10x10 - Sorgfalt bei der Produktauswahlwalten lassen

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Immer mehr private Anleger setzen auf die kosteneffizienten Indexvehikel. Die Volumina steigen, und immer mehr Marktanbieter wollen sich ein Stück vom grossen Anlagekuchen abschneiden. Per Mitte 2010 lagen welt- weit knapp fünf Prozent aller Vermögen in Exchange Traded Funds. In den letzten Jahren haben sich die Ins- trumente weg von ihrem Ursprung der physischen Replikation hin zu synthetischen Vehikeln weiterentwickelt. Dank der Ucits-III-Richtline dürfen Fonds bis maximal zehn Prozent des Vermögens in derivative Strukturen in- vestieren. Damit haben diese Fonds ein Gegenparteirisiko. ++ www.10x10.ch ++ ++ info@10x10.ch ++ ++ 12.05.2011 / 6. Jahrgang ++ BRENNPUNKT verlinkte Anzeige Taktischer vs. strategischer Einsatz: Mario Ledencan und Yves Bertolli geben Auskunft. Bernardus Roelofs (Flow Tra- ders) über die Schwierigkeiten beim Handel mit ETF. Die Private-Equity-Branche hat sich vergangenes Jahr gut geschlagen. Wie geht's weiter? KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF STANDPUNKTE 06 05 08 INHALT WEITER S. 02 Kritik von ganz oben EDITORIAL LYXOR ETF: 3 BUCHSTABEN , JETZT 76 LÖSUNGEN www.lyxoretf.ch [email protected] + 41 (0) 58 272 33 44 Bloomberg L Y X O R < G O > Die Prospekte, Statuten, Jahres und Halbjahresberichte der Fonds (Franz. FCPs und Lux. SICAV) können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz, Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz bezogen werden. ETF sind einfache, transparente und flexible Anlageprodukte. Doch der Erfolg dieser jungen Industrie wirft auch Schatten. Die zunehmende Komplexität bietet zwar Chan- cen, birgt aber auch Risiken. Anleger sollten sich mit beidem auseinandersetzen. Sorgfalt bei der Produktauswahl walten lassen Der Erfolg eines Produkts ruft meist weitere Akteure auf den Plan. Zum einen Neider, die Missgunst hegen und jeden Kritikpunkt ins Rampen- licht rücken. Zum anderen Nach- ahmer, die sich auch ein Stück vom Kuchen abschneiden und mit Innovationen punkten wollen. Gut zu beobachten ist dieses Machtspiel auf dem ETF-Markt. Immer mehr Anbie- ter lancieren immer neue Produkt- innovationen und wollen in dem Wachstumsmarkt mitmischen. Der Kampf um Marktanteile ist in vollem Gange, und die Produktvielfalt scheint schier grenzenlos. Dem- gegenüber stehen die Kritiker: Sie predigen Fehler und Gefahren der Produkte. Teilweise zu Recht, wird der Anlageentscheid doch angesichts des Produkte-Dschungels regelrecht zu einer Herkulesaufgabe. Nun wurde die Branche von ganz oben getadelt. Das Financial Stability Board schrieb kürzlich, dass die Produkte «neue Arten von Risiken generieren, mit Blick auf Komplexität und relative Undurchsichtigkeit der neuesten ETF-Entwicklungen». In der Kritik stehen dabei neben Short- und Hebelprodukten auch synthetisch replizierte ETF. Das FSB ruft aber wie gesagt nicht zu harten Schritten auf, sondern mahnt zur Sorgfalt. Und dies ganz zu Recht, denn noch stehen ETF für Einfachheit und Transparenz. Wie lange dies noch der Fall ist, wird sich zeigen. Und wie wir wissen, ist das Vertrauen der Anleger schnell verspielt. Ihre Barbara Kalhammer

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ETF sind einfache, transparente und flexible Anlageprodukte. Doch der Erfolg dieser jungen Industrie wirft auch Schatten. Die zunehmende Komplexität bietet zwar Chancen, birgt aber auch Risiken. Anleger sollten sich mit beidem auseinandersetzen.

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Immer mehr private Anleger setzen auf die kosteneffizienten Indexvehikel. Die Volumina steigen, und immer mehr Marktanbieter wollen sich ein Stück vom grossen Anlagekuchen abschneiden. Per Mitte 2010 lagen welt­weit knapp fünf Prozent aller Vermögen in Exchange Traded Funds. In den letzten Jahren haben sich die Ins­trumente weg von ihrem Ursprung der physischen Replikation hin zu synthetischen Vehikeln weiterentwickelt. Dank der Ucits­III­Richtline dürfen Fonds bis maximal zehn Prozent des Vermögens in derivative Strukturen in­vestieren. Damit haben diese Fonds ein Gegenparteirisiko.

++ www.10x10.ch ++ ++ [email protected] ++ ++ 12.05.2011 / 6. Jahrgang ++

B R E N N P U N K T

verlinkte Anzeige

Taktischer vs. strategischer Einsatz: Mario Ledencan und Yves Bertolli geben Auskunft.

Bernardus Roelofs (Flow Tra-ders) über die Schwierigkeiten beim Handel mit ETF.

Die Private-Equity-Branche hat sich vergangenes Jahr gut geschlagen. Wie geht's weiter?

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F F S T A N D P U N K T E0605 08

I N H A L T

WEITER S . 02

Kritik von ganz oben

E D I T O R I A L

L Y X O R E T F : 3 B U C H S T A B E N , J E T Z T 7 6 L Ö S U N G E N

w w w . l y x o r e t f . c hi n f o @ l y x o r e t f . c h+ 41 (0)58 272 33 44Bloomberg L Y X O R < G O >

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ETF sind einfache, transparente und flexible Anlageprodukte. Doch der Erfolg dieser jungen Industrie wirft auch Schatten. Die zunehmende Komplexität bietet zwar Chan-cen, birgt aber auch Risiken. Anleger sollten sich mit beidem auseinandersetzen.

Sorgfalt bei der Produktauswahl walten lassen

Der Erfolg eines Produkts ruft meist weitere Akteure auf den Plan. Zum einen Neider, die Missgunst hegen und jeden Kritikpunkt ins Rampen-licht rücken. Zum anderen Nach-ahmer, die sich auch ein Stück vom Kuchen abschneiden und mit Innovationen punkten wollen. Gut zu beobachten ist dieses Machtspiel auf dem ETF-Markt. Immer mehr Anbie-ter lancieren immer neue Produkt-innovationen und wollen in dem Wachstumsmarkt mitmischen. Der Kampf um Marktanteile ist in vollem Gange, und die Produktvielfalt scheint schier grenzenlos. Dem-gegenüber stehen die Kritiker: Sie predigen Fehler und Gefahren der Produkte. Teilweise zu Recht, wird der Anlageentscheid doch angesichts des Produkte-Dschungels regelrecht zu einer Herkulesaufgabe. Nun wurde die Branche von ganz oben getadelt. Das Financial Stability Board schrieb kürzlich, dass die Produkte «neue Arten von Risiken generieren, mit Blick auf Komplexität und relative Undurchsichtigkeit der neuesten ETF-Entwicklungen». In der Kritik stehen dabei neben Short- und Hebelprodukten auch synthetisch replizierte ETF. Das FSB ruft aber wie gesagt nicht zu harten Schritten auf, sondern mahnt zur Sorgfalt. Und dies ganz zu Recht, denn noch stehen ETF für Einfachheit und Transparenz. Wie lange dies noch der Fall ist, wird sich zeigen. Und wie wir wissen, ist das Vertrauen der Anleger schnell verspielt.

Ihre Barbara Kalhammer

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B R E N N P U N K T

SEITE 02

Mitte April hat der internationale Finanzstabilitätsrat (FSB) ein Gutachten zum ETF­Markt veröffentlicht. Darin bezeichnet das G20­Gremium börsengehandelte Indexfonds und ähnliche Produkte als Risiken für die Fi­nanzmärkte. Viele neue Produkte seien kom­plex und undurchschaubar, so dass viele Markt­teilnehmer die damit verbundenen Risiken noch nicht verstünden. Besorgt zeigt sich das vom italienischen Notenbankchef Mario Draghi ge­leitete Gremium vor allem über synthetische ETF. Dabei nutzen die Anbieter Swapgeschäfte zur Index abbildung.

Die perfekte Indexrendite Bei dieser Rep­likationsart investieren die Anbieter nicht in die dem Index zugrunde liegenden Werte. Viel­mehr wird das eingesammelte Kapital in ande­re Papiere gesteckt. Damit am Ende trotzdem die versprochene Kursentwicklung ausbezahlt werden kann, sichert sich der Anbieter mit ei­nem Swapgeschäft ab. Der ETF­Anbieter er­hält vom Swap partner die perfekte Indexren­dite ausbezahlt, im Gegenzug bezahlt er die Rendite, die er mit den investierten Wertpapie­ren erzielt hat. Einer der Kritikpunkte der FSB ist, dass der Tauschpartner oft zum Verbund des ETF­Anbieters gehört. So schliesst Credit Suisse Asset Management seine Swapgeschäf­te mit ihrer eigenen Investmentbank ab. Das­selbe tut UBS oder die Deutsche Bank. Würde der Tauschpartner pleite gehen, träfe das auch den ETF­Anleger. Kann der Swapkontrahent sei­nen Verpflichtungen nicht nachkommen, erlei­den Anleger Verluste. Das Risiko ist jedoch nur bedingt vergleichbar mit dem Emittentenrisiko bei Zertifikaten, weil sich im ETF Vermögens­werte befinden, die durch den Status des Fonds als Sondervermögen geschützt sind. Das Ge­genparteirisiko ist somit abhängig vom ausste­henden Betrag, dem Grad und der Art der Be­sicherung sowie der Qualität der Sicherheiten. Facettenreiche Abbildungsmethoden Ent­scheidend ist die Art der Besicherung. Han­delt es sich um einen Fully Funded Swap, so befinden sich die Sicherheiten nicht im Fonds und oftmals hat auch der ETF­Anbieter keinen uneingeschränkten Zugriff. Das ist bei einem

Pfand der Fall. Im Konkursfall muss der An­spruch auf dieses Pfand nachgewiesen und ge­prüft werden. Ein Insolvenzverwalter würde das Pfand dann verkaufen und damit die Schuld ge­genüber dem ETF­Anbieter begleichen. Es kann aber auch passieren, dass der Anteil über einen längeren Zeitraum eingefroren wird. Ausserdem muss bei dieser Swapvariante geklärt werden, wo das Collateral gehalten wird, was enthalten ist, wer es bewertet und auch wem es gehört.

Dies ist ebenso bei der Sicherungsübereignung, einem Transferred Ownership (auch Transfer of Ownership), der Fall. Dabei werden die Sicher­heiten beispielsweise auf ein im Namen des Fonds geführtes Konto übertragen. Im Gegen­satz zum Pfand hat der Anbieter darauf leich­teren Zugriff. Wiederum anders präsentiert sich der Kon­kursfall bei einem ETF, bei dem Unfunded Swaps zum Einsatz gelangen.

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WEITER S . 03

UNFUNDED SWAP Quelle: BlackRock

FULLY FUNDED SWAP

Multi – SwapModels Exist

Investor

AP

Cash

Swap ETF

Swap

Other Swap Counterparties

Single – Swapcounterparty Swap Counterparty

ETF

BasketReturn Cash Stock

BasketIndex

Return

Swap Collateral

Cash

ETF

Multi – SwapModels Exist

Investor

AP

Cash

Swap ETF

Other Swap Counterparties

Single – Swapcounterparty Swap Counterparty

ETF

Cash Receivable (cash principal)

Collateral Pool

May be over-collateralised

IndexTotal

Return

Cash

ETF

Swap Gegenpartei benützt �üssige Mittel zur Absicherung des Swaps in dem sie Wertschriften kauft, um die Indexperfomance zu liefern.

Die Gegenpartei kann bereits Anlagen mit UCITS-Qualität als Pfand

in ihrem Bestand verbuchen.

Das kann auch eine tripartite Abredeverein-

barung sein.

Total ReturnSwap

Multi – SwapModels Exist

Investor

AP

Cash

Swap ETF

Swap

Other Swap Counterparties

Single – Swapcounterparty Swap Counterparty

ETF

BasketReturn Cash Stock

BasketIndex

Return

Swap Collateral

Cash

ETF

Multi – SwapModels Exist

Investor

AP

Cash

Swap ETF

Other Swap Counterparties

Single – Swapcounterparty Swap Counterparty

ETF

Cash Receivable (cash principal)

Collateral Pool

May be over-collateralised

IndexTotal

Return

Cash

ETF

Swap Gegenpartei benützt �üssige Mittel zur Absicherung des Swaps in dem sie Wertschriften kauft, um die Indexperfomance zu liefern.

Die Gegenpartei kann bereits Anlagen mit UCITS-Qualität als Pfand

in ihrem Bestand verbuchen.

Das kann auch eine tripartite Abredeverein-

barung sein.

Total ReturnSwap

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B R E N N P U N K T

SEITE 03

Gesellschaftliche Verschiebungen, tech-nologische Fortschritte und zunehmendeVernetzung beeinflussen das Verbrau-cherverhalten im nächsten Jahrzehnt. Konsum gilt als einer der wichtigsten Faktoren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Und der Konsum zeigt sich robust, nicht nur in der Schweiz. So ist beispielsweise das Konsumklima der Uni Michigan, ein Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der US­Verbraucher, im April überraschend stark gestiegen. Auch Europäer zeigen wieder mehr Lust am Geldausgeben. Ein wichtiger Wachstumstreiber ist der Konsum aus­serdem in den Emerging Markets, allen voran in China. Das Land der Mitte hat grosse Pläne. Mit dem neuen Fünfjahresplan der Regierung will der Exportweltmeister seine Abhängigkeit von Aus­fuhren vermindern. Vielmehr soll der heimische Konsum angekurbelt und auch das soziale Netz ausgebaut werden. Nach Meinung der Credit Suisse wird der chinesische Binnenkonsum den amerikanischen 2020 eingeholt haben. Eine hohe Bedeutung kommt auch der Demo­grafie zu. In Afrika, Asien und Südamerika wird die Weltbevölkerung bis 2030 stärker wachsen als in den Industriestaaten, wo ein Anstieg von rund zehn Prozent prognostiziert wird, so die Prognose der Weltbank. Auch das Pro­Kopf­Ein­kommen soll zwischen 1999 und 2030 stark stei­gen. Für Ostasien werden jährliche Zuwachs­

raten von mehr als 5 Prozent erwartet, für Südasien von 3,9 bis 4,3 Prozent. Durch die fort­schreitende wirtschaftliche Entwicklung der Län­der steigt auch die Nachfrage nach Basiskonsum­gütern. Doch nicht nur diese Aspekte führen zu Veränderungen in der Konsumwelt. Deloitte nennt in der Studie «Consumer 2020» weitere Faktoren: gesellschaftliche Verschiebun­gen in den aufstrebenden Nationen, technolo­gische Entwicklung sowie die wachsende Ver­netzung der Konsumenten. Als zentrales Thema nennt der Report die Ernähungsfrage. Diese wird beeinflusst durch steigende Preise, begrenz­te Ressourcen aber auch durch höhere Ansprü­che von rund 800 Millionen neuen «Mittelklas­se­Konsumenten». Mehr Bedeutung gewinnt im nächsten Jahrzehnt das Thema Nachhaltigkeit. Anlegern bietet sich bereits ein breites ETF­Spek­trum, um von den guten Konsum­Aussichten zu profitieren. In der Schweiz bietet Comstage ETF auf den Stoxx­Europe­600­Personal&Household­Goods an. Lyxor hat ETF auf den MSCI­World­Consumer­Discretionary und den MSCI­World­Consumer­Staples­Index im Angebot. An ausländischen Börsen findet sich das europäi­sche MSCI­Pendant von Amundi. Darüber hinaus gibt es einige weitere ETF auf europäische oder weltweite Indizes. Auf den asiatischen Raum fo­kussiert der Lyxor­ETF­MSCI­AC­Asia­ex­Japan­Consumer­Staples. BK

Konsum im Wandel

Die Wertschriften verbleiben dabei im Sondervermögen. Bei Insolvenz des Swap­partners gibt es verschiedene Möglichkeiten: Der Indexfonds kann aufgelöst und die Antei­le zurückgezahlt werden, der ETF­Anbieter kann auf eine andere Gegenpartei ausweichen oder das Collateral wird dazu benutzt, die Indextitel nachzukaufen, was einer Umstellung auf eine physische Replikation entspricht. Kommt es je­doch zu einem Ausfall, bevor die Swapposition glattgestellt wurde, wären maximal zehn Pro­zent des ETF­Vermögens verloren. Eine Glatt­stellung kann täglich erfolgen, wie beispielswei­se bei der Credit Suisse, oder spätestens dann, wenn die 10­Prozent­Schwelle erreicht wird (bei den meisten Anbietern). Doch ein Blick in die Praxis zeigt, dass die Glattstellung meist bei ei­ner tieferen Marke erfolgt. Übrigens: Lyxor As­set Management ist seit über zehn Jahren im Markt und repliziert seine Indexfonds nach der synthetischen Methode. Lyxor war somit ein Vorreiter in Europa und hatte auch während der Finanzkrise 2008 nie Probleme. Dasselbe gilt für alle anderen Anbieter, ETF gelten als Gewin­ner der Krise.

Vorteile der synthetischen Abbildung Die grösste Sicherheit erfahren Anleger also nur bei einem physisch replizierten ETF. Denn hier gilt das gesamte Fondsvermögen als Sondervermö­gen. Um die Sicherheit bei swapreplizierten ETF zu erhöhen, haben einige Emittenten begonnen, das Gegenparteirisiko zu übersichern. Kritik ist nicht berechtigt, wenn die Anbieter ihre Produk­te transparent darstellen und der Anleger jeder­zeit erkennen kann, um welche Art von Replika­tionsmethode es sich handelt. Credit Suisse zeigt beispielsweise auf ihrer Homepage auch den so­genannten «Subsitute Basket», also die Wert­papiere, die verwendet werden, um den Swap zu hinterlegen. Marktführer iShares setzt den Schwerpunkt weiterhin auf die physische Re­plikation, hat aber auch eine kleine Palette an Swap­ETF. Die Swapgeschäfte werden mit drei verschiedenen Partnern abgeschlossen, wodurch eine automatische Diversifikation erreicht wird. Diese Abbildungsart wird nicht ohne Grund eingesetzt, sie bietet zahlreiche Vorteile. So lie­fert der Swappartner die perfekte Indexrendite, wodurch der Tracking­Error minimal ist. Zudem können einzelne Märkte erst dank Swapgeschäf­

ten abgebildet werden, die sonst kaum effizient und schon gar nicht mit einem physisch replizie­renden Indexfonds abgedeckt werden könnten. Dazu kommt der Aspekt der Steuern: Die Rendite von physischen Indexfonds auf der Grundlage von Aktienindizes einschliesslich ausländischer Unter­nehmen weicht häufig wegen der Quellensteuer auf Dividendenzahlungen von der Indexrendite ab, die manchmal nur zum Teil erstattet wird. Die FSB hat insofern Recht, wenn es nicht zu harten Schritten aufruft, sondern zur Sorg­falt mahnt. Das gilt insbesondere für die Anbie­ter, aber ebenso für die Anleger. ETF­Investoren müssen genau verstehen, wie ein Produkt funk­tioniert. Sie müssen die konkurrierenden Ziele wie Wertzuwachs, Kosten und Risiko unter einen Hut bringen. Es ist wie bei einem Medikament: Die Wirkung einer Medizin muss verstanden werden, aber auch die Verpackungsbeilage soll­te genau studiert werden. Die Nebenwirkungen müssen bekannt sein. Anbieter sind weiterhin gefordert, dem Endanleger auf eine verständ­liche und transparente Art die Mechanik ihrer Produkte aufzuzeigen. Sonst verspielen sie ihr Vertrauen. RB

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Der erste ETF auf den HFRX Global Hedge Fund Index.

Für Marketing- und Informationszwecke von UBS. Vertreter in der Schweiz für UBS Fonds ausländischen Rechts: UBS Fund Management (Switzerland) AG, Postfach, CH-4002 Basel. Zahlstelle: UBS AG. Prospekt, vereinfachter Prospekt, Statuten bzw. Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte der UBS Fonds können kostenlos bei UBS AG, Postfach, CH-4002 Basel bzw. bei UBS Fund Management (Switzerland) AG, Postfach, CH-4002 Basel angefordert werden. Der HFRX Global Hedge Fund Index ist eine Marke von Hedge Fund Research, Inc. und/oder HFR Asset Management, LLC («HFR») und UBS erhielt die Lizenz von HFR für dessen ausschliesslichen Gebrauch im Zusammenhang mit ihrem Produkt («Produkt»). HFR und der Index (der völlig unabhängig vom Produkt erstellt wird bzw. das Produkt in keinerlei Weise berücksichtigt) haben ausser der Lizenz keinerlei Verbindung zu dem Produkt und waren nicht an der Entwicklung desselben beteiligt. Sie werden auch in keinerlei Hinsicht involviert sein, weder bei den laufenden Anlageentscheidungen noch in Bezug auf andere Verwaltungsfragen oder den Verkauf. Das Produkt wird von HFR weder unterstützt, empfohlen, verkauft noch vermarktet. UBS spricht in Bezug auf das Produkt bzw. die Ratsamkeit einer entsprechenden Anlage oder seine Performance, einschliesslich der erzielten Ergebnisse des Produkts, keine ausdrückliche oder stillschweigende Empfehlung aus und übernimmt keinerlei Gewähr oder Haftung in dieser Hinsicht. HFR ist nicht verpflichtet, das Produkt oder die Anleger auf einen Fehler im Index hinzuweisen. HFR hat jederzeit das Recht, den Index, einschliesslich dessen Berechnungsmethode, anzupassen bzw. zu verändern oder die Berechnung, Veröffentlichung bzw. Verteilung des Index einzustellen. HFR haftet gegenüber dem Produkt oder den Anlegern des Produkts nicht für Schäden jeglicher Art, einschliesslich jener, die aus einem Fehler im Index entstehen. Investitionen in ein Produkt sollten nur nach gründlichem Studium des aktuellen Prospekts erfolgen. Anteile der erwähnten UBS Fonds dürfen innerhalb der USA weder angeboten noch verkauft oder ausgeliefert werden. Die genannten Informationen sind weder als Angebot noch als Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder verwandter Finanzinstrumente zu verstehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. © UBS 2011. Alle Rechte vorbehalten.

Mehr Informationen zu UBS ETFs finden Sie auf www.ubs.com/etf

Wir werden nicht ruhen

Kotierungs- Pauschale Verwalt-UBS ETFs währung Symbol Valor ungskommission p.a.2

UBS-ETF plc – HFRX Global Hedge Funds Index SF-A (EUR)1 EUR HFEUAS 11 620 753 0.60%

UBS-ETF plc – HFRX Global Hedge Funds Index SF-A (USD)1 USD HFUSAS 11 620 660 0.60%

UBS-ETF plc – HFRX Global Hedge Funds Index SF-A (CHF)1 CHF HFCHAS 11 620 778 0.60%

UBS-ETF plc – HFRX Global Hedge Funds Index SF-A (GBP)1 GBP HFGBAS 11 620 821 0.60%

1 Währungsabsicherung. 2 Weiterführende Einzelheiten können dem aktuellen Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresbericht entnommen werden.

K O M P A K T

SEITE 04

Private Equity auf Erholungskurs

Die Private-Equity-Branche hat sich im vergangenen Jahr gut ge-schlagen, und die Zeichen stehen weiterhin auf grün. Doch die ETF-Auswahl ist klein und führt uns das Währungsrisiko drastisch vor Augen. In den letzten Jahren ist es still geworden um die Private­Equity­Bran­che (PE). Nach der Überhitzung 2006 und 2007 ging die Investitions­tätigkeit deutlich zurück. Laut einer Studie von Roland Berger Strategy Consultans hat die Branche 2010 aber wieder an Fahrt gewonnen. Die Mergers&Acquisitions­Transaktionen (M&A) stiegen in Europa um 52 Pro­zent auf 36 Milliarden Euro. Von den Vorkrisenniveaus ist der Markt aber noch weit entfernt. 2008 lag das Jahresvolumen bei 54 Milliarden Euro. Ebenfalls zugenommen haben die IPO­Aktivitäten sowie die Investitionen und Buyouts. Nach Einschätzung von Experten wird sich dieser Trend fort­setzen. Die UBS führt den Erfolg von PE­Transaktionen auf drei Faktoren zu­

> Weniger Produkte, mehr in Planung Knapp 1,4 Billionen Dollar sind weltweit in ETF investiert. Im ersten Quartal stiegen die verwal-teten Vermögen um 6,7 Prozent. In der Vorjah-resperiode lag das Wachstum bei 4,4 Prozent. Verlangsamt hat sich dafür das Produktwachs-tum. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 163 neue ETF lanciert, im Vorjahr waren es 193. Doch die Pipeline ist voll, die Lancierung von 1051 ETF ist geplant (im Vorjahr waren es 844). Dies geht aus dem ETF Landscape Report von BlackRock hervor.

> Kritik an Gold-ETF Das starke Wachstum von ETF auf Gold mit physischer Besicherung stösst bei einigen Marktteilnehmern in den USA auf Kritik. Als der Goldpreis Anfang des Jahres deutlich fiel, machte der Internationale Wäh-rungsfonds (IWF) dafür Abflüsse von drei Milli-arden Dollar aus ETF mitverantwortlich. Zudem warf der IWF der Branche vor, Preisschwankun-gen am Rohstoffmarkt mit auszulösen. Gemäss Jon Nadler, Metallanalyst bei Kitco, kann es am Goldmarkt zu einem plötzlichen Preissturz kommen, wenn die in ETF stark investierenden Hedgefonds aussteigen.

> Bill Gross wird ETF-Manager Pacific In-vestment Management Co. – die Renten-Tochter von Allianz Global Investors – will sich auf neu-es Terrain vorwagen. Der börsengehandelte Fonds soll unter der Bezeichnung des weltgröss-ten Rentenfonds Pimco Total Return Bond lau-fen. Gemanagt wird der 236 Milliarden Dollar schwere Fonds von Bill Gross, der nun auch die Steuerung des ETF übernehmen wird, berichten angelsächsische Medien.

rück; niedrige Fremdkapitalisierungskosten, ein gutes wirtschaftliches Um­feld und attraktive Preise. Die ersten beiden Voraussetzungen sind zurzeit erfüllt. Die Unternehmen verfügen dank hohen Kapitalzuflüssen vor der Krise über grosse Reserven. Bislang gibt es aber noch wenig attraktive Ziel­unternehmen, und auch die Preisvorstellungen gehen stark auseinander.

Ursachensuche für Underperformance Investieren können Anleger über zwei ETF. Zum einen hat Lyxor den Privex im Angebot, zum anderen gibt es von iShares ein Produkt auf den S&P Listed Private Equity. Ein Blick auf die Performance dürfte die meisten Anleger erstaunen. Während das iShares­Produkt in diesem Jahr rund 7 Prozent zulegen konnte, notiert der ETF auf den Privex mehr als 4 Prozent im Minus. Das gleiche Bild präsentiert sich bei der Jahresperformance: Der S&P Indexfonds erzielte ein Plus von mehr als 20 Prozent, das Lyxor­Produkt von nur rund 3 Prozent. Die Unter­schiede der beiden Produkte sind unter anderem auf die Zusammensetzung zurückzuführen. Der S&P­Listed­Private­Equity­Index bietet Zugang zu den 30 grössten PE­Aktien aus Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik. Mit ei­nem Anteil von über 70 Prozent liegt das Schwergewicht auf den USA. Der Privex hingegen verfolgt die Entwicklung der 25 grössten PE­Gesellschaf­ten und Fonds, die an der Börse kotiert sind. Die Schwergewichte sind die USA (24 Prozent), Schweden (22 Prozent) und Japan (19 Prozent). Dadurch ergeben sich natürlich stark divergierende Indexkomponenten. Diese Fak­toren sind jedoch nicht allein für die starken Performanceunterschiede ver­antwortlich. Auch die Währung darf nicht ausser Acht gelassen werden. Beim iShares­ETF sind Index­ und die Fondswährung identisch. Anders beim Privex­ETF, hier ist die Indexwährung Dollar und die Fondswährung Euro. Dies hat zur Folge, dass der Anleger mit einem Währungsrisiko konfrontiert ist. Im Detail: Der Privex­Index hat 2011 rund 3 Prozent zugelegt, innerhalb eines Jahres sogar 15,8 Prozent. Ohne Währungskomponente hätte das In­vestment also deutlich besser rentiert. Bei der Produktwahl sollte also nicht nur die Gewichtung verschiedener Indizes betrachtet werden, sondern auch mögliche Währungsrisiken, die als strategische Risiken gelten. BK

PRIVATE EQUITY PERFORMANCE VERGLEICH Quelle: 10x10.ch / Telekurs

iSharesListedPE PRIVEXIndex LyxorPRIVEXETF

Perfo

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%

04/01/10 04/04/10 04/07/10 04/10/10 04/01/11 04/04/11

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PRIVEX Index Lyxor PRIVEX ETF

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SEITE 05

Markt für Stratgie-ETF auf Wachtsumspfaden

Short- und Leverage-ETF stehen in der Kritik. Doch die wachsenden Vermögen und das Wissen der Anleger um die Tücken spricht für die Produkte. Neue ETF mit monatlichem Rebalancing entschärfen die Problematik zusätzlich. Strategie­ETF sind an der Börse keine Innovation mehr. Mehr als 50 die­ser Produkte sind bereits an der SIX Swiss Exchange gelistet. Mit Short­ETF können Anleger von fallenden Kursen profitieren, eine überproportionale Partizipation erreichen sie mit gehebelten Produkten. Short­ und Leverage­ETF sind seit jeher vielen ein Dorn im Auge. Grund dafür ist, dass sie die Grundeigenschaften von ETF, Transparenz und Einfachheit, vernachlässi­gen. Deutlich wird dies vor allem in der Preisentwicklung, die nur schwer nachvollziehbar ist. Die Produkte bilden die Wertentwicklung des Referenz­index auf Tagesbasis, multipliziert mit dem jeweiligen Hebel, ab. Dabei wird immer die prozentuale Differenz zur letzten Notierung herangezogen. Die

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Währungsabsicherungen

Wie wird die Währungsabsicherung bei ETF umgesetzt? Anleger, die ETF auf europäische Werte, Obligationen, US­In­dizes oder Schwellenländer kaufen, sollten stets die Währungs­schwankungen im Blick behalten. Denn diese Anleger gehen ein doppeltes Investment ein: zum einen eine Delta­1­Position bei­spielsweise in Gold oder in einen Index, zum anderen eine Wäh­rungswette Dollar/Franken oder Euro/Franken. Wertet nun der Franken gegenüber dem Dollar beziehungsweise dem Euro auf, so ergibt sich für den Schweizer Anleger ein Abschlag zur rei­nen Indexrendite. Allgemein gilt: Gewinnt die Heimwährung an Wert gegenüber der Währung des Investments, leidet die Perfor­mance. Ein Produkt mit Währungsabsicherung ist in diesem Fall durchaus sinnvoll. Im Bereich der Rohstoff­ETF gibt es währungs­gesicherte, sogenannte «hedged», ETF bereits seit längerem. Seit kurzem hat beispielsweise auch iShares drei ETF mit Währungs­sicherung, die jeweils im Monatsrhythmus stattfindet, im Ange­bot. Die Fonds werden dabei über Währungsterminkontrakte mit einer Restlaufzeit von einem Monat abgesichert. Innerhalb dieser Periode werden die Währungspositionen nicht an Marktbewegun­gen des Index angepasst. Die Hedge­Ratio wird also vom Creation­ Redemption­Prozess nicht beeinflusst. Währungsrisiken können somit nicht vollkommen ausgeschlossen, sondern nur minimiert werden. Da der Hedge innerhalb des Monats nicht angepasst wird, kann es zu einer Über­ beziehungsweise Untersicherung des Wäh­rungsexposure kommen. Steigt der Index, dann ist das Währungs­engagement unterbesichert und umgekehrt. Andererseits ist eine monatliche Währungsabsicherung kosteneffizienter als eine Absi­cherung auf täglicher Basis. Wie die Währungsabsicherung durch­geführt wird, ist jedoch oft von Produkt zu Produkt und Anbieter zu Anbieter verschieden. Ob Anleger der währungsgesicherten Va­riante den Vorzug geben, hängt vor allem von deren Einschätzung für die jeweilige Fremdwährungsentwicklung ab. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass durch Wechselkursveränderungen manch­mal auch höhere Renditen erzielt werden können. BK

NEUE RBS ETF Quelle: 10x10 / Telekurs

ISIN Basiswert Ticker Währung TER

LU0562665934 S&PGSCICapped35/202xInverseMonthly RGSS USD 0.65%

LU0562665850 S&PGSCICapped35/202xLeverageMonthly RGSL USD 0.65%

LU0562665777 EuroStoxx50MonthlyDoubleShort REUS EUR 0.50%

LU0562665694 EuroStoxx50MonthlyLeverage REUL EUR 0.30%

LU0562666072 LeveragedFTSE100Monthly RUKL GBP 0.50%

LU0562666155 ShortFTSE100Monthly RUKS GBP 0.60%

LU0562665348 LevDAXX2Monthly RDEL EUR 0.35%

LU0562666239 LeveragedFTSEMIBMonthly RITL EUR 0.60%

Veränderungen eines Short­ETF beziehen sich somit immer auf den Kurs des Vortages. Wenn also der Kurs am ersten und auch am zweiten Tag bei­spielsweise um jeweils 10 Prozent absackt, so beträgt der totale Kursver­lust nicht 20 Prozent, sondern etwas weniger. Zurückzuführen ist dies da­rauf, dass sich der Verlust vom zweiten Tag bereits auf den geringeren Kurswert des Vortags bezieht. Dadurch kommt es zu Performance­Abwei­chungen. Aus diesem Grund sind Short­ und Hebel­ETF vor allem für den kurzfristigen Einsatz geeignet. Dass sich Anleger der Gefahren durchaus bewusst sind, nur geringe Summen investieren und die Produkte vor al­lem für taktische Positionen nutzen, haben Studien bereits gezeigt. Ge­mäss BlackRock erfreuen sich die Produkte einer wachsenden Beliebtheit. Weltweit sind bereits mehr als 20 Milliarden Dollar in gehebelte Produkte investiert. Doch trotz des Erfolgs und des überlegten Einsatzes kommt nun Kritik von ganz oben. Das Financial Stability Board hat deutliche Bedenken über den wachsenden Einfluss der ETF angemeldet. Dabei geht es der in­ternationalen Behörde vor allem um Neuentwicklungen wie Leverage­ und Short­ETF.

RBS entschärft Kritikpunkte Vor kurzem hat nun aber RBS eine Inno­vation in diesem Bereich an die Börse gebracht, nämlich Short­ und Hebel­ETF mit einem monatlichen Rebalancing. Der Indexanbieter Stoxx Limited hat die Problematik bereits vergangenes Jahr erkannt und entsprechende Indizes kreiert. Dadurch können Anleger die täglichen Marktschwankun­gen umgehen und einen längerfristigen Investmentansatz verfolgen. Da­rüber hinaus profitieren Emittenten und Anleger von geringeren Transak­tionskosten, da die Portfolios nicht täglich, sondern nur einmal im Monat angepasst werden. Insgesamt wurden acht neue ETF auf verschiedene eu­ropäische Indizes wie den DAX, FTSE 100 und Eurostoxx gelistet. Darüber hinaus bietet der Emittent auch zwei Rohstoff­ETF auf den RBS Market Access S&P GSCI Capped Component 35/20 an. Der Index umfasst 18 Roh­stoffe und Rohstoffsektoren. Im Index darf nur eine Rohstoffkomponente eine Gewichtung von maximal 35 Prozent erreichen, von den restlichen 17 Rohstoffkomponenten darf keine mehr als 20 Prozent Gewicht haben. BK

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ausschlaggebend. Viele Teilnehmer führen vor allem grosse Transaktionen over­the­counter (OTC) durch. Diese müssen nicht an allen Bör­sen gemeldet werden. Daher sind Umsätze und Volumen meist höher als die an der Börse. Für grosse Volumina sollte man sich deswegen an ei­nen Market Maker wenden, da dieser die Liquidi­tät zur Verfügung stellt.

Wie können Anleger handeln? Einige Investoren verfügen über einen di­rekten Zugang zur Bör­se und können selbst kleinere Stückzahlen

handeln. Ein anderer Weg ist der OTC­Handel, am besten mit einem Market Maker. Wir bieten verschiedene Möglichkeiten an, wie der Anle­ger mit uns in Kontakt treten und somit handeln kann. Üblich sind mittlerweile FIX­Anbindungen, Bloomberg­Chats und der klassische Telefon­handel.

Wie muss man sich das ETF-Market-Making in der Praxis vorstellen? Market Maker stellen den fortlaufenden Han­del von ETF und ETC sicher. Kontinuierlich wer­den Geld­ und Briefkurse an der Börse sowie OTC gestellt. Die auf diesem Wege zur Verfü­gung gestellte Liquidi­tät erlaubt es Investo­ren, die gewünschten Transaktionen zu je­dem Zeitpunkt zu täti­gen. Als Market Maker hat FlowTraders sich verpflichtet, die Vor­gaben der Börsen und der Emittenten für das ETF­Marktsegment ein­zuhalten und zu erfül­len. Hierzu zählen die vordefinierte Maximalbreite des Spreads, Min­deststückzahl und Präsenz am Markt. Dafür sind eine sehr komplexe EDV, viel Erfahrung sowie hervorragende Börsenanbindungen not­ wendig.

Wann lohnt sich der Handel direkt beim Market Maker, wann ist die Börse zu bevorzugen? Für viele ETF­Orders mit kleinerem Volumen dürfte an der Börse genügend Liquidität vor­handen sein. Für grössere Volumina sollte man mit einem spezialisierten ETF Market Maker auf OTC­Basis handeln, um zum Beispiel einen mög­lichen Marktimpakt zu verhindern und um Kos­ten zu sparen. BK

Bernardus Roelofs: Handel von ETF

Welche Faktoren erschweren die Produktaus-wahl für Anleger? Als ersten Punkt ist die wachsende Vielzahl an Produkten zu nennen. Mittlerweile gibt es über 1500 ETF und Exchange Traded Commodities (ETC) in Europa. Viele Produkte haben den glei­chen Basiswert, unterscheiden sich jedoch bei genauerer Betrachtung. Sie sind zudem teilwei­se deutlich komplexer als noch zu den Anfangs­zeiten des ETF­Marktes. Dies führt dazu, dass die Transparenz der Produk­te leidet. Die Konstrukti­on des Produkts (Full Re­plication, Sampling oder Swap­basierend), unter­schiedliche Management Fees für ETF der glei­chen Benchmark, Performance, Spread sowie teilweise unterschiedliche Besteuerungsmetho­den sind – um nur einige zu nennen – Faktoren, welche der Investor bei der Auswahl der ETF be­rücksichtigen muss.

Wie kann die Auswahl erleichtert werden? Um einen ersten Überblick zu bekommen, kann der Anleger auf die bekannten Medien wie Bloomberg oder Reuters zurückgreifen. Einige Market Maker, auch FlowTraders, haben einen ETF­Guide entwickelt. Damit können sich An­leger sehr einfach einen guten Überblick über das europäische ETF­Angebot verschaffen. Na­türlich bieten wir auch Hilfestellung an, wenn es um die Auswahl des passenden Produkts geht. Da FlowTraders unabhängig ist und zu keiner Bank oder Emittenten gehört, können sich die Anleger stets auf unsere Objektivität verlassen.

Welche Kriterien sollten bei der Auswahl berück-sichtigt werden? Leider gibt es kein klares Schema, welche Kri­terien für welchen Investor die wichtigsten be­ziehungsweise besten sind. Dies sollte gemein­sam mit dem Investor besprochen werden. Anhand der festgelegten Kriterien kann der bes­te ETF ausgesucht werden. Viele Fragen der In­vestoren drehen sich um Spread, Management Fee und Performance der Produkte. Seit einigen Wochen rückt auch wieder vermehrt die Kon­struktion in den Fokus.

Welche Bedeutung hat die Liquidität? Man sollte die Liquidität von ETF nicht nur auf den Börsenumsatz der Produkte reduzie­ren. Da Market Maker Zugang zum Primärmarkt haben (über die Emittenten die ETF direkt kre­ieren oder zurückgeben), kann die Liquidität in den meisten Fällen beliebig erhöht werden. So­mit ist vielmehr die Liquidität des Underlyings

«Viele Fragen der Investoren

drehen sich um den Spread, die

Management Fee und die Perfor-

mance der Produkte. Seit einigen

Wochen rückt auch wieder

vermehrt die Konstruktion in

den Fokus.»

«Man sollte die Liquidität von ETF

nicht nur auf den Börsenumsatz

der Produkte reduzieren.»

Bernardus Roelofs verfügt über mehr als 15

Jahre Erfahrung im Bereich Investment Banking.

Bis 2000 war er bei der Commerzbank im Bereich

ECM für Börsengänge und Kapitalerhöhungen tä-

tig. Dann wechselte er zur HVB/UniCredit Markets

& Investment Banking, wo er erst als Kapitalmark-

texperte im Bereich ECM und anschliessend ab

2003 bis 2008 als ETF-Sales-Trader-Spezialist ar-

beitete. Er verantwortet seit Juni 2008 das ETF-Sa-

les-Trading-Geschäft für institutionelle Investoren

bei FlowTraders.

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F A C H B E R I C H T

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Langfristige Investments wie die gebundene Vor­sorge in der Säule 3a können von den Vorteilen der ETF besonders profitieren. Wird der Index ge­nau abgebildet, sorgt eine geringe Abweichung vom ETF zur Benchmark für die angestrebte in­dexnahe Wertentwicklung. Ausserdem erhöhen die niedrigen Kosten die Rendite. Spart ein An­leger beispielsweise 35 Jahre lang jährlich 5000 Franken in der Säule 3a, hat er bei einer ange­nommenen Nettorendite von 4 Prozent pro Jahr bei 0,5 Prozent günstigeren Gebühren am Ende über 40 000 Franken mehr auf dem Vorsorge­konto.

Säule-3a-Produkte Die optimale Säule­3a­ Lösung ist ein Anlageprodukt, das eine gute Rendite mit minimalem Risiko verbindet. Denn die Zielsetzung von 3a­Anlegern ist es, im Laufe des Erwerbslebens einen möglichst grossen Be­trag anzusparen, um damit die Leistungen von AHV und Pensionskasse im Alter aufzustocken. Diese Ergänzung zur obligatorischen Vorsorge ist freiwillig und durch die staatliche Förderung besonders lohnenswert, denn je nach steuerba­rem Einkommen fliesst rund ein Drittel der ein­gezahlten Summe in Form einer Steuerersparnis zurück. Bei der Entscheidung für eine Anlageform fällt die Wahl klassischerweise auf Versicherungspro­dukte und Strategiefonds, die teuer und offensiv vermarktet sind. Säule­3a­Sparkonten stellen ei­

Seit kurzem sind in der Säule 3a Direktinvestitionen in ETF möglich. Vorsorge-sparern bietet sich damit eine gewinnbringende Kombination aus attraktiverRendite, niedrigen Kosten, Sicherheit und Flexibilität.

Mehr Rendite in der Säule 3a

Marc Weber ist Mitglied der Geschäftsleitung im VZ VermögensZentrum.

Verwaltete Vermögen Zum Ende des ersten Halbjahres 2010 betrugen die global in Investmentfonds verwalteten Vermögen 17,5 Billionen Euro (rund 23 Billionen Franken). In Europa erreichten sie Ende September 2010 rund 7,73 Billionen Euro (10,5 Billionen Franken), so Efama. Gemäss Black-Rock waren Ende des zweiten Quartals weltweit rund 1,026 Billionen Fran-ken, per Ende des dritten 1,181 Billionen Franken in ETF investiert. Somit haben ETF nur einen Anteil von etwas mehr als vier Prozent weltweit und rund 10,5 Prozent in Europa. Da besteht durchaus noch Luft nach oben.

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Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und infor-mativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb der in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Ri-siken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass die Fonds Risiken beinhalten und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann,

im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Vergangene Wertentwick-lung ist keine Garantie für zukünftige Wertentwicklung. Der Fond Lyxor ETF Commodities CRB ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Paris, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle der Fonds in der Schweiz bewil-ligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte der Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr auf Rechnung der Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Paris Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.

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ne wenig attraktive Alternative dar, da sie trotz Vorzugszins langfristig nur geringe Erträge er­wirtschaften. Die Vorteile von Direktinvestitio­nen in ETF werden in der Säule 3a bislang noch wenig berücksichtigt.

Strenge Regularien Für die Anlage von 3a­Geldern gelten die strengen Vorschriften der be­ruflichen Vorsorgeverordnung (BVV2). Gemäss dieser Regularien darf ein Portfolio zum Beispiel maximal zu 50 Prozent aus Aktien und zu 30 Pro­zent aus Fremdwährungen bestehen. Das Gegen­parteirisiko eines Schuldners ist auf 10 Prozent begrenzt, das einer einzelnen Aktie auf 5 Prozent. Dies gilt auch, wenn mit ETF nur indirekt in Akti­en investiert wird. Das kumulierte Gegenpartei­risiko lässt sich mit physisch replizierenden ETF im Griff behalten, die effektiv in Titel investieren, die dem Index zugrunde liegen. Bei synthetisch replizierenden ETF hingegen ist dies so gut wie unmöglich. Man müsste die tatsächlichen Index­ und Swap­Positionen kontinuierlich im Blick be­halten. Eine Verletzung der BVV2­Restriktionen kann nur schwer ausgeschlossen werden. Direkte Investitionen in ETF ermöglichen seit kurzem die individuelle Zusammensetzung des Portfolios nach persönlichen Präferenzen. An­

leger können börsentäglich auf Marktverände­rungen reagieren. Der Vorteil gegenüber Stra­tegiefonds liegt darin, dass dabei nicht das gesamte Portfolio auf­ oder abgebaut werden muss. Erst mit der Pensionierung muss das De­pot zwingend aufgelöst werden. Die meisten An­bieter verlangen dann den Verkauf, auch wenn die Börsenlage gerade ungünstig ist. Sinnvoller sind Lösungen, die stattdessen den Übertrag der Wertpapiere ins private Depot ermöglichen.

Gezielte ETF-Auswahl Bei der Selektion müs­sen die ETF beurteilt und nach ihrer Eignung für die Säule 3a geprüft werden. Denn von den fast 700 an der SIX Swiss Exchange kotierten ETF eig­nen sich aufgrund der gesetzlichen Vorgaben we­niger als 50 für Investitionen in die Säule 3a. Nach der Entscheidung für einen Index und gegebe­nenfalls einen Börsenplatz und die Handelswäh­rung gilt es, die zur Verfügung stehenden ETF zu analysieren. Zu den quantitativen Bewertungs­kriterien gehören die historische Gesamtrendi­te, die Gesamtkostenquote (TER), der Tracking Error und die Handelsliquidität. Die bestrangier­ten ETF können dann hinsichtlich ihrer Eignung für die Anlage von Säule­3a­Geldern überprüft und ausgewählt werden. Auf seinem Finanzpor­tal (www.vzfinanzportal.ch) stellt das VZ Vermö­gensZentrum die technische Infrastruktur zur Verfügung, um innerhalb der Säule 3a in geeig­nete ETF zu investieren und dabei die gesetzli­chen Vorgaben automatisch einzuhalten.

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Mario Ledencan verfügt über 15 Jahre Erfahrung an den globalen Kapitalmärkten mit

Schwerpunkt Hedge Funds, Alternative Investments und Trading. Er ist Gründer und Mana-

ging Partner von TreevestCapital.

Yves Bertolli ist Partner des 2005 gegründeten bankenunabhängigen Vermögensverwal-

ters Finanzwerk AG. Davor arbeitete er bei verschieden Banken und als Vermögensverwal-

ter in den Bereichen Handel und Portfoliomanagement.

S T A N D P U N K T E

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Taktischer und strategischer Einsatz von ETF

Mario Ledencan ETF werden nicht nur von Retail­Investoren, sondern zunehmend auch von institu­tionellen Investoren innerhalb des Multi­Asset­Managements eingesetzt. Investoren nutzen ETF, um sowohl Core­ als auch Satelliten­Strategien um­zusetzen. Basierend auf der hohen Variabilität der am Markt gehandelten Produkte, beispielsweise Emerging Markets­ und Commodities­ETF, können Investoren ihre Portfolios wesentlich effizienter diversifizieren.

ML Hohe Liquidität, einfaches Handeln und hohe Variabilität stellen wichtige Voraussetzungen dar, um eine effiziente taktische Asset Allokation, sowie ein effizientes Risikomanagement durchzuführen. Jedoch weisen nicht alle ETF diese Eigenschaften auf. Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Produkte vor dem Einsatz richtig verstanden werden. Denn ETF können auch andere als die Marktrisiken beinhalten.

ML Der taktische Einsatz mit ETF sollte auf die Wei­se vorangetrieben werden, indem man die Produkte sowohl in unterschiedliche Anlageklassen als auch in unterschiedliche Risikogruppen aufteilt. Bei den Risikogruppen werden Risikokriterien wie zum Beispiel Marktrisiko, Liquidität, Kreditrisiko et cetera verwendet. Da­durch können passende ETF zum Erreichen von taktischen Anlagealloka­tionszielen eingesetzt werden, die eine optimale Risiko­Gewinn­Struktur ausweisen.

ML ETF können sowohl passiv als auch aktiv ein­gesetzt werden. Zudem ermöglichen sie nicht nur Zugang zu wohlbekannten Indizes und Märkten, sondern auch zu speziali­sierten Segmenten oder alternativen Anlagen. Durch die Kombination ver­schiedener ETF können verschiedene Anlageklassen im Portfolio abgebildet und dynamisch sowie variabel gehandelt werden. Beispielsweise werden ETF als Core­Strategie mit Stock Picking oder mit anderen ETF als Satelliten zur Diversifikation eingesetzt, oder um Beta von Alpha zu trennen.

Yves Bertolli Das Einsatzgebiet von ETF ist über alle Anlageklassen vertreten. Der grosse Vorteil ist

die Transparenz und die Kombination der Handelbarkeit an den Börsen und dem Entsprechen eines Investmentfonds. Der Investor hat die schnelle und flexible Möglichkeit, passiv einen Index, einen Markt oder ein Thema ab­zubilden, seine Investitionsentscheidungen zu implementieren und zudem die Gesamtallokation zu steuern.

YB Im taktischen Bereich mit einem kurz­ bis mit­telfristigen Horizont spielen ETF als Beimischung ei­ne wichtige Rolle. Zum Beispiel können im Aktien­

bereich Long­ oder Short­Indizes (Absicherung ohne Derivate), Länder, Regionen, Industrien, Strategien abgebildet werden sowie zum Teil nach Marktkapitalisierung und mit Währungsabsicherung. Gerade im akuellen Umfeld ist das Fremdwährungsexposure besonderes zu berücksichtigen.

YB ETF ist nicht gleich ETF, und die Risiken entstehen durch die Art und Weise der Replikation. Eine Future­

oder eine swapbasierende Replikation birgt andere Risiken als eine physi­sche. Es bedarf der Analyse der Risiken einer Replikation mittels Swap (Ge­genparteirisiko) oder mittels Future (mögliche negative Roll­Kosten). Wenn nun eine unabhängige «Rating­Plattform» eine Analyse­Datenbank nach den Selektionskriterien auf die Replikation und das Risiko, dem Tracking, den Kos­ten und der Liquidität vergäbe, käme dies dem taktischen Ansatz zugute.

YB Diese Strategien vereinen indexnahes Investie­ren mit Alpha­Strategien. ETF sind im Kern wie auch

in den Satelliten, durch das effiziente abbilden einer Vielzahl von Märkten ein wichtiges Thema und durch die Vorteile für jegliche Portfolios als Bei­mischung unerlässlich. Für uns bekommen die Satelliten seit geraumer Zeit mehr Bedeutung, und unser Kern ist nicht nach den weltweiten Indizes de­finiert. So haben beispielsweise im World­Sovereign­Index unsinnigerweise die Staaten mit den höchsten Verschuldungen das höchste Gewicht. BK

Wie werden ETF heutzutage eingesetzt?

Können ETF auch genutzt werden, um taktische Positionen und das

Portfoliorisiko zu steuern?

Wie könnte der taktische Einsatz vorangetrieben werden?

Wie kann eine Core-Satellite-Strategie mit ETF erfolgreich umgesetzt werden?

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Top Flop Mai 2011 Quelle: 10x10.ch / Stand: 10.5.2011

B

C

AINDEX

SMI Preis 20 5 -13.14 1.61DAX Performance 30 3 8.14 8.68FTSE100 Preis 100 7 11.66 4.11EuroStoxx50 Preis 50 10 -12.89 8.53S&P500 Preis 500 8 -1.59 8.43Nikkei225 Preis 225 2 -28.88 -3.71MSCIWorld Preis 924 5 -7.98 8.48

AKTIEN (ENTWICKELTE MÄRKTE)

MSCIWorldEnergyTR Performance 113 2 -1.51 16.57S&PGlobalCleanEnergy Preis 30 1 -64.78 15.61 DJWorldWaterCW Preis 20 1 -4.78 -3.97StoxxGlobalSel.Div.100 Preis 100 1 -17.60 -1.96 MSCIEMUTR Performance 267 3 -17.07 18.96MSCIEMUSmallCap Preis 403 2 -6.10 16.37 Stoxx600BasicResources Preis 30 1 -18.03 -6.02Stoxx600Travel&LeisureTR Performance 22 1 -3.98 -4.28 MSCIUSASmallCap Preis 1925 1 32.67 11.77MSCIUSAMidCapTR Performance 326 1 14.83 10.81 MSCICanada Preis 100 3 -1.57 3.44S&P/TSX60 Preis 60 1 -3.39 3.81 MSCIAustralia Preis 75 1 15.04 10.47DJAsiaPacificSel.Div.30 Preis 30 1 1.74 8.56 MSCIJapan Preis 341 5 -38.45 -5.51TOPIX100 Preis 100 2 -37.30 -5.22

AKTIEN (AUFSTREBENDE LÄNDER) MSCIEMEMEATR Performance 136 1 7.30 9.55MSCIEmergingMarketTR Performance 328 2 8.27 5.21 DAXglobalBRIC Performance 40 1 -4.90 -6.33S&PSelectFrontierTR Performance 40 1 -41.58 -0.85 MSCIEMEasternEuropeTR Performance 57 1 -15.38 18.18MSCIRussia Preis 28 1 -18.37 16.78 DAXglobalRussia Performance 30 1 -11.38 -1.19MSCITurkey Preis 20 2 20.81 3.27 MSCIKoreaTR Performance 101 1 19.25 14.37MSCIEMFarEastTR Performance 0 1 12.04 7.23 FTSEVietnamTR Performance 32 1 -39.43 -14.92MSCIIndia Preis 60 2 5.65 -7.29

ROHSTOFFE SilverFixPM1Unze Cash 1 11 195.69 58.99UBSCMCIWTICrudeOilTR Performance 5 6 -23.59 18.28 PalladiumFixPM1Unze Cash 1 11 85.00 -2.51S&PGSCIAgricultureTR Performance 8 3 4.85 2.11

IMMOBILIEN MSCIUSARealEstate Preis 20 1 -14.35 13.06EPRA/NAREITUSDiv+ Preis 85 1 -9.92 11.91 MSCIACexJapanRealEstate Preis 49 1 -13.63 -2.13SXIRealEstateFunds Preis 19 4 14.31 1.34

IndexTyp Anzahl AnzahlETF Performance Performance Titel aufdenIndex 3Y% YTD%

A

B

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Eine Übersicht aller in der Schweiz kotierten ETF finden Sie auf www.10x10.ch

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Klimaschutz im Fokus In diesem Jahr zählen Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbare Ener-gien zu den grossen Gewinnern. So legte der S&P Global Clean Energy ETF seit Jahresbeginn rund 16 Prozent zu. Der Index setzt auf die 30 grössten und liquidesten Unternehmen weltweit, die im Geschäftsfeld Clean Energy tätig sind. Dazu zählen beispielsweise der Solarzellenhersteller Sunpower sowie die auf erneuerbare Energien spezia-lisierten Unternehmen Iberdrola Re-novables und China Longyuan Power Group.

Indischer Inflationskampf Die wirtschaftlichen Aussichten für In-dien sind gut. Der Internationale Wäh-rungsfonds erwartet ein Wachstum der Wirtschaft von 8,4 Prozent. Im Ver-gleich dazu: Die Prognose für die In-dustriestaaten beträgt nur 2,2 Prozent. Dennoch liegt der MSCI India 7 Prozent im Minus. Für Abschläge sorgt aktu-ell die hohe Inflation. Im März lag die Teuerungsrate bei fast neun Prozent. Dadurch wird das künftige Wachs-tum bedroht. Aus diesem Grund hat die indische Zentralbank erst kürzlich die Zinsen von 6,75 auf 7,25 Prozent angehoben.

Beliebte Immobilien US-Immobilienwerte haben sich seit dem Ende der Finanzkrise gut entwi-ckelt. Seit Jahresbeginn erzielte bei-spielsweise der MSCI-USA-Real-Estate-Index ein Plus von rund 13 Prozent. Die Gewinne haben sich seit dem zyk-lischen Tief gedreht. Auch bei US-REIT (Real Estate Investment Trust) zeigte sich eine deutliche Verbesserung, auch dank der staatlichen Massnahmen zur Stützung des US-Immobilienmarktes. In dem Index findet sich beispielsweise der Immobilienriese Simon Property Group.

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Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos!(Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez)

Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Cyril Schicker (CS), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer

Haftungsausschuss: 10x10, das PDF­Magazin über Exchange TradedFunds, stellt aus­drücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlageinstru­mente können je nach Risikofähigkeit, Anlageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb eines Exchange Traded Funds lohnt sich die Konsultation des Finanz­ oder Anlageberaters. Die in diesem Newsletter enthalte­nen Informationen wurden von der Redaktion nach bestem Urteilsvermögen geprüft und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Newsletters. financialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Geneh-migung des Verlages vervielfältigt werden. © financialmedia AG

P R O D U K T E

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Neue Emissionen Quelle: 10x10.ch

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER)

MSCIJapanTR JPJYAS UBS JPY 0.50% 03.05.11MSCIEMUTR EMEUAS UBS EUR 0.15% 03.05.11MSCIEuropeConsumerDiscretionaryTR STRS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeConsumerStaplesTR STSS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeEnergyTR STNS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeFinancialsTR STZS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeHealthCareTR STWS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeIndustrialsTR STQS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeITTR STKS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeMaterialsTR STPS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeSmallCapTR SMCS StateStreet CHF 0.40% 04.05.11MSCIEuropeTelecomTR STTS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeTR EROS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCIEuropeUtilitiesTR STUS StateStreet CHF 0.30% 04.05.11MSCICanadaTR CACDAS UBS CAD 0.45% 03.05.11AKTIEN (SCHWELLENLÄNDER)

MSCIEMFarEastTR HMFE HSBC USD 0.60% 19.04.11MSCITurkey HTRY HSBC USD 0.60% 27.04.11MSCIEmergingMarketTR AUEM AMDI USD 0.45% 12.04.11MSCIBrazilTR HBRL HSBC USD 0.60% 19.04.11HEDGE FUNDS

HFRXGlobalHedgeIndex HFUSAS UBS USD 0.60% 03.05.11HFRXGlobalHedgeIndex HFGBAS UBS GBP 0.60% 03.05.11HFRXGlobalHedgeIndex HFEUAS UBS EUR 0.60% 03.05.11HFRXGlobalHedgeIndex HFCHAS UBS CHF 0.60% 03.05.11 IMMOBILIEN

SXIRealEstateFunds SRFCHA UBS CHF 0.35% 06.04.11SXIRealEstateFunds SRFCHI UBS CHF 0.20% 06.04.11 ROHSTOFFE

DJ-UBSCI DCCHAS UBS CHF 0.620% 20.04.11DJ-UBSCI DCGBAS UBS GBP 0.620% 20.04.11DJ-UBSCI DCEUAS UBS EUR 0.620% 20.04.11S&PGSCICapped35/202xInvTR RGSS RBS USD 0.650% 18.04.11S&PGSCICapped35/202xLevTR RGSL RBS USD 0.650% 18.04.11

Ticker Anbieter Währung Mgmt.Fee Lancierung

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SPDR in der Schweiz Die Zahl der ETF-Anbieter wächst wei-ter. State Street hat bereits vor 18 Jah-ren den ersten ETF entwickelt und in den USA kotiert, nun listet die ETF-Toch-ter SPDR ihre ersten Produkte an der SIX Swiss Exchange. Zwölf voll replizieren-de, auf Euro lautende SPDR-Indexfonds auf den MSCI Europe und Sektorenindi-zes der MSCI-Europe-Familie sind nun an der SIX kotiert. Weitere Produkte sol-len noch in diesem Jahr folgen.

HSBC erweitert AngebotDer ETF-Anbieter HSBC hat seine ETF-Palette ausgebaut. Die neuen Produkte sind bis auf den MSCI-EM-Far-East-ETF nichts Neues für den Schweizer Markt. Der Neuling bietet Zugang zu Aktien aus den entwickelten und aufstreben-den Volkswirtschaften Ostasiens ohne Japan. Der Index investiert in die gröss-ten Unternehmen in China (27%), Ko-rea (23.3%), Taiwan (17,3%) Indonesi-en, Malaysia (4,3%), (3,8%) Thailand (2,7%) und Philippinen (0.7%).

UBS baut Rohstoffe ausDie Vielfalt an breiten Rohstoff-Indizes nimmt zu. Kürzlich verpackte die UBS den DJ-UBS-Commodity-Index in ETF mit verschiedenen Währungen. Der Index investiert in 19 unterschiedliche Rohstoffe. Mit beinahe 35 Prozent ist der Agrarsektor am stärksten gewich-tet. Der Index investiert jeweils in die nächstgelegensten Futures.

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