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10 Bad Segeberg, 1. Oktober 2010 Heft 10/Jahrgang 37

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10Bad Segeberg, 1. Oktober 2010

Heft 10/Jahrgang 37

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322 DNB 10/2010

Termine/ Veranstaltungen 343

Übersicht Schulungsveranstaltungen 343

AFB-Sperrbezirke 346

Anzeigen 347

Inhalt

Tür zu – es zieht! Als Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit verrammelt manchesVolk jede Ritze mit reichlich Propolis. Foto Pia Aumeier

Titelfoto: Hans-Joachim TödterAuktionator Holger Krause in seinemElement am Tag der offenen Tür an derImkerschule.

Weiselfarbe: 2010 - blau2009 - grün2008 - rot

Redaktions- und Anzeigenschlussfür die November-Ausgabe istMontag, der 6. Oktober

In diesem Heft

Dr. Pia AumeierMonatsbetrachtung 323Gelbes Wachs 327

Arno MartinsenSparsamkeit ist nicht immer eine Tugend 328

Arno BederkeKalenderblatt Oktober 328

Prof. Ulrich ReberImmenstand am Tarwischlag 329

Achim GrabowskiGrillfest auf der Belegstelle 329

Hans-Joachim TödterTag der offenen Tür 330

Berichte Inselbelegstellen 332

Die Seite für die Imker-KIDS 333

Holger KrauseSommerfest 2010 334

Der D.I.B. informiert 335

Basiszüchter 337

LV-Hamburg informiert 338

Mitteilungen des Landesverbandes510. Rundbrief 339

Persönliche Nachrichten 340

Schulungen 342

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Die Würfel sind gefallen……doch über das winterliche Wohl derBienenvölker entscheidet nicht etwa dieGlücksgöttin Fortuna sondern derumsichtige Bienenvater. Versorgt mit

junger Königin und hellem Wabenbausowie ausreichend Futter sitzen seineWintertrauben nach den ersten Frost -nächten in mindestens fünf Waben -gassen, täglich fallen meist weniger alsfünf Milben indie Stockwindel.

Schaden be -grenzung…Wer hingegen„ s c h w ä b i s c h “einfütterte, beider Beurteilungder Volksstärkeim August aufdie noch umfas-send vorhande-ne Brut oderüber holte und

unzuverlässige Methoden der Var roa -bekämpfung setzte, der muss schon jetztdie ersten Notbremsen ziehen. Noch feh-lender Futtervorrat sollte dabei mög-lichst bienennah angeboten werden.

Theorie und Praxis

Monats -be trachtung fürOktoberVon Dr. Pia Aumeier, Am Dornbusch 8, 44803 Bochum, E-Mail: [email protected],Tel. 0170 / 3 17 59 32

Abb.1 Sind meine Völker stark genugfür den Winter? Jung- und Wirt schafts -völker brauchen zu Winterbeginn An -fang November mindestens 5.000 Bie -nen. Nur dann ist eine optimale Tempe -ratur in der Wintertraube gesichert,auch harte Winter werden so schadlosüberstanden. Die Zahl der besetztenWabengassen ermittelt man am sichers -ten, indem man nach einer kalten Nacht(unter 5 °C) am frühen Morgen jedeGasse zählt, in der einige Bienen (mehrals zehn) zu sehen sind und an dieserZahl zwei abzieht. Grünes Licht:Besetzen Ihre Völker fünf Wabengassen,können Sie den Deckel beruhigt wiederschließen. Gelbes Licht: Vier besetzteWabengassen sind unter den beschriebe-nen Bedingungen das absolute Min -destmaß. Rotes Licht: Völker, die zuWinteranfang auf drei Wabengassen sit-zen, haben ein hohes Sterberisiko.

Abb. 2: Winterfertiger Ablegerstand im Oktober. In den nächs -ten 150 Tagen fallen hier maximal 20 Minuten Arbeitszeit an.

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Dazu zwei unbesetzte Rand waben ent-nehmen und z.B. Tetrapaks (siehe DNB06/2010 S.189) mit leicht zu verarbei-tendem Futtersirup an den Bienensitzstellen.

Auch die Volksstärke sollte nun imOktober noch einmal kritisch überprüftwerden (Abb.1). Zu schwache Völkervereinigen (DNB 09/2010) und wo nötigwarme Tage für eine Kurzzeit-Amei -sensäure-Behandlung (z.B. VarianteLiebig-Dispenser, DNB 08/2010 S.261)nutzen. Besonders wichtig: die gemach-ten Fehler für’s nächste Jahr vermeidenlernen.

…oder SchadenvorbeugungTüchtige Imker investieren im rest-lichen Vierteljahr dagegen nur nochwenige Minuten Arbeit pro Volk (Abb.2).Die anfallenden Handgriffe beschrän-ken sich auf Fluglochsicherung, Windel -diagnose und eventuell Restentmilbung.

Um unnötige Störungen der Win -tertraube durch Mäuse zu vermeiden,werden die Fluglöcher vor dem erstenNachtfrost mäusesicher gemacht. Demklassischen Fluglochkeil (Abb. 3a) zieheich dabei ein Drahtgitter (Maschenweite7mm, Abb. 3b) vor. Durch den üblichenwinterlichen Totenfall kann es nichtverstopfen. Auch dann nicht, wenn dasFlugloch zum Schutz vor spät räubern-den Bienen mit Schaumstoffstreifen biszur Oxalsäurebehandlung Ende No -vember eingeengt bleibt. Wer mit Keilimkert, der muss regelmäßig im Wintervor jedem wärmeren Tag kontrollierenob das Flugloch auch für den Rei -nigungsflug frei ist. Mit Gitter bleibeneinem diese Besuche vollständig er -spart.

Etwa drei Wochen nach den erstenfrostigen Nächten sind die meisten

Bienenvölker brutfrei oder so brutarm,dass sich eine Restentmilbung mitOxalsäure lohnt. Dieser Zeitpunkt liegteher im November als im Dezember, zuWeihnachten sind die Völker meistbereits wieder stärker in Brut. JedesVolk, das bei einer dreitägigen Ge -mülldiagnose ab Ende Oktober pro Tagmehr als eine Milbe verliert, beherbergtnoch mehrere Hundert Milben. Soll bisEnde Juli des folgenden Jahres keineweitere chemische Behandlung notwen-dig werden, wird jetzt mit Oxalsäure(OS) behandelt:

1. „3,5%ige OS-Lösung“ herstellen (z.B.aus Oxuvar® von Andermatt BioVet AG;hier sind 35g OS-Dihydrat in einemLiter Zuckerwasser gelöst). Dabei Hautund Augen schützen!2. Möglichst kalten Tag (unter 5°C)abwarten, da nur bei engem Bienensitzguter Behandlungserfolg gewährleistetist! Keine Angst, das Öffnen schädigtVöl ker auch bei frostigen Temperaturennachweislich nicht!3. Säurefeste Handschuhe, Schutzbrille,langärmelige Kleidung anlegen.4. Deckel des Volkes abnehmen, durchdie Folie seine Stärke beurteilen. 5. Passende Lösungsmenge in Plastik -spritze aufziehen (Volk besetzt bei Frost3-4 Wabengassen: 30ml, 4 Wabengas -sen: 40ml, mehr als 5 Wabengassen:50ml) und direkt auf die dicht sitzendenBienen verteilen. Bei Einzargern hierzunur Folie abziehen. Wo die Winter -traube in Zweizargern tief sitzt, obereZarge ankippen und nur den unterenBereich der Wintertraube beträufeln(Abb. 4). Lösung dabei stets möglichstgleichmäßig und mit möglichst feinemStrahl (Tülle für Spritze besorgen) ver-teilen. 6. Behandlung NICHT wiederholen! Dievon manchen Imkern praktizierte

„Block behandlung“, also der mehrmali-ge Einsatz von OS ist für Winterbienen,die nicht abkoten können, tödlich. AlsSpätsommerbehandlung durchgeführt,wird sie zwar besser vertragen, istjedoch von minimalem Nutzen, da OS inbrütenden und locker sitzenden Völkernkaum Milben tötet. OS macht also nurin brutfreien Phasen Sinn. 7. Die durch OS vergifteten Milben fal-len bis zu 5 Wochen lang. Bei Interesseam Behandlungserfolg Windeln solangeeingeschoben lassen. Fallen insgesamtmehr als 1000 Milben, hat zwar die OS-Behandlung gut gewirkt, trotzdembesteht akute Gefahr für die Überwinte-rung. Denn die Bienen sind zwar nunmilbenfrei, durch ihr Aufwachsen mitdem Parasiten jedoch meist so geschä-digt, dass ihr Leben nur kurz währt. Wodurch OS viele Milben fallen, sollte un -

Theorie und Praxis

Abb. 3a und b: Mäusekeil oder Mäusegitter, das ist hier die Frage… Deutlich weniger Arbeit macht das Gitter.

Abb. 4: Oxalsäure träufeln in dieWintertraube: Eine Minute Arbeit fürden Imker, fast milbenfreies Neujahr fürdie Bienen.

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bedingt die Spätsommerpflege imnächs ten Jahr optimiert werden!

So angewandt tötet Oxalsäure etwa95% aller Milben im brutfreien Volk,und das ohne Anwärmen der Lösung,ohne Ausschneiden eventuell vorhande-ner Restbrut, und ohne Einsatz vonRauch. Das Sprüh- oder Verdampfungs -verfahren erzielt den gleichen Erfolg beihaarsträubendem Mehraufwand undunnötiger Gefährdung des Anwenders.

Zukunftsmusik und Sackgassen im Kampfgegen VarroaDrohnenbrutentnahme plus Ameisen-und Oxalsäure, so einfach kann effizien-te Varroa-Bekämpfung sein! Doch nichtnur wir Imker säßen heute noch auf denBäumen, wären wir nicht ständig aufder Suche nach neuen Methoden. DieMilbe kann einem fast leid tun, solltesie doch je nach Ideengeber schon durchpflanzliche Inhaltsstoffe aus Tabak,Neem, Kapuzinerkresse, Wurmfarnoder Fichtennadelölen vergiftet, unterWasser (auf ihrer Biene!) ersäuft, von„bereits resistenteren“ Bienen gezieltge“killt“, durch tägliche Drehung vonRundwaben um 180° um ihre Fort -pflanzung gebracht (Abb.5), von elektro-magnetischen Feldern, Ultra schall,Schall oder „abwehrenden Infor ma -tionen“ auf Metallplättchen vergrault,durch Platzmangel in kleinen Zellenoder Zerdrücken im Rollenboden ausge-rottet werden. Manch tatsächlich wirk-samer Technik wie dem Einsatz vonWärme oder Puderzucker (Abb.6a undb) mangelt es eminent an Praxis -tauglichkeit. Lockstoffen gelingt es imVolk bisher nicht, die Milben „an derNase herum zu führen“. Natürliche

Feinde aus der Welt der Bakterien,Viren, Pilze, Fadenwürmer und Pseudo -skorpione sind verheißungsvolle, jedochbisher nicht ausreichend erforschteAnsätze. Mit Sicherheit KEINE Zukunfthat jedoch die „harte Chemie“, wie sie inBayvarol, Perizin & Co. vertreten ist.

Sauberer Honig entsteht nurin sauberem Wachs„Honig ersetzt bei Kindern den Hus -tensaft“! Laut dieser aktuellen Presse -meldung erfuhren 100 erkältete Kinderdie beste Linderung nach zwei LöffelnBuchweizenhonig, der damit einen han-delsüblichen Hustensaft in seiner Wir-kung schlug. Den Atem verschlägt esmir, wenn ich gleichzeitig in Imkerforen

lese: „Im Honigraum imkere ich überAbsperrgitter mit Halbzargen. Prak -tisch, denn dieselben Honigwaben kön-nen jedes Jahr erneut genutzt werden,vor der Varroa-Bekämpfung werden siegeschleudert und im Keller eingelagert.Obwohl ich Bayvarol und Perizin an -wende, kommen sie so nie mit den „ver-seuchten“ Brutwaben in Berührung, derHonig bleibt also sauber.“ Welch’Milchmädchenrechnung! Denn andersals organische Säuren enthalten beideProdukte fettlösliche Varroazide, diesich nicht nur gerne im Wabenwachslösen, sondern von dort aus auch dieBienen kontaminieren, die dann füreine stetige Verteilung der Wirkstoffeim ganzen Stock sorgen (Abb.7). InDeutschland sind aktuell etwa 33% aller

Theorie und Praxis

Abb. 5: Die Drehbeute mit Rundwabensollte durch tägliches „Auf den Kopf dre-hen“ der Brutzellen die Fortpflanzungvon Varroa unterbinden. Dies funktio-niert leider nur in der Vorstellungsweltder Hersteller.

Abb. 6 a und b: Bienen von den Waben fegen und mit Puderzucker durchschüt-teln…das veranlasst tatsächlich einige Milben zum loslassen. Leider jedoch nichtausreichend viele.

Abb.7 Wer fettlösliche Varroazide einsetzt, findet sie in kurzer Zeit im ganzenBienenstock wieder. Auch auf den Honigwaben!

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Wachsproben in Mengen bis zu 10mg/kgmit Perizin-Rückständen versehen. Abnur etwa einem Zehntel dieser Mengebeginnt der Wirkstoff Coumaphos inden Honig zu diffundieren und gefähr-det damit die Honigqualität. Genau die-ses Zehntel an Wirkstoffmenge hattendie Bienen zwei Jahre nach einerEINmaligen Perizin-Behandlung bis inden Honigraum verschleppt (Daten Dr.Klaus Wallner, LAB Hohenheim).Zudem wird Honig gerne direkt nachdem Eintrag „unten“ zwischengelagert,wo er Rückstände aufnimmt. Obwohlwährend der Tracht vermutlich keineMittel eingesetzt wurden, weist dement-sprechend jeder sechste untersuchtedeutsche Honig Coumaphos-Rück ständeauf. Besonders dramatisch wird dieSituation für diesen Wirkstoff vermut-lich, sobald er, wie geplant, als Dauer -applikation in Streifenform als „Check -mite“ auf den deutschen Markt kommt.Finger weg davon!

Die Geister die ich rief…Wer kontinuierlich auf fettlöslicheMittel setzt, sorgt selbst bei vorschrifts-mäßigem Gebrauch für stetig steigendeBelastung in seinem Betrieb. Denn derVerdünnungseffekt durch frisch gebau-tes Wachs macht die Neubelastungnicht wett. Eine Gefahr nicht nur für dieReinheit unserer Bienenprodukte, son-dern auch für die Wirksamkeit dieserMittel: Milben, die ständig auf kontami-niertem Wachs laufen, bilden schnellerResistenzen aus. „Unsere“ Milben sindzum Teil bereits gegen Wirkstoffe vonBayvarol, Apistan und Perizin resistent.Ganz zu schweigen von den vielen ille-galen „Wunder-Mittelchen“, die mancheImker gerne beim Auslandsurlauberwerben. Auch wer fettlösliche Mittelkonsequent absetzt, trägt noch lang anseinen „alte Sünden“: bei der Wachs -umarbeitung werden die Wirkstoffe lei-der nicht zerstört, sondern nur sehrlangsam durch Mischung mit Neuwachsverdünnt. So ist Folbex VA Neu, das seit1992 nicht mehr angewandt wird, heuteimmer noch hartnäckig in jeder zehntendeutschen Wachsprobe zu finden.Schnell „clean“ wird nur der, der seineVölker als Kunstschwärme in gereinigteBeuten (auch die Wachsschicht an denBeuteninnenwänden ist kontaminiertund muss mit Natronlauge ausgekochtwerden; Abflämmen inaktiviert nicht,sondern treibt die Wirkstoffe nur nochtiefer ins Holz) auf rückstandsfreieMittelwände einschlägt. Wer weniger radikal vorgehen möchte,der sollte in Zukunft nicht nur auf fett-

lösliche Wirk stoffe verzich-ten, sondern zudem fürregelmäßige Waben erneue -rung mit Mit telwänden auswenig belastetem Bau -rahmen- und Entdecke -lungs wachs sowie zuge-kauften rückstandsfreienMittelwänden (mit Prüf -zertifikat!) sorgen, keineWaben (etwa bei der Er -weiterung im Frühjahr) ausden Bruträumen mehr nachoben hängen, seinen Honigdurch feine Siebe von rück -standsbelastetem Wachsgründlich befreien, altesWachs über Kerzen syste-matisch aus dem Betriebausscheiden.

Die einwandfreie Qualitätunserer Bienenproduktewird nur in Ausnahme -fällen durch Pestizide ausder Landwirtschaft und Umwelt -verschmutzung beeinträchtigt. Haupt-Kontaminationsquelle war und ist derImker mit der Anwendung fettlöslicherAkarizide, Pestizide zur Wachs mot -tenkontrolle (z.B. „Imker-Globol“) oderRepellentien statt Rauch bei der

Honigernte (z.B. Fabi-Spray, Nelkenöl).Drohnenbrutentnahme und der Einsatzorganischer Säuren sichern mir dage-gen dauerhaft reines Wachs, daslangfris tige Wohlbefinden meinerBienen völker und Honigkunden…undein reines Gewissen.

Theorie und Praxis

� Freude über brutstarke Völker. Wer im Oktober noch stark brütet,versucht den durch Varroose bedingten raschen Bienenabgang wettzumachen. Ein Wettlauf ohneChance.

� Angst vor Resistenz auf organi-sche Säuren. Unwahrscheinlich. Wirken Ameisen- oder Oxalsäure schlecht, war der Behandlungs- zeitpunkt falsch gewählt.

� Wabenschränke, Zugluft, Hitze, Kälte, Essigessenz, Schwefel, Bacillus thuringiensis zum Schutzdes Wabenlagers vor Motten, Milben, Mäusen oder (A)Meisen. Unbebrütete Waben ohne Pollen- oder Honigvorräte staple ich erfolgreich ohne jeden weiteren Schutz in mäusedichten Zargentürmen. Wachsmottenlarven verhungern auf ihnen in wenigen Stunden. Bieten hingegen benachbarte Waben mit Pollen, Larvenhäuten und Kotresten die für den „Start ins Leben“ notwendigen Eiweiße,

Vitamine und Mineralien, toben sich die Mottenlarven hungrig auch an hellem Wachs und Beutenwänden aus (Abb. 8).

� Unbenutzte Beuten zu Saison -ende routinemäßig mit Natronlauge reinigen. Nur wirk-lich sinnvoll bei Faulbrut -sanierung oder wenn Rückständefettlöslicher Varroazide entfernt werden sollen. Gegen Krankheitserreger schützen die Bienen das Beuteninnere eigenständig mit einer „Propolis-Tapete“. Wo trotzdem Krankheiten auftreten, sind sie meist Folge eines übermäßig hohen Varroabefalls. RegelmäßigeWabenerneuerung (siehe DNB 08/2010, S.259) ist dagegen immer sinnvoll.

� Dunkles Wachs, flackernde Kerzen und unsaubere Mittel- wände. Wachsaufarbeitung kann so einfach sein (siehe nachfolgenden Artikel).

Checkliste – DAS können Sie sich im Oktober schenken!

Abb.8: Nur auf bebrüteten Waben können sichWachsmotten zu dicken Maden entwickeln. Sind diebebrüteten Waben aufgefressen, richten sie dann vol-ler Hunger auch auf unbebrütetem Wabenwerk einSchlachtfeld an.