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Die Finanzierung der Politik für den

Ländlichen Raum im Zeitraum 2007 - 2013

Lutz Ribbe (Umweltstiftung Euronatur)

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Entwicklung des ländlichen

Raumes17%

SAPARD1%

Tierische Erzeugnisse

26%

Audit der Agrarausgaben

1%

Pflanzliche Erzeugnisse

55%

Agrarhaushalt der EU für 2005 (EU25)

Gesamtbetrag 52.486,9 Mio €

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Entwicklung des ländlichen Raumes

20%

SAPARD1%

Direktbeihilfen63%

Audit der Agrarausgaben1%

Marktbezogene Maßnahmen

15%

Agrarhaushalt der EU für 2006 (EU25)

Gesamtbetrag 54.771,9 Mio. €

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Ausgangssituation EU Ebene

Fischer-Boel: Die 2. Säule ist die „Lebensversicherung der Landwirtschaft“

Borchardt (stv. Kabinettschef): nicht mit der 1., wohl aber mit der 2. Säule werden Arbeitsplätze geschaffen

Versprechen der EU: 2. Säule ist „die Zukunft“, wir werden weiter ausbauen!

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Die beiden Säulen der GAP

1. Säule:erst: Preisstützung, Exporterstattung, Lagerhaltung, Vernichtung …

ab 1992: Preisausgleichszahlungen für früher preisgestützte Produkte

seit 2005: entkoppelte Direktzahlungen

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Die beiden Säulen der GAP

1. Säule:

förderte die Intensivierung, Rationalisierung und Produktivitätsentwicklung, sprich: die „Kostenführerschaft“; mit all den Problemen

gesellschaftliche Gegenleistung?

cross compliance = Gesetze einhalten, alle 2 Jahre 1 x mulchen

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Die beiden Säulen der GAP

2. Säule (= Ländl. Entwicklung):

hat Bauern und Regionen im Auge, die beim Kampf um Weltmarktanteile keine Chance haben

fördert Diversifizierung und Ökologisierung in der Landwirtschaft

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Die beiden Säulen der GAP

2. Säule (= Ländl. Entwicklung):

Geld gibt erst nur für klare „Leistungen“, die von der Gesellschaft anerkannt sind.

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2. Säule in der EU (15)

- im EU Durchschnitt: knapp 20% aller EU-Agrarmittel

- in GB, DK, Belgien, Niederlande: unter 5% der EU-Agrarmittel

- in Deutschland 21%- in Österreich, Portugal, Finnland:

über 40%

jeweils zzgl nationale Kofinanzierung

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Situation in Deutschland

Bayern und Ba-Wü liegen bei der Politik für den Ländlichen Raum vorn: 35,8 bzw. 40,2% aller öffentlichen Agrarmittel in der 2. Säule !!!!!

Schlusslichter sind Niedersachsen und Schleswig-Holstein

nur 12,1 bzw. 17,9% in 2. Säule

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2. Säule/ Ländliche Entwicklung

Wichtige Einkommensquelle für Bauern in strukturschwachen Regionen

Diversifizierung im ländlichen Raum hohe gesellschaftliche Akzeptanz von der Bauern werden erkennbar

gesellschaftliche Gegenleistungen erbracht

akzeptiert von der WTO

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Koalitionsvereinbarung Nov. 2005

„Wir wollen Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum sichern und ausbauen. Dazu ist ein sektorübergreifender Förderansatz am besten geeignet. ….

…..Die Finanzierung der Zweiten Säule muss ausreichend abgesichert und die gleichgewichtige Entwicklung beider Säulen gewährleistet bleiben“.

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Ausgangssituation Deutschland

Zitat aus PI Merkel/ Umweltverbände 14.12.2004: „… sprachen sich Umweltverbände und Union gegen eine Schwächung der zweiten Säule der Agrarpolitik, wie z.B. Agrarumweltprogramme, aus.“

Sigmar Gabriel im DBV Präsidium 7.3.2006:

klares Bekenntnis für 2. Säule

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Kommission1,24 % BNE

Direktzahlungen/Marktordnungen

301 Mrd. €

Ländl. Entw.

87 Mrd.€

EU: Finanzielle Vorausschau 2007 – 13

Junker1,06 % BNE

Direktzahlungen/Marktordnungen

301 Mrd. €

Ländl. Entw.

74 Mrd.€

Dezember 051,05 % BNE

Direktzahlungen/Marktordnungen

293 Mrd. €

Ländl. Entw.

69 Mrd.€

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Mittel für die Ländliche Entwicklung nach dem Dezember-Beschluss 2005

69 Mrd.€

36 Mrd.€

33 Mrd.€

EU10 + 2(2007 - 2013)

EU15(2007 – 2013)

5,1 Mrd.€

4,7 Mrd.€

EU25 + 2(2007 – 2013)

EU10 + 2(jährlich)

EU15(jährlich)

7,8 Mrd.€

EU15(2005)

Für die EU15 werden die Mittel zukünftig um 30 % reduziert

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Deutschland 2007 – 2013

1. Säule (Direktzahlungen): wird weiter ansteigen

(von 4,3 Mrd €in 2004 auf 5,7 Mrd € in 2013)

2. Säule (Ländliche Entwicklung): wird um 2 Mrd € gekürzt (=300 Mio € p.a.)

(2000 - 2006: ca. 9,4 Mrd €

2007 - 2013: ca. 7,2 Mrd €)

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Mathematik für Politiker

Ein Plus in der 1. Säule und ein Minus von 25% in der 2. Säule

ergibt

„gleichgewichtige Entwicklung“ der beiden Säulen laut Koalitionsvertrag?

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Situation Bundesländer

Die Bundesländer (und deren Bauern), die auf 2. Säule gesetzt haben:

– Bayern: -35,6%, Ba-Wü: -35,1% – Bayern vom Volumen größter Verlierer! 1/3

aller in Deutschland zu erwartenden Kürzungen in Bayern! (= 600 Mio €)

– Platz 2: Baden-Württenberg (= 300 Mio €)

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EU Mittel für 2. Säule in Ba-Wü

- EU-Mittel 2000 – 2007:– 832 Mio € (durchschnittlich: 118 Mio € p.a.)

- EU-Mittel 2007 – 2013– 540 Mio € (durchschnittlich: 77 Mio € p.a.)

(= erste Schätzung BMELV, minus 35,1%)

- ca. 41 Mio € werden jedes Jahr fehlen, ggf. zzgl. Kofinanzierungsanteil ?? Oettinger will halten

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Baden-Württemberg (2004) in Mio €(Unvollständig)

Gesamt Davon EUAchse 1Investitionsförderung 40,1 20Flurbereinigung 23,8 1,6Summe 63,9 21,6 17%

Achse 2MEKA 137 69,6LPR 6,5 3,2Ausgleichszulage 58,4 28,8(Erst-)Aufforstung 13,5 1,2Summe 215,4 102,8 82%

Achse 3Diversifizierung 0,3 0,15Umwelt/Naturparke 1,77 0,88Summe 2,07 1,03 1%

LEADER ? ?

Gesamtsumme 281,37 125,43 100%

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EU Mittel für 2. Säule in Bayern

- EU-Mittel 2000 – 2007:– 1,72 Mrd € (durchschnittlich: 245 Mio € p.a.)

- EU-Mittel 2007 – 2013:– 1,11 Mrd € (durchschnittlich: 158 Mio € p.a.)

(= erste Schätzung BMELV, minus 35,6%, obligatorische Modulation eingerechnet)

zzgl. Kofinanzierungsanteil? zukünftig können so jedes Jahr ca. 150 - 200 Mio € fehlen!

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Bayern (2000 – 2006) in Mio €

Total EU AnteilSchwerpunkt 1: 3,29%

Marktstrukturförderung 107,36 53,68

Schwerpunkt 2: 71,85%

KULAP A 1.440,88 720,44VNP 122,18 61,09Ausgleichszulage 755,18 377,59FFH 12,80 25,60

Schwerpunkt 3: 21,60%

Flurneuordnung 277,10 138,55Dorferneuerung 186,30 93,15Diversifizierung 38,78 19,39Naturschutz/ Landschaftspflege 130,90 65,45präv. Hochwasserschutz 71,56 35,78

Schwerpunkt 4: 3,27%

Erstaufforstung 24,04 12,02sons. Fortstmaßn 74,12 37,06VNP Wald 8,20 4,10

Total 3.262,20 1.631,10 100,00%

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Bedeutung für bayr. Bauern

- 74.000 bayr. Betriebe nehmen an den KULAP-Programmen teil

- 28.500 bayr. Betriebe haben Verträge im Rahmen des Vertragsnaturschutzes

- 80.000 bayr. Betriebe bekommen Zahlungen aus der Ausgleichszulage

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„Modellrechnung“ KULAP

- KULAP 2000 – 2006: 1,440 Mrd €, d.h. pro Jahr ca. 200 Mio €

wenn 35% fehlen werden heißt das:72 Mio € pro Jahr weniger,

bei 74.000 Betrieben ergibt das ca. 1.000 €/ Betrieb

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„Modellrechnung“ Ausgleichszulage

- Ausgleichszulage 2000 – 2006: 755 Mio € d.h. pro Jahr ca. 110

Mio €

wenn 35% fehlen werden heißt das:38,5 Mio € pro Jahr weniger,

bei 80.000 Betrieben ergibt das ca. 500 €/ Betrieb

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Die 2. Säule, unverzichtbar für …

die Einkommen der Bauern, die von der1. Säule nicht oder nur wenig profitieren

Benachteiligte Regionen (Ausgleichszulage)

Agrarumweltprogramme Vertragsnaturschutz Finanzierung NATURA 2000 (neu!)

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Die 2. Säule, unverzichtbar für …

Kulturlandschaftspflege, auch als Basis für Tourismus

Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe, neue Einkommen/ Arbeitsplätze

Dorferneuerung LEADER + (bislang aus Strukturfonds finanziert)

Waldumweltprogramme (neu!)

Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie(neu!)

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Die Folgen

- z.B. keine Förderung des ökologischen Landbaus (boomende Märkte werden vom Ausland besetzt)

- Vertragsnaturschutz, NATURA 2000 etc. finanzielles Desaster

- Gunstlagen und große Bauern profitieren weiter, dafür …

- … verlieren strukturschwache Regionen - BY + BaWü verlieren jährlich rund 100

Mio € zu Gunsten des Ostens

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Möglichkeit des Ausgleichs

- Die Staats- und Regierungschefs haben eine Verlagerung von Mitteln aus der 1. in die 2. Säule möglich gemacht

- genannt: „fakultative Modulation“- maximale Höhe: 20% der 1. Säule- keine nationale Kofinanzierung nötig

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Reaktionen

- BMELV Beamte und Landesminister verweisen auf die wichtige Einkommenswirkung der Direktzahlungen; doch wer profitiert wirklich davon?

- Bauern bräuchten „Planungssicherheit“- 2. Säule weniger wichtig für Einkommen?- „Planungssicherheit“ nur für jene, die schon

immer profitiert haben?!- Planungssicherheit für die „2. Säule“ soll es

nicht geben!

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Frage beantworten…

… wer wird in Zukunft weniger Geld bekommen

… dabei auch fragen: wer bekommt derzeit wie viel Geld und wofür, für welche gesellschaftliche Gegenleistung?

… Konsequenzen für Bayern und Ba-Wü

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Direktzahlungen Deutschland 2003

  Betriebe D Zahlungen in D

  Anzahl in % in Mio € in %

bis 1.250 € 75.660 22,0% 45,33 € 1,2%

1.250 - 5.000 € 103.980 30,2% 296,60 € 7,6%

5.000 - 20.000 € 122.420 35,6% 1.264,47 € 32,4%

20.000 - 100.000 € 38.150 11,1% 1.322,59 € 33,9%

über 100.000 € 3.730 1,1% 973,56 € 24,9%

Summe 343.940 100,0% 3.902,56 € 100,0%

Quelle: EU Finanzstatistik

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Direktzahlungen Deutschland 2004

  Betriebe D Zahlungen in D

  Anzahl in % in Mio € in %

bis 1.250 € 75.262 22,3% 44,32 € 1,1%

1.250 - 5.000 € 99.073 29,3% 282,86 € 6,4%

5.000 - 20.000 € 117.625 34,8% 1.218,84 € 27,8%

20.000 - 100.000 € 41.048 12,2% 1.452,99 € 33,1%

über 100.000 € 4.887 1,4% 1.388,94 € 31,7%

Summe 337.895 100,0% 4.387,85 € 100,0%

Quelle: EU Finanzstatistik

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Vergleich 2003 zu 2004

in 2004: 485 Mio € mehr an Direktzahlungen, davon in Klasse bis…

… 1.250 €: - 1,0 Mio €… 5.000 €: - 13,7 Mio €… 20.000 €: - 45,6 Mio €… 100.000 €: + 130,4 Mio €über 100.000 €: + 415,4 Mio €

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Direktzahlungen in Ba-Wü 2004

  Betriebe BaWü Zahlungen in BaWü

  Anzahl in % in Mio € in %

bis 1.250 € 11.150 25,2% 6,63 € 2,1%

1.250 - 5.000 € 14.835 33,5% 41,86 € 13,1%

5.000 - 20.000 € 14.634 33,0% 148,45 € 46,5%

20.000 - 100.000 € 3.669 8,2% 115,76 € 36,2%

über 100.000 € 31 0,1% 6,73 € 1,8%

Summe 44.319 100,0% 319,43 € 100,0%

Quelle: EU Finanzstatistik

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Besonderheit in Ba-Wü

- zwischen 100.000 und 200.000 €:

29 Betriebe, 3,7 Mio €

- zwischen 200.000 und 300.000 €:

1 Betrieb mit 233.000 €

- 1 Betrieb mit 2,78 Mio € (wohl Südzucker!)

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Direktzahlungen in Bayern 2004

  Betriebe Bayern Zahlungen in Bayern

  Anzahl in % in Mio € in %

bis 1.250 € 27.652 23,2% 16,68 € 1,9%

1.250 - 5.000 € 40.975 34,5% 117,38 € 14,0%

5.000 - 20.000 € 41.256 34,8% 411,27 € 49,1%

20.000 - 100.000 € 8.706 7,4% 278,61 € 33,2%

über 100.000 € 103 0,1% 14,88 € 1,8%

Summe 118.692 100,0% 838,82 € 100,0%

Quelle: EU Finanzstatistik,

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Direktzahlungen in Meck-Pomm 2004

  Betriebe in M-V Zahlungen in M-V

  Anzahl in % in Mio € in %

bis 1.250 € 698 15,7% 0,37 € 0,1%

1.250 - 5.000 € 654 14,7% 1,89 € 0,5%

5.000 - 20.000 € 793 17,8% 8,60 € 2,2%

20.000 - 100.000 € 1.154 25,9% 61,34 € 16,1%

über 100.000 € 1.113 25,0% 309,96 € 81,1%

Summe 4.412 100,0% 382,16 € 100,0%

Quelle: EU Finanzstatistik

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Unser Vorschlag: degressive Staffelung durch Modulation

Ziel: möglichst viele Betriebe verschonen, deshalb Degression:– nur über 100.000 €: volle Modulation

in D: 1,4% der Betriebe (BY und BaWü: 0,1%)

– von 20.000 bis 100.000 € halbe Rückzahlung der Modulation in D: 12,2% der Betriebe (BY: 7,4%, BaWü: 8,2%)

– bis 20.000 € volle Rückzahlung der Modulation (= höherer Freibetrag als jetzt) in D: 86,4% der Betriebe (BY: 92,5%, BaWü: 91,7%)

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Modulationsvorschlag für Deutschland

  BetriebeZahlungen (in Mio €) Modulation

 ergibt (in Mio €)

bis 1.250 € 75.262 44,32 € 0% 0,00 €

1.250 - 5.000 € 99.073 282,86 € 0% 0,00 €

5.000 - 20.000 € 117.625 1.218,84 € 0% 0,00 €

20.000 - 100.000 € 41.048 1.452,99 € 7% 101,71 €

über 100.000 € 4.887 1.388,94 € 14% 194,45 €

Summe 338.016 4.387,84 €   296,16 €

Basis: Direktzahlungen 2004

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„Betroffenheit“ in Deutschland

- 86,6% aller Betriebe (zwischen 0 – 20.000 €, ):

nicht betroffen, keine Kürzungen

- 12,2% aller Betriebe (20.000 – 100.000 €):

Kürzungen im Schnitt um je 2.470 €

So kann die 2. Säule mit einem solidarisch Degressionsmodell erhalten werden

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Modulationsvorschlag: für Ba-Wü

  BetriebeZahlungen (in Mio €) Modulation

 ergibt (in Mio €)

bis 1.250 € 11.150 6,63 € 0% 0,00 €

1.250 - 5.000 € 14.835 41,86 € 0% 0,00 €

5.000 - 20.000 € 14.634 148,45 € 0% 0,00 €

20.000 - 100.000 € 3.669 115,76 € 7% 8,10 €

über 100.000 € 31 6,73 € 14% 0,94 €

Summe 144.319 319,43 €   9,04 €

Basis: Direktzahlungen 2004

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Finanzielle Konsequenzen für Ba-Wü

- 8% der baden-württenbergischen Bauern würden in einen „Modulationstopf“ nach dem Degressionsmodell ca. 9,1 Mio € einzahlen,

- 92% wären nicht betroffen

- Durchschnittlicher Abzug :bei den 3.669 Betrieben mit 20.000 und 100.000 €/ a: ca. 2.200 € p.a.bei den 31 Betrieben mit mehr als 100.000 €/ a: rund 30.000 € p.a. (1 Ausreißer!), ohne diesen Betrieb: 18.000 €

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Finanzielle Konsequenzen für Ba-Wü

- Ba-Wü erhielte aus diesem Topf die fehlenden 40 Mio € EU-Mittel für die 2. Säule!

- „Nettogewinn“ für Landwirtschaft in BW:ca. 30 Mio € pro Jahr

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Modulationsvorschlag: für Bayern

  BetriebeZahlungen (in Mio €) Modulation

 ergibt (in Mio €)

bis 1.250 € 27.652 16,68 € 0% 0,00 €

1.250 - 5.000 € 40.975 117,38 € 0% 0,00 €

5.000 - 20.000 € 41.256 411,27 € 0% 0,00 €

20.000 - 100.000 € 8.706 278,61 € 7% 19,50 €

über 100.000 € 103 14,88 € 14% 2,08 €

Summe 118.692 838,82 €   21,59 €

Basis: Direktzahlungen 2004

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Finanzielle Konsequenzen für Bayern

- 7% der bayr. Bauern würden in einen „Modulationstopf“ nach dem Degressions-modell ca. 21,6 Mio € einzahlen,

- 93% wären nicht betroffen (wohl aber von den Kürzungen der 2. Säule)

- Durchschnittlicher Abzug:bei den 8.706 Betrieben zwischen 20.000 und 100.000 €: ca. 2.200 € p.a. (vgl. KULAP Verlust!)

bei den 103 Betrieben mit mehr als 100.000 €: rund 20.000 € p.a.

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Finanzielle Konsequenzen für Bayern

- Bayern erhielte aus diesem Topf die fehlenden rund 100 Mio € EU-Mittel für die 2. Säule!

- „Nettogewinn“ für bayr. Landwirtschaft:

ca. 80 Mio € pro Jahr

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Entscheidende Frage: wo kürzen?

Bei den Direktzahlungen (weit geringere gesellschaftliche Legitimität) weniger „großer“ Bauern, die allein über ihre Betriebsstruktur schon Kostenvorteile besitzen (Stichwort: Kostendegression)

oder

bei der Honorierungen von Leistungen, die die Bauern in der 2. Säule erbringen und von denen extrem viele Betriebe profitieren?

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Unser Modulationsvorschlag

Damit könnte der zu erwartende Rückgang von bundesweit rund 300 Mio. € (BY: 80 Mio) p.a. kompensiert werden

86,4% aller Betriebe wären nicht betroffen (BY: 93%), und …

… das Geld kommt wieder Landwirten zu Gute, aber einer „anderen“ Landwirtschaft

Degressionsmodell, mehrfach gefordert