10x10 - Passive Strategien einfach umgesetzt

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Passive Strategien einfach umgesetzt BRENNPUNKT 10x10.ch / 16.5.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich Schlagendes Argument Bezüglich Gebühren sind Fonds gegen ETF chancenloser denn je. Joachim Kuske, VPB erläutert die Esma-Initiativen für verbesserten Anlegerschutz. Von Praktikern für Praktiker D. Niedermayer und M. Wagner über ihr Buch zu ETF-Grundlagen. the etf & etp newsletter i ausgabe 04, 2012 KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF GASTBEITRAG 07 10 12

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Mittlerweile können fast alle wichtigen Marktsegmente mit börsengehandelten Indexfonds abgebildet werden und eine strategische Vermögensallokation ist mit wenigen Transaktionen umsetzbar. Tiefe Kosten, breite Diversifikation und die tägliche Handelbarkeit sind die drei überzeugenden Argumente von ETF.

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Passive Strategien einfach umgesetzt

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10x10.ch / 16.5.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich

Schlagendes Argument Bezüglich Gebühren sind Fonds gegen ETF chancenloser denn je.

Joachim Kuske, VPBerläutert die Esma-Initiativen für verbesserten Anlegerschutz.

Von Praktikern für PraktikerD. Niedermayer und M. Wagner über ihr Buch zu ETF-Grundlagen.

the etf & etp newsletter i ausgabe 04, 2012

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F F G A S T B E I T R A G07 10 12

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Passive Strategien Auch strategische Vermögens-allokationen sind möglich.

Lockvogel RenditeUnternehmensanleihen liegen hoch im Kurs. Einstieg möglich.

MSCI Europe Small CapsDie Kleinen geben den Takt an. Das Resultat überzeugt.

Portfolio-AbsicherungDominique Böhler rät ab von Absicherung mit Short-ETF.

Wer soll’s noch kaufen?Der sichere Hafen Gold verliert an Bedeutung, die Kurse fallen.

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Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalham-mer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Wid-mer Cover: ©iStockphoto.com/Kerrick

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E D I T O R I A L B R E N N P U N K T

K O M P A K T

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Produktangebot mit LückenMan könnte meinen, im Bereich der ETF gäbe es bereits alles. Weit gefehlt. Bringen die Emittenten doch am laufenden Band sinnvolle, teilweise auch unsinnige, Innovationen auf den Markt. War es im Vormonat beispielsweise ein umstrittener Diamanten-ETF, so stammt die aktuell spannende Innovation aus dem Hause Amundi: der Amundi ETF S&P 500 Eur Hedged Daily, der kürzlich auf Xetra gelistet wurde. Das Produkt richtet sich an Anleger, die in amerikanische Aktien investieren und zugleich von einer auf täglicher Basis angepassten Währungsabsicherung profitieren möchten. Da Anleger häufig mit Währungskapriolen zu kämpfen haben, wäre es wünschenswert, wenn die Zahl der währungsgesicherten Produkte weiter steigen würde. Doch nicht nur in diesem Bereich besteht Nachholbedarf. Vermisst werden nach wie vor bestimmte Be-standteile für die Umsetzung von strategischen Vermögens allokationen. Besonders bei Anleihen, aber auch bei Style- und Size-ETF, gibt es Lücken, wie Sie auf Seite 4 nachlesen können. Mit dem Produktwachstum steigt auch die Komplexität. Davor warnten unter anderem bereits die US-Aufsicht SEC und die britische FSA. Als Folge der harschen Kritik könnte nun eine Regulierungswelle auf die Branche zukommen. Welche Änderungen auf breiter Front zu erwarten sind, erklärt Joachim Kuske von der VP Bank auf Seite 12.

Ihre Barbara Kalhammer

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D A S N E U S T E Z U E R S T

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News Ticker Alternative Gewichtung

Ossiam hat die beiden ETF Emerging Markets Minimum Variance Index NR (EUR und USD) an der SIX kotiert. Sie bilden die Wertentwicklung der liquidesten Firmen aus dem S&P/IFCI Index nach. Das Barometer setzt sich aus den führenden Unternehmen der Emerging Markets zusammen, die Gewichtung erfolgt nach dem Optimierungsverfahren. Dadurch wird eine hohe Ri-sikostreuung und somit eine niedrige Varianz erzielt.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: LU0705291812

TER: 0,75%

US-Branchen im Fokus

Die neun Lyxor-ETF aus der Sektorindex-Serie S&P 500 Capped 20 Prozent ermögli-chen die Partizipation an der Entwicklung verschiedenster US-Branchen. Es sind nur Un-ternehmen aus dem S&P 500 enthalten. Die Anteile wer-den anhand der Streubesitz-Marktkapitalisierung berech-net, die maximale Gewichtung beträgt 20 Prozent. Der Lyxor ETF S&P 500 Capped Health Care Sector setzt auf Titel aus dem Bereich Gesundheit.

Börsenplatz: Xetra

ISIN: FR0011192848

TER: 0,2%

Staatsanleihen-ETF mit Hebel

db x-trackers bietet neue ETF an, mit denen auf steigende und fallende Kurse von Staats-anleihen gesetzt werden kann. Der db x-trackers II Eurozone Sovereigns Double Long Daily ETF ermöglicht die Partizipa-tion an der positiven Wertent-wicklung von Euro-Staatsan-leihen mit einem Hebel von zwei. Auf eine gehebelte inver-se Wert entwicklung setzt man dagegen mit dem db x-trackers II Eurozone Sovereigns Double Short Daily ETF.

Börsenplatz: Xetra

ISIN: LU0621755676

TER: 0,3 %

> Kurzer Handelsmonat Im April wurde an der SIX Swiss Exchange nur an 19 Tagen ge-handelt. Die Umsätze bei den ETF sanken um 28 Prozent auf 5 Milliarden Franken.

> Edelmetall-ETF gesplit-tet Die ZKB hat den Silber-, Platin- und Palladium-ETF ge-splittet. Bislang notieren die Anteile bei einem Preis von über 2000 Franken, neu liegt er unter 500 Franken.

> Fidelity setzt auf ETF Die Fondsplattform FIL Fondsbank (FFB) führt neu börsekotierte Indexfonds. Zusätzlich zu seinen 8000 Investmentfonds bietet die Plattform nun auch 70 ETF an.

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ComStage ETFs auf Währungen Valor

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ShortDAX® TR CHF & EUR 12603142 0,30 %

Neu:ComStage ETFs auf SPI & DAX

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Institutionelle Anleger sind im Vergleich zu Privatanlegern bereits viel früher auf den Zug der passiven Anlagen aufgesprun-gen. Denn wie die letzten Jahre gezeigt ha-ben, ist es ausserordentlich anspruchsvoll, eine überdurchschnittliche Performance – unter Berücksichtigung aller Kosten – zu erzielen. Das zeigen Renditevergleiche, beispielsweise mit den Pictet-BVG-Indizes. Die von Pictet publizierte Indexzusam-mensetzung wird zwar kaum exakt mit der strategischen Allokation einer Pensions-kasse übereinstimmen, aber in vielen Fäl-len dürfte einer der drei Indizes dem Ri-sikoprofil einer Vorsorgeeinrichtung gut entsprechen und somit als Vergleichsmass-stab dienen. Aus den Pictet-Indizes ist er-sichtlich, welche Rendite ein standardisier-tes und global diversifiziertes Portfolio mit fixen Quoten erreicht hätte. Die BVG-plus-Indizes investieren im Vergleich zu den Vorgänger-Indizes (BVG 2000, BVG 93) auch in alternative Anla-gekategorien. Zur Performance-Berech-nung werden die Gewichtungen am Mo-

Mittlerweile können fast alle wichtigen Marktsegmente mit börsengehandelten Indexfonds abgebildet werden und eine strategische Vermögensallokation ist mit wenigen Transaktionen umsetzbar. Tiefe Kosten, breite Diversifikation und die tägliche Handelbarkeit sind die drei überzeugenden Argumente von ETF.

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natsende angepasst, so dass zu Beginn des nächsten Monats wieder die ursprüngliche Portfoliostruktur hergestellt ist, während im Laufe des Monats eine Buy-and-hold-Strategie angewendet wird.

Spärliche Auswahl Auf Basis des BVG-40 soll aufgezeigt werden, dass eine solche (konservative) Strategie mit ETF effizient umgesetzt werden kann. Fehlen tun einzig ein paar wenige, aber wichtige Portfolio-bausteine. Der Index alloziert 50 Prozent des Vermögens in Obligationen, 30 Pro-zent davon in bestimmen Franken-Anlei-hen. Für den Franken-Anteil wählt Pictet die SIX-Swiss-Bond-Indizes. Dieses Baro-meter widerspiegelt die Kursentwicklung der in Franken denominierten Anleihen, die an der Schweizer Börse kotiert sind. Für Anleger bedeutet dies eine erste Hür-de, denn auf dieses Marktsegment gibt es keine ETF. Die Auswahl an Obligatio-nenindizes ist hierzulande spärlich, einzig Schweizer Staatsanleihen können in den Laufzeitensegmenten 1-3, 3-7 und 7-15 Jahre

abgebildet werden. Wer Schweizer Unter-nehmensanleihen mittels ETF abbilden will, sucht vergebens und muss sich in die Welt der klassischen Indexfonds begeben. Für die Fremdwährungstranche nutzt Pictet den Barclays Capital Multiverse Bond Index. Dieser ist WEITER S . 05

P I C T E T B V G I N D I Z E S Quelle: Pictet

Anlagekategorien Gewichtung(in%) BVG-25plus BVG-40plus BVG-60plus

Liquidität 0 0 0

Obligationen 65 50 30

Schweiz 40 30 15

Welt 25 20 15

Aktien 20 30 45

Schweiz 7.5 10 15

Welt 12.5 20 30

Immobilien 10 10 10

Schweiz 7.5 5 2.5

Welt 2.5 5 7.5

HedgeFunds 2.5 5 7.5

PrivateEquity 2.5 5 7.5

Commodities 0 0 0

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ein Mix aus Staats- und Unter-nehmensanleihen (inklusive High-Yield). In der Schweiz fehlt es zurzeit jedoch noch an einer globalen Lösung für Unternehmens-anleihen. Als Alternative könnte der Markit iBoxx $ Corporate Bond Index dienen. Die-ser bietet Zugang zu den 30 grössten und liquidesten in Dollar denominierten Un-ternehmensanleihen mit Investment Gra-de. Der Index ist mit fast 75 Prozent jedoch stark USA-lastig. Der Bereich Staatsan-leihen könnte mit dem Citigroup Global Governement Bond Index abgedeckt wer-den. Dieser bietet Zugang zu Staatsanlei-hen der sieben führenden Industrienati-onen: Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien und den USA. Für qualifizierte Anleger lohnt sich ein Blick über die Landesgrenze, da viele Anbieter bereits globale Produktlösungen im Angebot führen, die an ausländischen Börsen zugelassen sind. Die Vorteile des SPI Der BVG-40 plus investiert 30 Prozent in Aktien. Als Refe-renzindex für den Schweizer Markt dient der Swiss Performance Index (SPI). Dieses Barometer weist gegenüber dem Leitindex, dem SMI, einige Vorteile aus. Einerseits werden Dividendenzahlungen eingerech-net, andererseits ist der SPI breiter diver-sifiziert. Der Gesamtmarktindex für den Schweizer Aktienmarkt berücksichtigt so-wohl die Small- und Mid-Caps-Unterneh-men wie auch die grosskapitalisierten Fir-men. An der Schweizer Börse sind aktuell zwei Anbieter – UBS und ComStage –, die SPI-ETF im Sortiment aufführen. Aus steu-erlichen Gründen lohnt sich hier die Wahl WEITER S . 06

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des UBS-ETF, da das Fondsdomizil des Pen-dants von ComStage im Ausland liegt. Die ausländische Aktienquote wird mit dem MSCI AC World IMI abgedeckt. Dabei handelt es sich um einen kapitalisierungs-gewichteten Index, der Aktien mit gross-en, mittleren und kleinen Kapitalisierun-gen von Industrie- und Schwellenmärkten berücksichtigt. Pictet wählt hier eine Total-Return-Strategie, das bedeutet, dass in die-sem Barometer allfällige Einkommen be-rücksichtigt werden. Einen ETF auf dieses Barometer bietet einzig die State Street Global Advisor an. Für eine globale Ak-tienmarktabdeckung wählen viele Anleger den MSCI World. Der Nachteil dieses Baro-meters ist dessen hohe Konzentration auf entwickelte Volkswirtschaften. Wer stärker von der Kraft der Schwellenländer profitie-

ren will, kann sein Exposure in diesem Seg-ment mit dem MSCI Emerging Markets zu-sätzlich erhöhen.

Stabiler Anker Auch Immobilien können inzwischen gut mit ETF abgebildet werden. Die Pictet-Benchmark nutzt für den Fran-kenanteil den SXI Real Estate Funds Index. Dieser umfasst alle an der SIX Swiss Ex-change kotierten Immobilienfonds. Inte-ressant ist der Index wegen seiner gerin-geren Volatilität. Auf Einjahressicht lag die annualisierte Schwankungsbreite bei 5,49 Prozent, die im gleichen Zeitraum gene-rierte Rendite lag bei 6,54 Prozent. Platz-hirsch ist in diesem Segment die UBS. Die Grossbank ist derzeit der einzige Anbieter, der diesen Markt mittels ETF zugänglich macht.

B E I S P I E L D E P OT AU F D E R B A S I S P I C T E T - B V G - 40 Quelle: 10x10, Telekurs

Basiswert Emittent Whr. TER Div. Repl. YTD

Obligationen

Schweiz SBIDOMGovernment3-7P CreditSuisse CHF 0.19% semi-annual physisch -1.05%

Welt MarkitiBoxx$CorporateBond iShares USD 0.20% quaterly physisch 5.61%

Welt CitigroupGlobalGovernmentBond iShares USD 0.20% semi-annual physisch 0.49%

Aktien

Schweiz SPI UBS CHF 0.48% retained physisch 4.27%

Welt MSCIACWIIMI SSGA USD 0.55% retained physisch 7.42%

Immobilien

Schweiz SXIRealEstateFunds UBS CHF 0.45% annual physisch 5.28%

Welt MSCIWorldRealEstate Lyxor USD 0.45% annual synthetisch 14.73%

Alternative

PrivateEquity PrivateEquityTR Lyxor EUR 0.70% retained synthetisch 11.44%

HedgeFunds HFRXGlobalHedgeIndex UBS USD 0.60% retained synthetisch 2.23%

GesamtkostenquoteDepot(p.a./ohneTRX-Kosten) 0.37%

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Für die weltweite Ab-deckung nutzt Pictet den DJ Global Select Real Estate TR Index. Dieser repräsentiert Real Estate Investment Trusts und Re-al Estate Operating Companies, die welt-weit operativ tätig sind. Der Index umfasst 210 Titel, die entsprechend der Free-Float- adjustierten Marktkapitalisierung gewich-tet sind. Auf dieses Barometer ist in der Schweiz kein ETF zugelassen. Als Alterna-tive könnten Anleger den MSCI World Real Estate in Betracht ziehen. Dieser beinhaltet die nach Marktkapitalisierung bedeutends-ten Unternehmen des globalen Real-Esta-te-Marktes. In diesem Jahr konnte das Ba-rometer über 14 Prozent an Wert zulegen.

Kosteneffiziente Diversifikation Noch ist die Auswahl an alternativen An-lagen klein. Im Bereich Hedge Funds haben die UBS und die Deutsche Bank Produkte im Angebot. Will sich ein Anleger an die Pictet-Zusammensetzung halten, dann fällt die Auswahl auf den HFRX Global Hedge Fund Index. Dieses Barometer wird durch einen UBS-ETF abgebildet. Ebenfalls ein Mauerblümchendasein fristet der Bereich Private Equity, wo Indexprodukte ebenfalls rar sind. Ausnahmen sind iShares mit dem S&P Listed Private Equity Fonds an und Ly-xor mit dem Private Equity Total Return In-dex. Ersterer wird physisch abgebildet, der zweite bedient sich der synthetischen Rep-likationsmethode.

Diese Beispiele zeigen, dass heute mit-tels börsengehandelten Indexfonds fast al-le Anlageklassen und die meisten Regionen abgebildet werden können. Auf der Land-karte fehlen sicherlich einige Portfolio-bausteine, insbesondere bei globalen und regionalen Anleihen besteht Handlungsbedarf, das Angebot auszuweiten. Ebenso im Be-reich der alternativen Anlagen und Aktienstrategien, wie Size- und Style-ETF, sollte das Ange-bot anwachsen. Ob nun ein Nachbilden der Pictet BVG Indizes grundsätz-lich sinnvoll ist, liegt im Ermes-sen des Investors. In diesen Strategien werden Schwellen-länder wie auch Rohstoffe, insbesondere Edelmetalle, zu wenig berücksichtigt. Aber das Beispiel zeigt, dass professionell aufge-zogene Strategien mit wenigen Transaktio-nen umgesetzt werden können, und diese führen zu einem kostengünstigen Anlage-depot (37 Basispunkte jährlich). Selbstver-ständlich können diese Portfoliobausteine mit entsprechenden aktiv verwalteten Fonds realisiert werden. Der Investor ist je-doch der Prognosefähigkeit des Fondsma-nagers ausgesetzt, zudem wachsen die jähr-lichen Gebühren schnell mal um rund 100 Basispunkte an. RB

Auf der Landkarte fehlen

sicherlich einige Portfolio-

bausteine, insbesondere bei

globalen und regionalen

Anleihen besteht Handlungs-

bedarf.

Web-Link: 1x1 der ETF

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SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für

Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten Sie sich einen Prospekt sowie einen vereinfachten Prospekt für die SPDR ETFs besorgen und diesen durchlesen. Weitere Informationen und den Prospekt/vereinfachten Prospekt, in dem die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www.spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2012 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0444.

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> FINRA spricht Strafen aus Die US-Finanzaufsichtsbehörde FINRA hat Citigroup, Morgan Stanley, UBS und Wells Fargo zu gesamthaft 9,1 Millionen Dollar Strafgeld verurteilt. Grund sind Unstimmig-keiten im Handel mit ETF. Die ETF-Broker der Banken hätten Short- und Leverage-ETF an Privatanleger vertrieben, obwohl diese für deren Zwecke ungeeignet gewesen sei-en. Gemäss FINRA verfügten die Institute zwischen Januar 2008 und 2009 nicht über angemessene Überwachungssysteme.

> Neuer Market Maker für UBS Die Deutsche Bank agiert künftig als zusätzli-cher Market Maker für die ETF von UBS Glo-bal Asset Management. Mit dieser neuen Vereinbarung kann die Schweizer Gross-bank ihren Multi-Market-Maker-Ansatz bei ETF erweitern, wie das Unternehmen mitteilte. Die Vorteile dieses Ansatzes für Anleger sind tiefere Spreads und höhere Handelsliquiditäten. Zu den strategischen Market Makern zählen neben der Deut-schen Bank auch die Commerzbank und die UBS Investment Bank.

> ETF bevorzugt ETF werden immer stärker in der Vermögensverwaltung einge-setzt. Dies ergab eine Auswertung des Ana-lysehauses Firstfive im Auftrag von Reuters unter 300 unabhängigen Vermögensver-waltern. Der Anteil von ETF liegt bei 9,3 Pro-zent nach 9,1 Prozent Ende 2011. Weniger eingesetzt werden im deutschsprachigen Raum hingegen strukturierte Produkte. Wa-ren Ende 2011 noch 5,9 Prozent der Bestän-de in Zertifikate investiert, sank der Anteil bis Ende März 2012 auf 4,8 Prozent.

> ETF auf Saudi Arabien Das Angebot auf Nischen- und exotische Märkte wächst weiter. Nun plant die US-Fondsgesellschaft Van Eck den ersten ETF auf den saudi-arabi-schen Aktienmarkt. Bei der Finanzaufsichts-behörde SEC wurde ein Zulassungsantrag eingebracht. Der Market Vectors Saudi Arabia ETF bezieht sich auf den gesamten Aktienmarkt des Golfstaates, der Market Vectors Saudi Arabia Small-Cap ETF auf entsprechende Nebenwerte. Berechnet wer-den die Indizes von Structured Solutions.

Ein schlagendes KostenargumentIm Gebührenvergleich haben Fonds gegen ETF keine Chance. Traditionelle Fonds sind überraschenderweise sogar noch teurer geworden.Börsenkotierte Indexfonds werden in erster Linie aufgrund ihrer tiefen Kosten geschätzt. Dadurch ist es ihnen oftmals auch mög-lich, im Performancevergleich besser als aktive Fonds abzuschnei-den. Im Gegensatz zu Fonds fallen bei ETF weder Ausgabeauf-schlag noch Rücknahmegebühren an. Dafür muss ein Anleger beim Kauf von ETF Ordergebühren und den Spread, die Differenz zwi-schen An- und Verkaufskurs, bezahlen. Im Hinblick auf die Kosten-einsparungen wird jedoch die Gesamtkostenquote am stärksten beachtet. Die Total Expense Ratio (TER) gibt die jährlichen Kosten eines Fonds an. In der TER sind Kosten wie Verwaltungs- und De-potbankgebühren enthalten. Gemäss Morningstar liegt die durch-schnittliche Kostenquote für europäische Aktien-ETF bei 0,37 Pro-zent und beträgt somit weniger als die Hälfte der jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Aktienindexfonds (0,87 Prozent) und rund ein Fünftel der Gebühren eines aktiv gemanagten Aktien-fonds (1,75 Prozent). Zwar muss bei der Gesamtkostenquote be-rücksichtigt werden, dass sie nicht das gesamte Bild der Kosten eines ETF wiedergibt. Die TER ist jedoch meist ein entscheidender Faktor für den Kauf und gilt als einfache Möglichkeit, um die Ge-bühren der Produkte zu vergleichen.

KOSTENVERGLEICH ETF VS. AKTIVE FONDS (EUR) Quelle: Morningstar

2006 2007 2008 2009 2010

ETF 0.401 0.383 0.462 0.437 0.396

Anzahl 87 89 219 443 416

Fonds 1.402 1.442 1.451 1.481 1.500

Anzahl 6196 13680 17855 23089 24169

Überraschende Ergebnisse Morningstar hat die Gesamtkos-tenquote aller Fonds mit Domizil Europa unter die Lupe genom-men. Der Vergleich bringt Überraschendes zu Tage. Während die Kosten bei ETF mit wachsender Produktzahl und Verbreitung ge-sunken sind, sind sie bei Fonds sogar gestiegen. Die durchschnittli-che TER aller Open End Funds hat sich zwischen 2006 und 2010 um mehr als sieben Prozent erhöht. Das erstaunt, denn wer mit sei-nem eher teuren aktiv verwalteten Fonds weniger Rendite erwirt-schaftet als ein günstigerer ETF mit demselben Anlageuniversum, gerät in Erklärungsnot. Als einen Grund für die steigenden Kosten sieht Ali Masarwah, Chefredaktor von Morningstar, die steigende Anzahl an alternativen und Multi-Asset-Fonds, die im Vergleich zu herkömmlichen Mischfonds besonders hohe Gebühren aufweisen. Jedoch ist zurzeit eine in Grossbritannien angestossene Diskussion über die Kosten, vor allem beim Vertrieb, im Gange. Masarwah er-klärt, dass es zu einer Trennung von abhängigem und unabhängi-gem Vertrieb kommen könnte. Dabei wären bei der zweiten Vari-ante Provisionen verboten. Eine wünschenswerte Entwicklung für die Anleger, die auf der Produktebene in diesem Fall von deutlich tieferen Kosten profitieren könnten. BK

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Konzerne locken mit hohen RenditenObwohl die Kurse von Unternehmensanleihen bereits stark gestiegen sind, ist es für einen Einstieg nicht zu spät. Entschei-dend ist die Wahl des passenden Produktes.Aufgrund tiefer Renditen bei Staatsanleihen suchen professionelle Anleger nach alternativen Anlagemöglichkeiten. Fündig werden sie bei Corporate Bonds. Viele vertrauen heute lieber einem so-liden Unternehmen als einem Staat – Griechenland und Co. las-sen grüssen. Zahlreiche Grosskonzerne verfügen über hohe Cash-Reserven und konnten seit 2010 ihre Schulden senken. Gemäss Stevan Bajic, Senior Credit Strategist bei der Bank Sarasin, hat sich der Markt für Unternehmensanleihen im ersten Quartal er-holt. Die Risikoprämien sind seit Jahresbeginn um durchschnittlich 30 Prozent gesunken. Stabile makroökonomische Aussichten und günstige Marktgegebenheiten unterstützen diesen Trend auch im zweiten Quartal. So bewertet die Bank Unternehmensanleihen mittelfristig attraktiver als Staatsanleihen.

Erschwerte Selektion Eine Herausforderung ist die Auswahl des richtigen Produkts. Das Angebot an Unternehmensanleihen wächst kontinuierlich, denn Firmen beschaffen sich ihre Gelder ver-mehrt über den Kapitalmarkt statt über Banken. Grund dafür ist die restriktive Kreditvergabe der Institute. Bajic erwartet, dass sich in den kommenden Monaten vor allem Emittenten mit schlechter Bonität auf diesem Weg Geld beschaffen werden. Unternehmen ohne Investment Grade, High Yield Corporate Bonds, locken mit Renditen von über sieben Prozent. Anleger müssen sich jedoch der Gefahr bewusst sein. So drohen höhere Ausfalls- und Liquiditäts-risiken. Zudem sind die Märkte oftmals sehr illiquide, was den Zu-gang erschwert. Eine Möglichkeit, das Risiko breit zu streuen und Zugang zu den Anleihen zu erhalten, bieten ETF. Gemäss iShares werden die Märkte und deren Liquidität einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Die Anleihen würden sich aber dennoch durch ein ge-ringes durchschnittliches Emissionsvolumen, eingeschränkte Li-quidität und eine breite Geld/Brief-Spanne auszeichnen. Auch bei einem ETF-Investment besteht das Risiko eines Verlusts als Folge

eines Zahlungsausfalls oder einer Herabstufung. Prinzipiell bieten ETF einen diversifizierten Zugang. Neben Anleihen mit und ohne Investment Grade wird auch zwischen Financials und Non-Finan-cials unterschieden. Erstere bieten attraktivere Renditen von rund drei bis sechs Prozent. Seit Jahresbeginn stehen Corporate-Bonds-ETF in der Anlegergunst ganz oben. Bis Ende April flossen 10,6 Mil-liarden Dollar in diese Produkte. Im Vergleich: 2011 wurden insge-samt nur 11,4 Milliarden Dollar in diese Produkte investiert. Dies geht aus dem ETP Landscape von BlackRock hervor. Auch wenn der Zugang mit ETF leichter ist, darf der Blick auf die Zusammenset-zung nicht vernachlässigt werden. Weiters muss das Engagement regelmässig hinterfragt werden. Bajic ist der Ansicht, dass bei Un-ternehmensobligationen trotz der guten Aussichten nach wie vor Bedarf an einem differenzierten Anlageverhalten besteht. BK

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… Dollar Passive ETF sind weit verbreitet. Aktive ETF sind dagegen eine Randerscheinung geblieben. Bill Gross, Verwalter des weltweit grössten Obligationen-fonds, dem Total Return Fund von Pimco, kümmert sich seit Anfang März auch um eine ETF-Variante des Erfolgs fonds. Der ETF kommt auf Gesamtgebühren von 0,59 Prozent. Für einen aktiv verwalteten Obligationen-fonds ist das wenig, aber nicht für einen Bond-ETF. Den Investoren scheint es egal zu sein. Der Fonds toppte be-reits die 600-Milliarden-Dollar-Grenze.

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Small-Caps haben sich nach Krisenzeiten oft besser ent-wickelt als Aktien grosser Unternehmen. Derzeit scheinen sie besonders in Europa attraktiv. Small Caps besitzen ein erhöhtes Risikoprofil. Das zeigte sich im Krisenjahr 2008, als ihre Aktien stärker litten als die Titel der Gross-en. Im Prinzip gilt jedoch der Small-Cap-Effekt, der langfristig eine ertragreiche Entwicklung garantiert. Dieser Effekt ist eine Risiko-prämie, welche ungünstige Charakteristika der Small Caps – bei-spielsweise in Bezug auf höhere Intransparenz, hohe Volatilität und geringe Liquidität – ausgleichen soll. In der Vergangenheit haben sich Small Caps in global ausgerichteten Aktiendepots über ganze Konjunkturzyklen hinweg jedoch als Performancetreiber erwiesen. Gemäss den Analysten der Allianz Global Investor sollen sich die kleineren und mittleren Unternehmen in Europa künftig bess er ent-wickeln als die grossen Gesellschaften. Da sich die Kleinen günstig finanzieren können und in den vergangenen Jahren übermässige Kursverluste einfuhren, sind sie zu interessanten Übernahmekandi-daten geworden. Das beflügelt die Kursfantasien der Anleger. Blickt man zurück auf das letzte Jahr, so haben europäische Small- und Mid-Cap-Aktien insbesondere im zweiten Semester schlechter ab-geschnitten als die der Large-Caps. In diesem Jahr hat sich das Blatt gewendet. Während der MSCI Europe (ohne Dividende) mit 5,6 Pro-zent im Plus notiert, konnten die mittelgrossen europäischen Ak-tien bis Anfang Mai rund 8,5 Prozent zulegen. Das Segment der kleinkapitalisierten Firmen legte sogar um beinahe 15 Prozent zu. Gemäss Allianz-Studie ist die Bewertung der kleineren Unterneh-men zu niedrig: «Die Bewertungen im Vergleich zu Anleihen sind so niedrig wie nach dem Zweiten Weltkrieg und die Unternehmen haben ihre Verschuldung drastisch reduziert, während die Anleger sehr niedrige Erwartungen an das Gewinnwachstum haben.»

Zusammensetzung & Performance Der Index besteht aus über 1000 Unternehmen aus 27 europäischen Staaten. Die Firmen werden nach der im Streubesitz befindlichen Marktkapitalisierung gewichtet. Mit knapp 40 Prozent macht Grossbritannien den Lö-wenanteil aus. Zentral sind Industrie und Finanzwesen, die mehr als 40 Prozent des Index ausmachen. Im Zuge der Lehmankrise verlor er über 60 Prozent. Ab diesem Zeitpunkt bis Ende Mai 2011 betrug die Performance beachtliche 180 Prozent. Die darauf folgende Krise bescherte einen Verlust von knapp 34 Prozent. Anleger, die seit Be-ginn des Jahres im Small-Cap-Segment investiert sind, dürften sich über eine momentane 10-prozentige Performance freuen. OB

MSCI Europe Small Cap: Die Kleinen geben Gas

P R O D U K T E auf den MSCI Europe Small Cap (Stand: 4.5.12)

Anbieter Symbol Swap TERp.a. AuM Spread ETFYtD IndexYtD

DeutscheBank XXSC Ja 0.40% 145.6MioEUR 0,33% 17.63% 11.77%

Commerzbank CMEUSC Ja 0.35% 19.1MioUSD 0,35% 17.61% 11.77%

StateStreet SMCS Nein 0.40% 7.3MioEUR 0,59% 16.13% 11.77%

Pr

IMI0,64%

Gemalto0,76%

Elektra B0,57%

Zodiac Aerospace

0,54%

Croda International

0,62%

Andritz0,51%

Wood Group (John)0,54% MTU

Aero Engines0,52%

Pennon Group0,54%

Informa0,51%

D I E 10 G R Ö S S T E N P O S I T I O N E N

L Ä N D E R - V E R T E I LU N G

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

Großbritannien(UK) 39.21

Deutschland 10.27

Schweiz 7.64

Frankreich 6.72

Schweden 6.41

Italien 4.29

Niederlande 4.15

Norwegen 3.79

Finnland 2.98

Andere 14.54

10

%

top 1

0

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MW: Viele Kernbausteine für die Portfo-liokonstruktion sind zwar vorhanden, den-noch dürfte es einen weiteren Schub bei «einfachen» ETF geben. Einerseits bei Pro-dukten auf Obligationen, anderseits bei solchen auf Aktien im Rahmen der Size- und Style-Kombination, beispielsweise Mid-Cap-Value-Strategien.

Die Basis ist die richtige Indexauswahl. Auf welche Faktoren sollte ein Investor achten?MW: Zunächst muss der gewählte In-dex mit der verfolgten Anlagestrategie übereinstimmen. Investoren müssen ver-stehen, wie die Titel ausgewählt und ge-wichtet werden. ETF auf Indizes nach der Marktkapitalisierungsmethode werden tra-ditionell für die Kernquoten verwendet; sie haben oft enge Handelsspannen und tiefe Gebühren. Doch auch hier ergeben sich in der Praxis Unterschiede. Verglichen wer-den sollten die Anzahl Titel, die Markt tiefe und der Sektormix. Zudem darf ein etwa-iges Fremdwährungsrisiko nicht ausser Acht gelassen werden.

Der Job eines jeden ETF ist es, möglichst präzise den Index abzubilden. Warum schaffen es die meisten ETF nicht, die per-fekte Abbildung, also 100%, zu erreichen?

Herr Wagner, Herr Niedermayer, Sie haben ein umfassendes Buch über ETF geschrie-ben. Was war der Auslöser?Marcel Wagner (MW): Im Rahmen un-serer Tätigkeit als Portfoliomanager haben wir festgestellt, dass es zu diesem The-ma wenig Literatur gab, insbesondere auf Deutsch. ETF werden zwar oft als selbst-erklärend angesehen, bei genauerer Be-trachtung erfordern sie jedoch Kenntnisse in verschiedenen Themenbereichen. Wir wollten den konkreten Einsatz von ETF und das dazu notwendige Wissen über Anlage-klassen, Indizes und Anlagestrategien in ei-nem Buch erklären.

Das ETF-Wachstum hat Tücken: Immer mehr Produkte und steigende Komplexität. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?Daniel Niedermayer (DN): Der Wettbe-werb ist intensiv und die Innovationskraft hoch. Dies führt zu günstigeren Produkten, aber auch zu Strategien, die nahe beim ak-tiven Management liegen und weniger an langfristiges Investieren erinnern. Schliess-lich wird der Markt entscheiden, wie gross das Bedürfnis nach komplexeren Instru-menten ist. Gerade bei gehebelten Produk-ten stellt sich die Frage, ob Endinvestoren die Mechanik wirklich verstehen.

Dr. Daniel Niedermayer

promovierte in Finanz-

marktökonomie und ist als

Portfolio-Manager bei

einer Schweizer

Bank tätig.

Marcel Wagner

studierte Wirtschaftswissen-

schaften (HSG) und ist als

Portfolio-Manager

im Bereich ETF-

Lösungen tätig.

WEITER S . 1 1

DN: Ein Index stellt ein theoretisches Port-folio dar. Anpassungen erfolgen seitens In-dex per «Knopfdruck», reale Umsetzungs-kosten werden selten berücksichtigt. Ein ETF hingegen muss die entsprechenden Wertschriften erwerben, was automatisch Kosten und operative Abläufe zur Folge hat. Dazu zählen Handelsspannen, aber auch Wiederanlagen bei Ausschüttungen oder ein erschwerter Zugang zu einzel-nen Wertschriften. Bei swapbasierten ETF muss sich der Delta-1-Desk entsprechend absichern können, was ebenfalls Kosten verursacht.

Manche ETF schneiden hingegen besser ab als der Index. Was ist der Grund?MW: Bei Aktien-ETF werden oft Net-In-dizes nachgebildet, das heisst auf den Dividenden wird bei der Performance-berechnung die jeweilige Quellensteuer abgezogen. Eine höhere Performance kann beispielsweise erreicht werden, wenn auf-grund des ETF-Domizils gewisse Steuern zurückgefordert werden können, sich das Handelsbuch bei synthetischen ETF güns-tiger absichern kann, Wertschriftenleihe erfolgt oder – bei physischen ETF – ein Sampling zu einer (temporären) Outper-formance führt.

Von Praktikern für Praktiker

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SEITE 11

Ist die Grösse eines ETF ein geeignetes Selektionskriterium?MW: Teilweise. Wird beispielsweise ein neuer ETF auf einen liquiden Standard-index wie den SMI aufgelegt, ist die Grö-sse des ETF eher nebensächlich. Der Index kann auch bei kleinen Volumen günstig nachgebildet werden. Zudem können sich die Market Maker einfach absichern und somit enge Spreads stellen. Damit dies auch erfolgt, sollte der Anbieter den Fokus auf seinen Market Maker legen. In der Pra-xis kann jedoch beobachtet werden, dass viele Anleger ein gewisses Fondsvolumen bevorzugen. In Europa ziehen ETF oft zu-sätzliche Gelder an, wenn sie die Grenze von 50 Millionen Franken überschritten haben.

Sie schreiben, dass die Handelsspanne bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten aus-macht. Wie das?DN: Dies ist natürlich nur eine grobe Faustregel. In der Tat kann aber beobach-tet werden, dass die Handelsspanne oft bis zu doppelt so hoch ist wie die Total-Expense- Ratio (TER). Nur bei sehr wenigen ETF ist die Handelsspanne verschwindend klein im Vergleich zur TER. Es gibt hinge-gen auch ETF, wo die Handelsspanne deut-lich mehr als zwei Drittel der Gesamtkos-ten ausmacht.

MW: Vor dem Kauf sollte der aktuelle Spread mit ähnlichen ETF und mit histori-schen Werten verglichen werden. Dies ist möglich auf der Internetseite der Schwei-zer Börse. Zudem sollte nur dann über die Börse gehandelt werden, wenn der zu-

Ein Qualitätsmass liefert auch der Tracking Error. Wie können Anleger diese Zahl richtig interpretieren?DN: Der Tracking Error (TE) wird in der Regel als die Standardabweichung der Rendite differenz zwischen dem Kursver-lauf eines ETF und des zugrundeliegen-den Index definiert. Bei dieser Definiti-on gilt, dass die Renditedifferenz des ETF zum Index in etwa einem von drei Jahren über oder unter dem Wert des Tracking Errors liegt. Diese Interpretation kann aber problematisch sein, denn in gewis-sen Fällen sind die statistischen Annah-men, die diese Interpretation rechtfer-tigen, verletzt. Tritt beispielsweise eine tägliche Out- oder Underperformance auf, kann trotz einer deutlichen Rendite-abweichung zum Index ein tiefer Tracking Error resultieren.

Können Sie dazu Beispiele aus der Praxis nennen?MW: Ein gutes Beispiel sind ETF auf den MSCI Emerging Markets. Swap-basierte ETF weisen hier oft einen deutlich tief-eren TE auf als physische ETF. Der MSCI EM NR Index hatte vom 30.12.2009 bis 30.09.2011 in Dollar gemessen eine Per-formance von minus 6,29 Prozent. Ver-gleicht man die synthetischen ETF von Lyxor und Deutsche Bank (DB) mit dem Index, resultiert ein TE von 0.01 respekti-ve 0,03 Prozent. Dies steht im Gegensatz zu physischen ETF wie beispielsweise dem CS-ETF. Hier resultierte ein TE von 0,08 Prozent. Die absolute Performance war: DB minus 7,6, CS minus 7,98 und Lyxor mi-nus 8,78 Prozent.

grundliegende Markt offen ist oder sich die Market Maker gut absichern können.

Was sind die grössten Anlegerfehler mit ETF?DN: Falsche Erwartungen und das Feh-len einer Anlagestrategie. Anleger mei-nen oft, dass ETF den Index 1:1 nachbilden und übersehen dabei, dass bei ETF auch Kosten anfallen. Im Gegensatz zu aktiven Fonds kann der Anleger nicht hoffen, dass der Fondsmanager auf den Markt reagiert. ETF bleiben ihrer Strategie treu und es ist die Aufgabe des Anlegers, diese richtig zu kombinieren und zu überwachen.

MW: ETF können zwar schnell über die Börse gehandelt werden, erfordern aber wie jedes Investment die notwendige Vor-abklärung und Geduld. Das geht gerne ver-gessen. RB

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Weitere Informationen

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ETF sind effiziente

und kostengünstige

Instrumente, setzen

jedoch eine klare

Strategie oder

Meinung voraus.

Marcel Wagner

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G A S T B E I T R A G

SEITE 12

Auch für ETF-Fonds, die bereits den sehr umfangreichen Ucits-4-Regeln in Bezug auf Anlegerinformation unterliegen, sollen nach dem Willen der Esma (Esma`s Guide-lines On ETFs And Other Ucits Issues – 30. Januar 2012) fortan besondere, zusätzliche Informationspflichten gelten. Anleger sol-len demnach klare Angaben zu diesen Pro-dukten erhalten, um über die Risiken und Merkmale vollends aufgeklärt zu sein.

Ucits-ETF gelten als nicht-komplex Es-ma erläutert, unter welchen Umständen ein Ucits-ETF als ein komplexes Anlage-produkt gemäss der aktuell unter Neu-verhandlung stehenden MiFID-Richtli-nie betrachtet werden sollte. Demnach soll weiterhin keine Aufteilung des Ucits- Begriffs vorgenommen werden. Alle Fonds, die eine Ucits-Zulassung vorweisen kön-nen, fallen unter die erleichterten MiFID-Aufklärungsanforderungen für nicht-kom-plexe Finanzprodukte. Nichtsdestotrotz verfolgt Esma das Ziel, dem Risiko der Verwechslung von ETF mit ähnlichen Anlageprodukten vorzubeugen, damit Anleger nicht durch Unachtsamkeit in andere, von MiFID als «komplexe Fi-nanzstrukturen» qualifizerte Produkte in-vestieren. Solche von Esma als ähnlich ein-gestufte Produkte können beispielsweise

Die Regulierungswelle macht auch vor ETF nicht halt. Die europäische Wert-papier- und Marktbehörde Esma hat in einer öffentlichen Befragung einige Initiativen angekündigt, die den Anlegerschutz erhöhen sollen.

Bemühungen für mehr Anlegerschutz

Joachim Kuske ist Executive Director bei VPB Finance S.A.

Exchange Traded Notes (ETN) sein. Diese werden von Banken oder Special Purpose Vehicles (SPV) herausgegeben und unter-liegen momentan keiner Aufsicht. Gemäss Esma ist ein Ucits-Fonds als ETF zu betrachten, wenn mindestens eine Ak-tienklasse kontinuierlich an einem gere-gelten Markt oder einem multilateralen Handelssystem handelbar ist. Ausserdem muss mindestens ein Marktmacher eine enge Korrelation zwischen dem (täglich gerechneten) Nettoinventarwert und dem Börsenhandelspreis gewährleisten. Der Be-griff ETF soll demnach ausschliesslich von Fonds, welche dieser Defintion entspre-chen, getragen werden und sämtliche von diesem Fonds ausgegebenen Dokumente sollten einen klaren Bezug zu diesem Be-griff enthalten.

Aktiv und passiv verwaltete ETF Zu-sätzlich zur allgemeinen Hinweispflicht ei-nes ETF soll der Anleger ebenfalls konkre-te Informationen zur Anlagestrategie des Produkts erhalten. Bei ETF, welche passiv verwaltet werden und somit einen Index nachbilden, muss die Fondsdokumentati-on dem Anleger Angaben zum replizierten Index liefern. Diese Informationen beinhal-ten Details zum Index und seinen Kompo-nenten, wie der ETF den Index nachbildet,

Angaben zum Tracking Error, welcher für diesen ETF angewandt wird, Informationen zu Kosten und Ausschüttungen, welche die Nachbildung des Index beeinfluss en kön-nen, sowie die Kennzeichnung, ob der ETF den Index vollständig oder teilweise nach-bildet. ETF, die einen Index mit einem zusätzli-chen Hebeleffekt nachbilden, müssen zu-sätzlich Informationen zu der Methodik des Hebels liefern sowie eine Beschrei-bung, wie die Berechnung des Hebels die Rendite des Investors kurz- und mittelfris-tig beeinflussen kann. Der Anleger sollte auch über die Risiken von eventuell einge-setztem Short Leverage aufgeklärt werden. Für aktiv verwaltete ETF, welche Direkt-anlagen in die Indexkomponenten tätigen, muss der Investor darauf hingewiesen wer-den, dass es sich nicht um einen Index Tra-cker handelt. Zudem muss der Fonds er-klären, wie die Anlagepolitik des ETF den betreffenden Index nachbilden und gege-benenfalls übertreffen will. Esma setzt hier konsequent die Politk der immer weiterführenden Anlegerinfor-mation fort. Auch wenn diese Initiativen einen guten Vorsatz haben, stellt sich doch die Frage, ob ein nicht-professioneller An-leger die Fülle der Informationen zu immer komplexeren Produkten noch verarbeiten kann.

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W I S S E N

SEITE 13

Wie sollten Short-ETF eingesetzt werden?Die gerade wegen der Pfadabhängigkeit oft kritisierten Short-ETF haben trotzdem eine Daseinsberechtigung, insbesondere für di-rektionale Strategien ohne Absicherungs-gedanken. Ein Anleger kann kostengünstig und im gesetzlich geschützten Fondsman-tel auf fallende Kurse setzen. Gleichzeitig sorgt die Verpflichtung der Emittenten zum Market Making dafür, dass ETF, beispiels-weise im Vergleich zu Short-Tracker-Zerti-fikaten, besonders liquide sind. Gerade in Krisenzeiten ist ein reibungsloser Handel von immenser Bedeutung.

Gibt es andere Möglichkeiten, sein Portfo-lio mit ETF abzusichern?Das primäre Ziel eines ETF ist es, die Wert-entwicklung eines Index möglichst genau und kosteneffizient abzubilden. Der ETF-Anleger sucht kein Alpha, sondern gibt sich mit dem «Durchschnitt» zufrieden, was sich übrigens auf lange Sicht auch auszahlt. Ich finde, ETF sollten nicht als Portfolioabsiche-rung eingesetzt werden, ausser man ver-sucht, mit einem ETF auf einen Alternativ-index zu setzen, der mit dem Aktienindex negativ korreliert. Der Volatilitätsindex auf den S&P500 (VIX) beispielsweise weist ei-ne hohe negative Korrelation zum S&P 500 Aktienindex auf. Bei fallenden Aktienkursen würde somit der Wert des VIX steigen.

«Short-ETF eignen sich nicht zur Portfolioabsicherung.»Mit Short-ETF profitieren Anleger von fal-lenden Kursen. Eignen sich diese Produkte auch zur Portfolioabsicherung?Darüber könnte man eine längere Disku ss-ion führen. Bereits diese Tatsache lässt er-ahnen, dass sich Short-ETF nicht wirklich zu Absicherungszwecken eignen. Meine Ant-wort lautet nein.

Erklären Sie bitte Ihr vehementes Nein.Ein Short-ETF repliziert die inverse Wert-entwicklung eines Basiswertes und die Be-rechnung des Short-Index erfolgt auf täg-licher Basis. Das führt dazu, dass der ETF pfadabhängig ist. Daher klafft zwischen der abzusichernden Position und dem Basisin-dex schnell eine Lücke. Um diese zu schlie-ssen und die exakte inverse Wertenwick-lung dauerhaft zu bewerkstelligen, müsste der ETF-Bestand Tag für Tag angepasst wer-den. Dies ist kein leichtes Unterfangen. Er-schwerend kommt hinzu, dass die meisten Short-ETF nicht gehebelt sind. Das bedeu-tet, ein Anleger, der sein SMI-Portfolio im Wert von 100 000 Franken zu 100 Prozent absichern will, muss 100 000 Franken in ei-nen Short-ETF investieren. An der SIX Swiss Exchange existiert ein zweifach gehebelter ETF, aber auch hier müssten 50 000 Fran-ken investiert werden, um die 100 000 Franken abzusichern. Eine kostenintensive Strategie.

Was wäre Ihrer Meinung nach besser als Schutz geeignet?Ein Portfolio mit Aktien- oder Währungs-positionen lässt sich effizienter mit War-rants absichern. Wer beispielsweise in SMI Valoren investiert ist, kann dieses Kapi-tal mit einem Put auf den Leitindex gegen Kursrückgänge immunisieren. Die Anzahl der nötigen Optionen erhält man, indem man den Wert des Depots durch den Index-stand dividiert. In einem nächsten Schritt wird das Bezugsverhältnis des Options-scheins miteinbezogen. Mit dem Kauf der auf diesem Weg errechneten Anzahl War-rants wappnen sich Anleger während der Laufzeit des Puts gegen fallende Kurse. Ei-ne wichtige Stellschraube ist dabei der Ba-sispreis. Je weiter der unter dem aktuellen Indexstand liegt, desto günstiger wird der Hedge. Allerdings greift die Absicherung erst bei entsprechend niedrigeren Kursen. Die Kosten für den Kauf der Optionsschei-ne sind mit einer Versicherungsprämie ver-gleichbar. Sie kann verloren gehen, falls die Kurse nicht fallen. Dann tritt allerdings auch im SMI-Depot kein «Schaden» auf. Hinzu kommt, dass das dafür nötige Kapi-tal für diese Versicherungsprämie dank des Hebels eines Optionsscheines entspre-chend gering ist. BK

Web-Link: ComStage

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M O N I T O R R O H S T O F F E

SEITE 14

Wer soll‘s noch kaufen?

Frankreich und Griechenland haben gewählt – und der Goldpreis ist gefal-len. Gemessen an den Wahlresulta-ten könnten einige Investoren von der Preisbewegung des «sicheren Hafens» überrascht sein. Die wieder steigenden Risikoprämien für Euroanlagen und die in der Presse kolportierten Erlah-mungen der Reformbemühungen füh-ren auch nicht zu einem besseren Ver-ständnis der Goldpreisbewegung. Am ehesten lässt sich die ganze Situation so zusammenfassen: Niemand kauft. In den Nullerjahren war das anders. Ver-antwortlich für die ungeahnten Höhen war unter anderem die hohe Nachfrage aus Indien. Diese scheint nun einzubre-chen. So wurden im April dieses Jahres rund 33 Tonnen Gold in den Subkonti-nent importiert – das ist nicht wenig. Bedenkt man aber, dass es ein Jahr zu-vor noch 90 Tonnen waren, so sind die-se neuen Zahlen ernüchternd. Ob eine in Indien allgemein um sich greifende Unlust dafür verantwortlich ist oder aber die Verdopplung der Importzölle auf 4 Prozent, bleibt unbekannt. Die Bombay Bullion Association schätzt für 2012 einen Rückgang um rund 200 Ton-nen bei den Goldimporten. Dies ent-spricht in etwa den gesamten Zentral-bankbeständen von Malaysia, Südkorea und Indonesien zusammen. Also nicht eben wenig. P. Knüppel

präsentiert von:

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 30.4.2012

E D E L M E TA L L E

Unze Gold

Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 ZKB Nein Nein 0.40% USD 1 644.37 3.68%Gold Fix PM 1Unze CH0103447766 S&GAM Nein Ja 0.40% GBP 989.39 3.44%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein 0.70% EUR 138.17 -16.21%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 ComStage Ja Nein 0.65% USD 44.12 -15.17%

Unze Silber

Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein 0.60% USD 309.34 8.20%Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein 0.60% USD 30.52 8.19%Silver 3Kg CH0029792717 ZKB Nein Nein 0.60% CHF 87.74 1.60%Silver Fix PM 1 Unze CH0183136024 ZKB Nein Ja 0.60% CHF 88.23 2.64%

Unze Platin

Platinum Fix PM 1 Unze CH0106407049 S&GAM Nein Ja 0.50% GBP 946.23 11.49%Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD 155.71 11.48%Platinum 50g CH0029792709 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 445.86 6.81%Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein 0.45% USD 155.43 9.91%

Unze Palladium

Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS Nein Nein 0.50% USD 67.42 2.09%Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407205 S&GAM Nein Nein 0.50% USD 661.36 2.08%Palladium 100g CH0029792683 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 194.22 -0.28%Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein 0.45% USD 67.14 1.26%

AG R A R

Rogers Int l Agric. TR

S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein 0.49% USD 42.07 19.96%S&P GSCI Grains TR XS0417129961 Source Ja Nein 0.49% USD 42.63 0.66%S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD 24.59 -6.93%db Agriculture Booster USD GB00B3WKJL25 DB Ja Nein 0.45% USD 129.87 -6.22%

E N E R G I E

S&P GSCI Energy TR

db Energy Booster USD GB00B3QRNJ57 DB Ja Nein 0.45% USD 128.84 4.87%S&P GSCI Energy TR XS0417135695 Source Ja Nein 0.49% USD 112.12 3.53%S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD 0.47 -37.33%db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD 33.57 -30.65%

I N D U S T R I E M E TA L L E

S&P GSCI Ind. Metals TR

S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein 0.49% USD 49.60 8.82%S&P GSCI Ind. Metals TR XS0417130381 Source Ja Nein 0.49% USD 160.73 5.16%Rogers Int l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein 0.85% EUR 127.70 3.03%db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein 0.45% USD 109.07 3.59%

Basiswert ISIN Anbieter Swap hedged TER Kurs YTD

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M O N I T O R E U R O P A

SEITE 15

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse Angaben in Mio. U$

präsentiert von:

A K T I E N

Welt 80 14 613 -38 834 883 Europe 469 104 677 -5128 -6919 13445 North America 88 29 793 -95 664 5148 Asia Pacific 62 12 189 97 555 -442 Emerging Markets 158 33 932 -225 2892 -992 Broad 41 17 680 9 1492 -258 Asia Pacific 5 1 508 16 -16 478 Eastern Europe 1 1 003 -20 -20 72 Middle East and Africa 6 192 -20 7 -35 Latin America 10 1 335 9 384 -183 Country 85 12 214 -218 1045 -1066 Total 857 195 204 -5389 -1 974 18 042

F I X E D I N CO M E

Aktiv 3 112 2 -73 195 Broad/aggregate 6 690 13 -40 190 Corporate 22 14 444 137 2546 594 Covered 8 1 083 0 66 -62 Credit Spreads 13 751 20 74 -205 Emerging Markets 7 2 806 158 922 104 Government 137 25 991 379 -1296 -2327 High Yield 2 2 137 251 812 824 Inflation 15 4 474 -13 -32 4 Money Market 19 5 240 -749 -2099 447 Mortgage 1 1 670 28 103 -94 Diverse 4 1 782 30 30 101Total 233 59 398 226 983 -330

R O H S TO F F E

Broad 86 7 076 -128 162 -816 Alternative 1 1 0 0 1 Agriculture 118 3 595 -32 -114 -282 Energy 103 3 981 -35 571 -15 Industrial Metals 83 2 142 59 307 14 Livestock 23 104 1 -12 -4 Precious Metals 123 50 666 239 1368 7815 Total 537 67 565 104 2 282 6 713

Markt April2012 Zu-/Abflüsse #ETF/ETP AuM NNA YTD-12NNA 2011NNA

Quelle: BlackRock / Stand: 30.4.2012

Anleger kehren Aktien-ETF den Rücken

Nach einem starken Jahresauftakt muss-te die europäische ETF-Branche im April starke Abflüsse hinnehmen. In den ersten drei Monaten waren 7,15 Milliarden Dol-lar in die Produkte investiert worden. Im April zogen Investoren nun rund 5 Milliar-den Dollar ab. Die grössten Abflüsse ver-zeichneten Aktien-ETF mit 5,4 Milliarden Dollar. Ganz oben auf der Verkaufsliste standen Produkte die den deutschen Ak-tienmarkt abbilden. Erneut war die Furcht vor einer Verschärfung der Schuldenkrise ein Thema. Diesmal stand besonders Spa-nien im Fokus. Der DAX gab im April 2,7 Prozent nach, der EuroStoxx 50 fiel um 6,9 und der spanische Leitindex sogar um 12,5 Prozent.

Staatsanleihen kehren zurück Obli-gationen verzeichneten leichte Zuflüsse in Höhe von 228 Millionen Dollar. Besonders gefragt waren weiterhin Emerging Mar-ket und High Yield-Bonds. Gewendet hat sich das Blatt hingegen bei Staatsanlei-hen. Während sie in den ersten drei Quar-talen Abflüsse von 1,7 Milliarden Dollar verzeichneten, kehrten sie im April zurück auf die Kaufslisten. Fortgesetzt haben sich auch die Abflüsse aus Geldmarkt-ETF. Un-gebrochen ist das Interesse an Unterneh-mensanleihen mit Investment Grade. Seit Jahresbeginn flossen 2,5 Milliarden Dol-lar in die Produkte. Die Unsicherheit zeigt sich auch bei den Rohstoff-Engagements. So wurden im April rund 240 Millionen Dollar in Edelmetall-ETF investiert. BK

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Premium-Partner Event-Partner Medien-Partner Veranstalter

ST. GALLENMo. 21.05.12ab 16:30 h bis 18:30 h

Pfalzkeller

BASELDo. 24.05.12ab 16:30 h bis 18:30 h

Hotel Hilton

ZÜRICHDi. 22.05.12ab 16:30 h bis 18:30 h

Hotel Glockenhof/MZH

BERNMi. 23.05.12ab 16:30 h bis 18:30 h

Hotel Bellevue Palace

Das Fundament – Die Asset Allokation – Spezialisten im GesprächETF IM PORTFOLIO-KONTEXT

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M O N I T O R S C H W E I Z

SEITE 16

H A F T U N G S A U S S C H U S S

10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, An-lageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die finan-cialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 30.4.2012

A K T I E N ( I N D U S T R I E L Ä N D E R )

SMI CH0008899764 CHF CS No 0.39% 6 202 741 53 982 114 904 0.04 S&P 500 IE0031442068 USD iShares No 0.40% 4 470 876 29 099 153 644 0.11 MSCI EMU IE00B53QG562 EUR CS No 0.33% 2 244 870 16 333 137 444 0.16 SMI Mid Cap CH0019852802 CHF CS No 0.49% 2 012 227 28 730 70 039 0.10 MSCI World IE00B0M62Q58 USD iShares No 0.50% 1 877 275 13 258 141 596 0.12 MSCI USA LU0136234654 USD UBS No 0.30% 1 829 451 27 282 67 057 0.22 FTSE 100 IE00B3X0KQ36 GBP UBS Yes 0.30% 1 715 083 10 391 165 055 0.28 SMI CH0017142719 CHF UBS No 0.35% 1 455 959 20 191 72 109 0.07 MSCI USA TR LU0274210672 USD DB Yes 0.30% 1 424 930 14 406 98 912 0.09 MSCI North America IE00B14X4M10 USD iShares No 0.40% 1 256 270 10 082 124 605 0.14

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R )

MSCI Emerging Market TR LU0292107645 USD DB Yes 0.65% 3 837 749 39 436 97 316 0.16 MSCI Emerging Market IE00B0M63177 USD iShares No 0.75% 3 493 245 35 235 99 141 0.17 MSCI Emerging Market LU0254097446 USD CS No 0.68% 1 974 646 21 596 91 436 0.25 MSCI Emerging Market TR IE00B3Z3FS74 USD UBS Yes 0.62% 988 357 17 411 56 766 0.30 MSCI AC Far East ex Japan IE00B0M63730 USD iShares No 0.74% 921 039 11 002 83 716 0.32 DJ RUS Titans 10 FR0010339457 USD Lyxor Yes 0.65% 651 664 6 418 101 537 0.23 FTSE/Xinhua China 25 IE00B02KXK85 USD iShares No 0.74% 591 305 7 520 78 631 0.26 MSCI Brazil IE00B0M63516 USD iShares No 0.74% 578 482 13 448 43 016 0.27 MSCI India FR0010375766 USD Lyxor Yes 0.85% 578 399 5 062 114 263 0.38 MSCI Korea IE00B0M63391 USD iShares No 0.74% 492 868 8 069 61 082 0.31

O B L I G AT I O N E N

SBI DOM Government 3-7 P CH0016999846 CHF CS No 0.19% 574 003 7 987 71 867 0.21 Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y IE00B14X4S71 USD iShares No 0.20% 565 057 5 219 108 269 0.06 Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y IE00B1FZS798 USD iShares No 0.20% 535 368 3 304 162 036 0.12 SBI DOM Government 1-3 P CH0102530786 CHF CS No 0.20% 339 094 3 171 106 936 0.15 Barclays Capital US Govt IL Bond IE00B1FZSC47 USD iShares No 0.25% 298 483 1 212 246 273 0.27 SBI DOM Government 7+P CH0016999861 CHF CS No 0.24% 219 962 1 738 126 561 0.33 iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y IE00B3VTMJ91 EUR CS No 0.23% 186 648 2 094 89 135 0.31 iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y IE00B3VTML14 EUR CS No 0.23% 160 496 2 434 65 939 0.39 iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y IE00B3VWN393 USD CS No 0.23% 106 968 725 147 541 0.26 iBoxx EUR Liquid Corp IE0032523478 EUR iShares No 0.20% 90 384 1 197 75 509 0.20

R O H S TO F F E

Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 USD ZKB No 0.40% 4 505 147 34 223 131 641 0.10 Silver 3Kg CH0029792717 CHF ZKB No 0.60% 3 864 049 54 723 70 611 0.17 Gold Fix PM 1Unze CH0104136236 USD CS No 0.33% 2 813 484 32 888 85 547 0.11 Gold Fix PM 1Unze CH0044781232 CHF Julius Bär No 0.40% 2 544 668 19 295 131 882 0.10 Gold Fix PM 1Unze CH0044781141 USD Julius Bär No 0.40% 2 463 715 11 667 211 169 0.11 Gold Fix PM 1Unze CH0047533523 EUR ZKB No 0.40% 2 154 816 20 259 106 363 0.12 Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 EUR Julius Bär No 0.40% 1 788 672 15 786 113 308 0.13 Gold Fix PM 1Unze CH0139101593 CHF ZKB No 0.40% 1 736 949 20 508 84 696 0.08 Silver 100 Unzen CH0047533572 USD ZKB No 0.60% 1 617 919 14 967 108 099 0.18 Gold Fix PM 1Unze CH0103326762 EUR ZKB No 0.40% 1 476 828 12 678 116 487 0.11

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N

EPRA/NAREIT Global Div+ IE00B1FZS350 USD iShares No 0.59% 708 767 8 870 79 906 0.27 DB Hedge Fund LU0434446976 CHF DB Yes 0.90% 177 619 1 889 94 028 0.67 EPRA/NAREIT Asia Div+ IE00B1FZS244 USD iShares No 0.59% 102 694 1 150 89 299 0.50 EPRA/NAREIT US Div+ IE00B1FZSF77 USD iShares No 0.40% 83 050 609 136 370 0.41 SXI Real Estate Funds CH0105994401 CHF UBS No 0.45% 75 100 3 044 24 672 0.71 SXI Real Estate Funds CH0105994419 CHF UBS No 0.25% 60 652 284 213 562 0.70 CS EONIA TR IE00B42SXC22 EUR CS Yes 0.14% 58 681 45 1 304 033 0.06 CB FED Funds Effective Rate Index TR LU0378437767 USD ComStage Yes 0.10% 53 524 46 1 163 571 0.36

Basiswert ISIN Whr Anbieter Swap TER UmsatzinCHF Trades Ø Ø (in1000) Umsatz/Trade Spreadt