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1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1. Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2. Sprachliche Herausforderung, die analysierbar ist – mit dem Skalpell der Sprachanalyse 3. Sehr oft gespieltes Stück – Warum halten es die Theater für spielenswert? 4. Es gibt ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche Deutungen und Rezeptionsweisen. Wer hat eigentlich recht? 5. Das Drama fragt nach gesellschaftlichen Ursachen - es ist einmal nicht die Liebe als bestimmendes Movens 6. Ohn-Machtserfahrungen in Staat und Gesellschaft: Ursachen und Verarbeitung 7. Utopien und enttäuschte Utopien in der Gegenwart 8. Wie soll ich handeln? Soll ich mich einmischen? Was passiert, wenn ich mich einmische – nicht einmische? 9. Gewalt und ihre Ursachen in einer globalisierten Welt Erfahrung mit Medien im Alltag der Jugendlichen 10. Junger Autor (!), Naturwissenschaftler, Verfolgter, … •Analyse •Interpretation •Diskurs •Argumentation •Grundsätzliche Fragestellungen •Lebensbezug

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Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen

1. Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt

2. Sprachliche Herausforderung, die analysierbar ist – mit dem Skalpell der Sprachanalyse

3. Sehr oft gespieltes Stück – Warum halten es die Theater für spielenswert?

4. Es gibt ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche Deutungen und Rezeptionsweisen. Wer hat eigentlich recht?

5. Das Drama fragt nach gesellschaftlichen Ursachen - es ist einmal nicht die Liebe als bestimmendes Movens

6. Ohn-Machtserfahrungen in Staat und Gesellschaft: Ursachen und Verarbeitung

7. Utopien und enttäuschte Utopien in der Gegenwart

8. Wie soll ich handeln? Soll ich mich einmischen? Was passiert, wenn ich mich einmische – nicht einmische?

9. Gewalt und ihre Ursachen in einer globalisierten Welt Erfahrung mit Medien im Alltag der Jugendlichen

10. Junger Autor (!), Naturwissenschaftler, Verfolgter, …

•Analyse•Interpretation•Diskurs•Argumentation

•Grundsätzliche Fragestellungen•Lebensbezug

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Georg Büchner: Dantons Tod

Materialien

• Landesinstitut für Schulentwicklung: Werke in Kontexten: Unterrichtsvorschläge und Materialien zu „Dantons Tod“ Homo faber“ und „Agnes“, Stuttgart 2011

• Reader dieser Fortbildung

• http://lehrerfortbildung-bw. de/faecher/deutsch/gym/fb2/05_danton

• http://sondershaus.de/danton

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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Antoine Joseph Wiertz: Hunger, Wahnsinn, Verbrechen (1806 – 1865)

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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Dantons Tod. Regie: Fritz Umgelter, Darsteller: Wolfgang Reichmann, Wolfgang Büttner. Studioproduktion 1963

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Dantons Tod. Nach: Regie: Fritz Umgelter, Darsteller: Wolfgang Reichmann, Wolfgang Büttner. Studioproduktion 1963

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Kommunikationssituation in I.1

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.

Danton und Julie

Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwasweiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie.

Kommunikationssituation in I.1

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.

Kommunikationssituation in I.1

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (erdeutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. -

Kommunikationssituation in I.1 Exposition

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (erdeutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. -

Kommunikationssituation in I.1 Exposition

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (erdeutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. -

Kommunikationssituation in I.1 Exposition

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Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig,sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.Julie Glaubst du an mich?Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wirstrecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam.Julie Du kennst mich, Danton.Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (erdeutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. -

•Komplementäre Kommunikation

•Grundsätzliche und grundlegende Fragestellungen

•Unabhängig von Raum und Zeit ?

•Lösung im Konjunktiv (Potentialis/ Irrealis)

Kommunikationssituation in I.1 Exposition

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Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen!Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge?Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst.Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. […]

Rosetta Du liebst mich, Leonce?Leonce Ei warum nicht?Rosetta Und immer?Leonce Das ist ein langes Wort: immer! Wenn ich dich nun noch fünftausend Jahre und sieben Monate liebe, ist's genug? Es ist zwar viel weniger, als immer, ist aber doch eine erkleckliche Zeit, und wir können uns Zeit nehmen, uns zu lieben.„Leonce und Lena“ (I.3)

• Scheinbare Leichtigkeit des Sprachspiels überdeckt die Methode des Sich-Verweigerns, das keine Möglichkeit zur Antwort zulässt

• Die Sprechakte gelingen nur für Danton/ Leonce

• Prinzipien einer Rhetorik der Verweigerung

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Danton: Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen?Philippeau: Wir und die ehrlichen Leute.Danton: Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen!Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen

die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge?

Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst.Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen

Dinge ins Werk setzen?Philippeau Wir und die ehrlichen Leute.Danton Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig

weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

[…]Danton […] (Er erhebt sich.)Julie Du gehst?Danton (zu Julie) Ich muss fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf. - (Im

Hinausgehn:) Zwischen Tür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen. (Ab.)

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen!Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen

die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge?

Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst.Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen

Dinge ins Werk setzen?Philippeau Wir und die ehrlichen Leute.Danton Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig

weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles!

[…]Danton […] (Er erhebt sich.)Julie Du gehst?Danton (zu Julie) Ich muss fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf. - (Im

Hinausgehn:) Zwischen Tür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen. (Ab.)

Vergleichende Textanalyse/ Dialoganalyse

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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Reader, S. 14

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„Ich weiß nicht, was in mir das andere belügt.“ (Robespierre, I.6)

„Ja, das hab ich; das war Notwehr, wir mußten. Der Mann am Kreuze hat sich's bequem gemacht: es muß ja Ärgernis kommen, doch wehe dem, durch welchen Ärgernis kommt! Es muß; das war dies Muß. Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muß gefallen? Wer hat das Muß gesprochen, wer? Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet? Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst! die Schwerter, mit denen Geister kämpfen - man sieht nur die Hände nicht, wie im Märchen. - Jetzt bin ich ruhig.“ (Danton II.5)

„Der Ausspruch: es muss ja Ärgernis kommen, aber wehe dem, durch den es kommt, – ist schauderhaft. Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?“ (Büchner in einem Brief an seine Braut, Januar oder März 1834)

Page 31: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

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„Ich weiß nicht, was in mir das andere belügt.“ (Robespierre, I.6)

„Ja, das hab ich; das war Notwehr, wir mußten. Der Mann am Kreuze hat sich's bequem gemacht: es muß ja Ärgernis kommen, doch wehe dem, durch welchen Ärgernis kommt! Es muß; das war dies Muß. Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muß gefallen? Wer hat das Muß gesprochen, wer? Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet? Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst! die Schwerter, mit denen Geister kämpfen - man sieht nur die Hände nicht, wie im Märchen. - Jetzt bin ich ruhig.“ (Danton II.5)

„Der Ausspruch: es muss ja Ärgernis kommen, aber wehe dem, durch den es kommt, – ist schauderhaft. Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?“ (Büchner in einem Brief an seine Braut, Januar oder März 1834)

Page 32: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

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„Ich weiß nicht, was in mir das andere belügt.“ (Robespierre, I.6)

„Ja, das hab ich; das war Notwehr, wir mußten. Der Mann am Kreuze hat sich's bequem gemacht: es muß ja Ärgernis kommen, doch wehe dem, durch welchen Ärgernis kommt! Es muß; das war dies Muß. Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muß gefallen? Wer hat das Muß gesprochen, wer? Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet? Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst! die Schwerter, mit denen Geister kämpfen - man sieht nur die Hände nicht, wie im Märchen. - Jetzt bin ich ruhig.“ (Danton II.5)

„Der Ausspruch: es muss ja Ärgernis kommen, aber wehe dem, durch den es kommt, – ist schauderhaft. Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?“ (Büchner in einem Brief an seine Braut, Januar oder März 1834)

Page 33: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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Danton: [...] Ob sie nun an der Guillotine oder am Fieber

oder am Alter sterben! Es ist noch vorzuziehen, sie treten

mit gelenken Gliedern hinter die Kulissen und können im

Abgehen noch hübsch gestikulieren und die Zuschauer

klatschen hören. Das ist ganz artig und passt für uns; wir

stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im

Ernst erstochen werden. (II.1)

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Danton: [...] Ob sie nun an der Guillotine oder am Fieber

oder am Alter sterben! Es ist noch vorzuziehen, sie treten

mit gelenken Gliedern hinter die Kulissen und können im

Abgehen noch hübsch gestikulieren und die Zuschauer

klatschen hören. Das ist ganz artig und passt für uns; wir

stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im

Ernst erstochen werden. (II.1)

PuppeMaske

Theater

Marionette

(heroische) Fratze

Büste

Statue (der Freiheit)

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PuppeMaske

Theater

Marionette

(heroische) Fratze

Büste

Statue (der Freiheit)

I.2Eine Gasse Simon. Sein Weib.Simon (schlägt das Weib). Du Kuppelpelz, du runzlige Sublimatpille, du wurmstichiger Sündenapfel!Weib. He, Hülfe! Hülfe!(Es kommen Leute gelaufen.)Leute. Reißt sie auseinander, reißt sie auseinander!Simon. Nein, laßt mich, Römer! Zerschellen will ich dies Geripp! Du Vestalin!Weib. Ich eine Vestalin? Das will ich sehen, ich.Simon. So reiß ich von den Schultern dein Gewand. Nackt in die Sonne schleudr' ich dann dein Aas. Du Hurenbett, in jeder Runzel deines Leibes nistet Unzucht. (Sie werden getrennt.)Erster Bürger. Was gibt's?Simon. Wo ist die Jungfrau? Sprich! Nein, so kann ich nicht sagen. Das Mädchen! Nein, auch das nicht. Die Frau, das Weib! Auch das, auch das nicht! Nur noch ein Name; oh, der erstickt mich! Ich habe keinen Atem dafür.

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III.9Danton: „Wie lange sollen die Fußstapfen der Freiheit Gräber sein? – Ihr wollt Brot, und sie werfen euch Köpfe hin! Ihr durstet, und sie machen euch das Blut von den Stufen der Guillotine lecken!“ (III.9)[…]

III.10Erste Bürger: „Ja, das ist wahr, Köpfe statt Brot, Blut statt Wein!“[…]Zweiter Bürger. Danton hat schöne Kleider, Danton hat ein schönes Haus, Danton hat eine schöne Frau, er badet sich in Burgunder, […]

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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An die Braut 1834

„[...] Ich studiere die Geschichte der Revolution. Ich fühlte mich wie zernichtet unter dem grässlichen Fatalismus der Geschichte. Ich finde in der Menschennatur eine entsetzliche Gleichheit, in den menschlichen Verhältnissen eine unabwendbare Gewalt, allen und keinem verliehen. Der Einzelne nur Schaum auf der Welle, die Größe ein bloßer Zufall, die Herrschaft des Genies ein Puppenspiel, ein lächerliches Ringen gegen ein ehernes Gesetz, es zu erkennen das Höchste, es zu beherrschen unmöglich. […] Das muss ist eins von den Verdammungsworten, womit der Mensch getauft worden. […] Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt? Ich mag dem Gedanken nicht weiter nachgehen. […] Seit ich über die Rheinbrücke ging, bin ich wie in mir vernichtet, ein einzelnes Gefühl taucht nicht in mir auf. Ich bin ein Automat; die Seele ist mir genommen.“

Reader, S. 51

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An die Braut 1834

„[...] Ich studiere die Geschichte der Revolution. Ich fühlte mich wie zernichtet unter dem grässlichen Fatalismus der Geschichte. Ich finde in der Menschennatur eine entsetzliche Gleichheit, in den menschlichen Verhältnissen eine unabwendbare Gewalt, allen und keinem verliehen. Der Einzelne nur Schaum auf der Welle, die Größe ein bloßer Zufall, die Herrschaft des Genies ein Puppenspiel, ein lächerliches Ringen gegen ein ehernes Gesetz, es zu erkennen das Höchste, es zu beherrschen unmöglich. […] Das muss ist eins von den Verdammungsworten, womit der Mensch getauft worden. […] Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt? Ich mag dem Gedanken nicht weiter nachgehen. […] Seit ich über die Rheinbrücke ging, bin ich wie in mir vernichtet, ein einzelnes Gefühl taucht nicht in mir auf. Ich bin ein Automat; die Seele ist mir genommen.“

Der Einzelne nur Schaum auf der Welle, die Größe ein bloßer Zufall, die Herrschaft des Genies ein Puppenspiel, ein lächerliches Ringen gegen ein ehernes Gesetz, es zu erkennen das Höchste, es zu beherrschen unmöglich.

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42

Büchner als Schüler in seinem Aufsatz über den „Helden-Tod der Vierhundert Pforzheimer“:

„Erhaben ist es, den Menschen im Kampfe mit der Natur zu sehen,

wenn er mit gewaltiger Kraft sich stemmt gegen die Wut der

entfesselten Elemente und, vertrauend der Kraft seines Geistes,

nach seinem Willen die Kräfte der Natur zügelt. Aber noch

erhabner ist es den Menschen zu sehen im Kampfe mit seinem

Schicksale, wenn er es wagt, mit kühner Hand in die Speichen des

Zeitrades zu greifen, wenn er an die Erreichung seines Zweckes

sein Höchstes und sein Alles setzt.“

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

• Verweigerung• Auf-deckung• Ent-larvung

Analyse durch Reflexion

• Es gibt ein „Etwas“ ein „Gesetz“, dem alle unter-geordnet sind.

• Genie/ Held steht nicht außerhalb des Geschichts-prozesses.

• Materialistisches Geschichts-bild: Arm und Reich (Gegensatz zum Idealismus)

Kein teleologisches Weltbild

• Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen• Engagement für die Aufklärung der Bürger• Einsatz für eine Veränderung der Verhältnisse• Kein naiver Glauben an den Automatismus –

richtiger Standpunkt Engagement Erfolg

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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45

Erster Bürger. Ja, ein Messer, aber nicht für die arme Hure! Was tat sie? Nichts! Ihr Hunger hurt und bettelt. Ein Messer für die Leute, die das Fleisch unserer Weiber und Töchter kaufen. Weh über die, so mit den Töchtern des Volkes huren! Ihr habt Kollern im Leib, und sie haben Magendrücken; ihr habt Löcher in den Jacken, und sie haben warme Röcke; ihr habt Schwielen in den Fäusten, und sie haben Samthände. Ergo, ihr arbeitet, und sie tun nichts; ergo, ihr habt's erworben, und sie haben's gestohlen; ergo, wenn ihr von eurem gestohlnen Eigentum ein paar Heller wiederhaben wollt, müßt ihr huren und betteln; ergo, sie sind Spitzbuben, und man muß sie totschlagen!

I.2

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Erster Bürger. Ja, ein Messer, aber nicht für die arme Hure! Was tat sie? Nichts! Ihr Hunger hurt und bettelt. Ein Messer für die Leute, die das Fleisch unserer Weiber und Töchter kaufen. Weh über die, so mit den Töchtern des Volkes huren! Ihr habt Kollern im Leib, und sie haben Magendrücken; ihr habt Löcher in den Jacken, und sie haben warme Röcke; ihr habt Schwielen in den Fäusten, und sie haben Samthände. Ergo, ihr arbeitet, und sie tun nichts; ergo, ihr habt's erworben, und sie haben's gestohlen; ergo, wenn ihr von eurem gestohlnen Eigentum ein paar Heller wiederhaben wollt, müßt ihr huren und betteln; ergo, sie sind Spitzbuben, und man muß sie totschlagen!

I.2

Page 47: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

47

Erster Bürger. Ja, ein Messer, aber nicht für die arme Hure! Was tat sie? Nichts! Ihr Hunger hurt und bettelt. Ein Messer für die Leute, die das Fleisch unserer Weiber und Töchter kaufen. Weh über die, so mit den Töchtern des Volkes huren! Ihr habt Kollern im Leib, und sie haben Magendrücken; ihr habt Löcher in den Jacken, und sie haben warme Röcke; ihr habt Schwielen in den Fäusten, und sie haben Samthände. Ergo, ihr arbeitet, und sie tun nichts; ergo, ihr habt's erworben, und sie haben's gestohlen; ergo, wenn ihr von eurem gestohlnen Eigentum ein paar Heller wiederhaben wollt, müßt ihr huren und betteln; ergo, sie sind Spitzbuben, und man muß sie totschlagen!

I.2

Page 48: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

48

Erster Bürger. Ja, ein Messer, aber nicht für die arme Hure! Was tat sie? Nichts! Ihr Hunger hurt und bettelt. Ein Messer für die Leute, die das Fleisch unserer Weiber und Töchter kaufen. Weh über die, so mit den Töchtern des Volkes huren! Ihr habt Kollern im Leib, und sie haben Magendrücken; ihr habt Löcher in den Jacken, und sie haben warme Röcke; ihr habt Schwielen in den Fäusten, und sie haben Samthände. Ergo, ihr arbeitet, und sie tun nichts; ergo, ihr habt's erworben, und sie haben's gestohlen; ergo, wenn ihr von eurem gestohlnen Eigentum ein paar Heller wiederhaben wollt, müßt ihr huren und betteln; ergo, sie sind Spitzbuben, und man muß sie totschlagen!

I.2

Page 49: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

49

die arme Hure die LeuteSie tat nichts! Ihr Hunger hurt

und betteltkaufen Fleisch unserer Weiber und Töchterhuren mit den Töchtern des Volkes

Ihr habt Kollern im Leib, sie haben Magendrücken ihr habt Löcher in den Jacken sie haben warme Röcke

ihr habt Schwielen in den Fäusten

sie haben Samthände

Ergoihr arbeitet, sie tun nichts

ergoihr habt's erworben, sie haben's gestohlen

ergoihr müßt huren und betteln Eigentum gestohlen

ergosie sind Spitzbuben und man muß sie totschlagen!

Erster Bürger

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I. 2 Erster Bürger: Totgeschlagen, wer lesen und schreiben kann! [...]

Erster Bürger: Wir sind das Volk, und wir wollen, dass kein Gesetz sei; ergo ist dieser Wille das Gesetz, ergo im Namen des Gesetzes gibt's kein Gesetz mehr, ergo totgeschlagen! [...]

Ein Weib: Hört den Messias […]

Robespierre : Armes, tugendhaftes Volk! Du tust deine Pflicht, du opferst deine Feinde. […]

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III, 10

Robespierre ist ein Verräter!

Es lebe Robespierre! Nieder mit Danton! Nieder mit dem

Verräter!

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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I.5

Marion:[…] Aber ich wurde wie ein Meer, was alles verschlang und sich tiefer und tiefer wühlte. Es war für mich nur ein Gegensatz da, alle Männer verschmolzen in einen Leib. Meine Natur war einmal so, wer kann da drüber hinaus? […]

Die andern Leute haben Sonn- und Werktage, sie arbeiten sechs Tage und beten am siebenten, sie sind jedes Jahr auf ihren Geburtstag einmal gerührt und denken jedes Jahr auf Neujahr einmal nach. Ich begreife nichts davon: ich kenne keinen Absatz, keine Veränderung. Ich bin immer nur eins; ein ununterbrochenes Sehnen und Fassen, eine Glut, ein Strom. Meine Mutter ist vor Gram gestorben; die Leute weisen mit Fingern auf mich. Das ist dumm. Es läuft auf eins hinaus, an was man seine Freude hat, an Leibern, Christusbildern, Blumen oder Kinderspielsachen; es ist das nämliche Gefühl; wer am meisten genießt, betet am meisten.

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I.5

Marion:[…] Aber ich wurde wie ein Meer, was alles verschlang und sich tiefer und tiefer wühlte. Es war für mich nur ein Gegensatz da, alle Männer verschmolzen in einen Leib. Meine Natur war einmal so, wer kann da drüber hinaus? […]

Die andern Leute haben Sonn- und Werktage, sie arbeiten sechs Tage und beten am siebenten, sie sind jedes Jahr auf ihren Geburtstag einmal gerührt und denken jedes Jahr auf Neujahr einmal nach. Ich begreife nichts davon: ich kenne keinen Absatz, keine Veränderung. Ich bin immer nur eins; ein ununterbrochenes Sehnen und Fassen, eine Glut, ein Strom. Meine Mutter ist vor Gram gestorben; die Leute weisen mit Fingern auf mich. Das ist dumm. Es läuft auf eins hinaus, an was man seine Freude hat, an Leibern, Christusbildern, Blumen oder Kinderspielsachen; es ist das nämliche Gefühl; wer am meisten genießt, betet am meisten.

Page 55: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

Page 56: 1 Warum es lohnenswert sein kann, sich mit DANTONS TOD zu beschäftigen 1.Klar strukturiertes Drama, das sich aus dem Text heraus erschließen lässt 2.Sprachliche.

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Philosophieren mit Büchner? – Philosophische Grundlagen des „Dantons

• Recherche nach zitierten Denkern und Philosophen (Epikur, Lukretia, Anaxagoras,…)

• Untersuchung von III.1 als Ausgangspunkt für grundsätzliches Nachdenken über Endlichkeit, Gott, Gerechtigkeit, Aufklärung und Religion, …

• Ausgewählte Zitate, aus dem Zusammenhang nehmen und in den Zusammenhang des eigenen Denkens stellen

• Kunst- und Geschichtsauffassung: Auseinandersetzung mit dem Idealismus – Büchners Materialismus

• Auseinandersetzung mit dem Nihilismus • Descartes und Spinoza

• Dilemmasituationen und Antagonismen herausarbeiten lassen

• Tugendrigorismus – Formen des Fundamentalismus?• Ausgangspunkt können Fragen und Anregungen durch die Schülerinnen und Schüler

sein (Impulse setzen, z.B. „Zusammenhang von Aufklärung und Materialismus?“ „Mitleid und Ursachenforschung“ – „Lüge und Wahrheit – Emotion und Erkennen“)

• Collagen zu Wahrheit und Täuschung - Aktualisierungen

III.1Payne: „Es gibt keinen Gott, denn: Entweder hat Gott die Welt geschaffen oder nicht. Hat er sie nicht geschaffen, so hat die Welt ihren Grund in sich, und es gibt keinen Gott, da Gott nur dadurch Gott wird, daß er den Grund alles Seins enthält. Nun kann aber Gott die Welt nicht geschaffen haben; denn entweder ist die Schöpfung ewig wie Gott, oder sie hat einen Anfang. Ist letzteres der Fall, so muß Gott sie zu einem bestimmten Zeitpunkt geschaffen haben, Gott muß also, nachdem er eine Ewigkeit geruht, einmal tätig geworden sein, muß also einmal eine Veränderung in sich erlitten haben, die den Begriff Zeit auf ihn anwenden läßt, was beides gegen das Wesen Gottes streitet. Gott kann also die Welt nicht geschaffen haben. Da wir nun aber sehr deutlich wissen, daß die Welt oder daß unser Ich wenigstens vorhanden ist und daß sie dem Vorhergehenden nach also auch ihren Grund in sich oder in etwas haben muß, das nicht Gott ist, so kann es keinen Gott geben. Quod erat demonstrandum.“

III.1Héraults: „[…], man könnte aber auch sagen: damit Gott alles sei, müsse er auch sein eignes Gegenteil sein, d. h. vollkommen und unvollkommen, bös und gut, selig und leidend; das Resultat freilich würde gleich Null sein, es würde sich gegenseitig heben, wir kämen zum Nichts.“

IV.6Danton. Die Welt ist das Chaos. Das Nichts ist der zu gebärende Weltgott.(Der Schließer tritt ein.)Schließer. Meine Herren, Sie können abfahren, die Wagen halten vor der Tür.

II.7St. Just: „[…] Einige allgemeine Betrachtungen mögen sie überzeugen, daß wir nicht grausamer sind als die Natur und als die Zeit. Die Natur folgt ruhig und unwiderstehlich ihren Gesetzen; der Mensch wird vernichtet, wo er mit ihnen in Konflikt kommt. Eine Änderung in den Bestandteilen der Luft, ein Auflodern des tellurischen Feuers, ein Schwanken in dem Gleichgewicht einer Wassermasse und eine Seuche, ein vulkanischer Ausbruch, eine Überschwemmung begraben Tausende. Was ist das Resultat? Eine unbedeutende, im großen Ganzen kaum bemerkbare Veränderung der physischen Natur, die fast spurlos vorübergegangen sein würde, wenn nicht Leichen auf ihrem Wege lägen.Ich frage nun: soll die geistige Natur in ihren Revolutionen mehr Rücksicht nehmen als die physische? Soll eine Idee nicht ebensogut wie ein Gesetz der Physik vernichten dürfen, was sich ihr widersetzt? Soll überhaupt ein Ereignis, was die ganze Gestaltung der moralischen Natur, das heißt der Menschheit, umändert, nicht durch Blut gehen dürfen?“Der Weltgeist bedient sich in der geistigen Sphäre unserer Arme ebenso, wie er in der physischen Vulkane und Wasserfluten gebraucht. […] Ist es denn nicht einfach, daß zu einer Zeit, wo der Gang der Geschichte rascher ist, auch mehr Menschen außer Atem kommen? […]

II.3 (dazu unbedingt: II.2 Promenade und Untersuchung der (Volks)Lieder), aber auch Kunstauffassung im „Lenz“, Entsprechendes in „Leonce und Lena“)

Camille: Ich sage euch, wenn sie nicht alles in hölzernen Kopien bekommen, verzettelt in Theatern, Konzerten und Kunstausstellungen, so haben sie weder Augen noch Ohren dafür. Schnitzt einer eine Marionette, wo man den Strick hereinhängen sieht, an dem sie gezerrt wird und deren Gelenke bei jedem Schritt in fünffüßigen Jamben krachen - welch ein Charakter, welche Konsequenz! Nimmt einer ein Gefühlchen, eine Sentenz, einen Begriff und zieht ihm Rock und Hosen an, macht ihm Hände und Füße, färbt ihm das Gesicht und läßt das Ding sich drei Akte hindurch herumquälen, bis es sich zuletzt verheiratet oder sich totschießt - ein Ideal! Fiedelt einer eine Oper, welche das Schweben und Senken im menschlichen Gemüt wiedergibt wie eine Tonpfeife mit Wasser die Nachtigall - ach, die Kunst!Setzt die Leute aus dem Theater auf die Gasse: die erbärmliche Wirklichkeit! - Sie vergessen ihren Herrgott über seinen schlechten Kopisten. Von der Schöpfung, die glühend, brausend und leuchtend, um und in ihnen, sich jeden Augenblick neu gebiert, hören und sehen sie nichts. Sie gehen ins Theater, lesen Gedichte und Romane, schneiden den Fratzen darin die Gesichter nach und sagen zu Gottes Geschöpfen: wie gewöhnlich! - Die Griechen wußten, was sie sagten, wenn sie erzählten, Pygmalions Statue sei wohl lebendig geworden, habe aber keine Kinder bekommen.

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• Recherche nach zitierten Denkern und Philosophen (Epikur, Lukretia, Anaxagoras,…)

• Untersuchung von III.1 als Ausgangspunkt für grundsätzliches Nachdenken über Endlichkeit, Gott, Aufklärung und Religion, …

• Ausgewählte Zitate, aus dem Zusammenhang nehmen und in den Zusammenhang des eigenen Denkens stellen

• Kunst- und Geschichtsauffassung: Auseinandersetzung mit dem Idealismus – Büchners Materialismus

• Auseinandersetzung mit dem Nihilismus • Descartes und Spinoza

• Dilemmasituationen und Antagonismen herausarbeiten lassen

• Tugendrigorismus – Formen des Fundamentalismus?• Ausgangspunkt können Fragen und Anregungen durch die Schülerinnen und Schüler

sein (Impulse setzen, z.B. „Zusammenhang von Aufklärung und Materialismus?“ „Mitleid und Ursachenforschung“ – „Lüge und Wahrheit – Emotion und Erkennen“)

• Collagen zu Wahrheit und Täuschung – Aktualisierungen

• Die Verantwortlichkeit des Einzelnen – Determinismus und Fatalismus

Philosophieren mit Büchner? – Philosophische Grundlagen des „Dantons

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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• Inhalt klärenHandlung, Institutionen, Zeitstrahl

• FigurenkonstellationGruppierungen, Kontraste und

Parallelismen• Dramenkonzeption, Aufführungen

untersuchen• Reflexionen und

Entlarvungsstrategien• Autor• Vergleichsaspekte

Bezugs- und Anknüpfungspunkte zu den Schülerinnen und Schülern

Kommun

ikatio

ns- u

nd T

extan

alyse

Reader: „Bausteine“ S. 43ff

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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1. Selbstbestimmung und Fremdbestimmung: Politik – Gesellschaft – Sprache

• Sinn- und Gottessuche• Wirkung von Rhetorik• Individualität im technischen Zeitalter: Rolle von Maschinen• Sexualität in Umbruchssituationen• Wahrnehmung des Todes

2. Wirklichkeit und Phantasie: Gegenwelten• Parallelen/ Gegenentwürfe• Realität und Fiktion• Fiktion in der Fiktion/ Spiel im Spiel

3. Identität und Rolle• Figuren und ihre Rollen• Mensch als Rätsel – Verkennen und Erkennen• Repräsentation des eigenen Lebens (Text- und Bildmedien)• Bildnisse• Rolle der Öffentlichkeit/ Medien/ Firmen und Produkte• Rolle literarischer/ narrativer Muster

Werkvergleich anhand der Themenfelder entwickeln

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4. Anpassung und Widerstand: Versuche weiblicher Identitätsfindung

• Männliche Rollenzuschreibungen• Weibliche Strategien gegen Rollenzuschreibungen

5. Recht und Gerechtigkeit• Schuldfrage ( Reader, S. 38f)

6. Freiheit und Verantwortung: Der Mensch im Spannungsfeld von Kultur, Geschichte und Religion

• Geschichtlichkeit des Menschen• Rolle von Religion und Transzendenz

» Vgl. Landesinstitut Stuttgart: Werke in Kontexten: Unterrichtsvorschläge und Materialien zu „Dantons Tod“, „Homo faber“ und „Agnes“ (D-115), S. 151ff

Werkvergleich anhand der Themenfelder entwickeln

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

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Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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1. I.1 und Ende von IV.9 besprechen, um einen Schlüssel für das Verständnis zu entwickeln.

2. Schlüsselszenen gemeinsam lesen, Schüler/in und/ oder Lehrer/in stellt die Zusammenhänge her.

3. Gemeinsam im Unterricht lesen [Was, wenn der Leser/ die Leserin den eigenen Text nicht versteht oder schlecht liest?] Vorbereitung notwendig…

4. (Nach schrittweisem Lesen) Fragen zu Szenen erstellen lassen und nach Aspekten ordnen (Wort- und Sacherklärungen, historischer Hintergrund, Anspielungen, Zuordnungsproblematik , …) und nach Kriterien wie „geklärt“, „ungeklärt“, „nicht weiter von Bedeutung“ etc. systematisieren. Zielsetzung: Leseverstehen üben…

5. Aktivitäten für einzelne Szenen entfalten (Welche Beleuchtung wäre passend für eine Inszenierung, welche Requisiten wären/ sind für diese Szene typisch?).

6. Wichtige Zitate zusammenstellen (lassen), anhand derer sich die Problematik einzelner Szenen ableiten lassen oder in denen die Problematik dieser Szene fokussiert erscheint.

7. Inhaltszusammenfassung schriftlich / mündlich geben und anschließend lesen.

Lektüre – Wie lesen/ lesen lassen?

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8. Überarbeitung veröffentlichter Inhaltsangaben , z.B. http://logos.kulando.de/post/2008/04/05/buchner_dantons_tod_-_analyse_wichtiger_szenen_berblick , http://www.inhaltsangabe.de/buechner/dantons-tod/ .

9. Szenen anhand von Hörspielproduktionen erarbeiten (Beispiel )

10. Experten bilden (Figuren, Räume, Gruppen), die vor dem gemeinsamen Leseprozess referieren.

11. Rollenkarten für Figuren erstellen und weitere Entwicklung analysieren.

12. Aspektorientierte Auswahl treffen (Maschinen, Beziehungen, Verhältnis der Dantonisten zur Aktion, Kerkerszenen…).

13. Szenen aus Studioproduktionen/ Verfilmungen oder Trailern untersuchen, anschließend Text lesen (Zeitpunkt klären, ab wann dies möglich ist).

Lektüre – Wie lesen/ lesen lassen?

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Lektüre – Wie lesen/ lesen lassen?

II.3Danton. Der Wohlfahrtsausschuß hat meine Verhaftung

beschlossen. Man hat mich gewarnt und mir einen Zufluchtsort angeboten. Sie wollen meinen Kopf; meinetwegen. Ich bin der Hudeleien überdrüssig. Mögen sie ihn nehmen. Was liegt daran? Ich werde mit Mut zu sterben wissen; das ist leichter, als zu leben.

Camille. Danton, noch ist's Zeit!Danton. Unmöglich - aber ich hätte nicht gedacht...Camille. Deine Trägheit!Danton. Ich bin nicht träg, aber müde; meine Sohlen brennen mich.Camille. Wo gehst du hin?Danton. Ja, wer das wüßte!Camille. Im Ernst, wohin?Danton. Spazieren, mein Junge, spazieren. (Er geht.)

BR Hörspielfassung Aufführung Theater CottbusLesung (Reclam-CD)

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Lektüre – Wie lesen/ lesen lassen?

II.3Danton. Der Wohlfahrtsausschuß hat meine Verhaftung

beschlossen. Man hat mich gewarnt und mir einen Zufluchtsort angeboten. Sie wollen meinen Kopf; meinetwegen. Ich bin der Hudeleien überdrüssig. Mögen sie ihn nehmen. Was liegt daran? Ich werde mit Mut zu sterben wissen; das ist leichter, als zu leben.

Camille. Danton, noch ist's Zeit!Danton. Unmöglich - aber ich hätte nicht gedacht...Camille. Deine Trägheit!Danton. Ich bin nicht träg, aber müde; meine Sohlen brennen mich.Camille. Wo gehst du hin?Danton. Ja, wer das wüßte!Camille. Im Ernst, wohin?Danton. Spazieren, mein Junge, spazieren. (Er geht.)

Dantons Tod, 2 Audio-CDs Büchner Georg 2003 Preiser Records Hörwelten ISBN: 3708500334 ISBN-13: 9783708500331

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Georg Büchner: Dantons Tod

1 „Dantons Tod“ im Unterricht – Warum?

2 Einstiegsvarianten

3 Danton und Robespierre

4 Verstehensvoraussetzungen – Kommunikationssituation

5 Reflexionsdrama

6 „Fatalismus der Geschichte“ „Determinismus“

7 Biografisches

8 Das Volk in Dantons Tod

9 Marion als Protagonistin?

10 Philosophieren mit Büchner? Philosophische Grundlagen des „Danton“

11

12

Koordinaten für eine Unterrichtseinheit

Vergleichsaspekte

13 Dramentext – Rezeptionsmethoden für Schülerinnen und Schüler

14 Inszenierungen

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S. 32

Dramentext Inszenierungstext Aufführungstext/ Performanz/ Aufführung

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S. 24

Lernvoraussetzungen klären/ Kompetenzen sichern:

Was können die Schüler, die ein Drama analysieren sollen?Was sollen die Schüler können? Was können sie, wenn sie das können? Wie können sie es…

Kompetenzen

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S. 26

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S. 55

• Voraussetzungen klären (Merkmale des Mediums „Theater“)

• Beobachtung (v.a. auf die Differenzen zum Dramentext achten)

• Beschreibung (möglichst genaues Beschreiben der Beobachtungen)

• Kriteriengestützter Vergleich (Dramentext – Theateraufführung )

• Deutung der Besonderheit der Aufführung

• Rückbezug auf den Dramentext (z.B. die Frage, ob eine Variante der Mehrdeutigkeit des Dramentextes aufgegriffen wurde)

• Kriteriengestützte Beurteilung (der Aufführung oder des Ausschnittes)

• Bewertung (kriteriengestützte persönliche Stellungnahme)

Kompetenzen

Vgl. auch S. 65

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Theaterprogramme

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Württembergisches Landestheater Esslingen, Dantons Tod. 2010http://www.wlb-esslingen.de/stueckinfo/stueckinfodetail.php?artID=2220

Danton als Denkmal, probiert die Haltung aus, davor salutierend und bewachend eine Soldatin

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Danton - Statue in Tarbes (1903)Quelle: http://id.wikipedia.org/wiki/Berkas:FR-65440_statdanton01.jpg

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Staatstheater Cottbus: Danton # Büchner

Szenenfoto mit v.l.n.r. Kathrin Victoria Panzer (St. Just), Kai Börner (Camille), Oliver Seidel (Robespierre)Foto: Marlies Kross

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Staatstheater Cottbus: Danton # Büchner

Szenenfoto mit Oliver Seidel (Robespierre)Foto: Marlies Kross

Szenenfoto mit Michael Becker (Danton), Kathrin Victoria Panzer (St. Just)Foto: Marlies Kross

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Dantons Tod von Georg Büchner, Schauspiel Stuttgart, 2011 Regie: Nuran David Calis Fotografie: Sonja Rothweiler 

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Dantons Tod von Georg Büchner, Schauspiel Stuttgart, 2011 Regie: Nuran David Calis Fotografie: Sonja Rothweiler 

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Trailer der Aufführung Neustrelitz 2009

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Trailer der Aufführung Cottbus 2009

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Aufführung Cottbus

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Studioverfilmung 1963. Regie: Fritz Umgelter, u.a. mit Wolfgang Reichmann, Wolfgang Büttner, Wolfgang Kieling

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Studioverfilmung 1931. Regie: Hand Behrendt, u.a. mit Fritz Kortner, Gustaf Gründgens, Lucie Mannheim

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Verfilmung 1982. Regie: Andrzeij Wajda, u.a. mit Gerard Depardieu

Keine „Danton-Verfilmung“, Grundlage ist nicht das Drama von Georg Büchner. D

er Film basiert

auf dem polnischen Theaterstück „Die Sache Danton“ von Stanisława Przybyszewska!

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Verfilmung 1982. Regie: Andrzeij Wajda, u.a. mit Gerard Depardieu

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