rambo-Samba»Hans Fluri von der Akademie für

Spiel und Kommunikation in

Brienz hat «Rambo-Samba» ent-

wickelt, um Kooperation zu trai-

nieren und Lebensfreude zu

wecken. Das Quartett enthält je

vier Beispiele zu den Bereichen

Ins Spiel kommen, Koordina-

tion, Locker im Stress, Flexibi-

lität, Geistesgegenwart, Strategie

und Geniales Spielzeug. Box mit

beiden Quartetten Fr. 20.–, Preis

pro Stück Fr. 12.–. Zu bestellen

bei: ASK, 3855 Brienz, Telefon

033 951 35 45

[email protected]

www.play-do.com

Hoch im KursKursangebote für Lehrkräfte al-

ler Stufen gibt es bei der Akade-

mie für Spiel und Kommunika-

tion, 3855 Brienz. Info: www.

play-do.com mbl

Das etwas andere PISA-BuchMehr Bildungsmacht für die Musik fordert Ernst Waldemar Weber.

Page 32: 07 08 2005

327 / 8 • 2 0 0 5

Ferienparadies Seychellen Wanderferien/Badeferien

Eine einzigartige Naturwelt erwartet Sie.

Infos unter www.seychellen.ch041 490 26 32

Architekten für Minergie-/Passivhäuser

052 624 05 08www.architos.ch

KAMELTREKKINGdurch die marokkanische Wüste.

Unsere Spezialität sind Kleingruppenund Familien.

Daten: Frühjahr/Herbst/Neujahr.

026 672 29 32 / www.marokkotour.ch

Erzähltheater SalaamDie etwas andere Art, Geschichtenzu erzählen. Für Ihren nächstenkulturellen (Schul-)Anlass.

Heiner Hitz, Baselstrasse 55,4125 Riehen,Tel./Fax 061 321 63 91Mail: [email protected]

Schweizer Kleininternat inItalien bietet Time-Out-Plätzefür 13- bis 17-Jährige, dievorübergehend eineindividuelle Betreuung undeine gezielte schulischeFörderung brauchen.

Internet: www.casaoliva.ch E-Mail: [email protected]: 0039 075 60 47 86Fax: 0039 075 579 21 61

Master of Advanced Studies HfHfür Leiterinnen und Leiter heilpädagogischer und sozialpädagogischer InstitutionenBerufsbegleitendes Nachdiplomstudium – Start [email protected] / +41 (0)44 317 11 81 / www.hfh.ch

Chorgemeinschaft ‚contrapunkt’ Muttenz

Chor-Workshopmit Gunnar Eriksson (Göteborg)

Ort: BaselZeit: 13.–16. 10. 05 Auskunft / Anmeldung:Erika Schär, Tel. 061 263 16 41,E-Mail: [email protected] Workshop richtet sich anChorleiterInnen und fortgeschrit-tene ChorsängerInnen, die anneuen Erfahrungen und Impulseninteressiert sind.

www.ww.centralmusiccentralmusic.ch! NEU Onlineshop !

Drums Percussion, Congas, Djembes, Gitarren, Bässe, Verstäker, PJ-Anlagen Klangschalen, Gongs, Orffinstrumente Seilergraben 61 Tel: 044 262 34 20

Central Music

LID LandwirtschaftlicherInformationsdienst

Weststrasse 10Postfach, CH-3000 Bern 6Telefon 031 359 59 77Telefax 031 359 59 79E-Mail: [email protected]

www.lid.ch

Landwirtschaft,Ernährung undÖkologiefür SchulenLID.CH

F O R U M F Ü RM U S I K U N DB E W E G U N G

9 . – 1 5 . O k t o b e r 2 0 0 5 , L e n k i m S i m m e n t a lF ü r E r w a c h s e n e , K i n d e r u n d J u g e n d l i c h e

Familie, Ferien und WeiterbildungIn einer kreativen Woche in der herrlichen Lenker BerglandschaftDas Forum für Musik und Bewegung bietet einattraktives Weiterbildungsprogramm

Kurse in Musik, Theater, Tanz, Taketina, Malen, Trommeln, Singen, mit speziellen Kursen auch für Jugendliche und Kinder, umrahmt von einem Forumsprogramm mit viel Begegnung und Austausch– Für Studierende 50% Ermässigung des Kursgeldes

Detailprogramm:Stiftung Kulturförderung LenkTourist CenterCH-3775 Lenk im SimmentalTel. 033 733 40 30Fax 033 733 20 27E-Mail: [email protected]: www.lenk-kultur.ch

FFeerriieenn iimm cchhiilleenniisscchheenn SSoommmmeerrMitte Dez. 2005–Ende Feb. 2006?Stadthaus in Concepción,Strandhaus am Pazifik und Auto(4x4) stehen zur Verfügung.

Interessiert:[email protected]

Page 33: 07 08 2005

TausendWörter-bücher imWeb-Regal

Wörterbücher und Sprachen-tools im Web sind praktisch:Das deutsche Wort ein-tippen – und schon erfährtman das englische oderitalienische oder spanische.Kostenlos. Auch ganze Sätzeund Websites – bei Bedarfauch japanische – lassen sichautomatisch übersetzen. Die Ergebnisse sind nichtperfekt, aber fürs Verstehendes Inhalts reicht’s.

Statt lange im Wörterbuch zu blättern, geht’s heute ele-gant über spezielle Websites.Ein interessantes Projekt bie-tet die Technische Universi-tät in München unter http://dict.leo.org an. Wörterbü-cher Deutsch/Englisch undDeutsch/Französisch (natür-lich auch umgekehrt) sindaufgeschaltet. Die Gestaltungder Site schmeichelt demAuge überhaupt nicht, aberdas spielt hier keine Rolle:Gleich oben auf der Websiteliegt der Eingaberaster für dasWörterbuch. Was heisst Kom-petenz auf Englisch? Ergeb-nis: competence und expertise.Faszinierend: Es werden auchzusammengesetzte oder art-verwandte Wörter gezeigt,etwa für den Begriff sozialeKompetenz (people skills). Werwissen will, wie man korrektausspricht, kann einen klei-nen Link anklicken und hörtdas gesprochene Wort (daskostenlose Programm Media-player von Microsoft mussauf dem PC installiert sein).Das ist toll!Die Qualität von LEO hatsich längst herumgespro-chen. Mehr als fünf Millio-nen Wörter pro Tag werden

nach Angaben der Macherabgefragt und die Nutzersind begeistert, wie Einträgeim Gästebuch klar machen.LEO kann inzwischen alsShareware-Programm herun-tergeladen bzw. gekauft wer-den. Nicht genug damit: DieMacher haben mit der Such-maschine google einen Dealausgehandelt: Die Eingabevon (beispielsweise) Kompe-tenz de-en im google-Such-raster zeigt als oberstes Er-gebnis gleich den Link aufdas Ergebnis bei LEO. Per-fekt! LEO bietet auch einenkostenlosen «Vokaltrainer»an, für den man sich regis-trieren muss.

Wenn die Maschine übersetztWer mal einen kurzen Textaus einer ihm völlig unbe-kannten Sprache sinngemässverstehen möchte, findet beigoogle unter «Sprachtools»ein praktisches Helferlein(www.google.ch). Leider istdie Textausgabe in die deut-sche Sprache beschränkt. Sokann man eine Übersetzungaus dem Portugiesischen ein-zig auf Englisch ausgeben.Immerhin ist man so schonein Stück näher am Ziel.Auch das ist möglich: Manlässt sich die ganze Websiteübersetzen. Wir haben unsdie LCH-Website www.lch.chin englischer Sprache anzei-gen lassen. Die Gestaltungsieht wie das Original aus –und bis auf wenige Ausnah-men machen die Übersetzun-gen Sinn.Den gleichen Service bietetdie Suchmaschine www.alta-vista.de (Rubrik «Übersetzun-gen» anklicken). Altavista istgoogle um eine Nasenlängevoraus, wenn Websites ausdem Chinesischen oder Rus-sischen jeweils ins Englischeübersetzt werden sollen. Da-mit findet man ohne Prob-leme heraus, was auf den je-weiligen Websites so allessteht.

Flotte Tools als LockvogelIm Internet tummeln sichviele Sprachen-Nachschlage-werke, meistens als Gratis-Ser-vice von Verlagen bzw. kom-merziellen Übersetzungsfir-men. Dahinter steckt einTrend, der sich in vielen Be-reichen durchsetzt: qualitativhochstehende Dienstleistun-gen werden kostenlos insNetz gestellt; noch vor weni-gen Jahren wäre dies undenk-bar gewesen. Der «Trick» derAnbieter: Hat der Kunde malangebissen, kauft er viel-leicht später das vollständigeProgramm oder zahlt für dieprofessionellere Dienstleis-tung (Upgrade!). Nun, keinefalschen Hemmungen: DieGratis-Angebote nutzen.Weitere interessante Beispieleaus diesem Genre: Das Pro-jekt «From Language to Lan-guage» offeriert ein smartesWörtertool (www.langtolang.com). Die europäischen Spra-chen setzen das Schwerge-wicht. Aber Achtung: DasWort «Strasse» etwa kennt das

Tool nicht, vielmehr muss esnach bundesdeutschen Recht-schreibregeln (Straße) ge-schrieben werden.Kaum ein Ende nehmen dieWörter-Tools bei www.yourDictionary.com. Bei derÜbersetzung von deutschenWörtern arbeitet die Websitemit dem LEO Wörterbuchzusammen, doch über dieRubrik «Dictionaries» findetman, nach Sprachen sortiert,ellenlange Linklisten. Zu ent-decken gibt es zum Beispieldas Japanisch-deutsche-On-linewörterbuch: Das WortBildung wird hier tatsächlichin verschiedenen japani-schen Schriftbildern gezeigt.Die Links verweisen zudemauf viele Nachschlagwerkefür Abkürzungen und Fach-ausdrücke aus allen mögli-chen Bereichen. Wie konnteman bloss früher ohne Wör-ter-Tools und Link-Samm-lungen auskommen?

Thomas Gerber

33B I L D U N G S N E T Z7 / 8 • 2 0 0 5

Keine Augenweide, aber enorm nützlich.

Page 34: 07 08 2005

In «Rhythm is it!» tanzen 250 BerlinerJugendliche «Le sacre du printemps»von Igor Strawinsky. Der Dokumentar-film über ein Projekt des Choreografenund Tanzpädagogen Royston Maldoommit den Berliner Philharmonikern unterSimon Rattle bewegt die Gemüter undfüllt die Kinos. Er zeigt eindrücklich diepositive Wirkung von Bewegung undTanz auf junge Menschen – auch, oderganz besonders, auf solche in schwieri-gem Umfeld. Die Fokussierung auf eingemeinsames Ziel motiviert und setztungeahnte Energien frei. «You canchange your life in a dance-class», ver-spricht Royston Maldoom und die Ju-gendlichen tun’s.

Bewegungs-Initiative des SVSSMit der Initiative «Bildung braucht Bewegung» nimmt der SchweizerischeVerband für Sport in der Schule (SVSS)den Ball auf. Bewegung soll systema-tisch in alle Bereiche der Bildung ein-fliessen. «Wissenschaftliche Untersu-chungen haben klar bewiesen, dassLernprozesse jeder Art viel effizienterverlaufen, wenn sie in Verknüpfung mitBewegung erfolgen», erklärt AndresHunziker, Verantwortlicher der SVSS-Weiterbildung. «Mit wenig Aufwandund besten Aussichten auf einen hohen‹return on investment› können in derSchule die kognitive Leistungsfähigkeit,Persönlichkeitsentwicklung, Gesund-

heitsförderung mittels der menschli-chen Bewegung qualitativ stark ent-wickelt werden», schreibt der SVSS zurLancierung der Initiative. Nur so könn-ten die in unserem Land anstehendenund kommenden Herausforderungenund Probleme gelöst werden und dieZukunftsaussichten junger Menschenverbessert werden.Die Initiative nimmt Elemente der Kampagne «bewegte Schule» und desProjekts «schule.bewegt» (BILDUNGSCHWEIZ 5a/05) auf und will sie vertie-fen. Zwar sei in den letzten Jahren aufder Primarschulstufe in Sachen Bewe-gung vieles zum Guten verändert wor-den, aber auf der Sekundarstufe I und II würden die Erkenntnisse noch zu we-nig in die Praxis umgesetzt, bemängelt Andres Hunziker.Im Rahmen der Initiative plant der SVSSunter dem Patronat der Erziehungs-direktoren der Kantone BS, BL SO undAG die Ausarbeitung eines Kursprogram-mes für Schulleitungen, Behörden undLehrpersonen, Beratung und Coaching,Animation und Know-how-Transfer viaWeb und Unterstützung für bewegungs-kulturelle Projekte und Festivals.

Royston Maldoom kommt nach BaselVorerst über vier Jahre geplant, startetdie SVSS-Education-Initiative offiziellmit der Veranstaltung «KickOff – Bil-dung braucht Bewegung» am 11./12.November 2005 in Basel. Im Zentrumder Veranstaltung wird Royston Mal-doom stehen. Er wird unter anderemeine Demonstrationslektion mit Ju-gendlichen durchführen. In einem Vor-trag mit bewegten Bildern berichtet erüber seine Projekte. Neben einer geschlossenen Filmvorfüh-rung von «Rhythm is it!» gehören Vor-träge, Podiumsdiskussionen und eineAusstellung zum Programm.

Doris Fischer

Weiter im Netzwww.bildungbrauchtbewegung.ch

347 / 8 • 2 0 0 5

Tanzt der Körper, swingt der GeistKörperliche Aktivität unterstützt die kognitive Leistung. Die Initiative «Bildung braucht Bewegung» des Schweizerischen Verbandes für Sport in der Schule (SVSS) will dieser Erkenntnis Nachdruck verschaffen. Den Kickoff gibt der Tanzpädagoge Royston Maldoom, Protagonist des Films «Rhythm is it!», am 11./12. November in Basel.

Choreograf und Tanzpädagoge Royston Maldoom soll auch Schweizer Kinderund Jugendliche in Bewegung setzen.

Foto

: zV

g.

Page 35: 07 08 2005

«Meine Arbeitszeit umfasst 28 Lektionen,darüber hinaus hat mir niemand etwas zubefehlen!»«Ich stehe während der Schulzeit Tag undNacht zur Verfügung. In den Schulferienhingegen habe ich Ferien, da mache ichnichts für die Schule.»«Ich befinde mich eigentlich immer in derArbeit. Manchmal kommen mir am Abendbeim Einschlafen die besten Ideen für dennächsten Schultag in den Sinn. Oder wennich in den Ferien etwas unternehme, dannüberlege ich mir bei allem und jedem, ob ichdas nicht für meinen Unterricht verwendenkann.»In solcher Weise definieren nach wievor viele Lehrpersonen ihre Arbeitszeit,und so tut es mehrheitlich die Öffent-lichkeit, stellte Irene Hänsenberger, Ge-schäftsführerin des Verbandes Lehrerin-nen- und Lehrer Bern (LEBE), vor denrund 6000 Teilnehmenden der gewerk-schaftlichen Grossveranstaltung fest.Das bereite für die InteressenvertretungProbleme: «So lange die Arbeitszeit derLehrpersonen allein an den Unterrichts-Lektionen gemessen wird, schadet diesdem Ansehen der Lehrpersonen und erschwert es die Argumentation, dassArbeitszeitreduktionen notwendig sind.»Aufgrund der LCH-Arbeitszeit-Studievon 1999 (vgl. «Weiter im Netz») lässtsich klar belegen, dass Lehrpersonenmindestens ebensoviel Arbeitszeit leis-ten wie das übrige Staatspersonal. Beieinem Vollpensum kommen sie wäh-rend der Unterrichtswochen im Schnitt

auf 45,8 Stunden. Ein Drittel arbeitet gar48 Wochenstunden und mehr. Diesführt zu einer Belastung, die ohne psy-chische und physische Auswirkungenauf lange Zeit nicht zu bewältigen ist.Für Irene Hänsenberger ergibt sich dar-aus die Forderung an die Politik nachVerbesserungen des Berufsauftrages imHinblick auf einen «gesünderen Rhyth-mus der Lehrerarbeit».Aber auch an ihr Publikum richtete IreneHänsenberger Forderungen. Die Lehr-personen selbst sollen mithelfen, voneiner Pensendiskussion in Lektionen zueiner Pensendiskussion in Prozenten zukommen. Und: «Lassen Sie sich ein auf

das Experiment, ihre Arbeitszeit zu erfas-sen, und leisten Sie auf diese Weise einenBeitrag, die Diskussion zu versachlichen.»Der Exkurs zum Thema Arbeitszeit wareiner von verschiedensten Aspekten desThemas «Zeit» an dieser immer wiederdurch Show-Elemente aufgelockertenTagung. Fachleute gaben kostenlos gu-ten Rat fürs persönliche Zeitmanage-ment. Die Freiheit der Zeiteinteilung imLehrberuf sei Vorteil und Problem zu-gleich, sagte der Arbeitspsychologe Nor-bert Semmer von der Universität Bern.Er empfahl, gut Acht zu geben auf Sig-nale der Überlastung wie Demotivation,gestörte Balance von Arbeit und Freizeitoder Rückzug aus dem gesellschaft-lichen Beziehungsnetz. Hans Joss, Leiter der Langzeitfortbil-dung im Kanton Bern, forderte dazu auf,auch mit der Zeit der Schülerinnen undSchüler sorgsam umzugehen, und eineFeedback-Kultur einzurichten, welchediesen Namen verdiene. Die Journalis-tin und Performerin Gisela Widmerschliesslich gab den Lehrerinnen undLehrern weise zu bedenken: «Nicht dieZeit vergeht – richtig ist, dass in der Zeitwir vergehen.» Heinz Weber

Weiter im Netzwww.lebe.ch – Homepage des Verban-des Lehrerinnen und Lehrer Bern (LEBE)www.lch.ch > Publikationen > Broschü-ren: LCH-Studie «Die Arbeitszeit derLehrpersonen in der Deutschschweiz»

35A U S D E M L C H7 / 8 • 2 0 0 5

Endlich weg von der Lektionen-Rechnung!Alle zwei Jahre lädt der Berner Berufsverband LEBE zum Lehrerinnen- und Lehrertag ein. Zur vier-ten Auflage kamen am 25. Mai 6000 Teilnehmende in die BEA-Halle. Thema der Tagung: Zeit.

Einen gesünderen Rhythmus der Lehrpersonen-Arbeit forderte in ihrem ge-werkschaftlichen Referat LEBE-Geschäftsführerin Irene Hänsenberger.

Imposanter Aufmarsch: Rund 6000 Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Bernkamen in die BEA-Halle.

Foto

s: C

lau

dia

Bau

mb

erg

er

Page 36: 07 08 2005

Die Arbeit des Lehrers wird ständig anspruchsvoller, die Aufgaben immer vielfälti-ger, die Ansprüche von Schülern, Eltern und Staat steigen stetig.In diesem Seminar erfahren Sie, was jede/jeder selber für sich tun kann, um den Auf-gaben optimal gewachsen zu sein. Lernen Sie richtig mit Stresssituationen umzuge-hen. Bereiten Sie sich auf mögliche Belastungen gezielt vor, damit Sie Überforde-rungen verhindern können. Durch verschiedene Techniken und Übungen beugenSie Stress vor, bzw. können Sie diesen wenn nötig wirkungsvoll abbauen. DieseUnterstützungsmethoden sind einfach zu lernen und jederzeit anwendbar.

Dank gezieltem Ausgleich zwischen Arbeit und «freier» Zeit können alle Menschenmehr Lebensfreude und Energie für den Alltag gewinnen. Setzen Sie sich eigenekurz-, mittel- und langfristige Ziele richtig und Sie werden diese auch erreichen.Unser Referent studierte Elektroingenieur an der Fachhochschule Horw. Später ar-beitete er bei einem grossen Telekommunikations-Unternehmen. Unter anderem warer in der Personalführung und im Ausbildungswesen tätig. Während drei Jahren bil-dete er sich am Institut für Kinesiologie Zürich (IKZ) zum Integrativen Kinesiologenaus. Er gibt in verschiedenen Firmen und Verbänden Seminare zu den Themen «Bes-serer Umgang mit Stress-Situationen» und «Work-Life-Balance». Zusammen mit sei-ner Frau führt er in Obernau/Kriens eine Praxis für Kinesiologie und med. klass.Massage. Als Therapeut begleitet er Erwachsene und Schüler.

Das Programm

08.30 Eintreffen

09.00 Begrüssung, Einleitung,

Vorstellungsrunde.

Schwierige Situationen

im Lehreralltag.

Was ist Stress?

Ausgleich zwischen Arbeit

und «freier» Zeit.

12.00 Essen

13.30 Stressmanagement

Kinesiologie als Unterstützung.

Anschaltübungen.

Ziele setzen.

16.30 Seminarende

Termin und Anmeldung

Das LCH-Seminar «Besserer Umgang mit

belastenden Situationen» findet, am 17.

September 2005 in Zürich statt:

LCH-Mitglieder profitieren von einem Spe-

zialpreis von CHF 345.– (inkl. Verpflegung,

exkl. MwSt.), Nichtmitglieder zahlen CHF

395.–.

Anmeldungen sind schriftlich bis zum

15. August 2005 zu richten an das Zentral-

sekretariat LCH, Ringstrasse 54, 8057

Zürich oder per E-Mail [email protected]

Die Anmeldungen werden nach Eingang

berücksichtigt (max. 15, minimal 12 Teil-

nehmende pro Seminar).

Der Kurs kann im WB-Testatheft eingetra-

gen werden.

36L C H - V e r a n s t a l t u n g e n7 / 8 • 2 0 0 5

Richtig umgehen mit belastenden SituationenDer LCH bietet ein eintägiges Seminar mit dem Kinesiologen Jürg Bachmannzum besseren Umgang mit Stresssituationen an. Dieser Tag bietet Ihnen Mög-lichkeiten, sich auf Belastendes besser vorzubereiten.

Arbeit

Balance

Kontakte

Sinn Körper

Jürg

Bachmann

Anmeldetalon

Ich melde mich verbindlich an zur Teilnahme am Seminar mit dem Kinesiologen Jürg Bachmann zum besseren Umgangmit Stresssituationen.

Ich erhalte auf Grund meiner Anmeldung eine Rechnung über CHF 345.–/395.– exkl. MwSt., zahlbar innert 30 Tagen.

Name: Adresse:

Telefon: Unterschrift:

Work-Life-Balance

Page 37: 07 08 2005

37L C H M E H R W E R T7 / 8 • 2 0 0 5

Page 38: 07 08 2005

382 • 2 0 0 5

Ihre Ferienvorbereitungen treffen Sie selbst …… für Ihre Altersvorsorge: LCH-Finanzplanung!

BILD

UN

G S

CHW

EIZ

Nr.

7/8

/ 20

05

■■ Ja, ich interessiere mich für die LCH-Finanzplanung der VVK AG und wünsche ein erstes kostenloses Gespräch bei mir zu Hause. Die Präsentation der Er-gebnisse erfolgt auf meinen ausdrücklichen Wunsch. Sollten die Auftraggeber trotz Anpassungen des Finanzplanes an ihre persönlichen Bedürfnisse, Zieleund Wünsche den Plan eigenständig, bei einer anderen Gesellschaft oder gar nicht umsetzen wollen, oder sind auf Grund mangelnder Möglichkeitenkeine Massnahmen umsetzbar, entsteht der VVK AG für alle angefallenen Planerstellungs- und Bearbeitungskosten, welche die Grundgebühr von Fr. 600.–überschreiten, Anspruch auf Entschädigung mit einem Stundensatz von Fr. 150.– (exkl. MwSt), bis zu einer Höchstgrenze (inkl. Grundgebühr) von total Fr. 1900.– (exkl. MwSt). Die Rechnung wird dem/der AuftraggeberIn einen Monat nach der Präsentation des Finanzplanes zugestellt.

LCH-Finanzplanung – Profitieren Sie von diesem konkurrenzlos günstigen Angebot

■■ Frühpensionierung ■■ Vermögensverwaltung ■■ Versicherungen■■ Steueroptimierung ■■ Ausbildung der Kinder ■■ Fonds-Anlagen, Fonds-Sparpläne■■ Pensionsplan, Altersvorsorge ■■ Erbschaftsplanung ■■ Verwaltete Fondsstrategie■■ Risikoabsicherung ■■ Selbständig werden ■■ Säule 3a

■■ Steuererklärungen

Name/Vorname LCH-Mitglied Sektion Geburtsdatum

Strasse Telefon privat Telefon Schule

PLZ/Ortschaft Am besten erreichbar: Wochentage _______________ von ______________ bis ______________

Talon einsenden an: LCH-Dienstleistungen – Ringstrasse 54 – 8057 Zürich – Fax 01 311 83 15

38L C H M E H R W E R T7 / 8 • 2 0 0 5

Die LCH-Finanzplanung arbeitet seit 1997 mit dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz zusammen. Über 1000 Lehrerinnenund Lehrer profitieren bereits von der persönlichen, unabhängigen und auf Wunsch lebenslangen Beratung durch die Berater der LCH-Finanzplanung. Ob Sie Ihre Frühpensionierung planen, Ihre Steuern optimieren, Ihre Familie absichern möchten oder noch nicht entschieden haben, obSie bei einer Pensionierung das Kapital auslösen oder die Rente beziehen wollen, nutzen Sie auf jeden Fall die langjährigen Erfahrun-gen der Berater der LCH-Finanzplanung. Senden Sie den untenstehenden Talon für ein kostenloses erstes Gespräch umgehend ein.

Mit freundlichen Grüssen, Ihr LCH-Finanzplaner, Willy Graf

«Wir wünschen Ihnen

schöne Sommerferien... ... oder eine geruhsame Pension!

Page 39: 07 08 2005
Page 40: 07 08 2005

407 / 8 • 2 0 0 5

Veranstaltungen

Tanz ums HeuIm Kanton Appenzell Ausserrho-

den hat sich unter Leitung von

Gisa Frank (Choreografin, Per-

formerin und Pädagogin) ein 25-

köpfiges Ensemble aus professio-

nellen Tanzschaffenden und Lai-

en formiert. Seit mehreren Jah-

ren beschäftigt sie sich einerseits

in ihrer künstlerischen Arbeit

mit der Landschaft vom Boden-

see bis zum Säntis und anderer-

seits setzt sie sich mit dem

Zusammenspiel von Kunst und

Pädagogik auseinander. Die Pro-

duktion ist ein Versuch, Traditio-

nelles aus der Landschaft, dies-

mal das Heuen, Wetzen, Mädlen

und Schleifen mit zeitgenössi-

schem Tanz zu verbinden. Die

Produktion ist aber auch ein

Experiment Kinder, Jugendliche,

Erwachsene bis 75 und Hühner

zu einem bewegten «Haufen» zu-

sammenzubringen. Frauen im

Heu, Männer ohne Haare und

haufenweise Menschen bespie-

len das Zeughaus in Teufen AR.

Daten: 16./17./26./27. August,

1./2./3. September. Infos unter:

[email protected]

Day of peaceErstmals zum 21. September

2002 hat Kofi Annan den welt-

weiten «Day of peace» ausgeru-

fen. Anregungen für Lehrperso-

nen zur Gestaltung des Themas

Frieden im Unterricht finden

sich auf der Homepage von ASE-

Paix, der Schweizerischen Verei-

nigung für pädagogische Frie-

densarbeit www.asepaix.ch. Der

Verein ASEPaix handelt im Sinn

der Ziele von l’Association Inter-

nationale des Éducateurs à la

Paix (AIEP). ASEPaix fördert die

Vernetzung der Personen und In-

stitutionen, die im Bereich Frie-

denserziehung tätig sind. Die

Friedenserziehung soll in Schule

und Gesellschaft bewusst ge-

macht werden.

Reggio-ImpulseVom 19. August bis 11. Septem-

ber 2005 kann im Lehrerinnen-

seminar Heiligkreuz in Cham ZG

die Ausstellung «100 Sprachen

hat das Kind» aus der Reggio-

Pädagogik besucht werden. Sie

besteht aus über 300 Projekt-

dokumenten von Kindern im

Alter von 2–6 Jahren. Nebst der

Faszination, die diese Kinder-

werke bewirken, veranschauli-

chen sie auch exemplarisch

diverse pädagogische Prinzipien,

die seit den späten 60er Jahren in

den Kindertagesstätten von Reg-

gio mit Vorschulkindern ent-

wickelt worden sind. Die Reggio-

Pädagogik ist der weltweit in den

letzten 30 Jahren am meisten be-

achtete elementarpädagogische

Ansatz. Am 27. August 2005 fin-

det an der Pädagogischen Hoch-

schule Zug eine Impulstagung

statt. Info und Anmeldung:

www.dialog-reggio.ch

WolkenspracheIn der Ausstellung «Wenn die

Wolken sprechen…» auf Pilatus

Kulm können Erwachsene und

Kinder die Faszination des Wet-

ters neu erfahren. Der bekannte

Meteorologe Marco Stössel er-

möglicht einen Blick hinter die

Kulissen. Die Schau zeigt, welche

Zutaten das Wetter ausmachen.

Sie veranschaulicht die Formen-

vielfalt des Wetters wie zum Bei-

spiel bei Wolken. Spezielle Wet-

terereignisse wie Hochnebel und

Gewitter werden genauso erklärt

wie die verschiedenen Wetterla-

gen, die das Wetter auf dem Pila-

tus prägen. Die Besucher sind

eingeladen, mit dem Wissens-

hintergrund der Ausstellung sel-

ber eine Wetterprognose zu wa-

gen. Info: www. pilatus.ch

Lehrer und SammlerEinblicke in die bedeutende

Kunstsammlung des Langnauer

Lehrers und Schriftstellers Hans

Ueli Schwaar gibt eine Bilderaus-

stellung in der Kupferschmiede

zu Langnau im Emmental. Vom

13. bis 19. August 2005 werden

rund 70 Werke von 14 Künstlern

präsentiert. Anlass der Ausstel-

lung sind das zwanzigjährige

Bestehen der Stiftung Schwaar

sowie der 85. Geburtstag des Stif-

ters.

AV-Medien

Bibliothekseinrichtungen

Lehrmittel/Schulbücher

Dienstleistungen

Musik/Theater

ERBA AG, Bahnhofstrasse 33, 8703 ErlenbachMit Ihnen Planen – Gestalten – EinrichtenBibliothek / MediothekVerlangen Sie unsere ChecklisteTel. 01 912 00 70; Fax 01 911 04 96

Dienstleistungen für das Bildungswesen Services pour l’enseignement et la formationServizi per l’insegnamento e la formazione Services for education

SWISSDIDACGeschäftsstelle Postfach, 8800 ThalwilTel. 01 722 81 81, Fax 01 722 82 82

www.swissdidac.ch

Die besonderen Lehrmittel für die spezielle Förderung,insbesondere für Klein-, Einführungs- und Sonderklassen.Zu beziehen bei Ihrem kantonalen Lehrmittelverlag.

Auskunft und auch Direktbestellungen:

Heilpädagogischer Lehrmittelverlag (HLV)Möslistrasse 10, 4232 Feldbrunnen, Fon / Fax 032 623 44 55

Internet: www.hlv-lehrmittel.ch E-Mail: [email protected]

Audiovisuelle Geräte und Einrichtungen

Audio-/Videogeräte

verlangen Sie detaillierte Informationen bei:

AV-MEDIA & Geräte ServiceGruebstr. 17 • 8706 Meilen

T: 044 - 923 51 57 • F: 044 - 923 17 36www.av-media.ch(Online-Shop!) Email: [email protected]

Dienstleistungen (Installationen, Service)•

Video-/Hellraum-und Diaprojektoren

Leinwände

Page 41: 07 08 2005

Jugend und Gewalt

XenophiliaDie Julius Bär Stiftung fördert

Projekte im Bereich «Jugend und

Gewalt». Die Stiftung unter-

stützte die Produktion des Com-

puterlernspiels «Xenophilia» der

Swiss Academy for Develop-

ment, Biel (BILDUNG SCHWEIZ

5a/05), durch den Ankauf von

20 Klassensätzen. Diese möchte

sie an Oberstufen-Schulen ver-

schenken, welche sich nachweis-

lich den Erwerb einer Klassen-

lizenz nicht leisten können.

Schulen, die eine Klassenlizenz

(10 CD und Begleitbroschüre) er-

halten möchten, wenden sich

mit einem begründeten Gesuch

an: Julius Bär Stiftung, Herrn

Christian Zingg, Postfach, 8010

Zürich, Tel. 058 888 52 12, julius-

[email protected]

Peace-Praxis NCBI Schweiz (National coali-

tion building institute) hat drei

neue Publikationen verfasst und

in Zusammenarbeit mit dem K2-

Verlag herausgegeben:

«Peacemaker. Gewalt, Eskalation

und Konflikte schlichten» – Der

praktische Ordner (inkl. Poster)

zeigt Lehrpersonen und ande-

ren, die mit Gruppen von Kin-

dern und Jugendlichen arbeiten,

wie sie praxiserprobte Lektionen

im Bereich Gewaltprävention ge-

stalten können.

«Fairness für Jugendliche frem-

der Herkunft in der Schule und

bei der Lehrstellensuche» – Mit

Erzählungen von Betroffenen,

Empfehlungen, Tipps und einem

Vorwort der Zürcher Bildungsdi-

rektorin Regine Aeppli.

«Not 2 young 2... – Rassismus

und Adultismus überwinden» –

Gemeinsam mit der Kinderlobby

Schweiz hat NCBI ein praxisori-

entiertes Buch herausgegeben,

wie die Themen Adultismus und

Fremdenfeindlichkeit angegan-

gen werden können.

Erhältlich über www.ncbi.ch

oder im Buchhandel.

LCH-Homepage

Hilfe für jungeArbeitslose«Jugendarbeitslosigkeit aus der

Sicht des Bildungswesens» laute-

te das Thema eines Referats von

LCH-Zentralpräsident Beat W.

Zemp an einer Sessionsveranstal-

tung der Parlamentarischen

Gruppe für Arbeit vom 1. Juni

2005 in Bern. Der Text ist im

Internet abrufbar: www.lch.ch

41B I L D U N G S M A R K T7 / 8 • 2 0 0 5

Jugendliche werben für SicherheitIm nationalen Final des von Renault in Zusammenarbeit mit dem TCS

und im Rahmen des internationalen Programms «Sicherheit für alle!»

durchgeführten Wettbewerbs «Deine Ideen aufs Plakat!» gewannen

die Schüler der Klasse 2B der Sekundarschule Gerbe in Heiden den

Grand Prix des Schweizer Plakats. Das eindrückliche Sujet mit dem

provokativen Slogan «Hirn ein! Handy aus!» gelangt gegen Ende die-

ses Sommers auf nationaler Ebene zum Aushang. Die aus mehr als 100

eingesandten Arbeiten ausgewählten drei Plakatvorschläge der Final-

klassen aus Heiden, Speicher und Zuckenriet wurden von den

Schülern zuvor noch zusammen mit Profis der Werbeagentur Publicis

in Zürich überarbeitet, um ihnen einen professionellen Auftritt zu

verschaffen. Weiter im Netz: www. sicherheit-fuer-alle.ch

Musik/Theater

ProjektierungAusführungService – Vermietung

Licht – Technik – Ton

E b e r h a r d B ü h n e nEberhard Bühnen AG, Postfach 112, 8872 Weesen Tel. 055 616 70 00 Fax 055 616 70 01

Projektions, TV- & ApparatewagenNEU: Schliessfächer

Tel. 01 954 22 22 www.furex.ch

Schuleinrichtungen/Mobiliar

Schulbedarf/Verbrauchsmaterial

ABA Postfach 8580 AmriswilTel. 071 414 13 13 Fax 414 13 99online: www.aba-amriswil.chemail: [email protected]

Kindergarten-EinrichtungenKlapp- und GartenmöbelHolzspielzeuge/-SpielmöbelHolzwaren aller Art

Hunziker AG ThalwilTischenloostrasse 75Postfach CH-8800 Thalwil

Telefon 044 722 81 11Telefax 044 722 82 [email protected]

Ausstellwände Brandeswww.holzspezialist.ch Tel. 071 422 20 30Bischofszell Fax 071 422 22 24

TRAG AG • Feldstrasse 18 • CH-5107 Schinznach-DorfTel. +41(0)56 443 36 70 • Fax +41(0)56 443 36 72 http://www.trag.ch • e-Mail: [email protected]

Der Beitrag zur bewegten Schule mit dem neuen ergonomischen Schulmöbelprogramm SANA SC HO OL® .

TRAGTRAG

SchuleinrichtungenBaldeggstrasse 20 6280 Hochdorf

041 914 11 41 www.novex.ch

AG für Schule & Raum 3127 MühlethurnenTelefon 031 808 00 80 www.schule-raum.ch

Planung • Mobiliar • GeräteMaschinen • Service • Beratung

Page 42: 07 08 2005

B I L D U N G S M A R K T7 / 8 • 2 0 0 5 42

Entsorgung

PET sammelnDer Konsum von Getränken aus

PET-Flaschen an den Schulen hat

stark zugenommen. Zu viele der

leeren Flaschen landen immer

noch im Abfall. Diese fehlen im

Recyclingkreislauf, zum anderen

müssen die Schulen den – ver-

meidbaren – Kehricht teuer ent-

sorgen. Zu diesem Ergebnis kam

eine von PET-Recycling Schweiz

durchgeführte Studie. Die Orga-

nisation reagiert darauf mit der

Kampagne «Unsere Schule sam-

melt PET» und stellt Schulen ab

dem neuen Schuljahr gratis PET-

Sammelbehälter zur Verfügung.

Die gefüllten Einlagesäcke wer-

den ebenfalls gratis abgeholt. In-

formation: www.petrecycling.ch

Berufswahl

Info-PlattformVom 7. bis 11. September 2005

bietet die Berner Ausbildungs-

messe BAM zum 17. Mal Jugend-

lichen Hilfe bei der Berufswahl

und eine ideale Plattform für

Kontakte zur Arbeitswelt. An 66

Ständen präsentieren auf dem

BEA-Gelände 76 Aussteller Aus-

und Weiterbildungsmöglichkei-

ten. Auch in diesem Jahr ist am

Morgen der Zutritt zur BAM be-

schränkt; von Montag bis Freitag

sind bis 11 Uhr nur angemeldete

Schulklassen zugelassen. Weitere

Info: www.bam.ch

Sammelaktion

SchoggitalerDie Schoggitaleraktion 2005

steht im Zeichen des 60. Talers

dieser in der Bevölkerung nach

wie vor weitherum beliebten

Sammlung zu Gunsten von Hei-

mat- und Naturschutzaufgaben

in unserem Land. Schwergewich-

tig ist er dem Schweizer Heimat-

schutz gewidmet. Diese älteste

private Umweltorganisation der

Schweiz feiert dieses Jahr ihr

100-jähriges Bestehen. Der Taler-

verkauf 2005 durch die Schul-

kinder erfolgt in der Deutsch-

schweiz vom 5. bis 17. Septem-

ber. Weitere Informationen:

www.schoggitaler.ch

Schulreisen

Dreipässefahrtper PostautoDrei spektakuläre Alpenpässe

gehören zum Programm der

neuen, durchgehenden Rund-

fahrt von PostAuto durch die

Zentralalpen: der 2165 m hohe

Grimselpass, der Furka (2431 m)

sowie der Susten, dessen Pass-

höhe auf 2224 m über 26

Brücken und durch 26 Tunnels

erreicht wird. PostAuto startet

diesen eintägigen Erlebnisaus-

flug zu den mächtigsten Schwei-

zer Bergen am 2. Juli nach dem

Ende der Wintersperre. Ebenfalls

neu ist die Verbindung von Chur

via San Bernardino vorbei an se-

henswerten Burgen, Schlössern

und berühmten Kirchen bis

nach Bellinzona. Weitere Infor-

mationen: www.postauto.ch

Weiterbildung

Unterrichtsqua-lität beurteilenLehrpersonen so kritisieren, dass

sie das Feedback als professionell

und nützlich erleben und da-

durch angespornt werden, ihren

Unterricht zu optimieren – dies

ist das Ziel einer halbjährigen

berufsbegleitenden Kaderausbil-

dung von September 2005 bis

April 2006. Info: www.ppz.ch

Naturpädagogik

Jubiläum imBergwaldSeit 1995 führt die Bildungs-

werkstatt Bergwald (BWBW) mit

Schulklassen der Oberstufe und

Lehrlingsgruppen von Betrieben

praktisch-ökologische Lernwo-

chen im ganzen Alpenraum der

Schweiz durch. Ein Ziel der Bil-

dungswerkstatt ist es, der heran-

wachsenden Generation prägen-

de Naturerlebnisse zu vermitteln

und sie stärker für ökologische

Zusammenhänge zu sensibilisie-

ren. Gleichzeitig sollen die Ju-

gendlichen auch ein Bewusstsein

dafür erhalten, dass der alpine

Raum nur solange zum touristi-

schen Kapital der Schweiz gehört

und vor Naturgefahren schützt,

als er gepflegt wird. Info: www.

bergwald.ch

Spiel und Sport

Spiel- und Sportgeräte AGPostfach 482, 6210 Sursee LUTelefon 041 925 14 00www.buerliag.com

– Spiel- und Sportgeräte– Fallschutzplatten– Drehbare Kletterbäume– Parkmobiliar

GTSM-MagglingenAegertenstrasse 56 8003 Zürich� 01 4611130 Telefax 01 46112 48E-Mail: [email protected] / www.gtsm.ch

• Spielplatzgeräte• Pausenplatzgeräte• Tischtennistische• Bänke

Wandtafeln

Hunziker AG ThalwilTischenloostrasse 75Postfach CH-8800 Thalwil

Telefon 044 722 81 11Telefax 044 722 82 [email protected]

FUCHS THUN AG

Tempelstrasse 11 Tel. 033 334 30 00 www.fuchsthun.ch3608 Thun Fax 033 334 30 01 [email protected]

®

Schulraum-Planung und Einrichtung

�������� � �� � � ����� �

��� �� �� �� �� � ����������� ��� ��� �� ����������������� ��������

SchuleinrichtungenBaldeggstrasse 20 6280 Hochdorf

041 914 11 41 www.novex.ch

Page 43: 07 08 2005

437 / 8 • 2 0 0 5

Impressum BILDUNG SCHWEIZ erscheint monatlichBILDUNG SCHWEIZ-Stellenanzeiger erscheint inallen Ausgaben sowie nach Bedarf separat; 150. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- und Leh-rerzeitung (SLZ)

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,

4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]

• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]

• Anton Strittmatter, Leiter Pädagogische Arbeits-stelle LCH, Jakob-Stämpflistr. 6, 2504 Biel-BienneE-Mail: [email protected]

Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54 (Mo bis Do 8.00 bis 12.00und 13.30 bis 16.45 Uhr, Fr bis 16.00 Uhr)

Redaktion• Heinz Weber (hw.), Verantwortlicher Redaktor,

Doris Fischer (dfm.), RedaktorinE-Mail: [email protected]

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout E-Mail: [email protected]

Ständige MitarbeitMadlen Blösch (mbl.), Wilfried Gebhard, Thomas Gerber (ght.), Käthi Kaufmann, Ute Ruf,Martin Schröter (ms.), Adrian Zeller (aze.)

Internetwww.lch.chwww.bildungschweiz.chAlle Rechte vorbehalten.

Abonnemente/AdressänderungenZentralsekretariat LCH, 8057 ZürichTelefon 044 315 54 54, E-Mail: [email protected]ür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon BILDUNG SCHWEIZ im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr) enthalten.

Schweiz AuslandJahresabonnement Fr. 95.50 Fr. 162.–Studierende Fr. 67.50

Einzelexemplare: Fr. 12.– jeweils zuz. Porto/MwSt. (ab 5 Exemplaren halber Preis)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekretariat LCHLCH-Dienstleistungen/Reisedienst: Martin SchröterE-Mail: [email protected]

Inserate/DruckInserate: Kretz AG,Zürichsee Zeitschriftenverlag, 8712 StäfaTelefon 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00Anzeigenverkauf: Martin Traber E-Mail: [email protected]

ISSN 1424-6880

Werken/Handarbeit/Kunstschaffen

Werkzeuge und Werkmaterialien für Schulen, 8302 Kloten

Tel. 01 804 33 55, Fax 01 804 33 57www.opo.ch, [email protected] Wir richten ein.

WWerkraumeinrichtungen...erkraumeinrichtungen...

Kreissägen, Hobelmaschinen, Bandsägen, Universalma-schinen, Occasionen usw. Service aller Marken und Typen.

Die ganze Welt der Holzbearbeitungwww.etienne.ch

Etienne AG, Horwerstr. 32, 6002 LuzernTel. 041 319 23 33 Fax 041 319 24 66 E-Mail: [email protected]

Franz Xaver FähndrichSpielplatzring 12, 6048 Horw,Tel. 041 340 56 70, Fax 041 340 56 83Mobil 079 641 07 04 – E-Mail: [email protected]

Ihr Spezialist für Werkraumeinrichtungenin Schulen, Therapie- und Lehrwerkstätten.

Mobiliar, Werkzeuge, Maschinen, Beratung,Schulung, Service und Revisionen.

Etienne AG, Horwerstr. 32, 6002 LuzernTel. 041 319 21 11, Fax 041 319 21 99E-Mail: [email protected]

Alles zum Töpfern und Modellieren im Werkunterricht

Gratis Katalog verlangen!

Bodmer Ton AG, Töpfereibedarf, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 28 58

43

Page 44: 07 08 2005

Per 1. August oder nach Vereinbarung suchen wir fürunseren Kindergarten und die Primarschule in Lengnau(ländliche Umgebung, Stadtnähe)

Schulleitung (70%)

Wir führen 3 Abteilungen am Kindergarten und 10 Abtei-lungen an der Primarschule.

Bei uns erwartet Sie• engagiertes Lehrerteam• gute Infrastruktur, gute Arbeitsbedingungen• aufgeschlossene Schulbehörde• professionelles Sekretariat

Sie bringen mit• Interesse an Bildungspolitik und Schulentwicklung• Führungsqualitäten• bereits (oder demnächst) abgeschlossene

Schulleiterausbildung• pädagogische Ausbildung• mehrjährige Unterrichtserfahrung• Freude im Umgang mit Menschen• Teamfähigkeit und Organisationstalent

Ihr Arbeitsgebiet umfasst• operative Leitung der Schule Lengnau• innovative Weiterentwicklung der Schule• kompetente Vertretung der Schule nach aussen

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung oder auf Ihre Kontakt-aufnahme mit dem Präsidenten der Schulpflege JosefMüller (Telefon P 056 241 18 32). Bewerbungen an: Schulpflege Lengnau, Josef Müller,Zürichstrasse 48, 5426 Lengnau.

SchulpflegeLengnau

Gemeinde Cham / Schulwesen

Die Schule Cham ist eine geleitete Volksschule mit 200Lehrpersonen und 1600 Kindern. Sie verpflichtet sicheinem modernen pädagogischen Leitbild.

Auf Beginn des Schuljahres 2005/2006 suchen wir

Schulische HeilpädagoginSchulischen Heilpädagogen

für die integrative Förderung an der Primarschule (40–60 %)

Sind Sie im Besitze der geforderten Lehrpatente und reiztSie ein Engagement in einem aktiven und kompetentenTeam, so richten Sie Ihre Bewerbung an die Schulabtei-lung, Schulhausstrasse 1, 6330 Cham.

Nähere Auskünfte erteilen Ihnen gerne:

Thomas Dietziker, Rektor, Telefon 041 784 48 20 [email protected]

Daniela Bättig, Konrektorin, Telefon 041 784 48 22 [email protected]

Eingabeschluss: 8. Juli 2005

Cham, 21. Juni 2005 SCHULABTEILUNG CHAM

44B I L D U N G S F O R U M7 / 8 • 2 0 0 5

Eltern brauchenKompetenzen«Elternmitwirkung in der Schule braucht klare Spiel-regeln», BILDUNG SCHWEIZ 4/2005

Die einleitenden Betrachtungen vonFrau Fischer sind gut und lassen hoffen:Gegenseitiger Respekt zwischen Schuleund Eltern wird erwähnt, klare Tren-nung der Kompetenzen und Unterstüt-zung durch den LCH. Was dann im Arti-kel steht, ist ernüchternd: Wie sollenKompetenzen getrennt werden, wennauf der Seite der Eltern gar keine vor-handen sind? Wie soll bei dieser Einsei-tigkeit gegenseitiger Respekt gedeihen?Im Artikel wird richtig erkannt, dass dieSchulautonomiebewegung das Interesseder Eltern am Schulgeschehen wecktund folgerichtig zur Forderung nacheinem Mitspracherecht führt. Abermacht es Sinn, wenn Eltern über dasSchulprofil ihrer Schule mitbestimmenkönnen? Eine Schule braucht ein klares,zeitlich stabiles Leitbild, mit dem sichdas ganze Lehrerteam identifizierenkann. Hier bleibt kaum Raum für sinn-volle Elternmitsprache.Gibt es andere Mitbestimmungsmög-lichkeiten? Die Antwort des Artikels ist

ein klares Nein. Dafür wird in einemwesentlich längeren Abschnitt aufge-listet, was ausdrücklich nicht von denEltern entschieden werden soll. Zusam-mengefasst: Eltern haben nach Mei-nung der Lehrer in der Schule nichts zusagen.Eltern brauchen Entscheidungsbefug-nisse im Schulbereich. Eine Mitent-scheidung in pädagogischen Fragen istkontraproduktiv. Mit anderen Worten:Eltern brauchen eine Schulwahlmög-lichkeit. Laut einer repräsentativenUmfrage der Universität Zürich wün-schen 70% der Erziehungsberechtigteneine Schulwahlmöglichkeit. Dass diesesin anderen Ländern selbstverständlicheElternrecht noch immer von den Leh-rerverbänden massiv bekämpft wird, istnicht zeitgemäss.

Michael Suter, Oberuzwil

«Keine Monokultur»«Finnlands Geheimnis», BILDUNG SCHWEIZ5/2005

In Ihrem gut recherchierten Artikel überdas Erfolgsgeheimnis des finnischen

Schulsystems weist Frau Raudaskoskiauch auf die freie Schulwahl der Elternhin. Nur wenn Eltern unter Schulen mitverschiedenen Leitbildern und Profilenfrei wählen können, entsteht ein solchausgeprägtes Streben der Schulen nachgutem Ruf und hoher Qualität wie inFinnland. Doch nicht nur für die Elternbesteht in einem solchen System freieWahlmöglichkeit ohne finanzielleBenachteiligung, sondern auch für dieLehrkräfte! Lehrpersonen, die für ihreUnterrichtstätigkeit aus verschiedenenSchulprofilen dasjenige wählen kön-nen, welches ihren persönlichen Über-zeugungen am besten entspricht, wer-den eine grössere Berufszufriedenheitfinden und dadurch auch bessere Ergeb-nisse erzielen als in einer staatlichen«Monokultur». In der heutigen Zeit, inder die Vorstellungen darüber, wie einegute Schule beschaffen sein soll, immerweiter auseinanderdriften (BILDUNGSCHWEIZ 5/05) wird eine individuelleWahlmöglichkeit von Eltern und Lehr-kräften immer wichtiger und dringen-der.

Erwin Ogg, Jona

Stellenanzeigen

Page 45: 07 08 2005

Die Montessori Schule March führt in Siebnen am oberenZürichsee eine Tagesschule mit Primar- und Sekundarstu-fe. Auf August 2005 oder nach Vereinbarung suchen wireine

LehrerIn für die Sekundarstufe(70–100%)

Die Arbeit mit Jugendlichen macht Ihnen Spass. Sie sindin der Lage unsere SchülerInnen optimal zu begleiten undindividuell zu fördern. Sie leiten die Klasse und werdendabei von den Fachlehrpersonen und dem Schulleiterunterstützt.

Ihre Hauptfächer sind Englisch und Mensch / Umwelt.Ihren Fähigkeiten entsprechend unterrichten Sie zudem,Werken, Kunst oder Sport.

Wir bieten viel Gestaltungsspielraum und einen ausge-zeichneten Teamgeist.

Für weitere Auskünfte steht Herr Daniel Straub gerne zurVerfügung: 055 440 25 25. Sie finden uns auch unterwww.montessori-march.ch oder an der äusseren Bahn-hofstrasse 26, 8854 Siebnen.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Montessori Schule March

Die Schule Brittnau im Kanton Aargau sucht auf 1. August 2005

Schulische Heilpädagogin /Schulischen Heilpädagogen

für Integrative Schulungsform ISF.

Jobsharing ist möglich.

Auskünfte erteilt gerne das Schulsekretariat,062 746 82 82.

Bewerbungen bitte anSchulpflege Brittnau, Postfach, 4805 Brittnau

Wir sind eine Schule in ländlicher Gegend mit ca. 500Schülern und 55 Lehrkräften. An der Unter- und Mittelstu-fe wird mit der Integrativen Schulungsform gearbeitet. Aufdas neue Schuljahr oder nach Vereinbarung suchen wir

Schulleiter/Schulleiterin 50%-Pensum

für Kindergarten, Unter- und MittelstufeKoordination Oberstufe

Ihre Hauptaufgaben– Leitung der Schule in pädagogischen,

organisatorischen und administrativen Belangen– Zusammenarbeit mit Schul- und Gemeindebehörden

sowie den kantonalen Instanzen– Koordination REGOS mit den Gemeinden Vordemwald

und Strengelbach– Koordination Bezirksschule mit der Stadt Zofingen– gezielte Image- und Öffentlichkeitsarbeit– innovative Weiterentwicklung der Schule

Wir erwarten– pädagogische Grundausbildung und

Unterrichtserfahrung– Schulleiterausbildung oder Bereitschaft, diese noch zu

machen– Interesse an Schulentwicklung und Qualität– Führungserfahrung und Kommunikationskompetenz– Organisations- und Koordinationsfähigkeit – Begeisterungsfähigkeit und Beharrlichkeit– Belastbarkeit und Konfliktfähigkeit, Offenheit und

Kreativität für Neues

Wir bieten– eine gute, vielseitige und übersichtliche Schule– motivierte Lehrpersonen und aufgeschlossene

Behörden– einen gut eingerichteten Arbeitsplatz– ein Schulsekretariat (50%)– zeitgemässe Infrastruktur– gute Verkehrslage– Entlöhnung gemäss den kantonalen Richtlinien

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann nehmen Sie mit unsKontakt auf. Für weitere Auskünfte steht Ihnen der Vizeprä-sident der Schulpflege Kurt Aerni (Telefon P 062 751 43 78oder Telefon G 062 745 50 88), gerne zur Verfügung.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Foto an Schulpflege Brittnau, Postfach, 4805 Brittnau

Im Schuljahr 2005/06 werden an der Sprachheilschule Steinen 60normal begabte Kinder im Alter von 5–12 Jahren ab Kindergarten bis4. Primarklasse gefördert.

Wir suchen infolge Mutterschaft der Stelleninhaberin per 15. Oktober2005

Schulische Heilpädagogin/SchulischerHeilpädagoge oder eine berufserfahrenePrimarschullehrpersonSie übernehmen nach den Herbstferien in der ersten Phase für ca.vier Monate die Stellvertretung für die Klassenlehrerin. Dabei erhal-ten Sie die Option für eine Ver-tragsverlängerung zu einem 80 –100%-Pensum. Sie unterrichten eine gemischte 2./3. Primarklassemit voraussichtlich neun Kindern.

Wir erwarten von Ihnen möglichst eine heilpädagogische Ausbildungresp. eine abgeschlossene Primarlehrerausbildung mit Berufserfah-rung, sofern Sie nicht bereits über eine heilpädagogische Zusatzaus-bildung verfügen sollten. Nebst Ihrer Fachkompetenz sind Freude ander Arbeit mit dem sprachlich behinderten Kind und dessen Umfeldsowie Ihre engagierte betriebliche Mitarbeit erforderlich.

Wir bieten Ihnen ein aufgestelltes Team, eine interessante,anspruchsvolle und vielfältige Tätigkeit mit zeitgemässen Strukturenund Arbeitsbedingungen. Die Besoldung richtet sich nach den kan-tonalen Vorgaben.

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie an die Leitung der Sprach-heilschule. Weitere Auskünfte erhalten Sie auf Ihre Anfrage von derLeitung der Sprachheilschule, Herr René Kost.

Sprachheilschule Steinen • Weidlistr. 1 • 6422 Steinen • www.shs-steinen.chTelefon 041 832 13 15 • Fax 041 832 12 79 • mail [email protected]

45S T E L L E N A N Z E I G E R7 / 8 • 2 0 0 5

Page 46: 07 08 2005

GEMEINDE SCHWYZ

www.gemeindeschwyz.ch

Die Gemeindeschule Schwyz befindet sich auf der Zielgeraden zur Einführung derGeleiteten Schule. Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 wird eine Schulleitungunsere 59 Primarschulabteilungen (bestehend aus 54 Primarschulklassen, 2 Ein-führungsklassen, 2 Kleinklassen und der Gesamtschule Haggen) und 11 Kinder-gärten führen. Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir auf den 1. Januar2006 eine/einen

Schulleiterin / Schulleiter 100%

Sie bilden zusammen mit den 5 Teamleitern der Schulorte Schwyz Herrengasse,Schwyz Lücken, Rickenbach, Ibach und Seewen das Schulleitungsteam.

Ihr Aufgabenbereich:

– Operative Führung der Schule im personellen, pädagogischen und administrativen Bereich, in Zusammenarbeit mit den Teamleitern

– Aufbau und Entwicklung der Geleiteten Schule mit Leitbild und Qualitätssicherung

– Zentrales Koordinations- und Verwaltungsorgan zwischen dem Schulrat,den Teamleitern, der Steuergruppe, der Lehrerschaft, dem Dienst- und Therapiepersonal und den Eltern

– Abteilungsleiter Bildung im Gemeindeorganigramm und damit Bindeglied zuGemeindeverwaltung und Behörde

Wir bieten:

– Anstellungsbedingungen nach kantonalen Richtlinien– Ein gut eingespieltes Schulsekretariat zur Erledigung der

administrativen Arbeiten– Ein zeitgemässes, den kantonalen Vorgaben entsprechendes

Schulleitungskonzept– Erfahrene und engagierte Lehrkräfte– Kooperative Schulbehörde– Die Möglichkeit, Ihre Kreativität und Motivation in die Schulentwicklung

einfliessen zu lassen

Sie bringen mit:

– Pädagogische Grundausbildung– Abgeschlossene Schulleiter-Ausbildung und Führungserfahrung– Kooperative Führungsqualität und hohe Belastbarkeit– Teamfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit– Offenheit für Neues und Verantwortungsbewusstsein– Geschick in Administration und Organisation

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sind Sie neugierig, mit uns zusammen diesenWeg zur Geleiteten Schule weiter zu gehen und unsere Gemeindeschule zu ent-wickeln? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis 31. Juli 2005 an die Schuladministration, Herrengasse 37, Postfach 550, 6431Schwyz. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Dr. Stephan Landolt, Schulpräsident derGemeinde Schwyz, gerne zur Verfügung (Tel. 041 811 77 66).

Schulleitung gesucht?

BILDUNG SCHWEIZ hilft finden – auch im Netz:

www.lch.ch/bildungschweiz

(Neueste Ausgabe anklicken, dann auf «Stellenanzeigen»)

Schule Rothrist

Die Gemeinde Rothrist mit rund 90 Lehrbeauftragten und900 Schülerinnen und Schülern sucht auf Schuljahres-beginn 2006/2007 einen/eine

Schulleiter/SchulleiterinPensum: 90%

Das Aufgabengebiet umfasst

– operative Leitung der Schule in pädagogischer, personeller, organisatorischer und administrativer Hinsicht

– innovative Weiterentwicklung der Schule– kompetente Vertretung der Schule nach aussen

Als integre Führungspersönlichkeit bieten Sie

– Team- und Kommunikationsfähigkeit– die Fähigkeit zu motivieren, unterschiedliche

Meinungen zusammenzuführen und Gemeinsamkeiten zu fördern

– Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen– Freude am Umgang mit Menschen

Voraussetzung für Ihre Bewerbung

– pädagogische Grundausbildung und abgeschlossene bzw. vor Abschluss stehende Ausbildung als SchulleiterIn oder eine Qualifikation aus dem Bereich Unternehmens- und Personalführung

– Erfahrung im Führungsbereich– umfassende EDV-Anwenderkenntnisse

Wir bieten Ihnen

– vielschichtige Schule mit Gestaltungsspielraum– motiviertes Lehrerteam mit fünf Stufenleitungen– professionelles Schulsekretariat– moderne Infrastruktur– fortschrittliche Anstellungsbedingungen

Möchten Sie etwas bewegen, Neues schaffen undMenschen in ihren Aufgaben unterstützen? Dann freuenwir uns auf Ihre Unterlagen, die bis zum 31. August 2005an das Schulsekretariat Rothrist, Bernstrasse 108, 4852Rothrist, zu richten sind.

Für Auskünfte steht Ihnen Herr Hanspeter Hönger,Präsident der Schulpflege, gerne zur Verfügung, Telefon062 794 55 46.

Weitere Infos über die Gemeinde Rothrist finden Sie unterwww.schulerothrist.ch

46S T E L L E N A N Z E I G E R7 / 8 • 2 0 0 5

Page 47: 07 08 2005

Besuchsmorgen. Drei Stunden äusserster Konzentration liegen hinter mir, drei Lek-tionen mit Einsatz von Hellraumprojektor, Tafelbild, Kärtli. Habe zwar noch eineStunde, aber um elf gehen die Mütter immer heim zum Kochen und wegen dendreien, die vielleicht ausharren, mach ich nicht nochmal volles Programm; die Kin-der sind am Anschlag. Ich werde den Morgen easy ausklingen lassen mit Schüeliund Schnürli.Schüeli heisst: Mannschaftsaufstellung für das stadtzürcherische Schülerfussballtur-nier – heute ist Anmeldeschluss für unsere Mannschaft «Drachefuess». Schnürliheisst: Individuell bei den Schnürli=Schreibschrift-Arbeitsblättern weitermachen.He, was ist los? Das Zimmer füllt sich. Immer mehr!! Die Bänke reichen nicht malaus! Ja, müssen diese Mütter nicht an ihren Herd?! Herrgott nochmal, bei jedem Be-suchsmorgen, bis ins zwanzigste Jahrhundert zurück, hab ich von elf bis zwölf niemehr als drei Mütter dasitzen gehabt und jetzt sind es – wieviel? – vierzehn! Väterund Mütter! Ich glaub’s nicht. Da kommt auch noch die Schulpflegerin. Und ichhab so gut wie kein Programm. Die Kinder stürmen ins Zimmer. «Der Adriano hat Nuttensohn zu mir gesagt!» Adrianos Mutter geht schnurstrackszur Bank ihres Sohnes, flüstert was und Adriano heult. «Wer will mitmachen beim Fussball-Turnier?» Aha, alle elf Buben. Sieben darf ichaber nur anmelden. «Wer spielt in jeder Pause Fussball?» Die drei, die nie Fussball spielen, scheiden aus.Es verbleiben acht. Alle Väter und Mütter plus eine Schulpflegerin schauen mich an.Wie löst sie dieses Problem, ohne ein Kind zu verletzen? Sie meldet acht an.Muss noch die Hausaufgabe besprechen. Sätzlirechnungen. Ein Beispiel an die Tafel.Der Antwortsatz besteht IMMER aus der Ergebniszahl und AUSSCHLIESSLICH ausden Wörtern des Fragesatzes, bläue ich den Kindern ein. Die Eltern lauschen ge-bannt. Kein Zuschauer, keine Zuschauerin geht. Alle bleiben auf ihren Rängen sit-zen. Die Schulpflegerin macht pausenlos Notizen.Jetzt würde ich eigentlich «Schnürli!» rufen. Aber ein Kind meldet sich: «Die Mitt-wochfrage!»(Jeden Mittwoch wird aus einem Wissensbuch eine Frage herausgepickt.) Das ist immer spannend, nur: Ich kenne die nächste Frage nicht und somit auchnicht die Antwort. Die Eltern schauen erwartungsvoll, die Kinder schauen erwar-tungsvoll und ich nehme zögernd das Buch zur Hand. Jetzt bloss eine gute Frage,sonst, sonst... Ich lese: «Weshalb haben die meisten Schnecken ein Haus?» Glück gehabt. «Haus ist Schutz», sagt meine Klügste. Die Mutter, eine Philippinin, lacht.Ich schreibe an die Tafel «Haus ist Schutz vor Regen».Da werde ich aber furchtbar ausgelacht, wo doch die Schnecken den Regen lieben!Alles ruft und erklärt und die Mütter und Väter sind stolz auf ihre gescheiten Kinder.Und «Regen» wird durch «Hitze» ersetzt. Dass Häuser nicht nur Tieren, sondernauch Menschen Schutz vor Hitze bieten, wird mir zunächst nicht geglaubt. Wie gut,dass Robertos Mutter aus Spanien hier sitzt. «Und weshalb gibt es Schnecken ohne Haus?»Nadine weiss die Antwort: «Weil sie ausgezogen sind.»Es läutet und Schnürli fällt ins Wasser.«Das war eine tolle Stunde», meinen die Eltern. Man tut, was man kann.

Schüeli und Schnürli

BILDUNGSCHWEIZdemnächst• Für den Service publicAm 23. September 2004 wurde erstmalsein nationaler Aktionstag für den Ser-vice public ausgerufen. Die Arbeitneh-mer-Organisationen der öffentlichenHand sagten den Spar- und Abbauszena-rien den Kampf an. Nun soll jedes Jahrein solcher Aktionstag stattfinden.

• Begleitet ans NetzSchweizer Schulen sind gemäss PISA-Studie mit Computern und Internet gutausgerüstet, doch die Nutzung lässt zuwünschen übrig. Ein Projekt in zweiThurgauer Gemeinden soll diesem Miss-stand abhelfen: Während der Einfüh-rung neuer ICT-Mittel erhalten dieSchulen ein intensives Coaching.

• Sanft renoviertDas neue Corporate Design des LCHhält nun auch Einzug in BILDUNGSCHWEIZ. Dies wird sich vor allem beider Titelgestaltung zeigen; aber auch imInnern des Heftes kommt es zu einer«sanften Renovation».

Die nächste Ausgabe erscheintam 30. August.

Sommerzeit beim LCHBitte beachten Sie: Vom 18. Juli bis 14.August ist die Telefonzentrale des LCH-Sekretariats in Zürich (044 315 54 54)jeweils vormittags von 8 bis 12 Uhrbedient. Am Nachmittag hinterlassenSie Ihr Anliegen bitte auf dem Telefon-beantworter oder schreiben Sie uns einE-Mail [email protected]. Danke für Ihr Ver-ständnis. Sekretariat LCH

Ute Ruf

47R U F N U M M E R7 / 8 • 2 0 0 5

Page 48: 07 08 2005