11.Jahrgang • Nr.8 24.April 2001 Dresdner UniversitätsJournal · Geo- und Hydrowissenschaften,...

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Dresdner UniversitätsJournal 11. Jahrgang • Nr. 8 24. April 2001 Werkstatt 21: Auf technisch Machbares aus Ethikgründen verzichten?........... Seite 3 Hochschulreform: Die Dresdner DHV-Gruppe hat anregende Argumente .......... Seite 5 28.April – Uni-Tag 2001: PAUL konzipiert und organisiert den Shuttle-Verkehr ...................... Seite 6 Synagoge Dresden: Die Bauarbeiten gehen zügig voran ........................................ Seite 12 Nun ist er da – der mit Spannung erwartete Empfehlungsbericht der Sächsischen Hochschulentwicklungs- kommission (SHEK). Nach dem ersten Lesen verfestigt sich der Eindruck, dass der Bericht vor allem ge- genüber dem Vorentwurf an Qualität und Ausgewogenheit deutlich gewonnen hat. Viele Dinge werden angeregt, die erwä- genswert sind; viele empfohlen, deren Umsetzung schon unterwegs ist, durch die Kommissionsempfehlung aber einen deutlichen Schub erfahren wird. Die kla- re Stellungnahme für Umorganisation der Ressourcen statt deren Liquidierung wird sicher auch die Staatsregierung ermuti- gen, gefasste Beschlüsse nochmals zu überdenken. Dies alles wird nicht auf dem offenen Markt geschehen. Wir treten ein in eine Zeit intensiver Gespräche. Zunächst innerhalb der Hochschule und dann auch mit der Staatsregierung. Aber ein Aspekt erscheint mir doch wichtig, öffentlich erörtert zu werden, weil er für die Übergabe des Berichtes die Schlagzeilen geliefert hat: „Die Volluniver- sität – ein Auslaufmodell“ tituliert eine Dresdner Tageszeitung. Von „unkontrol- liertem Wildwuchs an Fächern“ ist in einer anderen Kolumne die Rede. Die Technische Universität Dresden, die ihr Selbstverständnis und ihre Zukunfts- mission als „Volluniversität“ sieht, muss es eigenartig berühren, plötzlich als „Auslauf- modell“ deklariert zu werden, wo man doch andererseits Reformuniversität des Stifterverbandes für die deutsche Wissen- schaft ist, über die einzige medizinische Re- formfakultät in Deutschland verfügt und auch sonst über all die Jahre in Medien immer das Image einer progressiven und dem Neuen aufgeschlossenen Institution er- werben konnte. In solchen Fällen tut man gut daran, sich über den Inhalt des Begriffes Gedanken zu machen, um auszuschließen, dass man über verschiedene Dinge redet. Der Begriff „Volluniversität“ ist in der Tat mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt. Das wurde sogar in der Arbeit der SHEK sichtbar. Noch im Vorentwurf des Berichtes wird „von der einzigen Volluniversität des Landes, nämlich Leipzig“ gesprochen. Der Begriff „Volluniversität“ wird hier im Sinne einer vollen und tief gestaffelten Präsenz ei- nes geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächerspektrums gebraucht. Dass in Leipzig die Ingenieurwissen- schaften fehlen, stört bei der Definition offenbar nicht, denn in klassischer univer- sitärer Sicht galten die Ingenieurwissen- schaften lange Zeit lediglich als technische Umsetzungen wissenschaftlicher Lösungen, die für sich nicht den Anspruch auf „Wis- senschaft“ erheben durften. Daher organi- sierten sich die Ingenieure in eigenen In- stitutionen, die sie Polytechnika nannten. Auch die Technische Universität Dresden war einmal ein Königlich-Sächsisches Po- lytechnikum, bevor sie nach langem Kampf am Beginn des 20. Jahrhunderts den Status einer Technischen Hochschule und das Recht erhielt, den Titel „Dr.-Ing.“ zu verlei- hen. Das 20. Jahrhundert war dann gekenn- zeichnet vom Siegeszug der Technologie, die einher ging mit einer starken Ausdiffe- renzierung der ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. Die Technischen Hochschulen avancierten zu Technischen Universitäten, weil die Vielzahl der Fächer universitäre Ausmaße angenommen hatte. Sie avancier- ten zu einem „technischem Universum“, das aber ebenso nur eine Teilwelt war, wie es für das „geistige Universum“ – die klas- sischen und modernen Geistes- und Sozial- wissenschaften – schon lange galt. Aber bei- de Teilwelten entwickelten sich getrennt voneinander. Es bildeten sich unterschied- liche Denkweisen, Vokabulare und Sujets heraus, die kaum von der jeweils anderen Teilwelt Notiz nahmen. Nun stehen wir im 21. Jahrhundert und im Anfangsstadium einer naturwissen- schaftlich-technischen Entwicklung, die das Zusammenwirken der beiden Welten unabdingbar macht. Wenn die Entwick- lung der Gentechnik die Duplizierung höherer Lebewesen einschließlich des Menschen ermöglicht, wenn künstliche Vi- ren in die Blutbahn geschickt werden kön- nen, um Krebszellen gezielt zu zerstören, aber auch anderes zu bewirken, wenn man glaubt, schon bald über „denkende Maschinen“ zu verfügen oder ein Gehirn zu scannen und es auf einen anderen Trä- ger zu überführen, dann ist ein isoliertes Weiterentwickeln der technischen Teilwelt unverantwortlich. Diese Entwicklungen müssen nicht nur durch das enge Tor mo- ralischer Beurteilungen gehen, sie müssen auch rechtlich begleitet werden, bedürfen der begrifflichen Untersuchung und der öffentlichen Vermittlung. Dies kann auch die Gesamtheit der na- turwissenschaftlich-technischen Disziplinen nicht leisten. Dazu bedarf es der Koopera- tion und nicht etwa nur der Dienstleistung der Geistes- und Sozialwissenschaften. Diese Komplexität der zukünftigen Prob- leme erfordert das Zusammengehen vieler Einzeldisziplinen und braucht auch die ge- meinsame Institution, die dieses Zusam- menwirken entwickelt und steuert. Damit sind wir bei einem neuen Inhalt des Begriffes „Volluniversität“. Es geht nicht mehr um die Vollständigkeit des Fächer- spektrums einer Teilwelt, sondern um ein klug organisiertes Zusammenspiel unter- schiedlicher wissenschaftlicher Teilwelten: der technisch-naturwissenschaftlichen Teil- welt, in die auch die Medizin eingeschlos- sen werden muss, und der geistes- und so- zialwissenschaftlichen Teilwelt. Das ist die Idee, die dem Ausbau der Technischen Universität Dresden zur „Voll- universität“ durch die Sächsische Staatsre- gierung in den Jahren 1990 bis 1993 zu Grunde lag. Die SHEK tat gut daran, dies in ihrem Bericht „als eine kluge und weit- sichtige Entscheidung der sächsischen Hochschulpolitik in der 90er Jahren“ zu würdigen. Dass wir auf diesem Weg, Brücken zu bauen über geistige Schluchten, die in Jahr- hunderten gewachsen sind, erst am Anfang stehen, bescheinigt uns die Kommission, und niemand wird es bestreiten. Dass es aber im Wettbewerb universitärer Modelle auch diesen Typ einer Volluniversität geben muss, ist für die Zukunft der wissenschaft- lichen Entwicklung und damit auch für das Leben aller Menschen genauso sicher. Die Entwicklung der Wissenschaft ist of- fen. Es gibt kein „irdisches Superhirn“, wel- ches das endgültige Ziel kennt und den Weg dorthin optimieren könnte. Die Ziele der Wissenschaft ändern sich in der Zeit und in Abhängigkeit von den erreichten Ergebnis- sen. Von Zeit zu Zeit muss man innehalten und das richtige Vorgehen neu überdenken. Dazu bietet der Kommissionsbericht ei- nen guten Anlass, und die Technische Uni- versität Dresden wird diese Chance zu nut- zen wissen. Prof. Dr. rer. nat. habil. Achim Mehlhorn Rektor der TU Dresden Volluniversität – Auslaufmodell oder Zukunftsvision? Der neue Inhalt des Begriffes „Volluniversität“ bedarf des Zusammenspiels der wissenschaftlichen Teilwelten – auch für künfti- ge Textilmaschinenbauer,die hier ein TU-Praktikum durchführen. Foto: UJ/Eckold Bald ist es wieder soweit: Am 14. und 15. Mai findet im Hörsaalzentrum der TU Dresden die 11. Firmenkon- taktmesse statt. Die Organisation wird durch die bon- ding-Studenteninitiative durchgeführt. Doch was sich da an zwei Tagen ziem- lich schnell abspielt, erfordert eine um- fangreiche Vorbereitung. Alle Fäden in der Hand hat der Mes- seleiter Matthias Mahlendorf. Er koor- diniert und plant sämtliche Aktivitäten, die mit der Vorbereitung der Messe zu- sammenhängen. Diese herausfordern- de Aufgabe kostet einiges an Nerven und Zeit, bietet aber nach Abschluss ein Höchstmaß an Zufriedenheit und Er- leichterung. Daneben gibt es natürlich noch vie- le weitere interessante Aufgaben wie Messebau, Firmencafé, Studentencafé, Katalog-Gestaltung, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr. Für Studenten beson- ders interessant ist sicherlich der Mes- sekatalog. Er beinhaltet sämtliche Fir- men mit Kurzprofil, einen Zeitplan der Runden Tische, den Standplan und vie- le andere wissenswerte Informationen. Zur Messevorbereitung braucht man sich eigentlich bloß noch die Wunsch- firmen herauszusuchen und mit Hilfe des Standplanes gezielt anzusteuern. Natürlich sollte man sich vorher ein paar Fragen überlegt haben. Im Allge- meinen sind die Firmenleute sehr freundlich und beantworten gern alle Fragen. Doch zumindest sollte man wis- sen, was die Firma anbietet. Darüber kann man sich auch bei den „Runden Tischen“ informieren. Im Ge- gensatz zum letzten Jahr, als die Firmen noch Einzelvorträge hielten, gibt es auf der 11. Firmenkontaktmesse in diesem Jahr das Konzept des Runden Tisches. Hierbei stellen sich maximal vier Fir- men gemeinsam vor, die einer ähnli- chen Branche angehören. So werden besonders gut Unterschiede in be- stimmten Fragen deutlich. Außerdem erhalten auch kleinere Unternehmen eine Chance, vor größerem Publikum zu sprechen, da bisher deren Vorträge nicht so gut besucht waren. PI Firmenkontaktmesse bietet Chance für Studies und Unternehmen DKV 1/110 Schaufuß 1/54 FBVH Härter 1/65

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Dresdner

UniversitätsJournal

11. Jahrgang • Nr. 8 24.April 2001

Werkstatt 21:Auf technisch Machbares ausEthikgründen verzichten?........... Seite 3

Hochschulreform:Die Dresdner DHV-Gruppehat anregende Argumente.......... Seite 5

28.April – Uni-Tag 2001:PAUL konzipiert und organisiertden Shuttle-Verkehr ...................... Seite 6

Synagoge Dresden:Die Bauarbeiten gehenzügig voran ........................................ Seite 12

Nun ist er da – der mitSpannung erwartete Empfehlungsbericht derSächsischen Hochschulentwicklungs-kommission (SHEK).

Nach dem ersten Lesen verfestigt sich derEindruck, dass der Bericht vor allem ge-genüber dem Vorentwurf an Qualität undAusgewogenheit deutlich gewonnen hat.Viele Dinge werden angeregt, die erwä-genswert sind; viele empfohlen, derenUmsetzung schon unterwegs ist, durchdie Kommissionsempfehlung aber einendeutlichen Schub erfahren wird. Die kla-re Stellungnahme für Umorganisation derRessourcen statt deren Liquidierung wirdsicher auch die Staatsregierung ermuti-gen, gefasste Beschlüsse nochmals zuüberdenken.

Dies alles wird nicht auf dem offenenMarkt geschehen. Wir treten ein in eine Zeitintensiver Gespräche. Zunächst innerhalbder Hochschule und dann auch mit derStaatsregierung.

Aber ein Aspekt erscheint mir dochwichtig, öffentlich erörtert zu werden, weiler für die Übergabe des Berichtes dieSchlagzeilen geliefert hat: „Die Volluniver-sität – ein Auslaufmodell“ tituliert eineDresdner Tageszeitung. Von „unkontrol-liertem Wildwuchs an Fächern“ ist in eineranderen Kolumne die Rede.

Die Technische Universität Dresden, dieihr Selbstverständnis und ihre Zukunfts-mission als „Volluniversität“ sieht, muss eseigenartig berühren, plötzlich als „Auslauf-modell“ deklariert zu werden, wo mandoch andererseits Reformuniversität desStifterverbandes für die deutsche Wissen-schaft ist, über die einzige medizinische Re-formfakultät in Deutschland verfügt undauch sonst über all die Jahre in Medien

immer das Image einer progressiven unddem Neuen aufgeschlossenen Institution er-werben konnte.

In solchen Fällen tut man gut daran, sichüber den Inhalt des Begriffes Gedanken zumachen, um auszuschließen, dass manüber verschiedene Dinge redet.

Der Begriff „Volluniversität“ ist in der Tatmit unterschiedlichen Bedeutungen belegt.

Das wurde sogar in der Arbeit der SHEKsichtbar. Noch im Vorentwurf des Berichteswird „von der einzigen Volluniversität desLandes, nämlich Leipzig“ gesprochen. DerBegriff „Volluniversität“ wird hier im Sinneeiner vollen und tief gestaffelten Präsenz ei-nes geistes- und sozialwissenschaftlichenFächerspektrums gebraucht.

Dass in Leipzig die Ingenieurwissen-schaften fehlen, stört bei der Definitionoffenbar nicht, denn in klassischer univer-sitärer Sicht galten die Ingenieurwissen-schaften lange Zeit lediglich als technischeUmsetzungen wissenschaftlicher Lösungen,die für sich nicht den Anspruch auf „Wis-senschaft“ erheben durften. Daher organi-sierten sich die Ingenieure in eigenen In-stitutionen, die sie Polytechnika nannten.Auch die Technische Universität Dresdenwar einmal ein Königlich-Sächsisches Po-lytechnikum, bevor sie nach langem Kampfam Beginn des 20. Jahrhunderts den Statuseiner Technischen Hochschule und dasRecht erhielt, den Titel „Dr.-Ing.“ zu verlei-hen.

Das 20. Jahrhundert war dann gekenn-zeichnet vom Siegeszug der Technologie,die einher ging mit einer starken Ausdiffe-renzierung der ingenieurwissenschaftlichenDisziplinen. Die Technischen Hochschulenavancierten zu Technischen Universitäten,weil die Vielzahl der Fächer universitäreAusmaße angenommen hatte. Sie avancier-ten zu einem „technischem Universum“,das aber ebenso nur eine Teilwelt war, wiees für das „geistige Universum“ – die klas-sischen und modernen Geistes- und Sozial-

wissenschaften – schon lange galt. Aber bei-de Teilwelten entwickelten sich getrenntvoneinander. Es bildeten sich unterschied-liche Denkweisen, Vokabulare und Sujetsheraus, die kaum von der jeweils anderenTeilwelt Notiz nahmen.

Nun stehen wir im 21. Jahrhundert undim Anfangsstadium einer naturwissen-schaftlich-technischen Entwicklung, diedas Zusammenwirken der beiden Weltenunabdingbar macht. Wenn die Entwick-lung der Gentechnik die Duplizierunghöherer Lebewesen einschließlich desMenschen ermöglicht, wenn künstliche Vi-ren in die Blutbahn geschickt werden kön-nen, um Krebszellen gezielt zu zerstören,aber auch anderes zu bewirken, wennman glaubt, schon bald über „denkendeMaschinen“ zu verfügen oder ein Gehirnzu scannen und es auf einen anderen Trä-ger zu überführen, dann ist ein isoliertesWeiterentwickeln der technischen Teilweltunverantwortlich. Diese Entwicklungenmüssen nicht nur durch das enge Tor mo-ralischer Beurteilungen gehen, sie müssenauch rechtlich begleitet werden, bedürfender begrifflichen Untersuchung und deröffentlichen Vermittlung.

Dies kann auch die Gesamtheit der na-turwissenschaftlich-technischen Disziplinen

nicht leisten. Dazu bedarf es der Koopera-tion und nicht etwa nur der Dienstleistungder Geistes- und Sozialwissenschaften.

Diese Komplexität der zukünftigen Prob-leme erfordert das Zusammengehen vielerEinzeldisziplinen und braucht auch die ge-meinsame Institution, die dieses Zusam-menwirken entwickelt und steuert.

Damit sind wir bei einem neuen Inhaltdes Begriffes „Volluniversität“. Es geht nichtmehr um die Vollständigkeit des Fächer-spektrums einer Teilwelt, sondern um einklug organisiertes Zusammenspiel unter-schiedlicher wissenschaftlicher Teilwelten:der technisch-naturwissenschaftlichen Teil-welt, in die auch die Medizin eingeschlos-sen werden muss, und der geistes- und so-zialwissenschaftlichen Teilwelt.

Das ist die Idee, die dem Ausbau derTechnischen Universität Dresden zur „Voll-universität“ durch die Sächsische Staatsre-gierung in den Jahren 1990 bis 1993 zuGrunde lag. Die SHEK tat gut daran, dies inihrem Bericht „als eine kluge und weit-sichtige Entscheidung der sächsischenHochschulpolitik in der 90er Jahren“ zuwürdigen.

Dass wir auf diesem Weg, Brücken zubauen über geistige Schluchten, die in Jahr-hunderten gewachsen sind, erst am Anfangstehen, bescheinigt uns die Kommission,und niemand wird es bestreiten. Dass esaber im Wettbewerb universitärer Modelleauch diesen Typ einer Volluniversität gebenmuss, ist für die Zukunft der wissenschaft-lichen Entwicklung und damit auch für dasLeben aller Menschen genauso sicher.

Die Entwicklung der Wissenschaft ist of-fen. Es gibt kein „irdisches Superhirn“, wel-ches das endgültige Ziel kennt und den Wegdorthin optimieren könnte. Die Ziele derWissenschaft ändern sich in der Zeit und inAbhängigkeit von den erreichten Ergebnis-sen. Von Zeit zu Zeit muss man innehaltenund das richtige Vorgehen neu überdenken.

Dazu bietet der Kommissionsbericht ei-nen guten Anlass, und die Technische Uni-versität Dresden wird diese Chance zu nut-zen wissen. Prof. Dr. rer. nat. habil.

Achim MehlhornRektor der TU Dresden

Volluniversität – Auslaufmodell oderZukunftsvision?

Der neue Inhalt des Begriffes „Volluniversität“ bedarf des Zusammenspiels der wissenschaftlichen Teilwelten – auch für künfti-ge Textilmaschinenbauer,die hier ein TU-Praktikum durchführen. Foto:UJ/Eckold

Bald ist es wieder soweit:Am 14. und 15. Mai findetim Hörsaalzentrum der TUDresden die 11. Firmenkon-taktmesse statt.

Die Organisation wird durch die bon-ding-Studenteninitiative durchgeführt.Doch was sich da an zwei Tagen ziem-lich schnell abspielt, erfordert eine um-fangreiche Vorbereitung.

Alle Fäden in der Hand hat der Mes-seleiter Matthias Mahlendorf. Er koor-diniert und plant sämtliche Aktivitäten,die mit der Vorbereitung der Messe zu-sammenhängen. Diese herausfordern-de Aufgabe kostet einiges an Nerven

und Zeit, bietet aber nach Abschluss einHöchstmaß an Zufriedenheit und Er-leichterung.

Daneben gibt es natürlich noch vie-le weitere interessante Aufgaben wieMessebau, Firmencafé, Studentencafé,Katalog-Gestaltung, Öffentlichkeitsarbeitund vieles mehr. Für Studenten beson-ders interessant ist sicherlich der Mes-sekatalog. Er beinhaltet sämtliche Fir-men mit Kurzprofil, einen Zeitplan derRunden Tische, den Standplan und vie-le andere wissenswerte Informationen.Zur Messevorbereitung braucht mansich eigentlich bloß noch die Wunsch-firmen herauszusuchen und mit Hilfedes Standplanes gezielt anzusteuern.Natürlich sollte man sich vorher einpaar Fragen überlegt haben. Im Allge-

meinen sind die Firmenleute sehrfreundlich und beantworten gern alleFragen. Doch zumindest sollte man wis-sen, was die Firma anbietet.

Darüber kann man sich auch bei den„Runden Tischen“ informieren. Im Ge-gensatz zum letzten Jahr, als die Firmennoch Einzelvorträge hielten, gibt es aufder 11. Firmenkontaktmesse in diesemJahr das Konzept des Runden Tisches.Hierbei stellen sich maximal vier Fir-men gemeinsam vor, die einer ähnli-chen Branche angehören. So werdenbesonders gut Unterschiede in be-stimmten Fragen deutlich. Außerdemerhalten auch kleinere Unternehmeneine Chance, vor größerem Publikumzu sprechen, da bisher deren Vorträgenicht so gut besucht waren. PI

Firmenkontaktmesse bietet Chance für Studies und Unternehmen

DKV

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 2

ImpressumHerausgeber des „ Dresdner Universitätsjournals“:

Der Rektor der Technischen Universität Dresden.

V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.

Besucheradresse der Redaktion:

Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,

Tel. (03 51)4 63 - 28 82. Fax: (03 51)4 63 - 71 65,

E-Mail: uni_ [email protected].

Vertrieb: Petra Kaatz, Universitätsmarketing,

Tel. (03 51)4 63 - 6656, Fax: (03 51)4 63 - 7791.

Anzeigenverwaltung:

Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt,

Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden,

Tel. : (03 51) 31 99- 26 70, Fax: (03 51)3 17 99 36;

E-Mail: [email protected].

Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmen

nicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Für

den Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-

antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrende

Kürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nur

mit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.

Redaktionsschluss: 12. April 2001.

Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen: IMAGIC,

Publigraphische Systeme, Dresden.

Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,

Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Das Universitätsjournal erscheint be-ginnend mit dieser Ausgabe in einemneuen Gewand. Das bisherige Layout,dessen gestalterisches Grundkonzepteiner Dresdner Tageszeitung entlehntwar, hatte sechs Jahre Bestand. Nun istes für das Zweiwochenblatt einer derreformfreudigsten UniversitätenDeutschlands an der Zeit, ein zeit-gemäßes Gesicht zu zeigen. Unserneues Layout soll visuell gerade jeneWerte transportieren, für die die TUDresden in den vergangenen Jahrenbekannt wurde: Innovationsfreude undSeriosität,Weltoffenheit bei eigenemProfil.Wir wollen Gesicht zeigen in

doppeltem Sinne.Vielleicht wird nichtjeder unserer Leser sofort Gefallenam neuen Layout finden – mancherwertschätzt Gewohntes und Bewähr-tes derart, dass ihm Neuerungenschwer fallen. Dennoch: Unser jetzigesGesicht ist offen, modern, vor allem ei-genständig – nicht nur bei einer einzi-gen, sondern bei über zwanzig auchinternationalen Zeitungen holten wiruns Layout-Anregungen, analysiertenTendenzen.Wir hoffen, dass so unserBemühen um inhaltlich-redaktionelleVielfalt und Ernsthaftigkeit mit demneuen UJ-Layout noch besser umge-setzt wird. M. B.

Semesterstart mit neuem Layout

Alexander West erhielt als Erster das zweisprachige deutsch-italienische DoppeldiplomDresden/Trento in Wirtschaftswissenschaften

Globalisierung und Internationalisierungdes Studiums – aktuelle Trends, aber oftnur als „Leerformeln“ gebraucht. Kon-kret erlebbar wurde die internationaleDimension universitären Studiums in ei-nem zusammenwachsenden Europa, alsder Rektor der TU Dresden, MagnifizenzMehlhorn, zu Beginn der Senatssitzungam 11. April 2001 Alexander West alserstem Absolventen der Wirtschaftswis-senschaften mit einem deutsch-italieni-schen Doppeldiplom-Abschluss die Ur-kunde über die Verleihung des Diplomsim Studiengang Verkehrswirtschaft unddas zweisprachige Zeugnis überreichenkonnte. Die Urkunde über die Verleihungder Laurea in Economia e Commerciohatte Herr West bereits vor zwei Monatenvon der Universität Trento erhalten.

Nach intensiven Vorabstimmungen inDresden und Trento war es 1997 soweit:Die Rektoren Professor Massimo Egidiund Professor Achim Mehlhorn unter-zeichneten eine Vereinbarung über dieZusammenarbeit zwischen der Universitàdegli Studi di Trento und der Techni-schen Universität Dresden auf dem Ge-biet des wirtschaftswissenschaftlichenStudiums. Beide Universitäten verpflich-ten sich darin insbesondere, ihren Stu-dierenden in wirtschaftswissenschaftli-chen Studiengängen die Möglichkeit zugeben, einen doppelten Universitätsab-schluss („Doppeldiplom“) zu erwerben.Das Modell ist so einfach wie überzeu-gend: Nachdem die Diplomvorprüfungbzw. das Examen „insegnamenti fonda-mentali“ erfolgreich an der Heimatuni-versität abgeschlossen und parallel dazueine 4-semestrige intensive Sprachvor-bereitung absolviert wurde, wird ein Teildes Hauptstudiums (in der Regel der ers-

te) an der Gastuniversität durchgeführt.Etwa 70 Prozent der in der Prüfungsord-nung der Gastuniversität im Hauptstudi-um vorgesehenen Prüfungen müssen hiererfolgreich abgelegt werden. Dafür sindim Regelfall drei Semester vorgesehen.Bei der Vermittlung eines Praktikumszwischen den Semestern werden die Stu-dierenden durch die Gastuniversität un-terstützt.

Ein zweiter Teil des Hauptstudiumswird an der Heimatuniversität durchge-führt; ca. 40 Prozent der in der Prü-fungsordnung der Heimatuniversität imHauptstudium vorgesehenen Prüfungs-leistungen müssen dabei erbracht wer-den. Diplomarbeit bzw. Tesi di Laureakönnen an der Heimat- oder an der Gast-universität geschrieben und eingereichtwerden. Eine Kurzfassung ist in der je-weils anderen Sprache einzureichen.

Eine Präsentation der Ergebnisse mitanschließender Disputation findet an je-der der beiden Universitäten statt. Stattkomplizierter Konstruktionen setzt die-ses Modell auf die gegenseitige Anerken-

nung der jeweiligen Prüfungsordnungder Partneruniversität und die Vergleich-barkeit der Leistungen auf der Grundla-ge des European Credit Transfer Systems(ECTS). Mit dem erfolgreichen Abschlussdes Studiums erwerben die Absolventendas Diplom der TU Dresden und die Lau-rea der Universität Trento. Neben denbeiden Urkunden wird ein zweisprachi-ges Zeugnis mit Aufstellung aller in Dres-den und Trento abgelegten Prüfungenausgehändigt.

Alexander West gehörte zur erstenkleinen Gruppe Dresdner Studierender,die bereits über die fachlichen undsprachlichen Voraussetzungen verfügten,um sofort im Hauptstudium in Trentostarten zu können. Er war der Schnellste.Mittlerweile hat er seine Tätigkeit als wis-senschaftlicher Mitarbeiter an der Pro-fessur für Verkehrswirtschaft und inter-nationale Verkehrspolitik bei Prof. Dr.Bernhard Wieland aufgenommen. Die in-ternationale Dimension seines Studiumsist dabei für ihn eine exzellente Start-plattform. Prof. Dr.Wolfgang Uhr

Internationalisierung isthier keine Leerformel

Alexander West erhielt als erster Absolvent ein deutsch-italienisches Doppel-diplom auf wirtschaftswisssenschaftlichem Gebiet. Foto:UJ/Eckold

Vor zehn Jahren,am 17.April 1991,begann AlfredPost seine Tätigkeit alsKanzler der TU Dresden.

Vielstimmiger Gesang aus Professoren-kehlen leitete den Tag im Rektorats-vestibül ein. Im Senatssaal dann viele an-erkennende Worte zum 10-jährigenDienstjubiläum des TU-Kanzlers AlfredPost. Magnifizenz erinnerte in einer herz-lichen Festrede daran, dass sich die Uni-versität vor zehn Jahren in der kritisch-sten Phase des Umbruchs befand. Diealten Kräfte waren langsam verschwun-den, an neuen mangelte es. Zu Postgewandt sagte er: „Sie haben mit großerErfahrung, mit Augenmaß, mit unge-heuerem strategischen Geschick und miteiner unglaublichen Energie und Dyna-mik die Ärmel hoch gekrempelt undbuchstäblich Tag und Nacht gearbeitet,um die neue Personalstruktur und dieneue Verwaltungsstruktur dieser Univer-sität zu schaffen ... Dabei waren Ihnennicht nur Ihre Tüchtigkeit, Ihr Ideen-reichtum, Ihre besonders hervorzuhe-bende Fähigkeit zu hochkomplexer Par-allelarbeit, Ihr Geschick, Menschen zumotivieren und Ihren Zielen dienstbar zumachen, eine große Hilfe. Ebenso wich-tig waren Ihr diskursives und argumen-tatives Talent, Ihr strategisches Geschickund Ihr diplomatischer Charme.“ DerRektor betonte, dass man als Entscheidernicht „Everybodys Darling“ sein könne.Man müsse Konflikte bewusst in Kaufnehmen und diese auch aushalten, es seidenn, man ist arrogant, ignorant oderstumpf. „Keine dieser drei Eigenschaftenhabe ich je bei Ihnen entdeckt und ver-sichere Sie – sicher auch im NamenIhrer Gratulanten – meiner Hochachtungund meines Respekts vor Ihrer ge-

schickten Mischung aus Konsequenz undFlexibilität, aus harter Entscheidung zu-erst und partieller Rücknahme danach,für Ihr Gespür, den Richtigen zu fördern,das Erfolgversprechende einzuleiten undauf ungewöhnlich vielen Feldern – füreinen Juristen eine sensationelle Eigen-schaft – schnell das Wichtige zu erfassen,Kompetenz und Urteilsfähigkeit zu ge-winnen und ohne Zögern und ängstlichesTaktieren festlegend zu entscheiden.“ MitBlick auf das kommende „ziemlich wich-tige Jahr für unsere Universität“ betonteProfessor Achim Mehlhorn: „Deshalbwünschen wir Ihnen alle Kraft für einenochmalige Offensive. Gesundheit undIhre sprichwörtliche Zähigkeit, Ihr stra-tegisches Genie und Ihre glücklicheFähigkeit, aufgebauten Frust bei fröhli-chem Gespräch aufzulösen, zu karikie-ren und wegzulachen, mögen Sie wie bis-her begleiten.“

In seiner Erwiderung dankte AlfredPost allen, die ihm das erfolgreiche Ar-beiten in den letzten zehn Jahren ermög-licht hätten. „An erster Stelle stehen mei-ne Frau und meine Familie, die esertragen haben, dass ich so viel Zeit aufdie Arbeit für die TU Dresden verwandthabe.“ Karsten Eckold

Mit strategischem Geschickund diplomatischem Charme

Unter der Schirmherrschaft des Staats-ministers für Kultus, Dr. Matthias Rößler,fand auch in diesem Jahr der SächsischeInformatikwettbewerb statt.

Der Aufruf zum Wettstreit im Septem-ber 2000 richtete sich an alle informa-tikinteressierten Schüler und Auszubil-dende Sachsens. Durch das Engagementdes Schülerrechenzentrums Dresdenwurde 1993 erstmals an den Gymnasi-en der „Dresdner Informatikwettbe-werb“ durchgeführt. Für die Mittel-schulen fand auf Initiative desArbeitskreises Informatik Oberlausitz1996 zum ersten Mal die Kreisolympia-de Informatik „Informatik mit Profil“statt. Der aus diesen Vorläufern ent-standene Sächsische Informatikwettbe-werb gliedert sich in einen Wettbe-werbsteil Förderschule/Mittelschule undeinen Teil Gymnasium. Je nach Schulartwerden Aufgaben zur Algorithmierung

und Programmierung bzw. Nutzung vonSoftwarewerkzeugen vorgegeben. Diesächsischen Landessieger benennen ge-trennte Juries.

In einer am 31. Januar abgeschlos-senen regionalen 1. Stufe wurden die je-weils Schulbesten ermittelt, welche sichdamit für die 2. Stufe qualifizierten. ImWettbewerbsteil Gymnasien beteiligtensich 300 Schüler aus 58 Schulen – 72von ihnen schafften den Sprung in dieLeistungsstufe 2. Austragungsort der 2.Stufe war die Fakultät Informatik derTechnischen Universität Dresden. Vom26. bis 28. März beantworteten dieSchüler der verschiedenen Klassenstu-fen der Gymnasien an je einem Tag Auf-gabenstellungen in Klausurform. DieAufgaben stellte eine Kommission unterLeitung von Professor Erwin Stoschek(TU Dresden, Fakultät Informatik) zu-sammen. Für die Lösung der Aufgaben

standen den Schülern 4 Stunden (240min) zur Verfügung. Für die größereTeilnehmeranzahl der Förder- und Mit-telschulen wurde die 2. Stufe im Zeit-raum vom 1. bis 24. März durchgeführt.

Mit dem Sächsischen Informatikwett-bewerb, welcher unter Vorsitz von Stef-fi Heinicke vom SchülerrechenzentrumDresden beispielgebend organisiertwurde, ist eine landesweite Vergleichs-möglichkeit geschaffen. Unterstützunggab es u. a. vom Sächsischen Staatsmi-nisterium für Kultus, vom SächsischenStaatsministerium für Soziales, Gesund-heit, Jugend und Familie und von denUniversitäten in Dresden und Leipzig.Mehr als 400 Lehrer und ehrenamtlicheWettbewerbshelfer aus Sachsen warenan der Durchführung beteiligt. Die Aus-zeichnungsveranstaltung der Landesbes-ten findet am 19. Mai in Bautzen statt.

Silvia Kapplusch

Wieder Sächsischer Informatikwettbewerb

Kanzler Alfred Post (l.) und Rektor Profes-sor Achim Mehlhorn. Foto:UJ/Eckold

Zum Thema „Informationsgesellschaft inSachsen – Datenschutz und Informati-onsfreiheit als Standortfaktor“ beratenDatenschutzexperten am 2. Mai an derTU Dresden. An der Podiumsdiskussionnehmen unter anderem teil:

Professor Spiros Simitis (ehemaligerDatenschutzbeauftragter Hessens und EU-Berater Datenschutzrichtlinie), Professor

Alfred Büllesbach (Konzernbeauftragterfür Datenschutz, DaimlerChrysler), Dr.Alexander Dix (Landesbeauftragter fürDatenschutz und Akteneinsicht, Bran-denburg) und Jörg Tauss, Sprecher derBundestagsfraktion der SPD für Neue Me-dien. Die Moderation übernimmt Tho-mas Jurk, SPD-Fraktionsvorsitzender imSächsischen Landtag.

Die gemeinsame Veranstaltung der TU-Fakultät Informatik und SPD-Landtags-fraktion beginnt 11 Uhr im Raum 172,Hans-Grundig-Str. 25. Karsten Eckold

Nähere Informationen über Pro-fessor Andreas Pfitzmann, Fakultät

Informatik,Telefon (03 51) 463-82 77,E-Mail: [email protected]

Datenschutz im Disput

Page 3: 11.Jahrgang • Nr.8 24.April 2001 Dresdner UniversitätsJournal · Geo- und Hydrowissenschaften, FR Geowissenschaften, Institut für Geographie, Herrn Prof. Dr. W. Killisch, 01062

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Seit dem Industriezeitalterschreitet der technische Fortschritt mit großen Schritten voran – hat es jemals technisch Machba-res gegeben, das aber aus ethischen Gründen nicht realisiert wurde? Ein Gespräch mit ProfessorThomas Hänseroth.

Debatten vor allem über Kernenergie undGentechnologie schürten in der Vergan-genheit Ängste und warfen vor allem ethi-sche Fragen auf. Auf der anderen Seitebedeuten neue Technologien aber auchChancen für die Entwicklung derMenschheit. Das Universitätsjournalsprach mit Professor Thomas Hänseroth,Mitglied des Zentrums für Interdiszip-linäre Technikforschung und Lehrstuhl-inhaber für Technikgeschichte an derTechnischen Universität Dresden, überÄngste, Risiken und Chancen neuer Tech-nologien in Vergangenheit und Gegen-wart.

Hat es in der Geschichte jemals tech-nische Neuerungen gegeben, die aus ethi-schen Gründen kommerziell nicht nutzbargemacht worden sind?

Widerstände gegen Technik hat esschon immer gegeben, aber nicht einBeispiel, wo neue Technologien deshalbnicht umgesetzt wurden. Ethische Vor-behalte seitens einzelner Gruppen gabes, aber andere Beweggründe, so zumBeispiel im Industriezeitalter die Frageder sozialen Verträglichkeit von neuenTechniken, waren von größerer Bedeu-tung.

Können Sie Beispiele nennen, wo Tech-nik für politische Zwecke missbraucht wor-den ist?

Man muss sich von dem gängigen Bildlösen, dass Wissenschaftler vom Staatmissbraucht werden. Bei fast allen wich-tigen Technologien gerade in der Zeit desNationalsozialismus und der DDR kannman nachweisen, dass hier Wissen-schaftler und Techniker oft um jedenPreis bemüht waren, ihre technischenEntwicklungen an den Mann zu bringenund voranzutreiben. Ein klassisches Bei-spiel ist die Ammoniaksynthese zur Ge-winnung von Stickstoff „aus der Luft“nach dem Haber-Bosch-Verfahren. Esdiente im Ersten Weltkrieg zur Ablösungvon Natursalpeter bei der Sprengstoff-herstellung. Der Krieg wäre für Deutsch-land nach zwei Jahren zu Ende gewesen,wenn es nicht gelungen wäre, diese neueEntwicklung so schnell für den Gebrauchflott zu machen.

Gab es Beispiele, wo Menschen Angstvor technischen Errungenschaften hatten?

Neben militärischen Techniken habenauch zivile Techniken immer Ängste aus-gelöst. Man hat zum Beispiel Angst vorDampfkesselexplosionen gehabt. Vor Ei-senbahnunfällen hat man Angst gehabtoder vor Brückeneinstürzen. Aber manist nie auf den Gedanken gekommen, kei-ne Brücken mehr zu bauen oder keineEisenbahnen mehr fahren zu lassen.

Macht Technik den Menschen heutemehr Angst?

Ein Bild aus der Technikgeschichte be-schreibt die Technikentwicklung treffend:Die Fortschritte in der Eisenbahntechnikwaren immer gekoppelt an die Fort-schritte der Bremstechnik. Die großentechnischen Systeme, die unsere Zeit prä-gen, bergen ganz andere Gefahrenpoten-ziale. Das Vorantreiben von Technik istaber auch heute von reflexiven Überle-gungen begleitet. In den letzten Jahr-zehnten hat sich in Europa die Wirtschaftweg von der Industrie und hin zumDienstleistungssektor entwickelt. Da-durch sind immer weniger Menschen mitder Welt der Industrie und dem „Ma-chen“ von Technik vertraut. Es gibt mehrVorbehalte gegen technische Entwick-lungen, aus dem trivialen Grund, weilman mit ihr nicht umgehen kann und sieeinem fremd geworden ist. Technik wirdheute auch mit ganz anderen Leitbildernund Vorstellungen verknüpft. Ein Bei-spiel: Mercedes hat noch in den siebzi-ger Jahren für die S-Klasse mit einem ne-gativen Lenkrollradius geworben. BMWwirbt heute mit dem Slogan: Wir bauenkeine Autos. Wir bauen Träume.

Sehen Sie Ihre Aufgabe im Zentrum fürInterdisziplinäre Technikforschung darin,Technikern und Wissenschaftlern diesenWandel vor Augen zu führen?

Auch, denn Techniker in Deutschlandverstehen es kaum, über technische Pa-rameter hinaus auf Kundenwünsche ein-zugehen. Ein klassisches Beispiel ist dasMP3-Verfahren, ein Verfahren, mit demman aus dem Internet Daten runterladenkann. Die wenigsten wissen, dass dies inDeutschland an einem Fraunhofer-Insti-tut in Nürnberg von einem Mathematikerentwickelt worden ist. Er hat das ent-wickelt, um für die Wissenschaft be-stimmte Datensätze kontrollieren zu kön-nen. Zu einem Massenkonsumartikel mitjährlichen Milliardenumsätzen ist es inden USA entwickelt worden. Das ist ty-pisch für den Umgang mit technischenInnovationen in Deutschland. Es fehlt diePhantasie, wie man neue Technologienvermarkten kann. Im Zentrum für inter-disziplinäre Technikforschung sollen sichdie verschiedenen Wissenschaftsbereichebegegnen und dadurch effektiver arbei-ten.

Die Fragen stellte Dörte Grabbert.

Ist jemals auf das technischMachbare aus ethischenGründen verzichtet worden?

Mitunter prallen die Auffassungen von Ethik und Technik hart aufeinander. DerKommerz schlichtete bisher jedoch immer. Repro: tosa

Professor Thomas Hänseroth.Foto:UJ/Eckold

Bioreaktoren werden vonBioverfahrenstechnikstuden-ten über PC und Modemvon zu Hause aus gesteu-ert und kontrolliert

Dank moderner Datenübertragungstech-nik können Bioreaktoranlagen in derBioverfahrenstechnik mit geeigneter Soft-ware vom Heimcomputer aus kontrolliertund gesteuert werden. Wo früher insLabor gegangen werden musste, kannman heute sonntags nach dem Frühstückvon zu Hause aus kontrollieren, ob nochalles ordentlich läuft. Auch an der Pro-fessur für Bioverfahrenstechnik ist diesjetzt möglich. Der Computer, der die Fer-mentationsparameter kontrolliert undsteuert, wird über ein Modem an das Te-lefonnetz der TU angeschlossen. Mit Hil-fe des Programmes pc-Anywhere, das so-wohl auf dem PC der Bioreaktoren alsauch auf den Computern der Studenteninstalliert ist, können dann vom Compu-ter der Studenten aus über Telefonleitungdie Bioreaktoren kontrolliert und ge-steuert werden. So lassen sich alle aufdem PC der Bioreaktoren erfassten Da-ten einsehen bzw. alle über Sensorenerfassten Regelgrößen von außen an-steuern, soweit dies versuchsbedingt er-forderlich ist. Beispielsweise sind diessolche Parameter wie der Sauerstoffein-trag (über die Rührerdrehzahl), der pH-Wert und die Temperatur.

In der Bioverfahrenstechnik werdenBakterien und Pilze, neuerdings auchpflanzliche Zellen in Bioreaktoren kulti-viert. Das sind technische Systeme, in de-nen die Milieubedingungen für die zukultivierenden Organismen an dasWachstum und die Produktbildung opti-mal angepasst werden müssen. Bei-spielsweise sind dies die Sauerstoffver-sorgung durch Rühren und Begasen, dieTemperatur, der pH-Wert, die Zuführung

von Nährmedien. Am Institut für Lebens-mittel- und Bioverfahrenstechnik der Fa-kultät Maschinenwesen führen Studentenunter anderem Praktika, Beleg- undDiplomarbeiten auf dem Gebiet der En-zymgewinnung mit Pilzkulturen bzw. derProduktgewinnung mit pflanzlichen Zell-kulturen durch. Mit den derzeit an derProfessur für Bioverfahrenstechnik pro-duzierten Enzymen können Cellulose undXylan abgebaut bzw. modifiziert werden.Gemeinsam mit der Professur für Holz-und Faserwerkstofftechnik wird mit die-sen biotechnischen Produkten die enzy-matische Modifikation von Lignocellulo-sen untersucht. Dieses Verfahren dientdazu, biologisch abbaubare Werkstoffeohne den Zusatz von chemisch syntheti-sierten Bindemitteln herzustellen. Außer-dem werden aktuell auch Pflanzenzellenzur Produktgewinnung kultiviert, zumBeispiel um mit Lavendelzellen Ros-marinsäure zu gewinnen.

Zur Ausbildung im kleintechnischenMaßstab sowie für Forschungsprojektewurden dazu in der VVT-Technikumshal-le zwei moderne 80-Liter-Bioreaktoran-lagen installiert. Die Versuchsdauer einesdiskontinuierlichen Prozesses beträgt beider Enzymgewinnung mit Pilzen ca. 5 bis7 Tage, bei der Kultivierung von Pflan-zenzellen ca. 7 bis 14 Tage. Schon hier-aus ist ersichtlich, dass die Betreuungsehr zeitaufwändig sein kann. Auch ist esnicht immer möglich, den Zeitpunkt fürnotwendige Umstellungen von vornhereinzu kennen. Andererseits ist die personel-le Kapazität begrenzt. Mit dem Zugriff aufdie Daten und die Steuerung von außer-halb können die Versuche nun wesent-lich besser betreut werden. Es macht denStudenten verständlicherweise auch mehrFreude, den Versuch von zu Hause zukontrollieren und nur noch zum „Pro-beziehen“ und zur mikrobiologischenKontrolle in das Technikum gehen zumüssen. Das wiederum kann ihnen nochkein PC abnehmen. Dr. Gerhard Kerns

Vom »Wohnzimmer« ausden Bioreaktor steuern

Die künftigen Bioverfahrenstechniker Arnd Knoll (l.) und Lars Renner beim „Probezie-hen“ vor Ort. Foto: UJ/Eckold

Ein Roboterarm aus Kohlenstoff-Fasernwar eines der von der internationalenFachwelt am meisten bewunderten Aus-stellungsstücke auf der JEC, der welt-größten Messe für Verbundwerkstoffe,die Ende März in Paris stattfand.

Entwickelt wurde das Bauteil von For-schern der Fa. HIGHTEX Verstärkungs-strukturen GmbH und des Instituts fürPolymerforschung Dresden e. V. (IPF).

Mit einem Gewicht von 19 kg ist derRoboterarm erheblich leichter als einanaloges Teil aus Aluminium, das bei

gleichen mechanischen Eigenschaften 56kg auf die Waage bringt. Die Vorteile desgeringen Gewichts hinsichtlich der Sen-kung des Energieverbrauchs beim Ein-satz liegen auf der Hand. Häufig jedochkönnen sich heute Bauteile aus Kohlen-stoff-Faser-Verbunden trotzdem nochnicht durchsetzen – die Material- undHerstellungskosten sind oft noch zu hochund dadurch mit Metallbauteilen nichtkonkurrenzfähig.

Das mit der am IPF Dresden e. V. ent-wickelten Tailored Fibre Placement-Tech-

nologie hergestellte Leichtbau-Teil hältjedoch auch dem Kostenvergleich stand:Die Firma KUKA, ein Hersteller von In-dustrierobotern aus Augsburg, lässt denRoboterarm aus Kohlenstoff-Fasern nunbei HIGHTEX in Dresden in Serie produ-zieren. Damit kann das im Jahr 1999 vonWissenschaftlern aus dem IPF ausge-gründete junge Hightech-Unternehmenmit derzeit sechs Mitarbeitern seine er-folgreiche Entwicklung fortsetzen undweiter expandieren.

Dr. Konrad Gliesche

Dresdner Roboterarm als Highlight

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 4

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farbig

Mitarbeiter der Klinik fürNeurologie informieren Pa-tienten über richtiges Ver-halten und therapeutischeMaßnahmen

Die Klinik und Poliklinik für Neurologiedes Universitätsklinikums veranstaltet am5. Mai von 10 bis 14 Uhr einen Schlag-anfalltag. Oberarzt Dr. Georg Gahn undseine Mitarbeiter wollen Patienten zumThema Schlaganfall informieren und dieseit zweieinhalb Jahren bestehendeSchlaganfallstation (engl. Stroke Unit)vorstellen.

Der Schlaganfall wird durch eine dau-erhafte Durchblutungsstörung des Ge-hirns oder durch eine Hirnblutung aus-gelöst. Warnsymptome sind eine flüchtigeLähmung oder Taubheitsgefühl einer Kör-perhälfte, eines Armes, eines Beines oderdes Gesichtes, eine vorübergehende Seh-störung oder Erblindung auf einem Au-ge, eine vorübergehende Schwierigkeit,zu sprechen oder Sprache zu verstehen,und vorübergehender Schwindel. DieseAnzeichen sprechen für eine vorüberge-hende Durchblutungsstörung. Oft ist je-doch in den nächsten Jahren mit einemHirnschlag zu rechnen. Deshalb sollteman sich nach einem solchen Ereigniseingehend neurologisch und internistischuntersuchen lassen.

Bei einem akuten Schlaganfall tretendiese Symptome plötzlich und stärkerauf. Ist es zu einem Schlag gekommen,sollte der Betroffene so schnell wie mög-lich in eine Klinik gebracht werden.„Nach unseren Erfahrungen“, so Dr.Gahn, „warten viele Schlaganfallpatien-ten bei den ersten Symptomen zu lange,bevor sie ins Krankenhaus fahren. DiePatienten müssen so schnell wie möglichzu uns kommen, denn nur innerhalb derersten sechs Stunden können wir versu-chen, die Durchblutung durch bestimm-

te Formen der Blutverdünnung, der Blut-druck- und Blutzuckerregulation unddurch Sauerstoffgabe zu verbessern“, er-klärt er. Bei rechtzeitiger Aufnahme inder Klinik bleibt Ärzten und Schwesterngenügend Zeit für die Ursachenforschungund therapeutische Maßnahmen, um einerneutes Auftreten eines Schlaganfalls zuverhindern. „Für die Betreuung vonSchlaganfallpatienten haben wir speziellgeschultes Personal“, sagt OberschwesterBärbel Hantsch. „In diesem Jahr werdenwir wieder drei Krankenschwestern zu ei-ner Fachweiterbildung schicken.“ Der-zeit verfügt die Klinik über sechs so ge-nannte Schlaganfalleinheiten in dreiZweibettzimmern. Die modernen Spezi-albetten sind mit einer elektronischenSteuerung ausgestattet. Sie sind höhen-verstellbar, um z. B. die Patienten in einedruckentlastende Position zu bringen. Anjedem Bettplatz liegen Sauerstoff undDruckluft für bestimmte Therapien an.Außerdem besteht die Möglichkeit desMonitoring, d. h., über die zentrale Über-wachungseinheit ist der Patient immerunter Kontrolle.

Am 5. Mai wollen die Mitarbeiter derKlinik über das richtige Verhalten beieinem Hirnschlag aufklären.

Ab 11 Uhr und dann noch einmal ab13 Uhr halten Dr. Georg Gahn, Stations-schwester Babette Birnbaum, Sozialar-beiterin Regina Henschel und LogopädinGrit Kircheis im Medizinisch-Theoreti-schen Zentrum Vorträge und beantwor-ten wichtige Fragen im Zusammenhangmit dem Hirninfarkt. Im Physiotherapie-gebäude neben der Klinik für Neurolo-gie (Haus 27) demonstriert die leitendePhysiotherapeutin Rosemarie Eckelt spe-zielle krankengymnastische Übungen zurMobilisation der Patienten.

In der Klinik stellt Susann Schneiderdie Ultraschallabteilung vor. Eine spezi-elle Schlaganfalleinheit ist zu besichti-gen. Anhand eines Fragebogens kannman das persönliche Risikoprofil ermit-teln. Am Stand des Deutschen Pflege Ver-bandes werden Blutdruck und Blut-zucker gemessen. Ein Kuchenbasarzugunsten der Deutschen Schlaganfall-hilfe rundet das Programm ab.

Marion Fiedler

Was eigentlich bedeutetein Schlaganfall?

Alexander Kunz,Arzt im Praktikum, Schwester Tanja und Stationsleiterin Babette Bern-baum (v.l.n.r.) betreuen eine Schlaganfallpatientin. Foto:UJ/Eckold

Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens derJuristischen Fakultät an der TU Dresdenfindet am Sonnabend, 5. Mai 2001, um 12Uhr im Hörsaalzentrum, Bergstraße 64(Hörsaal 4), eine Veranstaltung statt, diejuristischen Aspekten der Zivilgesellschaftgewidmet ist. Den Festvortrag zum Thema„Die Privatrechtsgesellschaft in der Ver-fassung der Europäischen Union“ hältProfessor Peter-Christian Müller-Graff vonder Juristischen Fakultät der UniversitätHeidelberg.

Die Juristische Fakultät wurde imFebruar 1991 im Zuge des Ausbaus derTU Dresden zu einer Volluniversität ge-gründet. Einen wesentlichen Anteil am ra-schen Aufbau der Fakultät hatten Hoch-schullehrer aus Baden-Württemberg, diemit Freude und Engagement den neuenStudiengang Rechtswissenschaften an derTU Dresden etablierten. Diese der Fakul-tät gewährte Starthilfe und die zu den dor-tigen fünf Juristischen Fakultäten währendder Aufbauphase entstandenen Verbin-dungen wurden immer wieder durch ge-meinsame Seminare vertieft. Die Fakultätfreut sich daher besonders, bei der Fest-veranstaltung ihre Gründerväter aus Ba-den-Württemberg begrüßen zu können.Inzwischen ist die Juristische Fakultät mit22 Professuren voll ausgebaut und bietetden Studierenden neben dem klassischenStudium der Rechtswissenschaft einiges:

So verfügt die Fakultät über vielfältigeKontakte ins europäische und außereu-ropäische Ausland. Zur Vorbereitung aufdie Teilnahme an ERASMUS-Programmenund den regelmäßigen Dozentenaus-tausch mit der Emory University in Atlan-ta (USA) ist die Teilnahme an fremd-

sprachlichen Lehrveranstaltungen mög-lich. Darüber hinaus sind für deutscheund ausländische Juristen mit bereits ab-geschlossenem Studium zwei Aufbaustu-diengänge geschaffen worden, die schwer-punktmäßig der EU-Erweiterung nachMittel- und Osteuropa bzw. rechtsverglei-chenden europarechtlichen Fragen im Zu-sammenhang mit dem Recht auf geistigesEigentum gewidmet sind. Beide Aufbau-studiengänge schließen nach zweisemes-trigem Studium mit dem akademischenGrad eines Magister legum (LL.M.) ab.Zusammen mit der Philosophischen undder Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul-tät trägt die Juristische Fakultät einen ei-genständigen Studiengang „Internationa-le Beziehungen“, der nach drei Jahrenzum Bachelor-Abschluss und nach dreiweiteren Semestern zum Magister führt.Das Institut für Technik- und Umweltrechtknüpft Kontakte zu den technischen Fa-kultäten und beteiligt sich mit rechtswis-senschaftlichen Lehrveranstaltungen anderen Studiengängen.

Durch den 1995 gegründeten „Vereinder Freunde und Förderer der Juristi-schen Fakultät“ wird die Juristische Fa-kultät z. B. bei Vortragsveranstaltungen,der Veranstaltung auswärtiger Seminareund bei Kontakten zu osteuropäischenNachbarfakultäten großzügig unterstützt.

Ein neu gegründeter Absolventenvereinhilft der Fakultät, Kontakte zu ihren frühe-ren Studierenden zu erhalten.

Die Juristische Fakultät lädt zur Fest-veranstaltung alle Studierenden und Ab-solventen herzlich ein und freut sich aufeine zahlreiche Teilnahme.

Professor Ulrich Fastenrath

Juristische Fakultät wurdezehn Jahre alt

Dienstjubiläen April25 JahreMaria Naumann,Klinik/Poliklinik für DermatologieElke Guder,Klinik/Poliklinik für KinderheilkundeChristiane Golm,Klinik/Poliklinik für NeurologieHeidrun Birnbaum, Fakultät InformatikGabriele Richter, Fakultät ArchitekturIngrid Steller, FRZI

Allen genannten Jubilaren herzlichen Glückwunsch.

Nachruf

Mit tiefer Betroffenheit haben wir dieNachricht vom Ableben unsereslangjährigen Mitarbeiters

Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Mannaufgenommen. Mit ihm verlieren wireinen sehr engagierten und zuverlässi-gen Mitarbeiter. Wir werden sein An-denken in Ehren halten.

Leitung und Mitarbeiter derProfessur für Baustoffe

der Fakultät Bauingenieurwesen

Neue Kamera für Szintigraphie

In der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ist eine neue Zweikopf-Szintigra-phie-Kamera in Betrieb genommen worden. Szintigraphie ist ein bildgebendes Ver-fahren unter Verwendung von Radionukliden oder Radiopharmaka. Die neue Ka-mera ersetzt ein älteres Gerät und wird insbesondere für onkologischeFragestellungen eingesetzt. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Hochschul-bauförderung. (fie), Foto: UJ/Eckold

Neues zum BezugTechnischer Gase

Für dieses Jahr konnten vom SachgebietZentrale Beschaffung die Beschaffungs-rahmenverträge zum Bezug von Techni-schen Gasen mit den Firmen Air LiquideGmbH, Linde Gas AG und Messer Gries-heim GmbH verlängert werden.

Die Firma AGA Gas GmbH wurde indie Firma Linde Gas AG integriert, wobeidie angebotene Produktpalette von AGAim Vertrag mit Linde Gültigkeit behält.

Die bisherigen Konditionen für Tech-nische Gase von Air Liquide bleiben, beiGewährung von Mietfreiheit für Leih-stahlflaschen, unverändert.

Preissteigerungen in Höhe von 4 bis 5Prozent für Gase in Leihstahlflaschen so-wie Stahlflaschenmiete sind Bestandteilder Konditionen bei Linde Gas und Mes-ser Griesheim. Im direkten Kontakt mitden Gaslieferanten besteht die Möglich-keit, Pauschalmieten zur Kostenminimie-rung zu vereinbaren. Jähnigen

Für weitere Informationen stehtIhnen der Sachbearbeiter Lutz

Geißler unter HA: 3685 zur Verfügung.�

Am 28. April um 12.15 Uhr wird im Foyerdes Medizinisch-Theoretischen Zentrumsin der Fiedlerstraße 42 eine Ausstellungmit historischen Fotos anlässlich des Fest-jahres „100 Jahre StadtkrankenhausDresden-Johannstadt“ eröffnet. Die Aus-stellung entstand in Zusammenarbeit desInstitutes für Geschichte der Medizin unddes Geschäftsbereiches Patientenverwal-

tung. Sie umfasst 40 S/W-Fotografien ausder Zeit des Johannstädter Stadtkranken-hauses von 1901 bis 1954 und eine kur-ze geschichtliche Einleitung. (fie)

Die Fotos werden auch anderenBereichen des Uniklinikums über

Kerstin Schöder-Riefenstein (45822 00)kostenlos zur Verfügung gestellt.

100 Jahre Stadtkrankenhaus Humboldt-StipendiumDr. Cun-Fa Gao aus China arbeitet seitdem 2. April 2001 für zwei Jahre alsHumboldt-Stipendiat am Institut fürFestkörpermechanik der TechnischenUniversität Dresden.

Der 39-Jährige forscht auf dem Gebietder Festkörper- und Bruchmechanik.

keck

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 5

So formulierten die Verant-wortungsträger der mittel-alterlichen europäischenUniversitäten den noch im-mer aktuellen Tatbestand:„Die Universität muss stän-dig reformiert werden!“

Aber auch rigorose Einschnitte und Tra-ditionsbrüche sind der deutschen Uni-versitätsgeschichte nicht fremd. Zwischen1792 und 1818 wurden 22 deutsche Uni-versitäten geschlossen, u.a. in Mainz, Er-furt, Frankfurt/O., Helmstedt, Wittenberg,Bamberg, Duisburg. Im Zeitalter der Auf-klärung und des Neuhumanismus wurdeein neues Hochschulkonzept gegen dietradierte Universität etabliert. Statt einerStätte zur Pflege und Weitergabe einesFundus von Wissensbeständen über Gottund die Welt, die für wahr angesehenwurden, konzipierten W. von Humboldt,Fichte, Schleiermacher u.a. eine neue In-stitution, in der unter den Bedingungender Lehr- und Lernfreiheit um neue Er-kenntnisse und Einsichten gerungen, inder Forschung in „Einsamkeit und Frei-heit“ betrieben werden sollte. Die 1810eröffnete Friedrich Wilhelms-Universitätin Berlin wurde danach zum Muster füralle deutschen Universitäten: Orte, an de-nen „Erkenntnisse gewonnen und Ideenformuliert, verbreitet und kritisch erör-tert werden“ (Report on German Univer-sities, New York 1977). Gegen Ende des19. Jahrhunderts kamen die TechnischenHochschulen – konzeptionell eineVerschmelzung zwischen französischerEcole Polytechnique und deutscher Uni-versität – als gleichrangige Bildungsein-richtungen hinzu. Beide, deutsche For-schungsuniversitäten und TechnischeHochschulen, waren von vornherein in-ternational angelegt.

Die Bundesregierung will noch in derlaufenden Legislaturperiode den gesetz-lichen Rahmen für grundsätzliche Ver-änderungen an den deutschen Hoch-schulen schaffen. Dazu hat dieBundesministerin für Bildung und For-schung, Frau Studienrätin Edelgard Bul-mahn, ein Konzept für eine einschnei-dende Reform des Dienstrechts an denHochschulen vorgestellt. Der DeutscheHochschulverband (DHV), die Standes-vertretung der Universitätslehrer, hat inder FAZ vom 28. März 2001 eigene Re-formvorschläge begründet und die Bun-desregierung aufgefordert, die geplanteDienstrechtsreform zurückzuziehen.Knapp 4000 Wissenschaftler (darunteretwa 60 Angehörige der TU Dresden) ha-ben diese Zeitungsanzeige namentlichunterzeichnet. Im Gegenzug meldetensich in der ZEIT die Bulmahn-Anhängerzu Wort. Diese argumentieren teilweisesehr emotionsgeladen: „die Konterrevo-lution säße in den Fakultäten, die Habi-litation fördere Sitzfleisch und Anpas-sungsbereitschaft statt Forschermut undFantasie“. (DIE ZEIT 14/2001)

Die wesentlichen Reformmaßnahmenund ihre Begründungen lassen sich wiefolgt zusammenfassen:• Abschaffung der Habilitation, denn das

sei ein alter deutscher Zopf, den maninternational nicht kenne und der ab-geschnitten gehöre,

• Einführung einer Juniorprofessur, da-mit junge Wissenschaftler im An-schluss an die Promotion, die im Re-gelfalle nach einem dreijährigenPromotionstudium erfolgen solle,selbständig und unabhängig lehrenund forschen können,

• Einführung von Leistungskriterien, umeine leistungsgerechte Besoldung derProfessoren zu ermöglichen.Der Sprecherrat der Dresdener Grup-

pe des Deutschen Hochschulverbandeshat sich mit diesen Kernpunkten der Bul-

mahnschen Dienstrechtsreform ausein-andergesetzt, und ich möchte hier zu ei-nigen Details Stellung nehmen.

Die Habilitation als Regelvorausset-zung für eine Berufung zum Universitäts-professor wurde im 19. Jahrhundert inden deutschen Ländern eingeführt. Sietrug wesentlich zu den nachhaltigen Er-folgen der deutschen Universität Hum-boldtscher Prägung bei. Andere Staatenhaben das deutsche Erfolgsmodell über-nommen, u.a. erst unlängst die auf ihreeigene kulturelle Tradition zu Recht sostolze Französische Republik. Im z.Zt.geltenden Französischen Hochschulrechtheißt es dazu:

L’habilitation à diriger des recherchessanctionne la reconnaissance du haut ni-veau scientifique du candidat, du carac-tère original de sa démarche dans un do-maine de la science, de son aptitude àmaîtriser une strategie de recherche dansun domaine scientifique ou technologi-que suffisamment large et de sa capacitéà encadrer de jeunes chercheurs.

Elle permet notamment d’être candi-dat à l’accès au corps des professeursdes universités.

(Art.1er de l’arrêté du 23 novembre1988)

Demnach wird heute auch in Frank-reich in einem förmlichen Habilitations-verfahren geprüft, ob ein Wissenschaftlereine hinreichende wissenschaftliche Tie-fe und Originalität nachgewiesen hat, zu-gleich aber auch die Fähigkeit besitzt, ei-ne Forschungsstrategie für ein breiteresArbeitsfeld zu entwickeln und Nach-wuchswissenschaftler anzuleiten. Damitwird insbesondere die Anwartschaft aufeine Universitätsprofessur legitimiert.

Zweckmäßig und für alle Fachrich-tungen praktikabel ist die Regelung imSächsischen Hochschulgesetz, die keineAltersgrenzen festsetzt und auch für Wis-senschaftler aus dem außeruniversitärenBereich oder für ausländische Wissen-schaftler keine Hürden aufbaut: entwe-der förmliches Habilitationsverfahrenoder Bestätigung habilitationsäquivalen-ter Leistungen durch die Berufungskom-missionen. Unverzichtbar aber ist einNachweis, dass bei jedem Universitäts-professor in spe die oben im französi-schen Zitat beschriebene Qualifikationvorliegt.

Sieht man von Ausnahmen mit Son-derbegabungen, für die es keiner gesetz-lichen Rahmenbedingungen bedarf, ab,

so kann ein Nachwuchswissenschaftlernach erfolgreichem dreijährigen Promo-tionsstudium die genannten Fähigkeitenschwerlich nachweisen. Sie oder er brau-chen nach der Promotion Zeit und Mußefür solide fachliche Arbeit in einem Um-feld, in dem sich die genannten Fähig-keiten entwickeln und entfalten können.Bei ausreichender Begabung und ange-messenem Fleiß des Promovierten solltedie zuständige Fakultät nach einem Zeit-raum von drei bis fünf Jahren entschei-den können, ob die angestrebte Lehr-stuhlreife in einem Habilverfahrenbescheinigt werden kann oder auchnicht.

Ernennt man hingegen Frischpromo-vierte zu Juniorprofessoren und belastetsie mit den üblichen Professorenpflich-ten (Lehre gemäß Lehrdeputat, Anleitungvon Diplomanden und Doktoranden,

akademische Selbstverwaltung, Einwer-bung von Drittmitteln), so sind die Ge-fahren für alle Beteiligten leicht vorher-sehbar.• Der Juniorprofessor zersplittert seine

Kräfte und verzettelt sich während derfür seine fachliche Entwicklung wich-tigsten Jahre.

• Es wächst die Gefahr, dass an der Uni-versität unausgereifte Lehrveranstal-tungen angeboten und Doktorandenmangelhaft betreut werden.Dem Konzept, Leistungskriterien und

auf ihrer Grundlage eine leistungsge-rechtere Besoldung einzuführen, liegt diestillschweigende Annahme zugrunde,dass durch materielle Anreize die Leis-tung der einzelnen Professoren nach-

weisbar gesteigert und damit die Leis-tungsfähigkeit der Universität insgesamtdeutlich erhöht werden könne. Manmeint, der „Marktwert“ von Professorenund ganzer Fachbereiche ließe sich innumerischen Indikatoren messen unddann nach einer Berechnungsvorschriftin einen Geldwert für erbrachte Leistun-gen ummünzen. Man wünscht, dass dieMarktmechanismen auch an der Univer-sität zur Geltung kommen, um dort eben-so segensreich als „unsichtbare Hand“zu wirken wie in der Wirtschaft. M. E.sind diese Annahmen nicht zutreffendund die Markterwartungen trügerisch.

Viele Professoren halten es mit Sokra-tes und sagen für sich: „Andere mögenarbeiten, um ein Gehalt zu bekommen,ich aber bekomme mein Gehalt, um ar-beiten zu können.“ Die Anreize für eineUniversitätskarriere sind vor allem im-materieller Natur. Sie ergeben sich ausder durch das Grundgesetz garantiertenFreiheit von Forschung und Lehre. Zuden das akademische Ethos prägendenWertvorstellungen gehört „die im Ver-hältnis zu anderen Berufen ausgeprägteWerthaltung des wirtschaftlichen Desin-teresses an den Ergebnissen der eigenenTätigkeit“ (Walter Rüegg, Bern). FrauBundesministerin Bulmahn und ihre Mit-streiter scheinen zu glauben, dass an derStelle des tradierten akademischen Ethosheute bei den meisten Zeitgenossen nurnoch ein Streben nach mehr Geld zu fin-den sei. An einen Großversuch, der die-se Meinung Lügen straft, sei erinnert. Seit10 Jahren erhalten die Kollegen an unse-rer Universität, die aus den neuen Bun-desländern stammen, gegenüber denKollegen, die aus den alten Bundeslän-dern oder dem Ausland stammen, einreduziertes Gehalt. Diese offensichtlichematerielle Diskriminierung wird sehrwohl als herabsetzend empfunden, wirktsich aber – soweit ich es einzuschätzenvermag – auf die Forschungs- und Lehr-leistungen der finanziell Benachteiligtennicht aus.

Nach der geplanten Besoldungsreformsollen Differenzierungen unter der Ne-benbedingung einer Budget-Deckelung,also einer summarischen Kostenneutra-lität, erfolgen. Es geht um die Ausstrei-tung und Umverteilung von variablenGehaltsanteilen in einem Null-Summen-Spiel. Die Differenzbeträge dürften meistgeringer sein als die herkunfts- und al-tersbedingten Gehaltsunterschiede der90er Jahre. Ob die dann in gewissenZeitabständen zu führenden Gehaltsdiffe-renzierungsdebatten und -neufestlegun-gen zu höheren Leistungen führen, daserscheint mehr als zweifelhaft. Etwas an-deres aber werden sie zweifellos bewir-ken. Sie werden die Schaffenslust vielertüchtiger Kollegen lähmen und die Ar-beitsatmosphäre an der Fakultät vergäl-len.

Jede Bilanzierung erbrachter Leistun-gen setzt eine standardisierte, ausführli-che und justitiable Dokumentation vor-aus. Dieser Dokumentations- undDurchführungsaufwand kostet Zeit und

Geld. Nach welchen Kriterien sollen dieriesigen Datenhalden ausgewertet wer-den? Welcher Professor verdient die bes-sere Note? Derjenige, der zwei Doktoranden zu

wirklichen Wissenschaftlern heranbil-det oder derjenige, der auf dem Papier20 Doktoranden betreut,

derjenige, der seine Arbeitsergebnisse auf10 Publikationen pro Jahr verteilt (op-timiert nach der kleinsten noch veröf-fentlichungswürdigen Menge an wis-senschaftlicher Substanz) oderderjenige, der nur 2 ausgereifte Auf-sätze veröffentlicht,

derjenige, der eine Firma parallel zu sei-nem Lehrstuhl aufbaut oder ein An-In-stitut leitet und sich in den Vorlesun-gen ständig von Mitarbeitern (mehrschlecht als recht) vertreten lässt oderderjenige, der seinen Berufungsauftragernst nimmt und seine Vorlesungenauf hohem Niveau selbst hält? Natürlich darf nicht unerwähnt blei-

ben, dass es leider auch einige wenigeschwarze Schafe unter den Professorengibt, die den ethischen Mindestanforde-rungen an ihren Berufsstand nicht genü-gen. Solchen Fehlberufungen solltedurchaus mit Sanktionen begegnet wer-den können. Doch ist es kontraproduk-tiv, solche Missstände nicht namentlichzu benennen und an Ort und Stelle zu be-seitigen, sondern sie mittels kostenauf-wendiger, die Lehr- und Forschungspro-zesse der Universität im Ganzenbehindernder „Qualitätssicherungsmaß-nahmen“ bekämpfen zu wollen.

Die Wissenschafts- und Kulturge-schichte zeigt eindrucksvoll, dass sichwissenschaftliche Forschungsleistungenebenso wie Leistungen in der Kunst meisterst im zeitlichen Abstand von Jahrenoder Jahrzehnten angemessen würdigenlassen. Die Fachkollegen sind sehr wohlin der Lage, gute Arbeiten, die im Haupt-strom der Zeit liegen, zu würdigen. DerWettbewerb um Reputation und knappeForschungsmittel muss nicht neu einge-führt werden. Er wird längst hart undweltweit im Rahmen der Fachdisziplinenausgetragen. Anders ist es um grundsätz-lich neue Ideen, Erkenntnisse und Me-thoden bestellt. Ihr Innovationspotenzialwird in der Regel auch von der Fachweltzunächst nicht erkannt, mithin also auchnicht anerkannt. Das liegt am Wesen ech-ter Kreativität. Im Wissenschaftsbetriebfindet man immer wieder eine Lebens-weisheit bestätigt: „L’essentiel est invisi-ble pour les yeux“ (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince, Chap. XXI). Diemoderne Informationsgesellschaft darf,auch wenn ihr der Geist des Neuhuma-nismus fremd geworden ist, nach wie vorauf die langfristige Wirkungskraft desHumboldtschen Konzepts der Grundla-genforschung in „Einsamkeit und Frei-heit“ vertrauen und sollte diese nichtdurch gravierende gesetzliche Änderun-gen beschneiden oder gar unmöglichmachen. Prof. Kurt Reinschke

Vorsitzender des Sprecherratesder Dresdener DHV-Gruppe

Universitas semper reformanda

Innovation aus Tradition: Von der früheren TH Dresden gingen viele wissenschaftliche Impulse aus. Foto:UJ/Eckold

Symbol für die neue TU Dresden – das Hörsaalzentrum. Foto:UJ/Eckold

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Hotel am

Blauen Wunder

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Vier von fünf Menschen haben schon ein-mal unter Rückenschmerzen gelitten odersind akut davon betroffen. In vielen Fällengehen die Schmerzen innerhalb wenigerTage oder Wochen von selbst oder auf-grund einer medizinischen Behandlungzurück. Was aber tun, wenn die Schmer-zen trotz Behandlung bestehen bleibenoder wiederkehren und sogar zu ständi-gen Begleitern werden? Mit dieser Fragebeschäftigt sich das Forschungsprojekt„Chronifizierungsprophylaxe bei Rücken-schmerzen“, das derzeit am Universitäts-klinikum Dresden in Zusammenarbeit miteiner Krankenkasse durchgeführt wird.Dabei werden verschiedene Arten vonRückenschulen hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit verglichen. Besonders erfolgrei-che Behandlungsmethoden sollen an-schließend in die Versorgungspraxisübernommen werden, damit möglichstviele Menschen mit Rückenschmerzen da-von profitieren können.

Im Rahmen dieser Studie startet nunerneut eine kostenlose Vortragsreihe. Ab3. Mai 2001, 19 Uhr geben Ärzte und Psy-chologen an sechs Abenden einen aus-führlichen Überblick über das ThemaRückenschmerzen. Unter anderem wer-den folgende Fragen beantwortet: Wie ent-stehen Rückenschmerzen, welche medi-zinischen Behandlungsmöglichkeiten gibtes, und wie kann man Rückenbeschwer-den optimal bewältigen?

Bereits am 25. April 2001 um 19 Uhrbeginnt außerdem ein Kurs „Rücken-schmerzen bewältigen“. Ziel des Kursesist eine Verbesserung des allgemeinen Be-findens, da die Befindlichkeit für das Er-leben der Rückenschmerzen eine großeRolle spielt. Anders als in klassischenRückenschulen, in denen rückengerech-te Bewegungsabläufe geübt werden, wer-

den hier psychologische Fertigkeiten trai-niert, um besser mit Rückenschmerzenumgehen zu können. Dieser Kurs läuftüber 12 Abende und kostet 84 Mark.

Beide Veranstaltungen werden durchdas Universitätsklinikum Dresden orga-nisiert und wissenschaftlich begleitet. Siestehen allen Dresdnerinnen und Dresd-nern im Alter zwischen 18 und 60 Jahrenoffen, die unter Rückenschmerzen leiden.

Anmeldungen über das Projekt-Büro Rückenschmerzen, Medizini-

sche Psychologie, UniversitätsklinikumDresden (Tel.: 03 51/ 3 17 72 42).

Was hilft, wenn derRücken schmerzt?

Für den computergeplagten Rücken sollteGymnastik ein Muss sein. Foto:BKK

Mit einem kostenlosen Bus-Shuttle-Service können dieBesucher des Uni-Tages am28.April kostenlos alle Be-reiche der Technischen Uni-versität Dresden bequemund zuverlässig erreichen.Erarbeitet hat diesen Servi-ce die studentische Unter-nehmensberatung PAUL.

Ob auf der Blauen Linie, die zwischendem Hörsaalzentrum Bergstraße unddem Universitätsklinikum Johannstadt im30-Minuten-Rhythmus pendelt oder aufder Grünen Linie, die im Abstand von 15Minuten vom Hörsaalzentrum über denHauptbahnhof zum TU-Gebäude am We-berplatz und zum TU-Areal ZellescherWeg fährt – wer an diesem Tag den an-gebotenen Service nutzt, ist gut beraten.Denn die Parkmöglichkeiten sind aufdem gesamten Universitätsgeländeäußerst begrenzt. Die Rote Linie er-schließt dann den eigentlichen Campusüber Mommsenstraße, Fremdsprachen-zentrum, Sporthallen, Rektorat, George-Bähr-Straße, Nürnberger Platz, Fritz-Foerster-Platz und Hörsaalzentrum im8-Minuten-Rhythmus.

Verantwortlich für den eigens im Auf-trag der Technischen Universität für die-sen Tag aufgestellten Fahrplan und seineEinhaltung ist PAUL Consultants, die Stu-dentische Unternehmensberatung der TUDresden. Mit großer Akribie haben die„PAULaner“ die gesamte Logistik der Per-sonenbeförderung erarbeitet, Genehmi-gungen und Angebote eingeholt undschließlich in Zusammenarbeit mit denDresdner Verkehrsbetrieben die not-wendigen Daten verglichen.

PAUL-Chef Dominik Bock: „Organisie-ren und verhandeln standen im Brenn-punkt unserer Arbeit. Insgesamt habenwir wohl 23 Arbeitstage à zehn Stundenan diesem Projekt verbracht.“

Dass die Studenten zusätzlich nochfünf Sonderfahrten, u.a. in den Tharand-ter Wald, zu einem Druckmaschinenher-steller nach Radebeul und einem Soft-warespezialisten organisierten, sei indiesem Zusammenhang nicht vergessen.Aber auch ganz individuell läßt sich amUni-Tag der Campus erkunden. DominikBock: „Am Hörsaalzentrum Bergstraßestehen zusätzlich Solar- und Elektromo-bile sowie Rikschas zur Beförderung be-reit.“ Die Studenten haben an alles ge-dacht.

Die Studentische Unternehmensbera-tung PAUL ist ein sichtbares Beispiel fürdie Brücke zwischen Theorie und Praxis.Paulaner Bock: „Wir Studenten könnenunser universitäres Wissen somit schnellund direkt in der Praxis anwenden. Nichtjedes mittelständische Unternehmenkann sich beispielsweise einen Logistikerleisten und so wendet man sich dann anuns mit der Bitte um Unterstützung.“ Fürdie Studenten ist das eine hervorragendeMöglichkeit, frühzeitig Praxiserfahrungenzu sammeln. Das wiederum verbessertnach dem Studium ihre Chancen auf demArbeitsmarkt.

PAUL Consultants beriet beispielswei-se bereits die Flughäfen Dresden undLeipzig, führte für den Autohersteller

Renault eine Kundenbefragung durchund erarbeitete eine Direktmarketing-Analyse für die Marketing Association inNew York.

Seit 1996 realisierten die DresdnerTU-Studenten 45 Projekte. Der Verein hat65 Mitglieder und kann auf rund 200Studenten zurückgreifen und damit kurz-fristig Projektteams für spezielle Unter-nehmensanforderungen zusammenstel-len. Als erster Consultingverein der neuenBundesländer wurde PAUL 1999 in denBundesverband Deutscher StudentischerUnternehmensberatungen (BDSU) auf-genommen. M.W.

Hotline: (08 00) 463-68 83,www.tu-dresden.de/unitag�

Studenten erarbeiteten 3-Linien-Fahrplan für den Uni-Tag 2001

Shuttle-Service zum Uni-Tag 2001. Karten (2):PAUL

Verbundprojekt dersächsischen Hochschulenfür virtuelle Lehr- und Lern-angebote

Virtuelle Lehr- und Lernmodule gehörenbereits heute zum Alltag vieler Studie-render in Sachsen. Jetzt sollen die inter-netgestützten Angebote für die Aus- undWeiterbildung der sächsischen Hoch-schulen im „Bildungsportal Sachsen“ ge-bündelt werden. Das Verbundprojektstrebt eine gemeinsame Plattform an, aufder alle sächsischen Hochschulen ihreMultimedia-Angebote präsentieren undanbieten. Durch diese Bündelung derKräfte wollen sich die Hochschulen einenVorteil auf dem zunehmend global aus-gerichteten Bildungs- und Weiterbil-dungsmarkt verschaffen.

Das im Rahmen des Hochschul- undWissenschaftsprogramms über das

Sächsische Staatsministerium für Wis-senschaft und Kunst finanzierte Projektwird von einem Projektrat betreut, demProfessoren der TU Chemnitz, der TUDresden, der Universität Leipzig und derHochschule Mittweida (FH) angehören.In einer ersten Projekt-Phase werden in-haltlich-fachliche, didaktische, techni-sche und organisatorische Fragen disku-tiert und geklärt. Virtuelle Lehr- undLernmodule der einzelnen Hochschulensollen aufeinander abgestimmt werden,was auch fach- und hochschulübergrei-fende Kooperationen erleichtert. Dabei,so Professor Dr. Wolfgang Ihbe, derSprecher des Projektrates, sei gestalteri-sche und methodische Vielfalt der Ange-bote ausdrücklich gewollt. Kooperatio-nen etwa mit der Wirtschaft sind festerBestandteil des Konzepts.

Wer profitiert von den Angeboten desBildungsportals?• Studierende können Module als Er-

gänzung und zum Teil auch als Alter-

native zu herkömmlichen Lernmittelnnutzen.

• Lehrende, die selber Lehr-/Lernmodu-le entwickeln, können Supportleistun-gen nutzen und in ihren Präsenzver-anstaltungen Module aus dem Portaleinsetzen.

• Interessenten aus der Wirtschaft undanderen Bereichen können berufsbe-gleitend virtuelle Bildungsangebotenutzen und Beratungsleistungen abru-fen.

• Interessenten im nicht- oder nachbe-ruflichen Leben können persönlicheWissensbereiche aktualisieren. (Stich-wort: „Lebenslanges Lernen“!)

• Kooperationspartner aus Hochschuleund Wirtschaft können ihre eigenenBildungsangebote ergänzen und aus-tauschen. PI

Weitere Informationen zum Ver-bundprojekt: http://www.bildungs

portal-sachsen.den�

Projekt Bildungsportal Sachsen startet

Vertreter der bildungspolitisch relevan-ten Gruppen und Vertreter der Parteiendiskutierten am 7. April in Leipzig aufEinladung der Konferenz Sächsischer Stu-dierendenschaften (KSS) über die mo-mentane Bildungspolitik im FreistaatSachsen. „Wir haben ganz bewusst Ver-treter verschiedener Gruppen und Insti-tutionen eingeladen. Das Treffen bot ei-ne gute Gelegenheit, die von der KSSformulierten Ansätze zur künftigen Bil-

dungspolitik darzulegen“, begründeteMarkus Lorenz, Sprecher der KSS, dieInitiative. Einigkeit herrschte über dieForderung an die Regierung des Frei-staates, ihre Kürzungspolitik im Bil-dungsbereich neu zu verhandeln. RobertClemen (CDU) sprach sich dafür aus,„die weiteren Kürzungen im Hochschul-bereich zu überdenken.“ Die Konferenzwird institutionalisiert als Runder Tischzur Bildung fortgeführt. PI

Runder Tisch zur Bildunggegründet!

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 7

Kuhn

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1001 Märchen

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Im Universitätsklinikagesetz, welches dieGründung der beiden Sächsischen Uni-versitätskliniken ermöglichte, ist im§ 11(5) festgelegt, dass die Beschäftig-ten der Universitätsklinika bis zum31.12.2002 nach dem BAT zu entlohnenseien, danach gelte bis zum Abschluss ei-nes neuen Tarifsystems der BAT einzel-vertraglich weiter. In Zukunft könnte esdemnach für die Klinika andere tariflicheRegelungen geben, und es würde eineSpezifik hinzukommen, dass im jeweili-gen Klinikum dann Beschäftigte der Fa-kultät (vorwiegend akademisches Perso-nal) weiterhin im BAT verbleiben und diezum Klinikum gehörenden Mitarbeiter(vorwiegend die Schwestern und Pfleger,bestimmte Hochschulberufe und alleübrigen Angestellten und Arbeiter) einemanderen Lohngefüge unterlägen.

Die Vorstände der Universitätsklinik inDresden und Leipzig haben nun in die-sem Zusammenhang die Frage aufge-worfen, ob ein neues Tarifsystem nichtals eine Chance anzusehen sein könnteund deswegen eine Arbeitsgruppe gebil-det, die sich mit dem Problem näher aus-einander setzen sollte.

Die Dresdner Mitglieder dieser Ar-beitsgruppe sind die beiden Vorstände,die Pflegedienstleitung, die Personaldi-rektorin, die Justitiarin, der Vorsitzendedes Personalrates sowie ein Arzt des Kli-nikums. Die Mitglieder der Arbeitsgrup-pe waren vom Vorstand zur Mitarbeit ge-beten worden. Zunächst einmal wurdeausführlich diskutiert, welche Ziele undwelcher Nutzen sich aus einem neuen Ta-rifsystem ergeben würden auf dem Hin-tergrund der Tatsache, dass es bei einemgemeinnützigen Unternehmen und einerAnstalt des öffentlichen Rechts ja nichtum Gewinnmaximierung geht, sondernum einen sinnvollen, den wirtschaftlichenGegebenheiten entsprechenden, wirt-schaftliche Zwänge mildernden Ansatzgehen soll. Dabei sollten zugleich Unsi-cherheiten oder gar Zukunftsängste derMitarbeiter vermieden und die Mitarbei-terzufriedenheit erhöht werden.

Jeder im Gesundheitswesen Tätigeweiß aus seinem eigenen Erfahrungsbe-reich, aus den Veröffentlichungen der Ge-sundheitspolitik und den Aktivitäten derstandespolitischen Organisationen, dasswir vor einem gewissen Dilemma stehen:Die Kosten für medizinische Leistungensteigen – ohne die Gründe dafür in die-sem Rahmen näher ausführen zu können,aber die Zuführungen müssen sicher

auch im Interesse der Beitragszahler inGrenzen gehalten werden. Es darf auchnicht verhehlt werden, dass in Betriebenwie Krankenhäuser, deren Hauptkos-tenfaktor die Personalkosten sind, einneues Tarifsystem auch zur Optimierungdieses Kostenfaktors beitragen soll. Dabeikommen mehrere Aspekte ins Spiel, wiediese Optimierung erreicht werden kann.Die einfache Lösung, die man allenthal-ben in der Industrie erlebt – Entlassun-gen vorzunehmen –, kommt nicht in Be-tracht, da medizinische Betreuung einbesonders wichtiges Angebot ist, welchesja von den Leistungsanforderungen, vonden Bedürfnissen her nicht abnimmt, wieetwa der Bedarf an Handys abnimmt, weilder Markt gesättigt ist. Zum anderen sinddie im Gesundheitswesen Tätigen in derRegel hochqualifiziert und daher für eine

seriöse Qualitätssicherung der Leis-tungsangebote unverzichtbar.

Wenn es also nicht um Entlassungengeht, erhebt sich die Frage, welche Res-sourcen im Rahmen eines neuen Tarifsys-tems zu finden wären. Hierbei stößt manauf die Möglichkeit der Leistungssteige-rung. Nun könnte der unbefangene Leserauf den Verdacht kommen, jeder solle fürdas gleiche Geld mehr arbeiten, wasnatürlich auf den Unmut vieler Mitarbei-ter stößt, die mit Fug und Recht von sichbehaupten können, volle Leistung zu er-bringen. In einer Betriebsversammlungunseres Klinikums am 23. März 2001war genau die Befürchtung spürbar, undsie wurde auch artikuliert.

Wie kann denn Leistung als Faktor inein Tarifsystem eingetragen werden? Si-cher nicht durch ein Prämiensystem, wiees ältere Arbeitnehmer noch aus derDDR-Zeit kennen; aber vielleicht durchTarifregelungen, die eine Von-bis-Be-grenzung der Entlohnung ermöglicht, so-dass z. B. die Krankenschwester, die imSchichtdienst auf einer aufreibenden Sta-tion mit Frischoperierten anders entlohntwird als jene, die in einer Poliklinik oh-ne Schicht und ohne Wochenendbelas-tung ihrer ebenfalls hochangesehenen,aber nicht so strapaziösen Tätigkeit nach-geht. Das heißt, die Eingangsbedingun-gen bei der Arbeitsvertragsgestaltung er-möglichen, differenziertere Angebote zumachen. Aus dem, was bei niedrigerenBezahlungen gespart wird, können an-spruchsvollere, anstrengendere, emotio-nal belastendere Tätigkeiten besser (viel-leicht sogar besser als bisher) bezahltwerden.

Ein neues Tarifsystem müsste so ge-staltet sein, dass der Mitarbeiter auf ei-nem „ruhigeren Posten“ schlechter, derauf einem „Belastungsposten“ besser be-zahlt würde.

Als sich die oben genannte Arbeits-gruppe zusammen fand und über dieZiele und Möglichkeiten eines neuen Ta-rifsystems zu beraten begann (wir be-finden uns mitten im Prozess dieserBeratungen), wurden folgende Erwar-tungen für ein vernünftiges und leis-tungsgerechtes Vergütungssystem zu-sammengetragen:• In erster Linie sollte es – wie schon

näher dargestellt – leistungsgerechtsein.

• Es sollte sich orientieren an den Ver-gütungsniveaus der übrigen in ähnli-cher Tätigkeit außerhalb des öffentli-chen Dienstes Beschäftigten.

• Es sollte Einstufungsspielräume er-möglichen, die zu individueller Be-zahlung besonderer Fähigkeitenführen können (z. B. wird das Gehalteines Arztes davon bestimmt, ob erWeiterbildungs- oder Facharzt, ob eralt oder jung im Fach ist; allein die Tat-sache, dass er im Dienst älter wird, re-gelt seine Einkommenssituation).

• Es sollten Entlohnungsgrundsätze, dieheute kaum noch aufrecht erhaltbarenGruppenzugehörigkeiten entsprechen(Arbeiter, Angestellte, Kr-Gruppenusw.), aufgegeben werden.

• Es sollten dezidiert Öffnungsklauselnfür außertarifliche Vergütungen mög-lich sein.

• Es sollten ergebnisabhängige Lohnan-teile in Verträge aufgenommen werdenkönnen.

• Es sollten flexible Arbeitszeitmodellemöglich sein.

• Es sollte das Tarifsystem einfach, insich logisch und verwaltungstechnischleicht handhabbar sein und vor allemfür alle einsichtig und übersichtlich.

Tarifpartner wie die Gewerkschaften,aber auch unser Personalrat – so warder Eindruck auf der oben genanntenVeranstaltung – stehen solchen Ände-rungen eher skeptisch gegenüber, wobeimancher klassenkämpferische Tonfallheraushörbar schien.

Dem ist entgegenzuhalten, dass ein Kli-nikum, welches eine medizinische Maxi-malversorgung anbietet und von einemhervorragenden Ruf in der Region lebt,nicht das geringste Interesse daran habenkann, den Betriebsfrieden zu labilisieren.Je wirtschaftlich stabiler das Klinikum ist,je effektiver es arbeitet, aber auch je kon-sequenter es wenig sinnvolle Stellen zurDisposition stellt und schwache Leistungauch schwächer bezahlen kann, umsomehr wird es Leistungsträger fördern unddauerhaft stabile Arbeitsplätze anbietenkönnen. Hinzu kommt der für die im Kli-nikum tätigen Mitarbeiter wichtige Grund-satz, dass es einen Bestandsschutz für be-stehende Arbeitsverträge geben würde,der in einer Übergangsregelung fixiertwerden müsste.

Der Diskussionsprozess um ein neu-es Tarifsystem geht weiter, und der Vor-stand des Klinikums – übrigens kon-trolliert von einem Aufsichtsrat – wirddie Mitarbeiter umfassend davon infor-mieren. Prof. Dr. med. Bach

(Medizinisches Vorstandsmitglied)Dr. Blattmann

(Kaufmännisches Vorstandsmitglied)

Haustarife: Gefahr oder Nutzen –Darf Leistung etwas kosten?

Ende März fand im Medizinisch-Theoretischen Zentrum – noch vor der Inbe-triebnahme des Labors – eine Einsatzübung der Feuerwehr im Laborbereich derSicherheitsstufe S 3 des Institutes für Virologie statt. Die Feuerwehrleute trugensäure- und hitzebeständige Chemikalienschutzanzüge und Atemgeräte. Geübt wur-den der Transport von Verletzten und die Reinigung der Feuerwehrleute unter derso genannten Dekontaminationsdusche. (fie)/Foto: Kölbl

Einsatzübung der Feuerwehr im Medizinisch-Theoretischen Zentrum

Mit Stand 28. März 2001 hat das Studen-tenwerk Dresden bereits an knapp 3000Studenten den ihnen zustehendenHeizkostenzuschuss ausgezahlt.

Alle Studenten, die BAföG bekommenund nicht bei den Eltern wohnen, habenAnspruch auf Auszahlung eines einmaligenHeizkostenzuschusses von 100 Mark. ImDezember 2000 war das „Gesetz zur Ge-währung eines einmaligen Heizkostenzu-schusses“ vom Bundestag verabschiedetworden, aber erst Ende Februar 2001 er-hielten die mit der Bearbeitung betrauten

Einrichtungen die entsprechenden Infor-mationen und Antragsformulare. Im Stu-dentenwerk Dresden ist das Amt für Aus-bildungsförderung für die Auszahlung desHeizkostenzuschusses zuständig. Fast 7500Studenten sind die potenziell Berechtigten.Alle erhielten im März vom StatistischenLandesamt Kamenz die Anträge zugesandt.Noch bis 30. April können die berechtig-ten Studenten beim Studentenwerk die An-träge auf Heizkostenzuschuss abgeben. Zü-gige Bearbeitung und Überweisung sindgarantiert. Hannelore Webel

Studentenwerk zahlte bereits 3000 Heizkostenzuschüsse aus

Die Diskussion um ein neues Vergütungssystem bereichert derzeit die tägliche Arbeitam Uniklinikum. Foto:UJ/Eckold

Das Dresdner Pharmaunternehmen APO-GEPHA Arzneimittel GmbH, das sich bis-her schon im Bereich des Kultur- undWissenschaftssponsoring engagiert hat,hat für den Jazzclub Neue Tonne Dresdendas weltweit bekannte „Tonne“-Logo(Entwurf Jürgen Haufe) sowie den Na-men „Tonne“ schützen lassen, um beides

dem Jazzverein zur satzungsgemäßenNutzung zu überlassen.

„Wir wollen demonstrieren, dass sichein traditionsreiches Dresdner Unter-nehmen für eine lokale – ebenfalls tra-ditionsreiche – Kulturgröße engagiert.Nicht nur Frauenkirche ist Kultur, son-dern auch urbane Musik, insbesondere

auch Jazz, als eine sich ständig verän-dernde, immer wieder neu gestalteteAusdrucksform“, hebt APOGEPHA-For-schungs-Chef Dr. Thomas Gramatté her-vor. PI

www.jazzclub-tonne.dewww.apogepha.de�

APOGEPHA rettet »Tonne«-Logo

Page 8: 11.Jahrgang • Nr.8 24.April 2001 Dresdner UniversitätsJournal · Geo- und Hydrowissenschaften, FR Geowissenschaften, Institut für Geographie, Herrn Prof. Dr. W. Killisch, 01062

Zur Geschichte der Natur-wissenschaften an der TUDresden (2)

Als die Kgl. Sächsische Gesellschaft derWissenschaften zu Leipzig am 1. Juli1846, dem 200. Geburtstag von GottfriedWilhelm Leibniz (1646-1716), feierlicheröffnet wurde, zählten nur zwei Dresd-ner Wissenschaftler als ordentliche Mit-glieder zu ihrer mathematisch-naturwis-senschaftlichen Klasse, es waren CarlGustav Carus (UJ 7/2001) und AugustSeebeck. Bereits im ersten Band der„Leipziger Berichte“ finden wir zwei Ar-beiten von Seebeck: „Über die Schwin-gungen gespannter und nicht gespannterStäbe“ und „Über die Töne steifer Sai-ten“. August Ludwig Friedrich WilhelmSeebeck (1805-1849) war 1842 in dieTechnische Bildungsanstalt Dresden ein-getreten: als ihr Direktor und als Profes-sor der Physik. Damit wurde die Physik– eines der Grundlagenfächer für dietechnischen Studien – erstmals an unse-rer Einrichtung „separiert“; bis 1842 warsie von Prof. Dr. med. Leopold FerdinandJähkel (1802-1855), dem Nachfolgervon Heinrich Ficinus (UJ 7/2001), mit-vertreten worden – neben allgemeiner,technischer, analytischer Chemie, Mine-ralogie und Warenkunde. August Seebeckwar als Kind mit der Physik aufgewach-sen. Sein Vater war der Physiker ThomasJohann Seebeck (1770-1831), Mitgliedder Preußischen Akademie der Wissen-schaften. Dieser hatte u.a. die Thermo-elektrizität entdeckt, die Metalle in einerthermoelektrischen Spannungsreihe an-geordnet und die ersten Thermoelemen-te gebaut. Unser Dresdner Professor See-beck hatte an der Universität Berlinstudiert, wurde dort promoviert und ha-bilitierte sich 1831. Er hatte an BerlinerRealgymnasien und an einer preußischenMilitärschule Physik und Chemie unter-richtet und daneben Vorlesungen an derUniversität gehalten. Seine wissenschaft-liche Forschung erstreckte sich in Berlinvor allem auf die Optik. Er arbeitete aufdem Gebiet der Polarisation des Lichtes

und führte wichtige Untersuchungen überFarbenfehlsichtigkeit durch. – In die Zeitseines Dresdner Direktorats fallen Bau-beginn und Einweihung des neuen Ge-bäudes der Technischen Bildungsanstaltam Antonplatz (in der Nähe des heutigenPostplatzes und der Wallstraße). Lehr-pläne und Lehrinhalte erfuhren mancheVeränderung – hin zu mehr Wissen-schaftlichkeit: So wurde unter die „Tech-nischen Haupt- und Hilfswissenschaften“der beiden Klassen der oberen Abteilungdas Fach „Höhere Physik“ aufgenom-men; es trat neben die „Höhere Mathe-matik“. Und in der unteren Abteilunglehrte Seebeck „Mechanische Naturleh-re“ als selbständiges Grundlagenfach, ab-gekoppelt von der „Maschinenlehre“. Ander Reform von gymnasialer Ausbildung(1847) und höherer Lehrerbildung(1848) in Sachsen hat Seebeck wesent-lichen Anteil. Er arbeitete Ende 1846 inder Kommission mit, die dem Sächsi-schen Kultusministerium wohlbegründe-te Vorschläge zur Aufnahme der natur-wissenschaftlichen Fächer in dieLehrpläne der Gymnasien machte. DieseKommission hatte die noch ungebroche-ne Phalanx der Altphilologen an densächsischen Gymnasien zu überwinden.Dazu war eine überzeugende Argumen-tation vonnöten! Seebeck wies die Un-verzichtbarkeit der neu einzuführendenFächer auch für die formale Bildungnach; er verlangte die gute Abstimmunginsbesondere der mathematischen undder physikalischen Lehrinhalte; er stelltedie Methoden heraus, ohne die Natur-wissenschaften nicht fruchtbar gelehrt

werden können. Seit 1846 war AugustSeebeck Mitglied der Naturwissenschaft-lichen Gesellschaft Isis zu Dresden; be-reits in diesem Jahr hielt er vor einembreit gefächerten, allgemein interessier-ten Publikum mehrere mit Versuchen un-tersetzte Vorträge zur Physiologie des Ge-sichtssinnes. Trotz hoher Belastungdurch Lehr- und Organisationsaufgabenwar Seebeck wissenschaftlich erfolgreichtätig. In seiner Dresdner Zeit wandte ersich zunehmend der Akustik zu. Unteranderem erklärte er die Entstehung der„Klangfarbe“ richtig. Von Seebeckstammt auch die Lochsirene. Ihr Tonwird durch einen Luftstrom erzeugt, derauf eine gleichmäßig rotierende Scheibetrifft, die mehrere konzentrische Kreiseäquidistant angeordneter Löcher auf-weist. Dem an ihn ergangenen Ruf auf einUniversitätsordinariat konnte er nichtmehr folgen, und auch die Erhebung dervon ihm geleiteten Anstalt in den Rang ei-ner Kgl. Polytechnischen Schule erlebteer nicht mehr. Dr.Waltraud Voss,

Arbeitsstelle Geschichteder TU Dresden

11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 8

Brinkmann

2/81

Imbau

2/90Lochsirene von August Seebeck.

Die 1846 eingeweihte Technische Bil-dungsanstalt am Antonplatz.

Als Abschied von der Zusage, die Reformdes Hochschuldienstrechts im Konsensmit den Ländern durchzuführen, bewer-tet der sächsische WissenschaftsministerHans Joachim Meyer den vor Ostern öf-fentlich gemachten Gesetzentwurf derBundesregierung. Dieser enthält im Ge-gensatz zum Beratungsstand bei der letz-ten gemeinsamen Sitzung der Minister-Arbeitsgruppe von Bund und Ländernzwei aus der Sicht Sachsens gravierendeÄnderungen, die faktisch auf ein Verbotder Habilitation hinauslaufen. „Frau Bul-mahn weiß ganz genau, dass die in derArbeitsgruppe vertretenen unionsgeführ-ten Länder bereit sind, die Einführungder Juniorprofessur zu unterstützen, aber

dass sie nicht ihre Hand dazu reichenwerden, die Habilitation zu verbietenoder zu diskreditieren. Unser Ziel musses sein, die Qualifizierungswege zur Pro-fessur zu erweitern und nicht diese zuverengen. Nur wenn es mehr als einenWeg gibt, ist Wettbewerb möglich.“ Mey-er kündigte an, juristisch prüfen zu las-sen, ob die neuen Formulierungen dieBundeskompetenz im Hochschulrechtüberschreiten. „Wir werden unseren Fa-kultäten nicht verbieten, Habilitationendurchzuführen oder sie zwingen, dasVorliegen einer Habilitation zu ignorie-ren. Das wäre ein Eingriff in akademi-sche Rechte und damit in die Kompetenzder Länder.“ PI

Verbot statt Wettbewerb –Bund kündigt Konsens in derHochschulreform

August Seebeck – der erste Physikprofessor der Technischen Bildungsanstalt

Universitätsanrechtin der Semperoper

Am 14. Juni 2001 steht Berlioz’ Ballett„Rot und Schwarz“ auf dem Spielplan derSächsischen Staatsoper Dresden. Cho-reograf und Regisseur für die packendeGeschichte des Julien Sorel ist UweScholz. Für Mitarbeiter der TechnischenUniversität stehen wieder Karten zur Ver-fügung. Diese erhalten Sie zum Anrechts-preis an der Zentralen Informationsstel-le im Foyer des Rektorates, Mommsenstr13, HA 7044. Ju

Musiktheater imUniversitätsklinikum

Am Dienstag, dem 8. Mai, um 19 Uhr sin-gen und spielen Studenten des Operet-tenfaches an der Musikhochschule CarlMaria von Weber Ausschnitte aus be-kannten Operetten.

Patienten, Mitarbeiter und Gäste sindherzlich eingeladen. (fie)

Zur Eröffnung der Sächsisch-BöhmischenStaatseisenbahn 1851 wurde auch derBöhmische Bahnhof (heute: Hauptbahn-hof) errichtet und die dringend notwen-dige direkte Verbindung zum Altstadtkernmit dem Durchbruch der Prager Straßegeschaffen. Diese entwickelte sich raschzur elegantesten Flaniermeile Dresdens.

Prager Straße und Hauptbahnhof wur-den am 13. Februar 1945 zerstört.Während letzterer wieder aufgebaut wur-de, entstand die Prager Straße 1965/78als breiter Fußgängerboulevard völligneu. Ihre Weiträumigkeit erschwert heutedie Vorstellung einer ehemals engen, pul-sierenden Geschäftsstraße.

Prager Straße heute – das Flairschwankt zwischen Kleinkriminalität undMarkenkaufhaus. Einblicke in die Ge-schichte dieser Partie des Stadtbilds ver-mittelt die Ausstellung „150 Jahre PragerStraße“ der Deutschen Fotothek imMercure Hotel Newa Dresden (31. Julibis 26. Oktober 2001). Johanna Dürig

Bild des Monats: 150 Jahre Prager Straße

Dresden. Prager Straße,Wiener Platz und Hauptbahnhof. Luftbild-Schrägaufnahme von Südwest, Mai 1992.Aufnahme: Michael Weimer; SLUB/DF 442 727

Tag der offenen Türim IFW

Am Sonnabend, 5. Mai, zwischen 10 und16 Uhr, stellen Wissenschaftler und Tech-niker des Instituts für Festkörper- undWerkstoffforschung (IFW)ihre Arbeits-plätze vor und erläutern Forschungs-themen des Instituts, die ein weites Spek-trum von Chemie, Physik undIngenieurwesen abdecken. Das IFWDresden forscht auf den Gebieten Mag-netismus, Supraleitung und Nanotechno-logie und gehört zu den führenden Insti-tuten der Materialforschung inDeutschland.

Die Werkstätten des IFW demonstrie-ren Glasblasen, Konstruieren mit derMaus, CNC-Drehen und vieles mehr. In-fostände der TU Dresden, der IHK unddes Arbeitsamtes werben für natur- undingenieurwissenschaftliche Berufe undStudiengänge. Quantenphysik & Co. wirdgarniert mit Spaß und Unterhaltung –Formel-1-Fahrsimulator, Gokart-Rennen,Gewinnspiele – dazu spielen Schüler-bands auf. PI

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 9

Studium in Dresdenwährend des Zweiten Weltkriegs

Ich begann mein Studium der Techni-schen Physik im Januar 1940. Institutslei-ter war Professor Stuart, damals Direktordes Physikalischen Instituts.

Es war Krieg, und an der Hochschulegab es nur wenige Studenten. In unsererFachrichtung waren nur drei Mädchen im-matrikuliert, die oft allein in der Vorlesungsaßen. Damit war das Lernen intensiv. Wirhatten Trimester und kamen mit dem Stu-dium schnell voran. Man konnte Fragenstellen. Höhere Mathematik gab ProfessorLagally, der schon sehr krank war undspäter nach unserer Vorprüfung die Vor-lesung Spezielle Mathematik in seinem Pri-vathaus abhielt.

Bald wurde ich als Hilfsassistent einge-setzt und erinnere mich noch genau anmein erstes abzuhaltendes Physik-Prakti-kum für so genannte Studienurlauber, die

vom Kriegseinsatz kamen. Es waren An-gehörige der ehemaligen Legion Condor,Flieger, die freiwillig im spanischen Bür-gerkrieg (1936-1939) auf Seiten Francosgekämpft hatten. Es handelte sich um sehrernste, offenbar desillusionierte jungeMänner, die den Krieg und das Sterben un-mittelbar erlebt hatten und für die der Stu-dienurlaub etwas ganz Wichtiges war. An-dere Studienurlauber kamen – Freundeaus der Kinderzeit traf man wieder. Siesind alle später gefallen. An der Hoch-schule waren während des Krieges nochviele Ausländer immatrikuliert. Jährlichgab es ein Fußballspiel zwischen Bulgaren

und Türken, das immer in eine Art Kampfausartete. Abgesehen von den Tschechenhatten die Ausländer Probleme mit derdeutschen Sprache und so paukte ich ih-nen deutsche Sätze für physikalische De-finitionen ein. Mein eigenes Studiumschloss ich im November 1943 mit einerArbeit „Über den Kerr-Effekt an Gasen undDämpfen bis zu 6 at Druck“ mit „Aus-zeichnung“ ab. Anschließend wurde ichwissenschaftlicher Assistent. Nun warenProfessor Willers und Professor Rellichdie beiden Mathematiker. Die Vorlesungenwaren interessant und Rellich machte sichbei der Maxima-Minima Rechnung immerden Spaß mit dem Satz: „Wenn Sie einMädchen auf der Prager Straße unter demgünstigsten Winkel sehen wollen ...“ undsah mich dabei lachend an. Von einergroßen Bulgarengruppe – in Dresden leb-ten zu dieser Zeit etwa 200 bulgarischeStudenten – wurden 1944 im Novembernach meiner Erinnerung 20 Studenten vonder Gestapo verhaftet und später nach Ra-deberg und Buchenwald gebracht. DieMehrzahl dieser bulgarischen Studentenüberlebte nicht.

Die Luftangriffe auf Dresden habe ichin schrecklicher Erinnerung. Neben vielenanderen Instituten der Hochschule warauch das Physikalische Institut am Bis-marckplatz schwer in Mitleidenschaft ge-zogen worden. Einige Tage später bahnteich mir über Schuttberge den Weg an mei-ne alte Arbeitsstelle am Bismarckplatz(altes Hochschulgebäude hinter demHauptbahnhof) und rettete die Entwürfezu meiner Doktorarbeit bei Heidebroek,zwei extra für meine Forschungen von derFa. Schott - Jena angefertigte halbversil-berte Platten und das damals so wichtigeFahrrad. Alle übrigen noch erhalten ge-bliebenen Gegenstände übergab ich demMechanikermeister des Physikalischen In-stituts, Herbert Wunderwald, der sie mitanderen Versuchsgegenständen in unver-sehrt gebliebene Räume der ForstfakultätTharandt in Sicherheit brachte. Wunder-wald hatte ein außerordentliches Format,sowohl in menschlicher als auch in fach-licher Hinsicht. Von ihm habe ich viel ge-lernt.

Ein schwerer Neuanfang

Nach dem Einmarsch der sowjetischenTruppen herrschte erst einmal Chaos inder Stadt. Am 3. Juli 1945 wurde unsereTochter geboren. Wenig später wurde mir

angeboten, meine alte Tätigkeit in derHochschule fortzusetzen. Ich nahm sofortan. Alle NSDAP-Mitglieder mussten 1945vorerst die Hochschule verlassen. In denersten Wochen nach der Kapitulation durf-te das gesamte Hochschulgelände vonDeutschen nicht betreten werden. DerKomplex der so genannten Neuen Hoch-schule war von Truppen des sowjetischenInnenministeriums (NKWD - sowjetischerGeheimdienst) total abgesperrt worden.Nur der schon erwähnte Meister Wunder-wald wagte sich unter einem Vorwand hin-ein. Er zog einen Blaumann an, hing sicheine elektrische Lampe um und sagte denBewachern, dass er die elektrischen Si-cherungen überprüfen müsse. Da die Rus-sen Dunkelheit im besetzten Gebiet außer-ordentlich fürchteten, ließen sie ihnüberall hin, sodass er uns dann über dieLage berichten konnte. In dieser Zeit trafich in der Reichsstraße einen Trupp Ge-fangener unter russischer Bewachung. Inder ersten Reihe ging der ehemalige Rek-tor der TH Dresden, Professor Jost (erwurde verhaftet und in die Sowjetunionverbracht, wo er einige Jahre später starb)und weiter hinten lief ein technischer An-gestellter des Instituts für Kraftfahrwesen.

Nach dem Ende des Krieges verließendie meisten Ausländer die zerstörte Stadtund Hochschule. Von den Bulgaren kehr-ten die meisten noch in Dresden Verblie-benen in ihre Heimat zurück, einige gin-gen in Drittstaaten. Zu bulgarischenStudenten hatten wir freundschaftlicheKontakte. So gaben sie meinen Schwie-gereltern in Rumänien Nachricht, dass wirnoch am Leben seien.

Die Hochschule nahm im Herbst 1946ihren Lehrbetrieb in vorerst sehr beschei-denem Rahmen (eher eine Gewerbeschu-le) wieder auf. Die offizielle Eröffnungs-feier fand am 18. September 1946 in derTonhalle statt. Rektor war Professor EnnoHeidebroek, dessen Berufung aus Darm-stadt seinerzeit durch meinen Vater unter-stützt worden war, der neben seinem Amtals sächsischer Ministerpräsident auch dasRessort Volksbildung leitete. Heidebroekhielt die Festrede, in der er sehr energischunterstrich, dass unser aller Ziel sein müs-se, wieder eine leistungsfähige TechnischeHochschule zu werden. Heidebroek warverbindlich, aber auch mutig. Die Veran-staltung bekam noch einen ganz beson-deren Schluss. Zu unserer Überraschungwurde das Lied gesungen „Ich hab’ michergeben mit Herz und mit Hand Dir Land

voll Lieb’ und Leben, Dir Deutschem Va-terland“. Wir Deutschen weinten alle, unddie Russen verstanden nicht, was wir san-gen.

Promotion 1948

Da ich die Entwürfe meiner Doktor-Ar-beit gerettet hatte und Heidebroek als Auf-traggeber an der Weiterführung des The-mas interessiert war, setzte ich die Arbeitfort. Heidebroek hatte im Institut einenOfen, neben den ich während der not-wendigen Gespräche den Kinderwagenstellen konnte.

Meine Promotionsverteidigung zumThema „Über die Grenzen der Hydrody-namik in dünnen Schmierölschichten“fand am 9. Juli 1948 im Zeunerbau statt.Gutachter waren Professor Heidebroekund der in der Zwischenzeit nach Jenagegangene Professor Kersten. Ich warwährend der Promotionsprüfung vor Hun-ger und Schwäche halb von Sinnen. Ge-prüft wurde u.a. von den ProfessorenRecknagel und Toepler, die vor allem meinallgemeines physikalisches Wissen teste-ten. Die Fragen verstand ich immer erstnach einiger Zeit. Professor Willers ver-zichtete auf sein Prüfungsrecht mit der Be-merkung, er habe mich früher oft genuggeprüft. Im Ergebnis der Prüfung bekamich das Prädikat „befriedigend“. Heide-broek ließ mich unmittelbar danach kom-men und sagte: „Ich hätte Ihnen für dieseArbeit eine ‚1‘ gegeben“, während der spä-tere Rektor Professor Koloc gelegentlichzu mir sagte: „Sie wissen wohl, dass IhrDoktor sehr knapp war“, was keiner gernhört. Immerhin war die Volkswagen AGauf die Arbeit aufmerksam geworden undließ später noch zwei weitere Diplom-Ar-beiten an der TH Braunschweig zu diesemThema anschließen.

Im Westen

Die Zusammenarbeit mit meinem da-maligen Chef, Professor Schwabe, einemwissenschaftlichen „Schwerarbeiter“, warin jeder Hinsicht vertrauensvoll. In seinerPosition als Prorektor erhielt er 1952 ei-ne Liste von etwa 20 Studenten, die rele-giert und wahrscheinlich verhaftet werdensollten. Sie waren offenbar denunziertworden. Schwabe ließ mir freie Hand, alser mir die Liste gab. Er könne nichts tun,aber ich. Die Studenten zu warnen, be-deutete das Ende unserer Anwesenheit inder DDR. Ich organisierte vom Institut fürKraftfahrtechnik einen PKW mit Fahrer,den ich gut kannte. Dann fuhren wir zumSachsenwerk in Niedersedlitz, der Ar-beitsstelle meines Mannes. Ich ließ ihnherausholen und erklärte ihm meine La-ge. Er zauderte erst und meinte dann, ichsolle tun, was ich für richtig hielte. Es warunmöglich, so viele Leute zu warnen undzu glauben, dass sie alle den Mund hiel-ten. Ich wollte auch den Fahrer auf keinenFall mit hineinziehen. Da auf der Listeauch die Adressen standen, wusste ich, woich die Studenten finden konnte. Ich ließden Wagen ganz woanders halten, bindann zu den Studenten geeilt und habe siegewarnt. Um überhaupt nach Berlin fah-ren zu können, brauchte man bestimmteBescheinigungen. Es gelang mir, für mei-ne Mutter einen Übersiedlungspass durchVermittlung von Johannes Dieckmann,

dem Volkskammerpräsidenten, zu be-kommen. Er war früher Generalsekretärder Deutschen Volkspartei gewesen, derso genannten Stresemann-Partei, und erkannte meinen Vater, der auch in dieserPartei gewesen war (und nicht, wie oft an-gegeben, Mitglied der Deutschnationalen).

Am 18. November 1952 haben wirDresden in Richtung Westen verlassen, im-mer die Angst im Nacken, verhaftet zu wer-den. Im Notaufnahmeverfahren in West-berlin wurden erst meine physikalischenKenntnisse geprüft. Das heißt, es wurdegetestet, ob ich diejenige war, die ich vor-gab zu sein. Dann wurde ich zu einer Stel-le geleitet, die für Universitäten und Hoch-schulen zuständig war. Sie fragten michnicht nach dem Namen, sondern nachdem Semester. Als ich antwortete „Ober-assistent“, schickte man mich in einen an-deren Raum. Hier erfuhr ich, dass manschon seit Tagen auf mich wartete. MeinName war bereits von den gewarnten Stu-denten im Aufnahmelager genannt wor-den. Wir wurden als politische Flüchtlin-ge anerkannt und nach Westdeutschlandausgeflogen. Der weitere Weg – Fürsorge-empfänger, Leiter eines amerikanischenLaboratoriums, Arbeitsaufnahme bei derVolkswagen AG und schließlich rang-höchste Frau im Konzern – sei nur ange-deutet. Dr.-Ing. Sibylle von Schieszl

Torekov/Schweden

An der TH Dresden von 1940 bis 1952:Zeitzeugin Dr.-Ing. Sibylle von Schieszl

Sibylle von Schieszl um 1950.

Sibylle von Schieszl heute. Foto:priv.

Das Bauingenieur-Gebäude , der heutige Beyer-Bau , wurde 1945 zu einem Viertel zer-stört und konnte jahrelang nur provisorisch genutzt werden. Foto (2):TU-Archiv

Der obenstehende Zeitzeugenberichtwurde von der heute in Schweden le-benden Dr.-Ing. Sibylle von Schieszlverfasst, die am 7.April 1918 im letztenJahr des Ersten Weltkrieges in Dresdengeboren wurde. Ihr Leben verlief nachunbeschwerten Kindheitsjahren in eheraußergewöhnlichen Bahnen. Als Ju-gendliche erlebte sie die politischenund sozialen Auseinandersetzungen inder Weimarer Republik. Sie ist als Toch-ter von Walther Schieck (1874-1946)– er war der letzte vor der Machtüber-tragung an die Nationalsozialisten freigewählte sächsische Ministerpräsident– eine besonders interessante Zeitzeu-gin, zumal sie nach dem Abitur, Reichs-arbeitsdienst und kurzer Berufstätigkeitbei der Firma Zeiss Ikon AG von 1940bis 1943 an der TH Dresden Physikstudiert hatte. Von 1944 bis 1950 warsie planmäßige Assistentin im Physikali-schen Institut. Im Juli 1950 wechseltesie als Oberassistentin zum Institut fürElektrochemie und physikalische Che-mie, das unter Leitung von ProfessorSchwabe stand.

Einige Monate nach Abschluss desStudiums hatte Sibylle Schieck den Mit-arbeiter am Institut für Kraftfahrwesen,Dipl.-Ing. Karl Schieszl von Buda (ge-nannt v. Schieszl) geheiratet. Er wurde

noch am 17.April 1945 zur Wehr-macht eingezogen und erst 1949 aussowjetischer Kriegsgefangenschaft ent-lassen.Während des Krieges war sie alsStudentin und wissenschaftliche Assis-tentin intensiv mit Problemen der zumStudium beurlaubten Wehrmachtsan-gehörigen und der weiterhin in Dres-den studierenden Ausländer, vor allemaus ostmitteleuropäischen und südost-europäischen Ländern, konfrontiertworden.

Als zeitweise alleinerziehende Mut-ter – Anfang Juli 1945 war eine Tochtergeboren worden – beteiligte sie sichunter schwierigsten persönlichen Be-dingungen engagiert am Wiederaufbauder Hochschule. Gemeinsam mit Pro-fessoren,Angestellten und Arbeiternräumte sie Schutt und schaffte mit dieGrundlagen für einen hoffnungsvollenNeubeginn. Im Juli 1948 verteidigte sieihre Dissertation und wurde zum Dok-tor-Ingenieur promoviert.

Die Arbeit mit den Studenten, dieder Arbeiterschaft entstammten, undnicht zuletzt Begegnungen mit den An-gehörigen der sowjetischen Besat-zungsmacht waren wichtige Erfahrun-gen in ihrem Leben. Sie erlebteBefürworter und Gegner des neuenStaatswesens. Neben der Euphorie des

Aufbruchs und großer Aufbauleistun-gen des Dresdner Hochschulwesensgab es gravierende Ungerechtigkeiten,die auch zu Denunziationen,Verhaftun-gen, in einigen Fällen zu körperlichenMisshandlungen, bis hin zu politischenProzessen führten.

Sibylle v. Schieszl war in ihrer Per-sönlichkeit von bürgerlichen Idealengeprägt. Von ihrem Vater zu kritischemDenken erzogen, lernte sie aber, vielesin Frage zu stellen.

Von 1950 bis 1952 arbeitete sie alsWissenschaftliche Oberassistentin beiProfessor Kurt Schwabe im Institut fürElektrochemie und Physikalische Che-mie der TH Dresden. Am 18. Novem-ber 1952 musste sie mit ihrer Familiedie DDR verlassen.

Sibylle von Schieszl berichtet im fol-genden, hier stark gekürzten Bericht,über ihre Erlebnisse und persönlichenErfahrungen an der TH Dresden in derZeit zwischen 1940 und 1952. Der imUniversitätsarchiv vorliegende Original-bericht der Zeitzeugin ist detaillierter,geht stärker auf subjektive Stimmungs-lagen ein und berücksichtigt ihre Ein-drücke von einem dienstlichen Besuchder TU Dresden im Jahre 1978 und ei-ner Visite an ihrer Alma Mater im Jahre1995. Dr. M. Lienert

Ein ungewöhnlicher Lebensweg begann in Dresden

Syskon

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davitec

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 10

Im Dezernat Akademische Angelegenheiten, Sachgebiet Studien- und Prüfungs-angelegenheiten, sind im Rahmen eines Projekts zur Einführung des Prüfungsverwaltungssy-stems HISPOS zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet für die Dauer von drei Jahren folgendeStellen zu besetzen:

Projektleiter/in für die Einführung von HISPOS (bis BAT-O IIa)

Aufgaben: Projektleitung; Erarbeitung des Gesamtkonzepts für die universitätsweite Einführungvon HISPOS und der Strategie zu dessen Umsetzung; Bearbeitung der Grundsatzfragen; Koordinie-rung der Umsetzung in den Prüfungsämtern und zentralen Verwaltungseinheiten; fachliche Anlei-tung und Beratung sowie Schulung der Anwender.Voraussetzungen: wiss. HSA; Fähigkeit zu konzeptionellem Arbeiten; Leitungserfahrung; DV-Kenntnisse (Textverarbeitung, Excel, Access u.ä.); nach Möglichkeit umfassende Kenntnisse derPrüfungsverwaltung, des Prüfungsrechts, der Struktur von Studiengängen und Prüfungen imHochschulbereich sowie Erfahrungen im Umgang mit Prüfungsverwaltungssystemen.

Projektmitarbeiter/in (bis BAT-O IVa)

Aufgaben: Zustands- und Organisationsanalyse der Prüfungsämter; Abbildung der Prüfungsord-nungen; Betreuung des Test- und Probebetriebs von HISPOS in den Prüfungsämtern; Ersteinstel-lung und Abgleich von Listen, Berichten, Formularen und Zeugnissen auf der Grundlage zentralerVorgaben; Beratung und Betreuung der Anwender.Voraussetzungen: Studium in geeigneter Richtung, nach Möglichkeit mit Kenntnissenund/oder Erfahrungen in der Studienorganisation (zur Struktur von Studiengängen und Prü-fungsordnungen im Hochschulbereich) sowie auf den Gebieten Prüfungsverwaltung, -organisati-on und –recht; gute DV-Kenntnisse (u.a. Textverarbeitung, Excel, Access).

Verwaltungsangestellte/r (bis BAT-O VIb)

Aufgaben: organisatorische Betreuung der Prüfungsverwaltungssysteme HISPOS und des bishe-rigen, auslaufenden Systems LEISTU; Koordinierung der Anwendung in den Prüfungsämtern; Mit-arbeit bei der Erarbeitung der spezifischen Nutzerdokumentationen; organisatorische Unterstüt-zung der Projektgruppe; DV-technische und organisatorische Arbeiten; Schreibarbeiten undFührung des Sekretariats/Clearingstelle.Voraussetzungen: anwendungsbereite DV-Kenntnisse, insbesondere Textverarbeitung (Word-Perfect, Word), Excel und Access; solide Schreibtechnikkenntnisse und praktische Erfahrungen inVerwaltung und Büroorganisation im Bildungsbereich. Wünschenswert sind außerdem Kenntnisseder Prüfungsverwaltung und Prüfungsorganisation.

Für alle drei Stellen werden von den Bewerbern vor allem Flexibilität, Organisationstalent, Ver-handlungsgeschick, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur engagierten Einarbeitung in Inhalte,Abläufe und rechtliche Rahmenbedingungen der Prüfungsverwaltung sowie in das Prüfungsver-waltungssystem HISPOS erwartet.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 17.05.2001 an: TU Dresden, Dezernat Akademische Angelegenheiten, Frau Dr. Krätzig -persön-lich-, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Chemie ist am Institut für Physikalische Chemie und Elektro-chemie zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zunächst für die Dauer von drei Jahren mit ei-ner Verlängerungsmöglichkeit um zwei Jahre zu besetzen.Aufgaben: Mitarbeit in Lehre (Praktika der Physikalischen Chemie) und Forschung (umge-bungssensitive Polymere); Betreuung der in der Arbeitsgruppe vorhandenen analytischen Geräte.Die Anfertigung einer Promotion ist erwünscht.Voraussetzungen: wiss. HSA als Diplom-Chemiker oder Diplom-Physiker; gute Kenntnisse derphysikalischen Chemie sind von Vorteil.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum20.05.2001 an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FRChemie, Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie, Herrn Prof. Dr. Karl-Friedrich Arndt, 01062 Dresden. Tel.: (0351) 463 2013, e-mail: [email protected]ür weitere Auskünfte steht Ihnen auch Herr Dr. Sven Richter, Tel.: (0351) 463 2492, e-mail: [email protected], zur Verfügung.

An der Fachrichtung Biologie, Institut für Zoologie, ist am Lehrstuhl für SpezielleZoologie und Parasitologie zum nächstmöglichen Zeitpunkt zunächst für die Dauer vonzwei Jahren die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

zu besetzen.Aufgaben: Durchführung von Forschungsarbeiten im Rahmen eines Drittmittelprojektes mit ei-ner Biotec-Firma zur Entwicklung und zum Test von in Pflanzen biotechnologisch hergestelltenAntikörpern gegen Parasiten; Mitwirkung bei der Durchführung von Lehrveranstaltungen für Bio-logiestudenten im Hauptstudium zum Thema „Tierische Zellkulturen und Hybridomatechnik“ so-wie bei der Betreuung von Diplomanden und Doktoranden; (jeweils 50% der Arbeitszeit).Voraussetzungen: wiss. HSA als Diplom-Biologe.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 08.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Biologie, Institut fürZoologie, Professur für Spezielle Zoologie und Parasitologie, Herrn Prof. Dr. R. Entzeroth, 01062 Dresden. Tel.: (0351) 463 7534. e-mail: [email protected]

An der Fachrichtung Psychologie ist am Institut für Klinische, Diagnostische undDifferentielle Psychologie ab sofort für die Dauer von zwei Jahren mit der Möglichkeit derVerlängerung um ein Jahr die Stelle einer

wissenschaftlichen Hilfskraft 82,5 Stunden pro Monat)

zu besetzen.Aufgaben: Mitarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Lehre mit dem Schwerpunkt der Diagno-stik (CIDI). Die Bereitschaft zur Promotion wird erwartet.Voraussetzungen: wiss. HSA als Dipl.-Psychologe

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Psychologie, Pro-fessur für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Herrn Prof. Dr. H.-U. Witt-chen, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Psychologie, Institut für Pädagogische Psychologie und Ent-wicklungspsychologie, sind an der Professur für Entwicklungspsychologie im Rah-men eines von der DFG geförderten Projektes zum Thema “Lässt sich Selbsteinsicht fördern? Eineempirische Untersuchung mit Hilfe einer Intervention zur Lebensreflektion” (STA 540/3-1; Lei-tung: Prof. Dr. Ursula M. Staudinger) zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Stellen eines/einer

wiss. Mitarbeiters/in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Stellen sind auf zwei Jahrebefristet und als Doktorandenstellen vorgesehen.Voraussetzungen: sehr guter wiss. HSA der Psychologie; sehr gute methodische Kenntnisse undKenntnisse der englischen Sprache; Erfahrungen mit empirischer Forschung und gute Vorkennt-nisse in der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne sind wünschenswert.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Psychologie, Insti-tut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, Professur fürEntwicklungspsychologie, Frau Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht, Handels- und Un-ternehmensrecht (Prof. Dr. Michael Kort) ist ab sofort die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

bzw. wiss. Assistenten /-in (C1 Ost)

zu besetzen. Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57 c HRG bzw. § 47 SächsHG.Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung. Die Möglichkeit zur Promotion besteht.Voraussetzungen: Erstes Juritisches Staatsexamen, mögl. mit Prädikat bzw. überdurchschnittl.Zweites Juristisches Staatsexamen; Kenntnisse im Arbeits- und/oder Wirtschaftsrecht; gute engl.Sprachkenntnisse.Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 14.05.2001 an: TUDresden, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und So-zialrecht, Handels- und Unternehmensrecht, Herrn Prof. Dr. Michael Kort,01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Marktorientierte Unterneh-mensführung ist für den Bereich Six Sigma, Total Quality Management und BusinessExcellence, ab sofort für die Dauer von drei Jahren (einmalige Verlängerungsmöglichkeit umzwei Jahre besteht) die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

zu besetzen.Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung. Die Möglichkeit zur Promotion im Bereich SixSigma, einem der größten Zukunftsfelder des Management, wird geboten.Voraussetzungen: überdurchschnittl. wiss. HSA der Wirtschaftswissenschaften, der Wirt-schaftsinformatik oder des Wirtschaftsingenieurwesens; selbständige u. flexible Arbeitsweise; über-durchschnittl. Einsatzbereitschaft; Leistungsfähigkeit; analytisches Denkvermögen; Interesse amwiss. u. praxisorientierten Arbeiten; verhandlungssicheres Englisch; guter Schreibstil u. Rhetorik;soziale Kompetenz.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 08.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL insb. Marktori-entierte Unternehmensführung, Herrn Prof. Dr. Armin Töpfer, 01062 Dresden.Kontakt per e-mail: [email protected]

Am Institut für Software- und Multimediatechnik ist ab sofort auf der Grundlage des Al-tersteilzeitgesetzes/Tarifvertrag zur Regelung der Altersteilzeit im Bereich des Öffentlichen Dienstesi.d.j.g.F. die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für eine voraussichtliche Dauer von maximalzwei Jahren zu besetzen.Aufgaben: Mitarbeit in den Lehrgebieten des Institutes (Übungen, Seminare, Praktika); Betreu-ung wiss. Arbeiten; Forschungsarbeiten zum Einsatz von Werkzeugen und Groupware für die ko-operative Softwareentwicklung.Voraussetzungen: wiss. HSA der Informatik oder mit Nebenfach Informatik bzw. anderer wiss.HSA in Verbindung mit Absolvierung eines Informatik-Ergänzungsstudiums. Gute Kenntnisse inden Bereichen Softwaretechnologie, Programmierungs- und Multimediatechnik sind von Vorteil. Bewerber, die Freude an wiss. Arbeit haben und die zur Effektivitätserhöhung auf dem Gebiet derSoftwareentwicklung beitragen wollen, sind herzlich willkommen.

Als Bewerber nach den Regelungen zur Altersteilzeitarbeit kommen in Betracht: Arbeitslos gemel-dete bzw. von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer und Ausgebildete (vorliegend Absolventen ei-nes anerkannten Studienganges an einer Hochschule unmittelbar nach Abschluss des Studiums).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Informatik, Institut für Software- und Multimediatechnik, Herrn Prof. Dr. Rüdiger Liskowsky, 01062 Dresden.Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 8389, Fax: (0351) 463 8366, mailto: [email protected]://www.inf.tu-dresden.de/TU/Informatik/ST2/pw/pw.html

Am Institut für Software- und Multimediatechnik ist in der Arbeitsgruppe Didaktikder Informatik/Lehrerbildung ab sofort im Rahmen eines Projektes vorbehaltlich der Mit-telfreigabe die Stelle eines/einer

Sachbearbeiters/-in (Vergütung nach BAT-O)

mit 50 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit vorerst befristet bis zum 31.12.2003 zu beset-zen.Aufgaben: Mitarbeit im Projekt „Einführung der Ausbildungsrichtung Assistent/Assistentin fürMultimedia an der Berufsfachschule für Technik an öffentlichen Schulen des Freistaates Sachsen“.Wesentliche Inhalte sind dabei: Mitarbeit an DV-gestützter Aufbereitung der im Projekt anfallendenInformationen (Datenerfassung, -aufbereitung und -präsentation, Pflege der projekteigenen WEB– Plattform, Gestaltung von WEB – Seiten), allgemeine Verwaltungstätigkeiten (Terminkoordinie-rung, Planung und organisatorische Vorbereitung von Workshops und Beratungen, Abwicklungder Kommunikation usw.).Voraussetzungen: Ausbildung in einem verwaltungs- oder kaufmännischen Beruf, fundierteKenntnisse im Bereich MS – Office (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken, Präsen-tation); wünschenswert wären Grundkenntnisse im Gestalten von WEB – Seiten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 08.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Informatik, Institut für Software- und Multimediatechnik, Ar-beitsgruppe Didaktik der Informatik/Lehrerbildung, Herrn Prof. Dr. S. Friedrich, 01062 Dresden.

Am Institut für Werkstoffwissenschaft (IfWW) ist ab sofort im Rahmen des neu begon-nenen DFG-Schwerpunktprogrammes „Prinzipien der Biomineralisation“ die Stelle eines/einer

Post-Doktoranden/-in (BAT-O IIa)

für zunächst zwei Jahre zu besetzen. Die Zeitspanne für die Förderung durch die DFG beträgt 6 Jahre. Eine Weiterführung des Projektes ist möglich.Aufgaben: Ziel des Projektes sind Untersuchungen zum Einfluss nichtkollagener Proteine auf dieBildung und das Wachstum von Hydroxylapatit sowie die Umwandlung von amorphen Calcium-phosphat zu Hydroxylapatit in Kollagentemplaten.Neben biochemisch orientierten Arbeiten stehen physiko-chemische Untersuchungen zur Minera-lisationskinetik sowie die Anwendung mikroskopischer und schwingungsspektroskopischer Ver-fahren im Zentrum des Projektes.Für die Arbeiten stehen in der Arbeitsgruppe ,Biomaterialien’ des IfWW modern ausgestattete Laborssowohl für biochemische als physikalisch-chemische und mikroskopische Verfahren zur Verfü-gung. Daneben besteht eine ausgeprägte Zusammenarbeit mit medizinischen Instituten und Klin-ken.Voraussetzungen: Promotion in einer naturwissenschaftlichen Fachrichtung (vorzugsweiseBiochemie, Biophysik); Erfahrungen im Umgang mit Proteinen und in der Anwendung physika-lisch-chemischer Methoden auf chemische/biochemische Fragestellungen; Bereitschaft zur akti-ven Suche und Gestaltung der Zusammenarbeit mit Partnern aus medizinischen Bereichen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 08.05.2001 an: TU Dresden, Fakultät Maschi-nenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft, Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. H. Worch, 01062 Dresden. Auskünfte unter Tel.: (0351) 4634342 bei Herrn Dr. D. Scharnweber; e-mail: [email protected]

Am Institut für Tragwerke und Baustoffe ist am Lehrstuhl für Massivbau (Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach) ab sofort zunächst bis zum 30.06.2002 die Stelle eines/einer

Verwaltungsangestellten (Vergütung nach BAT-O)

zu besetzen.Aufgaben: Koordinierung des Bedarfs, der Verteilung und der Überwachung der finanziellen Mit-tel eines Sonderforschungsbereichs incl. finanztechnische und verwaltungsorganisatorische Bear-beitung der einzelnen Teilprojekte; eigenständige Führung des Sekretariates des Sprechers des SFBund Führen der Haushaltsüberwachungsliste.Voraussetzungen: abgeschlossene einschlägige (möglichst kaufmännische) Ausbildung; um-fassende Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit moderner Bürotechnik, Textverarbeitung,Grafikbearbeitung sowie Datenbanksystemen; sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache; hoherGrad an Selbständigkeit, Organisationsfähigkeit und Flexibilität.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 08.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Tragwerke und Baustoffe,Lehrstuhl für Massivbau, Herrn Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Forstbotanik und Forstzoo-logie sind an der Professur für Forstzoologie im Rahmen des Drittmittelprojektes “Diver-sität und Funktionalität der Bodenfauna - zoologische Beiträge zu einem forstlichen Entschei-dungsunterstützungssystem für die Region Mittelschwaben” ab sofort befristet bis zum29.02.2004 mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit folgende Stellen zu besetzen:

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: freiland- und laborexperimentelle Untersuchungen zu Struktur und Funktion der sa-prophagen Bodenfauna in Waldökosystemen unterschiedlicher Bestockungsverhältnisse; straten-spezifische Erfassung der taxonomischen Struktur der saprophagen Invertebratenfauna und dieQuantifizierung ihrer Leistungen beim Abbau von Laub- und Nadelstreu bzw. der Freisetzung vonNährstoffen (N, P, K, Ca, Mg). Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: wiss. HSA der Biologie oder der Forstwissenschaften bzw. anderer Studi-engänge mit Schwerpunkt Bodenbiologie/-ökologie; Erfahrungen mit bodenzoologischen/-ökolo-gischen Arbeitsmethoden; taxonomische Kenntnisse bodenbiologisch relevanter Invertebraten-gruppen (insbesondere Lumbricidae, Enchytraeidae, Isopoda oder Diplopoda); Fertigkeiten imUmgang mit EDV-Technik; Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit; gute englischeSprachkenntnisse; Führerschein Klasse 3.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: freilandökologische Untersuchungen zu Struktur und Funktion der epigäischen Rau-barthropodenfauna in Waldökosystemen unterschiedlicher Bestockungsverhältnisse; Erfassungder Auswirkungen von Baumartenspektrum und Bestandesalter auf die taxonomische und funktio-nale Struktur der epigäischen Raubarthropoden. Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben. Voraussetzungen: wiss. HSA der Biologie oder der Forstwissenschaften bzw. anderer Studi-engänge mit Schwerpunkt Ökologie epigäischer Raubarthropoden; Erfahrungen mit freiland-öko-logischen Arbeitsmethoden zur repräsentativen Erfassung der Faunengruppen, taxonomischeKenntnisse der Araneae, Carabidae oder Staphylinidae; Fertigkeiten im Umgang mit EDV-Technik;Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit; gute englische Sprachkenntnisse; Führer-schein Klasse 3.

Techn. Assistent/in (bis BAT-O Vc)

Aufgaben: Mitarbeit bei der Erfassung der saprophagen Invertebratenfauna und epigäischerRaubarthropoden im Freiland; Betreuung der Extraktionsanlagen im Labor und der Dataloggerzur Erhebung mikroklimatischer Parameter; Mitarbeit bei der Vorbereitung, Durchführung undAuswertung von litterbag-Versuchen.Voraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung als Biologisch-techn., Landwirtschaftlich-techn.oder Chemisch-techn. Assistent/in; EDV-Kenntnisse (Microsoft Office); Fähigkeiten zur interdiszi-plinären Zusammenarbeit; Führerschein Klasse 3.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 10.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, FR Forstwissenschaf-ten, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Professur für Forstzoologie,Frau Prof. Dr. rer. nat. habil. M. Roth, Postfach 1117, 01735 Tharandt.Tel.:(035203) 381376, Fax:(035203) 381317, e-mail: [email protected]

An der Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Pflanzen- und Holzchemie,ist an der Professur für Pflanzenchemie und Ökotoxikologie ab sofort im Rahmen ei-nes Forschungsprojektes die Stelle eines/einer

Technischer Assistenten/-in (BAT-O VIb)

für die Dauer von zwei Jahren zu besetzen.Aufgaben: pflanzliches Feld- und Gefäßversuchswesen; Auswertung der Versuchsergebnisse undBerichtserfassung; Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen.Voraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung als Landwirtschaftlich-techn. Assistent/in, Mei-ster im Gartenbau, Forstwirtschaft, Landwirtschaft oder Angestellter mit gleichwertigen Fähigkei-ten und Erfahrungen; nach Möglichkeit Erfahrungen im gärtnerischen, land- oder forstwirtschaft-lichen Versuchswesen; Bereitschaft zur Teamarbeit und Interesse an wiss. Arbeiten;Computerkenntnisse (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Grafik- Erstellung).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 08.05.2001 an: TU Dresden, Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften, FR Forstwissenschaften, Inst. für Pflanzen- undHolzchemie, Herrn Prof. Dr. Otto Wienhaus, Pienner Str. 19, 01737 Tharandt.

Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Bauingenieurwesen

Fakultät Maschinenwesen

Fakultät Informatik

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Juristische Fakultät

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Zentrale Universitätsverwaltung

Technische Universität Dresden

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 11

An der Fachrichtung Wasserwesen sind am Institut für Abfallwirtschaft und Altla-sten ab sofort folgende Stellen zu besetzen:

im Rahmen des EU-Projektes „WATCH“ befristet bis zum 29.02.2004 mit 50% der regelmäßigenwöchentlichen Arbeitszeit

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Entwicklung einer Labormethode für die Quantifizierung von Umweltchemikalienund deren Abbauprodukten mittels instrumenteller Analytik, insbesondere GC/FID und GC/MS;Untersuchung von abbaufördernden Elektronenakzeptoren (Nitrat, Sulfat etc.); Zusammenarbeitmit den EU-Partnern; Erstellung von Berichten; Teilnahme an internationalen Treffen/Bespre-chungen. Die Gelegenheit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: wiss HSA im Fach Biologie, Wasserwirtschaft, Umwelttechnik oder verwand-ten Gebieten; möglichst Erfahrung in der instrumentellen Analytik; gute Englischkenntnisse.

im Rahmen des BMBF-Projektes „HALOMIK“ befristet bis zum 31.12.2003 mit 66,6% der regel-mäßigen wöchentlichen Arbeitszeit

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Entwicklung einer Labormethode für die Quantifizierung von Umweltchemikalienund deren Abbauprodukten mittels instrumenteller Analytik, insbesondere HPLC; Untersuchungdes Bioabbaus von Schadstoffen in stark salzhaltigen Wässern; Erstellung von Berichten; Zusam-menarbeit mit den Projektpartnern.Voraussetzungen: wiss. HSA im Fach Biologie, Wasserwirtschaft, Umwelttechnik oder verwand-ten Gebieten; möglichst Erfahrung in der instrumentellen Analytik; gute Englischkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihr Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.05.2001 an: TU Dres-den, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, FR Wasserwesen, Institutfür Abfallwirtschaft und Altlasten, Herrn Prof. Dr. P. Werner, Pratzschwitzer Str. 15, 01796 Pirna.

An der Fachrichtung Wasserwesen ist am Institut für Hydrologie und Meteorologieim Rahmen eines Forschungsprojektes als Teil des vom BMBF geförderten Forschungsverbundes4D WOLKEN (Inhomogene Bewölkung – Ihr Einfluss auf die Austausch- und Transportprozesse inder Atmosphäre) ab sofort bis 31.03.2006 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen.Aufgaben: Analyse der zeitlichen Änderung der Feuchte- und Wolkenfeldstrukturen und derenEinfluss auf den Strahlungshaushalt, abgeleitet aus unterschiedlichen Satellitendaten, insb. durchKombination von Bodenmessungen (2-dimensionale Profilmessungen) mit Satellitendaten (2-di-mensionale horizontale Informationen), um mit Hilfe eines zu entwickelnden physikalischen, sta-tistischen Verfahrens das drei- bzw. vierdimensionale Feuchte- und Wolkenfeld zu charakterisieren;Quantifizierung des Einflusses der Wolken auf das Strahlungsfeld mit Hilfe von ein- und dreidi-mensionalen Strahlungstransfersimulationen. Es wird die Möglichkeit zur Promotion eingeräumt.Nach erfolgreicher Promotion besteht in den letzten beiden Projektjahren eine Beschäftigungs-möglichkeit mit 100% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit.Voraussetzungen: wiss HSA der Physik, der Meteorologie oder einem verwandten naturwissen-schaftlichen Fach (z.B. Geophysik, Hydrologie); Interesse in Atmosphärenphysik; Kenntnisse inProgrammierung (FORTRAN und/oder C).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lebenslauf und Zeugnissen bis zum 12.05.2001 an: TUDresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, FR Wasserwesen, In-stitut für Hydrologie und Meteorologie, Lehrstuhl für Meteorologie, Herrn Dr. Franz H. Berger, Pienner Str. 9, 01737 Tharandt.Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Franz H. Berger, e-mail: [email protected]

An der Fachrichtung Geowissenschaften, Institut für Geographie, ist am Lehrstuhlfür Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie baldmöglichst die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zunächst befristet auf ein Jahr zu besetzen. Esbesteht die Möglichkeit einer Verlängerung.

Aufgaben: Planung und Organisation der Projekte “Potenziale des HochtechnologiebereichesWerkstofftechnik/ -technologie in der Region Dresden” und/oder “Einzelhandel im Rahmen inte-grierter Stadtentwicklungskonzepte” sowie aus dem Bereich Wirtschaftsgeographie (Standortfor-schung, Regionalentwicklung, Einzelhandelsforschung); Wahrnehmung der Kontakte mit Auf-traggebern und Forschungspartnern; Durchführung empirischer Untersuchungen aufquantitativer und qualitativer Datenbasis; Erstellung von Abschlussberichten. Es besteht die Mög-lichkeit zur Promotion.

Voraussetzungen: wiss HSA im Fach Geographie oder einem vergleichbaren Fachgebiet, vor-zugsweise mit Schwerpunkt/ Nebenfach aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Regio-nalökonomie; Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der empirischen Sozialforschung, derStatistik sowie der Anwendung von Standardsoftware (MS-Office, SPSS/ Statistica, GIS/ digitaleKartographie). Auf selbständige Arbeit und eigenständige Weiterbildung in den projektrelevantenThemengebieten wird besonderer Wert gelegt.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 08.05.2001 an: TU Dresden, Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften, FR Geowissenschaften, Institut für Geographie, Herrn Prof. Dr. W. Killisch, 01062 Dresden.Rückfragen bitte unter Tel.: (0351) 463 7704 oder [email protected]

040/2001In der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie ist ab 01.07.2001 eine Stelle als

Stationssekretärin(Vergütung nach BAT-O)

zu besetzen.

Aufgaben: Schreibarbeiten; Verwaltung und Bearbeitung der Tumormeldebögen; Führen der Dia-gnose- und Therapiestatistik; Pflege und Archivierung der Krankenblätter; Vertretung der Ambu-lanzsekretärin. Bei Bedarf Vertretung der Chefsekretärin.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als FA für Schreibtechnik; Computer-kenntnisse; Beherrschen der medizinischen Terminologie; Kenntnisse der Organisationsstrukturdes Krankenhauses und des Klinikbetriebes; Aufgeschlossenheit, Verantwortungsbewusstsein, Pünkt-lichkeit, Zuverlässigkeit und Termintreue bei der Erledigung der zugewiesenen Aufgaben; Eng-lischkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 06.05.2001 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, Klinik undPoli-klinik für Neurochirurgie; Direktorin: Frau Prof. Dr. med. G. Schackert, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon 0351 / 458 2883

041/2001In der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie ist ab01.06.2001 eine Stelle als

Arzthelferin(Vergütung nach BAT-O)

vorerst befristet für 1 Jahr zu besetzen.

Aufgaben: Erfüllung sämtlicher Aufgaben in der Poliklinik Ambulanz entsprechend dem Be-rufsbild einer Arzthelferin. Ein hohes Verantwortungsbewusstsein sowie Engagement und Flexibi-lität werden vorausgesetzt. Die Arzthelferin hat eigenverantwortlich für ihre regelmäßige Fortbil-dung Sorge zu tragen.

Voraussetzungen: Abschluss als Arzthelferin

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis 06.05.2001 an: Universitätsklinikum Carl

Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß,Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon 0351/458 3362.

042/2001Im Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Abteilung Neuroradio-logie, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden(AöR) ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als

Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in(Vergütung nach BAT-O)

befristet bis 31.05.2002 zu besetzen.

Aufgaben: Technische Assistenz bei der Computertomographie, bei der Magnetresonanztomo-graphie, der Myelographie, der Angiographie und beim konventionellen Röntgen; Patientenbe-treuung, Leistungsdokumentation und Archivierung; Teilnahme am Bereitschaftsdienst.

Voraussetzungen: Abschluss und staatliche Anerkennung als MTRA; Grundkenntnisse im Strah-lenschutz, der Anatomie, der Krankheitskunde sowie in der Physik der Röntgenstrahlen und derMagnetresonanz.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis 06.05.2001 an: Universitätsklinikum CarlGustav Carus Dresden (AöR) an der TU Dresden, Institut und Poliklinik für Ra-diologische Diagnostik, Abteilung Neuroradiologie, Leiter: Herr Prof. Dr. med.R. von Kummer, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden; Telefon: 0351/458 2660

043/2001Im Institut für Klinische Genetik ist ab 01.06.2001 eine Stelle als

Arzt / Ärztin im Praktikum(Drittmittelfinanzierung/Vergütung nach Entgelttarifvertrag für AiP-Ost)

befristet für 18 Monate zu besetzen.

Aufgaben: Tätigkeit im Rahmen humangenetischer Beratungen: Diagnostik auf der Basis vonPhänotyp-Mustern; Nutzungen computerisierter Dysmorphiediagnostik; Diagnostik und Beratungbei monogenen und polygenen Erkrankungen; Beratungen im Zusammenhang mit prädiktiverpränataler Diagnostik und hereditären Tumorleiden.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Medizin

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 06.05.2001 an: Medizinische Fakul-tät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Institut für Klinische Genetik, Direktor:Herr. Prof. Dr. med. G.-K. Hinkel, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon458 3445

044/2001Im Institut für Virologie ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als

Medizinisch-technische/r Assistent/in(Vergütung nach BAT-O)

befristet für 3 Monate zu besetzen.

Aufgaben: Antikörper- und Antigenbestimmungen im ELISA, Einarbeitung in die Zellkulturvi-rologie und in molekularbiologische Methoden, Nutzung der EDV-Technik im Labor

Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung als MTA; Grundkenntnisse in der Bedienung mo-derner Laborgeräte und der Computertechnik, Kenntnisse der Säugetierzellbiologie, gründlicheKenntnisse in der Bearbeitung und Beurteilung von ELISA und Immunoblots.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werdenbei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 06.05.2001 an: Medizinische Fakul-tät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Institut für Virologie, Direktor: Herr Prof.Dr. med. A. Rethwilm, Fiedlerstraße 42, 01307 Dresden, Telefon 458 6200

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Jeder kennt die Mühen, diemit dem Erlernen einerFremdsprache verbundensein können: die sechs De-klinationsfälle im Russi-schen, der Akkusativ mit In-finitiv im Lateinischen, dieZeitangaben im Englischen.Die deutsche Sprache er-scheint uns dagegen leicht.

Doch nicht umsonst stöhnt mancherDeutscher und Ausländer „DeutscheSprache, schwere Sprache.“ Wie lerntund lehrt sich nun Deutsch als Fremd-sprache? Interessante Antworten gibt einWettbewerb, der gerade am Institut fürGermanistik läuft. UJ sprach mit Doro-thea Spaniel vom Lehrbereich Deutschals Fremdsprache, die den Wettbewerborganisatorisch betreut.

Ihr Wettbewerb nennt sich „Lehr- undLernwelten“.Worum geht es?

Wir haben im Europäischen Jahr derSprachen alle Deutschen und Ausländeran der TU aufgerufen, niederzuschreiben,wie sie die deutsche Sprache lernen oderauch lehren. Wir wollen, sozusagenaußerhalb des Protokolls, erfahren, wievielfältig, innovativ und kreativ es sein

kann, Fremdsprachen zu lernen und zulehren. Eine Autorin vergleicht den Lehr-und Lernprozess des Deutschen mit ei-nem „Goldenen Käfig“. Golden steht fürdie Zeit, die Geduld, die Hingabe. Unddennoch bleibt es ein Käfig, denn für vie-le Lerner wird es ein Traum bleiben, sichin der neueroberten Welt frei bewegen zukönnen.

Wer nimmt am Wettbewerb teil?Das sind zum einen alle ausländischen

Studierenden der TU, die im studienbe-gleitenden Deutschunterricht des Lehr-bereichs Deutsch als Fremdsprache ein-geschrieben sind, zum anderen unsereausländischen Studenten, darunter Sti-pendiaten des DAAD und Teilzeitstudie-rende des Sokrates-Programms sowieMagisterstudenten im internationalenStudiengang „German Studies – Cultureand Communication“. Dazu kommendeutsche Lehrerinnen und Lehrer, die imRahmen von berufsbegleitenden Fort-und Weiterbildungskursen an der TUDresden studieren und das Fach Deutschals Zweitsprache in sächsischen Grund-und Mittelschulen unterrichten. Undnicht zu vergessen unsere deutschenPraktikanten, also Magister- und Lehr-amtsstudenten, die derzeit ihr obligatori-sches Sprach- und Kulturpraktikum imIn- und Ausland durchführen und vor Orterleben, was es bedeutet, die deutscheSprache und Kultur zu vermitteln.

Wie schätzen Sie die Resonanz der Ver-anstaltung ein?

Wir haben 75 Wettbewerbsbeiträgevorliegen, meist zwei- bis fünfseitige Tex-te, die faszinierend über Eindrücke, Er-lebnisse, Beobachtungen und Handlun-gen beim Lehren und Lernen fremderSprache und Kultur berichten. Teils er-hielten wir auch Unterrichtsprotokolle,Sprachlerntagebücher und fiktive Inter-views. Wir freuen uns sehr über diese Re-sonanz. Von den Beiträgen stammen 35von ausländischen Kommilitonen und 40von deutschen Praktikanten sowieSprachlehrern.

Denken Sie an eine Veröffentlichung derBeiträge?

Zunächst wird eine Jury aus DaF-Leh-rern und -Studenten die besten Arbeitenauswählen. Am 26. April stellen wir siedann im Gemeindesaal der Dresdner Zi-onskirche allen Interessierten öffentlichvor und prämieren sie. Die Preise stifte-te freundlicherweise der Verein derFreunde und Förderer der TechnischenUniversität Dresden. Teilnehmen wirdauch der Schriftsteller José F. A. Oliver,der am Vortag zum neuen DresdnerStadtschreiber berufen wird. Ende desJahres veröffentlichen wir die bestenBeiträge in einer Broschüre „Lehr- undLernwelten“, vorausgesetzt, dass wir dieFördermittel, die unsere ProjektleiterinProfessor Dagmar Blei bei der EU bean-tragt hat, erhalten. Ansonsten lassen wir

uns ein neues Finanzkonzept einfallen.Auf jeden Fall wird das Projekt auf derXII. Deutschlehrertagung in Luzern imAugust dieses Jahres vorgestellt und er-lebt dort seine „Premiere“.

Mit Dorothea Spaniel sprach Karsten Eckold.

Öffentlicher Leseabend „Sprachenöffnen Türen“ am 26. April 2001,

19 Uhr im Gemeindesaal der Zionskir-che Dresden, Bayreuther Straße 28. DiePreisträger des Wettbewerbs „Lehr-und Lernwelten“ lesen aus ihren Arbei-ten. Als Gast des Abends gibt José F. A.Oliver, Dresdens neuer Stadtschreiber,einen Einblick in sein literarisches Schaf-fen. Gäste sind herzlich willkommen.

Deutsche Sprache – schwere Sprache

Dorothea Spaniel organisiert den Wettbewerb „Lehr- und Lernwelten“. Foto:UJ/Eckold

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11. Jahrgang Universitätsjournal 8/2001 Seite 12

Vom 26. bis 29.April steigterstmals das „String SpringFestival“ der Musikhoch-schule Dresden

Die Kulturstadt Dresden bekommt eineneue Veranstaltungs-Attraktion. Vom 26.bis 29. April steigt erstmals das „StringSpring Festival“ der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden.

Die Fachgruppe „Gitarre Weltmusik“des Fachbereichs Jazz/Rock/Pop schlägtdrei Fliegen mit einer Klappe: Der Nach-wuchs präsentiert sich („Saitensprün-ge“). Etablierte Acts („Rosanna & Zelia“,„Hands on Strings“) sollen die Öffent-lichkeit locken. Und in Workshops er-halten nicht nur die Dresdner Nach-wuchs-Künstler, sondern Gitarristenbundesweit eine Weiterbildungs-Chance,die gleichzeitig für das neue Festivalwirbt.

Magnet sowie Ohren- und Augen-schmaus sind die Brasilianerinnen Ro-sanna Tavares und Zelia Fonseca, die be-reits im Jazzclub Tonne faszinierten. ViaGesang, Percussion und Gitarre werdensie zusammen mit der PercussionistinAngela Frontera nicht nur brasilianischeMusik-Poesie nach Dresden bringen,sondern ihr Können auch in Workshopsweitergeben. Damit ergänzen sie die dreiDresdner Gitarren-Dozenten Ralf Beutler,Stephan Bormann und Thomas Fellow,die ebenfalls Workshops anbieten undfür die Festival-Konzeption verantwortlichzeichnen. Im Vorfeld des Festivals gab esschon einen Auftritt des Dresdner Nach-wuchs-Talentes Sina Neumärker. Die Gi-tarristin spielte mit dem Kammerorches-ter der Musikhochschule Musik vonAstor Piazzolla. In Zukunft soll aus Anlassdes String Spring Festivals eine Vielzahlvon Konzerten auch in Clubs und Szene-Kneipen stattfinden. Geplant ist ebenfalls,

mehr Profi-Bands auftreten zu lassen.Doch das müsse sich entwickeln, meintThomas Fellow („Friend’n Fellow“) undfügt schmunzelnd hinzu: „Auch das Di-xie-Festival hat ja mal klein angefangen.“Fellow wird zusammen mit Bormann als„Hands on Strings“ erstmals mit demneuen Programm „Panamericana“ auf-treten. Wer bei den „Saitensprüngen“ inder Kleinen Szene die Musikhochschulerepräsentiert, entscheidet sich quasi erstin letzter Minute. „Bis zum Schluss fin-den Ausscheidungskonzerte und Vor-spiele statt“, erläutert Festival-Chef RalfBeutler. Klar ist lediglich: Es wird fünfAuftritte mit jeweils mehreren Stückengeben, darunter zwei mit E-Gitarre, an-sonsten „reine“ Akustik.

Ralf Redemund

Festival-Programm26.April: das Dresdner Duo Hands

on Strings mit Stephan Bormann undThomas Fellow an den Gitarren, Aulades Goethe-Instituts, KönigsbrückerStr. 84, 20 Uhr, Eintritt 17,-/12,- Mark.

27.April: die Brasilianerinnen Rosan-na & Zelia, Kunst-Kultur-Karstadt, Re-staurant-Café im Karstadt auf der Pra-ger Str. 12, Eintritt 35,-/20,- Mark (imVorverkauf 30,- Mark).

28.April: Saitensprünge, fünf Kurz-Konzerte mit Musikern der Fachgrup-pe „Gitarre Weltmusik“ der Musik-hochschule, Kleine Szene auf derBautzener Str. 107, Eintritt 8,-/5,- Mark.

Workshops & Seminare am 28. und29.April mit Rosanna & Zelia, RalfBeutler, Stephan Bormann und Tho-mas Fellow. Anmeldung und Rückfra-gen beim Festivalbüro unter Telelefon0351/4923 618.

Organisations-Chef ist Ralf Beutler,der die Jazzgitarren-Ausbildung an derMusikhochschule Dresden leitet.

rare

Dresdner Saitensprünge –Gitarrenmusik vom Feinsten

Die Bauarbeiten an Dres-dens neuem Synagogen-komplex gehen zügig voran.Am 16. März dieses Jahreswurde Richtfest gefeiert.Mittlerweile sind die äuße-ren Gerüste abgebaut. Letz-te Rohbauarbeiten, wie dasVerfugen der Fassade desGemeindehauses, wurdenMitte April beendet.

„Jetzt sind die Ausbaugewerke dran“, sagtBauleiter Gerd Pick. Trockenbauer, Sanitär-und Elektroinstallateure sowie Heizungs-monteure machen sich im Innern der bei-den Gebäude und des sie verbindenden Ho-fes zu schaffen. Pick: „Vor allem imGemeindezentrum gibt es derzeit viel zutun.“ Der stadtseitige Baukörper wird miteinem 300 Personen fassenden Saal, Schu-lungs- und Seminarräumen, Café sowie ei-ner Bibliothek Ort der Begegnung werden.Hier wird auch die koschere Küche einge-richtet. Die jüdischen Speisegesetze ver-langen, dass Milch und Fleisch nicht zu-sammen gekocht und gegessen werdendürfen. Dementsprechend muss eine ge-trennte Kücheneinrichtung vorgesehen wer-den. Von der Spüle bis zum Geschirr ist al-les doppelt vorhanden.

Den Gegensatz zum hellen und offenenGemeindehaus bildet die eigentliche Syna-goge, in die man durch ein 6 Meter hohesTor gelangt. Über diesem steht das Bibel-wort „Mein Haus sei ein Haus der Andachtallen Völkern“. Der fast fensterlose Bauwird lediglich durch ein im Dach befindli-ches Oberlicht erhellt. Er weist mit seinerelbseitigen Ostwand die Gebetsrichtung –Jerusalem. „Für die exakte Ostausrichtungsind spezielle Formsteine versetzt angeord-net worden“, erklärt Bauleiter Pick, „jededer 35 Schichten mit 6 cm Versatz.“ Im Er-gebnis ist der Baukörper in sich gedreht.„Ein architektonisch interessanter Bau“,findet Pick. Der Sechzigjährige hat schonKirchen in Düsseldorf, Köln und Bergisch-Gladbach gebaut.

Im Inneren ist die Synagoge als zeltarti-ger Raum konzipiert. Ein goldschimmern-des „Metalltextil“ aus Davidsternen wirdwie ein zweiter Innenraum wirken. AusHolz bestehen die Empore, der Thora-schrein (Aron Hakodesch) für die Thora-Rollen, das Lesepult (Almenor/Bima), dasGestühl und die Bänke. Komplettiert wirddie Ausstattung durch den Vorhang desThoraschreins (Parochet).

Beide Bauten werden durch einen In-nenhof verbunden. Hier sind die Außenar-beiten in vollem Gange. Die Fläche vor derSynagoge wird mit einem Lindenhain be-pflanzt. Die andere Hälfte des Hofes erhälteine Auflage aus Mineralgemisch. Dazu sollmit Glaskieseln der Umriss der 1938 zer-

störten Sempersynagoge nachgebildet wer-den. Eine Wand zwischen Synagoge und Ge-meindehaus grenzt den Komplex von derSt. Petersburger Straße ab. Wie die Fassa-den ist auch sie in Elbsandsteinbeige ge-halten. „Bis in drei Meter Höhe bringen wireinen hydrophobierenden unsichtbaren An-strich als Graffittischutz auf“, bemerkt Pick.Zum Sicherheitskonzept gehören schusssi-chere Scheiben und Überwachungskame-ras. Durchgehender Objektschutz wie beiden Synagogen in Frankfurt und Berlin istaus Kostengründen nicht vorgesehen. „Biswas passiert“, befürchtet Pick. Doch dassteht auf einem anderen Blatt. Vorerst freutsich der Düsseldorfer, dass der Bau plan-mäßig verläuft und hofft, dass auch dieAußen- und Ausbauarbeiten schnell voran-kommen. Dann steht der Synagogenweiheam 9. November nichts im Wege.

Karsten Eckold

Synagogenbau geht voran

Der Blick auf den Synagogenkomplex am Dresdner Hasenberg offenbart die Einordnung zwischen Zufahrt zur Carolabrückeund Brühlscher Terrasse. Foto:UJ/Eckold

Bauleiter Gerd Pick. Foto:UJ/Eckold

Das Institut für Baugeschichte, Archi-tekturtheorie und Denkmalpflege derTechnischen Universität Dresden setztseine Veranstaltungsreihe „Architekturim Film“ fort. Sie richtet sich nicht nuran Angehörige der Fakultät. Die Veran-staltungsreihe im Hörsaalzentrum steht– parallel zum Vorlesungszyklus deslaufenden Sommersemesters – unterdem Thema „Visionen von Architektur“und ist auch für das Studium generalegeöffnet. Professor Hans-Georg Lippert(Baugeschichte) gibt zu den Filmen je-weils eine kurze Einführung. Die Reihebegann mit dem Film „Das Cabinett desDoktor Caligari“ (Regie: Robert Wiene,1920).

Es folgen • 25.4. (19 Uhr) „Yellow Submarine“

(Regie: George Dunning, 1967)• 9.5. „Metropolis“ (Regie: Fritz Lang,

1926) im Willers-Bau A 317• 30.5. „Blade Runner“ (Regie: Ridley

Scott, 1982/1991)• 20.6. „Das fünfte Element“ (Regie: Luc

Besson, 1996)• 4.7. „Prosperos Bücher“ (Regie: Pe-

ter Greenaway, 1991) im Kino im Kas-ten.Veranstaltungsort ist, wenn nicht an-

ders angegeben, Hörsaalzentrum 0004,jeweils 18.30 Uhr. Um die Aufführungs-rechte begleichen zu können, wird je-weils ein Unkostenbeitrag von 3 Markerhoben. Karsten Eckold

Kerstin Zaschke,Telefon: (03 51) 4 63-45 90.�

Visionen von Architektur –nicht nur für Fachleute

Experimentierkunst im Barock – Die„Wunderwürdigkeiten“ der Elektrizität.Unter diesem Titel findet am Donnerstag,dem 26. April 2001, um 17 Uhr im Bark-hausen-Bau, Heinz-Schönfeld-Hörsaal,ein Vortrag statt.

Faszinierende historische Experimen-te, vorgeführt von Diplomingenieur FelixKraus von der Fachhochschule Braun-schweig /Wolfenbüttel, stehen dabei imMittelpunkt der Veranstaltung.

Zwischen der Unterscheidung der „viselectrica“ vom Magnetismus durch Wil-liam Gilbert im Jahre 1600 und der Er-findung der Volta’schen Säule im Jahr1799 liegt das erste Kapitel der Erfor-schung der Elektrizität – die Epoche derExperimentierkunst mit Reibungselektri-zität. Vor dem kulturhistorischen Hinter-grund des Barock und der Zeit der Auf-klärung zeigt der Vortrag, wie der

Mensch zur Elektrizität fand. Auf unter-haltsame und anschauliche Weise wer-den die ersten Erfahrungen geschildert,die „Naturkündiger und Elektrisierer“beim Umgang mit der „Neuen Kraft“machten.

Die Experimente: Magnetische bzw.elektrische Kräfte des Magneteisen-steins und des Bernsteins; Demonstra-tion der „virtutes mundanae“ Gue-rickes mit der Schwefelkugel;Reibungselektrisiermaschine vonChristian August Hausen, Leipzig 1743;Entzündung von Alkohol durch das„elektrische Feuer“; Entladung einerLeidener Flasche über eine Menschen-kette; Nachweis der Gewitterelektrizi-tät durch elektrisches Glockenspiel;Volta’s Elektrophor; Staubfiguren vonGeorg Christoph Lichtenberg.

Barocke Experimentierkunst

Lohnsteu-

erhilfe

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Christl.

Vortrag

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Jean-Luc Ponty inder Semperoper

Noch ein Restkontingent an Karten für dasJazzkonzert am 25. Mai (20 Uhr) in derSemperoper zu 14 und 19 Mark steht TU-Mitarbeitern zur Verfügung. Die Kartenkönnen ab sofort an der Infostelle im Rek-torat gegen sofortige Barzahlung erwor-ben werden. Es spielt das Jean-Luc PontyEnsemble mit Ponty (violine), William Le-comte (keyboards), Guy Akwa Nsangue(bass), Thierry Arpino (drums) und Mu-stapha Cissi (percussion). Ponty gilt als ei-ner der prägendsten Jazzgeiger des ro-mantischen Worldmusic-Jazz. M.B.

www.ponty.comwww.semperoper.de�