1 Konfliktforschung I: Kriegsursachen im historischen Kontext 1. Woche: Einführung Prof. Dr....

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1 Konfliktforschung I: Kriegsursachen im historischen Kontext 1. Woche: Einführung Prof. Dr. Lars-Erik Cederman Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Center for Comparative and International Studies (CIS) Seilergraben 49, Raum G.2 [email protected] http://www.icr.ethz.ch/teaching/kon fl ikt Assistent: Tim Dertwinkel CIS, Raum E.3, [email protected]

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Konfliktforschung I: Kriegsursachen im historischen Kontext

1. Woche: Einführung

Prof. Dr. Lars-Erik CedermanEidgenössische Technische Hochschule Zürich

Center for Comparative and International Studies (CIS) Seilergraben 49, Raum G.2

[email protected]://www.icr.ethz.ch/teaching/konflikt

Assistent: Tim DertwinkelCIS, Raum E.3, [email protected]

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Konfliktforschung I

• Dieser Kurs bietet eine Einführung zur Kriegsursachenforschung an.

• Das Phänomenen des Krieges wird in einem historischen Kontext von der vorstaatlichen Welt zum heutigen Staatensystem behandelt. Besonderes Gewicht wird auf die letzten zwei Jahrhunderte nach der französischen Revolution gelegt.

• Zu den thematischen Schwerpunkten gehören Staatenbildung und Staatenzerfall, Nationalismus, Dekolonisation, Demokratie und Ethnische Konflikte.

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Was ist Konfliktforschung?

Hugo Grotius 1583-1645

Immanuel Kant1724-1804

Thomas von Aquin1224-1274

Lewis Fry Richardson1881-1953

Quincy Wright 1890-1970

Karl W. Deutsch1912-1992

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Warum Konfliktforschung?

• Clausewitz: „Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen, nämlichen militärischen Mitteln“

Carl von Clausewitz

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„Kriegsursachen im historischen Kontext“

• Kriege als Sonderfälle von Konflikten

• Ursachendiagnose

• Fokus auf dem historischen Kontext

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Kriege als Sonderfälle von Konflikten

• Definition Konflikte = „soziale Tatbestände, an denen mindestens zwei Parteien (Einzelpersonen, Gruppen, Staaten etc.) beteiligt sind, die auf Unterschieden in der sozialen Lage und/oder Unterschieden in der Interessenkonstellation der Konfliktparteien beruhen“ (Bonacker/Imbusch S. 75)

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Kriege als Sonderfälle von Konflikten

• Definition Gewalt (nach Weber) = Jeder Versuch unter Einsatz von physischen oder psychischen Zwangsmitteln den eigenen Willen gegen den Willen anderer durchzusetzen

• Anm. Fokus auf physischer und direkter Gewalt

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Kriege als Sonderfälle von Konflikten

• Physische direkte Gewalt ≠ Krieg

Brawl: by Adriaen Jansz. van OSTADEPushkin Museum, Moscow

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Kriege als Sonderfälle von Konflikten

• Definition Krieg = „organisierte Gewalt [in grossem Massstab] zwischen politischen Einheiten“ (Hedley Bull, Anarchical Society)– Intensität der Gewalt– Organisation der Gewalt– Politische Einheiten

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Ursachendiagnose

• Fokus auf Kriegsursachenforschung eher als auf Kriegsfolgen, Konfliktlösung oder Friedensstrategien

Das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 als das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar ermordet wurden wird aus Auslöser des Ersten Weltkrieges bezeichnet

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Konfliktforschung II

Herausforderungen und Lösungen gegenwärtiger Konflikte• Der Fortsetzungskurs, der Teilnahme am Kurs Konfliktforschung I

voraussetzt, konzentriert sich auf die gegenwärtigen Herausforderungen der Konflikte in der heutigen Weltpolitik.

• Im Zentrum stehen die Probleme der asymmetrischen Konflikte, des Terrorismus, Staatenzerfalls, Nationalismus, der ethnischen Konflikte und Bürgerkriege.

• Die Mittel, die dagegen von Staaten und internationalen Organisationen eingesetzt werden, wie z. B. Strategien der Friedenssicherung und andere Interventionstypen, Nationenbildung, Demokratisierung und politischen Integration, werden auch berücksichtigt.

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Literatur

• Alle Texte und die Folien sind als PDF- Dateien auf unserem Server erhältlich

• In der Bibliothek wird es einen Handapparat geben

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Leistungskontrolle

• BO Neuer BA-Studiengang und andere ETH Studenten:– Prüfung am 26. Januar 2005 im Hörsaal

• Alle Hilfsmittel bis auf Computer und NATEL sind erlaubt

• Fragen im Kurzformat

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Kursplan

W1: 20. Okt. Einführung und Kursüberblick

W2: 27. Okt. Theoretische Grundlagen, Konzepte und Typologien

W3: 3. Nov. Kriege und die Entstehung des modernen Territorialstaates

W4: 10. Nov. Kriege im Zeitalter des Nationalismus

W5: 17. Nov. Die zwei Weltkriege & das Scheitern der kollektiven Sicherheit

W6: 24. Nov. Nukleare Abschreckung während des Kalten Krieges

W7: 1. Dez. Ethnische Konflikte nach Ende des Kalten Krieges

W8: 8. Dez. Quantitative Kriegsursachenforschung

W9: 15. Dez. Analysenebenen: „first image“

W10: 22. Dez. keine Veranstaltung

W11: 12. Jan. Analysenebenen: „second image“

W12: 19. Jan. Analysenebenen: „third image“

W13: 26. Jan. Prüfung

W14: 3. Feb. Ausblick: Von „alten“ zu „neuen“ Kriegen