10x10 - Wenn der Schein trügt

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10x10.ch / 14.5.2013 / 8. Jahrgang / 10 x jährlich Angezogene Handbremse Low-Volatilty-ETF wollen in erster Linie Verluste vermeiden. Inflationsgefahren Erwin Heri über die Gefahren der schleichenden Inflation. Schaufensterfunktion Konrad Sippel von Stoxx über die Entstehungsweise von Indizes. the etf & etp newsletter i ausgabe 04, 2013 KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF GASTBEITRAG 08 10 07 Wenn der Schein trügt BRENNPUNKT

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Die ETF-Branche entwickelt sich weiterhin mit Riesenschritten. Für Anleger gilt es, den Anschluss nicht zu verpassen und die wichtigen Details im Auge zu behalten. Besonders bei synthetischen ETF lohnt ein Blick hinter die Kulissen.

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10x10.ch / 14.5.2013 / 8. Jahrgang / 10 x jährlich

Angezogene HandbremseLow-Volatilty-ETF wollen in erster Linie Verluste vermeiden.

InflationsgefahrenErwin Heri über die Gefahren der schleichenden Inflation.

SchaufensterfunktionKonrad Sippel von Stoxx über die Entstehungsweise von Indizes.

the etf & etp newsletter i ausgabe 04, 2013

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F FG A S T B E I T R A G 08 1007

Wenn der Schein trügtB R E N N P U N K T

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Wenn der Schein trügtSynthetische ETF sind tückisch, Wissen umso zentraler.

«Zocken» mit ETFWie man sich die aktuellen Unsicherheiten zunutze macht.

Asiatische LokalwährungenAnleihen asiatischer Schwellen-länder bleiben interessant.

Weniger Risiko, mehr ErtragIsabelle Bourcier von Ossiam über Smart-Beta-ETF.

Anhaltendes Blutbad?Gold und Silber mussten arg einbüssen. Warum eigentlich?

I N H A L T

I M P R E S S U M

Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalham-mer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Wid-mer Cover: ©iStockphoto.com/bobbieo

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In den KinderschuhenETF gehören zu den erfolgreichsten Finanzinnovationen der letzten Dekaden. Kurz nach der Jahrtausendwende starteten sie ihren Siegeszug auch in Europa. Die Umsätze an den Börsen explodieren förmlich und immer mehr Anleger parken ihr Geld in den effizienten Indexvehikeln. Folglich erstaunt es nicht, dass die weltweit verwalteten Vermögen Monat für Monat neue Höchstmarken knacken. Doch verglichen mit den Vereinigten Staaten steckt der ETF-Markt in Europa – das gilt auch für die Schweiz – in den Kinderschuhen, zumindest was die Privatanleger betrifft. Für das mittelfristige Wachstum werden aber genau diese Investoren verantwortlich sein. Wo sind die Bremsklötze? Das wirksamste Verkaufsinstrument funktioniert bei ETF nicht: Es gibt keine Provisio-nen, die Anlageberater für den Verkauf belohnen. Eine weitere Hürde ist die zunehmende Komplexität. ETF sind grundsätzlich einfach zu verstehen, aber wenn es um Detailfragen geht, ist professionelle Unterstützung immer noch notwendig. Der Aufklärungsbedarf ist gross. Dazu gehören auch Blicke hinter die Kulissen – beispielsweise auf die Details, die es bei synthetisch replizierenden Fonds zu beachten gilt (Seite 4), oder die Entstehungs-weise eines Index (Seite 10). Somit ist der Schlüssel für ein nachhaltiges Wachstum die Wissensvermittlung. Bereits in vollem Gang ist die Debatte um Retrozessionen.

Ihr Rino Borini

*Source: Cerulli Associates, Global Markets 2011- June 2010, based on total assets under management as of 31 December 2010.Due to their exposure to equity markets, minimum variance funds may experience volatility. Investors should note that the reduction of the volatility can decrease the potential performance of the funds indexed to such strategies. Visit ossiam.com for a prospectus which will detail in full the funds’ investment objectives, risks, charges and expenses. Please read the prospectus carefully before investing.The funds’ Representative and Paying agent in Switzerland is RBC Investor Services Bank S.A., Esch-sur-Alzette, Zurich Branch, Badenerstrasse 567, 8048 Zurich.In Switzerland this material is provided to Qualified Investors by NGAM, Switzerland Sàrl. Registered office: Rue du Vieux Collège 10, 1204 Geneva, Switzerland.

Ossiam ETF Minimum VarianceMore than vanillaIf you are looking for an ETF that tracks more than traditional equity indices, the Ossiam ETF minimum variance product range aims to give you equity exposure on different universes with a reduced risk profile.

Ossiam is an affiliate of Natixis Global Asset Management, one of the top 15 asset managers in the world*. Visit ngam.natixis.com for information on distribution.

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Redefining ETFs

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D A S N E U S T E Z U E R S T

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News Ticker Japan mit Wäh-rungsabsicherung

Der Topix Eur Hedged Daily ETF von Amundi ermöglicht Anlegern, von der Entwicklung des japanischen Aktienmark-tes zu partizipieren. Darüber hinaus ist eine Euro-Yen-Wäh-rungsabsicherung integriert. Diese erfolgt auf täglicher Ba-sis innerhalb des Strategie-index durch Forward-Kontrak-te, die am Ende des jeweiligen Monats auslaufen. Der Einfluss der Wechselkursvolatilität wird durch die tägliche Anpassung verringert.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: FR0011314277

TER: 0.48%

Risikominimiert Investieren

Der World Minimum Variance NR ETF von Ossiam bildet die Wertentwicklung global ausge-wählter Aktiengesellschaften ab, die sich durch eine gerin-gere Volatilität auszeichnen. Dem Produkt liegt der S&P Global 1200 Index zugrunde. Das Barometer setzt sich aus den 1200 Aktien der grössten börsenkotierten Unternehmen zusammen. Für den Minimum Variance Index werden 400 Aktien mit minimalem Kurs-risiko ausgewählt.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: LU0799656698

TER: 0.65%

Lokale Schwellenländer

iShares bringt den Barclays Emerging Markets Asia Local Currency Government Coun-try Capped Bond ETF in die Schweiz. Dieser bietet die Möglichkeit, sich gezielt in Staatsanleihen zu engagieren, die in lokaler Währung asiati-scher Länder denominiert sind. Im Index werden derzeit die Nationen China, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Süd-korea und Thailand abgebildet. Die Ländergewichtung ist auf 40 Prozent beschränkt.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: IE00B6QGFW01

TER: o.5%

>Zahlen Landscape Es will einfach nicht aufhören. Ge-meint sind die weltweiten Zuflüsse in ETF. Allein im April flossen in die 4852 ETP über 10 Milliarden Dollar.

>Starker April An der Schweizer Börse wuchs der Um-satz mit ETF um fast 40 Prozent. Die durchschnittliche Auftrags-grösse betrug 95 526 Franken.

>Starkes Wachstum iShares prognostiziert bis 2017 einen Anstieg der verwalteten Vermö-gen in ETP in Europa auf über 900 Milliarden Dollar. Privatan-leger werden künftig noch wich-tiger, so die Prognose des globa-len Anbieters.

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ETP haben einen fulminanten Start ins Jahr 2013 hingelegt. Seit Anfang des Jahres sind die investierten Vermögen um mehr als 9 Prozent gestiegen. Geschätzt werden die Produkte bekanntlich vor allem dafür, dass sie einen Markt einfach und transpa-rent nachbilden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten der Nachbildung, der soge-nannten Replikation. Aus Risikosicht soll-te der Anleger genau wissen, welche Abbil-dungsart eingesetzt wird. Am einfachsten ist die physische oder auch volle Replika-tion. In der Schweiz setzen 351 der 776 ETF

dieses Verfahren ein. Wie der Name schon sagt, investiert der ETF dabei in alle oder ei-nen Grossteil der Indexbestandteile. Diese Methode ist zumeist arbeits- und kosten-intensiver als die synthetische Replikation.

Die ETF-Branche entwickelt sich weiterhin mit Riesenschritten. Für Anleger gilt es, den Anschluss nicht zu verpassen und die wichtigen Details im Auge zu behalten. Besonders bei synthetischen ETF lohnt ein Blick hinter die Kulissen.

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In der Folge steigen die Kosten für den ETF und oft auch die Abweichung vom Index, der Tracking Error. Dass dieser steigt, ist auch die Folge des sogenannten Sampling-Verfahrens, denn nicht immer können alle Indexbestandteile erworben werden.

Teilabbildung mit Sampling Problem-los umsetzbar ist die Abbildung beispiels-weise beim SMI, der nur 20 Titel enthält. Schwieriger wird es hingegen beim brei-ter aufgestellten MSCI All Country World Investable Market Index (ACWI). Das Ba-rometer beinhaltet mehr als 8000 Werte aus 45 Ländern, von denen nicht alle aus-reichend liquide sind. Zudem können die Anpassungen bei Indexneugewichtungen sehr umfangreich sein. Aus diesem Grund ist eine volle Replikation nicht effizient. Um solche Indizes abzubilden, wird daher der optimierte Sampling-Ansatz einge-setzt. Dabei werden nicht alle Werte aus dem abzubildenden Index erworben, son-dern nur eine repräsentative Auswahl, die ein ähnliches Rendite-Risiko-Profil wie der

Basisindex aufweist. Vielfach eingesetzt wird diese Methode auch bei Obligatio-nenindizes. Einsatz von Swaps Eine exakte Abbil-dung zu tieferen Kosten ergibt sich durch die synthetische Abbildung. Ausserdem ermöglicht sie den Zugang zu den teils noch ineffizienten und schwer zugängli-chen Kapitalmärkten der aufstrebenden Nationen. Doch bekanntlich hat alles ei-nen Haken, so auch diese Replikations-art. Im Detail investiert der ETF nämlich nicht zwingend in die Werte des zugrun-deliegenden Index. Stattdessen wird in einen Korb aus Aktien investiert, den so-genannten Substitute Basket oder auch Trägerportfolio. Zudem hält der ETF einen Swap-Kontrakt. Ein Swap ist ein vertrag-lich definierter Austausch von Zahlungs-strömen. Die Wertpapierentwicklung des Substitute Basket wird mit einem Kontra-henten gegen die Rendite des Referenz-index getauscht und die Indexreplikation wird an den Swap- WEITER S . 05

Auch physische ETF verfügen

wegen der Wertpapierleihe über

ein Gegenparteirisiko.

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Kontrahenten delegiert. In der Regel ist die Gegenpartei eine Invest-mentbank. Durch dieses Tauschgeschäft kauft sich der Anleger jedoch ein Gegenparteirisiko ein. Dieses ist beschränkt durch die ge-setzlichen Vorgaben der EU: Es darf nach der Fondsrichtlinie Ucits-III nicht mehr als 10 Prozent des Fondsvermögens betragen. 10 Prozent beträgt somit auch der maxi-mal mögliche Verlust für den Anleger. In der Realität ist der tatsächliche Swap-An-teil jedoch meist wesentlich geringer. Den-noch kann es im Insolvenzfall des Kon-trahenten zu Verlusten kommen, sofern unbesicherte Forderungen gegenüber der Gegenpartei bestehen. In einem solchen Fall wird der Swap wertlos und die Anle-ger erhalten den Gegenwert des Wert-papierkorbs.

Risiko im Griff Um das Risiko zu senken, haben die ETF-Anbieter unterschiedliche Wege eingeschlagen. Einer davon ist die Übersicherung. Diese liegt zumeist zwi-schen 100 und 120 Prozent, wobei die Si-cherheiten täglich angepasst werden. Unterschiede gibt es bei der Art der Wert-papiere, die als Sicherheiten dienen. Oft verwendet werden Aktien von grosskapi-talisierten Unternehmen und Staatsan-leihen. Können Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt werden, kann der Fonds diese Sicherheiten verwerten. Eine andere Möglichkeit ist der Ab-schluss von Swap-Kontrakten mit mehreren Gegenparteien. Durch diese Massnahme verteilt sich das Risiko auf mehrere Insti-tute. Aus Risikosicht ist es für den Anleger WEITER S . 06

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entscheidend, sich über diese Aspekte ge-nau zu informieren, damit er im Ernstfall keine bösen Überraschungen erlebt. Da die ETF-Anbieter um Transparenz bemüht sind, sind diese Informationen bei den meisten Emittenten einfach auf den Webseiten einsehbar. Der SMI-ETF von db x-trackers beispielsweise hat die Deutsche Bank als Swap-Kontrahenten. Da das Institut eine Übersicherung vorgenommen hat, ist die Netto-Swap-Position aktuell negativ.

Name ist nicht immer Programm Zur Beurteilung der Insolvenzwahrschein-lichkeit des Swap-Kontrahenten können Ratings herangezogen werden. Das Ge-genparteirisiko ist jedoch nicht nur vom Swap-Partner abhängig, sondern auch vom ausstehenden Betrag, dem Grad und der Art der Besicherung sowie der Qualität der Sicherheiten. Wie erwähnt, kann sich das Trägerportfolio deutlich von der eigentlichen

AMUNDI ETF MSCI EUROPE EX FINANCIALS Replikationsmethodik: Synthetische – Unfunded / ISIN: FR0011340413 / % des Nettoinventarwerts:

0,20% / Name des Swap Kontrahenten: BNP Paribas

ISIN Name Gewichtung in %

ES0173516115 REPSOL 9,08%

BE0003793107 ANHEUSER-BUSCHINBEV 8,91%

DE0007236101 SIEMENSAGNAMEN 8,15%

DE000BASF111 BASFSE 8,12%

DE000BAY0017 BAYER 5,28%

ES0144580Y14 IBERDROLAS.A. 4,86%

DE0007164600 SAPAG 4,82%

ES0113900J37 BANCO SANTANDER S.A. 4,82%

DE0007664039 VOLKSWAGENAGPRIVILIGIEENONVTGPRF 4,78%

NL0000009165 HEINEKEN 4,77%

DE0007037129 RWEAG 4,70%

DE0005557508 DEUTSCHETELEKOMAG 4,58%

GB00B03MLX29 ROYALDUTCHSHELLA 4,40%

NL0006033250 KONINKLIJKEAHOLD 4,31%

NL0000235190 EUROPEANAERONAUTICDEFENSEANDSPACECO.EADS 4,18%

DE0005190003 BMWBAYERISCHEMOTORENWERKE 3,80%

ES0178430E18 TELEFONICA 3,73%

NL0010273215 ASMLHLDG 2,47%

DE0007100000 DAIMLERCHRYSLER 2,41%

NL0000303600 ING GROUP 1,75%

LU0088087324 SES 0,08%

B E I S P I E L F Ü R E T F - Z U S A M M E N S E T Z U N G Quelle: Amundi, Stand: 6.5.13

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Wir bitten Privatanleger, sich an ihren Anlageberater zu wenden.

Die Angaben in diesem Dokument stellen keine Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Bitte verwenden Sie dieses Dokument nicht als Grundlage für Ihre Anlageentscheidungen. Der Wert von Anlagen und die daraus erzielten Erträge können ebenso fallen wie steigen, und Anleger erhalten den ursprünglich investierten Betrag unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Herausgegeben von Vanguard Investments Switzerland GmbH. © 2013 Vanguard Investments Switzerland GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

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(Eine naheliegende Wahl)

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Zusammensetzung des Index unterscheiden. Beim erwähnten SMI-ETF liegt in der Ländergewichtung nach Akti-en nicht etwa die Schweiz an erster Stelle. Vielmehr besteht ein hohes Gewicht ame-rikanischer Werte, ihr Anteil beträgt rund 84 Prozent. Schweizer Aktien sind derzeit keine enthalten. Zudem wurden diesem Produkt aktuell mehr Anleihen (63,5 Pro-zent) als Aktien beigemischt. Den gröss-ten Anteil haben japanische Obligationen. Doch nicht nur die Länderverteilung kann eingesehen werden, sondern auch die verschiedenen Währungen, Bör-senplätze, Branchen und Einzeltitel.

Produktkenntnisse sind ein Muss Für Anleger ist das Wissen zentral, in welche Vehikel ihr Vermögen investiert ist und aus welchen Bestandteilen sich das Trä-gerportfolio zusammensetzt. Im Falle ei-nes Ausfalls der Gegenpartei wird sich zeigen, wie und ob diese Vermögensge-genstände verwertet werden können. Au-sserdem wird ein Anleger, der mit dem SMI-ETF explizit in eidgenössische Unter-nehmen investieren möchte, enttäuscht werden, wie unser Beispiel zeigt. Wie stark ein Produktname in die Irre führen kann, zeigt sich auch am Beispiel des Amundi ETF MSCI Europe Ex Financials. Ein Pro-dukt für Anleger, die dem Finanzsektor den Rücken kehren möchten? Mitnich-ten, denn Finanzwerte sind ein wichtiger

Bestandteil des Trägerportfolios. Stand 6.April 2013 hatte Banco Santander den fünftgrössten Anteil von sieben Prozent. Auch andere Finanzinstitute wie die hol-ländische ING sind im Index vertre-ten. Die Liste der Beispiele könnte weiter fortgesetzt werden. In jedem Fall muss sich der Anleger bewusst sein, dass ein synthetischer ETF durch den Swap nicht unbedingt seine Strategie verfolgt – und ein Risiko eingeht. Für Anleger wird es immer schwieriger, zu erkennen, was sich tatsächlich in einem ETF verbirgt. Doch wer der Ansicht ist, mit physischen ETF auf der völlig sicheren Seite zu sein, der irrt ebenfalls. Denn auch hier können Kontra-hentenrisiken eine Rolle spielen, und zwar durch die Wertpapierleihe. Dabei werden Titel aus dem Sondervermögen verliehen. In der Regel werden diese Leihgeschäfte allerdings besichert. Der Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Gefahren nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind und eine genaue Recherche und Kenntnis der Produkt-zusammensetzung unumgänglich ist. Nur so kann der eigenen Risikofähigkeit Rech-nung getragen werden. BK

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Auch physische ETF verfügen

wegen der Wertpapierleihe über

ein Gegenparteirisiko.

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All die alten Monetaristen, die noch immer davon ausgehen, es gäbe so etwas wie die Quantitäts-gleichung des Geldes, nach der eine übermässige Geldversorgung der realen Wirtschaft über kurz oder lang zu Inflation führen sollte, werden Lügen gestraft. Die jüngsten Erfahrungen haben, zusam-men mit dem Globalisierungsargument – seit Jahr-zehnten vermochte man Arbeitskräfte zu vorher nie gesehenen Gehaltsstrukturen irgendwo hin-ter dem Ural zu mobilisieren – die Inflationsrisiken quasi strukturell besiegt. Nun kommt dazu, dass der Goldpreis wieder auf Talfahrt ist – dies wird nicht selten mit dem Fehlen jeglicher Inflations-befürchtungen gleichgesetzt. Mit der Finanzkrise, den gestiegenen Un-sicherheiten, der gesunkenen Risikoneigung der Marktteilnehmer, den angehobenen Kapitalanfor-derungen an das Bankensystem et cetera ist of-fensichtlich geworden, dass das explodierende Geldangebot der Zentralbanken nicht ein Inflati-onspotenzial geschaffen hat, sondern nur der Be-friedigung einer ebenso dramatisch gestiegenen Liquiditätsnachfrage diente. Die Welt ist halt eine andere geworden. - Ist sie das wirklich? Ich habe überhaupt kein Problem mit der Aussage, dass jede Generation das Recht hat, die gleichen Fehler wie ihre Väter zu machen. Ich schreibe dies vor allem für die Väter. Sollten nämlich unsere Jungen noch einmal den gleichen Fehler machen wie wir in den Inflationsjahren vor 1980, dann sollten zumindest nicht wir wieder die Leidtragenden sein. Die Inflation hat unterschiedliche Gesich-ter. Eine der fieseren Formen ist schleichend, drei bis fünf Prozent per annum. Kaum merklich. Poli-tisch kein Thema. Das Problem der schleichenden Inflation ist aber der Zinseszinseffekt. Eine Inflation

Vorsicht ist die Mutter der Inflationskiste

10x10-Kolumne; Fünf Persönlichkeiten im Turnus

Erwin Heri

Professor Finanztheorie, Uni Basel

von 4 Prozent pro Jahr reduziert den Wert eines realen Renten-einkommens oder eines realen

Vermögens in 18 Jahren um 50 Prozent. Das ist die «Inflationsversion» der sogenannten 72er-Regel, die sich aus der Zinseszinsfunktion ableiten lässt: 72 geteilt durch die durchschnittliche Inflationsrate ergibt die Anzahl Jahre bis zur (realen) Halbierung eines nominellen Einkommens beziehungsweise eines Geld- oder Vermögensbestandes. Das ist für die Jungen kein Problem. Wer aber heute 60 ist, marschiert in 18 Jahren stramm auf die 80 zu. Vielleicht hat der gute Rentner je-manden, der ihm seine Rente jeweils an die Infla-tion anpasst. Wenn aber der heutige Lebensplan vorsieht, einen Teil oder den kompletten Lebens-unterhalt vom eigenen Vermögen zu bestreiten, ist es angebracht, früh genug dasselbige vermehrt in Anlagen zu investieren, die von der schleichenden Inflation – von allen anderen Formen von Inflation ganz zu schweigen – weniger angegriffen werden. Hier drängen sich reale Aktiva wie Immobilien und Aktien auf. Andere Anlagen haben es schwerer. Festverzinsliche Papiere verursachen durch eine sich beschleunigende Teuerung doppelt Schmer-zen. Einerseits wird die Rückzahlung bei Verfall real weniger Wert sein, und andererseits werden sich über die Laufzeit Kursverluste einstellen, die bei eventueller vorzeitiger Auflösung ärgerlich sind. Und auch Gold hat nach der kürzlich erfolg-ten Entmystifizierung einen Teil seines möglichen Inflationsabsicherungscharakters verloren. Geldanlage war und ist eine Langfristthematik. Dabei haben in den letzten 25 Jahren Inflations-überlegungen eine untergeordnete Rolle gespielt. Es ist anzunehmen, dass dies in den kommenden 25 Jahren anders sein wird.

CHRISTIAN KATZ ALEX HINDER UELI METTLER ERWIN HERI LUTZ JOHANNING

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Web-Link: 10x10 ETF-Übersicht

> Globale Lösung für High Yield Hochverzinsliche Anleihen-ETF stehen weit oben in der Anlegergunst. Doch die Aus-wahl an börsengehandelten Indexfonds ist begrenzt, eine globale Lösung gab es bis vor kurzem überhaupt nicht. Anfangs Mai lancierte nun iShares den europaweit ers-ten ETF auf einen globalen High-Yield-In-dex. Die Basis bildet der Markit iBoxx Global Developed Markets Liquid High Yield Cap-ped Index. Der Haken: Einzig Industriestaa-ten werden berücksichtigt.

> Inflation und Schwellenländer Glaubt man dem Internationalen Wäh-rungsfonds, so werden die Schwellenländer in den kommenden Jahren Inflationsraten von rund 4,5 Prozent aufweisen. Nun hat SPDR den ersten börsengehandelten Index-fonds aufgelegt, mit dem Anleger in infla-tionsgeschützte Schwellenländer-Anleihen in lokaler Währung investieren können. Interessant ist, dass die EmMa-Währungen aufgrund positiver Wachstumsaussichten und solider Fundamentaldaten weiterhin Potenzial nach oben aufweisen.

> Diamanten-ETF in Aussicht Bereits im Februar hat der ETF-Emittent IndexIQ bei der US-Aufsichtsbehörde SEC einen Antrag auf die Zulassung des ersten Diamanten-ETF eingereicht. Nun zieht die Fondsgesell-schaft GemShares nach und reicht eben-falls einen Antrag auf ein solches Produkt ein. Der sogenannte GemShares Physical Diamond Trust partizipiert an einem Basket von Diamanten, der in drei Gewichtsklass-en unterteilt sein soll.

> Asiatischer Dividenden-ETF State Street hat bereits zahlreiche Dividenden-ETF im Angebot. Nun könnten schon bald asiatische Dividendenaktien folgen. Der Index anbieter S&P hat eine Lizenz für den S&P Pan Asia Dividend Aristocrats Index an die Fondsgesellschaft State Street verkauft. In dem Barometer finden sich jene Werte aus dem Asien-Index S&P Pan Asia Broad Market Index mit der höchsten Dividenden-rendite, die in den vergangenen sieben Jah-ren ihre Dividende entweder stabil gehal-ten oder gar gesteigert haben.

Mit angezogener Handbremse «Wer reich werden will, muss vor allem Verluste vermeiden», sagt Jim Rogers. Dieses Ziel verfolgen auch Low-Volatility-ETF.Low-Volatility-ETF wollen bei Kurseinbrüchen weniger stark verlie-ren, bei steigenden Aktienkursen aber dennoch mitverdienen – so das Grundprinzip. Doch ganz so einfach ist das eben nicht. Da die einzelnen Anbieter unterschiedliche Methodologien verwenden, muss die Verpackungsbeilage genau studiert werden. Die zwölf zu-gelassenen ETF unterscheiden sich, nebst ihrer Anlageausrichtung, bezüglich Kosten und Abbildungsmethode. Der Kostenaspekt fällt sofort auf – doch ein teurer ETF muss nicht zwingend schlechter sein. Die Crux liegt in der Abbildungsqualität, die durch die zugrun-deliegende Strategie bestimmt wird. Am Beispiel der Low-Volatili-ty-ETF auf den US-Aktienmarkt werden die Unterschiede klar. Den einfachsten Weg wählt State Street: Der ETF investiert in die 100

Aktien aus dem S&P 500 mit der geringsten historischen 252-Tages-Volatilität. Ein einfaches Konzept – jedoch basierend auf vergan-genen Daten. Das muss nicht zwingend schlecht sein. Das grösste Manko liegt im Branchen-Klumpenrisiko. So ist der ETF aktuell mit 31 Prozent in Aktien aus dem Sektor Versorger investiert. Beim S&P 500 hingegen sind es lediglich 3,5 Prozent der Titel. Einzig auf Titel-ebene gilt deren maximale Gewichtung (4 Prozent). Ossiam und iShares hingegen blicken in die Zukunft und pro-gnostizieren künftige Volatilitäten sowie Korrelationen und kon-struieren das Portfolio mit der geringsten Volatilität. iShares ori-entiert sich dabei stark am S&P 500, so darf ein Sektor maximal 5 Prozent von der Gewichtung im Basisindex abweichen. Ossiam fokussiert sein Produkt weniger auf den S&P 500, sondern gewich-tet die 250 liquidesten Aktien aus dem Index mittels des Minimum-Varianz-Ansatzes. Sie kappen das Sektorengewicht auf grosszügige 20 Prozent. In Punkto Aktualität punktet Ossiam: Der Index wird monatlich angepasst und repräsentiert somit die neuste Marktent-wicklung. Die anderen Indizes schichten quartalsweise (SPDR) oder halbjährlich (iShares) um. Doch Kosten und Nutzen müssen gegen-übergestellt werden: Eine erstmalige Anpassung kann die Kosten erhöhen. Da die meisten Produkte erst kürzlich aufgelegt wurden, ist die Zeitreihe zu kurz, um einen objektiven Renditevergleich zu erstellen. Doch alle Strategien haben eines gemeinsam: Sie konn-ten in der Vergangenheit die Volatilität reduzieren. RB

10 se

kund

enR I S I KO R E D U Z I E R T E A K T I E N - E T F Quelle: Anbieter/10x10, Stand: 6.5.13

Basiswert Anbieter ISIN Fondsw. TER YTD AuM (in Mio)

S&P 500 Low Volatility SPDR IE00B802KR88 USD 0.35% 16.77 38.03

Ossiam US Minimum Variance* Ossiam LU0599612412 USD 0.65% 15.01 175.18

S&P 500 Minimum Volatility iShares IE00B6SPMN59 USD 0.20% 15.18 14.34

MSCI Europe Minimum Volatility iShares IE00B86MWN23 EUR 0.25% 10.16 8.26

iStoxx Europe Minimum Variance Ossiam LU0599612842 EUR 0.65% 9.80 135.40

MSCI EM Minimum Volatility iShares IE00B8KGV557 USD 0.40% 4.68 93.11

Ossiam EM Minimum Variance* Ossiam LU0705291812 USD 0.75% 4.43 25.40

MSCI World Minimum Volatility iShares IE00B8FHGS14 USD 0.30% 15.63 74.92

Ossiam World Minimum Variance* Ossiam LU0799656342 USD 0.65% 16.54 5.87

* auch in EUR erhältlich

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«Zocken» mit ETFDie Meinungen über Sinn oder Unsinn von Short- und Lever-aged-ETF sind zweigeteilt. Sicher ist, dass sich diese Produkte nur für den Profi eignen.Tradingorientierte Anleger versuchen oft, mit Hebeleffekten von einer kurzfristigen Markterwartung über steigende oder sinkende Kursbewegungen zu profitieren. Dazu setzen sie vielfach Derivate ein: Optionen, Futures oder strukturierte Produkte. Im Börsen-segment der Strukis sind Spekulationsprodukte die Umsatzspit-zenreiter. Jedoch bergen die Produkte auch Risiken. Hauptgründe für einen allfälligen Schiffbruch sind der Zeitwertverfall oder eine falsche Erwartungshaltung bezüglich der Volatilität. Aus diesem Grund sind in den vergangenen Jahren zunehmend vereinfachte Strukturen wie Faktorzertifikate oder Mini-Futures entstanden. Diese versuchen, einen Kursverlauf mit Hebeln möglichst exakt abzubilden, ohne Volatilitäseinflüsse. Spekulationen können Anleger aber ebenso mit börsengehan-delte Indexfonds umsetzen. Die Short- beziehungsweise Levera-ged-ETF sind mit einem Hebel ausgestattet. Bei Short-ETF führt die negative Kursentwicklung eines Indizes zu einem Wertzu-wachs – ein Anleger spekuliert also auf eine Baisse. Bei Levera-ged-Indexfonds kommt ein Hebel zum Einsatz, was zu einer all-fälligen überproportionalen Wertsteigerung führt. Geeignet sind die Produkte besonders für einen tradingorientierte Investoren, denn diese Art von Indexfonds verlangt eine klare Markterwar-tung, wesentlich mehr Verständnis von der Sache und eine andau-ernde Zuwendung. Diese Strategie-ETF profitieren von den glei-chen Attributen wie klassische börsengehandelte Indexfonds: sie sind einfach handelbar, verfügen über ein transparentes Index-konzept und sind kostengünstig. Nur für Profis geeignet Ein besonderes Augenmerk gilt es je-doch auf das Indexkonzept zu richten. Denn ganz so einfach ist es eben doch nicht. Grund für die Komplexität ist, dass die Produkte die Wertentwicklung des Referenzindex auf Tagesbasis, multipli-ziert mit dem jeweiligen Hebel abbilden. Herangezogen wird je-weils die prozentuale Differenz zur letzten Notierung. Dies kann dazu führen, dass beispielsweise ein Short-ETF Verluste macht,

obwohl der Index über einen längeren Zeitraum nachgibt. Das be-deutet: Es ist mathematisch nahezu sicher, dass diese ETF eine Rendite erhalten, die nicht dem Doppelten des Index entspricht. Faktisch steigt die Wahrscheinlichkeit also, dass ein Anleger we-niger als das Doppelte der Rendite erzielt, je länger er einen sol-chen Indexfonds im Depot hält. Damit wird klar: Diese ETF sind einerseits nur für Profis und andererseits nur für kurzfristige Spekulationen geeignet. Die Grundvoraussetzung, dass eine solche Strategie aufgehen kann, liegt in einer ausgesprochen starken Prognosefähigkeit, die bör-sentäglich überprüft werden muss. Unter dem Strich sind diese aggre ssiven Produkte für langfristige Anlagen überhaupt nicht intere ssant, aber für kurzfristiges Handeln eignen sich diese ETF durchaus. RB

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17,9 Milliarden Dollar Der Preis für eine Unze Gold verbilligte sich bis Ende April um beinahe 13 Prozent, da viele Anleger ihre Bestände in Gold-ETP liquidiert haben. Weltweit flossen über 17 Milliarden Dollar aus Goldprodukten. Am stärksten blutete der weltweit grösste Gold-ETF, der SPDR Gold. Insgesamt musste er Mittelabflüsse von 13,4 Milliarden Dollar verbuchen. Doch mit einem Volumen von 50,9 Milliarden Dollar ist der ETF weiterhin mit Abstand der grösste Gold-ETF. Er ist rund fünf Mal grösser als die Nummer zwei.

?

17,9MRD.USD17,9MRD.USD

F.A.Z.-Index: 100 deutsche Werte auf einmal traden und von Dividendenzahlungen der im Index enthalte-nen Unternehmen profitieren.

ComStage ETF auf Valor Pauschalgebühr p.a.

F.A.Z.-Index 13351130 0,15%

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G E S P R Ä C H S S T O F F

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den Standardindizes sind in der Regel die grössten und umsatzstärksten Unterneh-men enthalten. So sind im Eurostoxx 50 vereinfacht gesagt die 50 grössten Unter-nehmen der Eurozone zu finden. Im Detail gibt es ein strenges Regelwerk, nach dem die Auswahl erfolgt. Alles basierend auf der Kerngrösse free-float Marktkapitalisie-rung, also jenem Teil, der frei handelbar ist.

Wie sieht es bei neuen Länderindizes aus?Wir sehen uns das Land – die Grösse des Marktes und die Zahl der Firmen – indivi-duell an. Dann stellt man sich die Frage, wie viele Unternehmen im Index zu finden sein sollen. Gesucht wird das Optimum zwischen einfacher Replizierbarkeit – je weniger Titel, desto einfacher ist die Repli-kation – und guter Abbildung des Gesamt-marktes. Um zu sehen, welche Auswahl die grösste Korrelation zum Gesamtmarkt

Indizes sind der Grundstein für ETF. Wie entstehen solche Barometer?Zum einen entwickeln wir intern eigene Konzepte und Ideen für Indizes, die wir dann lancieren. Zum anderen werden im Dialog mit den Marktteilnehmern Prob-lemstellungen und Ideen an uns herange-tragen und diskutiert, die wir dann mit ei-nem Indexkonzept aufzugreifen versuchen. Wenn die entsprechende Nachfrage exis-tiert, wird der Index lanciert.

Was sind die Voraussetzungen? Prinzipiell gibt es einige Grundsatzkrite-rien, damit Indizes in der Industrie einen Mehrwert darstellen. Das Barometer muss transparent und regelbasiert sein. Das be-deutet, das Konzept sollte auf quantitati-ven Kriterien basieren. Ebenfalls nötig sind gute Preisquellen. Zudem darf er nicht ma-nipulierbar sein. Innerhalb dieser Voraus-setzungen stellt sich in der zweiten Stufe die Frage, wofür der Index verwendet wird. Als Grundlage für einen ETF muss die Han-delbarkeit sichergestellt sein. Sie ermög-licht eine kostengünstige Nachbildung.

Welche Kriterien müssen Unternehmen er-füllen, um aufgenommen zu werden?Das hängt stark vom Indexkonzept ab. Bei WEITER S . 1 1

aufweist, wird im Entwicklungsprozess mit verschiedenen Grössen und Varianten ex-perimentiert. Ein solcher Auswahlindex deckt in der Regel etwa 60 Prozent der Marktkapitalisierung des Landes ab.

Welche Rolle spielt die Liquidität?Eine sehr grosse. Die Titel müssen eine ge-wisse Mindestliquidität aufweisen. Nur so kann die Abbildbarkeit des Index sicherge-stellt werden. Als Mindestgrösse geht man - je nach Markt - von mindestens einer Mil-lion Dollar Handelsvolumen pro Tag über einen gewissen Zeitraum aus. Entschei-dend ist, dass die Aktie nicht nur gross ist, sondern auch gehandelt werden kann.

Die Länderkategorisierungen werden oft bemängelt. So gibt es bei den Emerging-Market-Indizes teils grosse Abweichungen. Das ist ein valider Kritikpunkt. Beson-ders die Trennung zwischen Industrie- und Schwellenländern ist sehr umstritten. Vielfach werden die Auswahlkriterien von den Indexanbietern veröffentlicht. Sel-ten findet sich aber das ausschlaggeben-de Kriterium, warum ein Land aufgenom-men oder ausgeschlossen wurde, weshalb wir uns auf fünf nachvollziehbare Krite-rien beschränken.

Konrad Sippel ist Global Head

of Business Development bei Stoxx

Limited.

«Indizes haben eine Schaufensterfunktion»

Die Titel müssen eine gewisse

Mindestliquidität liefern. Nur so

kann die Abbildbarkeit des Index

sichergestellt werden.

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Es ist aus unserer Sicht sehr wichtig, die Berechnung und Zusammenstellung des Index vom Investmentprodukt zu tren-nen. Die Entscheidung über die Aufnahme eines Unterneh-mens sollte unab-gängig von Firmen und Banken getrof-fen werden. Wenn ETF-Anbieter Indi-zes selber konst-ruieren, bedeutet das für uns Wett-bewerb. Doch für den Anleger bedeutet es möglicherweise einen Verlust von Transpa-renz und Unabhängigkeit des Index.

Die Zahl der Indizes wächst kontinuierlich. Wie kann ein Anleger die richtige Bench-mark auswählen?Das ist in der Tat ein guter Punkt. Der Aus-wahlprozess ist sehr unterschiedlich. Je-mand, der beispielsweise einfach ein Land abbilden möchte, ohne Strategie und zu-sätzliche Komponenten, ist mit den Stan-dardindizes am besten beraten. In der Welt der Themen- und Strategieindizes ist es entscheidend, sich intensiv mit dem Re-gelwerk auseinanderzusetzen. Besonders wichtig für die Auswahl ist die Transparenz.

Sie haben die Strategieindizes angespro-chen. Was ist deren Vorteil?Die alternativen Indexkonzepte erfreuen sich grosser Beliebtheit, vor allem vor dem Hintergrund der schwierigen Finanzmärk-te in den letzten Jahren. Im Vordergrund steht die Risikooptimierung. Rund um die Standardindizes entsteht ein neues Uni-

Nach welchen Kriterien nimmt Stoxx die Auswahl vor?Ein Land wird in die Betrachtung aufge-nommen, wenn der Markt und die Liquidi-tät eine gewisse Grösse aufweisen. Nebst der Marktkapitalisierung und dem Börsen-umsatz zählt der Status des Landes bei der Weltbank, die eine Aufteilung in Entwick-lungs- und Industrieländer vornimmt. Es gibt aber noch weitere Kriterien wie bei-spielsweise eine konvertible Währung.

Für ein Land hat die Aufnahme oder der Ausschluss grosse Auswirkungen. Ja, sie sind allerdings schwer messbar. Der Effekt sieht wie folgt aus: Es gibt zahlrei-che Derivate auf Indizes wie den Eurosto-xx 50. Wenn nun ein neuer Titel aufgenom-men wird, müssen passive Investoren ihre Positionen anpassen. Diese Verschiebung führt typischerweise zu einem positiven Kurs effekt. Das wirkt sich auf die Länder nur indirekt aus. Anders war dies, als der Vanguard EM ETF kürzlich die Benchmark wechselte: Südkorea aus dem Portfolio, was zu einem signifikanten Mittelabfluss führte.

Was heisst die Indexaufnahme für ein Land?Indizes nehmen eine Schaufensterfunkti-on wahr. Das bedeutet, dass die Unterneh-men sich gerne mit der Mitgliedschaft rüh-men. Natürlich ist es für ein Land auch ein gewisses Qualitätsstatement, wenn die Kriterien der Indexanbieter erfüllt werden.

Es wird diskutiert, ob die Berechnung der Indizes an unabhängige Provider abgege-ben werden sollte. Befürworten Sie das?Durchaus, da wir ein solcher Provider sind.

versum. Dieses Feld wird weiter wachsen. Zudem entwickelt auch die akademische Forschung immer neue Ansätze, die an-schliessend mit Indizes aufgegriffen wer-

den können.

Welche anderen aktuellen Themen greifen Indizes auf?Die Entwicklun-gen gehen in viele verschiedene Rich-tungen. Wir haben

einen Index für die 3D-Druckerindustrie aufgelegt, aber auch den GC Pooling In-dex. Dieser stellt eine Alternative zu den in die Kritik geratenen Zinssätzen Eonia und Libor dar. Das ist ein grosser Trend, der in letzter Zeit entstanden ist: die Ausein-andersetzung mit Benchmarks, die mögli-cherweise nicht mehr den Standards und Ansprüchen der Investoren genügen.

Kann es bei kurzfristigen Trendthemen passieren, dass Indizes wegen zu geringem Interesse wieder aufgelöst werden?Das passiert relativ selten. Dazu müsste schon die Grundlage für den Index kom-plett entfallen. Wenn man das Thema 3D-Drucker nimmt und in zehn Jahren kein Un-ternehmen mehr aus dem Index existiert, dann müsste man die Konsequenz ziehen. Vieles ist aber zyklisch und wir richten uns nicht nach den Favorisierungen der Anle-ger, sondern setzen auf Kontinuität. Wir greifen Markttrends auf und geben ihnen genug Raum für Entwicklung. BK

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Web-Link: Stoxx Limited

Es ist aus unserer Sicht

wichtig, die Berechnung und

Zusammenstellung des Index vom

Investmentprodukt zu trennen.

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Staatsanleihen vieler Industrienationen sind heute weder attraktiv noch sicher. Bei den Anleihen asiatischer Schwel-lenländer sieht es anders aus.Mit den Staatsanleihen von zahlreichen Industrieländern ver-dienen Anleger schon lange kein Geld mehr. Seit der Finanzkri-se sind die Zinsen so tief wie noch nie und ein Ende der Zins-situation scheint bislang nicht in Aussicht zu sein. Dazu kommt, dass Staatsanleihen in der heutigen Welt alles andere als sicher sind. Wer heutzutage hohe Anteile seines Portfolios in solch ver-meintlich sicheren Anleihen investiert hat, ist einem bedeuten-den Konzentrationsrisiko ausgesetzt und sollte sich nach Alterna-tiven umsehen. Und wenn schon Staatsanleihen, dann solche aus Schwellenländern, die finanziell oft besser dastehen als viele In-dustrieländer – und durchaus attraktive Renditen bieten. Schwel-lennationen (Emerging Markets, kurz EmMa) haben einen gesun-den Haushalt und sind auf Wachstum ausgerichtet. Ein weiterer Vorteil dieser Märkte ist, dass der Wert ihrer Devisen im Zuge der Finanzkrise kaum beeinträchtigt wurde, im Gegenteil: Sie sind so-gar stärker geworden. Schaut man sich die Kaufkraftparität der einzelnen Devisen an, sind einige gegenüber dem Dollar gar bis zu 30 Prozent unterbewertet. Ein Wermutstropfen besteht jedoch: Der Zugang zu den einzel-nen Währungen ist für ausländische Investoren nicht immer ein-fach. In einige kann sogar nur angelegt werden, wenn man phy-sisch in einen Basiswert oder in Derivate investiert.

Zusammensetzung & Performance Der von Barclays lancierte Emerging Markets Asia Local Currency Government Country Cap-ped Index schafft Abhilfe. Dieser berücksichtigt EmMa-Anleihen, die in lokaler Währung emittiert sind. Aktuell sind folgende sechs Länder berücksichtigt: China, Indonesien, Malaysia, die Philippi-nen, Südkorea und Thailand. Um eine Übergewichtung eines ein-zelnen Staates zu vermeiden, ist das maximale Gewicht eines Landes im Index auf 40 Prozent beschränkt. Die einzelnen Titel müssen alle eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren aufweisen. Der Index wird derzeit mehrheitlich von Obligationen aus Südkorea bestimmt (39,8 Prozent). Erstaunlich ist, dass China lediglich mit 1,2 Prozent in dem Baro-meter vertreten ist. Seit Beginn des Jahres weist der Index mit 4,1 Prozent eine eher mässige Rendite auf. Betrachtet man jedoch die letzten drei Jahre, so fällt die Performance mit knapp 30 Prozent überdurchschnittlich hoch aus. OB

Barclays EM Asia Local Currency Govt Country Capped Index

Renditechancen in Schwellenländern

D I E 10 G R Ö S S T E N P O S I T I O N E N

L Ä N D E R - V E R T E I LU N G

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Südkorea 39.8

Thailand 16.1

Malaysien 16.1

Indonesien 13.8

Philippinen 13.4

China 0.9

10

%

top 1

0

P R O D U K T E

Auf den Barclays EM Asia Local Ccy Govt Country Capped (Stand: 8.5.2013)

Anbieter Symbol Swap TERp.a. AuM Spread ETFYTD IndexYTD

iShares IGEA Nein 0.50% 53.9 Mio USD 0.40% 4.19% 4.06%

Pr

Korea Sep 2018 (5.75%)4.08%

Korea Mrz 2017 (3.5%)3.02%

Philippines Jul 2031 (8%)3.23%

Korea Dez 2029 (5.5%)2.82%

Korea Jun 2021

(4.25%)2.5%

Korea Sep 2015 (5.25%)2.92%

Korea Jun 2015 (3.25%)

2.17%

Philippines Dez 2035 (8.125%)2.52%

Korea Jun 2022 (3.75%)

2.62%

Korea Sep 2017 (2.75%)2.42%

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W I S S E N

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Wunderwaffe, die traditionelle Indexkon-zepte ablösen könnten. Die meisten An-leger sehen sie vielmehr als komplemen-täres Werkzeug an. Diese diversifizierten Strategien ermöglichen den Anlegern den Zugang zu effizienten Portfolios in Abhän-gigkeit ihrer Ziele und Restriktionen. Worauf sollten Anleger bei der Auswahl achten?Der Entscheid, in Strategie-Indizes zu in-vestieren, erfordert eine angemessene Sorgfalt, ähnlich einer aktiv verwalteten Allokation. Um diese effizient einsetzen zu können, ist es notwendig, dass der An-leger eine klare Meinung hat bezüglich der künftigen Ent-wicklung von Risi-ko und Rendite des Marktsegments, das durch den Smart-Beta-Ansatz abge-bildet wird.

Kann trotz der alternativen Gewichtung ausreichend Qualität und Transparenz ga-rantiert werden?Ich kann hier nur für Ossiam sprechen. Die Transparenz ist das Herz unseres Ansat-zes. Für jeden unserer Fonds sind Indexme-thodologie, Zusammensetzung wie auch die effektiven Wertpapiere im Fonds täg-

Weniger Risiko – mehr ErtragOssiam ist spezialisiert auf Smart-Beta-ETF. Was ist darunter zu verstehen? Das Smart Beta bezieht sich auf systema-tische Indexstrategien, die eine Alternati-ve zu den traditionellen Barometern bie-ten. Dieser innovative Ansatz integriert bei der Portfoliozusammensetzung, ausgehend von einer wissenschaftlichen Forschung, Diversifikationsrestriktionen sowie Restrik-tionen bezüglich des Risikomanagements.

Welchen Mehrwert liefern diese Anlagelö-sungen?Diese Strategien ermöglichen es, die Män-gel der traditionellen Indizes zu mindern. Die Minimum-Varianz-Strategie beispiels-weise erlaubt den Zugang zu einem diver-sifizierten Portfolio mit dem Ziel, langfris-tig die Volatilität zu reduzieren. Hingegen spricht eine Equal-Weight-Strategie direkt ein Diversifikationsziel an, nämlich die Gleichgewichtung aller Komponenten in einem Index. Damit wird die Verzerrung bezüglich der Übergewichtung der kapital-starken Unternehmen ausgeglichen. Das Risikoprofil der Equal-Weight-Strategie ist im Allgemeinen dem des traditionellen In-dex sehr ähnlich. Wie können solche Produkte im Portfolio-kontext sinnvoll eingesetzt werden?Auch Smart-Beta-Lösungen sind keine

lich und aktuell auf unserer Internetseite zugänglich.

Wie ist das Interesse an solchen Produkten? Obwohl das Smart-Beta-Konzept sehr neu ist, konnten die Produkte in den letzten drei Jahren weltweit über zehn Milliarden Dollar einsammeln. Anleger zeigen aber im-mer noch Hemmungen, in solche Konzepte zu investieren, denn die Komplexität dieser Strategien ist nicht wegzudiskutieren. Dazu fehlt natürlich auch ein langfristiger Track-rekord. Wir spüren aber ein zunehmendes Interesse, denn auch renditetechnisch kön-nen diese Produkte durchaus überzeugen. Ganz oben in der Beliebtheitsskala ste-

hen bei den Inves-toren die Minimum- Varianz-ETF.

Wie haben diese sich entwickelt?Nehmen wir unse-

ren US Minimum Variance ETF als Beispiel. Dieser bildet die Wertentwicklung des S&P-Index ab. Seit Lancierung im Juni konnte dieser mit über 8 Prozent überperformen, verbunden mit einer Reduktion der Volati-lität von 6 Prozent. Es gab also mit weniger Risiko mehr Ertrag. BK

Web-Link: Ossiam

Ganz oben in der Beliebtheits­

skala der Investoren stehen die

Minimum­Varianz­ETF.

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M O N I T O R R O H S T O F F E

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Anhaltendes Blutbad?

Das Thema Nummer Eins der letzten Wochen war das Blutbad beim Gold-preis. Der Preis war regelrecht im Sturzflug und die Zahl der «bearish» orientierten Marktteilnehmer hat sprunghaft zugenommen. Doch oft-mals gilt eine alte und doch immer wie-der ignorierte Erkenntnis, dass es sehr oft anders kommt als es die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet. Das Edelmetall konnte sich zuletzt wieder merklich vom Einbruch im April erho-len und pendelte sich auf dem Niveau von 1430 Dollar pro Unze ein. Dies mit-unter auch dank hoher Nachfrage nach Münzen und Schmuck. Über die weite-re Preisentwicklung scheiden sich die Geister. Vermutlich kann der Goldpreis nicht viel stärker fallen, auch wenn ei-nige Experten bereits einen Unzen-preis von 1000 Dollar sehen. Solange die Förderkosten bei 1100 bis 1200 Dollar pro Unze liegen, wird dem Zer-fall eine gewisse Grenze gesetzt. Und will man Jim Rogers Glauben schenken, dann bleibt Gold schlichtweg die Kri-senwährung und Absicherung gegen Geldentwertung und damit in Zukunft unverzichtbar. Ein regelrechtes Blutbad erlebten die Gold- und Silberminenak-tien. In den letzten Jahren haben die-se durch Verfehlungen von operativen Zielen oder Vertuschung der wahren Gesamtkosten stark an Vertrauen ver-spielt. Das hat sich in den letzten Wo-chen besonders gerächt. RB

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP Quelle: 10x10, Telekurs / Stand: 30.4.2013

E D E L M E TA L L E

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0104493298 ZKB Nein Nein 0.40% GBP 930.51 -9.41%Gold Fix PM 1Unze CH0139101593 ZKB Nein Nein 0.40% CHF 429.14 -10.83%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein 0.65% EUR 89.44 -34.82%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 Comestage Ja Nein 0.65% USD 28.41 -34.13%

Unze Silber Silver 3Kg CH0183135976 ZKB Nein Nein 0.60% CHF 70.01 -19.02%Silver 100 Unzen CH0183136008 ZKB Nein Nein 0.60% USD 237.04 -19.51%Silver Fix PM 1 Unze CH0129527336 UBS Nein Ja 0.48% CHF 19.58 -22.21%Silver Fix PM 1 Unze GB00B57Y9462 DB Nein Nein 0.45% USD 238.48 -22.07%

Unze Platin Platinum 50g CH0183136057 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 436.51 -3.20%Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD 148.71 -4.29%Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein 0.45% USD 148.18 -4.71%Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406231 S&GAM Nein Ja 0.50% EUR 980.66 -4.62%

Unze Palladium Palladium 100g CH0183136065 ZKB Nein Nein 0.54% CHF 202.32 1.16%Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407254 S&GAM Nein Ja 0.50% GBP 406.56 0.18%Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein 0.45% USD 68.99 -0.30%Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407213 S&GAM Nein Ja 0.50% EUR 442.20 -0.08%

AG R A R

S&P GSCI Agriculture S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein 0.49% USD 43.46 4.50%S&P Com. Pro. Agrib. TR IE00B6R52143 iShares Nein Nein 0.55% USD 28.64 3.37%S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD 19.67 -8.77%S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Ja Nein 0.49% USD 17.70 -6.84%

E N E R G I E

S&P GSCI Energy TR S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD 0.70 31.89%db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD 45.11 29.48%DAXglobal Coal TR IE00B3CNHF18 ETF Secs Ja Nein 0.65% USD 35.09 -19.29%DB Comm. Booster LE LU0460408130 DB Ja Nein 0.95% CHF 12.68 -7.00%

I N D U S T R I E M E TA L L E

S&P GSCI Ind. Metals TR S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein 0.49% USD 40.99 -14.16%db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein 0.45% USD 91.14 -14.32%Solactive Gl. C. Mining TR IE00B7JM9X10 UBS Nein Nein 0.65% USD 19.36 -22.64%S&P GSCI Ind. Metals TR XS0417130381 Source Ja Nein 0.49% USD 131.92 -15.23%

Basiswert ISIN Anbieter Swap hedged TER Kurs YTD

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Page 15: 10x10 - Wenn der Schein trügt

M O N I T O R E U R O P A

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ETF in Europa: Zu- und Abflüsse Angaben in Mio. U$

präsentiert von:

A K T I E N

Global 111 21 170.1 578.2 2 158.4 32.0 Europe 512 126 811.4 -1957.5 -2529.8 -37.5 North America 142 37 835.4 660.7 3621.6 53.7 Asia Pacific 82 17 953.4 281.7 2485.5 36.9 Emerging Market 183 35 363.8 -1169.9 -499.4 -7.4 Broad 43 18 051.2 -353.3 307.5 4.6 Regional 41 4 865.5 -241.5 -405.2 -6.0 Country 99 12 447.1 -575.1 -401.7 -6.0 Total 1 030 239 134.1 -1606.8 5 236.3 77.7

F I X E D I N CO M E

Others 20 2 254.5 149.0 374.5 5.6 Aktiv 2 1 048.5 314.2 561.5 8.3 broad/aggregate 6 1 323.8 140.7 202.0 3.0 Corporate 30 19 706.9 327.5 868.5 12.9 Emerging Market 15 5 541.9 295.4 1123.7 16.7 Government 186 28 063.4 744.0 1299.2 19.3 High Yield 8 4 506.4 214.0 821.8 12.2 Inflation 17 5 234.0 -57.0 87.4 1.3 Money Market 16 5 555.5 -237.7 -715.5 -10.6 Mortgage 3 1 549.9 14.0 -74.6 -1.1 Diverse 25 4 852.9 477.2 861.4 12.8 Total 303 74 784.8 1 904.1 4 548.5 67.6

R O H S TO F F E

Broad Market 92 6 834.5 -88.0 -77.3 -1.1 Agriculture 160 2 808.7 -13.1 -20.6 -0.3 Energy 156 3 268.7 96.6 -115.5 -1.7 Industrial Metals 98 1 726.8 -100.3 110.9 1.6 Precioius Metals 166 46 270.0 -1012.4 -2920.7 -43.3 Total 672 60 908.7 -1117.2 -3023.2 -44.8

A N D E R E

Currency 91 466.5 -18.0 -19.4 -0.3 Alternative 43 1 346.0 -4.2 -10.2 -0.2 Mixed 3 165.8 2.8 11.0 0.2

Markt April2013 Zu-/Abflüsse #ETF/ETP AuM NNA YTD-13NNA YTD-13in%

Quelle: BlackRock / Stand: 30.4.2013

Bonds Hui, Gold Pfui

Immer mehr europäische Anleger setzen auf indexierte Obligationenlösungen. Seit mehreren Monaten erlebt diese Anlage-klasse nur noch Zuflüsse. Dennoch: Am gesamten europäischen ETF-Volumen ma-chen sie erst 20 Prozent aus, obwohl in der Asset Allokation der meisten Anleger Fixed-Income-Produkte dominieren. Zu den beliebtesten Formen zählen zweifels-ohne Schwellenländer-, hochverzinsliche und Unternehmensanleihen. Diese drei Segmente konnten allein im April 840 Mil-lionen Dollar einsammeln. Vergleicht man diese Daten mit dem Vorjahr, so zeigt sich ein klares Bild: Die Vermögen in Staatsan-leihen-ETF sind rückläufig, während Em-Ma- und High-Yield-Anleihen ihre Assets verdoppeln konnten.

Ausbau Produktpalette Dieser Trend scheint weiterzugehen, denn Obligationen von europäischen Staaten sind keine wirkli-che Alternative. Die Musik spielt in Schwel-lenländer- und Unternehmensanleihen, diese Segmente werden von den Anbietern weiter ausgebaut. Starke Einbussen muss-ten die Gold-ETF hinnehmen. Kein Wun-der bei dieser drastischen Preiskorrektur. So flossen in diesem Jahr über 3 Milliarden Dollar Vermögen weg. An vorderster Front litt europaweit ETF Securities. Ihr Produkt verzeichnete Outflows von 843 Millionen Dollar. Aber auch der hiesige Gold-ETF-Vor-reiter, die Zürcher Kantonalbank, beklagte Vermögensabflüsse. Dafür konnte Silber profitieren. Diese Indexfonds verbuchten im April kleine Zuflüsse. BK

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H A F T U N G S A U S S C H U S S

10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, An-lageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die finan-cialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 30.4.2013

A K T I E N ( I N D U S T R I E L Ä N D E R )

SMI CH0008899764 CHF CS Nein 0.39% 10 531 457 80 006 131 633 0.03 S&P 500 IE0031442068 USD iShares Nein 0.40% 6 683 324 44 348 150 702 0.06 MSCI EMU IE00B53QG562 EUR CS Nein 0.33% 3 439 119 28 291 121 562 0.15 MSCI World IE00B0M62Q58 USD iShares Nein 0.50% 3 041 215 21 200 143 454 0.12 SMI Mid Cap CH0019852802 CHF CS Nein 0.49% 2 936 603 43 223 67 941 0.09 MSCI USA LU0136234654 USD UBS Nein 0.30% 2 839 575 38 842 73 106 0.19 FTSE 100 IE00B3X0KQ36 GBP UBS Ja 0.30% 2 191 787 16 974 129 126 0.17 SMI CH0017142719 CHF UBS Nein 0.35% 2 127 644 30 264 70 303 0.07 MSCI North America IE00B14X4M10 USD iShares Nein 0.40% 2 120 101 16 781 126 339 0.12 MSCI Japan IE00B02KXH56 USD iShares Nein 0.59% 1 923 727 13 570 141 763 0.24

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R )

MSCI Emerging Market IE00B0M63177 USD iShares Nein 0.75% 5 530 384 57 911 95 498 0.11 MSCI Emerging Market TR LU0292107645 USD DB Ja 0.65% 4 950 581 49 848 99 314 0.12 MSCI Emerging Market LU0254097446 USD CS Nein 0.68% 2 935 497 32 651 89 905 0.20 MSCI AC Far East ex Japan IE00B0M63730 USD iShares Nein 0.74% 1 519 324 20 971 72 449 0.26 MSCI Emerging Market TR IE00B3Z3FS74 USD UBS Ja 0.62% 1 473 766 35 863 41 094 0.23 DJ RUS Titans 10 FR0010339457 USD Lyxor Ja 0.65% 914 064 8 346 109 521 0.21 FTSE/Xinhua China 25 IE00B02KXK85 USD iShares Nein 0.74% 850 606 11 015 77 222 0.29 MSCI Korea IE00B0M63391 USD iShares Nein 0.74% 849 605 13 822 61 468 0.27 MSCI Brazil IE00B0M63516 USD iShares Nein 0.74% 816 332 18 135 45 014 0.31 MSCI EM Asia TR LU0292107991 USD DB Ja 0.65% 782 398 8 236 94 997 0.28

O B L I G AT I O N E N

SBI DOM Government 3-7 P CH0016999846 CHF CS Nein 0.19% 888 385 11 203 79 299 0.10 Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y IE00B14X4S71 USD iShares Nein 0.20% 879 655 6 876 127 931 0.06 Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y IE00B1FZS798 USD iShares Nein 0.20% 807 020 4 528 178 229 0.09 SBI DOM Government 1-3 P CH0102530786 CHF CS Nein 0.20% 443 360 5 031 88 126 0.09 Barclays Capital USD Govt IL Bond IE00B1FZSC47 USD iShares Nein 0.25% 372 873 2 254 165 427 0.13 iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y IE00B3VTML14 EUR CS Nein 0.23% 314 689 3 414 92 176 0.09 SBI DOM Government 7+P CH0016999861 CHF CS Nein 0.24% 274 987 2 741 100 324 0.20 iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y IE00B3VTMJ91 EUR CS Nein 0.23% 268 325 3 189 84 141 0.10 iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y IE00B3VWN393 USD CS Nein 0.23% 250 669 1 856 135 059 0.15 iBoxx USD Liquid IG TR IE0032895942 USD iShares Nein 0.20% 177 382 1 127 157 393 0.18

R O H S TO F F E

Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 USD ZKB Nein 0.40% 6 621 610 49 769 133 047 0.09 Gold Fix PM 1Unze CH0139101593 CHF ZKB Nein 0.40% 4 074 256 47 689 85 434 0.08 Gold Fix PM 1Unze CH0104136236 USD CS Nein 0.33% 3 929 410 50 399 77 966 0.09 Gold Fix PM 1Unze CH0044781232 CHF S&GAM Nein 0.40% 3 731 038 29 796 125 219 0.14 Gold Fix PM 1Unze CH0044781141 USD S&GAM Nein 0.40% 3 708 831 19 078 194 404 0.12 Gold Fix PM 1Unze CH0047533523 EUR ZKB Nein 0.40% 3 015 055 29 748 101 353 0.11 Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 EUR S&GAM Nein 0.40% 2 834 765 25 384 111 675 0.17 Gold Fix PM 1Unze CH0139101601 CHF ZKB Nein 0.40% 2 402 633 26 988 89 026 0.09 Gold Fix PM 1Unze CH0103326762 EUR ZKB Nein 0.40% 2 045 986 18 680 109 528 0.16 Gold Fix PM 1Unze CH0044781257 USD S&GAM Nein 0.40% 2 036 268 4 534 449 111 0.11

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N

EPRA/NAREIT Global Div+ IE00B1FZS350 USD iShares Nein 0.59% 1 471 056 17 452 84 292 0.21 EPRA/NAREIT US Div+ IE00B1FZSF77 USD iShares Nein 0.40% 281 696 2 212 127 349 0.28 EPRA/NAREIT Asia Div+ IE00B1FZS244 USD iShares Nein 0.59% 210 787 2 365 89 128 0.44 DB Hedge Fund LU0434446976 CHF DB Ja 0.90% 198 660 2 509 79 179 0.57 SXI Real Estate Funds CH0105994401 CHF UBS Nein 0.45% 180 495 7 635 23 640 0.65 SXI Real Estate Funds CH0105994419 CHF UBS Nein 0.25% 100 860 441 228 708 0.81 CS Global Alternative Energy USD TR IE00B3YKW880 USD CS Nein 0.65% 75 612 1 187 63 701 0.96 EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+ IE00B0M63284 EUR iShares Nein 0.40% 69 931 996 70 212 0.27 CB FED Funds Effective Rate Index TR LU0378437767 USD Comstage Ja 0.10% 63 598 76 836 812 0.27

Basiswert ISIN Whr Anbieter Swap TER UmsatzinCHF Trades Ø Ø (in1000) Umsatz/Trade Spreadt