1 Probelehrveranstaltung Management integrierter Netzwerke Harald Seider Neubrandenburg 04.04.2007.
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Probelehrveranstaltung
Management integrierter Netzwerke
Harald Seider
Neubrandenburg04.04.2007
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Gliederung
• Netzwerke• Management in Netzwerken• Netzwerke im Gesundheitswesen• Integrierte Versorgung als Beispiel für integrierte Netzwerke• Gründungsmanagement am Fallbeispiel IV-Vertrag „Schlaganfall“
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Kooperationen
Kooperationen sind gekennzeichnet durch: • Rechtliche und (partiell) wirtschaftliche Unabhängigkeit der
beteiligten Partner• Koordination des Verhaltens• Motivation einer besseren Zielerreichung als bei individuellen
Vorgehen
Konstitutives Element ist die Freiwilligkeit der Beteiligten
Kooperation kommt dann zustande, wenn alle beteiligten Partner erwarten, sich durch die Kooperation besser zu stellen und sind daher auch bereicht, Autonomieeinbußen hinzunehmen (Lubritz 1998)
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Netzwerke
Definition nach Sydow (1992):
Unternehmensnetzwerke sind Kooperationen zwischen mindestens zwei rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmen, die „… auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende Organisationsform ökonomischer Aktivitäten darstellt. Sie zeichnen sich durch eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen aus“ (nach Sydow 1992).
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Ziele von Netzwerken
Ziel ist die Besserstellung aller Beteiligten in Form von Synergieeffekten (vgl. Corsten et al. 1994) :– Ressourcen-Sharing– Ressourcen-Kombination– Economies-of-scale– Economies-of-scope
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fazit: Netzwerkeigenschaften
Netzwerke sind• Kooperationen mindestens zweier• wirtschaftlich selbständiger Unternehmen zur• Realisierung von Wettbewerbsvorteilen
das heißt• Zumeist keine Weisungsbefugnisse zwischen Unternehmen • Einzelne Unternehmen verfolgen Eigeninteressen• Tendenz zur Instabilität
→ Kein übergeordnetes rigides Steuerungssystem möglich!
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Arten von Netzwerken
Unterscheidung nach Netzwerkausrichtung:• Horizontal – Unternehmen einer Branche bzw. einer
Wertschöpfungsebene • Vertikal – entlang der Wertschöpfungskette (logistische Netzwerke)• Lateral – Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen
Unterscheidung nach beabsichtigter Dauer:• Temporär befristet (auftrags-, problem- oder projektbezogen)• Dauerhaft (Wertschöpfungspartnerschaften…)
Unterscheidung nach der Struktur:• Fokales Netzwerk: Ein dominierendes Unternehmen • Polyzentrisches Netzwerk: Netzwerkmitglieder gleichberechtigt
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Management allgemein
Management umfasst drei Kategorien (nach Ulrich 1970):• Bestimmung der Unternehmensziele,• Organisation der Unternehmung und• Gestaltung und Lenkung der Prozesse zur optimalen Zielerreichung
Instrumente, die zur Umsetzung obiger Kategorien dienen, werden als Managementinstrumente bezeichnet.
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Wirkung der Struktur auf das Management
• Ein Netzunternehmen dominiert das Netzwerk
• Fokale Unternehmen sind für die strategische Führung innerhalb strategischer Netzwerke verantwortlich, d.h. sie treffen strategisch bedeutsame Entscheidungen und übernehmen die Koordination sowie Kontrolle der strategischen Aufgaben.
• Netzmitglieder agieren formal und faktisch gleichberechtigt
• Polyzentrismus steht Hierarchie entgegen.
• Bei fehlendem Zentralorgan, höhere Koordinationskosten.
Fokusale PolyzentrischeNetzwerke Netzwerke
→ Weisungsbefugnisse zwischen Unternehmen zumeist nicht vorgesehen
→ Trade off zwischen Autonomie und Koordinationskosten
→ Eigeninteressen der Netzwerkunternehmen
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Funktionen des Netzwerkmanagements
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
Quelle: Nach Sydow, Windeler, 1997
Management-instrumente
Gründungsmanagement
Operatives Management
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Funktionen des Netzwerkmanagements
Selektionsfunktion:
→ Wer und was soll ins (im) Netzwerk auf-genommen werden?
• Bestimmung der Aufgaben des Netzwerkes • Auswahl geeigneter Netzwerkmitglieder im
Hinblick auf Kompetenzen und gemeinsame Ziele• Neuaufnahme oder Ausschluss von Netzwerkmitgliedern
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Funktionen des Netzwerkmanagements
Allokationsfunktion
→ Wie sollen Aufgaben und Ressourcen im Netzwerk verteilt werden?
• Zuteilung von Zuständigkeiten, VerantwortungKapazitäten etc. entsprechend der spezifischenKompetenzen der Unternehmen im Netzwerk
• Flexibilität von Netzwerken gründet auf Möglichkeit der Re-Allokation der Aufgaben und Ressourcen.
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Funktionen des Netzwerkmanagements
Evaluationsfunktion
→ Wie sollen Kosten und Nutzen im Netzwerk-zusammenhang bestimmt und verteilt werden?
• Fortlaufende Beurteilung der Aktivitäten innerhalb eines Netzwerkes (gesamte Netzwerk, einzelne Beziehungen im Netzwerk oder Leistungen einzelner Netzwerkmitglieder)
• Beurteilung über formale Evaluation oder implizites Monitoring durch Netzwerk selbst oder durch externe Akteure.
• Beurteilung kann Grundlage der Verteilung kooperativ erwirtschafteter Erträge sein.
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Funktionen des Netzwerkmanagements
Regulationsfunktion
→ Wie und worüber soll die Erledigung der Aufgaben und die Verteilung der Ressourcenabgestimmt werden?
• Entwicklung und Durchsetzung von Regeln der Zusammenarbeit z.B. durch formaler Mechanismenwie Verträge, oder mittels informeller Absprachen und Routinen
• Fortlaufende Regulierung bzw. Anpassung der Anreizsysteme und des Konflikts-, Informations- und Wissensmanagement.
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Netzwerke im Gesundheitswesen
Besonderheiten des Gesundheitswesens• Hohe staatliche Regulierungsdichte
• Eingeschränkte Koordination durch Märkte (z.B. Preisermittlung)
• Marktstruktur: Versicherungen (Zahler), Patienten (Leistungsempfänger) und Leistungsersteller (Anbieter)
Leistungs-empfänger
Krankenkassen„Zahler“
Nachfrager
Ambulante Versorgung
StationäreVersorgung
Anbieter
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Rahmenbedingungen von Gesundheitsnetzwerken
Externe RahmenbedingungenUnternehmen im Gesundheitssystem sehen sich – einem stärkeren Wettbewerb um Patienten,– sinkenden Erlösen und– qualitativen Mindestanforderungen gegenüber
Staatliche Förderung/Forderung: – Integrierte Versorgung §§ 140a ff. SGB V– Modellvorhaben §§ 63-65 SGB V– Strukturverträge § 73 a SGB V
Ziel: Realisierung von Wettbewerbsvorteilen (über Kosten und/oder Qualität und/oder Marktzugang etc.)
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Struktur von Netzwerken im Gesundheitswesen
Arten von Netzwerken
• Horizontale Netzwerke z.B. Zusammenschluss von freien Arztpraxen, Krankenhäusern etc.
• Vertikale NetzwerkeZ.B. Netzwerke entlang von Behandlungspfaden (Arzt – Krankenhaus – Reha-Einrichtung)
• Laterale NetzwerkePraxisnetz und Wellness-Einrichtungen
Fitness-einrichtung
Hausarzt
Krankenhaus
Rehaeinrichtung
PraxisPraxis
Sanitätshaus
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Struktur von Netzwerken im Gesundheitswesen
Integrierte Versorgungsnetzwerke
• Entlang von Behandlungspfaden umfasst sowohl horizontale als auch vertikale Netzwerkstrukturen
• Integrierte Versorgung:Verschiedene Leistungs-sektoren übergreifenden oder interdisziplinär-fächerüber-greifende Versorgung der Versicherten(§ 140a Abs. 1 SGB V)
Facharzt Ambulante
Pflege
Stationäre Behandlung
Rehabilitation
Horizontale Struktur
Ver
tikal
e S
truk
tur
Hausarzt(Gate Keeper)
Quelle: Modifiziert nach Braun 2004
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Management integrierter Versorgungsnetzwerke
Zum Beispiel:• Aufgaben des Netzwerks• Netzwerkform • Auswahl der Netzwerkbeteiligten• Kündigungs-/Ausschlusskriterien• Qualitätssicherung• Arbeitsgruppe/Verwaltungsgremien
Gründungsmanagement(einmalig)
Festlegung der Rahmen-bedingungen und Auswahl der Gründungs-mitglieder
Operatives Management(kontinuierlich)
Fortwährende Steuerung
(Optimierung)
Zum Beispiel:• Fortlaufendes QM• Überprüfung Zielerreichung• Neuaufnahme von
Leistungserbringern• Nachverhandlung
Leistungsentgelte
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: IV-Vertrag „Schlaganfall“
Perspektive der MediClin AG
Die MediClin AG:
• 30 Kliniken (Reha und Akut),
• 8 Pflegeeinrichtungen und
• 3 Medizinischen Versorgungszentren
• Umsatz: 40% Akut, 60 % RehaRaum Offenbach/Bad Orb in Hessen:
Ausgangslage: Reha-Klinik in Bad Orb.
Räumlich isoliert von anderen MediClin Einrichtungen (vor allem Akut).
Ziel/Strategie: • Sichere Einbindung in ein
Versorgungsnetz (Sicherung von Patientenströmen)
• Verkürzung Kommunikations- und Informationsschnittstellen
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Ziele integrierter Versorgungsnetzwerke
Individuelle Ziele/Strategien der Beteiligten:
→Beteiligten können deckungsgleiche Ziele haben (müssen aber nicht)
Krankenkassen Leistungserbringer
• Gestaltung der Behandlungsqualität
• Effizienz und Wirtschaftlichkeit (Kostensenkung)
• Marketing
• Marktgestaltung durch Einkaufsmodelle
• Einbindung in ein Versorgungsnetz
• Zugang zur ambulanten Behandlung
• Schließen von Versorgungslücken
• Budget und Kapazitätssteuerung
• Patientenbindung• Lernkurvenfortschritte
Ziel des Netzwerkes: Realisierung von Wettbewerbsvorteilen
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Selektion
• Leistungen des integr. Versorgungsnetzwerkes:– Zuweisung durch Vertragsarzt gem. definierter Indikation
→ Schlaganfall (v.a. ICDs I61, I63 )– Behandlung
→ durchgängiger Behandlungspfad: relevante Aktubehandlung, stationäre Kurzzeitpflege sowie stationäre und ambulante Reha
• Auswahl der Netzwerkbeteiligten (Kassen und Leistungserbringer)
→ KV: Barmer und AOK, LE: MediClin, Klinikum Offenbach, Sanitätshaus Schneider & Picha
• Kündigungs-/Ausschlusskriterien (Bedingungen, Fristen etc.)• Netzwerkform
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Wahl der Netzwerkform
Die Wahl ist abhängig von • Gegenstand des integrierten Versorgungsvertrages (Komplexität),• den Zielen des integrierten Versorgungsnetzwerkes,• den Teilnehmern (Praxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Reha etc.)• den Strategien der Teilnehmer (z.B. Ausweitung der Leistungen von
Krankenhäuser auf den ambulanten Bereich etc.)• …
Unterschieden werden können drei Grundtypen integrierter Versorgungsnetze:– Generalunternehmermodell– Gemeinschaft von Leistungserbringern– Managementgesellschaftsmodell
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Netzwerktypologien der integrierten Versorgung
Generalunternehmermodell
Steuerung durch einzelnes Unternehmen, z.B. Krankenhaus(=fokales Unternehmen)
Vertragliche Einbindung weiterer Leistungs-erbringer im Innenverhältnis
Fokales Unternehmen bestimmt • Aufnahme anderer Leistungserbringer ins Netzwerk• Steuerung der Behandlungsprozesse
→ Klare Zuweisung der Verantwortung ermöglicht hohen Integrationsgrad
Voraussetzung: Vertrauen zw. Generalunternehmer und Krankenkassen bzw. zw. Generalunternehmer
und anderen Leistungserbringern
Krankenkasse(n)
Le
istu
ng
s-e
rbrin
ge
r Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
IV-Vertrag
Einzel-verträge
IV-Netzwerk
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Netzwerktypologien der integrierten Versorgung
Gemeinschaft von Leistungserbringern
Krankenkasse schließt mit allen beteiligten Leistungs-erbringern Verträge ab
• kein fokaler Leistungs-erbringer im Netzwerk
→ schwierigere Koordination der Netzwerkaktivitäten
→ einfachere Einbindung kritisch eingestellter Gruppen von Leistungserbringern
Krankenkasse(n)
Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
Einzelverträge
IV-Netzwerk
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Netzwerktypologien der integrierten Versorgung
Managementgesellschaft
Möglichkeiten:• Unbeteiligte
Managementgesellschaft
• Gründung einer Managementgesellschaft durch Netzwerkteilnehmer
Vorteile:
• Existenz eines unparteiischen fokalen Unternehmens (→ organisatorische Eigenschaften wie beim Generalunternehmermodell)
• Haftungsrechtliche Einschränkungen• Möglichkeit der Aufnahme externen Know-hows.
Krankenkasse(n)
Ma
na
ge
me
nt-
ge
sells
cha
ft Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
Leistungserbringer
IV-Vertrag
Einzel-verträge
IV-Netzwerk
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: IV-Vertrag „Schlaganfall“
• Netzwerkstruktur im Fallbeispiel:
Gemeinschaft von Leistungserbringern
Krankenkassen
Einzelverträge
IV-Netzwerk
Reha – Bad Orb
Kurzpflege
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Allokation
• Vorgabe der Zuständigkeiten bzw. Leistungen der einzelnen Leistungserbringer
→ Klinikum Offenbach (1070 Betten) übernimmt die Akutversorgung und Teile der ambulanten Reha
→ MediClin gründet Kurzzeitpflege-Einrichtung mit 14 Betten im Klinikum Offenbach
→ MediClin Bad Orb (292 Betten davon 187 in Neurologie) übernimmt stationäre Reha und Teile der ambulaten Reha
→ Sanitätshaus liefert Heil- und Hilfsmittel v.a. für den häuslichen Bereich
• Kompetzenzen der Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Netzwerkmitglieder zur Regelung aller absprachebedürftiger Fragen
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Stationärer Bereich
Fallbeispiel: IV-Vertrag „Schlaganfall“
Einrichtung Offenbach
Reha – Bad Orb
Kurzpflege
Akutbehandlung
Reha mit hohem pflegerischem Auf-wand und akutmed. Behandlungsmögl.
Medizinische Reha im klassischen Sinn
Versorgung mit geeigneten Hilfsmitteln (v.a. häusl. Bereich)
Reha-Einrichtung Bad Orb
Ambulanter Bereich
Reha – Bad Orb
Ambulante Reha nach erfolgreicher medizinischer Reha
Reha-Einrichtung Bad Orb
Reha-Einrichtung Offenbach
Phase A
Phase C
Phase D
Phase E
Phase E
Ambulante Reha nach erfolgreicher medizinischer Reha
Anmerkung:Phase B „Reha mit hohem Anteil an Einzelförderung und Intensiv-medizin“ nicht vorgesehen
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Evaluation
• Qualitätssicherung (QM-Maßnahmen bzw. Anforderungen)
→ z.B. Klinische Ergebnismessung: Untersuchung und Einstufung aller eingeschriebenen Patienten zum Aufnahmezeitpunkt, zum Entlassungszeitpunkt und ein halbes Jahr nach der Entlassung gemäß einem standardisierten Bogen.
• Definition organisatorischer, betriebswirtschaftlicher, medizinischer und medizin-technischer Voraussetzungen
– Einheitliche Softwareausstattung (Installation eines Moduls „Elektronische Therapieanforderung“ in das bestehende Shiva-Programm)
– EDV-Vernetzung der ärztlichen Bereiche– Optimierte Auslastung verfügbarer Therapiekapazitäten unter Nutzung von
Therapiebausteinen und Beachtung wirtschaftlicher Aspekte
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Regulation
• Festlegung des Dokumentationskonzeptes – z.B. Beilage der Untersuchungsberichte bei Übergabe zur
Vermeidung von Doppeluntersuchungen– Zeitgerechte Bearbeitung der Therapieanforderung (z.B. innerhalb der ersten 3
Tage) – insbesondere bei Neuanreisen
• Festlegung von verbindlichen Behandlungspfaden (Schnittstellenmanagement)
→ z.B. Erarbeitung gemeinsamer Behandlungsleitlinien für die gemeinsamen Bereiche Akut und Reha
• Vergütungsform (einschließlich der Regelung über Anpassung)
→ Fallpauschalen (Möglichkeit der Nachverhandlung aufgrund med. technischen Fortschritt)
• Rechnungslegung (Übermittlung der erbrachten Leistungen, Fristen etc.)
Regulation Allokation
Selektion
Evaluation
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Fallbeispiel: Gründungsmanagement IV-Netzwerk „Schlaganfall“
Bewertung (Perspektive MediClin):
Ziel/Strategie: • Sichere Einbindung in ein Versorgungsnetz (Sicherung von Patientenströmen)• Verkürzung Kommunikations- und Informationsschnittstellen
Zielerreichung:• negativ:
– Gründung stationärer Kurzzeitpflege (mit Reha) in Offenbach – Geringere Fallpauschalen als ohne IV-Vertrag
• positiv: – Großteil der Schlaganfallpatienten aus dem Klinikum Offenbach kommen in
stationäre MediClin-Reha Bad Orb– Außenwirkung (Marketing)– Engere Abstimmung über Vernetzung (z.B. besseres Fallmanagement als ohne
Netzwerk)– Aus Patientensicht: Bessere Versorgung
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Management integrierter Netzwerke Harald Seider
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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