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7/8 | 2011 LCH-Delegiertenversammlung Resolution gegen sinnlosen Wettbewerb im Bildungswesen «Man meint die schwarzen Schafe und trifft die vielen Motivierten» «Adieu Toni!» Der LCH verabschiedet Anton Strittmatter und begrüsst sein erstes Ehrenmitglied BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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LCH-DelegiertenversammlungResolution gegen sinnlosen Wettbewerb im Bildungswesen«Man meint die schwarzen Schafe und trifft die vielen Motivierten»

«Adieu Toni!»Der LCH verabschiedet Anton Strittmatter und begrüsst sein erstes Ehrenmitglied

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Betrifft: Kunst des Abschieds, Dank

Guten Schultag!

«Gehende gut verabschieden» steht als Titel über einem Abschnitt im Buch «Perso-

nalführung an Schulen» von Bianca Ender und Anton Strittmatter (2010, Schulver-

lag plus). Da heisst es, die Art und Weise des Abschieds sei nicht nur für die Fort-

gehenden bedeutsam, sondern ebenso für die Zurückbleibenden. Diese sehen

auf der Bühne des Abschieds ihre eigene Zukunft: «In der Art der Verabschiedung

offenbart der Betrieb bzw. die Leitung ihre Kultur des Umgangs mit Menschen und

ihren Anstrengungen und Verdiensten.»

Bei billigen, verlogenen Abschieden werden pauschal die

«grossen Verdienste» des oder der Fortgehenden gelobt,

ohne ein Wort darüber, worin (genau) diese Verdienste be-

standen und wie (genau) es der oder die Gelobte gut ge-

macht hat. Wertschätzende Verabschiedungen erkennen wir

an den Details. Sie tun auch den Bleibenden wohl.

Der LCH verabschiedete an seiner Delegiertenversammlung

vom 18. Juni in Luzern offiziell Anton Strittmatter, 1987 bis

1993 Chefredaktor der «Lehrerzeitung», seither Leiter der Pä-

dagogischen Arbeitsstelle des Verbandes. Die anwesenden

rund 100 Delegierten werden bestätigen, dass sowohl die Bleibenden wie der

Gehende die «Kunst des Abschieds» ernst nehmen und verstehen (Berichte und

Interview ab Seite 15). Neben dem Nachklang der «standing ovation» der DV be-

gleitet ihn nun ein umfangreiches – von LCH-Vizepräsidentin Marion Heidelberger

zusammengestelltes – Album, in dem Dutzende von Weggefährtinnen und Weg-

gefährten ihren ganz eigenen Zugang zum «Chefpädagogen» des LCH und ihre

persönlichen Begegnungen mit ihm schildern.

Auch die Redaktion dieser Zeitschrift hat Toni zu danken. Beiträge wie «Neun Stol-

persteine auf dem Weg zur guten Schulleitung», «Noten sind praktisch – aber

unprofessionell» oder die Serie «Balancieren im Lehrberuf» waren Meilensteine in

den bisher elfeinhalb Jahren von BILDUNG SCHWEIZ. Im vergangenen Schuljahr

schliesslich hat er in der Kolumne «Klartext» nochmals mit leichter Feder seine

Erfahrungsfelder durchstreift.

Anton Strittmatter geht als Mitarbeiter des Dachverbandes im «ordentlichen» Alter

von 63 Jahren in Pension. Er hat sich vorgenommen, der Bildungspolitik definitiv

zu entsagen. Als Berater und Ausbildner im Bereich Schule wird er weiterhin, und

wie wir ihn kennen nicht zu knapp, tätig sein. Aber auch, so hoffen wir, gelegent-

lich als freier Autor für BILDUNG SCHWEIZ.

Sommerzeit beim LCHDas Sekretariat des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH in Zürich istvon Montag, 18. Juli, bis Freitag, 5. August, nur vormittags von 8 bis 12 Uhr telefonisch zu erreichen.

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 7/8 | 2011 | 5. Juli 2011

Zeitschrift des LCH, 156. Jahrgang der Schwei-

zer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungs-

netz), Claudia Baumberger, Madlen Blösch

(Gesundheit), Wilfried Gebhard (Cartoon),

Peter Hofmann (Schulrecht), Anton Strittmatter

(Klartext), Urs Vögeli-Mantovani (Bildungs-

forschung)

Fotografie: Tommy Furrer, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse-

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne-

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab 5 Expl. Fr. 6.–

(jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta-

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Zürichsee

Werbe AG, Tel. 044 928 56 09, martin.traber@

zs-werbeag.ch, Mediadaten: www.bildung-

schweiz.ch, Druck: Zürichsee Druckereien,

8712 Stäfa, ISSN 1424-6880

Heinz Weberverantwortlicher Redaktor

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4BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

3838Kinder lustvoll zur Sprache bringen: Logopädinnendürfen auf Aufwertung hoffen.hoffen.hof

151515Sag’sSag’sSag’ mit Daumen: Erstmals Live-Voting undLive-StreamStreamStr ing an der LCH-DV88Lehrplan 21 im Zeitplan

3434Bubenleid mitBuchstaben

Aktuell6 Elternhaus bereitet den Schulweg

Wenn Kinder von Migranten seltener studieren und es in der Berufsbildung

schwerer haben, liegt dies nicht an Diskriminierung durch die Lehrpersonen.

6 fh-ch mit neuem Präsidenten

8 Lehrplanarbeit nach Plan und eine KlarstellungWährend im Hintergrund intensiv und vertraulich am Lehrplan 21 gearbeitet wird,

schiessen Spekulationen über dessen Inhalte ins Kraut.

30 «Schüler als Sparschweinchen»Der Kanton Bern streicht im Zuge von Sparmassnahmen Schüler-Lektionen.

Der Berufsverband Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE ist schockiert.

30 Baselland: Mehr Pflichtlektionen

om 18. Ju von Anton Strittmatter.

Titelbild:Anton Strittmatter (links) erhält von LCH-ZentralpräsidentBeat W. Zemp die Urkunde seiner Ernennung zum Ehrenmitglied.Foto: Roger Wehrli

LCH-Delegiertenversammlung 201115 «Man meint die schwarzen Schafe und trifft die Motivierten»

Künstlich inszenierte Wettbewerbe fördern nach Ansicht des LCH und von

Ökonomieprofessor Mathias Binswanger eine Kultur des Mogelns und der

Kulissenmalerei.

17 Wettbewerb: Leistungsanreiz oder Leerlauf?Die Podiumsdiskussion an der LCH-Delegiertenversammlung in Luzern

19 «Sinnlose Wettbewerbe im Bildungswesen gefährdenSchulqualität»Die einstimmig verabschiedete Resolution der LCH-DV

20 Lohnziel: 6%Die Lohnforderung 2012 des LCH

Video-StreamingAusschnitte aus den Voten und Diskussionen der Delegiertenver-sammlung vom 18. Juni in Luzern sind zu sehen auf der Websitedes LCH: www.lch.ch

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5BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALT 5

2121Ein Mann mit Profil geht in Pension. An der Delegiertenversammlung vom 18. Juni in Luzern nahm der LCH offizieoffizieof llAbschied von Anton Strittmatter.atter.atter

Abschied Anton Strittmatter21 «Standing ovation» für Toni und seine 25 Jahre

Der LCH verabschiedet den Leiter seiner Pädagogischen Arbeitsstelle und

begrüsst sein erstes Ehrenmitglied.

22 «Der letzte, der sich noch ungestraft Frechheitenerlauben durfte»BILDUNG SCHWEIZ blickt mit Anton Strittmatter zurück und in die Zukunft.

26 Zusammenarbeit in Offenheit und FreundschaftBerufliche Weggefährtinnen und -gefährten äussern sich.

Bildungsnetz31 Wie Kinder das Web gestalten

Reportagen34 Es geht um Buchstaben und Selbstvertrauen

Mit LUSIA beheben junge Männer in der Armee Bildungsdefizite.

38 Frischer Wind und Anerkennung für die Logopädie

LCH MehrWert13 Individualität lässt sich versichern

Rubriken3 Impressum, Editorial

32 Bücher und Medien

42 LCH-Reisen

45 Verlag LCH

47 Bildungsmarkt

53 Bildungsforum

55 Vorschau

Klartext55 Unruh-StandFotos auf diesen Seiten: Marius Schären, Roger Wehrli, Claudia Baumberger,

Doris Fischer, Tommy Furrer

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6BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

als einheimische Eltern, ihreKinder auf ein Gymnasium zuschicken.

Selektion kommt zu frühStudienleiter Becker empfiehlterstens, die Sprachproblemeder Migranten- und der Unter-schichtkinder zu beheben.Diese sollten möglichst vor derEinschulung in der jeweiligenLandessprache gefördert wer-den. Im Kanton Zürich besuch-ten 1998 rund 6% der Migran-tenkinder das Gymnasium.Hätte man ihre Leistungen inDeutsch verbessert, hätte sichdieser Anteil verdoppelt, wiedie statistischen Berechnungennahelegen. Man könnte soauch die Bildungschancen ein-heimischer Schulkinder ausden Unterschichten deutlichverbessern.Zweitens sollten die Elternbesser über die Möglichkeitendes Bildungssystems informiertwerden. Drittens sollte die fol-genreiche Selektion für die Se-kundarstufe nicht bereits nachder 4. oder 6. Klasse, sondernspäter erfolgen oder in der ob-ligatorischen Schulzeit gar auf-gehoben werden.

sda

Weiter im Netzwww.snf.ch > aktuell

Kinder von Einwanderern sindauf Gymnasial- und Hoch-schulstufe untervertreten. Lauteiner Nationalfonds-Studie istder Hauptgrund nicht Diskri-minierung, sondern die schwa-che finanzielle und kulturelleAusstattung des Elternhauses.Dabei bestehen zwischen deneinzelnen Nationalitäten gros-se Unterschiede.

Erhöhte RisikenMigrantenkinder erbringen imSchnitt keine schlechterenschulischen Leistungen alseinheimische Kinder. Bei ih-nen ist aber das Risiko, in einerSonderschule unterrichtet zuwerden, fast dreimal so grosswie bei Einheimischen. Zwei-bis dreimal höher ist ihr Risiko,keine Lehrstelle zu finden oderkeine Berufsausbildung abzu-schliessen.Migrantenkinder sind auch anden Universitäten unterreprä-sentiert. Ihr Anteil an den Ab-solventen liegt schweizweit bei5%. Allgemein erwerben Kin-der von Akademikern und ver-mögenden Eltern viel häufigereinen höheren Bildungsab-schluss als Kinder von Migran-ten und aus den Unterschich-ten.Dass leistungsfähige Kinderaus bildungsfernen Elternhäu-sern ihr Potenzial nicht entfal-ten, komme in der Schweizdeutlich häufiger vor als in ei-nigen Nachbarstaaten, stelltdie Studie «Statistische undinstitutionelle Diskriminierungvon Migranten im SchweizerSchulsystem» fest. Sie wurdevon einem Team um den Bil-dungssoziologen Rolf Beckervon der Universität Bern mitUnterstützung des Schweizeri-schen Nationalfonds erarbeitet.Die Forscher untersuchten an-

hand von statistischem Mate-rial die schulischen Karrierenvon Primarschulkindern, wieder Nationalfonds mitteilt.

Nationalitäten-UnterschiedeDabei zeigten sich grosse Un-terschiede zwischen den Natio-nalitäten. Aus Deutschland,Frankreich und Österreichstammende Kinder sind auf-grund ihres vorteilhaften Hin-tergrunds (wohlhabendes, bil-dungsorientiertes Elternhaus)oft erfolgreicher als einheimi-sche Kinder. Migrantenkinderaus der Türkei, aus Portugaloder vom Balkan dagegen ha-ben deutliche Nachteile.Eine Diskriminierung dieserKinder durch die Lehrperso-nen konnte die Studie nichtausmachen. Sie würden vonden Lehrern aufgrund ihrertatsächlichen Leistungen ge-recht benotet und nicht vonvornherein als «Problemfälle»etikettiert und stigmatisiert.Ebenso wenig fänden sich Hin-weise dafür, dass diese Kinderstrukturell durch das Schulsys-tem benachteiligt würden.Hauptgründe für die Nachteilesind einerseits Sprachprob-leme, andererseits das finanzi-ell schwache und vielfach bil-dungsferne Elternhaus. Dabeibesitzen viele der Migranten-Eltern den stärkeren Wunsch

Elternhaus bereitet den SchulwegWenn Kinder von Migranten seltener studieren und es in der Berufsbildungschwerer haben, liegt dies nicht an Diskriminierung durch die Lehrpersonen. EineNationalfonds-Studie beleuchtet die Ungleichheit der Bildungschancen.

Was, wann, woWissenschaft für Kinder undJugendlicheDer vom SchweizerischenNationalfonds, den Akademiender Wissenschaften Schweizund der Stiftung Science et Citéorganisierte Kongress Science-Comm’11 bringt in der Schweizerstmalig alle Akteure der Wis-senschaftskommunikation zu-sammen. Am 30. Septemberund 1. Oktober 2011 werdenin Biel Best-Practice-Beispielevorgestellt, in Workshops prak-tische Methoden der Wissen-schaftskommunikation erlerntund zukünftige Tendenzen derWissenschaftskommunikationerörtert. Jahresthema 2011 ist«Wissenschaft für Kinder undJugendliche». Der Kongressrichtet sich an Kommunika-tionsfachleute, Lehrpersonenund weitere Interessierte, auchan Jugendliche. Anmeldungund Information: www.sci-encecomm.ch

Sprachliche KreativitätDie Tagung «Sprachliche Krea-tivität» vom Samstag, 17. Sep-tember in Aarau vermitteltGrundlagen, Lehrmaterialienund Förderideen für den Un-terricht an der Volksschule. Sieist ein Weiterbildungsangebotder Institute «Forschung undEntwicklung», Zentrum Lesen,sowie «Weiterbildung und Be-ratung». Das Hauptreferat vonMichael Becker-Mrotzek, Uni-versität Köln, wird ergänztdurch vielfältige Workshops.Weitere Informationen: www.zentrumlesen.ch

Lehrpersonen am «Denkfest»Das «Denkfest» vom 8. bis 11.September in Zürich, eine Ver-anstaltung der Freidenker-Ver-einigung Schweiz, bietet unterdem Motto «Wissenschaft fürKinder» auch spezielle Work-shops für Lehrpersonen an.Themen sind «Rucksack-schule» mit Simone Michel und«Camp quest UK» mit Saman-tha Stein. Weitere Informatio-nen: www.denkfest.ch

fh-ch mit neuem Präsidenten

Der Verband der Fachhochschuldozierenden Schweiz fh-ch –eine Mitgliedsorganisation des LCH – hat einen neuen Präsi-denten: Norbert Hofmann ist Dozent an der FH Nordwest-schweiz. Der 49-jährige Physiker löst Robert Ruprecht ab, deraufgrund seiner Pensionierung zurücktritt. Zum Vizepräsiden-ten wählte die Delegiertenversammlung vom 28. Mai HervéBourrier, Dozent an der Hochschule für Wirtschaft, Freiburg.

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7BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Kanton Zürich

Früher fördernJedes sechste Kind im KantonZürich erreicht am Ende der 6.Klasse die Lernziele nicht. Diesergab die Anfang Juni präsen-tierte «Lernstandserhebung2009». Der Zürcher Lehrerin-nen- und Lehrerverband ZLVfinder dies «inakzeptabel». DieGründe lägen im sozialen Um-feld, der Herkunft aus bil-dungsfernen Schichten.In einer Medienmitteilung for-dert der ZLV «mit NachdruckKonzepte, mit denen sich diebetroffenen Kinder schon vorder obligatorischen Schulzeitfördern lassen». Nur so erhiel-ten sie eine Chance auf einenerfolgreichen Start in die Lern-biographie. Die Lernstandser-hebung zeige im übrigen, dassdie Mittelstufenlehrpersonenihre Aufgabe sehr gut erfüllen,«obwohl sie teils mit sehr wid-rigen Umständen zu kämpfenhaben».

Familienbarometer

Glücklich, aber...96% der Eltern in der Schweizfühlen sich mit ihrer Familie«glücklich» oder sogar «sehrglücklich»: So lautet das über-raschende Ergebnis des ersten«Familienbarometers» des El-ternmagazins Fritz+Fränzi. Alsschön und heil wird das Famili-enland Schweiz dennoch nichtwahrgenommen: Über dieHälfte der Befragten zweifelnan der Familienfreundlichkeitder Schweiz. Möglichkeitenzur Verbesserung sehen dieEltern vor allem in Betreu-ungsangeboten (38%) oderSteuervorteilen (29%), fast einFünftel findet, die Kinderzula-gen sollten erhöht werden.Mies steht es um das Image derTeilzeit arbeitenden Väter: Fastjeder zweite meint, dass einVater, der weniger als eine80%-Stelle hat, in der Gesell-schaft nicht ernst genommenwird. www.fritzundfraenzi.ch

Körperstrafen

«Daheimnisse»Zurzeit lanciert NCBI (NationalCoalition Building InstituteSchweiz) das Projekt «KeineDaheimnisse!» und ist auf derSuche nach Schulklassen (5.bis 9. Klasse), die ein Projektzum Thema Körperstrafen aufdie Beine stellen wollen.Als Einführung wird mit derKlasse ein von NCBI geleiteterWorkshop durchgeführt. An-schliessend werden die Ju-gendlichen Interviews mitGleichaltrigen, (Gross-)Eltern,Fachleuten etc. durchführen,lernen wie Hilfe geholt werdenkann, organisieren einen loka-len Anlass und setzen sich somit Körperstrafen auseinander.«Gewaltprävention beginnt zuHause. Kinder und Jugendlichesollen selbstbewusst für eineErziehung ohne Körperstrafeneinstehen», hält NCBI in einerMedienmitteilung fest. Info:www.daheimnisse.ch

Vernetzung

LebenslehrstoffDie Jacobs Foundation lancierteine Förderinitiative für ver-netzte Bildung in der Schweiz.Das Projekt «Bildungsland-schaften Schweiz» wird in en-ger Zusammenarbeit mit Kan-tonen sowie Lehrer- und Ju-gendverbänden durchgeführt.Der Stiftungsrat der JacobsFoundation, hat dafür einenBeitrag von vorerst vier Millio-nen Franken bewilligt.Angestrebt wird die Vernet-zung schulischer und ausser-schulischer Bildungsakteurezu lokalen Bildungslandschaf-ten. Dies, um den «gesamtenLehrstoff des Lebens» für dieKinder- und Jugendentwick-lung besser nutzbar zu ma-chen. Der nationalen Steuer-gruppe dieses Projekts gehörtunter anderen LCH-Zentral-präsident Beat W. Zemp an.Weitere Informationen:www.jacobsfoundation.org

2D – 3D - 360ºLERNEN UND ERLEBEN IN ALLEN DIMENSIONENTeacher’s Day Mittwoch, 22. Oktober 2008

Eigene Videoclips und Radiobeiträge gestalten,herstellen und mit nach Hause nehmen.Die Media-Factory im Verkehrshaus ermöglichtes Lernenden, in die Rolle von Radio- oderFernsehmoderator/innen zu schlüpfenund eine eigene Sendung zu produzieren.

Dossier für Schulen:www.verkehrshaus.ch/schuldienst > UnterrichtsmaterialEinführungskurs für Lehrpersonen:Mittwochnachmittag, 14. September 2011Anmeldung:www.verkehrshaus.ch/schuldienst > Kurse&Workshops

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8BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Mit dem Lehrplan 21 soll kein Sexual-kundeunterricht im Kindergarten einge-führt werden. Berichte in Medien, dieetwas anderes behaupten, sind falsch.Auch zukünftig sind in erster Linie dieEltern verantwortlich für die Sexual-erziehung ihrer Kinder.» – Zu dieserKlarstellung sah sich am 16. Juni dieDeutschschweizer Erziehungsdirek-toren-Konferenz (D-EDK) gezwungen,nachdem etliche Medien ein im Auftragdes Bundesamtes für Gesundheit (BAG)von der PH Zentralschweiz erstelltesGrundlagenpapier zur Sexualpädagogikhochgespielt hatten. Tenor: «Der Bundplant, die Sexualkunde in Schulen undKindergärten schweizweit obligatorischeinzuführen.» («20 Minuten»)Unberührt davon, dass der Bund, spezi-ell im Kindergarten, überhaupt nichtseinführen darf, war das natürlich dieperfekte Einladung an konservative Po-litiker, sich öffentlich zu empören.

Heinz Weber

Ob politisch inszeniert oder nicht – wennes gelang, ein derart emotionales undumstrittenes Thema dem Lehrplan 21unterzuschieben, war Alarm angesagt.Sollten die unzähligen Stunden und alldie Energie, die zurzeit für dieses Ge-meinschaftswerk eingesetzt werden, aufdem Spiel stehen, nur weil Eltern fürch-ten, ihr Nachwuchs werde demnächstim Kindergarten zu Sexspielen angestif-tet?Das Sexualpädagogik-Papier sei «wederim Auftrag noch unter Mitwirkung derErziehungsdirektoren-Konferenz ent-standen. Seine Inhalte sind für denLehrplan 21 nicht massgebend», stelltedie D-EDK unter dem Vorsitz der Zür-cher Bildungsdirektorin Regine Aeppliunmissverständlich klar. Das Dementiwird wohl kaum die Verbreitung der üb-len Nachrede erreichen. Der Fall ist einerstes Warnzeichen dafür, was demLehrplanentwurf an polemischen Dis-kussionen bevorsteht, wenn er im Jahr2013 in die öffentliche Vernehmlassunggehen wird.

Ein weiteres Feld für volkstümliche Aus-einandersetzung ist der Dialekt im Kin-dergarten: Zürich hat eine entspre-chende Initiative gutgeheissen; in Baselkonnte ein knapp angenommener Ge-genvorschlag das Schlimmste verhin-dern. Laut Nicole Wespi, Sprecherin derProjektorganisation Lehrplan 21, habendie Kantone noch nicht entschieden, obsie im Bereich «Mundart» überhaupteine Koordination anstreben.D-EDK-Präsidentin Regine Aeppli wirddazu im «Tages-Anzeiger» wie folgt zi-tiert: «Mit dem neuen Gesetzesartikel(im Kanton Zürich) werde den kleinenKindern das Erlernen der hochdeut-schen Sprache erschwert, sagte die Bil-dungsdirektorin. Sie schloss zudemnicht aus, dass der Zürcher EntscheidEinfluss auf die ganze Deutschschweizhaben könnte. Derzeit erarbeiten dieHarmoS-Kantone den gemeinsamenLehrplan 21. Dort sei man bisher davonausgegangen, dass Hochdeutsch im Kin-dergarten Platz haben sollte.»

Vernehmlassung Anfang 2013«Die Arbeiten verlaufen planmässig», er-klärt Nicole Wespi auf die Frage vonBILDUNG SCHWEIZ nach dem Fort-schritt beim Lehrplan 21. Verschobenhat man allerdings die Veröffentlichungder «Grobstruktur» des Lehrplans. Ur-sprünglich für Juni 2011 geplant, soll sienun im Spätherbst stattfinden. «Das Pro-jekt Lehrplan 21 als Ganzes erhält des-wegen keine Verzögerung», betontWespi, «der Zeitplan für das Erreichender nächsten Meilensteine bleibt beste-hen.» Im Frühling 2012 werde projektin-tern die erste Version der Lehrplan-Vor-lage vorliegen, Anfang 2013 die zweiteVersion, die in die Konsultation gehensoll.Von Anfang an wurde der LCH als Dach-verband der Lehrerschaft in das Projekteinbezogen, und die Verbandsleitunghat mehrfach bekräftigt, dass sie denLehrplan 21 für ein sinnvolles Projekthält und von ihm die längst fällige Klä-rung der Aufträge an Schule und Lehr-personen erwartet.

Ganz oben in der Projektorganisationsteht der aus sieben Personen beste-hende «Fachbeirat», in dem Anton Stritt-matter, abtretender Leiter der Pädago-gischen Arbeitsstelle (vgl. Seite 21), denLCH vertritt. Eine Ebene tiefer ist die«Begleitgruppe» angesiedelt. Diese «un-terstützt die Projektleitung in der Kom-munikation in den Kantonen und gibtStellungnahmen zu Planungsunterlagenund Zwischenresultaten ab», heisst esauf der Lehrplan-Website. Zudem solldie Gruppe das Projekt in den Kantonenund bei der Lehrerschaft «abstützen».Drei Personen aus dem LCH haben indiesem wichtigen 25-köpfigen GremiumEinsitz genommen: Ruth Fritschi, Mit-glied der Geschäftsleitung sowie Präsi-dentin der Stufenkommission 4bis8,Bruno Rupp, Mitglied der Geschäftslei-tung und Präsident der Stufenkommis-sion Primar, sowie Armin Stutz, Präsi-dent des Stufenverbandes SekICH.BILDUNG SCHWEIZ hat den LCH-Ex-perten aus der Begleitgruppe drei Fra-gen gestellt. Ihre Antworten finden sichauf der folgenden Seite:• In welcher Atmosphäre verläuft die

Arbeit am Lehrplan 21: Konstruktivund speditiv? Zäh und umständlich?Als Arbeit mit gemeinsamem Ziel? AlsKampfplatz von Partikularinteressen?

• Die Projektorganisation betont im-mer wieder den starken Einbezugvon Lehrpersonen aus der Praxis.Findet die Stimme der Praxis tatsäch-lich Gehör? Kann sie sich im Zweifels-fall gegen fachdidaktische Positionendurchsetzen?

• Laut Grundlagenpapier soll der Lehr-plan 21 «übersichtlich, einfach undverständlich» gestaltet werden. Be-steht Hoffnung, dass das Werk amEnde tatsächlich diesen Erwartungengenügt?

Weiter im Netzwww.lehrplan.ch

Lehrplanarbeit nach Plan und eine KlarstellungWährend im Hintergrund intensiv und vertraulich am Lehrplan 21 gearbeitet wird, schiessen Spekulationenüber dessen Inhalte ins Kraut. Die D-EDK sah sich zu einer öffentlichen Stellungnahme betreffend Sexual-kunde im Kindergarten gezwungen. LCH-Vertreterinnen und -vertreter sind an der Erarbeitung des Lehrplans21 stark beteiligt. BILDUNG SCHWEIZ befragte dazu die drei Mitglieder der Begleitgruppe aus dem LCH.

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9BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

«Direkten Einblick in die Arbeit amLehrplan 21 bekomme ich als Begleit-gruppenmitglied nicht. Doch ich habeden Eindruck, dass in den Fachbereichs-teams viele engagierte Lehrpersonenmit Herzblut für ihre Fächer und für dieSchule mitmachen. Mir wurde berichtet,dass in den Klausurtagungen intensivund ‹hart› gearbeitet wird, dass sogarfreie Zeitgefässe für weitere Diskussi-onen genutzt werden. Ich hörte von mit-reissendem ‹Arbeitsflow›, aber auch vonZeitnot und fehlenden Vorgaben.Ein erstes Fachhearing und eine interneLehrplantagung haben nun stattgefun-den. Die Präsentation der bisher geleis-teten Arbeit zeigte, dass noch eine zugrosse Vielfalt besteht und dass um Be-grifflichkeiten und Struktur gerungenwird. Jetzt sind die Steuergruppe unddie Co-Leitung gefordert, Begrifflich-keiten zu klären und klarere Vorgabenzu machen.In den Fachbereichsteams arbeitenLehrpersonen aus der Praxis mit. Dieseberichten, dass ihre Stimme gehört wird,und dass viel diskutiert und um Begriffegerungen wird. Ein weiterer Einbezugder Lehrpersonen aus der Praxis findetmit den Fachhearings statt. Beim Vor-stellen der bisher geleisteten Arbeitwerden weitere Lehrpersonen aus allenZyklen der Schule eingeladen.Die Ziele der Übersichtlichkeit und Ver-ständlichkeit verfolgen alle Beteiligten.Es erweist sich jedoch als grosse Heraus-forderung, eine übersichtliche Grob-struktur zu finden, die für alle Fächersinnvoll ist. Mit dieser ‹Knacknuss› be-schäftigen sich nun die Co-Leitung unddie Fachbereichsteams. Zurzeit kannich dazu noch keine Stellung nehmen.»

«Die Begleitgruppen-Sitzungen verlau-fen in guter Atmosphäre und konstruk-tiv. Die Anliegen der Mitglieder werdenvon der Projektleitung aufgenommenund weitergeleitet. Die Interessen dereinzelnen Kantone, des LCH und desVSLCH sind oft unterschiedlich. Einedemokratische Entscheidfindung findetjedoch immer statt. Die Lehrplantagungen,an denen die Fachbereichsteams einer-seits sich gegenseitig, andererseits dieBegleitgruppe und Lehrpersonen ausallen Fachbereichen über den Stand derArbeiten informieren sind aufschluss-reich. Es zeigt sich, dass die einzelnenFachbereichsteams sehr individuell ar-beiten und ihren Auftrag unterschied-lich interpretieren.Der Einbezug der Lehrpersonen aus derPraxis ist zwar gewährt, jedoch werdensowohl von den Fachdidaktikern wieauch von den Lehrpersonen oftmalsPartikularinteressen vertreten. Die Kon-sensfindung über die Fachbereichehinweg gestaltet sich schwierig. Insbe-sondere zeigen sich Schwierigkeiten beider Schaffung und Einhaltung einer ein-heitlichen Grobstruktur, bei der Klärungder Terminologie, beim Einhalten einereinheitlichen Begrifflichkeit und beimmassvollen Umgang mit Fremdwörtern.Der Lehrplan 21 soll übersichtlich, ein-fach und verständlich gestaltet werden.Damit dies gelingt, sind noch grosseArbeiten, Anstrengungen und Abspra-chen nötig. Die seriöse Implementie-rung in den einzelnen Kantonen stehtals weitere grosse Hürde bevor und wirdnur bei sorgfältiger Vorbereitung undunter Einbezug der Lehrpersonen ausder Praxis gelingen.»

«Die Begleitgruppe arbeitet an den Sit-zungen konzentriert und in guter Atmo-sphäre: Alle Beteiligten hören aufmerk-sam zu, Ideen und Einwände werdensorgfältig ausdiskutiert, wobei in derRegel kritische Voten sehr vorsichtigeingebracht werden. Alle Beteiligten –Kantonsvertreter, Vertreter der Schul-leiter sowie des LCH – sind sich dergrossen Verantwortung und der Not-wendigkeit des Gelingens bewusst.Verschiedentlich wird auf die demLehrplan 21 bevorstehende öffentlicheDiskussion und die damit verbundeneGefahr der ‹politischen Zerfleischung›hingewiesen. Der Wille, den Lehrplantermingerecht und mit breiter Akzep-tanz in Bevölkerung und Politik zu Endezu bringen, ist offensichtlich.Interessen einzelner Gruppierungenwerden in der Diskussion sorgfältig be-leuchtet, bevor die Abstimmung im Ple-num der Begleitgruppe über Aufnahmeoder Zurückweisung entscheidet. So hatder Antrag von Sek I CH, das Tastatur-schreiben in den Lehrplan aufzuneh-men und dem 2. Zyklus zuzuweisen, dieUnterstützung der grossen Mehrheit ge-funden, nachdem Bedenken und Ein-wände ausdiskutiert wurden.Im März haben gut 70 Lehrpersonen, dieder LCH gesucht und gemeldet hat, diemehr oder weniger fertige Grobstrukturder Fachbereiche begutachtet. Dabeisind divergierende Terminologien, un-terschiedliche Konzepte und die teilsnoch mangelnde Praxisnähe herausge-strichen worden. Auch die Präsentationvor der Begleit- und der Steuergruppehat solche Mängel aufgedeckt. Die Pro-jektorganisation hat den Willen zur Kor-rektur klar bekundet.»

Ruth Fritschi: «Arbeits-flow und Zeitnot»

Bruno Rupp: «Unter-schiedliche Interessen»

Armin Stutz: «Wille zumErfolg offensichtlich»

Fotos: Roger Wehrli

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10BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Individualitätlässt sichversichernZurich Connect ist seit Jahren derstarke Versicherungspartner desDachverbandes Schweizer Lehre-rinnen und Lehrer. Die Mitgliederdes LCH sowie ihre Ehe- und Le-benspartner im gleichen Haushaltprofitieren dabei von erstklassigenVersicherungsleistungen und Prä-mienvorteilen. Beat W. Zemp, Zen-tralpräsident des LCH, und BirgitRutishauser, Leiterin Zurich Con-nect, sagen, was unter massge-schneidertem Versicherungsschutzzu vorteilhaften Konditionen zuverstehen ist.

Beat W. Zemp, der LCH arbeitet schon langemit Zurich Connect als Versicherungspartnerzusammen. Warum mit Zurich Connect?Beat W. Zemp: Zurich Connect kennt die Bedürf-

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weiss, welche individuellen Anforderungen un-

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tensiv mit dem LCH zusammen.

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fischen Risiken von Lehrerinnen und Lehrern

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Birgit Rutishauser: «Lehrer Plus» ist ein Deckungs-

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15BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH-DELEGIERTENVERSAMMLUNG

«Man meint die schwarzen Schafe und trifft dievielen Motivierten»Künstlich inszenierte Wettbewerbe fördern nach Ansicht des LCH eine Kultur des Mogelns und der Kulissen-malerei. Subjektive Verantwortung anstelle von pseudo-objektiven Prüfkriterien empfahl ÖkonomieprofessorMathias Binswanger in seinem Referat an der Delegiertenversammlung des LCH am 18. Juni in Luzern. DieDelegierten verabschiedeten eine Resolution gegen «sinnlose Wettbewerbe im Bildungswesen».

Rund 100 Delegierte der LCH-Kantonalsektionen, Stufen- und Fachverbände versammelten sich im Hotel Continental Park, Luzern.

Im vorigen Jahrhundert hatten die Fran-zosen in Hanoi (Vietnam) mit einer Rat-tenplage zu kämpfen. Die Kolonial-herren suchten nach Lösungen, um dieBevölkerung bei der Eindämmung derPlage einzubeziehen. Sie stellten des-halb für jede tote Ratte eine Prämie inAussicht. Resultat: Die Leute fingen an,Ratten zu züchten, um Prämien zu kas-sieren; das Rattenproblem verschärftesich noch.

Doris Fischer

An diesem Beispiel demonstrierte Ma-thias Binswanger, Volkswirtschaftspro-fessor an der Fachhochschule Nord-

westschweiz und Buchautor, dass Wett-bewerb nicht das Allheilmittel zur Lö-sung von Problemen oder zur Steigerungder Leistung ist, wie es marktliberalePolitiker und Wirtschaftsleute oft an-preisen – auch für die Schule.Er bestätigte damit die Haltung des LCH,der an der diesjährigen Delegiertenver-sammlung vom 18. Juni in Luzern eineResolution unter dem Titel «SinnloseWettbewerbe im Bildungswesen gefähr-den Schulqualität» verabschiedete.Der LCH lehnt insbesondere Pseudo-wettbewerbe unter Schulen mit obliga-torischen Leistungstests und Schulran-kings, wie sie in den USA durchgeführtwerden, ab, weil sie zu keiner Verbesse-

rung der Bildungsqualität führten, son-dern eine Kultur des Mogelns und derKulissenmalerei förderten. Der Dach-verband der Lehrerinnen und Lehrerunterstütze jedoch auch künftig schu-lische Wettbewerbe, die für ganze Klas-sen oder einzelne Schülerinnen undSchüler veranstaltet werden, sagte derZentralpräsident Beat W. Zemp in seinerEröffnungsrede vor den rund 100 Dele-gierten der LCH-Kantonalsektionen,Stufen- und Fachverbände. Diesemüssten aber freiwillig sein und sich amLehrplan orientieren.In der Wissenschaft, im Gesundheits-und im Bildungswesen werde mangelsMarkt ein künstlicher Wettbewerb in-

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16BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

szeniert, führte Mathias Binswangerweiter aus, nach dem Motto: Zuckerbrotund Peitsche. Die Botschaft an die Be-schäftigten laute: «Ihr könntet alle mehrleisten, wenn ihr nur wirklich wolltet.»So werde Freude an der Arbeit zerstörtund letztlich auch die Qualität der Arbeitbeschädigt.«Künstlich inszenierte Wettbewerbe sol-len für Effizienz sorgen. In Wirklichkeitsind sie jedoch ein Rückfall in die Plan-wirtschaft, wo nicht die Bedürfnisse derMenschen und die Qualität im Vorder-grund stehen, sondern lediglich quanti-tative Ziele.» Ausserdem treffe man mitWettbewerben nicht die wenigenschwarzen Schafe, sondern die vielenMotivierten.

Qualität ist schlecht messbarEin weiteres Argument gegen Rang-listen und Rankings ist die Schwierigkeitrespektive Unmöglichkeit, die Qualitäteiner Leistung zu messen und in Zahlenauszudrücken. Was am Fliessband viel-leicht noch funktioniere, könne auf dieWissenschaft nicht angewendet werden.Da würden auch immer umfangreiche-rer Kriterienkataloge und Kennzahlennicht helfen: «Die Informationen, die wirbrauchen, bekommen wir nicht und die,die wir bekommen, brauchen wir nicht»,sagte Binswanger.Selbst die von Bildungsexperten aner-kannten PISA-Ergebnisse entlarvte ermit einem Augenzwinkern. Finnland,

das regelmässig die Spitzenpositionbelege, schneide in verschiedenen an-deren Untersuchungen wenig schmei-chelhaft ab. So lägen die Finnen beimAlkoholkonsum vorne, finnische Kindergingen vergleichsweise ungern zurSchule und in einer Länder-Ranglistedes Konsums von Früchten fänden sichdie Finnen am Schluss. Daraus könnteman den gewagten Schluss ziehen,Freude am Schulbesuch und gesundeErnährung seien schlecht für den Bil-

dungserfolg, fleissiger Alkoholkonsumhingegen steigere die Schulleistungen.«Wir müssen die Nichtmessbarkeit vonQualität akzeptieren und dafür subjek-tive Verantwortung anstatt Abstützungauf pseudo-objektive Kennzahlen för-dern», betonte Binswanger.

Erstmals Live-Streaming und Live-VotingDank Unterstützung der Swisscomkonnte die LCH-DV erstmals per Live-Streaming auch ausserhalb des Ver-sammlungssaals mitverfolgt werden.Die Delegierten und Gäste konnten zu-dem in einem Live-Voting ihre Meinungäussern. Unter anderem stimmten sie abüber die Teilnahme an freiwilligenschulrelevanten Wettbewerben vonKlassen. 30% der Delegierten waren derAnsicht, Wettbewerbe beeinflussten denUnterricht positiv, 33% finden, diesemüssten sich auf die Lernziele beziehenund 20% waren der Ansicht, Wettbe-werbe nützten lediglich der Wirtschaft(Product placement, Branding). 12%waren immerhin der Ansicht, solcheWettbewerbe unterstützten den Team-geist. Die Ansicht, Wettbewerb ver-schleiere die Leistungsunterschiedezwischen den Schülern, vertraten nurgerade 4%.

Weiter im TextMathias Binswanger: «Sinnlose Wettbe-werbe – Warum wir immer mehr Unsinnproduzieren», Verlag Herder, 240 Seiten,Fr. 30.50

«HarmoS ist kein Instrument für Schulrankings»

Christoph Mylaeus-Renggli, Geschäftsleiter der Deutschschweizer Erziehungsdirekto-ren-Konferenz (D-EDK), überbrachte stellvertretend für den Luzerner Bildungsdirek-tor Anton Schwingruber die Grussbotschaft des gastgebenden Kantons. Gleichzeitignutzte er den Auftritt, um den Anwesenden die Aufgaben der D-EDK vorzustellen.Diese besteht seit Anfang dieses Jahres. Sie setzt sich aus den drei DeutschschweizerRegionalkonferenzen der EDK zusammen und hat ihren Sitz in Luzern.Ein Arbeitsbereich der D-EDK ist die Entwicklung von Instrumenten zur Standortbe-stimmung und Förderplanung. Christoph Mylaeus ging denn auch konkret auf dasThema der Delegiertenversammlung, Wettbewerb im Bildungswesen, ein: «Auf politi-scher Ebene spüren wir Begehrlichkeiten, die Ergebnisse von Leistungsmessung inder Schule zum Gegenstand des Wettbewerbs zwischen Schulen zu machen und Schul-rankings einzuführen. Wir sind froh, dass die EDK-Plenarversammlung hierzu in ih-rem Umsetzungsbeschluss vom 26. Oktober 2007 klare Rahmenvorgaben gemacht hat:Es werden aus HarmoS und anderen Referenzrahmen keine Instrumente abgeleitet,welche dem Zweck von Schulrankings dienen. Ebenso sollen daraus keine Instru-mente zur Leistungsbeurteilung von Lehrpersonen abgeleitet werden. Wir werden unsdafür einsetzen, dass bei den Arbeiten der D-EDK zum Thema Leistungsmessung dieseRahmenvorgaben eingehalten werden.»

Fördert Saufen die Schulleistungen? Mathias Binswanger referierte vor der LCH-DV.

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17BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH-DELEGIERTENVERSAMMLUNG

Buschor: «Lernen, mit Wettbe-werb zu leben»«Subjektive Vertrauenskultur anstellevon Wettbewerb ist nicht der Weisheitletzter Schluss.»«Indikatoren sind nicht nur eine Fragedes Wettbewerbs, sie führen oft auch zumehr Gerechtigkeit.»«Länder mit scharfer Wettbewerbskul-tur weisen einen hohen Prozentsatz vonKindern mit hoher Resilienz (Fähigkeit,mit Belastung umzugehen) aus.»«Die Jugend muss lernen, mit Wettbe-werb zu leben.»«Wettbewerbe, die einen Bezug zur eige-nen Person haben, haben eine bildendeoder gestaltende Komponente. Das an-dere ist Unterhaltung und Spiel.»«Die freie Schulwahl an den Gymnasienhat sich positiv auf die Kultur und dieEntwicklung der Schülerinnen undSchüler ausgewirkt.»«Selbstevaluation hat etwas Subjektives.Externe Schulevaluation liefert Mass-stäbe, aber im Individuellen greift sie zukurz.»«PISA hat uns gezeigt, dass wir in derSchweiz nicht das beste Bildungssystemund die beste Volksschule haben, son-dern, dass es auch durchaus positiveElemente in anderen Ländern gibt.»

Strittmatter: «Zeigen, dass wirdas Geld wert sind»«Der grösste Anreiz zur Leistung istSinn. Für Aufgaben, die Sinn machen,reisse ich mir alle Beine aus.»«Wettbewerbe wie Schweizer Jugendforscht erfassen nur einen bestimmtenAusschnitt der Jugendlichen. Flächenund Territorien anzubieten für das Aus-leben von besonderen Begabungenmacht Sinn, aber die Rangliste ist nichtentscheidend.»«Aus marktwirtschaftlicher und gewerk-schaftlicher Sicht müsste man für diefreie Schulwahl sein. Das treibt dieLöhne in die Höhe.»«Die freie Schulwahl ist eine urbane Lu-xusidee, die auf dem Lande die Schulenkaputtmacht.»«Die Elternpartizipation ist ausbaubar.Aber das Bedürfnis der Eltern kann an-ders befriedigt werden.»«Wenn Eltern die Schule nicht wählenkönnen, muss der Staat garantieren,dass sie überall gleich gut bedient wer-den.»«Wir müssen zeigen, dass wir das Geldwert sind. Mit der Einführung von Kon-trollen werden wir das nicht erreichen.Wir müssen wieder mehr Vertrauen undZuversicht schaffen.»

Wettbewerb: Leistungsanreiz oder Leerlauf?Sinn und Unsinn von Wettbewerb, Rankings, Schulevaluation und freier Schulwahl – kontovers diskutiert ander Delegiertenversammlung des LCH in einem Podiumsgespräch unter der engagierten und sachkundigenLeitung von Radiojournalistin Cornelia Kazis. Hier eine Auswahl der prägnantesten Meinungsäusserungen.

Im Gespräch (von links): Mathias Binswanger, Ökonomieprofessor an der FHNW in Olten sowie Privatdozent an der UniversitätSt. Gallen; Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle des LCH, Ernst Buschor, Professor für Betriebswirtschaftslehre,ehemaliger Bildungsdirektor des Kantons Zürich, Co-Präsident des «Forum Bildung»; und Gesprächsleiterin Cornelia Kazis.

Binswanger: «Sogar Notenkönnen sinnvoll sein»«Sobald es um künstlich definierte Indi-katoren geht und diese Qualität genanntwerden, sind Wettbewerbe sinnlos.»«Wenn Freiwilligkeit und objektiveMesskriterien vorhanden sind, wie bei-spielsweise bei einem 100-m-Lauf, istdagegen nichts einzuwenden.»«Es kommt mir beispielsweise absurdvor, in der Wissenschaft möglichst vielzu publizieren, nur damit man einelange Publikationsliste hat.»«Gegen Marktwettbewerb ist auch nichtseinzuwenden, zumal dieser sich an denBedürfnissen der Menschen orientiert.»«Sogar Noten können sinnvoll sein. Siehelfen, den inneren Schweinehund zuüberwinden und setzen Leistungsan-reize.»«Freie Schulwahl ist umso unproblema-tischer, je höher die Schulstufe.»«Man kann zwar Kennzahlen erheben,aber nicht ausschliesslich; das Ergebnisdarf man dann aber nicht Qualität nen-nen.»«Man soll messen und kontrollieren,aber nur jene Dinge, die auffallen, dasheisst, nur die schwarzen Schafe; dieje-nigen, die gut arbeiten, soll man in Ruhelassen.»

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19BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH-DELEGIERTENVERSAMMLUNG

Resolution der Delegiertenversammlung LCH, einstimmig verabschiedet am 18.6.2011 in Luzern

SINNLOSE WETTBEWERBE IM BILDUNGSWESENGEFÄHRDEN SCHULQUALITÄT

Der Ruf nach mehr Wettbewerb im Bildungswesen ist in letzter Zeit lauter geworden. Dahinter steht einerseits derGlaube, dass die Qualität der Schulen durch mehr Wettbewerb verbessert werden kann und andrerseits dieAnnahme, man könne die Qualität von Schulen objektiv messen und vergleichen. Beim Modell der «freien Schul-wahl» sollen Eltern beispielsweise durch Leistungsvergleiche Informationen über die Qualität der Schule erhalten,damit sie Kriterien für die Auswahl der «richtigen» Schule zur Verfügung haben, oder Aufsichtsbehörden undBildungsverwaltungen sollen die Daten aus Vergleichstests und aus der externen Schulevaluation dazu nutzen,Druck auf schlechte Schulen auszuüben, damit sie besser werden. Soweit die Theorie.

In der schulischen Praxis bewirken solche Pflicht-Wettbewerbe in Verbindung mit inspektoralen Schulevalua-tionen allerdings meistens genau das Gegenteil: Sie behindern eine qualitätsvolle Weiterentwicklung vonSchulen und die laufende eigenständige Beseitigung von Schwachstellen. Denn das Pflichtwettbewerben inne-wohnende «naming and shaming» fördert eine Kultur des Mogelns und der Tabuisierung unliebsamer Themen.Belohnt man die leistungsstärksten Schulen noch mit zusätzlichen finanziellen Mitteln, erhöht man die Segre-gation und verstärkt die Tendenz zur Konzentration bildungsnaher Kreise in Schulen mit höherer «Performance».

Auftrag erfüllen statt «Kulissen malen»Der modischen Kontroll- und Wettbewerbsrhetorik ist eine klare Absage zu erteilen. Die Benchmarking-Analo-gien aus der Privatwirtschaft sind aus verschiedenen Gründen nicht auf ein öffentliches Pflichtschulwesenübertragbar. Länder mit extremer Wettbewerbskultur (Schulrankings, Benchmarkings und Schulaudits) sind damitnicht erfolgreich, weil die Schulen solche untauglichen Ansätze rasch unterlaufen und gezwungen sind, ihreEnergie in die «Kulissenmalerei» statt in die Qualität der Auftragserfüllung zu investieren. Die schulgerechte Alter-native ist die Verpflichtung der Schulen zur Rechenschaftslegung über ihre Auftragserfüllung. Dies geschieht aufder Basis einer professionell durchgeführten und kontrollierten Selbstevaluation.

Sinnvolle Wettbewerbe fördernDer LCH unterstützt hingegen freiwillige Wettbewerbe, die dem natürlichen Drang der Schülerinnen und Schüler,sich mit anderen zu messen, entgegenkommen, solange sich die Inhalte solcher Wettbewerbe mit Lehrplanzie-len rechtfertigen lassen und die Teilnahme am Wettbewerb aus eigenem Antrieb erfolgt. Ebenso macht es Sinn,ausgewiesene Schulentwicklungserfahrungen anderen Schulen als Lernmöglichkeit zugänglich zu machen. Setztman hingegen sämtliche Schülerinnen und Schüler einem hohen Notendruck und Rankings aus, wie dies bei-spielsweise in Japan der Fall ist, wo die Schulnoten über den Zugang zu den guten und besten Universitätenentscheiden, riskiert man ungewollte Nebeneffekte wie eine hohe Suizidrate, psychische Erkrankungen und dieEtablierung einer Nachhilfe-Branche mit hohen Kosten für die Eltern.

Intrinsische Motivation stärken statt zerstörenLehrpersonen wählen ihren Beruf vor allem aus intrinsischer Motivation. Sie ist die wichtigste Grundlage für einanhaltend erfolgreiches und kreatives Unterrichten. Daher führen extrinsisch begründete Leistungslohnsystemenach dem Wettbewerbsmodell von Zuckerbrot und Peitsche nicht zum gewünschten Ziel. LeistungsabhängigeBelohnungen in Form von Geld haben einen nachweislich negativen Effekt auf die persönliche Berufsmotivation.Intrinsisch motivierte Menschen lehnen einen sinnlosen, aufwändigen Evaluations- und Wettbewerbszirkus ab;für sie ist die soziale Anerkennung besonderer Leistungen wertvoller und zielführender.

Luzern, 18. Juni 2011 / DV LCH

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Lohnziel: 6%Die Delegierten unterstützten mit grossemMehr die von Zentralsekretärin FranziskaPeterhans präsentierte LCH-Lohnforde-rung 2012. Zentrale Punkte:• Der LCH fordert eine Reallohnerhöhungfür 2012 von mindestens 6%. Die Lohnun-terschiede von 10% bis 85% gegenüberBerufstätigkeiten mit vergleichbaren An-forderungen müssen verkleinert werden.• Die aktuelle Teuerung muss voll ausge-glichen werden. Kantone, die beim Teue-rungsausgleich noch Rückstände aufwei-sen, müssen diese beseitigen.• Die Lohnentwicklung der Lehrpersonmuss wieder gesetzlich verankert werden,wo solche Bestimmungen in den letztenJahren aufgehoben wurden.In ihren Erläuterungen zitierte FranziskaPeterhans den Chefredaktor der Zeitung«Sonntag», Patrick Müller: «Primarlehrer –vor allem Männer – sind zum knappen Gutgeworden. Würde der Markt spielen, wä-ren die Löhne längst gestiegen. Aber aus-gerechnet die Marktprediger aus SVP, FDPund Teilen der CVP betreiben in den Kan-tonsparlamenten Planwirtschaft und ver-hindern Lohnerhöhungen.» Die Zentralse-kretärin wies auch darauf hin, dass ein St.Galler Lehrer durch die kurze Pendelfahrtin den Kanton Zürich seinen Jahreslohnum 18000 Franken verbessern kann.In der Diskussion richtete Markus Kehrlivom Lehrerinnen- und Lehrerverein desKantons Zug LVZ auch Kritik an den eige-nen Stand: «Wir Lehrpersonen sind dasProblem. Die meisten sind nicht informiertüber unsere Lohnsituation und interessie-ren sich auch nicht dafür.»

LLV: Katzenstrecke«Katzenstrecker» heissen die Bewohnerin-nen und Bewohner des Kantons Luzernnicht weil sie Haustiere in die Länge zie-hen, sondern weil sie auf der Wallfahrtnach Einsiedeln den 1053 Meter hohenPass «Chatzestrick» überwinden müssen.Dies erläuterte in ihrem Grusswort an dieDV Annamarie Bürkli, Präsidentin des Lu-zerner Lehrerinnen- und LehrerverbandesLLV. Darüber hinaus konnte sie von einemtags zuvor beschlossenen Paket der Kan-tonsregierung mit bescheidenen Verbesse-rungen für die Lehrerschaft berichten. Da-bei sollen die Einstiegslöhne um rund3,5% steigen. Die Pool-Stunden für Schul-leitung und Klassenlehrerfunktion werdenerhöht. Klassenlehrpersonen werden umeine zusätzliche Stunde entlastet.

Agenda neu geordnetStark umgestellt und neu geordnet habedie LCH-Geschäftsleitung die «Agenda»,das jährlich aktualisierte Tätigkeitspro-gramm des Dachverbandes, sagte AntonStrittmatter bei der Vorstellung des letztenSachgeschäftes vor seiner Pensionierung(vgl. Seite 21 ff.). Neu im Programm stehtunter anderem die Kampagne «24 Lektio-nen sind genug». Die Forderung nach 24Pflichtlektionen anstelle der heute in derSchweiz üblichen 28 bis 33 sei nicht alsSchocktherapie, sondern «als Fernzielfür eine seriöse Auftragserfüllung» zubetrachten. Die LCH-Geschäftsleitung seientschlossen, dieses Ziel von nun anhartnäckig zu vertreten. Die Delegiertengenehmigten die Agenda 2011/2012 desLCH einstimmig.

SER: VorfreudeEs sei «angenehm und sehr lohnend, mitdem LCH zu rudern», sagte in seinemGrusswort an die Delegierten Georges Pas-quier, Präsident des Syndicat des Ensei-gnants Romands SER, und verwies auf dieVorbereitungen zum gemeinsam veran-stalteten ersten Schweizer Bildungstag am2. September (Bericht BILDUNG SCHWEIZ6/11). Auch in der Westschweiz freue mansich auf diesen Tag. Pasquier betonte diegemeinsamen Anliegen der Lehrpersonendies und jenseits der Sprachgrenze: «EinSchatz ist in der Bildung verborgen, undwir sind seine Hüter.»

StufenkommissionIm Jahr 2009 löste sich die schweizerischePrimarstufen-Konferenz PSK als Mitglieds-verband auf. Mit der Einsetzung der Stu-fenkommission Primar des LCH durch dieDelegiertenversammlung konnte nun dieNachfolge der PSK geregelt werden. Sienimmt nach den Sommerferien ihre Arbeitauf. Präsident ist Bruno Rupp, Mitglied derLCH-Geschäftsleitung.Es handelt sich um das zweite Gremiumdieser Art im LCH: Seit 2008 besteht dieStufenkommission 4bis8, die den Verbandder Kindergärtnerinnen und Kindergärt-ner Schweiz KgCH ablöste.

Gut gewirtschaftet«Wir haben gut und kontrolliert gewirt-schaftet und wir haben wiederum über-durchschnittliche Erträge erzielen kön-nen, sowohl aus den Geldanlagen als auchaus den Serviceleistungen.» So eröffneteZentralsekretärin Franziska Peterhans ih-ren Kommentar zur LCH-Jahresrechnung2009/2010. Besorgt wies sie auf die seitJahren leicht, aber stetig sinkenden Mit-gliederbeiträge hin: «Wir alle werden unsanstrengen müssen, die Zahl der bezah-lenden Mitglieder zu halten», sagte sie underinnerte daran, dass der LCH die Mitglie-derwerbung seiner Sektionen unterstützt.Die LCH-Rechnung schliesst bei einemAufwand von Fr. 3546141.– mit einem Er-tragsüberschuss von Fr. 33602.– ab. DerLCH-Mitgliederbeitrag bleibt bei Fr. 74.–.

LLV-Präsidentin Annamarie Bürkli konntemoderate Fortschritte melden.

Zentralsekretärin Franziska Peterhans:«Lehrpersonen brauchen Lohnperspektive.»

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21BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH-DELEGIERTENVERSAMMLUNG

Es war gewiss einer der bewegendstenMomente in der Geschichte des Dach-verbandes Schweizer Lehrerinnen undLehrer LCH: Mit einer minutenlangenstehenden Ovation dankten die rund 100Delegierten Anton Strittmatter für seine25-jährige Verbandsarbeit – von 1987 bis1993 als Redaktor der «SchweizerischenLehrerinnen- und Lehrerzeitung» SLZ,ab 1993 dann als Leiter der Pädago-gischen Arbeitsstelle LCH.Seit der Gründung des Dachverbandesder Lehrerschaft 1989 war Toni auch einprägendes Mitglied im engeren LCH-Führungsteam, gemeinsam mit Zentral-präsident Beat W. Zemp sowie zunächstmit Zentralsekretär Urs Schildknecht,ab Ende 2006 mit dessen NachfolgerinFranziska Peterhans.Innerhalb des LCH war Toni nicht blossals universell beschlagener «Vordenker»und Ratgeber geschätzt, sondern auchals inspirierender, witziger, Begeiste-rung weckender Redner. Sei es Präsiden-tenkonferenz, Kommissionssitzung oderDelegiertenversammlung – so mancher

LCH-Veranstaltung setzte er mit seinenVoten Glanzlichter auf, auch dann wenndas Thema von der (um Tonis Wort zubenutzen) «brötigen» Sorte war.Dank seiner weitläufigen Beratungs-und Ausbildungstätigkeit war Dr. AntonStrittmatter für den LCH nach ausseneine Identifikationsfigur von unschätz-barem Wert – bei Lehrerinnen und Leh-rern aller Stufen, im Bereich der Bil-dungswissenschaft, als kritischer Beo-bachter und Mitgestalter der Bildungs-landschaft Schweiz.Für all dies und mehr beantragte dieLCH-Geschäftsleitung, Dr. Anton Stritt-matter, Toni, zum ersten Ehrenmitglieddes Verbandes zu ernennen. Die Dele-gierten bestätigten dies mit einer über-wältigenden Sympathiekundgebung. AlsZentralpräsident Beat W. Zemp im An-schluss an die Laudatio dem Geehrtendie Urkunde übergab – in Anwesenheitseiner Frau Dorothée sowie der beidenSöhne Alex und Jodok –, da blieb im Saaldes Luzerner Hotels Continental Parkbuchstäblich kaum ein Auge trocken.

«Ein Abschied schmerzt immer, auchwenn man sich schon lange darauffreut», zitierte Anton Strittmatter in sei-nen Dankesworten den österreichischenDramatiker Arthur Schnitzler und fuhrfort:«Eure Worte und Gesten haben michsehr berührt und auch sehr gefreut. Ihrseid mir damit aber nochmals so nahegetreten, dass sich auch Schmerz in dieFreude mischt. Ich merke, von welchentollen Menschen und Verbänden ichmich da zu trennen habe. Und von wel-cher Aufgabe und Rolle. Ich verlassealso mehr als einen Job und einen Be-trieb bzw. Verein. Ich beende soebeneine lange biografische Episode, die inmeiner persönlichen Geschichte einensehr speziellen, zutiefst passenden Platzerlangt hatte und so als gute Erinnerungfortleben wird.»

Heinz Weber

Weiter im TextS. 22: Interview mit Anton StrittmatterS. 24: Abschiedsworte von Weggefährten

«Standing ovation» für Toni und seine 25 JahreDer LCH verabschiedet den Leiter seiner Pädagogischen Arbeitsstelle und begrüsst sein erstes Ehrenmitglied.

Ein überwältigen-der Moment:Dr. Anton Stritt-matter – Toni –nimmt den Dankder Delegierten-versammlung fürseine 25-jährigeTätigkeit im LCHentgegen.

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22BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Der letzte, der sich noch ungestraft Frechheitenerlauben durfte»Adieu, Toni: Die Geschäftsleitung des LCH und die Delegierten der Mitgliedsorganisationen verabschiedetenam 18. Juni an ihrer Jahresversammlung in Luzern den Pädagogen, Denker, Wissenschaftler, Geniesser,Kämpfer und Freund Anton Strittmatter. Der Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle geht nach über 40 Jahrenim Dienste der Lehrerinnen und Lehrer in Pension. BILDUNG SCHWEIZ blickt mit ihm zurück und in die Zukunft.

BILDUNG SCHWEIZ: Du bist seit über 40Jahren mit Bildung und mit der Schule ver-bunden. Ist die Schule von heute besser alsdiejenige vor 40 Jahren? Wenn ja, warum?Anton Strittmatter: Vor 40 Jahren hattedie Schule andere Aufträge und war mitanderen Ansprüchen konfrontiert. DieAnsprüche sind massiv gestiegen; diesgilt sowohl für die Lernziele und Lern-inhalte als auch für die erzieherischenAufgaben. Heute müssen Jugendlicheviel mehr können und leisten, um in derGesellschaft und im Beruf bestehen zukönnen, als vor 40 Jahren. Dazu kommtder Anspruch der Chancengleichheit.Wir können es uns heute nicht mehrleisten, so viele Nichtkönner zu produ-zieren, wie das früher der Fall war.Unter diesen Gesichtspunkten ist dieSchule extrem viel tüchtiger gewordenund hat enorm viel an Kompetenzen zu-gelegt, mit all den Mängeln, die zweifel-los auch heute noch vorhanden sind.

Wenn du jetzt an die Lehrpersonen im Spe-ziellen denkst. Ist Lehrer, Lehrerin sein heuteein schlechterer Beruf als vor 40 Jahren?Es war vor 40 Jahren einfacher. Die Ver-änderungen der Ansprüche verliefen inkleinen Schritten. Lehrpläne waren län-ger gültig. Darüber, wie man «es» machtim Schulzimmer, war man sich vielmehr einig in der Lehrerschaft. Heutegibt es eine Vielzahl von Methoden undAuffassungen über «gute Schulen» und«guten Unterricht». Es war einfacher,weil man auf die Gratisleistungen desElternhauses, der Kirche etc. zählenkonnte. Heute bewegt sich die Lehrper-son wie in einer Tellernummer im Zir-kus, wo sie ständig schauen muss, dassnichts zu Boden fällt und zerbricht.Andererseits ist der Lehrberuf span-nender geworden. Insbesondere fürLeute, die gerne Herausforderungen ha-ben, die gerne denken, die Dilemmasi-tuationen aushalten können. Für jene

aber, welche Routine und Sicherheitsuchen, ist er unattraktiver geworden.Verloren hat der Beruf auch bei der Wer-tigkeit, dem Sozialprestige und der Be-soldung im Vergleich zu Berufen mitähnlichen Anforderungen. Dies zeigtsich auch in der Ausbildung. GeachteteBerufe bleiben nicht auf der Stufe Ba-chelor stehen, wie dies für Primarlehr-personen der Fall ist.

Und wenn man die Schule aus Sicht der Kin-der und Jugendlichen betrachtet, wie fälltda der Vergleich aus?Natürlich bekommen sie heute vielmehr mit. Das bedeutet jedoch nichtzwangsläufig, dass sie den Erwartungendes Arbeitgebers und der Gesellschaftbesser genügen. Denn diese sind ebensoviel höher geworden, was dann wiede-rum zu den bekannten Klagen über De-fizite führt: «Die Jugendlichen könnenheute nichts mehr.»

Keine Arbeit unterTarif!Anton Strittmatterals Gewerkschafterund Begeisterungweckender Redner.

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23BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ABSCHIED VON ANTON STRITTMATTER

Du hast die grossen Veränderungen in derBildungslandschaft genannt. Welche lagendir persönlich am stärksten am Herzen undwelche hast du entscheidend mitprägenkönnen?Ich habe für ein paar starke Leitideengekämpft: Beispielsweise für die Profes-sionalisierung des Berufes; konkret fürdie Klärung des Auftrags, für die Festset-zung allgemein anerkannter und gül-tiger Kunstregeln, aber auch für klardefinierte Verantwortungs- und Autono-mieräume. Mit der Tertiarisierung derAusbildung haben wir einen Schritt indiese Richtung gemacht.Ich habe mich stark gemacht für die For-mulierung eines verbindlichen Be-rufsauftrags. Wir müssen aus der Belie-bigkeit der verschiedenen Lehrpläneherausfinden; dafür engagiere ich michin der Projektgruppe zur Erarbeitungdes Lehrplans 21. Dieses Ziel ist abernoch lange nicht erreicht.Gelungen ist – und darauf bin ich stolz –unsere Denkarbeit zu einer schulge-rechten Aufsicht. Das Einzellehrer-In-spektorat wurde abgeschafft und dafürSchulleitungen eingeführt, welche dasZusammenwirken von Lehrpersonenkoordinieren. In diesem Zusammen-hang habe ich Schulen auch immerwieder ermuntert, eine Kultur der Selbst-evaluation zu pflegen: Redliches Hin-schauen auf das, was ist, im Sinne einerReflexion, um damit Vertrauen zu schaf-fen. Als gelungenes Modell, an dem ich

massgeblich beteiligt war, erachte ichdas FQS-Modell für 30 Pilotschulen desKantons Baselland. Als Denkmodell setztsich dies zunehmend durch.Gleichzeitig bekämpfte ich die heutigeForm der externen Schulevaluation, dieich als Entmündigung der Lehrerschafterachte. Ich kämpfe auch gegen die ver-breitete berufsschädigende Haltung: DieBedingungen sind zwar ungenügend,ich habe zu wenig Zeit für individuelleFörderung, die Lerngruppengrösse istungut usw., aber versuchen wir es halttrotzdem. Diese Haltung ist zum Scha-den der Schüler, der eigenen Glaub-würdigkeit und der Gesundheit der Leh-rerinnen und Lehrer.Im Gegenzug rege ich an zu Mut undVertrauen in die eigenen Fähigkeitennach dem Motto: Wir sind jemand undwir stellen berechtigte Forderungen.Diese Entwicklung konnte ich auch in-nerhalb des LCH mitprägen, der heutein der Öffentlichkeit als Stimme der Pro-fession wahrgenommen wird.

Trotz der vielen positiven und ermutigendenEntwicklungen machst du aber auch keinenHehl daraus, dass es Projekte und Anliegengibt, wo deine Bemühungen erfolglos blie-ben. Wer oder was ist daran schuld?Es gibt ein paar Dauerbaustellen, beidenen in den letzten 30 Jahren kaum einFortschritt passiert ist. Ein Beispiel istder mangelnde Wille zu einem schlan-ken, kohärenten Lehrplan. Die Gefahr

besteht auch bei der Ausarbeitung desLehrplan 21, wenn die Fachdidaktikerwieder viel zu viel reinpacken wollen.Deshalb befürchte ich, dass die Auf-tragsklärung erneut nur beschränkt er-folgen wird.Ein zweites Thema ist die Professionali-sierung der Ausbildung der Lehrper-sonen; diese ist ungenügend gelungen.An den PH herrscht nach wie vor einskandalöser bunter Jahrmarkt der Kon-zepte. Es gibt kein einziges Lehr-Modell,kein Kernkurrikulum, kein Standard-werk, das als allgemein verbindlich gilt.Enttäuscht bin ich auch von der Ent-wicklung der Schuleingangsstufe. ImMoment wird dort gerade das Begräbnisder Idee der Basisstufe vorbereitet.

Welches glaubst du, sind die Gründe für dasScheitern der Basisstufe?Es gibt einerseits Widerstand gegen dieVeränderung des Status der Kinder-gärtnerinnen. Dieser kommt auch vonPrimarlehrpersonen, die verhindernwollen, dass Kindergärtnerinnen besol-dungs- und prestigemässig zu nahe auf-schliessen. Jeder Stand braucht gewis-sermassen einen Underdog-Stand, aufden er herunterschauen kann. Danebengibt es Widerstand aus bürgerlichen Krei-sen, die noch immer das kitschige Idealder spielenden Kinder als Gegensatz zurkinderfeindlichen Schule hochhalten.

In welchen bildungspolitischen Projekten/Anliegen wirst du dich auch nach deinerPensionierung noch engagieren?Mein klarer Vorsatz ist: vollständige Ent-haltsamkeit auf der bildungspolitischenBühne. Zu diesen Fragen werde ichmich nicht mehr öffentlich äussern unddamit verhindern, zu einer peinlichenFigur zu werden, die zwar den Kontaktzur Basis nicht mehr hat, aber dennochauf allen Podien anzutreffen ist.Ich will auch nicht als verlängerterSchatten die Arbeit meines Nachfolgersbegleiten. Das fällt mir nicht schwer,denn Jürg Brühlmann, den ich seit vie-len Jahren kenne, wird die anstehendenAufgaben kompetent angehen; davonbin ich überzeugt.Ich werde hingegen meine freiberuf-liche Tätigkeit im Bereich Begleitungund Beratung von einzelnen Schulenund Gemeinden ausbauen und diese inder Entwicklungsarbeit und bei Kon-flikten unterstützen. Ich habe auch Lust,mich wieder in der Schulleitungsausbil-dung zu engagieren.Toni, der Gesellige, an einer LCH-Präsidentenkonferenz in den neunziger Jahren.

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24BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Du führst seit 1994 die «PädagogischeArbeitsstelle LCH». Das klingt stark nachtechnokratischer Brotarbeit und wenignach grossen Visionen. Wie kam es zudieser Bezeichnung?Ich hatte vorher zwölf Jahre die Pädago-gische Arbeitsstelle der Zentralschwei-zer Kantone aufgebaut und geleitet. Inden siebziger Jahren legten sich etlichefortschrittlich gesinnte Kantone erzie-hungswissenschaftliche Agenturen fürSchulentwicklung und Politikberatungzu. Deren Sammeltitel «PädagogischeArbeitsstelle» hat etwas mit dem ale-mannischen Zwang zum Understate-ment zu tun. In der Westschweiz hiess soetwas «Institut de recherche et de docu-mentation pédagogique».Als der Schweizerische LehrervereinSLV – ab 1989 LCH – merkte, dass dieBildungspolitik immer mehr von diesenFachstellen beeinflusst wurde, weil dieim Souffleurkasten der Erziehungsdi-rektoren sassen, sagte man sich: Wirmüssen einen Erziehungswissenschaft-ler ins Boot holen und auch so eine Stelleschaffen, um auf Augenhöhe mitredenzu können. Das hat nichts mit techno-kratisch zu tun, sondern mit dem An-spruch auf Wissenschaftlichkeit. Stel-lungnahmen der Lehrerschaft sollen aufguten, nachvollziehbaren und kritisier-baren Begründungen beruhen.Inzwischen hat man das erziehungswis-senschaftliche Denken an die Pädago-gischen Hochschulen delegiert. Diesesehr selbständigen Fachstellen in denKantonen sind ausgestorben – inklusiveihrer Funktion als Hofnarren, die auchpolitisch unbequeme Befunde vorlegendurften. Als Reaktion auf meinen Ab-gang altershalber hörte ich in letzterZeit oft: «Schade, dass du gehst. Du warstder letzte, der sich noch ungestraftFrechheiten erlauben durfte.» Die jün-gere Generation weiss kaum noch, wasdie Bezeichnung Pädagogische Arbeits-stelle meint, und wir diskutieren in derTat eine Namensänderung.

Kommt dir der Name Michail Andreje-witsch Suslow bekannt vor?Schon, aber weshalb fragt ihr?

Suslow war 35 Jahre lang Sekretär undChefideologe der Kommunistischen Parteider Sowjetunion. Dich hat man gelegent-lich den Chefideologen des LCH genannt.Wie kam das bei dir an?Die Bezeichnung «Chefideologe» stammtaus der rechtskonservativen, pädago-

gisch reaktionären Ecke. Sie wurde ge-braucht, um meine Auffassungen vonBildung und Schulentwicklung, respek-tive die des LCH, als ideologisch zu dif-famieren. Ein Ideologe ist ja jemand, dernicht mehr zu denken und zu diskutie-ren braucht, weil er die einzige Wahr-heit ein für allemal gefunden hat. Mitsolchen Unterstellungen kann ich leben;wer an der Bühnenrampe steht, mussdamit rechnen, dass manchmal fauleTomaten geflogen kommen.Dass ich kein Chefideologe war, könnteein Blick ins Archiv beweisen. GewissePositionspapiere – zuletzt beispielsweisezur Sonderpädagogik oder zur Weiter-bildung – habe ich im Dialog mit denKommissionen und Mitgliedsorganisati-onen bis zu 20 Mal erheblich überarbei-tet. Ein Chefideologe täte so etwas nie.Eine andere Bezeichnung war «Vorden-ker», und die ist zwiespältig. Im Sinnevon «vorausdenken» oder «Denkange-bote machen» kann ich sie akzeptieren,nicht aber im Sinne von «für die anderendenken». Das habe ich immer abzuleh-nen versucht.

Nach unseren Beobachtungen hat die Er-ziehungswissenschaft bei Lehrerinnen undLehrern einen schlechten Ruf. «Die solltenmal morgens um acht in meinem Schul-zimmer stehen», sagen viele. Kannst Dudas nachvollziehen?Diese Vorbehalte spüre ich auch. Geradedeshalb habe ich immer versucht, eineMittlerrolle zwischen Praxis und Wis-senschaft zu spielen. Die Erziehungs-wissenschaft hat drei Hauptprobleme:Das erste ist ihre Funktion als Überbrin-

gerin unangenehmer Wahrheiten undals Mahnerin zu einer theoretisch be-gründeten Praxis. Das stört gewisseLeute, die lieber aus dem Bauch herausihre zur Ideologie verfestigten Praxiser-fahrungen pflegen. Und einige – bei wei-tem nicht alle – Lehrpersonen habenausgeprägt diesen urmenschlichen Re-flex gegen das Belehrtwerden.Ein zweites Problem ist die Fachspra-che, die oft fremd und unverständlichklingt. Da liegt eine Teilschuld bei denWissenschaftlern selbst, die aus Profil-sucht immer wieder neue, Eindruck ma-chende Begriffe erfinden und damit vorallem Skepsis erzeugen: «Diesen Bluffkann man ja nicht ernst nehmen.» Ichhabe immer wieder versucht, wissen-schaftliche Fakten in eine praxisnaheSprache zu übersetzen, ohne dass da-durch der Gehalt verfälscht wird.Problem Nummer drei ist die nachlas-sende berufsbiografische Glaubwürdig-keit. Die klassische Karriere des Bildungs-wissenschaftlers führte vom Beruf derLehrperson über ein Studium an der Uni,das häufig durch Teilzeit-Unterricht finan-ziert wurde, zur Tätigkeit als Wissen-schaftler, der durch Forschungsprojekteimmer wieder mit der Praxis Kontakt auf-nimmt. Heute kommt es zunehmendvor, dass fleissige Leute, die nie einLehrerzimmer von innen gesehenhaben, nach Studienabschluss in ihremElfenbeinturm Online-Erhebungen amComputer machen, ohne persönlicheBerührung mit der Praxis. Auf solcheProdukte reagiert das Immunsystem derSchule spontan ablehnend.

Dr. Anton Strittmatter, «Vordenker» des LCH aus dem Geist der Aufklärung.

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25BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ABSCHIED VON ANTON STRITTMATTER

Du hast für den Lehrberuf immer wiederauch eine Portion «wissenschaftliche Neu-gier» gefordert. Zurzeit scheint das nichtgerade populär zu sein.Auf breiter Basis gab es das nie. Amehesten fand man es noch an Gymna-sien: Der «praticien chercheur», der einespannende Identität als Forschenderund Lernender besitzt, und dem mandafür ein paar didaktische Mängel ver-zeiht. Auf der anderen Seite kommt esimmer wieder vor, dass Lehrerinnenund Lehrer sich in Projekte hineinzie-hen lassen, sich in Kommissionen desBerufsverbandes oder Arbeitsgruppendes Kantons engagieren. Das sind meis-tens neugierige Leute. Einige Lehr-personen, mit denen ich vor Jahren inProjekten zu tun hatte, sind heute meineKollegen.Als Merkmal der Berufsidentität hat sichdas aber nicht durchgesetzt – leider.Denn eigentlich müsste es sich doch vonselbst ergeben: Da erlebe ich jeden Tagbeim Schulehalten die erstaunlichstenDinge – jetzt will ich mal wissen, was da-hintersteckt! Mehrere Untersuchungenzeigen jedoch, dass junge Leute mit For-scherdrang eher andere Studienfächerwählen, und sogar, dass unter PH-Stu-dierenden antiwissenschaftliche Reflexeverbreitet sind. Selbst bei Lehrpersonen,die diese Neigung besitzen würden,führt der hohe Arbeitsdruck dazu, dasssie sich eine ausgeprägte Forscher-neugier gar nicht leisten können. Auchdeshalb müssen die Arbeitsbedingungengeändert werden. Das Stichwort heisst:Mehr Zeit für Reflexion.

Was würdest du bei einem guten Nachtes-sen mit deiner Tischnachbarin, einer Jung-lehrerin, gerne diskutieren?Ich würde ihr gerne zwei provokativeFragen stellen, die ich jeweilen alsSchulpflegepräsident Bewerberinnenund Bewerbern gestellt habe: Wofürwürdest du auf die Barrikaden steigen,wenn etwas, was dir wichtig ist, bedrohtist? Und wogegen würdest du auf dieBarrikaden steigen, wenn etwas pas-siert, das du nicht akzeptieren kannst?Denn das brauchen wir: Leute, die be-reit sind, für eine gute Sache auf die Bar-rikaden zu steigen. Und wenn das vielesind, sinkt die Gefahr, «erschossen» zuwerden.

Du bist als Bildungswissenschaftler Expertefür das Lehren, aber du bist auch Vater vonzwei noch schulpflichtigen Kindern. Gibt esda nicht zwangsläufig ein Gefälle zwischenErwartungen und Realität? Wie gehst du mitdieser Doppelrolle um?Meine erste langjährige Ehe blieb kin-derlos. Von Bekannten hörten wir oft alsTrost: Seid froh, habt ihr diesen Stressmit der Schule nicht. Vor allem Lehre-rinnen und Lehrerkollegen betonten,wie schwierig es sei, sowohl Lehrer alsauch Vater zu sein. Jetzt bin ich seit rundacht Jahren auch in dieser Situation.Es ist schwierig, mit empfundenenMängeln des Systems oder einzelnerLehrpersonen umzugehen. Manchmalwünschte ich mir, ich wäre Tankwartund könnte mich unverdächtig zurSchule äussern. Denn wenn ich michmit leichtem Stirnrunzeln bei Lehrper-

sonen meiner Kinder melde, kommt dasmeistens nicht gut an. Lehrer empfin-den unsere Kritik als gewichtiger als siegemeint ist. Dies hat wohl auch damit zutun, dass wir die Sprache der Schulesprechen, was leicht als Übergriff emp-funden werden kann.Seit ich weiss, wie Eltern ticken, habeich mehr Empathie dafür, wie schwieriges ist, mit Eltern umzugehen, die etwasvon der Schule verstehen und sich nichtbillig abspeisen lassen. Meine Frau, dieübrigens auch Lehrerin ist, und ich hal-ten uns nach Möglichkeit zurück, dennauch wir haben diesen Urinstinkt, demKind nicht zu schaden. Diese Angst ha-ben alle Eltern, auch wenn Lehrper-sonen versichern, der Ärger mit Elternhabe keinen Einfluss auf das Kind. Manist in dieser Beziehung einfach übervor-sichtig.Wir haben aber auch grossen Respektfür die Lehrpersonen, die uns aushalten.Wir loben und unterstützen sie, wennsie es gut machen. Und ein Feedbackvon Fachleuten zählt dann wiederummehr als dasjenige eines Tankwarts.

Staaten und adelige Familien zieren ihrWappen oft mit Wahlsprüchen. So heisst esüber dem des Britischen Königreichs «honnisoit qui mal y pense». Wir finden, dieserschöne Brauch sollte auch bei bürgerlichenFamilien Einzug halten. Was möchtest duüber das Wappen der Strittmatters schrei-ben?Das hat mich wirklich noch niemand ge-fragt... (dann, nach längerem Überle-gen): Das Strittmatter-Wappen zeigt eineTanne, die auf einem Mühlrad steht, wasmit dem Gewerbe zu tun hat, das in derGegend von Strittmatt im südlichenSchwarzwald betrieben wurde: Müllereiund Köhlerei. Eigentlich sollte diesesWappen einen Fechtdegen und ein GlasWein zeigen. Darüber könnte es dannetwa heissen «Streit und Versöhnung»oder «prudence et force». Ja, ich erlebemich als kraftvoll und streitlustig, strebeaber gleichzeitig immer nach Vernunftrespektive «prudentia», was noch mehrist, nämlich die letztlich unerreichbare«weise Klugheit». Es passiert mir immerwieder, dass die Streitlust über die weiseKlugheit siegt, und das bringt öftershohe Reparaturkosten zwischenmensch-licher Art mit sich. «Für Streit und Lust»,könnte es auch heissen...

Interview:Doris Fischer und Heinz Weber

Der Standhafte: Am Stehpult entstehen Toni Strittmatters Konzepte für Pädagogik undSchulentwicklung.

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26BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Beat W. Zemp

«Freund und Helfer,Kollege undHerzblutpädagoge»Lieber ToniAn deiner letzten DV vom 18. Juni 2011in Luzern habe ich meine Laudatio zudeiner Verabschiedung in einen Pflicht-und Kürteil gegliedert. Der Pflichtteilbestand aus den «Facts & Figures» dei-ner langen Laufbahn als Gymnasialleh-rer, Erziehungswissenschaftler, Leiterdes Zentralschweizer Beratungsdiens-tes, Chefredaktor der «SchweizerischenLehrerinnen- und Lehrerzeitung», Lei-ter der Pädagogischen Arbeitsstelle desLCH, Buchautor, Erwachsenenbildnerund Mitglied der LCH-Geschäftsleitung.Du bist einer der wenigen anerkanntenSchul- und Bildungsexperten, die seitüber 40 Jahren aktiv in der Schulent-wicklung tätig sind. Dass du deine letz-ten 25 Arbeitsjahre in den Dienst derorganisierten Lehrerschaft gestellt hast,war ein Glücksfall für den LCH.Im Kürteil habe ich dann den MenschenAnton Strittmatter in den Mittelpunktgestellt, so wie ich dich in all den Jahrenfreudig erlebt, manchmal erduldet undganz selten erlitten habe. Du warst stetsein treuer Freund und Helfer, ein loyalerKollege im Führungsteam und vor allemein Herzblutpädagoge, der unzähligepackende Referate hielt, Vernehmlas-sungen auswertete, Stellungnahmenverfasste, Positionspapiere zu allenmöglichen Themen entwarf und denMedien kompetent Auskünfte erteilte.Mit dem Berufsleitbild, den Standesre-geln und dem Manifest für ein leistungs-fähiges Bildungswesen, deren Entwürfeweitgehend aus deiner Feder stammten,hast du unserem Beruf eine pädago-gische Sprache und ein Profil gegeben,das nachhaltig auf die Verbandspolitikdes LCH wirkte und noch lange weiterwirken wird.Für die vielen Jahre der guten Zusam-menarbeit, für die Tausenden Mails,

Telefongespräche und Briefe, die wirausgetauscht haben, für die unzähligenGeschäfte, die wir in der GL besprochenund zu einem guten Ende geführt ha-ben, möchte ich dir herzlich danken.Die Delegierten haben dich in Luzernmit einer «standing ovation» verabschie-det und anschliessend zum erstenEhrenmitglied des LCH ernannt. Dieseganz besondere Ehre ist hoch verdient,denn du hast uns allen sehr viel gege-ben. Danke für alles und ad multos an-nos!

Beat W. Zemp,Zentralpräsident LCH

Franziska Peterhans

«Immer wieder gewagt,den Bogenneu zu spannen»Danke, ToniDer Abschied aus dem Triumvirat fälltschwer, auch wenn es eben kein Trium-virat war, denn das wäre eine Dreimän-nerherrschaft und das war es ja in denvergangenen fast fünf Jahren nichtmehr. Zu dritt haben wir zusammenge-arbeitet, per Mail fast täglich und vonAngesicht zu Angesicht, sehr oft in Kom-missionen und in Arbeitsgruppen undeben fast monatlich auch an unserentägigen Team-Sitzungen. An dir, Toni,habe ich immer die grosse Spanne derMöglichkeiten geschätzt und gemocht:In der Zusammenarbeit warst du der in-telligente, charmante und humorvollePartner für das gemeinsame Weiterden-ken, aber auch der skrupel- und scho-nungslose Kritiker. Manchmal warendeine widerspenstigen Überfälle auchinhaltlich angriffig, aber uns als Per-sonen hast du stets wertgeschätzt.Deine Auftritte waren fachlich breit un-terlegt, aber in einer Art spontan vorge-tragen, mal kurz und konzis, mal aus-ufernd und weittragend. Du warst einfesselnder Redner und ab und zu hast du

dich auch einmal verloren – aber du hastes immer gewagt, den Bogen neu zuspannen, etwas zu erfinden, deineZuhörer auf eine Reise in die Welt derGedanken und Überzeugungen einzula-den. Das habe ich an dir so geschätzt.Die Vernehmlassungen, die du in gros-ser Zahl für den Verband erstellt hast,waren minutiöse Kleinarbeit: Schneidenund kleben und zusammenfügen wie einPuzzle; darin hast du die Gemeinsam-keiten gesucht und die Widersprücheausgehalten, bis du aus dem Kleinen dasGrosse hast zustande bringen können.Das habe ich an dir bewundert.Und letztendlich warst du in deinerfreundlichen und liebevollen Art immerwieder ein Mann, der die Begeisterung,das Feuer und auch mal die Explosiongesucht hat. Damit hast du mich ange-steckt.Jetzt gehst du weg aus unserem Ver-band, aber auch aus unsrer nahen undanregenden Zusammenarbeit im Trio.Ich spüre grosses Bedauern. Und dochfreue ich mich, dich in eine neue Phaseziehen zu lassen, in der du wieder neueBogen aufspannen wirst, in der Arbeitwie im Privaten. Du kannst im Gefühlgehen, dass du sowieso noch unter unssein wirst, denn deine 25-jährigenSpuren werden den Verband noch langeprägen. Und wir können im Gefühlweiterarbeiten, dass du noch lange beiuns sein wirst, denn die intensivefreundschaftliche Zusammenarbeit imFührungstrio des LCH hat auch bei unsnachhaltige Spuren hinterlassen, mitdenen wir die Zukunft des Verbandesweiter gestalten, bestimmen und neuerfinden werden. In diesem Sinne wirstdu uns auch in neuer Zusammenset-zung noch lange begleiten.Ich danke dir für deine kritisch-loyaleZusammenarbeit in den vergangenenrund fünf Jahren und für deine Offenheitund Freundschaft.

Franziska Peterhans,Zentralsekretärin LCH

Zusammenarbeit in Offenheit und FreundschaftBerufliche Weggefährtinnen und -gefährten äussern sich zum Abschied Anton Strittmattersals Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle LCH.

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27BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ABSCHIED ANTON STRITTMATTER

Priska Sieber

«Den Beitrag derWissenschaft zur Schul-praxis verteidigt»Toni Strittmatter ist für mich als Wissen-schaftlerin – neben vielem mehr – DASSchweizer Forschungsinventar zumThema Lehrberuf schlechthin. Zwargibt es heute viele Forschungsdaten-banken, doch Toni übertrifft derenSuchergebnisse nicht nur bezüglich derzeitlichen Abdeckung, sondern auch imHinblick auf die Präzision der Ergeb-nisse. Toni weiss zu jeglichen Lehrer-professionsfragen, wer, wann, was und

wie wissenschaftlich bearbeitet hat. Zu-dem liefert er stets eine Einordnung derPraxisrelevanz sowie eine Beurteilungder Qualität der entsprechenden Werkemit: «spannendes Shadowing», «metho-disch zweifelhaft» oder gar «grottä-schlächt». Auch wenn man seine Urteilenicht teilt, inspirierend sind sie immer.Auch bei der Formulierung von Positi-onen und Stellungnahmen des LCH wares Toni ein wichtiges Anliegen, Aussa-gen auf gesichertes wissenschaftlichesWissen zu basieren oder klar zu formu-lieren, dass dieses fehlt. Bei Diskussi-onen in der Pädagogischen Kommissionist es ihm zudem immer wieder gelun-gen, vielschichtige Schilderungen aus

der Praxis schlagfertig mit wissenschaft-lichen Konzepten zu verknüpfen. So hater etwa das wilde Gefecht um das ThemaFrühförderung in der PädagogischenKommission im Nu drei unterschied-lichen Paradigmen zugeordnet und da-mit die Diskussionen so strukturiert,dass man sich gegenseitig verständlichmachen konnte und verstanden hat.Mit seinem kompetenten und kritischenUmgang mit Forschung und Wissen-schaft hat Toni nicht nur den Positionenund Stellungnahmen des LCH zu einerhohen Relevanz verholfen, sondernauch den wichtigen Beitrag der Wissen-schaft zur Schulpraxis und zum Lehrbe-ruf unterstrichen und verteidigt.

Priska Sieber, Mitglied derPädagogischen Kommission LCH

Heinz Weber

«Gelernt, genauerhinzuschauen»Toni verabschieden? Als Redaktor dieserZeitschrift fällt mir das nicht ein. Wirmüssen zwar auf seine Kolumne «Klar-text» verzichten, aber wir hoffen, ja zäh-len weiterhin auf seine besonderen, un-verwechselbaren Sätze – zum Beispieldieser aus BILDUNG SCHWEIZ 3/2011:«Ich habe gelernt, Kritik nicht mehr einzu-stecken, sondern sie zu empfangen, ihrals berufliche Begleiterin halbwegsfreundlich Wohnrecht bei mir zu geben.Ich habe gelernt, genauer hinzuschauen,ob ich als Person Toni und oder ob ich inmeiner Rolle bzw. in meinen Äusserungenaus der Rolle in Kritik gerate.»Was ist daran besonders, unverwechsel-bar? Erstens die für einen Wissenschaft-ler ungewöhnlich klare, anschauliche,schlanke Sprache. Der Mann ist als Re-daktor der «Lehrerzeitung» in die Schuledes Journalismus gegangen. Das reichtaber nicht zur Erklärung: Die Spracheist für einen Journalisten ungewöhnlichpräzise, behaftbar. Kein eitles «schauther, wie schön ich schreiben kann».Klartext eben.Dahinter steht ein gewaltiger Resonanz-raum aus Bildung und Erfahrung, dernicht vorgeführt wird, aber wie bei einerGeige mitschwingend den vollen Klangerzeugt. In den Obertönen klingt die Zu-versicht mit, dass Vernunft und Mit-menschlichkeit zum Erfolg führen. Dakann der Wissenschaftler und Journalistden «ewigen» Lehrer in sich nicht ver-leugnen. Und das ist schön so.

Heinz Weber, BILDUNG SCHWEIZ

Nicht nur ein Redner, auch ein Zuhörer, hier an der LCH-Delegiertenversammlung 2004.

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28BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Energie und Klimawandel sind echte Diskussions-dauerbrenner. Nur der eigene Alltagwandelt sichnicht so schnell. Mit der Initiative Klimapioniere istnun die Gelegenheit da, im Schulalltag etwas zubewegen. In einer Klimawoche hat die Primar- undSekundarschule Bonstetten gezeigt, wie es geht.

Sie haben viel Fantasie undMummbewiesen, die 770Schülerinnen und Schüler aus Bonstetten. In ihrer Kli-mawoche haben sie Schmuck aus Recyclingmaterialgebastelt und verkauft,Wasserräder und Solaranla-gen gebaut, ein Klimatheater auf die Beine gestellt,auf Solarkochern Leckeres aus der Region gekocht,einenDachstock isoliert und die Besucher über Erdöl-reserven und den ökologischen Fussabdruck informiert.

Ausreden sind passéDie Primar- und Sekundarschule Bonstetten hat alserste Schule der Schweiz Klimapioniergeist gezeigtund vom16. bis 20.Mai 2011 imRahmen der InitiativeKlimapioniere eine Klimawoche organisiert.VomKindergartenbub bis zur Neuntklässlerin habendie Schüler 35 Klimaprojekte auf die Beine gestellt.«Genial, wenn die Schülerinnen und Schüler so begeis-tert dabei sind», findet Schulleiter Felix Fürer. «An derKlimawoche habenwir den Lehrstoff praktischbegreifbar gemacht und dabei etwas fürs Klimagetan.»

Klimaschutz imAlltagKlar, das Thema Klima ist überall präsent. Aber einegrosse Frage beschäftigt Lehrpersonen genausowieEltern, Kinder und Jugendliche:Was kann ich inmei-nemAlltag tun? Genau hier setzt die Initiative Klima-pioniere an und hilft, Antworten zu finden. «Wennunsere Eltern einfachHahnenwasser in unsere schönverziertenWasserflaschen abfüllen,müssen sie nichtmehrmit demAutoMineralwasser kaufen», erklärtMariano aus der 3. Klasse. Seine Lehrerin ergänzt: «Ichhabe schon von Eltern gehört, dass ihre Kinder sie nunregelmässig darauf hinweisen, wieman denHaushaltumweltfreundlich führt!»

Klimaschutz beginntimKlassenzimmer

Hanenburger ausGlasflaschen statt Pet aus demSupermarkt.

Publireportage

Initiative «Klimapioniere»

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29BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kostenlose EinführungslektionDas theoretische Fundament hat die Stiftungmycli-mate gelegt. Sie hat den Schülerinnen und Schülernzuvor in Einführungslektionen das Themenfeld Klimaund Energie nähergebracht und sie dabei unterstützt,eigene Klimaprojekte zu planen und umzusetzen.«Es hatmich überrascht, wie einfach Klimathemen indenUnterricht integriert werden können», erzähltFelix Fürer. «Wenn es in einer Lektion umdie Jahreszei-ten geht, liegt der Bezug zumKlima nahe. ImMathe-unterricht haben die Kinder die Preise von einheimi-schen und ausländischen Früchten verglichen; dieälteren haben gelernt, wie Sonnenenergie oder einKlärwerk funktioniert.»Wichtig ist: Alle Themen las-sen sich im Einklangmit dem Lehrplan bearbeiten.

Eine Initiative von Partner Unter dem Patronat von

WarmesWasser aus reiner Sonnenkraft

Sonnenenergie nutzen–wiehiermit selbstgebastelten Spielsachen

Ein gut isolierter Dachstock spart Heizenergie

Aus Altmacht Neu: Kleider-Recycling

Auch Sie könnenmit IhrerKlasse Pioniergeist beweisen!75 Klassen in der Schweiz machen bereits beider Initiative Klimapioniere mit. SchliessenSie sich Ihnen an – Sie beweisen damit Pio-niergeist und zeigen Ihren Schülerinnenund Schülern, dass sie aktiv etwas gegen denKlimawandel tun können.

Sowerden Sie zumKlimapionier:

1. Sie informieren sich über den Projektablaufunter www.klimapioniere.ch

2. Sie buchen eine kostenlose Impulslektionund laden dafür myclimate ein:[email protected]

3. Sie planen ein Klimaprojekt und setzen esmit Ihrer Klasse um.

4. Siemotivieren andere Klassenmitzumachenund präsentieren Ihr Projekt aufwww.klimapioniere.ch

5. Sie nehmen die Auszeichnung von BertrandPiccard und André Boschberg entgegen undwerdenmit Ihrer Klasse an ein Klimapionier-festmit Solar Impulse eingeladen.

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30BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

gramme. Die für das Jahr 2012vorgesehenen Lohnmassnah-men widersprechen den zu-letzt geäusserten Absichtenvon Regierung und Parlament,den Kantonsangestellten wie-der eine gerechte Lohnpers-pektive zu ermöglichen.Wird das vom Grossen Rat er-zwungene und heute von derRegierung vorgestellte Sparpa-ket umgesetzt, wird die Bil-dungsqualität im Kanton Bernvorsätzlich abgebaut und dieMotivation der Lehrpersoneneinmal mehr geschmälert.»

Medienmitteilung LEBE

«Nachdem jahrelang die Ge-hälter der Lehrerinnen undLehrer verschlechtert und miteiner zusätzlichen Pflichtlek-tion mehrere hundert MillionenFranken eingespart wurden,sollen nun die Schulkinder miteiner Senkung ihres Pensumsals Sparschweinchen herhal-ten. So geht es nicht, findetLEBE und ruft die Eltern, dieim Kanton Bern bisher kaumeine Lobby haben, zum Protestauf.

Falsches SignalWährend interkantonal an ei-nem gemeinsamen Lehrplanund an einer Angleichung derStundentafeln gearbeitet wird,sollen im Kanton Bern bis aufWeiteres Schulstunden ausdem Stundenplan gestrichenwerden. LEBE findet dies einvöllig falsches Signal und for-dert ein klares Konzept für dieUmsetzung. Seit Jahren hat derKanton keine roten Zahlenmehr geschrieben und jetztsollen mit einem Schnellschuss

einige Dutzend Millionen Fran-

ken auf dem Buckel der Schüle-

rinnen und Schüler gespart wer-

den.

LEBE ruft die Politikerinnen und

Politiker auf, sich von der Politik

der leeren Kassen zu verabschie-

den und dem Staatsabbau mittels

Steuergeschenken Einhalt zu ge-

bieten. Die vor einem halben Jahr

vom Grossen Rat verabschiedete

neue Finanzierung der Volks-

schule wird in den nächsten Jah-

ren so oder so zu grösseren Klas-

sen und massiven Einsparungen

für die öffentliche Hand führen.

Auch darum gibt es keinen Grund,

der Schule und vor allem den

Schulkindern kurzfristig ein wei-

teres Sparopfer aufzubürden.

Die Erhöhung der Studiengebüh-

ren, unter anderem auch die für

die Studierenden der PHBern,

widerspricht der Absicht des

Parlaments, das Studium an der

Pädagogischen Hochschule attrak-

tiver zu gestalten, um so dem un-

ausweichlichen Lehrkräfteman-gel zu begegnen.

WidersprüchlichLEBE ist überzeugt, dass derStaatshaushalt längerfristigausgeglichen sein muss.Ebenso klar ist für den Berufs-verband, dass es heute Investi-tionen in die Bildung brauchtund nicht weitere Sparpro-

«Schüler als Sparschweinchen»Der Kanton Bern streicht im Zuge von Sparmassnahmen Schüler-Lektionen. DerBerufsverband Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE ist schockiert und bezeichnet dieMassnahme in einer Medienmitteilung als «Bankrotterklärung» der Regierung.

Baselland: MehrPflichtlektionenDer Regierungsrat des KantonsBaselland schlägt in seinem«Entlastungspaket» unter an-derem eine Erhöhung derPflichtstundenzahl für Fach-lehrpersonen auf Sekundar-stufe I und II sowie eineReduktion der Löhne für Stell-vertretungen von Lehrperso-nen um 15% vor. Insgesamtsollen in der Bildung 31 Millio-nen Franken eingespart werden.«Auch wenn nicht alle Lehr-personen gleichermassen be-troffen sind, stellt diese Mass-nahme einen weiteren Schrittin die absolut falsche Richtungdar», hält der Lehrerinnen-und Lehrerverein BasellandLVB, in einer Medienmittei-lung vom 8. Juni fest.Weiter heisst es: «Seit einigerZeit weist der LVB, zusammenmit dem LCH und anderenLehrerverbänden, darauf hin,dass die Gesamtarbeitszeit imLehrberuf wegen den immerzahlreicher und vielfältigerwerdenden Aufträgen und An-sprüchen bei weitem nichtmehr ausreicht.Der Druck der kommendenReformjahre wird vom Arbeit-geber kaltschnäuzig an dieLehrerinnen und Lehrer wei-tergereicht – ohne jeglicheEntlastung für Klassenlehr-personen und mit einer un-gerechtfertigten zusätzlichenRessourcenverknappung fürFachlehrpersonen. Unter die-ser Geringschätzung der Arbeitan unseren Schulen hätten –neben den Lehrpersonen – inerster Linie die Unterrichts-qualität und damit die Bildungder davon betroffenen Schüle-rinnen und Schüler in denkommenden Jahren erheblichzu leiden. Aus diesem Grundlehnt der LVB diesen Vorschlagder Regierung schon heuteentschieden ab!»

df/MedienmitteilungChristoph Straumann,

Geschäftsführer LVBWeiter im Netzwww.lvb.ch

Bund fördert offene JugendarbeitDer Bund will sich in der Kinder- und Jugendförderung stärkerengagieren. Der Nationalrat hat das nötige Gesetz als Zweitratgutgeheissen. In einer Medienmitteilung des kantonalen Dach-verbands der offenen, verbandlichen und kirchlichen Jugend-arbeit im Kanton Zürich okaj heisst es dazu: «Was Anfang Jahrim Kanton Zürich nicht klappte, ist nun auf Bundesebenegelungen: Die Kinder- und Jugendhilfe wurde doch nochgesetzlich verankert. Gemäss den neuen Bestimmungen kannzukünftig auch die offene Jugendarbeit Gelder vom Bund be-ziehen. Die gesetzliche Verankerung trägt massgeblich dazubei, die Strategie- und Qualitätsentwicklung der Kinder- undJugendarbeit vor Ort, d.h. in den Kantonen und Gemeinden, zukoordinieren und zu unterstützen.Die nächste Herausforderung wird nun sein, die bereitgestell-ten Mittel sinnvoll und gerecht zwischen den verschiedenenAngeboten der Jugendförderung zu verteilen. Fragwürdig ist,ob die vorgeschlagene Erhöhung des Kredites von 6,95 MioCHF auf künftig durchschnittlich 9,36 Mio CHF pro Jahr ausrei-chend ist.» B.S.

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31BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNETZ

Besonders positiv in Erinne-rung bleibt Fränzi Baumgart-ner bei diesem Projekt dasTeamwork und die unter-schiedlichen Herausforderun-gen. «Ob technische Hürden,inhaltliche Fragen oder gestal-terische Umsetzungen, dieSchülerinnen und Schülerkonnten sich jederzeit für dieArbeit an der Website begeis-tern.» Die Jury hielt fest, dassdas Resultat neben der gelun-genen Inszenierung der Re-zepte auch deshalb überzeuge,weil der Auftritt den Trend dervielen Kochsendungen und-plattformen, welche in denletzten Jahren erschienenseien, aufnehme.Der in einem öffentlichen Vo-ting vergebene Publikumspreisging an die 3./4. Primar ausSierre. Matériel34 setzt sichmit dem Arbeitsmaterial vonSchulklassen auseinander. Vonwo stammen Radiergummis,Lineale oder Bleistifte? Wiekann man ökologisch mit ih-nen umgehen? In Videos gehtdie Klasse diesen Fragen aufdie Spur und schafft einen kin-dergerechten Zugang zumThema Nachhaltigkeit.

Wie Kinderdas WebgestaltenGruselgeschichten, regi-onale Rezepte, Gesangs-einlagen und Video-Montagen: Der Kreati-vität waren am JuniorWeb Award 2011 keineGrenzen gesetzt.

Über 200 Schulklassen aus derganzen Schweiz reichten amdiesjährigen Junior Web AwardProjekte ein. 13 davon wurdenam 31. Mai nach Baden an diePreisverleihung ins Kultur- undKongresszentrum Trafo einge-laden. Gross war die Anspan-nung unter den anwesendenKindern und Jugendlichen, gabes doch von Notebooks überDrucker bis zu einem Erlebnis-tag bei Google Schweiz diversePreise zu gewinnen.

Gruseln mit Witz und FantasieFür die 3./4. Klasse aus demthurgauischen Sitterdorf solltesich die Fahrt nach Baden alle-mal lohnen. Ihr Projekt «Gru-selseite» landete in der Katego-rie Primarstufe auf dem erstenPlatz. Wer beim Wort Grusel anAngst und Furcht denkt, wirdauf www.gruselseite.junior-webaward.ch eines Besserenbelehrt. Fantasievolle Rezeptemit originellen Fotos, Spiele,Gruselwitze und Bastelideenzeugen vom pointierten undkreativen Umgang mit demThema. «Ursprünglich planteich das Projekt für unserenMensch und Umwelt-Unter-richt. Während dem Erstellender Homepage arbeiteten wirdann fächerübergreifend auchin den Bereichen Deutsch so-wie Zeichnen und Gestalten»,erklärt Klassenlehrerin KäthiOsterwalder. «Es war für dieKinder ein Highlight, als dererste Beitrag auf dem Netz warund sie merkten, was es eigent-lich bedeutet, eine eigeneHomepage zu gestalten.»

Interaktives Kochbuch prämiertIn der Kategorie Sekundarstufe Itrumpfte ein durch und durchinterdisziplinäres Projekt auf:Schülerinnen und Schüler derSek 4b aus Meisterschwandenüberzeugten mit «Eggen-Weg-gen» die Jury und erhielten denersten Preis (www.eggen.juni-orwebaward.ch).Im Rahmen ihrer Abschlussar-beit im Freifach RFP (Realien-fächerpraktikum) setzten siesich zum Ziel, ein interaktivesKochbuch mit den besten Re-zepten aus der Region zu ge-stalten. «Es war ein weiter Wegvon der Idee bis zur Ausfüh-rung», sagt Fränzi Baumgart-ner, die verantwortliche Lehre-rin. Mit den vielen Ideen denrichtigen Weg einzuschlagen,habe alle Beteiligten gefordert.Während der Planung der Re-cherchen, Texte, Bilder und Vi-deos sei die Klasse gerade nochrechtzeitig auf den Junior WebAward aufmerksam geworden.«Unser Ziel war es, jedes Re-zept nachzukochen und miteiner individuellen Rezeptge-schichte zu ergänzen. So kameine Fülle an Bild-, Text- undFilmmaterial zusammen.»

Wunschmenüs und ihr GehaltEigentlicher Überflieger desdiesjährigen Junior Web Awardder Stiftung Switch war «Fat-Food»: Eine informative undprofessionell umgesetzte Web-seite der Klasse der Ecole desMétiers Techniques aus Prun-trut zu Ernährung und FastFood. Gestalterisch angelehntan die Ernährungspyramidedokumentiert dieser Auftritt,welche Auswirkungen Ernäh-rung auf das Wohlbefinden hat.Spannend sind insbesonderedie interaktiven Elemente.So können beispielsweiseWunschmenüs zusammenge-stellt und auf ihren Kalorien-,Protein- oder Zuckergehalt hinüberprüft werden. Das franzö-sischsprachige Projekt heimsteneben dem ersten Preis in derKategorie Sek II auch den Pro-grammier- und den Jury-Preisein.

Es geht weiterDie Stiftung Switch rief denJunior Web Award 2007 ins Le-ben. Über 700 Projekte wurdenseither eingereicht. Die teil-nehmenden Schulklassen kön-nen auf Informationsmaterialzurückgreifen und erhaltentechnische Unterstützung beimGestalten einer Website. 2012geht der Junior Web Awardweiter: Ab dem 16. August 2011können sich interessierte Leh-rerinnen und Lehrer auf www.juniorwebaward.ch für dienächste Runde anmelden. AlsQuelle der Inspiration lassensich dort auch sämtliche Pro-jekte der Ausgabe 2011 be-trachten.

Adrian Albisser

Willkommen im Kochstudio der Sek 4b aus Meisterschwanden, einerSiegerklasse des diesjährigen Junior Web Awards.

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32BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BüCHER UND MEDIEN

Die SLZstandaufrechtWährend die Zeitschrift«Die Deutsche Schule»sich ab 1933 voll in denDienst des National-sozialismus und seinerRasse-Ideologie stellte,betonte die «Schweizeri-sche Lehrerzeitung» eindemokratisches Gemein-schaftsideal.

«An die Schriftleitung der‹Schweizerischen Lehrerzeitung›Zürich. Sie haben des öfterenunpassende Bemerkungen überunseren Führer und das Reichabgedruckt, und wir sehen unsnunmehr veranlasst, die Bezie-hungen endgültig abzubrechen.Heil Hitler (Unterschrift) Presse-leiter.»Dieser Brief, der 1934 vom«Nationalsozialistischen Lehrer-bund Sachsen» eintraf, lässtsich heute als Beleg für die auf-rechte Haltung der «Schweize-rischen Lehrerzeitung» (SLZ),Vorgängerin von BILDUNGSCHWEIZ, gegenüber dem Ge-dankengut des «Dritten Reichs»lesen. Er wird zitiert in derPublikation «Schuljugend unternationalem Anspruch – Bil-dungshistorische Untersuchun-gen zur SchulpädagogischenPublizistik und zu visuellenMedien in der Schweiz und inDeutschland in der erstenHälfte des 20. Jahrhunderts»von Andreas Hoffmann-Oconund Peter Metz.Das vom LCH unterstützte For-schungsprojekt hatte zum Ziel,«Gestalt, Inhalt und Geltungs-macht pädagogischer Medienin den Krisen- und Kriegsjah-ren und in der NS-Zeit zu re-konstruieren und zu beschrei-ben». Somit wird auch einStück Geschichte des «Schwei-zerischen Lehrervereins» –heute Dachverband SchweizerLehrerinnen und Lehrer LCH– aufgearbeitet. Der Akzent des

Buches liegt auf Wissenschaft-lichkeit; es ist alles andere alsein populärhistorisches Werk.

«Biologisierung des Denkens»Aus heutiger Sicht wirkt immerwieder atemberaubend, mitwelcher Geschwindigkeit dieNazi-Ideologie und ihr Rassen-wahn die gesamte Gesellschaftdurchdringen konnten – auchund gerade die Bildung. We-nige Monate nach der «Macht-ergreifung» sind die bis 1933wertneutralen Rubriktitel inder Zeitschrift «Die DeutscheSchule» (DDS) abgelöst durchSchwerpunkte wie «Aufgabender völkischen Schule», oder«Rassenkunde in der Schule».Eine «Biologisierung des Den-kens» wird ausdrücklich ange-strebt.Die Autoren des Buches stellenfest: «Gleich mit Beginn derNS-Zeit befand sich die DDS ineinem Umbauprozess hin zueiner Zeitschrift, die zentral ander Konstruktion und Verbrei-tung von pädagogischen NS-Ideologemen beteiligt war.»Aufmerksam beobachtete dieRedaktion der SLZ das pädago-gische Geschehen in Deutsch-land, dessen Entwicklung «mitSorge verfolgt und deren natio-nalsozialistische Umgestaltungnach dem Machtwechsel von1933 von der Redaktion abge-lehnt wird», wie es im Buchheisst.«Wir Schweizer Lehrer, diewir mit den demokratischenGrundsätzen unseres Landeseng verbunden sind und dem-entsprechend für die Persön-lichkeit ein grosses Massvon Selbständigkeit verlangen,können uns nicht in den Geisteines nach dem Führerprinzipaufgebauten Unterrichtssys-tems hineinversetzen», kom-mentiert die erste Ausgabe derSLZ von 1935.Der Titel des Buches sprichtfreilich nicht vom «nationalso-zialistischen», sondern vom«nationalen» Anspruch an dieSchuljugend (vermittelt durchdie Lehrerschaft). Diesem An-spruch kann und will sich auch

Andreas Hoffmann-Ocon, PeterMetz (Hrsg.): «Schuljugend unternationalem Anspruch», Schnei-der Verlag Hohengehren/VerlagPestalozzianum, Zürich, 2010,228 Seiten, Fr. 29.–, ISBN 978-3-03755-111-0, www.phzh.ch

die SLZ im Zeichen der «Geisti-gen Landesverteidigung» nichtentziehen. «Das völkische undnationale Begriffsinstrumenta-rium ist auch in der SLZ zu fin-den», stellen die Autoren fest,wobei es in erster Linie um Be-griffe wie «Volksgemeinschaft»oder «nationale Erziehung»geht.

Ideologie kontra IdealAllerdings sei die Bedeutungs-ebene eine grundsätzlich an-dere: Während die «Volksge-meinschaft» der NS-Ideologenzur Ausgrenzung und Vernich-tung von Menschen und Kultu-ren führte, war das in der SLZvertretene Gemeinschaftsidealein – wie es im Buch heisst –pädagogisch-demokratisches,«das sogar helfen sollte, Mi-lieu-, Konfessions- und Leis-tungsgegensätze aufzuheben».Stellt man die Zeitumstände,inklusive Wirtschaftskrise, undden traditionell starken Ein-fluss der deutschen Pädagogik

auf die Schweizer Schulen inRechnung, so ist dies eine be-merkenswerte Leistung unse-rer Vor-Vorgänger.

Heinz Weber

Andreas Hoffmann-Ocon / Peter Metz (Hrsg.)

Schuljugend unter nationalem Anspruch

Bildungshistorische Untersuchungen zurschulpädagogischen Publizistik und zu visuellen Medien

in der Schweiz und in Deutschlandin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

CAS Autismus-Spektrum-Störungen:Grundlagen, Interventionen, Perspektiven

Schaffhauserstrasse 239, Postfach 5850, CH-8050 Zürichwww.hfh.ch

Zentrale Ziele des CAS sind die Vermittlung von autismus-spezifischem Basiswissen und praktischen Handlungs-grundlagen für einen professionellen und förderlichenUmgang mit Kindern und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung.

Der CAS richtet sich an Praktikerinnen und Praktiker aus(heil-)pädagogischen Arbeitsbereichen, in denen mitKindern und Jugendlichen mit Auffälligkeiten aus demSpektrum autistischer Störungen gearbeitet wird.

BeginnJanuar 2012

Anmeldeschluss10. November 2011

Informationsveranstaltung an der HfH ZürichDienstag, 24. August 2011, 16.00 -17.15 UhrAnmeldung erwünscht an [email protected]

Detailprogramm, Information und Anmeldungwww.hfh.ch/weiterbildung, 044 317 11 81, [email protected]

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33BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Anmeldeschluss zur Teilnahme: 11. November 2011Einsendeschluss für die Arbeiten: 13. Januar 2012

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34BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Häufige Schreibfehler, schlechter Lese-fluss, ungenügendes Textverständnis –viele junge Männer treten die Rekruten-schule mit Defiziten im Lesen undSchreiben an, oft verbunden mit nega-tiven Schulerfahrungen. Betroffene kön-nen sich freiwillig für das Kurzpro-gramm LUSIA (Lernen und Schreiben inder Armee) anmelden. Der Kurs bietetihnen die Möglichkeit, Ressourcen zuerkennen und Stärken zu fördern. DieArmee als unterstützende Hand bei per-sönlichen Problemen – dies ist in derÖffentlichkeit noch wenig bekannt.

Madlen Blösch

Nach der Sportstunde in frühsommer-licher Hitze sitzen die Rekruten frischgeduscht an ihren Schreibtischen im an-genehm kühlen Schulungsraum derKaserne Reppischtal in Birmensdorf.Aus verschiedenen Rekrutenschulen derganzen Schweiz stammend, lernen siehier während drei mal drei Tagen imKurs «Lesen und Schreiben in der Ar-mee» (LUSIA) eine ganz andere Seitedes Militärbetriebs kennen.Zum Beispiel Sven: «Ich habe währendder ganzen Schulzeit Schwierigkeitengehabt, beim Lesen die Texte zu verste-hen», erzählt der 19-jährige Luzerner.Deshalb habe er sich auf die deutscheSprache konzentriert und Französischweggelassen. «Ich bin sehr froh, dass dieArmee diesen Kurs anbietet», sagt dergelernte Zimmermann. Er mache täg-lich Fortschritte.Auch Rekrut Adrian berichtet, er habeSchwierigkeiten beim Lesen: «Der Lese-fluss ist nicht gut; beim Lesen einesTextes bin ich sehr langsam.» Auch derMaurer aus dem Berner Oberland ist zu-frieden mit dem Angebot. «Die Kurslei-ter schauen genau, was nicht klappt undbieten dann individuelle Arbeitsblätteran.»

Was ist in der Schule schiefgelaufen?Für Walter Holdener, mehrjährigerKursleiter und neu zuständig für die

Kursadministration, ist die RS die letzteChance, junge männliche Erwachsenefür ein derartiges freiwilliges Projekt zugewinnen. LUSIA werde in allen Re-krutenschulen vorgestellt. Von Lese-und Rechtschreibschwächen Betroffenekönnten sich dann beim Kader melden.«Wenn sie diesen Schritt machen, sindsie in der Regel sehr motiviert.»Als Erstes werden in einem Einstiegsge-spräch gemeinsam mit den Rekruten dieSchwerpunkte für ihre Zeit bei LUSIAerörtert: Grammatik, Rechtschreiben,

Lesen und Verstehen. «Immer wiedermüssen auch Rekruten zurückgeschicktwerden, beispielsweise wenn sie zu gutsind.» Denn es bestehe durchaus die Ge-fahr, dass Rekruten lieber bei LUSIAmitmachten anstatt beim üblichen Mili-tärbetrieb.Lukas Pfeiffer, in zivil Sekundarlehrer inVeltheim, ist einer der sechs Kursleiter.Er empfindet diese Art des Unterrichtsmit erwachsenen Menschen als einewillkommene Abwechslung. Was könntebei den Betroffenen während den neun

Es geht nicht nur um Buchstaben, sondern auchum SelbstvertrauenMit LUSIA hilft die Schweizer Armee, Bildungslücken im Umgang mit Schrift zu füllen – für die betroffenen«Schüler» eine grosse Chance, aber auch für ihre Lehrer eine positive Erfahrung.

Vor allem Buben bleibt – trotz neun Jahren Schule – die Welt der Schrift oft fremd.

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35BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORTAGE

Jahren Schule schiefgelaufen sein? «Dasfrage ich mich manchmal auch», meintPfeiffer. Er habe jedenfalls aufgrund derhier gemachten Erfahrungen im Unter-richt Umstellungen vorgenommen. «Ichhabe realisiert, dass man in der Schuleauch vieles kaputt machen kann. Ein Re-krut erzählte mir, er habe während derSchulzeit praktisch nur Diktate ge-schrieben und fast nur Einser gehabt.Solche Erfahrungen holen ihn immerwieder ein, wenn er etwas schreibenmuss.»Er höre von Lehrpersonen, die tatsäch-lich kaum Aufsätze schreiben lassen,weil sie viel Arbeit zum Korrigieren ge-ben. Pfeiffer schüttelt den Kopf: «Diktatesind für Lehrer das Einfachste.» Für je-manden hingegen, der Probleme habemit der Rechtschreibung, seien Diktateder Untergang.Er erinnert sich an einen Rekruten, derweinend berichtete, wie er während derSchulzeit «fertiggemacht» worden sei.«Mir ist wichtig, den Teilnehmern aufzu-zeigen, dass sie durchaus etwas kön-nen», betont Lukas Pfeiffer. Hier könneer im kleinen Rahmen etwas beitragen.«Es ist schön, wenn sich die Rekrutenam Schluss des Kurses bedanken undsagen, sie hätten nie gedacht, dass dieArmee auch etwas derart Sinnvolles an-biete und sie persönlich davon profitie-ren könnten», meint er lachend.

Stärken erkennen und nutzbar machenEbenfalls seit sechs Jahren ist der ehe-malige Primarlehrer und jetzt in derErwachsenenbildung tätige HanspeterOtt Kursleiter. Was reizt ihn an dieserAufgabe? Es gehe um die Entwicklungder Struktur, in dieser kurzen Zeit mög-lichst viel bewegen zu können. «Nebendem inhaltlichen Bereich gilt es, dasSelbstvertrauen dieser jungen Men-schen zu stärken.»Bei Kursbeginn müssten alle einen Vor-trag halten zu einem für sie nahelie-genden Thema. «Dies ist eine äusserstspannende Sache, da tauchen plötzlichRessourcen auf, die bis anhin unent-deckt geblieben sind. Die Stärken kön-nen dann ganz bewusst gefördert wer-den. Das soll verhindern, dass der Fokus

ständig auf den Schwächen liegt.» Hans-peter Ott erinnert sich an einen Rekru-ten, der nicht in der Lage war seine Postzu lesen und zu bearbeiten. SeineSchwester erledigte dies für ihn. «Wirhaben ihn motiviert, seine Angelegen-heiten künftig selber in Ordnung zu hal-ten. Es ist unser Ziel, dass sie auch nachder RS dranbleiben.» Dies sei leider rela-tiv schwierig, denn die Betroffenenmüssten dies dann in der Freizeit tunund dafür auch Geld aufbringen.Ob er nach Beendigung der RS weiterdranbleiben werde – darüber hat sichManuel noch keine Gedanken gemacht.Er hatte schon immer Probleme mitSchreiben. «Deshalb besuchte ich zu Be-ginn eine Sprachheilschule. Noch heutemache ich viele Schreibfehler», erzähltder gelernte Koch aus dem KantonSchaffhausen. Durch das tägliche Übenmache er gute Fortschritte. Er lobt dieLehrer, sie seien sehr angenehm und«nicht so militärisch». Gut findet er, dassimmer dieselbe Lehrperson für die glei-chen Schüler zuständig sei.

AusweichstrategienDiese individuelle Betreuung ist für Wal-ter Holdener elementar. «So entstehteine Vertrauensbasis zwischen Lehrper-son und Rekrut. Eine Situation, die man-che während ihrer ganzen Schulzeitkaum erfahren haben.»Deshalb hätten viele Betroffene Aus-weichstrategien entwickelt. Holdener,

Sekundarlehrer in Unteriberg: «Ichdenke, wenn es einer in einer Klasse von20 bis 25 Schülern geschickt anstellt,fällt er nicht auf, wenn er sich unter demRadar bewegt. Das Ganze hat ja nichtsmit Intelligenz zu tun.» Es könne auch inder Biographie etwas vorgefallen sein,oder, was er immer wieder antreffe:«Vom Niveau des Schreibens her bleibendie Schüler auf Primarstufe stehen; sieschreiben als junge Männer noch genaugleich – so wie sie etwas hören. Der ent-sprechende Transfer hat wohl einfachnicht stattgefunden.»Zum Schluss eine Anekdote vom Besucheiner Buchhandlung: Solche Besuchefinden regelmässig während der Kursestatt. «Es erstaunt immer wieder, dass esunter den Teilnehmenden Leute gibt,die noch nie in ihrem Leben ein Buchganz gelesen haben. Wir hatten einenRekruten, der kam aus der Buchhand-lung raus mit einem Riesenstrahlen: Erhabe gerade sein allererstes Buch ge-kauft. Ein schöner Moment.»

Weiter im Netzwww.lesenlireleggere.ch – Ausgangs-portal für ein entstehendes Netzwerk«Illettrismus», lanciert vom Bundesamtfür Kultur und realisiert vom ZentrumLesen der Pädagogischen HochschuleFHNWwww.lesenschreiben.ch – DachverbandLesen und Schreiben

Die individuelle Betreuung ist für Walter Holdener elementar.«So entsteht eine Vertrauensbasis zwischen Lehrperson und Rekrut.Eine Situation, die manche während ihrer ganzen Schulzeit kaumerfahren haben.»

1. Preis im Kampf gegen Analphabetismus

Das Kurzprogramm LUSIA wird in dieser Form seit sechs Jahren in der deutschspra-chigen Schweiz angeboten mit dem Ziel, die Integration von Rekruten zu fördern, wel-che Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben haben. Anfang der 90er-Jahre wurde dasProjekt in der Romandie lanciert und gewann 1995 in einem UNESCO-Wettbewerbgegen Analphabetismus den 1. Preis.In der Schweiz gibt es laut einer Untersuchung rund 800000 Menschen funktionaleAnalphabeten. Dies entspricht zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung mit einemLeseverständnis auf Niveau 2. In der Praxis bedeutet dies für die Betroffenen, dassbeispielsweise für sie aus einem Medikamenten-Beipackzettel nicht ersichtlich ist,welche Dosis maximal pro Tag davon eingenommen werden darf.

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Man muss nicht mehr im selben Raum, ja nicht einmal inderselben Stadt oder im selben Land sein, um als Teameffektiv zusammenarbeiten zu können. Dass eine ortsun-abhängige Kollaboration sogar in einer Schule funktioniert,beweist die Talentschule Surselva, in der junge Sport- undMusik-Talente ihre Ausbildung, ihr Training, ihre Wettkämp-fe und ihre Auftritte unter einen Hut bringen müssen.Die Schülerinnen und Schüler der Talentschule legen oftlange Distanzen zwischen ihrem Zuhause, der Schule undden Trainingsörtlichkeiten zurück. Zudem ist es wichtig fürsie, mit ihrer Ausbildung fortfahren zu können, auch wennsie wegen Trainings, Wettkämpfen oder Aufführungen nichtan der Schule sind. Mit allem, was ihnen Proben und sport-liche Trainings abverlangen, müssen sie das Beste aus derverfügbaren Zeit zum Lernen herausholen – im Klassenzim-mer wie auch ausserhalb. Die Talentschule Surselva ist fürihren fortschrittlichen Einsatz von modernen Technologienim Unterricht und ihren innovativen Ansatz, junge undtalentierte Musiker und Athleten auszubilden, bekannt. Ander Schuleröffnungsfeier resümierte der FussballspielerDiego Benaglio: «Ob im Sport oder in der Kunst: Am Anfangjeder Karriere besteht die wichtigste Aufgabe darin, hervor-ragende Leistungen zu fördern und gleichzeitig die besteakademische Ausbildung zu ermöglichen. Die TalentschuleSurselva tut dies in beispielhafter Art und Weise.»Durch die Nutzung der Intel Learning Series schuf die Talent-schule Surselva eine technologisch geprägte Lernumgebung,welche die Ausbildung vor Ort im Unterricht sowie auchunterwegs unterstützt, vereinfacht und verbessert: Alle Stu-denten besitzen einen Intel-powered convertible ClassmatePC, den sie überall, auf dem Schulgelände und unterwegs,benutzen können. Diese robusten Netbooks sind speziellausgerüstet für gemeinschaftliches und interaktives Lernen.

Sie können durch das Drehen des Bildschirms zudem ein-fach in einen Tablet-PC mit Touchscreen verwandelt werden.Effektives Lernen im Klassenzimmer und unterwegsIm Klassenzimmer wird ein SMART Board InteractiveWhiteboard System (interaktive Wandtafel) sowie eineInteractive Learning Software eingesetzt. Dies ist eine inte-grierte Lösung, welche in Verbindung mit dem ClassmatePC das Lernen im interaktiven Klassenzimmer fördert. DieLehrpersonen benützen die Classmate PCs sowie die SMARTClassroom Suite. Dies ermöglicht ihnen eine effizienteKlassenzimmerorganisation, ein einfaches Vorbereiten undZustellen von Lektionen und Beurteilen des Verständnissesder Studenten während der Lektion. Schüler können Multi-media-Inhalte kreieren und organisieren, Notizen schreiben,zusammen arbeiten und Dokumente gemeinsam nutzen.Um biologische und geografischeProzesse in der virtuellen Reali-tät zu demonstrieren, wird eineBildungssoftware eingesetzt, dieinteraktive 3D-Tools bereitstellt,welche das Ansehen und dasBearbeiten am SMART Boardermöglichen.Um die Möglichkeiten zu erwei-tern, wenn die Studenten nichtan der Schule sind, setzt dieTalentschule die SMART Bridgitconferencing Software ein. Sieermöglicht es, über den ClassmatePC an Lektionen teilzunehmen,auch wenn ein Schüler oder eineSchülerin unterwegs ist. Beispiels-weise kann ein Skirennfahrer, dereinen Teil des Tages auf der Pisteverbringt, über seinen ClassmatePC in der Skihütte mitverfolgen,was der Lehrer im Klassenzimmeran die interaktive Tafel schreibt.Er kann sogar an Diskussionen

Talentschule Surselva – effektives Lernenim Klassenzimmer und unterwegs

Technischer SupportDie Talentschule arbeitete mit der NovIa aG zusammen,dem Schweizer Anbieter der Intel Learning Series und IntelEducation Solution Provider.Sie• … stellt IT und Netzwerk Support bereit, damit die Infra-struktur stimmt und alle Systeme richtig konfiguriert sind.• … hilft der Schule, die beste Software und Software-An-wendung zu finden, um die Bedürfnisse der Lehrpersonenund Studenten zu befriedigen.• … stellt den Lehrpersonen Trainings zur Verfügung, umalle anfänglichen Bedenken zu überwinden und eine hoheAkzeptanz zur Technologie herzustellen.Diese gemeinschaftliche Beziehung und die fortschrittlichePlanung waren die Grundlage für das erfolgreiche Projekt.

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im Klassenzimmer teilnehmen. Zudem können Schüler undLehrer einander ihre Schreibtischinhalte zur Verfügungstellen.Umgang mit modernen TechnologienDurch die Intel Learning Series-Lösungen können die Stu-denten permanent mit der Arbeit für die Schule mithalten,trotz ihres anspruchsvollen Termin- und Trainingsplansausserhalb der Schule. Die Schüler können gemeinsam aneinem Gruppenprojekt arbeiten, obwohl nicht alle Grup-penmitglieder am selben Ort sind. Zudem eignen sie sichFertigkeiten im Umgang mit modernen Technologien an,die in Zukunft sehr wertvoll sein werden, sei das in derAusbildung, im Praktikum oder im Job. Die Erfahrungen mitdiesem Unterricht zeigen, dass die Lernenden den Unter-richtsinhalt besser verstehen und behalten können. DieTechnologien werden in allen Unterrichtsfächern eingesetzt,aber vor allem in Sprachfächern, im Geschichts- und Geogra-phieunterricht.Die Lehrpersonen berichten, dass sich durch das Educa-tional Eco System sowohl das Präsentieren von Gruppen-lektionen wie auch von individuellen Aufgaben verbesserthat. Zudem können sie auf die einzelnen Bedürfnisse jederStudentin und jedes Studenten viel besser eingehen. MittelsSoftware, Hardware und Service der Intel Learning Seriessetzt die Talentschule eine wirksame E-Learning-Umgebungein, um die zukünftige Generation von Spitzenathleten undStarmusikern zu fördern. Das erste Jahr des Pilotprojektswar dermassen erfolgreich, sodass die Talentschule für

die neuen Schüler im Jahr 2010 zusätzliche Intel-poweredClassmate PCs und interaktive Whiteboards erworben hat.Weitere Informationen:www.talentschule-surselva.chwww.novia.chwww.intellearningseries.comwww.smarttech.comwww.p3d.com.brZusätzliche Informationen zu den Classmate PCs, den IntelLearning Series und dem Angebot von NOVIA AG werden ander Worlddidac 2012 präsentiert.Über die Talentschule SurselvaDie öffentliche Talentschule Surselva liegt in der GemeindeIlanz, im Surselva-Gebiet in Graubünden. Die Schule wurde2009 mit dem Ziel gegründet, ausgewiesenen Talenten ausmusischen und sportlichen Bereichen mit einem hohenTrainingsaufwand eine Möglichkeit zu geben, ihr Potentialvoll auszuschöpfen. Eine Lernumgebung mit spezialisier-ten Fachkräften für sportliche Aktivitäten und Musik stelltzusammen mit dem Schulunterricht eine qualitativ hoch-stehende Ausbildung bereit. Die Talentschule gewann dieUnterstützung von Diego Benaglio, Schweizer National-Fuss-ballgoalie, und Dario Cologna, schweizerischer Weltmeisterim Skilanglauf. Im ersten Jahr nach der Schuleröffnungwaren 16 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, imzweiten akademischen Jahr konnte die Talentschule bereitseine zweite Klasse aufnehmen.

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38BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Für mich als berufspolitisch aktive Lo-gopädin ist diese Professur sehr wich-tig», meint die Präsidentin des St.GallerBerufsverbandes Maja Hirschbühl. «Da-mit verknüpft, hege ich grosse Erwar-tungen an die Forschung. Bis anhinwaren wir oft abhängig von Forschungs-ergebnissen anderer Länder, eine er-weiterte schweizerische Forschung isterstrebenswert. Zudem erhoffe ich mireine grössere Bekanntheit in der univer-sitären Landschaft und mehr Eigenstän-digkeit für die Logopädie.»Professor Erich Hartmann fügt an: «DerWunsch nach mehr Forschung und wis-senschaftlich abgesicherter Praxis istberechtigt und wurde in den vergange-

nen Jahren zunehmend lauter. Wichtigist, Personen aus der Schweiz zu rekru-tieren und den wissenschaftlichenNachwuchs zu fördern.»

Susan Edthofer

Seit April dieses Jahres ist Erich Hart-mann im Amt. Mit seiner Professur fürLogopädie sind zahlreiche Erwartungenverknüpft: «Natürlich spüre ich, dassgrosse Hoffnungen auf unmittelbare(Praxis-)Auswirkungen in die neuge-schaffene Professur gesetzt werden. Inerster Linie sehe ich darin jedoch eineAnerkennung des Berufsstandes.»

Idee und PläneErich Hartmann hat sich unter anderemzum Ziel gesetzt, vermehrt nach aussenzu treten. «Schwerpunkte sehe ich in derwissenschaftlichen Arbeit, das berufspo-litische Engagement ist primär Sacheder Verbände. Gerne würde ich auch mitandern Departementen zusammenar-beiten. Mir schwebt eine Verknüpfungmit bestehenden Angeboten vor, zumBeispiel mit Psychologinnen, Neurolo-gen und Sprachwissenschaftlern. BeiForschungsprojekten sind Vernetzungenenorm wichtig.»Geplant ist zudem die Schaffung eineskonsekutiven Masterstudienganges mitSchwerpunkt Logopädie. In Zusammen-

Frischer Wind und Anerkennung für die LogopädieMit einer Professur in Logopädie an der Universität Freiburg wurde ein wichtiger Schritt zur Aufwertungdes Berufes getan. Hoffnungen richten sich auf einen Masterabschluss mit Schwerpunkt Logopädie,intensivere Forschung und akademische Nachwuchsförderung. Eine Berufsvertreterin und der neu ernannteProfessor reflektieren die Situation und formulieren Erwartungen.

Bereits im Kleinkindalter werden sprachliche Auffälligkeiten lustvoll und spielerisch angegangen.

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39BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORTAGE

hang mit dieser neu zu konzipierendenAusbildung erhofft sich Erich Hartmanndiverse Kooperationsmöglichkeiten mitNachbargebieten.«Natürlich wäre es naiv zu glauben, dassein Masterabschluss im Berufsleben ei-ner Logopädin alles verändert, auchwenn sich neue Türen öffnen undandere Optionen ergeben», resümiertErich Hartmann und betont, dass der ge-plante Master akademischer Natur sei.Im Gegensatz zu den Weiterbildungs-mastern der Fachhochschulen, die eineSpezialisierung für den Berufsalltag be-deuten.Ein modernes Bild der Logopädie zuvermitteln, ist keine einfache Aufgabe.Veraltete Vorstellungen halten sich hart-näckig. Oft wird Logopädie auf das Kor-rigieren von Lispeln und das Üben vordem Spiegel reduziert. Seit dem Kino-Kassenschlager «The King’s Speech»sind auch Probleme rund ums Stotternwieder präsenter. Ein idealer Anknüp-fungspunkt, denn Aufklärung tut Not.«Es ist an der Zeit aufzuzeigen, in wel-cher Weise sich unser Beruf gewandelthat und etwas salopp ausgedrückt, dieMarke Logopädie zu etablieren», istMaja Hirschbühl überzeugt.

Einzeltherapie versus Arbeit in GruppenBei den Behörden besteht die Tendenz,alle sonderpädagogischen Massnahmenin einen Topf zu werfen. Dass der Auf-trag der Logopädie ein anderer ist alsderjenige der schulischen Heilpädago-gik und ein Unterschied zwischen För-derung und Therapie besteht, wird zuwenig berücksichtigt.Der logopädische Therapieauftrag istnicht direkt mit den Lernzielen derSchule verbunden. Ausgangspunkt istder sprachliche Entwicklungsstand desKindes, der mit allen anderen Entwick-lungsbereichen zusammenhängt undsich teilweise um Jahre verzögert.Aufgrund der Komplexität der Sprach-erwerbsstörungen hat sich das Ein-zelsetting bewährt. Mit individuell aus-gearbeiteten Therapiezielen könnenProbleme am effizientesten angegangenwerden. Bei der Wortschatzarbeit odereinem Transfer von gelernten Sprach-strukturen in die Spontansprache kanndie Bildung von Gruppen hingegen sinn-voll sein.

Früh übt sichZunehmend stärker gewichtet wirdmittlerweile der Frühbereich. Bereits

mit zweijährigen Kindern wird logo-pädisch gearbeitet. Werden sprachlicheDefizite früh aufgearbeitet, erhält dasKind bessere Lernchancen für seineschulische Laufbahn. Allerdings könnenEltern von Kleinkindern nicht in allenKantonen direkt an eine Logopädin,einen Logopäden gelangen. Bis zumSchulalter muss die Therapie vielerortsdurch einen Arzt eingeleitet werden.Verbesserte Abklärungsverfahren be-wirken, dass mehr Kinder mit sonderpä-dagogischen Bedürfnissen erfasst wer-den und früher eine Therapie erhalten.Dass gewisse Kinder in ihren Leistun-gen zurückfallen und Defizite augenfäl-lig werden, ist auch auf die stetig wach-senden Anforderungen zurückzuführen.Durch die verstärkte Integration werdendie Klassen heterogener, im Unterschiedzu den Lernzielen, die trotz Anspruchauf Individualisieren homogener blei-ben. Deutlich zeigt sich, dass gesetzteZiele und Realität oft nicht übereinstim-men. In ihrer Arbeit müssen Lehrperso-nen also einen Spagat vollbringen, dersie täglich von neuem herausfordert.

Therapie und FörderungEine Logopädietherapie richtet sichnach der Diagnose und ist ursachen-,

nicht symptomorientiert. Bei den Elternbraucht es nicht selten Aufklärungsar-beit, damit sie den Aufbau einer Thera-pie nachvollziehen können. Auch in derZusammenarbeit mit Lehrpersonen undBehörden sind die deutschsprachigenBerufsverbände darauf bedacht, dass dieBegriffe «Sprachförderung und Sprach-therapie» richtig interpretiert werden.In einer Petition heisst es: «Sprachförde-rung ist in die Lebenswelt eines jedenKindes eingebettet und findet durchInteraktionen mit Mensch und Umweltstatt. Sie ist immer Teil der Lern- undBildungsprozesse. Demgegenüber hilftlogopädische Therapie Kindern mitSprachstörungen, ihre Sprachkompe-tenzen zu entwickeln und zu erweitern.»Um den Zugang zur logopädischen The-rapie nicht zu erschweren oder gar zuverwehren, sollten politische Entschei-dungsträger solche Unterschiede in ihreSchulreformen einbeziehen.

Weiter im Netzwww.logopaedie.ch

Die Einzeltherapie setzt dort ein, wo das Kind einen individuellen, speziellen Förderbedarfaufweist.

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NOVIA AG Communication Platforms

CH-8153 Rümlang

[email protected], www.novia.ch

atesum AG, CH-9471 Buchs SG

www.atesum.com

Oberstufe BuGaLu

Mehr als 240 Lernende sind an derOberstufe BuGaLu und werden von 30Lehrpersonen unterrichtet und aktiv aufihrem Bildungsweg begleitet. An derOberstufe BuGaLu werden sechs Real,eine Klein- und sieben Sekundarklassenunterrichtet.

Spannend ist hier die Tatsache, dassdie Oberstufe BuGaLu drei Gemeinden,Bütschwil, Ganterschwil und Lütisburg, imschönen Toggenburg vereint.

Die Lehrpersonen der OberstufeBuGaLu sind gegenüberneuen Lösungs-ansätzenund innovativen Techno-logien sehr aufgeschlossen.So war es nicht weiterverwunderlich, dass die ander Worlddidac 2010gesammelten Eindrückeanregende Ideen hervor-riefen, welche als baldin die Tat umgesetztwurden.

Innert kürzester Zeitwurden 12 Classmate PCsund ein mobiCAL ange-schafft. Patrick Naef,Schulleiter und Informatik-verantwortlicher hat diesenProzess ins Leben gerufen,begleitet und mit seinenKollegen umgesetzt. Dankguter Vorbereitung undEinführung wurde der mobiCAL mit denClassmate PCs von Lehrern und Schülernproblemlos und hochmotiviert in denSchulalltag aufgenommen und ist heuteaus der gesamten Infrastruktur nichtmehr wegzudenken.

ICT-Klassenzimmer

Wieso die Wahl auf die Classmate PCs undden mobiCAL fiel, ist einfach zu erklären -der Classmate PC ist für Schüler entwickeltworden und entsprechend robust in seinerAusführung. Dank der Touch-Funktion imTablet-Modus kann der Schüler intuitiverdie gestellten Aufgaben erfüllen.

„Quadratisch, praktisch, gut“ -erste Schritte in Richtung interaktive und schlüsselfertige Kommunikationslösungenan der Oberstufe Bütschwil-Ganterschwil-Lütisburg (BuGaLu)

Der mobiCAL in Kombination mitden 12 angeschafften ClassmatePCs ist der nächste kleine Schritt zueinem ICT-Klassenzimmer. Diesesmobile ICT-Klassenzimmer ermöglicht,unabhängig ob es sich um einengeleiteten oder individuellen Unterrichthandelt, im im Vergleich zu denbisherigen Unterrichtsmöglichkeiten,flexiblere, intuitivere und erfolgreichereSchullektionen.

Das ICT Klassenzimmer im Einsatz

Der mobiCAL ist unter anderem idealfür mobile unkonventionelle Einsätze imUnterricht, wie z.B. für Projektarbeitenim Freien oder generell ausserhalb desSchulareals. Seine robuste Hülle sowie dasintegrierte Netzteil und der hinzugefügteAccess Point unterstützen den Unterrichtin seiner kleinstmöglichen Einheit. DieMöglichkeit des Abschliessens rundet dasICT-Klassenzimmer in seiner Funktionalitätab.

Die Oberstufe BuGaLu hat sich anfänglichfür einen Halbklassensatz entschiedenund setzt diesen in Gruppenarbeiten undspeziellen Unterrichtssequenzen ein.

Der mobiCAL und die Classmate PCsfügen sich einfach und nahtlos in die

vorhandenen Technologien wie zumBeispiel den digitalen Hellraumprojektoren,den Laptops, den fix installierten PC’s undden Beamern im Klassenzimmer ein.

Die Verfügbarkeit der technischenHilfsmittel wird über eine Ausleihlisteverwaltet. Dank des kollegialen undanpassungsfähigen Miteinanders derLehrer kann die Nachfrage nach demmobilen ICT-Klassenzimmer reibungslosgestillt werden.

Patrick Naef ist sich sicher,dass der „konventionelle“Unterricht nicht ersetzt werdenkann, doch sind die neuenTechnologien richtig eingesetztunverzichtbare Hilfsmittel.Ebenso ist es unumgänglich,dass Jugendliche bereits imSchulalltag die Gelegenheiterhalten mit zukünftigenKommunikationsmitteln zuarbeiten.

In diesem Bewusstseinbeobachtet die OberstufeBuGaLu die Trends undFortschritte der Technologiengespannt.

Auch wird die Oberstufe weitere tech-nische Hilfsmitte für sich auf Alltags-tauglichkeit prüfen und zu gegebenemZeitpunkt erweitern. Doch für den Momentist sie mit dem mobiCAL, den Classmate PC’sund den digitalen Hellraumprojektoren gutausgerüstet und sehr zufrieden.

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SPANIEN

Auf dem Jakobsweg / Von Parador zu Parador

Reisetermin: 2.10. - 9.10.2011

8-tägige LCH-Spezialreise

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43BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

1. Tag, So: Flug nach SpanienAm Vormittag Linienflug mit Lufthansa vonZürich nach Frankfurt und weiter in den NordenSpaniens. Begrüssung am Flughafen von Bilbaound Fahrt nach Santillana del Mar, wo Sie imHerzen des Ortes der ****-Parador „Gil Blas“,untergebracht in einem Herrenhaus aus dem17./18. Jahrhundert, erwartet. Beim Rundgangdurch das verträumte Örtchen, wo Adelspalästedie engen Gassen säumen, bestaunen Sie in derStiftskirche mittelalterliche Pracht. 125 km.

2. Tag, Mo: Zeitreise in die SteinzeitAuf in die Steinzeit: 14000 Jahre alteockerfarbene Zeichnungen von Pferden,Hirschen, Bisons und Menschen erzählen inPuente Viesgo beim Besuch der Höhle El Castillovom Leben früher Vorfahren. Weiter an der Küstemit Stopp in Llanes, wo am Hafen die bemaltenWellenbrecher des baskischen Künstlers Ibarrolaein witziger Hingucker sind. Logis nehmen Sieheute in Gijón im ****-Parador „Molino Viejo“,ruhig gelegen in einer einhundert Jahre alten,ehemaligen Mühle, von der aus sich einschöner Abendspaziergang im angrenzenden Parkanbietet. 170 km.

3. Tag, Di: León und JakobswegIn Richtung Jakobsweg machen Sie sichsüdwärts auf in die Königsstadt León, wo Sie zuFuss durch die lebhafte Altstadt bummeln undsich zur Besichtigung der Kathedrale mit ihrenleuchtenden Glasfenstern sowie der GrablegeSan Isidoro der leonesischen Könige mit einembedeutenden romanischen Freskenzyklusbegeben. Auf der Weiterfahrt passieren Sie aufdem historischen Jakobsweg das Bierzotal mitseinen Weinbergen sowie schiefergedecktenHäusern und erreichen am Abend galicischenBoden - eine üppig grüne, abwechslungsreicheLandschaft erwartet Sie in diesem Teil Spaniens!Tagesziel ist der Parador „Monasterio SanVicente do Pino“ in Monforte de Lemos, der hochüber der Stadt in einer monumentalen ehemaligenKloster- und Palastanlage eingerichtet ist. 380km.

4. Tag, Mi: Jakobsweg-WanderungMaisspeicher und Granithäuser bilden die Kulissefür die heutige Wanderung (2 Std., leicht bismittel) in einer galicischen Region, die nochheute von Landwirtschaft und Viehzucht geprägtist. Eukalyptusbäume, Fingerhut, Erika, bemoosteSteine und Farne säumen den Weg, auf dem seitJahrhunderten die Pilger gen Santiago ziehen.Auch die Wehrkirche von Portomarín zeugt vonder grossen Bautätigkeit in der Romanik, und diePilger bestimmen noch heute das Bild des Dorfes.Vielleicht lockt zum Abschluss des Tages einerfrischendes Bad im Swimmingpool desParadors? 180 km.

5. Tag, Do: Auf ans Meer!Durch waldige Gegenden, wo einst derJohanniterorden für den Schutz der Dörferzuständig war, geht es nach Ourense, bekanntfür seine Kathedrale, eine der letzten grossenKirchen der Romanik. Beim Spaziergang durchdas historische Zentrum der ThermalstadtOurense entdecken Sie auch die Quelle Fuente delas Burgas mit ihrem 67°C heissen Heilwasser.Weiterfahrt zum Bummel durch dieverschlungenen Gassen der Altstadt vonPontevedra und an die galicische Küste nachCambados - ohne weiteren Hotelwechsel wohnenSie in den nächsten Tagen im historischen Kerndieses kleinen Küstenortes im ****-Parador „ElAlbariño“ in einem typisch galicischen Landhausaus dem 17. Jahrhundert, wo auch dietraditionelle Gastronomie gepflegt wird. 190 km.

6. Tag, Fr: Ruhe- und Entdeckertag„Arm, adelig und verträumt“: Überraschend viele

alte Adelspaläste schmücken den kleinen Ort, derheute auch für die spanischen Besucher einbeliebtes Ausflugsziel darstellt. Vormittagsunternehmen Sie mit Ihrer Reiseleitung einenStadtspaziergang, der durch einen Besuch ineiner der berühmten Bodegas abgerundet wird,denn in Cambados keltert man die Albariño-Traube, die für besten Weisswein bekannt ist ...den Sie bei einer Probe natürlich auch verkosten.Nach der Freizeit am Nachmittag, die Sie javielleicht am Meer verbringen, liest Ihnen IhreReiseleitung, bei Kaffee und Kuchen, im Paradoraus einem Roman eines galicischen Schriftstellersvor.

7. Tag, Sa: Grab des Apostels JakobusAusflug ins nahe Santiago de Compostela, seitBeginn des 9. Jahrhunderts das Ziel unzähligerJakobspilger. In der aus Granit erbauten Altstadt(UNESCO-Kulturdenkmal) spazieren Sie durchenge Gassen, über lauschige Plätze sowie überden bunten Markt, wo die Bauern ihre Produktefür die gute galicische Küche anbieten, undentdecken dabei Kirchen und Klöster an allenEcken und Enden. Mittendrin an der schönenPlaza del Obradoiro erhebt sich die prachtvollemittelalterliche Kathedrale, in der Sie mittags diePilgermesse besuchen können. Nachmittagslernen Sie Santiago auf individuellen Pfadenkennen - lassen Sie das Alltagsleben dieser Stadtauf sich wirken, das gleichermassen von Pilgernund Studenten geprägt wird. Am spätenNachmittag Rückfahrt nach Cambados. 130 km.

8. Tag, So: Adiós, Galicia!Am frühen Morgen verlassen Sie den Parador inCambados und fahren auf landschaftlich schönerStrecke südwärts nach Portugal zum Flughafenvon Porto. 190 km. Mittags Rückflug mitLufthansa nach Frankfurt und weiter nach Zürichmit Ankunft am frühen Abend. IndividuelleWeiterreise zu den Ausgangsorten.

FlugIm Reisepreis enthalten ist der Linienflug mitLufthansa ab/bis Zürich.

Reisepapiere und GesundheitSchweizer Staatsbürger benötigen einen gültigenPersonalausweis oder Reisepass. Impfungen sindnicht vorgeschrieben.

ParadoresAus den dreissig Hotelbetten, mit denen dieParadores bei der Eröffnung des ersten Hausesim Jahr 1928 begannen, sind mittlerweile mehrals 10000 geworden und die Anzahl derEinrichtungen ist auf 93 gestiegen. Viele stilvolleParadores befinden sich in historischen Gebäudenwie ehemaligen Klöstern, Ordenshäusern,Burgen, Schlössern, Palästen, Landhäusern undMühlen. Heute präsentieren sich die Paradoresals eine exklusiv-renommierte Hotelkette mitinternationalem Prestige, die sich bewusst alsKulturträger Spaniens versteht.

HotelsStadt Nächte Hotel LandeskategorieSantillana 1 Parador ****Gijón 1 Parador ****Monforte 2 Parador ****Cambados 3 Parador ****Änderungen vorbehalten

ReiseversicherungenIm Reisepreis sind keine Reiseversicherungenenthalten.

Im Reisepreis enthalten• Linienflug mit Lufthansa von Zürich überFrankfurt nach Bilbao und zurück von Porto inder Touristenklasse

• 7 Übernachtungen in sehr guten Paradores• Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad oderDusche und WC

• Halbpension (7x Frühstücksbuffet und 7xAbendessen)

• Transfers und Rundreise in bequemem,klimatisiertem Reisebus

Und ausserdem inklusive• Speziell qualifizierte Studiosus-Reiseleitung inSpanien

• Willkommensgetränk• Tischgetränke (Wein, Wasser, Kaffee/Tee) beiallen sieben Abend-essen in den Paradores

• Weinprobe in Cambados• Lesestunde bei Kaffee und Kuchen• Eintrittsgelder (ca. 47 €)• Flughafensteuern, Lande- undSicherheitsgebühren (ca. 155 €)

• Reiseunterlagen mit einem Kunstreiseführer proBuchung

• Sicherungsschein

Reisepreis pro Person8 Reisetageab 20 Teilnehmern € 2.045,-bei 15-19 Teilnehmern € 2.225,-Einzelzimmerzuschlag € 345,-

Mindestteilnehmerzahlmin. 15 Personen / max. 25 PersonenSollte die Mindestteilnehmerzahl nicht erreichtwerden, kann der Veranstalter bis spätestens am21. Tag vor Reisebeginn vom Reisevertragzurücktreten (näheres siehe Reisebedingungen).

Veranstalter und ReisebedingungenVeranstalter dieser Reise ist die StudiosusGruppenreisen GmbH, Riesstr. 25, 80992München. Der LCH Dachverband SchweizerLehrerinnen und Lehrer tritt lediglich alsVermittler auf. Die Reisebedingungen desVeranstalters sind im Internet unterwww.agb-sgr.com druck- und speicherfähigabrufbar.

Zahlung / SicherungsscheinZahlungen sind nur bei Vorliegen desSicherungsscheines (wird mit derReisebestätigung versandt) im Sinne des § 651 kAbs. 3 BGB fällig. Bei Vertragsschluss wird eineAnzahlung von 20% des Reisepreises, maximaljedoch 1000 € pro Person, fällig. Der restlicheReisepreis wird am 20. Tag vor Reiseantritt bzw.spätestens bei Erhalt der Reiseunterlagen fällig.

Buchung und BeratungLCH Dachverband SchweizerLehrerinnen und LehrerReisedienstFrau Monika GrauRingstrasse 548057 Zürich

Tel.: 044 315 54 64Fax: 044 311 83 15E-Mail: [email protected]

Anmeldeschluss 2.8.2011

Auf dem Jakobsweg – Von Parador zur Parador

Page 44: 07 08 2011

44BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

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Ihr Ansprechpartner:

José Näf, B.A. HSG

Organisation Seminare

VVK AG | Hauptstrasse 53

Postfach 47 |CH-9053 Teufen

Seminardaten

August

Di, 23. August Rapperswil

Mi, 24. August Arbon

Mi, 31. August Einsiedeln

September

Do, 8. September Winterthur

Do,15. September Schaffhausen

Oktober

Do, 6. Oktober Heiden

November

Do, 3. November Arlesheim

Mi, 9. November Biel

Di, 22. November Solothurn

12

Handle an mir,

wie es deiner würdig ist,

nicht wie es meiner würdig istSaadi von Schiraz

2012Februar ………. Schulwoche

AUFGABEN FÜR DIESE WOCHE:

MontagDienstag

DonnerstagFreitag

Mittwoch

Samstag

Sonntag

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Bücher&HefteGeburtstage

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DonnerstagDonnerstag

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Wie es auch sei,das Leben, es ist gutJohann Wolfgang von Goethe

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SamstagSamstag

Sonntag

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45BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VERLAG LCH

«Noten, was denn sonst?!» enthält inhandlicher Form alles, was man als Leh-rerin und Lehrer (aber auch als Bil-dungspolitiker und -politikerin) überdieses Thema wissen sollte, sowie Im-pulse und Werkzeuge für das Entwi-ckeln einer Bewertungskultur, die dasmängelbehaftete System der Ziffernotenförderorientiert erweitert. Hinzu kom-men Reportagen aus Schulen, die aufdem Weg zu dieser Kultur bereits weitfortgeschritten sind. Illustrationen desZeichners Wilfried Gebhard würzen dasSachbuch mit anregender Ironie.«Noten, was denn sonst?!» ist im selbenStil gehalten wie das erfolgreiche «Ba-lancieren im Lehrberuf», von dem innertzwei Jahren mehr als 3000 Exemplarebestellt wurden.

Aus dem InhaltLandkarte schulische Beurteilungen –Koordinaten für ein komplexes Geschäft• Welches sind die Zwecke und Adres-

saten der Beurteilung?• Woran orientiert sich die Beurteilung,

an welchen Bezugsgrössen, Massstä-ben, Kriterien?

• Wie wird wahrgenommen, mit wel-chen Erhebungsmethoden?

• Wie werden Befunde und Urteile fest-gehalten und mitgeteilt?

Spielraum im BeurteilungsföderalismusNebst gesetzlichen Bestimmungen gibtes viel Spielraum für die Gestaltung vonBeurteilungsprozessen und -formen,den es kreativ zu nutzen gilt.

Erkenntnisse aus der HirnforschungMenschen sind keine sortierbaren Erb-sen, sie sind entwicklungsfähige Wesen.Damit das Kind produktiv auf Bewer-tung reagieren kann, braucht es Einsichtund Erklärungen.

Glasperlen des BildungssystemsWie Leistungsbeurteilungen an der eigent-lichen Leistung vorbeiurteilen. Verzerrun-gen und Zufälligkeiten schaffen Gewinne-rinnen und Verlierer.

Aus der Praxis der LeistungsbeurteilungResultate einer Untersuchung im KantonAargau: Lehrerinnen und Lehrer orientie-ren sich stärker als vermutet an konkretenLernzielen und Kriterien. Der Austauschinnerhalb des Kollegiums jedoch ist er-nüchternd gering.

Keine Noten – keine Beurteilung?Die Rückkehr zu Notenzeugnissen imKanton Appenzell Ausserrhoden. Ver-mächtnis einer unterbrochenen Reform.

Impulse für das Lernen und das BeurteilenPortfolios sind Belege des Lernens. Siedokumentieren einen komplexen Pro-zess von der Planung bis zur Präsenta-tion. Was ein Portfolio ausmacht, wieman damit umgeht und was es über dieLeistung aussagt.

«Noten, was denn sonst?!» – Unterwegs zu einerneuen Kultur des Beurteilens und BewertensAn der Notenskala von 6 bis 1 führt in unserer Schule und Gesellschaft vorläufig kaum ein Weg vorbei.Aber es gibt Alternativen und Ergänzungen zum System, die erprobt sind und genutzt werden können.«Noten, was denn sonst?!», ein Buch aus dem Verlag LCH, hilft Lehrerinnen, Lehrern und Schulteams,sich vertieft mit dem Thema Bewerten und Beurteilen auseinanderzusetzen, und macht ihnen Mut,eigene Wege zu finden.

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Doris Fischer, Anton Strittmatter, Urs Vögeli-Mantovani (Hrsg.)

noten, wAS Denn SonSt?!Leistungsbeurteilung und -bewertung

Verlag LCH

Doris Fischer, AntonStrittmatter, UrsVögeli-Mantovani(Hrsg.): «Noten, wasdenn sonst?! – Leis-tungsbeurteilungund -bewertung»,mit Illustrationenvon Wilfried Geb-hard,Verlag LCH,2009, 80 Seiten A4,Fr. 29.80 für LCH-Mitglieder, Fr. 32.80für Nichtmitglieder,jeweils plus Portound MwSt.ISBN-13: 978-3-9522130-5-6

Bestellungen überwww.lch.ch perE-Mail an [email protected] oderTel. 044 315 54 54.

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46BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Weltweite Zusammenhänge – Rassismus –Menschenrechte

Die Stiftung Bildung und Entwicklung SBE unter-stützt Schulprojekte in den Bereichen:

Weltweite Zusammenhänge: Projekte, welcheglobale Zusammenhänge aufzeigen und dasVerständnis für soziale Gerechtigkeit fördern.

Menschenrechte: Projekte, die die Menschen-rechte und ihre Umsetzung in der Schweiz undweltweit übergreifend thematisieren.

Es ist Zeit für ein Schulprojekt! Aber wie?

Planen Sie ein Projekt, welches Ihren Schüler/-innen den Blick auf die heutige Welt öffnet undweltweiteZusammenhängeverständlichmacht?Möchten Sie in Ihrer Schule Ausgrenzung undRassismus thematisieren? Möchten Sie mitIhrer Klasse die Menschenrechte vertieft an-gehen?

Rassismusprävention: Projekte, welche dieDiskriminierung auf Grund von Herkunft, An-schauung und Religion zum Thema machen.

Nächster Eingabetermin für Anträge:15. September 2011Weitere Termine: 30. Januar, 30. MärzInformationen und Antragsformulare:www.globaleducation.ch | Finanzhilfen

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eines Liedes für Orchester, Geschichten vertonen,

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Zürich, Musik Hug

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Basel, Musik Hug

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Luzern, Musik Hug

Kosten: CHF 240.00 pro 2-tägiges Praktikum.

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47BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Reiseziele

Interaktiv amGotthardWer gerne wandert und einSmartphone besitzt, sollte sichdiesen Sommer auf den Got-tardo-Wanderweg begeben:Dank der neuen Audiotourwird ein Stück europäischeVerkehrsgeschichte greifbar.Besitzer eines iPhones oderAndroid-Handys können sichinteraktiv führen lassen. An 43verschiedenen Stellen entlangdes Bahnwanderwegs liefertdas Mobiltelefon Informatio-nen, Bilder, Filme und Anekdo-ten rund um den Bahnbau unddie Ferienregion Uri. Auch Kin-der kommen auf ihre Kosten:Ein Quiz sorgt für Lerneffektund Ratespass. Wer das Lö-sungswort herausfindet, erhältein persönliches Forscherdip-lom. Informationen: www.got-tardo-wanderweg.ch

Reiseziele

Events für Klas-sen und GruppenEine Vielzahl von Attraktionenfür Schulreise oder Teamaus-flug bietet «GO-IN Sörenberg»,darunter die Entlebucher Älp-lerchilbi, das PlauschturnierWilhelm Tell, eine geführteTour auf dem Hochseilparkoder der neue 3-D-Bogen-schiessparcours. Mit einem An-packprogramm erhalten Schü-lerinnen und Schüler die Mög-lichkeit, durch Mithilfe in derUmgebung selber einen Betragzu ihrem Ausflug zu leisten.Info: www.schulreise.ch

Schoggitaler

Süsses für dieWälderHaselmaus, Alpenbock, Wald-ameise, Eichelhäher, Schwarz-und andere Spechte sind nureinige Beispiele von Tierarten,die ohne naturnahe Wälderüber kurz oder lang verschwin-den würden. Pro Natura ver-folgt das Ziel, dass 5% derWaldfläche in der Schweiz bis

ins Jahr 2014 als Waldreservateausgeschieden sind. Der Erlösder Schoggitaleraktion 2011wird für Sicherung und Schutzvon Waldreservaten in derSchweiz verwendet. WennWaldbesitzer vertraglich aufeine Nutzung der Holzressour-cen in ihrem Waldstück ver-zichten, muss dieser Nutzungs-verzicht abgegolten werden.Daneben unterstützt die Taler-aktion weitere Aktivitäten desSchweizer Heimatschutzes undvon Pro Natura. Schulkinderwerden vom 7. bis 17. Septem-ber die goldenen Taler verkau-fen. Pro verkauften Taler fliessen50 Rappen in die Klassenkasse.Die Klassen erhalten ausser-dem ein Bildungspaket, dasdem Aktionsthema gewidmetist. Weitere Information: www.schoggitaler.ch

Weiterbildung

Kampf der Armut«Armut ist nicht Schicksal –Welche Massnahmen brauchtes, um Armut weltweit zu be-kämpfen?», lautet das Themaeiner öffentliche Veranstaltungim Rahmen des Seminars «Glo-bal Supermarket» am Romero-haus in Luzern vom 2. Septem-ber, 19.30 Uhr. Die Podiumsdis-kussion geht aus entwicklungs-politischer, ethischer und femi-nistischer Sicht der Frage nach,was «arm sein» bedeutet undwelche politischen Massnah-

men es braucht, damit von ei-nem wirtschaftlichen Wachs-tum auch ökonomisch benach-teiligte Bevölkerungsgruppenprofitieren. Diese Veranstal-tung findet im Rahmen des Se-minars «Global Supermarket2011» statt. Weitere Informatio-nen: www.romerohaus.ch

Ausstellung

«e-ducation»Nicht nur im Privatleben, auchin der Aus- und Weiterbildung,in Schule und Beruf gewinnenneue Informationstechnolo-gien zunehmend an Bedeu-tung. Grund genug für die OBA,die grösste Berufs- und Bil-dungsschau der Ostschweiz,«e-ducation» als Fokus für diediesjährige Durchführung vom2. bis 6. September 2011 zuwählen. An der 18. OstschweizerBildungs-Ausstellung präsen-tieren 153 Aussteller – Berufs-verbände, Bildungsinstitutio-nen und Unternehmen – ihreBerufe und Weiterbildungsan-gebote. Informationen: www.oba.sg

Die Beiträge der Rubrik«Bildungsmarkt» beruhenin der Regel auf Einsen-dungen an BILDUNGSCHWEIZ oder auf Infor-mationen von Inserenten.Nur in namentlich gezeich-neten Ausnahmefällen istdamit eine Empfehlung derRedaktion verbunden.

Wettbewerb

Schülerinnen und Schüler gestaltenden Kanton ihrer TräumePro Juventute lanciert anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums denIdeen-Wettbewerb «Bau dir deinen Kanton der Zukunft». «Schwei-zer Schulklassen vom vierten bis zum siebten Schuljahr sind herz-lich eingeladen, uns ihre Ideen und Vorschläge dazu zu schicken,wie ihr idealer Heimatkanton aussehen würde», sagt StephanOetiker, Direktor von Pro Juventute. «Ob eine Halfpipe vor demBasler Münster, eine Rutschbahn vom Matterhorn ins Dorf oderein Kanton mit Kinderparlament – alles ist möglich!»Zusammen mit Lego baut Pro Juventute im Jubiläumsjahr 2012die beste Idee aus jedem Kanton nach – und strebt damit den Ein-trag ins «Guinness-Buch der Rekorde» an. Die Aktionen im Rah-men der 100-Jahr-Feierlichkeiten werden von Manor unterstützt.Bis zum 2. September 2011 können Klassen ihre Ideen zu Themenwie Politik, Ökologie oder Wirtschaft basteln, malen, fotografierenoder als Videoclip aufnehmen und einschicken. Über die Gewin-ner entscheiden eine Online-Abstimmung auf www.100jahrejung.ch sowie eine ausgewählte Jury.Im Jubiläumsjahr 2012 startet dann die Bauphase. In drei Schwei-zer Städten setzen die Gewinnerklassen ihren Heimatkanton mitspeziellen 3-D-Legosteinen zusammen. Am grossen Finale vom25. August 2012 werden die drei Werke dann feierlich zu einemriesigen Lego-Mosaik zusammengefügt.Anmeldung und Information: www.100jahrejung.ch

Aktionen

ZukunftstagDer Tochtertag hat einenneuen Namen und wird am 10.November 2011 zum zweitenMal als Nationaler Zukunftstagdurchgeführt. Er steht unterdem Motto «Seitenwechsel fürMädchen und Jungs». Mädchenund Jungen sind eingeladen,geschlechtsuntypische Berufezu entdecken und die Vielfaltmöglicher Lebensläufe ken-nenzulernen. Sie werden er-mutigt, das ganze Spektrumberuflicher und persönlicherZukunftsperspektiven in Be-tracht zu ziehen. Informatio-nen: www.nationalerzukunfts-tag.ch

Mit der Audiotour auf Ent-deckungsreise.

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48BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

8. September 2011: Workshops für Lehrkräfte

«Wissenschaft für Kinder»

Samantha Stein Simone MichelCamp Quest, UK Zürcher Rucksackschule

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PodiumsdiskussionVertiefungsseminar

Armut ist nicht SchicksalHunger nach Gerechtigkeit

2. Sept. 19.30 Uhr

3. Sept. 9–17 Uhr

mit Thomas Gröbly, Ethiker, Marianne Spiller-Hadorn, Leiterin des Hilfswerks ABAI (FR/SA)und Annemarie Sancar, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA (FR)

7. Schweizer Heil­pädagogik­Kongress31. August bis 2. September 2011,Unitobler, Bern

Wann ist auffälliges Verhalten nichtmehr tragbar?Erklären, Verstehen, Handeln

Hauptreferate: Anton Strittmatter,Allan Guggenbühl, Birgit Herz,Marc Getzmann u.a. und über 140weitere Workshops, Diskussionen,Präsentationen

Programm und Anmeldung unter:www.szh.ch/kongress

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*gilt für alle Donnerstage im Mai und im Juni 2011, Reser-vation nötig. Für Schulklassen öffnen wir unsere Tore auchausserhalb der regulären Öffnungszeiten.

IM NACHTZUGAlle Bahnenführen zu DIR

Schon gleitet dieNacht in den Morgen

DUkommst mir entgegenim neuen Tag

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49BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Drogenprävention

Autorin besuchtSchulenIm letzten Herbst erschien imelfundzehn Verlag «Das Mak-tub von Luana» von MichelleNahlik. Zeitungen, Fernsehenund Radio berichteten darüber.Die Texte wurden auch inOberstufen und Gymnasien alsauthentische Informations-quelle gelesen und diskutiert.Seither setzt sich die Autorinauch an Schulen für die Dro-genprävention ein. Ihre Lesun-gen und Diskussionen habengemäss den vorliegenden Aus-wertungen eine hohe Akzep-tanz und werden von jungenMenschen mit Spannung undAnteilnahme verfolgt. Veran-staltungen mit Michelle Nahlik(in der Regel zwei Lektionen)können direkt vereinbart wer-den. Kontakt: 079 325 37 40,0264180317,[email protected]

Solarenergie

Jede Zelle zähltMit dem Kauf einer Solarzellekann die Winterthurer Bevöl-kerung dazu beitragen, dassauf dem Schulhaus Rychen-berg in Oberwinterthur ein So-lardach entsteht. Damit wirdein Pionierprojekt gestartet,das Vorbild sein soll für vieleweitere Schulhäuser in derganzen Schweiz. Die jährli-chen Einnahmen aus dem ver-kauften Strom sollen für neueklimaneutrale Projekte einge-setzt werden; auf diese Weisewird auch das Wissen rund umKlima und Energie an dienachfolgenden Schülerjahr-gänge weitergegeben. Die Bür-gerbewegung myblueplanetwill Leute zum klimaneutralenVerhalten animieren, ein Netz-werk aufzubauen unter demMotto: «Jede Zelle zählt – Solar-energie macht Schule!» NähereInformationen und Zellenkaufonline unter www.jzz.ch undwww.myblueplanet.ch

Online-Spiel

BewegungMit dem Online-Spiel «Muuvit»können Lehrpersonen Bewe-gung in den Unterricht bringenund eine positive Lernatmo-sphäre schaffen. Das dreiwö-chige Programm führt dieSchulklasse auf eine virtuelleEntdeckungs- und Lernreisedurch Europa. Das Besonderedaran: Die Kinder verdienendie Kilometer durch reale Be-wegung im Unterricht und inder Freizeit. Zehn Minuten Be-wegung werden in einen virtu-ellen Kilometer umgerechnet.Auf diese Weise fördert dasProgramm die Gesundheit undKonzentrationsfähigkeit derKinder. Auf einer altersgerech-ten Website finden die Kinderu.a. Länderinfos, Rechen- undErnährungsspiele, die im Un-terricht gut eingesetzt werdenkönnen. Weitere Informatio-nen unter www.muuvit.com/de

Wissensfest

ForschernachtBei archäologischen Ausgra-bungen mit anpacken oderbeim Poker Klimagott spielen –Ausprobieren heisst es an derschweizweit einzigen «Nachtder Forschung» vom 23. Sep-tember an der UniversitätBern. Über 100 Forschende ausallen Disziplinen suchen anrund 50 Ständen mit spannen-den Präsentationen den Dialogzwischen Wissenschaft undGesellschaft. Schülerinnen undSchüler aller Altersstufen ste-hen dabei im Fokus. Der Ein-tritt ist frei, Anmeldungen sindnicht notwendig. Der Anlassfindet von 17 bis 24 Uhr rundums Uni-Hauptgebäude statt.Weitere Infos unter www.nachtderforschung.unibe.ch

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Dienstleistungen

Dienstleistungen für das BildungswesenServices pour l’enseignement et la formationServizi per l’insegnamento e la formazioneServices for education

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50BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Tagung

Reimund RhythmusFür die SIKJM-Tagung «Wennan Stangen Schlangen hangen– Rhythmus und Reim in Kin-der- und Jugendmedien» vom9./10. September 2011 in Mur-ten hat es noch freie Plätze.Was macht die rhythmischeSprache so attraktiv? In wel-chen Kontexten wird sie ver-wendet, und welche Brücken-funktion nehmen gereimteTexte zwischen Mündlichkeitund Schriftlichkeit ein? Aufdiesen Fragen aufbauend ver-mitteln Referate und Work-shops verschiedene Aspektedes Themas. Weitere Infos undAnmeldung unter www.sikjm.ch

Lernlabor

ExperimentierenDas Lernlabor Luzern ist eineLernwerkstatt, die Schülerin-nen und Schülern vom Kinder-garten bis zur Sekundarstufe Iein selbstbestimmtes Lernenermöglicht. Ausgehend voneiner naturwissenschaftlichenFragestellung können die Kin-der und Jugendlichen Experi-mente selber durchführen undweiterentwickeln, naturwissen-schaftliche Phänomene erfor-schen oder chemische Produkteherstellen und dabei ihrenLernprozess selber und nichtnach einem vorgegebenen Weggestalten. Lehrpersonen derZentralschweiz können mitihren Schulklassen das Lern-labor Luzern themenbezogennutzen. Dazu stehen 100 Ar-beitsboxen zu verschiedenenThemen wie Waschmittel, Wir-beltiere oder Energie undSolartechnik bereit. Auch PHZ-Studierenden und Lehrperso-nen aller Stufen der Volks-schule bietet das LernlaborLuzern neue Möglichkeiten.Weitere Informationen unterwww.lernlabor-luzern.ch

Forschung

Hasel-BeobachtungGLOBE Schweiz sucht ab sofortinteressierte Schulen, die dieWirkung der Jahreszeiten aufdie Entwicklung der Hasel-sträucher während mindestenseines Jahreszyklus in ihrerRegion untersuchen: ErstesBlühen (Stäuben) ab Januar,folgend Knospung, Blattentfal-tung und Blattentwicklungüber mehrere Wochen, Frucht-reife ab August, Blattverfär-bung ab September, Laubfallim Spätherbst. Zeitlicher Auf-wand für die Beobachtungen:1–2 Einführungslektionen unddann pro Entwicklungsstufealle 2–3 Tage 10 Minuten. Aufder öffentlichen Meldeplatt-form PhaenoNet können Schu-len und weitere Interessierteaus der Schweiz Beobachtun-gen auf einfachste Weise ein-geben. Die Resultate werdenunmittelbar angezeigt undkönnen so auch untereinanderverglichen werden. Ein Sup-port durch GLOBE Schweiz istbei Bedarf gewährleistet. Aus-führliche Informationen undAnmeldung unter www.globe-swiss.ch

Internet

Staatskunde«Mach dich staatskundig!» Mitdiesem Online-Quiz und einerBroschüre «Der Bund kurz er-klärt» informiert die Bundes-kanzlei über die Organisation,Aufgaben und Tätigkeit vonParlament, Bundesrat undBundesgericht. Junge Men-schen interessieren sich fürPolitik. ch.ch liefert die Basis-informationen über das politi-sche System der Schweiz inallen Landessprachen. ZurBroschüre und zum Online-Quiz gibt es ein Leitprogrammfür Lehrpersonen für den Ein-satz im Unterricht unter www.ch.ch/ebuku

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51BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

bike2school

Biken – punktenNach den Sommerferien gehtes los mit bike2school: Wäh-rend vier Wochen fahren Schü-lerinnen und Schüler ab der 4.Klasse bis und mit Sekundar-stufe II (mit ihren Lehrperso-nen) mit dem Velo zur Schule.Mitfahren, Punkte und Kilome-ter zählen und einen Preisgewinnen. Unter den Teilneh-menden werden Mountain-bikes, Rucksäcke, Gutscheine,Veloaccessoires und vielesmehr ausgelost. Informationenund Anmeldung unter www.bike2school.ch/de/teilnahme/anmeldung/klassenanmel-dung.html oder mit Talonwww.bike2school.ch/filead-min/pdf/Dokumente_2011/Klasseninfo_d_.pdf

Weiterbildung

SprachauffälligInnerhalb der kindlichen Ent-wicklung kommt der Spracheeine herausragende Bedeutungzu. Deshalb braucht es Lehr-personen, die in den BereichenSprachentwicklung und Sprach-förderung, Erwerb von Lesenund Rechtschreiben sowie Um-gang mit Mehrsprachigkeitüber besondere Kenntnisseverfügen. Der Zertifikatslehr-gang (CAS) «Förderung sprach-auffälliger Kinder in derGruppe» vermittelt in sechsModulen verteilt auf 24 Tageentsprechende Kernkompeten-zen. Beginn: 20. Januar 2012Anmeldeschluss: 31. Oktober2011, Infoveranstaltung: 21.September 2011. Weitere Infor-mationen unter www.shlr.ch(weiterbildung/cas/cas_fskg11)

Internet

Mathe zumDownloadWas früher kostenpflichtig war,ist nun kostenlos. MicrosoftMathematics 4.0 liegt neu indeutscher, französischer unditalienischer Version für denEinsatz in der Schule oder bei

Hausaufgaben vor. Das Pro-gramm enthält eine Reihe mathe-matischer Tools, unter anderemzu Algebra, Trigonometrie, Phy-sik, Chemie und Infinitesimal-rechnung. Es enthält auch einenRechner zum Erstellen vonDiagrammen. Link zum Down-load: www.microsoft.com/downloads/de-de/details.aspx?FamilyID=9caca722-5235-401c-8d3f-9e242b794c3a

Lernmethode

Aunt Annie’s hereAunt Annie besucht Primar-schüler im Englischunterrichtund verbringt mit ihnen eineSchulstunde. Sie spricht undversteht nur Englisch. Eineneue, unterstützende Methodefür Lernen und Lehren imEnglischunterricht. Kindersind von Natur aus gewilltNeues zu lernen. Sie wollenaber den Grund erkennen,weshalb sie lernen sollen. Ge-nau hier setzt die neue Lehr-methode an. Aunt Annie ist einUnterrichtswerkzeug im Eng-lischunterricht.Informationenunter www.auntannie.ch

Forschungsprojekt FHNW

GewonnenIm Rahmen der Studie zuVerbreitung und Wirkungenprivater Nachhilfe der Pädago-gischen Hochschule der Fach-hochschule Nordwestschweizwurden unter den teilnehmen-den Schulen vier Spielboxenmit Slackline, Dicestackingund Kubb verlost, bei denSchulleitern gab es zwei Sony-readers zu gewinnen. DieGewinner sind: PrimarschuleChurwalden, PrimarschuleMuttenz, Bezirksschule Zelgliin Aarau, Schule Seidenberg inGümligen, Beat Schindler vonder Kantonsschule Sursee,Thomas Grünenfelder vomOberstufenzentrum Kaltbrunn.Die Verantwortlichen des For-schungsprojekts bedanken sichbei allen Teilnehmern für ihrEngagement.

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52BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT/BILDUNGSFORUM

Verkehr und Umwelt

«Walk to school»Der Schulweg kann gesundund sehr spannend sein – vor-ausgesetzt man geht zu Fuss.Die Aktion «walk to school» hatdas Ziel, dass während einerWoche möglichst viele Schüle-rinnen und Schüler zu Fuss zurSchule oder in den Kindergar-ten gehen und dabei erleben,wie toll der Schulweg seinkann. Damit die ThemenSchulweg, Mobilität, Verkehrs-sicherheit und Umwelt wäh-rend des Unterrichts vertieftwerden können, stehen vorbe-reitete Lektionen bereit, und eskönnen Begleitaktionen durch-geführt werden.Mitmachen können Kinder abdem Kindergarten bis und mitder 3. Klasse. Die Aktion findetvom 19. bis 23. September 2011während der europäischenMobilitätswoche statt. Die Akti-onswoche kann aber auch ineiner anderen Woche durchge-führt werden. Weitere Infor-mationen und Anmeldung:www.walktoschool.ch

Exkursionen

Klimadetektive inZermattWo sind die Gletscherflöhe?Wieso haben sie sich zurückge-zogen von den Gletschern, wosie normalerweise leben? Waspassiert in der Gletscherweltrund um den Gornergrat? Ineiner siebenteiligen Hörge-schichte der Klimaschutzorga-nisation myclimate machensich Kinder ab 6 Jahren ge-meinsam mit Wolli demSchwarznasenschaf auf die Su-che nach den verschwundenenGletscherflöhen. Gelingt esden Klimadetektiven, die sie-ben Rätsel zu lösen und denCode richtig zusammenzuset-zen, erwartet sie am Ende beiZermatt Tourismus eine Über-raschung.Im vergangenen Jahr wurdemit dem Klimahörpfad ein An-gebot zum Thema Klima amGornergrat eingeführt (Bericht

BILDUNG SCHWEIZ 3a/11).Dieses Jahr sind die AngeboteKlimaticket und Wolli und dieKlimadetektive dazugekom-men. Als Initiant des Klima-hörpfades für Kinder will dieGornergratbahn in Zusam-menarbeit mit der Klima-schutzorganisation myclimateKinder, aber auch ihre Fami-lien, für den Klimawandel aufspielerische Art sensibilisieren.

Ausstellungen

Pilz-SaisonRechtzeitig zur kommendenPilzsaison hat das Naturmu-seum Luzern die Sonder-ausstellung «Pilzgeschichten»eröffnet. Sie dauert bis 20. No-vember 2011. Mittelpunkt derAusstellung sind rund 100 täu-schend echt aussehende Pilz-modelle in Originalgrösse.Zusätzlich bieten zahlreicheRiechproben, menschengrossePilzmodelle und Filmsequen-zen faszinierende Einblicke indie überraschend vielseitigeWelt der Pilze. Ein attraktivesRahmenprogramm mit Kinder-Gwunderstunden und Schul-klassen-Workshops runden dieSonderausstellung über dievielseitige Welt der Pilze ab.Weitere Informationen:www.naturmuseum.ch

Soziale Aktionen

Herz zeigenDie erfolgreiche Badener Herz-Aktion (www.badenzeigtherz.ch) soll weitere Kreise ziehen:Im Jahr 2012 ist schweizweiteine weitere Herz-Aktion ge-plant. Grössere Städte aus ver-schiedenen Kantonen erhaltendie Möglichkeit, «Herz» zu zei-gen. Rund um das zentraleThema können kreative Ideenlanciert werden – von Gemein-den, vom Gewerbe, von Verei-nen, aber auch von Schulen.Mit dem Erlös aus den ver-schiedenen Aktionen sollenSchulbildungsprojekte im Aus-land realisiert werden. WeitereInformationen im Internet:www.schweizzeigtherz.ch

Bildungsforum:Zwischen Stuhl und Bank«Endlich faire Löhne für Lehrerinnen und Lehrer» – BILDUNG SCHWEIZ 6/2011

Den Artikel über «endlich faire Löhne für Lehrerinnen undLehrer» habe ich mit grossem Interesse gelesen.«Wenn mehr Frauen unterrichten, sinkt der Lohn!» Das istnichts Neues. – «Dass Frauen für gleiche Arbeiten bei gleichenVoraussetzungen immer noch bis 20% weniger verdienen, istein Skandal. Und wir sind froh, dass wir in den Lehrberufenvon dieser Ungerechtigkeit verschont sind.» So schreiben Fran-ziska Peterhans und Niklaus Stöckli vom LCH.Ich arbeite seit 25 Jahren als Kindergartenlehrperson und binvom Inhalt dieses Artikels enttäuscht. Denn genau unsere Ziel-gruppe verdient heute im Vergleich mit den Primarlehrperso-nen immer noch bis zu 20% weniger, nicht zuletzt, weil es einFrauenberuf ist. Seit einigen Jahren ist der Dachverband KG-CH mit dem LCH zusammengeschlossen und die Kindergarten-lehrpersonen zahlen den höchsten Jahresbeitrag. Trotz Bemü-hungen, alle Lehrpersonen gleich stark zu vertreten, fallenunsere Anliegen immer wieder zwischen Stuhl und Bank.Von Herzen wünsche ich mir, dass die Solidarität und die Ach-tung vor unserer Stufe im LCH wächst. Wer weiss? Wenn dieRahmenbedingungen für den Kindergarten und die Unterstufeverbessert werden, dann kommen auch die gewünschten Männer!

Luzia Rubatscher-Schnüriger,Schwyz

Theater

«Schulmeister»Jeremias Gotthelf hat in sei-nem Roman «Leiden und Freu-den eines Schulmeisters» vieleAspekte zum Beruf, zur Auf-gabe und zur gesellschaftli-chen Integration und Stellungder Lehrer beleuchtet. TheaterLützelflüh zeigt im Juli und Au-gust das Freilichtspiel «Schul-meister» in Lütiwil bei Arni BEvor dem um das Jahr 1830 ge-bauten Schulhaus.«Lehrpersonen dürfte die The-matik des Theaters besondersberühren», heisst es in einerMedienmitteilung: «Der Romanvon Gotthelf und seine Aussa-gen rund um die Stellung desSchulmeisters in der Zeit um1800 haben mit der heutigenSituation der Lehrpersonenviel zu tun, unter anderem dasThema der gerechten Entloh-nung. Informationen:www.theater-luetzelflueh.ch

Weiterbildung

PersönlichkeitPersönlichkeitsbildung, insbe-ondere für Lehrpersonen undPersonen aus anderen sozialenBereichen, bietet die Quintes-senz Qualität GmbH an – derErziehungswissenschaftler undPublizist Patrick Lustenbergersowie Pia Müller, SchulischeHeilpädagogin SHP. Teilneh-mende nehmen eine Standort-bestimmung vor und erhaltenprofessionelles Feedback. Siebekommen die Chance, alleThemen, für die Problemlösun-gen und Handlungsoptionengesucht werden, mit einem er-fahrenen Berater (Coach) an-zusprechen.Die Kurse finden jeweils andrei Halbtagen statt. Die Teil-nehmerzahl ist auf 12 Personenbeschränkt. Weitere Informati-onen: www.quintessenz-quali-taet.com

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53BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

Punkt für FritzSeit einiger Zeit blogge ich über einigeErlebnisse aus der Schule – mit anony-misierten Namen, versteht sich. DerBlog stösst auf grosses Interesse und vielGelächter in meinem Bekanntenkreis.Hier ein Beispiel:Anipaint ist so ein tolles Compipro-gramm, mit dem man Bilder gestaltenkann. Fritzli gestaltete heut wie wild da-mit. Er zeichnete Wellen, einen Hinter-grund, Wind, Sturm – und irgendwo mit-tendrin ein munzigkleines Änteli. Überdem Änteli steht: «Help mi!» Ich willFritzli grad ermutigen, doch unter die-ses unglaubliche Gemälde seinen Na-men zu setzen – da sagt er: «Gäuet, miisch äuä fausch gschribe.» Ich: «Ja.» Er:«Aber gloubet dir, ds Änteli cha sech idere Situation no überd RächtschribigGedanke mache?» Nun – einen Punkt fürFritz, würd ich meinen.

Simone Ganguillet,Lehrerin, Bern

Game over – Allesandere als harmlos«Googeln, Facebook, Gamen – unsere Reali-tät», BILDUNG SCHWEIZ 10 a/2010

Von der Ausstellung «HOME – WILL-KOMMEN IM DIGITALEN LEBEN» imStapferhaus Lenzburg habe ich mirneuste Erkenntnisse zum vieldiskutier-ten Thema Killerspiele erhofft. Zu sehenist ein Kurzfilm. Ein freundlicher jungerBündner, ein Sportler und Bergler, spieltund kommentiert einen Ego-Shooter.Die Landschaften wechseln, das Gebal-ler ist ohrenbetäubend, in weiter Fernefällt manchmal ein Feind, der nicht klarzu erkennen ist. Wir können ruhig sein:

Wenn unser junger Bündner getötetwird, macht ein Sanitäter ihn wieder le-bendig. Das erzählt er nach dem Spiel,während er Apfelstücklein für sein Mü-esli schneidet. So harmlos also sind Kil-lerspiele. Und so harmlos geht es weiter,in der Ausstellung und im Katalog. Kri-tische Stimmen gibt es nicht, sind dochneue Medien schon immer zu Unrechtverdammt worden, angefangen beimBuchdruck, ja gar bei Sokrates. Und istdoch das Leben «Gier, Lust, Kampf»(Matthias Horx, einflussreichster Trend-und Zukunftsforscher im deutschspra-chigen Raum).Kurz darauf ist mir ein Taschenbuch aufden Schreibtisch geflattert: «Game over– Wie Killerspiele unsere Jugend mani-pulieren» von Rudolf Hänsel (Berlin2011). Es scheint mir eine ideale Ergän-zung zur Ausstellung, denn hier werdenForschungsberichte vorgestellt, die aufdie Gefahren hinweisen. Zum Beispieldie Metastudie vom März 2010 von For-schern aus den USA und Japan, in der130 Forschungsberichte mit mehr als130000 Probanden aus aller Welt analy-siert worden sind und die einen Zusam-menhang zwischen dem Spielen vongewalthaltigen Videogames und aggres-sivem Verhalten von Jugendlichen be-legt. Es werden u.a. auch einzelne Spielemit ihren grauenvollen Tötungs- undFoltermethoden beschrieben. Der deut-sche Autor lobt zum Schluss die Motionder schweizerischen Vereinigung gegenmediale Gewalt VGMG, die von Natio-nal- und Ständerat 2009/10 angenom-men wurde.

Antoinette Mächtlinger, Bern

Immer jünger«Und tschüss... Wenn Schulkarrieren abbre-chen», BILDUNG SCHWEIZ 4/2011Ihr Bericht in BILDUNG SCHWEIZ überdie abgebrochenen Schulkarrieren ist fürmich nichts Neues. Jugendliche beglei-ten und beraten ist nötig. Ich arbeite alsSHP und kenne die schwierigen Situati-onen bestens. Täglich versuche ich, Kin-der und Jugendliche optimal zu fördern.Die Hauptarbeit hat sich neuerdings aufdie ganz jungen Schüler gerichtet – die«Erstjährler» des Kindergartens, wie wirsie nennen. Ich möchte einen Inputgeben, dieser Situation in BILDUNGSCHWEIZ eine Plattform zu geben. DieKinder werden mit den momentanenBestimmungen zum Schuleintritt immer

jünger eingeschult. Sie sind oft noch ineiner Kleinkindphase und müssen un-serem System bereits mit gut vier Jahrengerecht werden. Wenn sie einmal indieses System eingeschleust sind, gibtes kaum ein Zurück. Sie bekommendann allerlei Fördermassnahmen. Wenwundert’s da, dass solche Kinder mehrgefährdet sind, diese 11 bis 12 Jahreglücklich zu durchlaufen? Schon derStart ist oft ein Problem, weil die opti-male Schule nicht existiert.Ich persönlich fände es kindgerechter,entwicklungs- und gesundheitsför-dernder, sie länger Kinder sein zulassen, die sich ohne Zeitdruck ihrenBedürfnissen entsprechend entwickelndürfen. Den meisten Eltern ist nämlichnicht von Beginn weg die Tatsache be-wusst, dass: wenn sie morgen ihr Kindeinschulen, wird es in zwei Jahren in die1. Klasse gehen müssen! Die Zeit zu-rückdrehen geht dann leider nicht mehr.

Susanne Rohner, Dörflingen

Frühbildung mitBILDUNG SCHWEIZVielen Dank für viele interessante Bei-träge!

Chatrina Urech, Samedan

Ihre MeinungBriefe von Leserinnen und Lesernsind in BILDUNG SCHWEIZ willkom-men – am liebsten kurz und prägnant,per E-Mail an [email protected] auf Papier. Wir bitten um Ver-ständnis dafür, dass umfangreicheEinsendungen gekürzt werden müs-sen. Die Redaktion

Die Geschichten aus der Schule von Si-mone Ganguillet finden sich unter www.simonesschreibtisch.blogspot.com

Jüngste Leserin, Arina

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54BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

An unseren beiden Standorten in Oberurnen und Mollis unter-richten und betreuen wir geistig und mehrfach behinderteKinder und Jugendliche.

Wir suchen ab 1. August 2011 oder später für eine Unter-/Mittelstufenklasse eine/einen

Heilpädagogin/Heilpädagogenoder eineLehrperson mit demWunsch, eineheilpädagogische Ausbildung zu absolvieren.

Wir wünschen uns eine positive und engagierte Lebens-einstellung. Sie freuen sich auf eine herausfordernde Tätigkeit ineiner kleinen, übersichtlichen Schule mit einem gut eingespieltenTeam.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte an:Heilpädagogisches Zentrum Glarnerland,WalterWipf, Länder-strasse 4, 8868 Oberurnen. Für telefonische Auskünfte steht Ihnenunser Sekretariat jeweils Montag- und Donnerstagvormittag unterTelefon 055 610 24 12 zur Verfügung.

Heilpädagogisches Zentrum GlarnerlandSchule | Therapie | Internat

Im August 2010 wurde unsere Tagessonderschule für Kinder undJugendliche mit sozialen Beeinträchtigungen eröffnet. Wirfördern 32 Kinder und Jugendliche in vier Gruppen im interdiszi-plinären Team (Heilpädagogik, Sozialpädagogik).

Wir suchen per 1. August 2011 für eine altersdurchmischte Gruppe(Oberstufe 6. / 7. Klasse) mit 8 bis 9 SchülerInnen eine

Lehrperson (80 % - 100 %)Ihre HauptaufgabenFührung der Klasse in Co-LeitungGestaltung des UnterrichtsMitarbeit in der Jahres- und QuartalsplanungAktive Zusammenarbeit mit Eltern

AnforderungsprofilAnerkanntes LehrdiplomUnterrichtserfahrungWünschenswert: Erfahrung im heilpädagogischen Bereichund / oder Diplom HeilpädagogikFreude und Interesse an der Förderung von sozial beeinträch-tigten Kindern und JugendlichenAusgeprägte Bereitschaft zur interdisziplinären ZusammenarbeitGute EDV-Kenntnisse

Unser AngebotMöglichkeit, bei der Gestaltung einer neueren Tagessonder-schule mitzuwirkenKompakt strukturierter Auftrag im überschaubaren KernteamAnstellung erfolgt durch das Kinderheim Brugg; Anstellungs-bedingungen in Anlehnung an kantonale Vorgaben, Richtlinien

Wir suchen zudem eine

FachlehrpersonFremdsprachenunterricht Englisch

(9 bis 11 Lektionen pro Woche,auf allen Schulstufen)

Wenn Sie sich gerne anspruchsvollen Herausforderungen stellen,die Arbeit in einem interdisziplinären Team schätzen und derWeiterentwicklung einer Institution positiv gegenüberstehen, freuenwir uns sehr auf Ihre Bewerbung für die eine oder andere Stelle.

Ergänzende Auskünfte erteilt Ihnen David Rossi, SchulleiterTagessonderschule, Tel. 056 460 71 90, oder per [email protected].

Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte an:Kinderheim Brugg, David Rossi, Wildenrainweg 8, 5201 Brugg

Informationen zum Kinderheim Brugg sind zu finden unterwww.kinderheimbrugg.ch

Das TSM-Schulzentrum ist ein regionales Fachzentrum für schu-lische Integration und Förderung von Kindern und Jugendlichen mitSehschädigung, Körper- und Mehrfachbehinderung. Einerseits trägtes zur umfassenden Schulung dieser Kinder in der Volksschule bei,berät und unterstützt Eltern sowie Schulangehörige von Regelklas-sen. Andererseits bietet das TSM-Schulzentrum in Münchensteinin besonderen Klassen eine umfassende Betreuung und Pflege vorOrt an.

Das TSM-Schulzentrum schult und begleitet insgesamt 250 Schüle-rinnen und Schülern mit Seh-, Körper- und Mehrfachbehinderungenund beschäftigt rund 140 Mitarbeitende. Es zeichnet sich u.a. durcheine hohe interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Heilpädago-gik, Sozialpädagogik, Logopädie, Ergo- und Physiotherapie aus.

Per 1. Januar 2012 oder nach Vereinbarung suchen wir eine / einen

Gesamtleiterin / Gesamtleiter TSM­SchulzentrumIhr Arbeitsgebiet umfasst die Leitung des gesamten Betriebs. Siestehen der integrativen und separativen Abteilung vor. Sie sicherndie Qualität des Zentrums, fördern Ihre Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter und entwickeln mit ihnen die Schule zeitgemäss weiter.

Sie verfügen über mehrjährige Führungserfahrung, betriebswirt-schaftliche Kenntnisse und weisen ein Lehrdiplom mit einem zu-sätzlichen heilpädagogischen Abschluss vor.

Es gelten die Anstellungsbedingungen des Kantons Basel-Stadt.Für weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Heidi Spirgi, PräsidentinTSM-Schulrat (T 061 273 53 02) gerne zur Verfügung.

Ihre vollständige Bewerbung senden Sie bitte an:TSM-Schulzentrum für Kinderund Jugendliche mit BehinderungenFrau Heidi Spirgi, Präsidentin Schulrat TSMBaselstrasse 43, 4142 Münchenstein

Die Humboldtschule in Costa Rica sucht eine Lehr-kraft für die Grundschule

Klassen 1.–6. Mathematik, Deutsch alsFremdsprache, evtl. Kunst und Musik

Wir freuen uns über einsatzfreudige und belastbareBewerberInnen, welche über Basiskenntnisse inWindows verfügen.

Stellenantritt für 1. Februar 2012

Bewerbungen bitte per Email an:[email protected]

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55BILDUNG SCHWEIZ 7/8 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KLARTExT 55

Pensionierte Menschen, die in den Ruhestandversetzt wurden, kokettieren gerne mit ihrem«Unruhestand». Piloten entschuldigen sich beiden turbulent geschüttelten Passagieren fürden unruhigen Flug. Es herrsche zu vielUnruhe, klagen viele Lehrerinnen und Leh-rer, und meinen damit mal ihre Klasse, maldie ganze Schulreformerei. Unruhe wirdmeist als unangenehm erlebt, hält vom kon-zentrierten Arbeiten ab, raubt bisweilen denSchlaf, schafft Stress.Ich war kürzlich an der Vorbereitung für eineDiplomrede zum Thema «Auf den Weg in ei-nen unruhigen Beruf», zu der mich die Studie-renden einer PH eingeladen hatten. Da fielmein Blick aus dem Büro hinüber zur benach-barten Omega-Fabrik und in meinem Gehirnder Zwanziger. Es machte Klick bzw. Tick-tack: Die bauen dort eine Unruh ein, um derUhr einen ruhigen Gang zu verpassen!Ruhe und Unruhe als Gegensätze wahrzuneh-men, die Unruhe zu verwünschen und sichnach andauernder Ruhe zu sehnen, ist einefalsche, lebensfremde Dichotomie. Lehr- undLernarbeit geht – wie Leben überhaupt – nurals Bewegung. Leben ist Einatmen und Aus-atmen, Anspannen und Entspannen, Wachsenund Absterben und Nachwachsen, Lachenund Weinen, Essen und Verdauen, Auseinan-dersetzung und Zusammensetzen. Ruhe istBewegungslosigkeit, Stillstand, Tod. Lehr-und Lernarbeit braucht Antrieb, Neugier,geistiges Unbehagen, Ungleichgewicht, an-

Unruh-Stand

ziehende Ziele. Allerdings: Überbordet der Antrieb, entstehen Stress, Denkblo-ckade und rasche Ermattung. Das ist nicht lern- und leistungsgünstig. GutesLehren und Lernen hat Rhythmus.

Die eigene Unruh pflegenEine Unruh besteht aus drei Teilen, aus dem Schwungrad mit aufgezogenerFederspirale, aus einem die Bewegungskraft begrenzenden, zahnradartigenTaktgeber und aus dem Anker, der die beiden Teile verbindet. Eine perfekteMetapher für das, was wir in unserem beruflichen Alltag und als Berufsstandbrauchen.Schwungrad bzw. Spannfeder: Unsere berufliche Arbeit verlangt viel Antriebs-energie. Die Spannkraft kommt vor allem aus dem Sinn. Sinn machen die wun-derbare Aufgabe der Bildung, die Zusammenarbeit mit interessanten Men-schen, herausfordernde Knacknüsse, ein begeisterndes Team. Weil sich beimVerrichten von Arbeit die Energie verbraucht, benötigt sie Nachschub. Etwaindem wir immer wieder neu den guten Sinn entdecken, durch Weiterbil-dungen, durch bestätigendes Feedback, durch Tapetenwechsel und Erholungs-phasen.Taktgeber: Lässt man der gespeicherten Energie freien Lauf, verbraucht siesich zu rasch und überdreht das Ganze. Wir brauchen regulierende Taktgeber,Portionierungen wie etwa den Lehrplan, gut strukturierte Lehrmittel oder un-sere eigenen guten Planungen, eine gesunde Arbeitseinteilung, geschützteZeiten für die verschiedenen (auch privaten) Bedürfnisse.Anker: An uns zerren verschiedene Kräfte (Aufträge, Lernende, Eltern, Kolle-ginnen, Schulleitung, Familie etc.), wir geraten in der Pädagogik sehr oft inZwickmühlen, erleben Überraschungen und Überforderungen, werden immerwieder mal von Zweifeln geplagt. Da helfen nur starke Anker, etwa gut gesi-chertes berufliches Wissen, tiefe Überzeugungen (Menschenbild, Werte), ver-lässliche Kolleginnen und Kollegen oder andere «Nothelfer», gelerntes Ver-trauen in unsere Fähigkeit, belastende Situationen zu meistern.Möge es mir und euch gelingen, uns schon vor dem (Un-)Ruhestand den Un-ruh-Stand gut einzurichten.

Anton Strittmatter

Jubilierende Weiterbildung1884 wurde Schule und WeiterbildungSchweiz – swch.ch – als Selbsthilfeorga-nisation für die systematische Weiterbil-dung von Lehrpersonen gegründet. Die-sen Sommer finden in Biel die 120. Kursestatt. BILDUNG SCHWEIZ berichtet.

Vorbild auch in der Freizeit?Klar ist, Lehrerinnen und Lehrer müs-sen in der Schule Vorbild sein. Müssensie auch in der Freizeit mehr als andereLeute auf einen der Norm angepasstenLebenswandel achten? Ein Gerichtsfallgibt Anlass, diese Frage zu beleuchten.

Neue KolumneAnton Strittmatter verabschiedet sichvom LCH, aber auch als Kolumnist vonBILDUNG SCHWEIZ. Im nächsten Heftgreift ein neuer Autor zur Feder.Die nächste Ausgabe erscheint am30. August.

BILDUNG SCHWEIZ demnächst

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