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ZEITSCHRIFT DES LCH 12/13 2001 LCH-Delegiertenversammlung • Für die Steigerung der Berufsattraktivität • Für bessere Betreuung der Kinder thema: Die Umgebung des Lernens • Lernen heisst, sich in der Welt einrichten • Sportliche Schule für Leistung und Lebenslust

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LCH-Delegiertenversammlung• Für die Steigerung der Berufsattraktivität• Für bessere Betreuung der Kinder

thema: Die Umgebung des Lernens• Lernen heisst, sich in der Welt einrichten• Sportliche Schule für Leistung und Lebenslust

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Inhalt

Aktuell4 LEBE versammelt 5000 Lehrkräfte5 Erziehungsdirektoren planen «Stär-

kung des Berufsbildes»7 30 Jahre Jugend & Wirtschaft:

«Motiviert ist, wer informiert ist»7 St. Gallen stösst zum LCH

LCH-Delegiertenversammlung9 Umschwung in der Wahrnehmung

10 Die DV-Resolutionen im Wortlaut

Aus dem LCH15 Beat W. Zemp: Europas Bildungs-

wesen soll Weltspitze werden

Magazin17 Schoggitaler-Aktion, Termine,

Hinweise

Bildungsnetz24 Lesertipps: Klingende, clevere,

sonnige Seiten

LCH-Meinung21 Fabiola Curschellas Widmer:

Echte Gefahr aus falschen Waffen

thema: Die Umgebung des Lernens27 Lernen heisst, sich in der Welt ein-

richten32 «Hier muss ein neuer Schulhof her»35 Sportliche Schule – für Leistung und

Lebenslust

Rubriken38 Bildungsforschung: Sportunterricht

unter der Lupe40 Bildungsforum: Frauen nur Mittel-

mass?39 Bildungsmarkt41 Impressum

Ausklang31 «Wir modellieren die Schulhaus-

landschaft»

Titelbild: Aufmerksame Teilnehmeran der LCH-Delegiertenversamm-lung, Aarau. Foto: Marc Renaud

Nummer 12/13 . 2001, 3. Juli 2001

Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)146. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen-und Lehrerzeitung (SLZ)

Guten Ferientag!

Von «Notstand» könne keine Rede sein, hingegen bestehe «Hand-lungsbedarf», erklärte an einer Pressekonferenz der Generalsekretärder Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), Hans Ambühl. Wohldem, der seine Worte sorgfältig wählt. Die Erfahrung der Lehrer-schaft aus den letzten Jahren lautet freilich eher, dass ihre kantona-len Arbeitgeber frühestens dann Handlungsbedarf erkennen, wennein Notstand nicht mehr zu leugnen ist.Aus Not oder von Bedarfs wegen: Die EDK will Ansehen und sozia-le Stellung der Lehrpersonen stärken. Eine Werbekampagne soll dasImage des Berufs aufpolieren und talentierte junge Leute in die Aus-bildung locken (Bericht Seite 5). In der «Erklärung der EDK zu Per-spektiven des Lehrberufs» vom 1. Juni 2001 taucht auffallend oftdas Wort «langfristig» auf. Schliesslich handle es sich beim Mangelan Lehrpersonen um ein «beständiges strukturelles Problem moder-ner Dienstleistungsgesellschaften».Wo Strukturen sich in Schicksale verwandeln, behilft man sich kurz-fristiger: So lockern diverse Kantone Klassenbildungs-Richtlinienund Überstundenregelungen. Wer das damit verdienbare Zubrotbrauchen könnte, etwa um sein Eigenheim zu amortisieren, wirdden Grundsatz des aargauischen Berufsverbandes (alv) «Lieberkeine Schule als eine schlechte Schule» nur mit tiefen Seufzern befol-gen. Oder eben nicht.Eine Schulbehörde am Bodensee konnte sechs neue Lehrerstellenbesetzen, dreieinhalb davon mit deutschen Pädagogen. Eine andereködert Junglehrer «frisch ab Presse» mit dem Lohnansatz des sechs-ten Dienstjahres; die langjährigen Kollegen schauen in den Mondoder wandern ab nach Zürich. Der Aargau lässt Inserate in WienerZeitungen laufen. Eine Ostschweizer Kleinstadt bezahlt 3000 Fran-ken dem, der eine Primarlehrperson sozusagen zur Strecke bringt.Das wäre dann ein Fall für den ehemaligen Innerschweizer (Schul-)Inspektor, der sich inzwischen als «Headhunter» betätigt, was mit«Kopfjäger» natürlich nur unvollkommen übersetzt ist.Der Sommerzeit Rechnung tragend, liefern wir Ihnen hiermit eineDoppelnummer: BILDUNG SCHWEIZ mit viel Bildungspolitiksowie BILDUNG SCHWEIZ thema mit Schwerpunkt «Die Umge-bung des Lernens» – ausnahmsweise beides in einem Heft. Dienächste Ausgabe erscheint Mitte August. Wir wünschen allen Lese-rinnen und Lesern viel Ferien in den Ferien!

Heinz Weber

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Fremdsprachen

NullrundeDie Erziehungsdirektoren-konferenz (EDK) hat sichnicht zu einem Entscheid inSachen Einstiegsfremdspra-che durchgerungen undauch die vorgesehenen«Empfehlungen zur Koordi-nation des Sprachenunter-richts» mangels des nötigenZweidrittelmehrs nicht for-mell erlassen. Bis auf weiteressollen entsprechende Re-formprojekte «auf (sprach-)regionaler Ebene koordiniertwerden», hiess es in einemCommuniqué vom 11. Juni.Der LCH nahm von dieser«Nullrunde» mit BedauernKenntnis. Anzuerkennen sei,dass sich die EDK in den letz-ten Monaten redlich um dieRettung der verfahrenenSituation bemüht habe –unter anderem im Gesprächmit den Verbänden der Leh-rerschaft. Der «Sündenfall»sei jedoch vorher geschehen,als sich mehrere Kantone imeitlen Modernitätswettbe-werb um das Frühenglisch zurasch zu weit aus dem Fens-ter gelehnt hätten, liess derLCH die Medien wissen.

Kanton Zürich

Wieder Spitze Die Lehrerinnen und Lehrerdes Kantons Zürich erhaltendieses Jahr voraussichtlichinnert drei Monaten zwei«Stufenaufstiege» und stehendamit ab 1. Oktober 2001 inSachen Besoldung wieder inder Spitzengruppe der Kanto-ne. Bei den maximal erreich-baren Jahreslöhnen (Primar-schule Fr. 126 862.–, Sek. I142 889.–) ist Zürich klar zu-vorderst. Bei den Einstiegs-löhnen und im Vergleich per11. Dienstjahr liegen einigeKantone gleichauf und imEinzelfall etwas darüber. Weiterer Erfolg für den ZLV:Die Kantonsregierung erfüll-te die Forderung nach einemeinheitlichen Pflichtpensumfür alle Oberstufenlehrkräftevon 28 Wochenlektionen.

Lange bevor die schweizeri-schen Berufsverbände derBildung gewerkschaftlichesProfil entwickelten, machtedie deutsche GewerkschaftErziehung und Wissenschaft(GEW) ihre Erfahrungen mitKampfmassnahmen – zumTeil sehr schmerzliche. WieGEW-Vorstandsmitglied Ma-rianne Demmer als Gastred-nerin am zweiten bernischenLehrerinnen- und Lehrertagbeschrieb, stiessen dieDemonstrationen der Päda-gogen für die 35-Stunden-Woche in der Bevölkerungweitgehend auf Unverständ-nis.Erst im Zeichen des Ab-schieds vom Beamtenstatuswurden und werden in derSchweiz die gewerkschaftli-chen Ziele gleichwertig ne-ben die pädagogischen ge-stellt. Die Kollegen nördlichdes Rheins hingegen fandenerst in den letzten Jahrenvom berufspolitischen zum

umfassenden bildungspoliti-schen Engagement. Das Kon-zept von LEBE (wie auch desLCH), wonach ohne eine«anständige» Behandlungder Lehrpersonen keine guteSchule zu haben ist, machtauch im Licht dieser Erfah-rungen Sinn.Im Schulterschluss mit denEltern sowie mit Schülerin-nen und Schülern habe dieGEW in letzter Zeit erfolgrei-che Aktionen vom Stapel ge-lassen: «Wenn Schüler Tans-parente mit der Aufschrift‹Wir wollen mehr Lehrer –stoppt den Unterrichtsab-bau› tragen, dann macht dasin der Öffentlichkeit Ein-druck», sagte Demmer.Sie betonte, dass es durchauszu Konflikten zwischen demBerufsethos und der Durch-setzung der eigenen Interes-sen kommen kann. DemAspekt «Pflicht zur Selbstsor-ge» – dass Lehrpersonen mitihren Kräften haushälterisch

umgehen – hätte der LCH inseinen Standesregeln ruhigeinen eigenen Paragrafenwidmen dürfen, anstatt ihnunter der Rubrik Qualitäts-sicherung zu «verstecken»,meinte die Referentin. Mas-senweise Frühpensionierun-gen zeigten nicht nur einenfahrlässigen Umgang derArbeitgeber mit den Arbeits-kräften, sondern auch einebedenkliche Bereitschaft zurSelbstausbeutung.

Organisatoren vom ErfolgüberraschtMehr als 5000 Lehrpersonenwaren am Morgen des 30.Mai in die BEA-Halle Nr. 12geströmt und hatten damitdie Erwartungen des organi-sierenden BerufsverbandesLEBE weit übertroffen. AmNachmittag lichteten sichdie Reihen, doch war derAufmarsch nach wie vorimposant.Als weitere Rednerin trat diebekannte Zukunftsforscherinund -deuterin Monique Sie-gel auf: «Sie haben denSchlüssel für die Zukunftunserer Gesellschaft in denHänden – und Sie verdienen,dass die Gesellschaft dies zurKenntnis nimmt», rief sieden Pädagogen zu und er-hielt grossen Applaus.LEBE-Präsidentin Inés Roeth-lisberger ermutigte die Lehre-rinnen und Lehrer zu politi-schem Engagement: «Wirmüssen dort Einfluss neh-men, wo das Fleisch an denKnochen kommt, und das istnun mal die Politik.» Diegrossen Parteien hätten alle-samt lobenswerte Absichts-erklärungen zur Bildung imProgramm, nun gelte es, die Politiker beim Wort zunehmen.

Heinz Weber

LEBE versammelt 5000 LehrkräfteImposanter Aufmarsch zum zweiten Lehrerinnen- und Lehrertag desBerufsverbandes LEBE in Bern. Die deutsche Gewerkschafterin Marianne Demmer rief dazu auf, das Bündnis mit Eltern und Kindern zu suchen.

LEBE rief – Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Bernströmten in Scharen in die BEA-Halle 12.

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«Stärkung des Berufsbildes»Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) will eine Imagekampagne fürden Lehrberuf starten und dessen Perspektiven langfristig verbessern.Der LCH begrüsst den guten Willen, aber fordert auch rasches Handeln.

Auf 1000 Personen schätzteder LCH in einer Pressemit-teilung den «Lehrermangel»zu Beginn des Schuljahres2001/2002. Er stützte sichdabei auf eine Erhebung beiden kantonalen Bildungsdi-rektionen. Die Zahl wurdeseitens der EDK heftig de-mentiert – es handle sich umeine «fahrlässige Hochrech-nung» des LCH.Mit vielen Worten, aber ohneZahlen erklärten an einerMedienkonferenz vom 18.Juni EDK-Präsident Hans Ul-rich Stöckling und General-sekretär Hans Ambühl, dasszwar kein Notstand herrsche,aber immerhin «Handlungs-bedarf» genug, um ein um-fangreiches Massnahmenpa-ket zu schnüren.

Mehr Lehrpersonen nötigDie EDK geht davon aus,dass die Schulen in Zukunftmehr Lehrpersonen brau-chen als bisher: Neue Stufen-modelle, die Einführung vonBlockzeiten und geleitetenSchulen sind einige Gründedafür. Zudem steht in dennächsten 10 bis 15 Jahrenein Pensionierungsschubvon (je nach Stufe) 20 bis35 % der heutigen Lehrperso-nen bevor. Schliesslich wirdmit dem Wechsel der Lehrer-bildung von den Seminarienzur Universität die «Chance»der beruflichen Mobilitätweiter verstärkt. Schon heutegeht ein erheblicher Teil derausgebildeten Pädagogennicht in den Schuldienstoder verlässt ihn nach weni-gen Jahren wieder.Was tun, um ein Ausblutender Schulen zu verhindern?Die konkreteste von der EDKins Auge gefasste Massnah-me ist eine «nationale Image-und Werbekampagne für denLehrberuf», um talentiertejunge Leute zu gewinnen. Siekönnte im nächsten Jahrstarten. «Wir kommen nichtdarum herum, die Lehrerbil-dung besser zu verkaufen»,sagte EDK-Präsident Stöck-ling.

Stöckling selbst merkte an,dass eine Werbekampagneverpuffen muss, wenn da-hinter nicht echte Erneue-rung steckt. Man wolle des-halb «das Berufsbild derLehrerinnen und Lehrer stär-ken, ihre soziale Stellungund ihr Ansehen». Zusätzli-che Entwicklungs- und Kar-rieremöglichkeiten für Lehr-kräfte seien «kreativ zuentwerfen, zu schaffen undzu fördern». Zudem sei derSchule ein «Rückzug auf ihreKernkompetenzen» zu er-möglichen.

Unverzüglich handelnMit am Tisch der EDK-Presse-konferenz sassen die Spitzender Berufsverbände SER,Marie-Claire Tabin, undLCH, Beat W. Zemp. Beidebegrüssten den Willen zurAufwertung des Lehrberufs.Die Verbände akzeptierenauch die Einladung der EDK,an der Ausgestaltung desAktionsplans mitzuwirken.Im gleichen Zug mahntenZemp und Tabin, es genügenicht, langfristige Massnah-men zu planen. Vielmehrbrauche es jetzt «unverzügli-

che und nachhaltige Verbes-serungen der Arbeitsbedin-gungen für das bestehendeLehrpersonal». hw.

Weiter im NetzVollständiger Text der «Erklä-rung der EDK zu Perspekti-ven des Lehrberufs»: http://edkwww.unibe.ch

Weiter im TextResolution der Delegierten-versammlung des LCH, Seite10 dieser Ausgabe.

Mehr Freiheit bei der Gestaltung des Unterrichts könnte die Attraktivität des Berufsund die Motivation der Lehrpersonen steigern (meint Zeichner Wilfried Gebhard).

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«Eine Organisation, die im-mer wieder das Verbindendesucht», ist Jugend und Wirt-schaft in den Worten ihresPräsidenten, des ehemaligenBerner ErziehungsdirektorsPeter Schmid. Im Jahresbe-richt 2000 begründet Schmiddie Existenz des 1971 ge-gründeten Vereins etwas aus-führlicher: «Für den Denk-und Werkplatz Schweiz mitseinen anspruchsvollen Ar-beitsplätzen sind begeisterte,sehr gut ausgebildete undleistungsbereite Jugendlichedas unerlässliche Funda-ment. Motiviert ist aber nur,wer informiert ist, wer Zu-sammenhänge erkennt undzu werten versteht.»Ohne jeden Pomp beging die30-jährige Organisation das«kleine Jubiläum» an der Ge-neralversammlung vom 13.Juni im Freiburger Guten-bergmuseum. Eine geistrei-che Ansprache von StaatsratAugustin Macheret (immerwieder zwischen Deutschund Französisch «zappend»)sowie ein Blumenstrauss fürdie Geschäftsführerin Brigit-te Möhr – das wars dannauch schon an Feierlichkeit.

Neue Reihe: InputDem Informationsfluss zwi-schen Wirtschaft und Jugenddient neben Tagungen undKursen für Lehrpersonenund Jugendliche (vgl. BerichtBILDUNG SCHWEIZ 8/2001)neu auch «Input», eine Reihevon aktuellen Themenhef-ten, die in Partnerschaft mitdem h.e.p.-Verlag produziertwird. Soeben wurde sie mitdem Thema «Globalisie-rung» eröffnet. Unter demLabel «Input Spezial» laufen

zusätzlich Themendossiersfür Lehrkräfte. Im ersten«Spezial» geht es um diesoziale Sicherheit.Das «Input»-Heft ist in sach-lich-nüchternem Stil gestal-tet. Die Texte sind kompakt,gut gegliedert, lesen sich aberfür ein junges Publikum ehertrocken. Ins Auge fallen dieknapp und klar formuliertenBegriffserklärungen auf jederSeite sowie Interviews mitSchweizer Praktikern, welchedie «globalen» Fakten ergän-zen.

«Goldene Schiefertafel»Liegt es an der Faszinationdes Aktuellen oder an derUnabhängigkeit der Jury?Mit ihrem renommiertenLehrmittelpreis «Die Golde-ne Schiefertafel» hat Jugendund Wirtschaft ausgerechnetdie Konkurrenz von «Input»ausgezeichnet, nämlich dieZeitschriftenreihe «Zur Zeit»aus dem Berner Lehrmittel-und Medienverlag (BLMV).Sie bringt in gekonnt journa-listischer Aufmachung, buntaber nicht reisserisch zeitge-mässe Themen in die Schule.Zum Beispiel: «Doping»,«Handy», «Balkan» oder(demnächst) «Expo».Ebenfalls von starker Aktua-lität ist das mit der zweiten«Schiefertafel» ausgezeichne-te Dossier «Kinderarbeit amBeispiel Tourismus» (Eigen-verlag des Arbeitskreises Tou-rismus & Entwicklung). DieJury zeigte sich beeindrucktdavon, dass angesichts diesesheiklen Themas «differen-ziert und sachlich informiertund nicht moralisiert wird».Empfehlungen der Jury gin-gen zudem an «Treffpunkt

Wald – Waldpädagogik fürForstleute» (Silviva in Part-nerschaft mit BUWAL) sowiean «Die Pausenapfel AG –Gelebte Wirtschaftskundefür das 9. Schuljahr» (JungeWirtschaftskammer Inner-schwyz). hw.

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«Motiviert ist,wer informiert ist»An ihrer 30. Generalversammlung in Freiburgzeichnete die Organisation Jugend und Wirt-schaft Lehrmittel mit der «Goldenen Schiefer-tafel» aus und präsentierte selbst eine Reiheaktualitätsbezogener Themenhefte.

St. Gallen zum LCHEin «Überwältigendes Mehr» konnte am 15. Juni das

Präsidium des Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrer-vereins St. Gallen (KLV) melden: 95,6% allerStimmenden sagten in einer Urabstimmung ja zumBeitritt des KLV zum Dachverband LCH, das sind 2388 von insgesamt 2497 gültigen Stimmen. Gegeneinen Beitritt waren 109 KLV-Mitglieder. Die Betei-ligung an der Urabstimmung betrug 64,2%.

Damit findet das «historisch bedingte» Abseitsstehendes St. Galler Verbandes ein Ende und es sind nun dieBerufsverbände sämtlicher 21 Kantone der Deutsch-schweiz sowie des Fürstentums Liechtenstein imDachverband LCH vertreten.

Es sei in mehrfacher Hinsicht ein «reifes» Resultat, hältder KLV-Vorstand in seiner Mitteilung fest. Einerseitssei die Zeit reif gewesen und eine grosse Mehrheitder Lehrkräfte sehe ein, dass es von Vorteil sei, überdie Grenzen hinauszuschauen. Anderseits könne derKLV als gesunder, gut strukturierter und «gereifter»Verband die Aufnahme in den LCH beantragen.

Die Delegiertenversammlung des LCH hat den Antragdes KLV am 23. Juni einstimmig und mit Applaus gutgeheissen (vgl. S. 8).

(Internet: www.klv-sg.ch)

Weiter im NetzAusführliche Informationenzu Jugend und Wirtschaftsowie zur «Goldenen Schie-fertafel» finden sich unterwww.jugend-wirtschaft.ch.

Christian Graf, Mitarbeiter des BLMV, erläutert dasKonzept der preisgekrönten Reihe «Zur Zeit».

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«Kein Zweifel, das Pendel hat die Richtunggeändert», stellte Zentralpräsident Beat W.Zemp in seiner Begrüssung der 128 Dele-gierten und Gäste zur 11. ordentlichenDelegiertenversammlung des LCH im Aar-auer Saalbau fest. In der öffentlichenWahrnehmung des Lehrberufes finde einUmschwung statt, sagte Zemp. Er verwiesauf neue, ermutigende Zeichen in der Bil-dungslandschaft, unter anderem substan-zielle Lohnerhöhungen für Lehrpersonenin den Kantonen St. Gallen, Appenzellund Zürich. Er kritisierte aber auch kurz-sichtige Massnahmen zur Behebung desMangels – etwa die Werbung von Personal

mit dem Köder eines zusätzlichen Monats-lohns im Aargau, während die treue Leh-rerschaft vom Staat mit Brosamen abge-speist wird.

Rückenwind für ResolutionTatsächlich hatte sich die Lage noch inden letzten Tagen dramatisch verändert.Die LCH-Resolution «Lehrkräftemangelbeheben durch Steigerung der Berufs-attraktivität!», die den Delegierten vorlag(Text Seite 10), erhielt überraschendRückenwind durch eine Erklärung derErziehungsdirektorenkonferenz (EDK) zur«Stärkung des Berufsbildes» (Bericht S. 5)

sowie durch eine Motion von SP-National-rat Hans Zbinden. Dieser fordert gemein-sames Handeln von Bund und Kantonen,um den Mangel an Lehrpersonen nach-haltig zu bekämpfen.Die LCH-Resolution geht allerdings klarüber diese Vorstösse hinaus, indem sie aufraschem Handeln zur Verbesserung derAnstellungsbedingungen besteht. Siewurde einstimmig verabschiedet.Zuvor hatte sich in einem Podiumsge-spräch zur Berufsattraktivität Hans-UlrichStöckling – EDK-Präsident und St. GallerErziehungsdirektor – zu Verbesserungen indrei Bereichen bekannt: 1. Die soziale Stel-

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Umschwung in der WahrnehmungDie LCH-Delegiertenversammlung vom 23. Juni in Aarau registrierte ermutigende Zeichen in der Bildungslandschaft.

«Die Autorität der Lehrer stärken.»EDK-Präsident Hans-Ulrich Stöckling.

«Wo bleiben Taten der Politiker?»LEBE-Präsidentin Inés Roethlisberger.

«Was hält Sie noch in der Schule?»Moderatorin Veronika Baumgartner.

Gruss aus der Romandie: Marie-Claire Tabin vom SER.Verbandsparlament: Die LCH-Delegierten stimmen ab.

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In Kürze

«Une école suisse existe»Erstmals war an einer LCH-DV die Präsi-dentin des Westschweizer Verbandes SER(Syndicat des Enseignants Romands),Marie-Claire Tabin, zu Gast. SER und LCHhaben ihre Zusammenarbeit im letztenJahr intensiviert. Tabin betonte diegemeinsamen Interessen über die Sprach-grenze hinweg: Die Harmonisierung derSchulsysteme sei ohne Schulterschlussnicht zu schaffen. Und: «Une école suisseexiste!»

Gute FinanzlageUnbestritten waren die LCH-Rechnung1999/2000 mit einem Überschuss von Fr.67 500.– und das Budget 2001/2002, prä-sentiert von Zentralsekretär Urs Schil-knecht. RPK-Präsident Pius Egli beschei-nigte, der Verband habe eine «gesundefinanzielle Basis». Mit grossem Mehr bei 7Gegenstimmen und 3 Enthaltungenwurde ein Jahresbeitrag von Fr. 74.– (bis-her 72.–) für die Jahre 2002 bis 2004genehmigt.

Gewählt & bestätigtZwei neue Mitglieder für das Exekutivgre-mium des LCH: Die Basler KindergärtnerinLoretta van Oordt und der Berner Berufs-schullehrer Ueli Weber wurden einstim-mig gewählt. Sie ersetzen per Ende näch-sten Schuljahres die zurücktretendenSilvia Felix und Walter Herren in der GL.Mit Beifall bestätigt wurden die GL-Mit-glieder Fabiola Curschellas und HansjörgGrätzer sowie das Führungsteam Beat W.Zemp (Zentralpräsident), Urs Schild-knecht (Zentralsekretär) und Anton Stritt-matter (Leiter Pädagogische Arbeitsstelle).In die Pädagogische Kommission gewähltwurde Etienne Büttikofer (BE). Im Stif-tungsrat der Solidaritäts- und Aus-bildungsstiftung nehmen Doris Hochhei-mer (BE), Urs Kaufmann (AG) und MonikaKohler (BL) Einsitz. Präsident des Stif-tungsrates ist Pius Egli (LU). Dessen Sitz inder Rechnungsprüfungskommission gehtan Rolf Eggel (VS).

Neue FachkommissionenDie Bereiche Hauswirtschaft und Texti-larbeit/Werken sind nach Auflösung ihrerseparaten Organisationen neu durch stän-dige Fachkommissionen im LCH repräsen-tiert. Diese wurden wie folgt eingesetzt:Heidi Hausammann-Morf, Ursula Frisch-knecht, Brigitte Paganini (Hauswirtschaft);Rita Nüesch, Martina Spielmann-Scherrerund Franziska Stucki (Textilar-beit/Werken). hw.

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«Berufs-Unzufriedenheit droht.»Fabiola Curschellas, GL LCH.

lung der Lehrkräfte muss angehoben wer-den. 2. Die Autorität der Lehrkräfte ist zustärken. 3. Die Schule muss sich auf ihrKerngeschäft konzentrieren können.«Was Sie hier sagen, finde ich genial», ant-wortete spontan Inés Roethlisberger, Präsi-dentin des bernischen BerufsverbandesLEBE. «Aber», so fuhr sie fort, «ich erwartejetzt endlich Taten von den Politikern.»Die von Veronika Baumgartner moderierteDebatte konzentrierte sich in der Folge aufdie Umschreibung des Kerngeschäfts.«Lehrerin und Lehrer zu werden, heisstnicht nur einen Beruf wählen, sondern einganzes Set von Berufen, unter anderemauch Lernhelfer, Sozialarbeiter und Schul-entwickler», sagte Erich Ettlin als Vertreterder Lehrerbildungs-Institutionen. Diesberge die Gefahr permanenter Überforde-rung in sich. Inés Roethlisberger widersprach heftig:«Wir müssen lernen, uns abzugrenzen – zutun, was in unser Pflichtenheft gehört,und alles andere nicht mehr.» Wo dieseAbgrenzung unterbleibe, so ergänzte LCH-Geschäftsleitungsmitglied Fabiola Cur-schellas, «leidet der Unterricht und drohtgrösste Berufs-Unzufriedenheit».Zum Thema Lehrerbildung stellte EDK-Präsident Stöckling in Aussicht, dass ins-künftig nicht nur die Anerkennung derDiplome (auch der früher erworbenen)landesweit gewährleistet sei, sonderndurch das Fachhochschulkonkordat eben-so volle Freiheit bei der Wahl des Studien-ortes. Erich Ettlin mahnte, die Lehrerbil-dung der Zukunft brauche mehrPraxisbezug und eine bessere Nutzung derErfahrung – «nicht als Distanzierung vonder Theorie, sondern als konsequente Ver-netzung». Anderseits müssten genügendMittel bereitgestellt werden, um auch dienötige Forschungsarbeit leisten zu kön-nen.

Mehr Kinderbetreuung ab 2002?Die zweite von den Delegierten verab-schiedete Resolution galt der ausserschuli-schen, familienergänzenden Betreuungder Kinder (Text S. 11). Es brauche mehrEngagement des Staates, um die Schul-fähigkeit zu verbessern, allen Kindern dieGrundlage für eine erfolgreiche Bildungs-laufbahn zu sichern sowie die beruflicheSituation der Lehrkräfte zu verbessern,erklärte LCH-Zentralsekretär Urs Schild-knecht.Die Zürcher SP-Nationalrätin JacquelineFehr unterstrich die Notwendigkeit zu-sätzlicher Betreuungsangebote. So würden6 von 10 nicht erwerbstätigen Mütterngerne eine Arbeit ausser Haus aufnehmen,wenn die Kinderbetreuung geregelt wäre.Auch die Schule wartet auf solche Kräfte.Fehrs Vorstoss für eine «Anschubfinanzie-rung» des Bundes von 100 Millionen Fran-ken ist auf guten Wegen im Parlament.Geht alles glatt, fliesst das Geld ab 2002.Margrit Roduner (Zentralsekretärin Kin-dergärtnerinnen Schweiz KgCH) erläuterteschliesslich die Anforderungen an Pilot-projekte zur Bildung einer Basis- oderGrundstufe. Die EDK hatte zu solchen Ver-suchen ermuntert; die Zürcher Regierunghat dem Pioniergeist allerdings kürzlicheinen Dämpfer verpasst, als sie die Grund-stufe aus dem Bildungesetz kippte. HansJörg Müller, Präsident der Primarschulkon-ferenz (PSK), setzte sich energisch dafürein, allen Widerständen zum Trotz, diesesZiel weiter zu verfolgen.Krönender Abschluss der Delegiertenver-sammlung in Aarau war die Aufnahme desKantonalen Lehrerinnen- und Lehrerver-bandes St. Gallen (KLV) in den LCH(Bericht S. 7). Der Dachverband zähltdamit, wie Zentralpräsident Beat Zempstolz feststellte, deutlich über 50 000 Mit-glieder. Heinz Weber

«Mehr Betreuung nützt allen.»Nationalrätin Jacqueline Fehr.

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Der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH ist sehr be-sorgt über den bereits heute herrschenden Mangel an Lehrpersonen:Die Zahl der Studienanfänger nimmt für alle Stufen deutlich ab, sodass der Nachwuchs an Lehrkräften den künftigen Bedarf bei weitemnicht zu decken vermag. Immer mehr Lehrpersonen wechseln zudemin die Privatwirtschaft, weil die Berufsbedingungen unattraktiv ge-worden sind. In Verbindung mit der in den kommenden Jahren an-stehenden Pensionierungswelle zeichnet sich ein dramatischerLehrkräftemangel ab, der die Qualität des Schweizer Bildungswesensernsthaft gefährdet.Diese unerfreuliche Situation ist vor allem die Folge schwerwiegenderVersäumnisse der zuständigen kantonalen bzw. kommunalenArbeitgeber, die das Bedrohungspotenzial für die Qualität der Schulenendlich wahrnehmen müssen. Der LCH fordert daher unverzüglicheund nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für dasLehrpersonal und warnt vor kurzsichtigen Scheinlösungen, die demBildungswesen längerfristig mehr schaden als nutzen.

Der LCH fordert deshalb:• Anstellungsbedingungen verbessern!

Die Reallohnverluste der neunziger Jahre müssen wettgemacht unddie Löhne für das Lehrpersonal wieder konkurrenzfähig werden.Der Nachholbedarf liegt zwischen 10% und 15%.

• Konzentration auf das «Kerngeschäft» Unterrichten!Die Schule ist nicht für alle familiären und gesellschaftlichenProbleme zuständig. Der Berufsauftrag muss klarer abgegrenzt wer-den von der unerfüllbaren Flut von Erziehungsaufgaben und ge-sellschaftlichen Ansprüchen.

• Reduktion der Unterrichtspensen!Die zunehmenden Belastungen durch Schulreformen und schwie-rige Schüler(innen) sind in vielen Arbeitszeit- undBelastungsstudien nachgewiesen. Lehrerinnen und Lehrer brau-chen daher eine generelle Reduktion der Unterrichtsverpflichtung.

• Autorität der Lehrpersonen stärken!Die Durchführung eines anspruchsvollen und strukturiertenUnterrichts verlangt disziplinarisch geordnete Verhältnisse. Fürschwierige Fälle sind gesetzlich abgesicherte Ordnungs- und Unter-stützungshilfen zu schaffen (von der Krisenintervention bis zum ul-timativen Schulausschluss), die unmittelbar zu greifen vermögen.

• Ausbildungsabschlüsse aufwerten und Quereinsteiger(innen) aus-bilden!Die Sicherstellung einer hochwertigen und anspruchsvollenAusbildung ist für die Unterrichtsqualität unerlässlich. DerAusbildungsabschluss an einer Pädagogischen Hochschule ist fürein universitäres Weiterstudium angemessen anzurechnen. Mit be-sonderen Ausbildungsmassnahmen sollen zudem geeigneteBerufsleute aus anderen Berufen gewonnen werden.

• Berufseinstieg verbessern!Der Berufseinstieg ist als eigenständige Berufsphase zu konzipieren,die eine realitätsnahe Unterrichtspädagogik und genügendRessourcen für ein professionelles Coaching der Berufs-einsteiger(innen) durch erfahrene Lehrkräfte benötigt. Nur so

werden künftig mehr junge Leute nach der Ausbildung in dieBerufspraxis überhaupt einsteigen und dem Beruf länger treu bleiben.

• Weiterbildungsmöglichkeiten ausbauen! Das «Sackgassen»-Imageder Lehrberufe muss durch eine modular aufgebaute Grund-ausbildung und Verbesserung der Weiterbildungsangebote über-wunden werden. Lehrpersonen brauchen berufliche Weiter-bildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten (job enrichment), umeine längerfristige Berufsperspektive entwickeln zu können.

• Freistellungen für Schulentwicklungsprojekte und Spezialfunk-tionen!Lehrpersonen, die zeitaufwändige Spezialfunktionen übernehmen,müssen eine angemessene Freistellung vom Unterrichtspensum er-halten, damit sie solche Aufgaben bewältigen können.

• Steuerungsdaten verbessern!Statistische Daten über die Anzahl Studierende, offene Stellen, altersbedingte Fluktuationen, Verweildauer im Beruf usw. fehlenheute weitgehend und verhindern verlässliche Prognosen für denkünftigen Bedarf an Lehrpersonen. Ein Ausbau der Lehr-kräftestatistik unter Berücksichtigung der Sprachregionen ist über-fällig.

Keine Scheinlösungen!Das Schadenpotenzial für das Bildungswesen und sein Lehrpersonalist erheblich, wenn der Mangel an Lehrkräften durch Scheinlösungenbehoben werden soll. Dies gilt insbesondere für eine weitereErhöhung der Klassengrössen oder Anhebung der Unterrichtspensen.Solche Notmassnahmen hätten zwar kurzfristig eine dämpfendeWirkung beim Bedarf nach neuen Lehrpersonen, mittelfristig würdensie aber wegen der weiteren Verschlechterung der Berufsbedingungendie Abwanderung in die Privatwirtschaft beschleunigen und zu nochmehr Vorpensionierungen aus gesundheitlichen Gründen führen.Daher fordert der LCH:• Keine Erhöhung der Klassengrössen!• Kein neuer Überstundenbetrieb!• Keine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung!• Kein Abbau beim Unterrichtsangebot!

Um die Qualität des Bildungswesens zu erhalten, verlangt der LCHinsbesondere:• Keine Senkung der Anforderungen für die Zulassung zur

Grundausbildung!• Keine «Ausbildungsschnellbleichen», auch nicht für Querein-

steiger(innen)!• Keine Beschäftigung von mangelhaft Qualifizierten!

Zusammenarbeit mit den VerbändenDer LCH erwartet nun, dass die politisch Verantwortlichen dasBedrohungspotenzial dieser Entwicklung rasch erkennen und geeig-nete Massnahmen ergreifen. Die Kantonalsektionen des LCH sind indiese Arbeiten von Anfang an einzubeziehen.

DV LCH in Aarau, 23.6.2001

Lehrkräftemangel beheben durch Steigerung der Berufsattraktivität!

«LCH-Arena»: ErichEttlin, Inés Roethlis-

berger, VeronikaBaumgartner, Hans-

Ulrich Stöckling,Fabiola Curschellas

(von links nachrechts).

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Die Ausgangslage

Anerkennung des Wertes der familiären Betreuung der Kinder!Der LCH anerkennt den Wert der familiären Betreuung der Kinder,weil sie ein hoch bedeutsamer Faktor für die Entwicklung des Kindesist. Der besondere Wert der Familie zeigt sich in der Erziehung undder Sozialisation der Kinder, dem Aufbau und der Sicherstellung vonKontinuität und Stabilität menschlicher Beziehungen auf verschiede-nen Ebenen. Auch in Zukunft muss es für die Familie starke Anreizegeben, Kinder zu Hause zu erziehen und zu betreuen. StaatlicheBetreuungseinrichtungen dürfen in keiner Art und Weise zur Benach-teiligung familiär betreuter Kinder führen.

Veränderte FamiliensituationDie soziale Einheit Familie hat sich stark verändert. Zunehmend mehrKinder leben in Familienstrukturen, welche ihnen zu wenig erzieheri-sche Zuwendung, eine unzureichende Sozialisation oder eine nurungenügende Förderung zu sichern vermögen.

Betroffenheit der Lehrerschaft Die Schule kann ihren Bildungsauftrag nur bei guter Vorbereitung derKinder für den Eintritt in den Kindergarten und die Schule optimalangehen. Der LCH fordert deshalb für Kinder im Vorschulalter geziel-te, präventiv wirkende Sozialisations- und Betreuungsmassnahmendes Staates, wo dies familienergänzend notwendig ist.

Keine Aufgabe der LehrerschaftLehrerinnen und Lehrer aller Stufen sind von negativen Wirkungender neuen Familien- und Arbeitssituation der Erwachsenen betroffen.Die Schule ist weder in der Lage noch bereit, alle erzieherischen Män-gel auszugleichen. Deshalb hat der Staat (nicht die Schule!) neue frei-willige Angebote für die frühe Erfassung und Förderung der Kinderam Übergang zum Kindergarten sowie zur Betreuung von Schülerin-nen und Schülern während der gesamten Volksschulzeit ausserhalbder Schulzeit zu diskutieren, zu entscheiden, zu erproben und ggf.definitiv zu installieren.

Begründungen für ein Betreuungsangebot

Verbesserung der beruflichen Situation der Lehrerschaft – aber auchderjenigen der Kinder, der Jugendlichen und der ElternKindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer sind zunehmend kon-frontiert mit Kindern, die sich auf Grund ihrer sozialen, familiären,sprachlichen oder kulturellen Situation nur schlecht oder gar nicht indie ersten Schuljahre integrieren können. Unter unzureichenden Vor-aussetzungen für eine erfolgreiche Einschulung und eine zufrieden-stellende gesamte Schullaufbahn leiden alle Beteiligten: Die Kinder,die Lehrpersonen, die Klasse, die Schule und nicht zuletzt auch dieEltern.Insbesondere für Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen, aber auchfür alle anderen Betroffenen, haben Betreuungsangebote, habenschulgünstig sozialisierte Kinder entlastende Wirkung.

Sicherstellung der gleichwertigen Bildungschancen für alle KinderDie öffentliche Schule ist bestrebt, allen Kindern die gleichen Bil-dungschancen zu eröffnen. Die rechtzeitige Förderung der Anlagenund Fähigkeiten, der Sozialisation und Integration der Kinder mussaber lange vor dem Schuleintritt wirksam sein; einmal Verpasstes istim Schulalter nur mehr schwer nachzuholen. Betreuungsangebote fürKinder und Jugendliche in der unterrichtsfreien Zeit tragen zur Ver-besserung der Grundlage für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn bei.

Die Forderungen an den Bund, die Kantone und die Wirtschaft1. Die Betreuung erfüllt verschiedene Ansprüche

Der LCH fordert die Schaffung früher Betreuungsmöglichkeitenvon Kindern, wo die Notwendigkeit gegeben ist– für die Wahrung der Chancengleichheit der Kinder;– für die erzieherische Integration der Kinder in Spiel- und Lern-gruppen;– für die Entlastung von Familien, welche an der Konkurrenz zwi-schen Erwerbstätigkeit und Kindererziehung leiden.

2. Die Betreuung hat pädagogische QualitätDer LCH verlangt eine pädagogische Qualität für die Betreuungund fordert deshalb ein Früherziehungs- und Betreuungskonzept.

3. Die Betreuung erfolgt durch kombiniert wirksame Massnahmen Der LCH verlangt ein staatliches Engagement für vermehrte famili-enunterstützende Massnahmen:a) Betreuung der Kinder und der Jugendlichen (wie Krippen oderHort, Mittagstisch oder Tagesplätze).b) Beratungsstellen für die Eltern (Erziehungsberatung, psychologi-sche und therapeutische Dienste).

4. Die Betreuung erfolgt durch speziell ausgebildetes PersonalDie Betreuung erfolgt nicht durch ausgebildetes Lehrpersonal. Fürdie Betreuung braucht es sozial-pädagogisch ausgebildete Berufsleu-te, welche die Zusammenarbeit an den Schnittstellen zum Kinder-garten bzw. zur Schule sicherstellen.

5. Die Betreuung wird erprobt und evaluiertDer LCH empfiehlt die rasche Erprobung einzelner lokaler Projektemit begleitender Evaluation. Dabei soll den örtlich unterschiedli-chen Voraussetzungen und Bedürfnissen (Stadt-Land-Verhältnisseoder besondere Bevölkerungssituation) die notwendige Aufmerk-samkeit zukommen.

6. Die Finanzierung erfolgt nicht über die Bildungsbudgets Ein staatliches Betreuungsangebot verursacht nicht nur Investiti-ons- und Betriebskosten. Vielmehr ist das Kosten-Nutzen-Verhält-nis derart hervorragend (BASS-Studie 2000 des Sozialdepartementesder Stadt Zürich), dass jeder eingesetzte Franken drei bis vier Fran-ken an die Gesellschaft zurück bringt. Deshalb ergibt die finanzielleBeteiligung des Staates in Ergänzung zu Beiträgen der Eltern sowieder Arbeitgeber an Kindertagesstätten bzw. an Betreuungsangebotefür Kinder und Jugendliche eine ausgewogene und gerecht verteilteFinanzierung der Betreuungsangebote. Keinesfalls sind die für dieBetreuungsangebote notwendigen Gelder den heutigen Budgets fürdie Bildung zu entnehmen.

DV LCH in Aarau, 23.6.2001

Betreuungsangebot vor und während der Schulzeit!

Pause in denVerhandlungen,Gelegenheit zurfreien Diskussion:LCH-Delegierte vordem AarauerSaalbau.

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13A U S D E M L C H1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Acht Jahre sind seit der Gründung derBildungsinternationalen EI (Educationinternational) und ihrer Regionalkonfe-renzen im Jahre 1993 in Stockholm ver-gangen. Die EIE vereint als Regional-konferenz der EI für Europa die meistenLehrerverbände aus Ländern der EUund EFTA – darunter auch die Schweiz –und einige Lehrerorganisationen ausOst- und Südosteuropa, während dereuropäische Gewerkschaftsbund EGBals Dachorganisation der Arbeitnehmer-vertretungen auch Lehrpersonen ausWest- und Mitteleuropa und viele Leh-rerorganisationen in den mittel- undosteuropäischen Ländern vertritt.

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

Da bisher ein formeller Zusammen-schluss zwischen EIE und EGB nichtgelungen ist, müssen die Delegiertenjeweils alle zwei Jahre einen Kongress-marathon besonderer Art absolvieren:EIE und EGB konferieren am gleichenOrt jeweils nacheinander während drei-er Tage in Luxemburg. Die Schweiz wardieses Jahr vertreten durch eine Dreier-delegation des SER (Syndicat des Enseig-nants Romands) und durch den Zentral-präsidenten des LCH.

Zusammenarbeit will gelernt seinLängst ist die Einsicht bei den Delegier-ten und den Exekutivmitgliedern derbeiden europäischen Lehrerorganisatio-nen für eine noch engere Zusammen-arbeit vorhanden. Substanzielle Fort-schritte auf europäischer Ebene sindaber nur möglich, wenn vorgängig aufWeltverbandsebene eine integrativeLösung für die beiden Weltverbände EIund WCT (Weltkonferenz der Lehrer)gefunden wird. Diese «integrierte Struk-tur» soll nun bis zum übernächstenWeltkongress der EI im Jahr 2004 gefun-den werden. Danach dürfte sich aucheine Zusammenlegung der Kräfte aufeuropäischer Ebene verwirklichen las-sen. Dies wird auch dringend nötig sein,damit ein europäischer Lehrerdachver-band zum anerkannten Gesprächs- undVerhandlungspartner der Ministerkon-ferenz der europäischen Kommissionund des Europarates werden kann.

Qualität des öffentlichen Bildungs-wesens verbessernDie seit einiger Zeit laufende öffentlicheDebatte über die Qualität der Bildungs-wesen in den einzelnen europäischenLändern ist auch für die Schweizbedeutsam. Europäisch lancierte Bil-dungsprojekte wie PISA für die Qua-litäts-Evaluation, SOKRATES und LEO-NARDO für die Hochschulausbildungoder das europäische Sprachenportfoliobelegen die zunehmenden Koordinati-onsbestrebungen der europäischen Bil-dungsministerkonferenzen. Anlässlich der letztjährigen Gipfelkon-ferenz von Lissabon erklärten die Bil-dungsminister der EU, dass die Union inden nächsten zehn Jahren zur «dyna-mischsten Wissensgesellschaft derWelt» werden soll. Dazu seien markanteInvestitionen in den europäischen Bil-dungsraum nötig. Durch das Konzepteines lebenslangen Lernens sollen dieindividuellen Kompetenzen gezieltgefördert werden, was eine Stärkung derUnternehmungen und die Schaffungneuer Arbeitsplätze zur Folge habenwerde.Die Umsetzung dieser etwas vollmundi-gen Ziele dürfte indes noch auf sichwarten lassen. Die Schaffung eines

europäischen Bildungsraumes durch diedrei grossen K (Kooperation, Koordina-tion und Konvergenz) ist ohne einegrundlegende Neuregelung der Zustän-digkeiten im Bildungsbereich zwischenMinisterrat, europäischer Kommissionund europäischem Parlament nichtmachbar. Zudem zeichnet sich nun inden meisten EU-Ländern ein markanterLehrermangel ab, der durch die Anstel-lung von nur notdürftig ausgebildetemLehrpersonal bekämpft wird.

Aktionsfelder für die kommendenJahreDie Delegierten der EIE und des EGBverabschiedeten eine ganze Reihe vonAktionsprogrammen und Resolutionen.Zu den wichtigsten Themen der nächs-ten Jahre gehören die Bereiche Profes-sionalisierung des Lehrerberufs und derWeiterbildung, Steigerung der Berufs-attraktivität, gegenseitige Anerkennungder Lehrdiplome und Förderung derMobilität der Lehrpersonen in Europa,neue Konzepte für die Früherziehungund das lebenslange Lernen sowie dieIntegration der ICT und eine Verbesse-rung des Fremdsprachenlernens.Anschauungsunterricht zu den beidenletztgenannten Punkten gab es währendder beiden Kongresse genug, standendoch 22 Simultanübersetzerinnen imDauereinsatz, die dafür sorgten, dass dieDelegierten sich in elf Sprachen aus-drücken konnten! Zwar gibt es bereitsprofessionelle Kongress-Software, dieeine virtuelle Konferenz via Internetmoderierbar machen, doch sind bislangdie automatischen Übersetzungspro-gramme der Komplexität der Sprachenbei weitem nicht gewachsen.

Europas Bildungswesen soll Weltspitze werdenÜber 150 Delegierte aus 40 europäischen Ländern der EU, EFTA, Ost- und Südosteuropas beschlossen in Luxemburg die Leitlinien für die Bildungspolitik der beiden grossen europäischenLehrerorganisationen.

Europäisch lancierteBildungsprojekte wie PISAfür die Qualitäts-Evaluati-on, SOKRATES und LEO-NARDO für die Hochschul-ausbildung oder daseuropäische Sprachen-portfolio belegen diezunehmenden Koordi-nationsbestrebungen.

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

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MAGAZIN Hinweise

Interkulturelle BildungMit seinem Projekt interkulturel-

le Bildung unterstützt der vpod

(Verband des Personals öffentli-

cher Dienste) u.a. die Kurse in

heimatlicher Sprache und Kultur

(HSK). Diese sind ein Bildungs-

angebot, das die Volksschule

sinnvoll ergänzt und bereichert.

Zweisprachig aufwachsende Kin-

der entwickeln hier Kompetenz

in ihrer Muttersprache und

erweitern ihre Kenntnisse über

das Herkunftsland ihrer Familie.

Das vpod-Projekt interkulturelle

Bildung (PiB) setzt sich darüber

hinaus für mehrsprachige, inter-

kulturelle Bildung in der öffent-

lichen Schule ein. Publikationen

betreffend HSK-Pilotprojekte,

interkulturelle LehrerInnenbil-

dung etc. können zum Selbst-

kostenpreis beim PiB bestellt

werden. Bestellung der Publika-

tionsliste bei vpod, Projekt inter-

kulturelle Bildung, Postfach,

8026 Zürich.

Nord-Süd-PreisDas Romero-Haus Luzern und

die Bethlehem-Mission Immen-

see lancieren einen «Nord-Süd-

Preis wider das Vergessen». Er

geht an Personen, Gruppen oder

Institutionen, die sich im Nord-

Süd-Gefälle der Welt für mehr

Gerechtigkeit, Frieden und

Schöpfungsbewahrung einset-

zen. Er dient der Anerkennung

für geleistete Einsätze und der

Bestärkung für künftiges Engage-

ment. Vorschläge von mögli-

chen Preisträgern mit kurzer

Begründung bis 15. August an:

Toni Bernet-Strahm, Leiter

Romero-Haus, Kreuzbuchstrasse

44, 6006 Luzern.

Schule von einstDas Historische Museum St. Gal-

len plant für das Jahr 2002 eine

Sonderausstellung zur Schulge-

schichte der Ostschweiz und

benötigt dafür Ausstellungsma-

terial. Wer glaubt, in seinem

Schulhaus solche Zeugen der

Vergangenheit zu besitzen, ist

gebeten, sich zu melden bei:

Historisches Museum St. Gallen,

Herr Louis Specker, Telefon

071 242 06 42.

Zwischen 2001 und 2010 soll

gemäss UNO die Kultur des Frie-

dens intensiv gefördert werden.

Bis im Februar nächsten Jahres

können sich Schulklassen und

Gruppen, die ihre Produktion

vorführen wollen, anmelden.

Ziel ist es, im Erarbeiten der Pro-

duktion das Lösen von Konflik-

ten zu üben und die Zusammen-

hänge zwischen dem eigenen

Umfeld und dem Wort «Frieden»

zu erkennen.

Auskunft und Anmeldung: Glo-

bale Initiative, Dorf, 6284 Gel-

fingen, Telefon 041 917 06 18,

www.globalinitiative.org, E-Mail

[email protected]

Termine

Natur erlebenIn einem siebentägigen Weiter-

bildungsmodul «Naturerlebnis-

pädagogik» der Bildungsstelle

WWF werden pädagogisch-

didaktische Möglichkeiten auf-

gezeigt, Natur zielgruppenorien-

tiert an verschiedenen Orten

erlebbar zu machen. Methodi-

sche Grundelemente sind Erleb-

nis, Handlung und Reflexion.

Als Kompetenznachweis erarbei-

ten die Jugendlichen eine stu-

fen- und themenangepasste

Aktion. Start: 6./7. September

2001. Tagungsorte sind Asp ob

Aarau und Bern. Kosten: Fr.

1200.–. Informationen und

Anmeldung bei der Bildungsstel-

le WWF, Bollwerk 35, 3011 Bern,

Telefon 031 312 12 62, E-Mail

[email protected].

Der (ganze) Mensch«Komplementärpädagogik – eine

Antwort auf die Frage ‹Was ist

der (ganze) Mensch?» So lautet

das Thema der 30. Pädagogi-

schen Sommertagung, die vom

6. bis 11. August im Schlössli Ins

stattfindet. «Unterschiedliche

pädagogische Konzepte sollen

unsere Erziehungsarbeit ergän-

zen, wenn sie uns Hilfen anbie-

ten, auf unsere vielleicht manch-

mal zu einseitige und zu enge

Sicht zu reagieren», heisst es in

der Vorschau auf die Tagung.

Information und Anmeldung:

Schlössli Ins, Sekretariat, 3232

Ins, Tel. 032 313 10 50.

4. CI-ForumDas vierte CI-Forum in St. Gallen

vom 23. November 2001 widmet

sich dem Thema: «Erfolg

dank/mit dem Cochlea-Implan-

tat (CI)». Es findet im Weiterbil-

dungszentrum der Universität

St. Gallen statt. Weitere Informa-

tion und Anmeldung beim CI-

Centrum der Sprachheilschule

St. Gallen, Höhenweg 64, 9000

St. Gallen, Tel. 071 274 11 11,

Fax 071 274 11 13, Schreibtele-

fon 071 274 11 24, Internet

www.sprachheilschule.ch.

Friedensprojekt

Peace PleaseVom 5. bis 8. Juli 2002 veranstal-

tet die Jugendfriedensorganisati-

on «Globale Initiative» ein Festi-

val «Peace Please» im Raum

Ostschweiz.

Schon jetzt sind Schulklassen

und Jugendgruppen eingeladen,

sich zum Thema Frieden und

friedliche Konfliktlösung Gedan-

ken zu machen, um dann am

Festival mit einer eigenen Pro-

duktion präsent zu sein, zum Bei-

spiel einem Theaterstück, einem

Musical, einer Ausstellung usw.

Die Organisation orientiert sich

an der UNO-Friedensdekade:

Schoggitaler-Aktion

Schutz für BiberDie Trägerschaft des Schoggi-

talers (Schweizer Heimatschutz

und Pro Natura) appelliert an die

Lehrerinnen und Lehrer, den

Verkauf der Taler auch dieses

Jahr (in der Deutschschweiz

vom 5.–15. September) aktiv zu

unterstützen. Der Appell ist

besonders eindringlich und rich-

tet sich speziell an junge Lehr-

personen, weil der Schoggitaler-

Verkauf leicht rückläufig ist.

Dieses Jahr geht es um «Lebendi-

ge Auen für Biber». Der sympa-

thische Flussbewohner braucht

nicht nur Schutz, sondern eignet

sich auch vortrefflich zur The-

matisierung unseres Umgangs

mit der Natur. Ein Lehrmittel

von Pro Natura unterstützt die

Taleraktion.

Im vergangenen Jahr erbrachte

der Verkauf einen Reingewinn

von 1,6 Millionen Franken. Da-

raus fliesst jetzt ein Drittel dem

mittelalterlichen Städtchen Esta-

vayer-le-Lac am Neuenburgersee

für Erneuerungsarbeiten zu.

Auch die Schulkinder profitieren

jeweils: Pro Taler fliessen 50 Rap-

pen in die Klassenkasse.

Kontakt: Talerverkauf, Brigitte

Brändle, Merkurstr. 45, Postfach,

8032 Zürich, Tel. 01 262 30 86,

E-Mail [email protected].

Biber und Klassenkassen profitieren vom Talerverkauf.

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diesjahr auf Tournee durchdie Schweiz ist und auch inSchulen Gastspiele gibt.

Gelingen und Versagen«Schönweid» dreht sich um

Als «ein Stück über dieFeindschaft» bezeichnet dieseit 1992 bestehende profes-sionelle Jugendtheatertruppezamt & zunder ihr Stück«Schönweid», mit dem sie

Ein Stück über die Feindschaftzamt & zunder mit «Schönweid» auf Tournee

das anspruchsvolle ThemaHeim. Es beleuchtet auf dereinen Seite durch die Figurdes Sozialpädagogen Philip-pe, wie schwierig für jungeFachleute der Schritt von der

Ausbildung in die Praxis seinkann. Es zeigt, dass gerade imBereich der Erziehung Gelin-gen und Versagen ganz nahebeieinander liegen. Auf der anderen Seite wirddurch die Figur der Jugendli-chen Andrea ein Lebensab-schnitt dargestellt, der vonIdentitätssuche geprägt ist –vom Drang nach grenzenlo-ser Freiheit, der Lust, für sichselber verantwortlich zu sein,aber auch dem Kampf gegenVorgesetzte und Mächtige,dem Anrennen gegen dieStrukturen der Gesellschaft.

Im Unterricht vertiefenSchulen können Gastspielevon «Schönweid» buchen.Ausführliche theaterpädago-gische Unterlagen erlaubenes, die angesprochenen The-men zu vertiefen. Kontakt:zamt & zunder, Toni Saxer,Postfach 2089, 5402 Baden,Telefon 056 221 88 32, [email protected].

Bildungsausstellung

MultimedialDie achte Ostschweizer Bil-

dungsausstellung OBA vom 23.

bis 27. August 2001 in St. Gallen

setzt voll auf das Schwerpunkt-

thema Informationstechnologie

(IT), wie die Veranstalter in einer

Pressemitteilung hervorheben.

Innerhalb der Ausstellung wird

ein spezieller IT-Sektor geschaf-

fen mit zahlreichen Ausstellern

aus dem Bereich Aus- und Wei-

terbildung. Damit soll der wach-

senden Bedeutung von Internet

und Multimedia-Technologien

Rechnung getragen werden. Die

diesjährige OBA-Zukunftswerk-

statt widmet sich im gleichen

Sinne dem Thema «Herausforde-

rung und Chancen neuer Lern-

und Bildungsformen in Betrieb

und Schule».

Weitere Auskunft: OBA – Ost-

schweizer Bildungs-Ausstellung

St. Gallen, Telefon 071 245 58 58,

E-Mail [email protected], Internet

www.emb.net/oba.

Mensch & Natur

Seelensteg«Eine neue und erweiterte Sicht

auf den Grundgedanken Mensch

– Natur – Schöpfung» will der

«Seelensteg» im luzernischen

Entlebuch ermöglichen. Auf Hei-

ligkreuz ob Hasle gelegen, 1000

Meter lang, vermittelt er einer-

seits ein eindrückliches Naturer-

lebnis; anderseits schlägt er die

Brücke zur spirituellen und reli-

giösen Welt. «Der Wald als Ort

der Mitte, seine Kraft und Dyna-

mik versinnbildlicht Werden,

Sein und Vergehen. In ihm

erkennt der Mensch sein eigenes

Leben und erfährt die Nähe sei-

nes Schöpfers. Wir erleben den

Baum, der sich uns mitteilt. Er

wird zum vermittelnden Glied

auf dem Weg der Erkenntnis und

der Verwirklichung», halten die

Initianten fest.

Kontakt: Beat Burren, Förster

und Waldpädagoge, Hohenrain-

strasse 8, Postfach 453, 6281

Hochdorf, Tel. 041 914 60 34, E-

Mail [email protected].

«Schönweid» zeigt,wie nahe Gelingenund Versagen beiei-nander liegen.

Der Seelensteg im Entlebuch – eine neue Möglichkeit,den Wald intensiv zu erleben.

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20B I L D U N G S N E T Z1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Irgendwo aus dem Computererklingt eine einfache Gitar-renmelodie. Auf dem Bild-schirm bauen sich gleich-zeitig die dazugehörendenNoten auf. Kein Zweifel: Die-ser Internetauftritt ist einekleine Perle. Jürg Hochweber,Autor und Gitarrenlehrer ander Kantonsschule Baden(AG), hat eine seiner Kompo-sitionen kurzerhand ins Netzgestellt www.hochweber.ch.Gestalterisch ist sein Auftrittkein Knüller, trotzdem findetman sich sofort zurecht.Hochweber bietet rund 170kurze Gitarrenmelodien mit-samt MIDI-Klangdateienkostenlos für den nichtkom-merziellen Gebrauch an. «Das grosse Echo aus allerWelt beweist mir, dass ichmein Ziel, attraktive undabwechslungsreiche Heftemit hohem Wirkungsgrad zuschreiben, erreicht habe»,teilt Hochweber mit. Er habe

viele Besucher aus Deutsch-land und Amerika, jedochfast keine aus der Schweiz.Das sollte sich ändern.Der Gitarrenlehrer listetseine Melodien nach Schwie-rigkeitsgraden auf. Die No-tenblätter lassen sich direktauf den Bildschirm aufrufen– oder für gute Druckqualitätals PDF-Dateien auf die Fest-platte speichern. Auf einer weiteren Liste wer-den mehr als ein DutzendNotenbücher zum Kaufangeboten. Alle notwendi-gen Koordinaten, um sichmit Hochweber in Verbin-dung zu setzen, sind auf derInternetseite vorhanden.Auch über den Zeitpunkt desletzten Updates wird infor-miert. So gehört sich das.

Wegweiser im DschungelHilfe bei der Auswahl vonLernprogrammen für Schu-len will Thomas Winzeler

mit seiner Internetseitewww.kidsoftware.ch bieten.Der Lehrer, Heilpädagogeund Programmautor bietetauf seiner schlank aufge-machten Homepage einehandvoll Programme mitTiteln wie «Mathe für Kids»,«Anatomie für Kids» oder«Schwiiz für Kids» an. Einigelassen sich als Sharewaregleich herunterladen undkönnen später gegen eineGebühr als Vollversion regis-triert werden. «Die Kidsoftware-Programm-reihe ist das Resultat derlängjährigen Bemühungen,pädagogisch ausgereifte undim Schulalltag erprobte Soft-ware zu günstigen Konditio-nen anbieten zu können»,betont Winzeler. Die Pro-gramme seien daher kein«Multimediaspektakel». Dasist zu begrüssen.Winzeler gibt sich auf seinerHomepage zurückhaltend ineigener Sache: Man erfährtfast nichts über ihn alsAnbieter und weshalb mangerade hier Software bestel-len sollte. Wer seine Glaub-würdigkeit im Internet, wozwischen topseriösen Ange-boten und Schrott nur einMausklick liegt, unter Beweisstellen will, der muss schonein paar Fakten liefern.Das macht hingegen FelixMüller, Primarlehrer undSchulleiter aus Bachenbülach(ZH), auf seiner «Muelicom»www.muelicom.ch. Er infor-miert transparent (mit Refe-renzen) über seine letztesJahr gegründete Einzelfirma,die vor allem ein Kurspro-gramm für Schulteams derPrimarschule anpreist. Die Idee zu diesem Angebotsei durch das grosse Interesseder Kolleginnen und Kolle-gen am Computereinsatz inseinem Schulzimmer ent-standen, betont Müller. Hilf-reich ist die Liste mit Soft-ware, die er auf Tauglichkeitfür Schulalltag und Klas-senstufe geprüft hat. Dasalles geschieht freilich nicht

ganz selbstlos: Man kann dieSoftware gleich bei Müllerbestellen.

Weissbad: heiterWebseiten von Schulen gibtsmittlerweile wie Sand amMeer. Das ist gut so. Dochwer sich ins Gespräch brin-gen will, der sollte nicht war-ten, bis ein Stern vom Him-mel fällt – sondern auf sichaufmerksam machen. Genaudas machte Frank Weber, Pri-marlehrer in Weissbad (AI).Die Schule Schwende hateinen flotten Auftritt im Webwww.ai.ch/schuleschwende.Sie erfüllt die Standardanfor-derungen: lockere Selbstdar-stellung der Schulteams, derKlassen und der Schule mitallen notwendigen Angabenwie Mailkontakt und Ferien-pläne. Sogar ein Newsletterlässt sich abonnieren. Das alles ist attraktiv und vorallem übersichtlich gestaltet.Eine gute Idee fällt auf: AlleSchüler und Schülerinnenstellen sich einzeln vor (überdie jeweilige Klasse aufruf-bar). Die Erstklässler sind mitFoto und einer Zeichnungpräsent, die Älteren mitAngaben über Hobbys, überdas Lieblingstier oder überdie Geschwister. Das ist sehrliebevoll gemacht. Der zehnjährige Christianstellt auf seiner Seite einegewiefte Frage: «Was habenein Lehrer und eine Wolkegemeinsam? – Wenn sie sichverziehen, gibt es einenschönen Tag.» Der Internet-Auftritt der Schule Schwendevermittelt auch das: DieStimmung in Weissbad istsonnig.

Thomas Gerber

Bitte meldenDas Internet ist ruhelos, da-her kann keine Zusammen-stellung den ultimativenÜberblick bieten. Wenn Sieeine neue Homepage zuSchule und Bildung ent-decken, informieren Sie unsbitte: [email protected].

Lesertipps: Klingende, clevere,sonnige Seiten

Gitarrenmelodien aus dem Internet, Hilfe im Software-Wirr-warr und eine Schule mit guter Stimmung: Das sind einigeHinweise der Leserinnen und Leser von BILDUNG SCHWEIZauf Homepages. Die verschiedenen Internet-Auftritte zeigeneines: Das Angebot wird noch vielfältiger.

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Fabiola Curschellas WidmerMitglied der Geschäftsleitung LCH

Aufgerüttelt durch den tragischenSelbstmord eines 13-jährigen Schülers,dessen Selbsttötungsdrohungen nichternst genommen wurden, weil niemandan die Echtheit seiner Waffe glaubte,nahm das Konsumentenforum kfAnfang letzten Jahres Kontakt mit demLCH auf. Bald schon fanden sich weite-re interessierte Kreise, die sich in einerPräventionskampagne im Bereich Imita-tionswaffen engagieren wollten. Ge-stützt auf den gegenseitigen Informati-onsaustausch beschlossen die verschie-denen Interessengruppen die Bildungeiner interdisziplinären Arbeitsgruppeunter dem Namen Softairguns.Die nun Ende Mai lancierte Präventi-onskampagne läuft als Ergänzung zurKampagne «Gemeinsam gegen Gewalt»und wird von Vertretern des Bundes,der Polizei, der Schweizerischen Verbre-chensprävention, des Konsumentenfo-rums kf, der Beratungsstelle für Unfall-verhütung bfu, des Waffenfachhandels,des Marktverbandes, Schule und Eltern-haus S&E und dem LCH getragen.

Die Situation und GefahrenDer Reiz der Waffen war für Jugendlicheimmer schon gross. Heute sind es nicht

mehr Steinschleudern oder selbstge-schnitzte Pistolen, sondern täuschendechte Imitationswaffen wie Softairguns.Softair-Waffen sind originalgetreu nach-gebaute Waffen, die kleine Plastik- oderKeramikkugeln im Kaliber 6mm oder5,5mm verschiessen. Sie sind oft nuraufgrund des Gewichtes von echtenWaffen zu unterscheiden. Nach Schät-zungen werden jährlich 10 000 Imitati-onswaffen in der Schweiz verkauft. DasAngebot hat stark zugenommen. Nachheutiger Gesetzgebung gelten Softair-guns nicht als Waffen und sind somitfür alle leicht erwerbbar. Die Gefahr besteht einerseits in Verlet-zungen durch verschossene Kugeln,anderseits in der Verwechslung mit ech-ten Waffen. Die Kugeln der Softairgunsverursachen im Normalfall auf der Hautkeine schweren Verletzungen. Trifft eineKugel aber ein ungeschütztes Auge,sieht das ganz anders aus. Noch fatalerist die Verwechslungsgefahr. Vermeint-lich harmlose Spiele können von Drit-ten und insbesondere der Polizei alsreale Bedrohung des eigenen Lebenswahrgenommen werden und Reaktio-nen zur Verteidigung auslösen.

Die Ziele der KampagneDie gemeinsamen Anliegen und Zieleder Arbeitsgruppe sind vielfältig: • die Öffentlichkeit auf die Problematik

von Waffenimitationen und insbeson-dere Softairguns aufmerksam machen

• zum verantwortungsvollen Umgangdamit aufrufen

• Ratschläge und das Nahelegen desVerzichtes für Jugendliche

• Empfehlungen für Eltern, Schulenund Behörden

• Appell an die Händler, freiwillig aufImport und Verkauf zu verzichtenoder wenigstens die Imitationswaffenerst an Käufer über 18 zu verkaufen.

• eine Regelung für Imitationswaffenim Waffengesetz

Ein generelles Verbot anzustrebenerachtet die Arbeitsgruppe auch aus

pädagogischer Sicht als kontraproduk-tiv, da vorwiegend Jugendliche impubertären Alter betroffen sind und einVerbot den Reiz nur vergrössern würde.Die Arbeitsgruppe erachtet aber lokaleVerbote von Imitationswaffen in Schu-len, als freiwillige Vereinbarung allerBeteiligten für sinnvoll und notwendig,gerade zum Schutz der Schwächeren.Unter anderem haben die Schuldeparte-mente der Städte Zürich, Bern und Churbereits Massnahmen ergriffen und dieEltern und Schulen zur Thematik infor-miert, mit der Aufforderung Waffen undwaffenähnliche Gegenstände jeglicherArt Jugendlichen abzunehmen und denzuständigen Stellen oder der Polizei zuübergeben.

Das InformationsangebotAls Informationsmittel hat die Arbeits-gruppe das Internet gewählt. Die Web-site www.softairguns.ch des Bundes hatauf der LCH-Homepage einen Link undbildet die Basis der Präventionskam-pagne. Die Informationen für Jugendli-che, Eltern, Schulen und Behörden sindin deutscher, französischer, italienischerund englischer Sprache abrufbar. Aus-serdem sind die wichtigsten Tipps auchin Albanisch, Türkisch, Serbokroatischund Portugiesisch zu finden.Für die Schulen stehen Merkblätter mitRatschlägen sowie Musterinformatio-nen einer Gemeinde an die Eltern zurVerfügung. Ausserdem kann ein Muster-elternbrief «Vorsorgliche Abnahme vonWaffen» in verschiedenen Sprachenabgerufen werden. Dazu gibt es auf derWebsite ein ansprechendes «Merkblattfür den Umgang mit Softair-Waffen»,aufgelockert durch nicht moralisierendeKarikaturen, das als Diskussionsgrund-lage in der Schule dienen kann. Wenn die Arbeitsgruppe und damitauch der LCH einen Beitrag zu dieseröffentlichen Diskussion (nicht nur inSchulen!) leisten konnte, ist das wich-tigste Ziel der Kampagne erfüllt.

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Echte Gefahr aus falschen WaffenEine nationale Präventionskampagne will das Problem der «Softairguns» und anderer Imitationswaffen indie Öffentlichkeit tragen. Eine Arbeitsgruppe, in der sich auch der LCH engagierte, bereitete die Aktionwährend eines Jahres vor. Fabiola Curschellas Widmer, Mitglied der Geschäftsleitung LCH, hat den Verbandin dieser Arbeitsgruppe vertreten.

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Erinnern Sie sich noch an denZauberwürfel? Das bunteDing, welches vor gut 20 Jah-ren Jung und Alt in seinenBann zog? Nun nach Jahrendes Wartens bekommen Tüft-ler, Denker und Strategen end-lich wieder eine richtige Her-ausforderung – den BrainBall.Das Prinzip ist genial einfach.Ein 13teiliger Zahlenkranzdreht sich am Umfang einerfuturistischen, dreiteiligenKugel. Der BrainBall ähnelt inseiner Form dem Saturn, umden 13 Spielsteine, mit denZahlen 1 bis 13, kreisförmigangeordnet sind. Der Zahlen-kranz kann nun nach rechtsund links verschoben werden.Zusätzlich lässt sich ein Seg-ment mit 4 und gegenüberlie-gend 3 Spielsteinen kippen.Das Ziel: Durch Verschiebenund Kippen der Spielsteinebewältigt der Spieler verschie-dene Aufgabenstufen und

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27R U B R I K1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Vorerfahrungen

Ich kann mich noch genau an jenenTag erinnern, an dem ich meinenSohn zum ersten Mal in die Schulebrachte:

Die grosse schwarz-graue Asphalt-fläche, die es zu überqueren galt,wirkte keineswegs einladend. Die mo-notone 08/15-Bepflanzung stand imkrassen Widerspruch zu meiner Vor-stellung von Grünflächengestaltung.

«Herzlich willkommen», dachte ich.Wir sahen die steile, zwischen riesi-gen kahlen Wänden angelegte Beton-treppe hinauf. Selbst bei meiner Grös-se von 1.80 m kam ich mir ganz kleinvor.

Ich spürte, wie der Griff der kleinenHand in meiner fester wurde, und –oh Schreck! – ich hörte mich fast dieselben Sätze sagen, die man mirvor mehr als einem Vierteljahrhundertgesagt hat, als sich mir, angesichts derkalten und abweisenden Schul-architektur, der Magen zusammen-krampfte:

«Es wird dir hier schon noch gefallen.Man muss sich immer erst an eineneue Umgebung gewöhnen.»

Ein schwacher Trost – und schlechtobendrein. Kann es ein wünschens-wertes Ziel sein, sich an eine solcheUmgebung zu gewöhnen?

Lernen heisst, sich in der Welt einrichtenWie könnte eine optimale Umgebung des Lernens aussehen? Dieser Frage hat dieErziehungswissenschaftlerin Heidi Liebau jahrelange Forschungsarbeit gewidmet.Erkenntnis: Architektur, die nur auf eine exakt vorgegebene Art genutzt werden darf, bietet keinen Raum für Entwicklung.

Schulhausumgebung, pflegeleicht und fantasiearm.

Schulhausumgebung im Stadium der Umgestaltung durch die Benützenden.

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Nein, es kann kein pädagogisch wün-schenswertes Ziel sein, dass Kinder sichan eine solche Umgebung gewöhnen.Aber was sind überhaupt wünschens-werte Ziele im Zusammenhang mitSchularchitektur?

Heidi Liebau

Nach dem hier beschriebenen Erlebnisbegann ich mich intensiv mit dieserFrage auseinander zu setzen. Ich hatteeine vage Vorstellung von einer kindge-rechten Schularchitektur. Sie sollte Kin-der einladen, ermutigen, ihre Lust amErkunden und Entdecken aufgreifen, sienicht gleich im Keim ersticken. EineArchitektur, die nicht verengend, ver-ängstigend wirkt – im Gegenteil. Siesollte durch ein vielfältiges Angebot anSpielräumen, Forschungs- und Entwick-lungsmöglichkeiten Horizonte eröff-nen, verheissungsvoll auf einen neuen,spannenden Lebensabschnitt hindeu-ten.Aber wie könnte eine kinderfreundli-che, lern- und entwicklungförderndeSchularchitektur konkret aussehen?Diese Frage nahm mich geradezu gefan-gen. In der pädagogischen Fachliteraturgibt es nur wenig Hinweise darauf, wieein Schulgelände gestaltet werdenkönnte, damit es solchen Ansprüchengerecht würde. Kaum jemand scheintdiese Ansprüche an das Schulgeländeüberhaupt zu stellen. Auch in der Lehrerausbildung nimmtdas Schulgelände eine untergeordneteStelle ein. Einzig die Gesichtspunkte

Pausenaufsicht, Unfallverhütung undOrdnung scheinen aus schulpädagogi-scher Sicht von Interesse. Wo aber las-sen sich dann Hinweise darauf finden,wie man das Schulgelände sinnvoll inden Erziehungs- und Bildungsprozesseinbeziehen könnte?Eine lange und ausgedehnte Suche nachIdeen, Vorbildern und Hinweisen aufeine lern- und entwicklungförderndeArchitektur begann: Ich führte unzähli-ge Interviews mit Schülern, Lehrkräftenund Eltern und telefonierte mit vielen,von denen ich hörte oder las, dass siesich mit einem Thema beschäftigen, dasauf die eine oder andere Weise mitSchulgelände zu tun haben könnte. In mühsamer Kleinarbeit trug ich jedeBroschüre, jedes Buch und jeden Zei-tungsartikel, den ich zu diesem Themafinden konnte, zusammen und fotogra-fierte jeden Schulhof und jedes Detail,von dem ich dachte, es könnte michweiterbringen.

Initiative «Schöner lernen»Unter dem Motto «Schöner lernen»gründete ich an der Schule meines Soh-nes eine Schüler-Lehrer-Eltern-Initiativemit dem Ziel, die Mängel der architekto-nischen Gestaltung der Schule, vorallem des Schulgeländes, zu beheben.Diese ursprünglich ehrenamtlichen, pri-vaten Projekte und Untersuchungenentwickelten eine eigene Dynamik. Balderregten unsere Schulgelände-Umgestal-tungsaktivitäten die Aufmerksamkeitvon Eltern und Lehrpersonen andererSchulen. Man bat mich um Rat und um

Vorträge, in denen ich unsere Erfahrun-gen weitergeben sollte.In den vergangenen Jahren habe ichviel Fachwissen zu diesem Thema er-worben. Ich habe sowohl meine Di-plomarbeit als auch meine Dissertationdiesem Thema gewidmet. Was alsehrenamtliches Projekt begann, wurdezunehmend professionalisiert und ent-wickelte sich zu einem eigenständigenBeruf. Seit einigen Jahren führe ich imRahmen von Lehrerfortbildungen päda-gogische Tage und Beratungen durchund halte Vorträge an Schulen, die denWunsch haben, ihr Schulgelände undden Umgang mit ihm zu verändern. Aus den eingangs eher naiv formulier-ten Anforderungen an die Konzeptionvon Schulgeländen entwickelte sich inden vergangenen Jahren ein pädagogi-sches Konzept. Es erhebt den Anspruch,Schulen zu ermöglichen, den von ihnenselbst formulierten pädagogischen An-sätzen Raum zu geben. Die räumlicheDimension von Bildung und Erziehungist bislang eher ein Stiefkind derPädagogik. Eine Didaktik der Räume,besonders der Freiräume steht noch aus.

Thesen zu einer«Didaktik der Freiräume» Was ist unter einer «Didaktik derFreiräume» zu verstehen? Geht es umeine Didaktik, die aufzuzeigen versucht,wie man Freiräume für Lehr- und Lern-zwecke nutzen kann? Ist das nicht

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Wo ein Gelände umgestaltet wird, ergeben sich ungeahnte Lernchancen.

Der Schulraum sowie der

Umgang mit ihm und die

pädagogischen Werte und Ziele,

die in einer Schule vertreten

werden, sollten aufeinander

abgestimmt werden.

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widersprüchlich? Werden Freiräumedurch eine Didaktik nicht automatisch«unfrei»? Oder geht es vielleicht darum,eine Didaktik zu entwerfen, die zumZiel hat Freiräume (im Sinne von Hand-lungsspielräumen) zu schaffen? Geht esum die didaktische Nutzung von Räu-men im Freien? Was ist unter dem Begriff Freiraum zuverstehen? Ist das der Raum, der freivon (pädagogischer) Bestimmung ist, indem man frei handeln kann, oder ist esder, der frei von Bebauung ist? Ist amEnde gar beides zugleich gemeint?

Ausgangspunkt: Räume könnennicht nicht wirkenEs ist, wie gezeigt werden soll, keines-falls egal, wie die Räume einer Schulegestaltet sind und was mit ihnengeschieht. Dies gilt auch für die Aussen-anlagen. Auch wenn das Schulgelände,selbst von Schulfachleuten, oft garnicht als möglicher Erziehungsort bzw.als Lern- oder Unterrichtsort gesehenwird, ist es auf diesbezügliche Wirkun-gen hin zu überprüfen und zu planen.Denn: Schulräume können Erziehungs-ziele unterstützen oder ihnen kontra-produktiv entgegenwirken – aber siekönnen nicht nicht wirken.

Widerspruch von Lerninhalten undLebenDer Pädagoge Lippitz vergleicht diearchitektonische Gestaltung der Umge-

bung mit einer in Stein gehauenen, inBeton gegossenen Pädagogik der Er-wachsenen, die die Entwicklungsmög-lichkeiten von Kindern eröffnet oderbeschneidet. Befragen wir heutigeSchulgeländekonzepte auf ihren Gehaltan Entwicklungsmöglichkeiten für dieKinder, so fällt die Antwort auf denersten Blick sicher düster aus. Lehrkräfte, die das Thema Umwelt-erziehung unterrichten, kennen viel-leicht die folgende Situation aus eigenerErfahrung: Während eines Lehrvortragsüber die Vorzüge und Nutzen einernaturnahen Gartengestaltung, über dieBedeutung von Vogelschutzhecken undüber die Argumente, weshalb eine Blu-menwiese aus ökologischer Sicht sovielwertvoller ist als ein Stück Rasen, überdie Probleme, die sich aus der zuneh-menden Versiegelung unserer Bödenergibt, fällt der Blick aus dem Fensterdes Klassenzimmers ins Schulgelände.Die grossen Asphaltflächen, die mono-tonen Rasenflächen und das städtischeEinheitsgrün machen den Vortrag, viel-leicht sogar die Schule insgesamtunglaubwürdig. Zumindest aber weisensie deutlich auf die Trennung vonabfragbaren Inhalten und Leben hin. Dies ist nur eines von vielen Beispielen,das zeigt, wie das Erreichen von Zielendurch eine pädagogisch nicht reflektier-te Raumgestaltung unterlaufen werdenkann. In den meisten Fällen zeigt sichdie negative Wirkung von Architektur

nicht so deutlich – zum Beispiel dort,wo es um Suchtprophylaxe, null Bockauf Schule, um demokratisches Han-deln-Lernen oder um Gewalt und Van-dalismus auf dem Schulhof geht. Wer nun aber meint, bei einem pädago-gisch reflektierten Raumkonzept gingees lediglich darum, eine bessere Archi-tektur zu konzipieren, quasi eine Archi-tektur ohne negative Nebenwirkungenzu finden, der irrt. Es geht vielmehrdarum, die Prozesse der Auseinander-setzung des Menschen mit der Welt –dazu gehören auch die Räume der Schu-le – in die Planung der pädagogischenArbeit miteinzubeziehen, sie zu verste-hen, um sie für das Lernen und Lehrenin der Schule fruchtbar zu machen, zunutzen.

Auf die Regeln der Architektur-nutzung kommt es anBei meiner Arbeit zeigte sich in zahl-reichen Schulgelände-Umgestaltungs-aktionen, dass Lippitz mit seiner Thesevon einer in der Architektur festzemen-tierten Pädagogik einen falschen Ein-druck erweckt. So lange man glaubt, diePädagogik sei in der Architektur festze-mentiert, so lange wird man nur nachFormen besserer Architektur suchenund dabei am Kern einer pädagogischen«Raumarbeit» vorbeigehen.Übergeben wir ein Schulgelände, dasnach unserer Ansicht die Entwicklungs-möglichkeiten der Kinder beschneidet,

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Die Pädagogik ist keineswegs

in der Architektur festzemen-

tiert. Es sind die scheinbar in

der Architektur festzementier-

ten Regeln des Umgangs mit

Architektur, die Kinder in

ihren Entwicklungsmöglich-

keiten hemmen oder fördern

können.

In gemeinsamer, verbindender Arbeit entsteht eine Skulptur alsErkennungszeichen für die Schule.

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diesen Kindern zur Umgestaltung! – Imselben Augenblick wird eben diesesGelände eine Unzahl von Entwick-lungsmöglichkeiten, Lernchancen undHandlungsangeboten entfalten. Die Pädagogik ist keineswegs in derArchitektur festzementiert. Es sind diescheinbar in der Architektur festzemen-tierten Regeln des Umgangs mit Archi-tektur, die Kinder in ihren Entwick-lungsmöglichkeiten hemmen oderfördern können. Architektur, die nurauf eine exakt vorgegebene Art genutztwerden darf, bietet keinen Raum fürEntwicklung.

Die Prozesse des Lernens und derEntwicklung brauchen Raum Aus ökologischer Sicht wird die wach-sende Fähigkeit, die Realität nachmenschlichen Erfordernissen umzubil-den, als «Ausdruck von Entwicklung aufihrem höchsten Niveau» definiert. Dasumfasst weit mehr als das Befolgen vonHausordnungen. Um diese Fähigkeitauszubilden, braucht es Freiräume, indenen mit alternativen Umgangsfor-men experimentiert, in denen Handelnerprobt und gelernt werden kann.Meine Erfahrungen aus vielen Schul-gelände-Umgestaltungsprojekten deu-ten darauf hin, dass es bei der Suchenach einem geeigneten pädagogischenKonzept zur Gestaltung von Schulgelän-den weniger um die Suche nach einembestimmten Architekturkonzept gehendarf, sondern dass es vielmehr um einenveränderten Umgang der Schule mitihren Räumen gehen sollte. Die Schulpädagogik muss sich vomGedanken lösen, den Erziehungs- undBildungsprozess nur als einen Prozess,der sich zwischen Menschen abspielt, zusehen. Sie muss verstehen lernen, dasser sich nicht nur im Raum abspielt, son-dern dass sich wesentliche Wirkungenaus der Auseinandersetzung der Schülermit dem Raum ergeben (können).

Die Welt als HandlungsspielraumerschliessenAufgabe der Schule ist es, unseren Kin-dern zu helfen, sich in der Welt einzu-richten. Wer sich in der Welt einrichtensoll, braucht Räume, in denen er diestun kann. Räume, die nicht schonbesetzt sind. Schenkt man den Untersu-chungen zu diesem Thema Glauben, somangelt es heute gerade an solchen Räu-men. Zahlreiche Untersuchungen kom-men zu dem Schluss, dass die Räume fürKinder immer knapper werden, unddass jene Räume, die noch übrig sind, in

der Regel stark von Erwachsenen struk-turiert und kontrolliert werden.Es ist ein wichtiges Erziehungsziel derSchule, Schüler und Schülerinnenhandlungsfähig zu machen. Gerade dieEntwicklung der Handlungsfähigkeitbraucht Freiräume, die es den Kindernund Jugendlichen ermöglichen dasHandeln zu üben, damit zu experimen-tieren usw. Es ist sehr fraglich, ob esSchülern und Schülerinnen gelingenkann die zur Handlungsfähigkeit not-wendigen Kompetenzen zu entwickeln,wenn ihnen kein oder kaum Hand-lungsraum zur Verfügung steht.

Eigentlich müssten unsere derzeitigenVersuche, die Kinder beim sich Einrich-ten in der Welt zu unterstützen, häufigscheitern. Wie sollen Kinder lernen,sich in der Welt einzurichten, wennihnen keine Räume bereitgestellt wer-den, um es zu üben?

Räume für SelbstinszenierungAuch aus einer anderen pädagogischenPerspektive heraus ist der Mangel anFreiräumen, an Räumen, in denen freigehandelt werden kann, problematisch.In der Auseinandersetzung mit der Weltgewinnt der Mensch seine Identität.

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Aus den eingangs eher naiv formulierten Anforde-

rungen an die Konzeption von Schulgeländen

entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein

Gestaltungspro-jekte geben den

Kindern aucheinen Eindruckdavon, was es

heisst, demokra-tisch zu handeln.

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Diese Auseinandersetzung mit der Weltgeschieht in der heutigen Erziehungund Ausbildung zunehmend nur nochtheoretisch, in Form von übermitteltemBücher- und Computerwissen, in Labor-situationen – künstlich isoliert und kon-trolliert, vom täglichen Leben abgeho-ben. Kindern und Jugendlichen werdenzunehmend nur noch Wissen undErfahrung aus zweiter Hand geboten.Führt das zur Second-Hand-Identität? Es ist zumindest sehr fraglich, ob ein aufdiese Weise erfahrenes und angeeigne-tes Wissen zur Bewältigung der anste-henden Probleme ausreicht. Die Phasen

der Kindheit und der Jugend verkom-men so zu einer Zeit das Ansammelnsund Anhäufens von Ausstattung für dasSicheinrichten in einer Zukunft, derenAnforderungen wir nicht kennen. Laut Forschungsergebnissen von Böh-nisch und Münchmeier besteht dieGefahr erheblicher Entwicklungsstörun-gen als Folge der Verknappung von Räu-men, die es Kindern und Jugendlichenermöglichen, sich selbst und ihre Fähig-keiten und Fertigkeiten in der Auseinan-dersetzung mit der Welt zu erfahren, zutesten und weiterzuentwickeln.

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Wer sich in derWelt einrichtensoll, brauchtRäume, in denener dies üben kann.

Raum geben für Entwicklung undLernenDer Mangel an geeigneten Räumen fürKinder sowie die Prozesse der Individu-alisierung und Pluralisierung machen esfür Kinder und Jugendliche zunehmendschwieriger, angemessen handeln zulernen und eine Identität aufzubauen.Der häufig beklagte Mangel an Engage-ment könnte Anzeichen oder Folge feh-lenden Freiraums sein, fehlendenRaums, in dem Handeln geübt und aus-probiert werden kann. Wenn diese Hypothese stimmt, dannkönnte es umgekehrt möglich sein, fürein paar der brennenden Probleme, mitdenen wir es in der Schule zu tunhaben, aufgrund pädagogisch fundier-ter Raumkonzepte Lösungsansätze zuentwickeln.Die Schule beginnt, so scheint es, ihrenAnteil an der Entwicklung der Selbst-konzepte von Kindern und Jugendli-chen zu erahnen. Sie reagiert darauf,indem sie (wenn auch zum Teil nur aufvorbewusster Ebene) entsprechende An-gebote macht. Mit dem Ziel, die Schüleran der Gestaltung ihres Lebensraums zubeteiligen, Räume «erlebenswert» zumachen, aber auch etwa im Rahmenvon Gewalt- und Suchtpräventions-projekten werden heute vielerortsSchulraum-Gestaltungsprojekte durch-geführt. Solche Einzelaktionen aus besonderemAnlass sind wichtig und wertvoll, aberdie Auseinandersetzung der Schule mitihrer Architektur sollte zur Regel wer-den, weil dies das tägliche Lehren undLernen vorantreiben, unterstützen underleichtern kann. Der Schulraum sowieder Umgang mit ihm und die pädagogi-schen Werte und Ziele, die in einerSchule vertreten werden, sollten aufein-ander abgestimmt sein. Das ist keine leichte Aufgabe. So man-che Leser und Leserinnen werden dieseForderung als weitere, akademisch aus-getüftelte Zumutung für die ohnehinstark belasteten Lehrkräfte empfinden.Dass es eine Zumutung ist, will ichnicht leugnen, aber es funktioniert,auch in der Praxis. Ich habe das vielfacherlebt.In dem Wort Zumutung steckt das WortMut. Wer den Mut hat, diesen Weg zugehen, kann einiges gewinnen, zumBeispiel eine ganz neue Schulatmosphä-re oder eine neue Art, den Unterrichtlebensnah zu gestalten.

pädagogisches Konzept. Es will Schulen ermögli-

chen, den von ihnen selbst formulierten pädagogi-

schen Ansätzen Raum zu geben.

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«Hier muss ein neuer Schulhof her!» –So lauteten das Fazit und der Titel einesLiedes, das Schülerinnen und Schülerder Klassen 1 bis 3 der GrundschuleHeuchlingen bei Ulm einem erstauntenPublikum vortrugen. Eine Woche langhatten sie sich intensiv mit ihremSchulhof auseinandergesetzt, um he-rauszufinden wie ihr «Traumschulhof»aussehen sollte.Ausgangspunkt der Überlegungen wardie Bereitschaft der Schulverantwortli-chen, den bestehenden Schulhof an dieBedürfnissse der Schule anzupassen.Eine Aufgabe die notwendig war.Auf Wunsch des Rektors der Schule soll-ten die Kinder und Eltern in die Pla-nung und Durchführung der Arbeitenmiteinbezogen werden. Ein Arbeitsplanfür die Projektwoche wurde erstellt undmit den Kindern diskutiert. Gemeinsamwurden die Arbeitsschritte festgelegt.

Schwerpunkt: SpielmöglichkeitenschaffenDie Kinder wollten ein Schulgeländemit guten Spielmöglichkeiten. Aber wasbraucht ein Ort, damit man an ihm gutspielen kann? Es musste eine intensiveAuseinandersetzung mit dem Thema«Spielen» stattfinden. Die Kinder wur-

den als Experten in Sachen Spiel zurUntersuchung dieser Frage eingeladen.Die sofort geäusserten Wünsche –Schaukel, Rutsche und Klettergerüst –mussten unter die Lupe genommenwerden.Ausgerüstet mit Fragebögen, untersuch-ten die «Spieleforscher» die Spielplätzeihrer Umgebung: – Welche Spielgeräte gibt es?– Was kann man daran spielen?– Wie viele Kinder können gleichzeitig

daran spielen?– An welchen Geräten hast du dich

schon mal verletzt? Neben den Spielplätzen des Orteserforschten sie das Wohnumfeld sowieden Schulhof selbst. Alles wurde aufSpielmöglichkeiten hin überprüft. DasThema Spielen war zum festen Bestand-teil des Unterrichts dieser Woche gewor-den. Die Kinder malten ihren «Traum-spielhof», erforschten, was sie und ihreMitschüler am liebsten spielten. Sieüberlegten, wo sie am liebsten spieltenund was das Spielen an diesem Ort soschön machte. Sie interviewten ihreEltern und Grosseltern: «Was habt ihrgespielt? Gab es damals Spielplätze,wenn ja, wie sahen die aus, wenn nein,warum gab es keine Spielplätze», sie

hörten Vorträge zum Thema undbeschäftigten sich mit der ausgesuchtenFachliteratur.

Kritisch betrachtete ErgebnisseAus den individuellen Vorstellungender Kinder, aus vielen verschiedenen«Traumspielhöfen» musste nun «derTraumspielhof», ein Gesamtplan, erar-beitet werden. Die Kinder bereitetenihre Forschungsergebnisse in Form vonCollagen und Wandzeitungen auf undstellten sie vor. Alle Ergebnisse derWoche sowie alle Ideen, Dias und Fotoswurden in Form einer Ausstellung imSchulgebäude ausgestellt. Die Kindergingen in Zweiergruppen durch die Aus-stellung und diskutierten gemeinsamdie Ergebnisse.Dies geschah zum Teil mit Hilfe von Fra-gebögen. Die Leitfragen zielten daraufab, sich nochmals intensiv mit den For-schungsergebnissen, mit den Vor- undNachteilen der verschiedenen Lösungenauseinander zu setzen:– Was kann man an diesem Gerät spie-len? Zähle die Möglichkeiten auf! – Wie viele Kinder können an diesemGerät gleichzeitig spielen? Argumente und Gegenargumente wur-den fachkundig abgewogen. Es wurdefestgelegt, welche Elemente auf demSchulgelände realisiert werden solltenund wo dies geschehen sollte. Schliess-lich war der Plan fertig. Nun musste erden zuständigen Gemeindevertretern(Kommunalpolitikern, Verwaltungs-fachleuten, dem Bauamtsleiter, demBürgermeister) und natürlich den Elternund der Presse vorgestellt werden.Jedes Kind hatte persönlich einenöffentlichen Vertreter angeschriebenund zur Präsentation der Ergebnisse derSchulhofforschung eingeladen. Manchehatten auch sogleich Antwort erhalten.

Präsentation: Wer hält die Rede?Für den grossen Tag wurden die Ergeb-nisse optisch aufbereitet. Es wurdenModelle gebaut und ein Schulhofliedgedichtet und geübt, in dem die Wün-sche, die sich herauskristallisiert hatten,zur Sprache kamen. Die Eröffnungsrede der Kinder wurdedurchgesprochen: Wer will sie halten?Was sollte sie enthalten? Was interes-siert das Publikum?Der Rektor war zuversichtlich: «Da dieKinder das, was sie erzählen sollen, in-tensiv bearbeitet und erlebt haben,brauchen sie keinen Zettel und schongar nichts auswendig zu lernen.» Esklappte hervorragend. Die Kinder führ-

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«Hier muss ein neuer Schulhof her!»Was braucht ein Ort, damit man an ihm gut spielen kann? Ambesten fragt man die Experten und fleissigsten Forscher desSpielens – die Kinder. Ein Schulprojekt.

Gerade für Mädchen bieten solche Projekte eine Vielzahl von Erfahrungen,die sie sonst vielleicht nie mehr machen.

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ten die Besucher durch die Ausstellung,stellten die Ergebnisse vor, erklärten dieModelle und standen den ErwachsenenRede und Antwort. Das waren für vieleder Kinder sicher neue und wichtigeErfahrungen. Sie waren in der vergange-nen Woche zu selbstbewussten «Fach-leuten» geworden, die genau wussten,wie ihr neuer Schulhof aussehen sollte,und sie hatten gelernt, ihre Wünsche zuformulieren und zu vertreten.

Die UmsetzungNach der Genehmigung durch denGemeinderat, durch die Feuerwehr,durch Baufachleute und den Gemeinde-unfallversicherungsverband machtensich die Kinder, Lehrpersonen undEltern an die Arbeit. Das Schulgeländewurde in verschiedenen Abschnittenumgestaltet. Viel Arbeit war zu tun. DieErwachsenen unterstützten die Kinderteils mit all ihrer Kraft. Manchmalreichten einige technische Ratschlägeund einige Handgriffe.

Gemeinsame Arbeit verbindetFazit: Die Projektwoche bot den Kin-dern viele Gelegenheiten zu lernen undviele Möglichkeiten das Gelernte sofortanzuwenden. Sie haben einen Eindruckdavon erhalten, was es heisst, demokra-tisch zu handeln. Dabei haben sie dieErfahrung gemacht, dass es mühsam ist,sich für die eigenen Interessen einzuset-zen, dass die gemeinsame Arbeit aberauch Spass machen, sich lohnen kann.Gemeinsame Arbeit verbindet. Das Pro-jekt war nicht nur fächerverbindend,sondern es verband auch die Menschen,die Grossen wie die Kleinen, die Kleinenmit den Grossen – und das oft auf ganzneue Art.

Sehr viel gelerntDie Kinder haben sich ein Stück ihrerWelt eingerichtet. Mit der Unterstüt-zung der Erwachsenen haben sie es ge-schafft, sich einen kleinen Teil der Weltnach eigenen Bedürfnissen umzugestal-ten. Sie haben ihre Fähigkeiten und Kom-petenzen erfahren und erweitert, siehatten viel Raum, um sich selbst zu inszenieren und ausserdem haben sie sehr viel von dem gelernt, was der Lehrplan vorschreibt, und einiges darü-ber hinaus:– Lesen? «Was steht bei 3. ?» – «Das

zweite Wort kann ich nicht lesen?»– Schreiben? «Was schreiben wir in die

Einladung an die Gemeinderäte?»– Rechnen? «Die hintere Ecke des

Schulhofes ist 10 Meter lang und 5Meter breit. Reicht der Platz, um dortdie Wetterstation und das Freiland-labor unterzubringen?

– Rechtschreibung? «Sag mal, schreibtman balancieren mit ‹x›?»

– Grundwissen in Politik? «Was ist,wenn der Plan allen gefällt, nur demBürgermeister nicht? Kann er unsalles verbieten?»

– Genau beobachten? «Das ist jetzt derdritte Spielplatz und alle sehen gleichaus. Es macht mir schon gar nichtmehr soviel Spass zu rutschen.»

– Diskutieren? «Ich finde hier kannman... Hast du das auch geschrie-ben?»

– Forschungsmethoden? «Meine Schwes-ter studiert, da braucht sie auchmanchmal Fragebögen.»

Und vieles mehr...Heidi Liebau

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Die AutorinHeidemarie Liebau, Diplompädagogin,M.A., studierte Sport, Anglistik undPädagogik an der Universität Tübingen.Sie unterrichtet die Fächer Pädagogik,Psychologie und Sport am sozialpädago-gischen Gymnasium der Zinzendorf-schulen in Königsfeld. Ausserdem hatsie ein Weiterbildungsstudium «Perso-nalentwicklung im lernenden Unter-nehmen» an der Universität Kaiserslau-tern absolviert und arbeitet imschulpädagogischen Forschungskollo-quium von Prof. Hans-Ulrich Grunderan der Universität Tübingen mit, wo siezum Thema dieses Artikels promoviert.Sie bietet auch Pädagogische Tage, Vor-träge und Beratungen zum Thema an. Die Autorin sammelt Erfahrungsberich-te und würde sich über Zusendungenaus der Schweiz freuen. Adresse: HeidiLiebau, am Sommerrain 9a, D-78112St.Georgen, [email protected]

Weiter im Netzhttp://umweltbildung-berlin.de/rgms.htm, Literaturlistewww.umweltbildung.ch, via Rubrik«Dienstleistungen und Projekte» zumStichwort «Lebensraum Schule»: Div.Institutionen und KontaktadressenUnter folgenden Suchbegriffen findensich Hinweise und Berichte von Schu-len, die ihr Gelände zumindest in Teilenumgestaltet haben: Schulgelände,Schulhofgestaltung Pausenplatzgestal-tung, Schularchitektur, Spielräume

Weiter im TextArbeitskreis «Grün macht Schule» (Lite-raturliste ) s.o. «Weiter im Netz»Forster, J.: Räume zum Lernen und Spie-len. Untersuchungen zum Lebensum-feld, 2000.Rauch, Martin: Schulhofhandbuch,1981.Voellmy-Bellmont, L. / Wettstein, F.:Pause – Schulgelände beleben und ge-stalten, 1992.

Gemeinsame Arbeit, die Spass machen und sich lohnen kann.

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35S P O R T L I C H E S C H U L E1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

«Sekundarschule Frenkendorf, Sportli-che Schule im Baselbiet 2000» – dieserSatz steht auf einer Bronzetafel, welcheim Eingangsbereich des Schulhauseshängt. Die Sekundarschule erhielt dieAuszeichnung und den dazugehören-den Barpreis von 4000 Franken für ihrvielseitiges und reichhaltiges Angebotim Sportbereich sowohl im obligatori-schen als auch im freiwilligen undzusätzlichen Turn- und Sportunterricht.

Doris Fischer

Es ist noch nicht lange her, da bangtendie Schulen in der ganzen Schweiz umden Erhalt des Dreistunden-Obligato-riums im Turnunterricht. Seit dem 1. November 2000 ist die neue Bundes-verordnung über die Förderung vonTurnen und Sport in Kraft. Das Schreck-gespenst einer Verringerung des Turn-angebots an den Schulen ist abgewen-det. Der neue Basler ErziehungsdirektorChristoph Eymann attestiert, laut«Sonntags-Zeitung», dem Sport und denSportvereinen eine wichtige Funktion

im Integrationsprozess. Sie sollen gareine Nahtstelle in der Umsetzung desBasler Migrationsleitbildes werden.

Mehr als drei Stunden TurnunterrichtSportförderung wird auch im KantonBaselland seit Jahren gross geschrieben.Auf Initiative der Fachkommission fürSportfragen, Abteilung Schule der Erzie-hungs- und Kulturdirektion (EKD) undin Zusammenarbeit mit dem Kantona-len Sportamt wurde 1999 die Aktion«Sportliche Schule im Baselbiet» insLeben gerufen. Jedes Jahr wird eineSchule ausgezeichnet, welche im Laufedes Jahres zusätzliche sportliche Anreizeund Angebote bietet und damit mög-lichst viele Schülerinnen und Schülerzum aktiven Sporttreiben ausserhalbdes obligatorischen Schulturnens ani-mieren kann. Lebenslust, Gesundheit,Gemeinschaft, Fairness und nichtzuletzt Leistung sollen dadurch geför-dert werden. Ausserdem erhoffen sichdie Verantwortlichen auch positive Aus-wirkungen auf das lokale Sportangebotin den Gemeinden.

Bessere Akzeptanz bei den KollegenEnde 2000 wurde die Auszeichnung zumzweiten Mal vergeben. Die Sekundar-schule Frenkendorf durfte die Bronze-tafel und den Barpreis von 4000 Frankenanlässlich der vielbeachteten Gala desKantonalen Sportamts entgegennehmen.Für den Sportpädagogen HansjörgThommen, Lehrer an der ausgezeichne-ten Schule, bedeutet dies eine willkom-mene Steigerung des Stellenwerts desFachs Turnen gegenüber den anderenFächern. «Wir Turnlehrer haben bei denKollegen dadurch eine bessere Akzep-tanz für unsere Anliegen im Turnunter-richt erreicht, eine Akzeptanz, die beiden Schülerinnen und Schülern schonlange vorhanden war.»

Sich anstrengen ist wieder «in»Wie zeigt sich die besondere Sportlich-keit der Schule Frenkendorf? Als Vorbil-der und Anführer, sogenannte «PeerGroups», gelten heute wieder die sport-lichen Schülerinnen und Schüler. «DerSlogan, ‹Sich anstrengen – ok sein›, istwieder ‹in›», betont Thommen. «Ausser-

Sportliche Schule – für Leistung und LebenslustSportliche Aktivität steigert das Wohlbefinden, fördert die Teamfähigkeit und die Leistungsbereitschaft; sie stärkt die körperliche und geistige Fitness und damit dasSelbstvertrauen. Im Kanton Baselland spornt die Auszeichnung «Sportliche Schule im Baselbiet» der Erziehungs- und Kulturdirektion Schüler- und Lehrerschaft zu ausserordentlichen und kreativen Sport-Events an.

Auch für Integration und Prävention hat der Schulsport grosse Bedeutung.

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361 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Die Volksschule Oberengstringen, auf der Sonnenseite desZürcher Limmattals direkt an der Stadtgrenze gelegen, mit einemMischsystem von ISF und Kleinklassen, sucht auf Schulanfang2001/2002 (Mitte August 2001)

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1 Klassenlehrkraft 4. Klasse (23 Lektionen)Dies ist eine sehr kleine Klasse (ca. 12 SchülerInnen), die in derHandarbeit nicht geteilt wird.

1 Lehrkraft Sek A, phil. I (ca. 80%)Ideal wäre es, wenn Sie auch Turnen erteilen könnten.

1 Klassenlehrkraft 1. Sek BEs erwarten Sie:• anspruchsvolle Kinder und Jugendliche• ein kooperatives, initiatives LehrerInnenteam• eine aufgeschlossene und begeisterungsfähige Schulpflege

Wir wünschen uns:• engagierte, teamfähige und humorvolle Lehrkräfte• die Bereitschaft, sich auf die anstehenden Schulentwicklungs-

prozesse einzulassen, sie mitzugestalten und mitzutragen• eine aktive Zusammenarbeit mit den Eltern

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SCHULE OBERENGSTRINGENKant. Jugendheim LoryWir betreuen normalbegabte, verhaltensauffällige junge Frau-en im Alter zwischen 14 und 22 Jahren. Die Jugendlichen wer-den in der Regel intern geschult oder ausgebildet.

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Page 27: 12 13 2001

37S P O R T L I C H E S C H U L E1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

dem brauchen Heranwachsende alsAusgleich zur Kopfarbeit Bewegung.» Sichtbare Auswirkungen sind in ver-schiedenen Bereichen festzustellen. ImSportfach Unihockey betreibt die Schuleeine spezielle Förderung. «Deshalb sindin unserem Schulhaus allenthalbenSchülerinnen und Schüler mit Uni-hockeyschlägern präsent», so Thom-men. Durchs ganze Jahr werden mehre-re Sporttage und sportliche Events orga-nisiert. Diese sind sehr gut besucht unddie Jugendlichen beteiligen sich aktivund freiwillig bei deren Organisation.Ausserdem seien sehr wenige Dispensenoder gar Boykotts von Wettbewerben zu verzeichnen. Ein weiteres Zeichen istdie Bandenwerbung «Mir sin fit und rau-che nit», welche an jedem Anlass aufge-zogen wird. Eine spezielle Infowand imSchulhaus weist zudem auf schulischeund ausserschulische Angebote undWettkämpfe hin. Und was Thommenbesonders mit Stolz erfüllt, ist die grosseAnzahl der Frenkendörfer Sekundar-schülerinnen und -schüler, welche dasBaselbieter Jugendsportabzeichen desKantonalen Sportamts errungen haben.

Kontakte zu behinderten Sportlerin-nen und SportlernDas Jahresprogramm der Sekundarschu-le Frenkendorf enthält – neben denbereits erwähnten Aktivitäten diverseKurswochen und Sportlager im Herbstund im Winter – verschiedene Spieltur-niere, die Teilnahme am SchweizerSchulsporttag, ein Adventsschwimmenals Klassenwettkampf, die Teilnahme anden Regionalmeisterschaften im Volley-ball, Schulhandball und -fussball sowieKurse an der Kletterwand und das Frei-fach Tanzen. Spezielle Erwähnung verdient das Pro-jekt Suchtprävention, zu dem der frei-willige Besuch der Ausstellung «Körper-welten» gehörte. Im Zusammenhangmit Atmung und Rauchen stand auchdie Lernerfahrung mit dem Conconi-Test (eine computerunterstützte Aus-dauermessung).

Der Besuch der Behinderten-WM imWallis ermöglichte einer ersten KlasseEinblicke in die sportlichen Aktivitätenvon Behinderten und den gegenseitigenErfahrungsaustausch.

Freiwillig und unbezahltDie Zusatzaktivitäten fanden grössten-teils ausserhalb der normalen Unter-richtszeit statt und wurden unentgelt-lich betreut durch die sechs Turn-lehrkräfte, unterstützt durch motivierteKolleginnen und Kollegen andererFächer. Rund 25 Prozent der 250 Sekun-darschülerinnen und -schüler der Schu-le Frenkendorf benutzten regelmässigdie Angebote. Finanziert wurden dieAnlässe aus der internen Turnkasse, wel-che gespiesen wird durch Sportförder-gelder des Kantons. Als Belohnung und Ansporn durftenAnfang Mai 70 Schülerinnen undSchüler in Le Sentier im Vallée de Jouxan einem Sportförderlager teilnehmen,welches mit dem gewonnenen Preisgeldfinanziert wurde.Die öffentliche Anerkennung des Ge-leisteten bedeute neben der Ehre aucheine Verantwortung und eine Ver-pflichtung, in diesem Stil weiter zuarbeiten und für eine kontinuierliche

Förderung des Schulsports zu sorgen,um längerfristig den Stellenwert desSports in der Schule zu sichern, betontHansjörg Thommen.

Sportliche SchuleSchulen, welche sich für die Auszeich-nung «Sportliche Schule im Baselbiet»bewerben, füllen einen Bewerbungsbo-gen aus, der folgende Angaben enthal-ten muss:• Art der sportlichen Angebote

(Wettkämpfe, Turniere, Meisterschaf-ten, Trainingsgelegenheiten, Kurseetc.)

• Dimension der Anlässe (kommunale,interkommunale, regionale, kanto-nale)

• Bedeutung der Anlässe für den Turn-und Sportunterricht an den Schulen(Unterrichtsbezug, Auswirkungen aufdie Schule)

• Teilnahme an Anlässen mit Klassen-oder Schulsportmannschaften

Anmeldeschluss ist jeweils der 15. Junivor Ende des Schuljahres.

Weiter im Netzwww.baselland.ch, Rubrik Sportwww.svss.ch, Schweizerischer Verbandfür Sport in der Schule

Jedes Jahr wird eine Schule ausgezeichnet, welche im Laufe des Jahres zusätzliche

sportliche Anreize und Angebote bietet und damit möglichst viele Schülerinnen und

Schüler zum aktiven Sporttreiben ausserhalb des obligatorischen Schulturnens

animieren kann. Lebenslust, Gesundheit, Gemeinschaft, Fairness und nicht zuletzt

Leistung sollen dadurch gefördert werden.

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Sportunterrichtunter der Lupe

Wo ist das Klassenklima bes-ser – im Deutsch- oder imSportunterricht? Wie lösendie Kantone den Auftrag,freiwilligen Schulsport anzu-bieten? Diese zwei Fragenbeantworten zwei Diplomar-beiten am Institut für Sportund Sportwissenschaften derUniversität Bern.Unterschiede im Klima wer-den gemäss einer Umfrage anzwei Lehrerseminarien nurvon den befragten Männernwahrgenommen. Laut ihnenschneidet der Sportunter-richt deutlich besser ab.Gemäss ihren Angaben erle-ben sie im Deutschunterrichteinen grösseren Leistungs-druck als die Frauen; diesdürfte sich negativ auf ihreWahrnehmung des Klas-senklimas auswirken.

Eidgenössisches Rechtschreibt den Kantonen vor,freiwilligen Schulsport anzu-bieten. Vom Aargau abgese-hen, delegieren alle Kantonediese Aufgabe an dieGemeinden. Mit sichtbarenFolgen, wie ein VergleichAargau-Solothurn zeigt: 68Prozent der Aargauer gegenü-ber 15 Prozent der Solothur-ner Schulgemeinden bietenSchulsportkurse an. Die Ent-schädigung der Lehrkräftebeträgt im Aargau einheitlichFr. 53.50, im Solothurni-schen irgendeinen Betragzwischen 0 und 60 Franken.91 Prozent der aargauischenLehrkräfte für freiwilligenSchulsport sind speziell aus-gebildet, hingegen nur 61Prozent der solothurnischen.

Urs Vögeli-Mantovani

Quelle: Diplomarbeiten 2001, Insti-

tut für Sport und Sportwissenschaf-

ten, Universität Bern, Bern 2001.

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39M A G A Z I N1 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Landwirtschaftlichesfür die SchuleDer Bauernhof rückt zuneh-

mend aus dem Blickfeld vieler

Kinder, bleibt aber eine faszinie-

rende Welt mit wichtiger Funkti-

on. Viele Lehrerinnen und Leh-

rer tragen dem Rechnung und

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ernhof – Landwirtschaft – Er-

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wertes über das Zusammenspiel

der Natur. Darüber hinaus findet

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nisse und Eindrücke psychisch

verkraften, als es ihrer gesunden

Aufmerksamkeit entspricht. Es

fehlt oft das natürliche, rhyth-

mische Geschehen eines flies-

senden Wechsels von Tätigkeit

und Ruhe. Die Folgen sind

zunehmende Nervosität, Unru-

he, Ängste und Aggressionen.

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kindgerechtes Heranführen an

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401 2 / 1 3 • 2 0 0 1

Wie der «Beobachter» eineAussage von LCH-Zentralse-kretär Urs Schildknecht fatalmisshandelte.

«Die Lehrer sterben aus»überschrieb die angeseheneund auch in vielen Lehrer-zimmern aufliegende Zeit-schrift «Beobachter» einen inseiner Grundaussage durch-aus zutreffenden Artikel,wonach immer wenigerMänner den Beruf des Pri-marlehrers wählen.

Falsch und richtigEin Zitat von LCH-Zentral-sekretär Urs Schildknecht indiesem Artikel weckte frei-lich den Unmut etlicherLehrpersonen: «Die fachli-chen und erzieherischenAufgaben haben ständigzugenommen, während derLohn stagniert. Das schrecktMänner ab. Die Folge: An derPrimarschule zieht das Mit-telmass ein.»Frauen nur Mittelmass?Dafür «bedankten» sich Leh-rerinnen (und Lehrer) mitRecht. Diese Aussage istnicht nur jenseits von Gutund Böse – ZentralsekretärUrs Schildknecht hat sieselbstverständlich auch niegemacht. Richtig zitiert hätteder Satz wie folgt lautenmüssen:«Junge leistungsfähige Män-ner und Frauen wählen dochkeinen Beruf, der psychischanstrengend ist, von eineroft planlos erscheinendenReformhektik eingedecktwird und hohe Anforderun-gen stellt, wenn Lohn, Wei-terbildungsmöglichkeitenund Prestige nicht stimmen.Die Folge: An der Primar-schule zieht das Mittelmassein.»

Grotesk verkürzt und entstelltTexte zu kürzen gehört zumHandwerk des Redaktors undder Redaktorin. Auch wörtli-che Zitate müssen zuweilenkomprimiert werden, dennder redaktionelle Raum istknapp. Dies muss mit gröss-ter Sorgfalt geschehen, umdie Botschaft des Zitats nichtzu verfälschen. Im vorliegen-den Fall wurde diese Bot-schaft jedoch so grotesk«bearbeitet», dass sie für denSprecher einer Berufsorgani-sation geradezu kreditschädi-gend wirken muss.Urs Schildknecht interve-nierte deswegen beim «Beob-achter». Und dieser zeigteumgehend Bedauern: «Wirmöchten uns bei Ihnen ent-schuldigen, dass es mit derKürzung des Zitats zu einerEntstellung gekommen ist.Darauf möchten wir wiefolgt reagieren: Wir werdenin der Nummer 13, die am22. Juni erscheint, IhrenBrief als Leserbrief mit demOriginalzitat abdrucken.»Dies hinderte die Redaktionnicht daran, bereits in Num-mer 12 einen Leserbriefabzudrucken, der sich überdas frauenfeindliche Zitatempörte – kommentarlos.Erneute Intervention, neuer-liches Bedauern. Man wollenun nicht bloss einen Leser-brief abdrucken, sondern einprominenter platziertes Kor-rigendum. «Wir hoffen, da-mit den Schaden so geringwie möglich zu halten»,schrieb die Redaktion.Immerhin: Sechs Wochenlang blieb der fatale Satzsomit im öffentlichen Raumstehen. Früher sagten dieLeute, wenn ihnen solcheswiderfuhr: Das erzähl ichdem «Beobachter»...

Heinz Weber

Frauen nur Mittel-mass?

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Page 31: 12 13 2001

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Impressum BILDUNG SCHWEIZ erscheint monatlichBILDUNG SCHWEIZ thema erscheint zwei-monatlichBILDUNG SCHWEIZ-Stellenanzeiger erscheint inallen Ausgaben sowie zweimal jährlich separat; 146. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- undLehrerzeitung (SLZ)

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,

4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]

• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]

• Anton Strittmatter, Leiter PädagogischeArbeitsstelle LCH, Jakob-Stämpflistr. 6, 2504 Biel-BienneE-Mail: [email protected]

• Walter Herren, Präsident Medienkommission,Kreuzwegacker 18, 3110 MünsingenE-Mail: [email protected]

Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, Postfach 189, 8057 ZürichTelefon 01 315 54 54 (Mo bis Do 7.30 bis 9.00 und

13.00 bis 17.00 Uhr, Fr bis 16.30 Uhr)Fax 01 311 83 15, E-Mail: [email protected]

Redaktion• Heinz Weber (hw.), Verantwortlicher Redaktor

E-Mail: [email protected]• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

E-Mail: [email protected]

Ständige MitarbeitMadlen Blösch (mbl.), Doris Fischer (dfm.), Thomas Gerber (ght.), Martin Schröter (ms.), Adrian Zeller (aze.)

Internetwww.lch.chwww.bildungschweiz.chAlle Rechte vorbehalten.

Abonnemente/AdressänderungenZentralsekretariat LCH, Postfach 189, 8057 Zürich,Telefon 01 315 54 54, E-Mail: [email protected]ür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon BILDUNG SCHWEIZ inklusive BILDUNGSCHWEIZ thema im Verbandsbeitrag enthalten.

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Für unsere heiminterne Schule (Berufsvorbereitungs-und Anlehrklasse) suchen wir per 1. August 2001

Lehrer/Lehrerin 60%

Wir bieten in einem kleinen Schulteam eine abwechs-lungsreiche, kreative Tätigkeit. Der Unterricht findet inKleingruppen (2 bis 6 Jugendliche) statt und ist in einewirkungsvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit ein-gebettet. Eine gute Infrastruktur, die sorgfältige Ein-füh-rung und die Besoldung gemäss kantonalen Richtliniensprechen weiter für diese Stelle.

Wir erwarten eine abgeschlossene Lehrausbildung(Oberstufe), nach Möglichkeit mit heilpädagogischerZusatzausbildung, sowie die Fähigkeit im Umgang mitverhaltensauffälligen Jugendlichen.

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Hp. Neuen-schwander, Ausbildungsleiter, Tel. 062 791 31 01. Be-werbungen sind zu richten an das Kant. Jugendheim,Postfach 64, 4663 Aarburg.

Primarschule EmbrachAuf Beginn des Schuljahres 2001/02 ist an unserer Schule

1 Lehrstelle an der Mittelstufe(Vollpensum, Stellenteilung möglich)

neu zu besetzen. Wir wünschen uns teamfähige und engagierteLehrkräfte, welche unser Team ergänzen möchten.

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann freuen wir uns, Sie kennenzu-lernen.

Auskünfte erteilt der Schulpräsident, Herr René Hartmann, Telefonprivat 01 865 54 57 (abends), oder das Schulsekretariat, Telefon01 865 07 21. Bewerbungen senden Sie bitte an das Schulsekretari-at Embrach, z. Hd. Herrn René Hartmann, Ebnetstrasse 11, 8424Embrach.

Primarschule Embrach

Sekundarschule Brienz am SeeBerner OberlandAuf 1. August bieten wir an unserer Schule folgende Stellen an:

1 Sekundarlehrkraft phil. II18 Lektionen (M, NMM)

1 Sekundarlehrkraft phil. I15–17 Lektionen (F, D, Gs, Z)

ferner 6 bis 8 Lektionen technisches Gestalten (evtl. kombinierbar mitden oben ausgeschriebenen Stellen).

Auskunft erteilt: Alexandre Eggenberg, Telefon 033 951 17 65oder 033 951 20 21.

Anmeldung umgehend an: Werner Flück, Präsident der Schul-kommission, Feldstrasse, 3855 Brienz.

Schulgemeinde Nürensdorf

Auf Beginn des Schuljahres 2001/2002, 20. August 2001,sind in unserer Schulgemeinde neu zu besetzen:

2 Lehrstellen an der Sekundarschule A und B

Vollzeit- oder Teilzeitstellen nach Absprache –Real Sek. phil. I – phil. II – Primar (dreiteilige Sekundarschule)

Wir sind eine übersichtliche Sekundarschule mit 130Schülerinnen/Schülern. Das Schulhaus Hatzenbühl istschön gelegen, verfügt über eine ausgezeichnete Infra-struktur und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Zü-rich und Winterthur aus gut zu erreichen.

Weitere Informationen unter www.schule-nuerensdorf.ch

Auskünfte erteilt der zuständige Schulpfleger, HerrRoland Burri, G 01 874 46 46, P 01 836 80 83, oder derStundenplanordner, Herr Peter Schmid, Schulhaus 01 836 87 47, P 01 803 06 02. E-Mail: [email protected]

Sind Sie interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Kontakt-aufnahme.

Schulrat

Auf 1. November 2001 suchen wir eine/n

ReallehrerIn(Lehrkräfte mit Primarlehrerpatent werdenebenfalls berücksichtigt)

Sie unterrichten in unserem neu bezogenen Oberstufen-schulhaus mit moderner Infrastruktur in einem dynami-schen Team.

Für telefonische Auskünfte steht Ihnen unser Schulrats-mitglied Hans Brehm gerne zur Verfügung (Telefon081 328 17 12).

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen ist bis 11. Juli 2001 zu richten an:

Gemeindeverwaltung, Schulsekretariat, z.Hd. Frau P. Gemperle, 7220 Schiers

Primarschule Dielsdorf

Auf Beginn des neuen Schuljahres 2001/02 suchen wireine

Lehrperson für ISF (mind. 17 Wochenlektionen)Integrative SchulungsForm

Die Primarschule Dielsdorf fördert Schüler und Schüle-rinnen seit zehn Jahren in allen Schulhäusern nach demISF-Modell. Ihnen steht für den Gruppenunterricht einmodernes Klassenzimmer mit PC zur Verfügung.

Wir wünschen uns eine initiative, fröhliche und team-orientierte Persönlichkeit, die unsere Kinder mit Lern-schwierigkeiten fördert und auch die Lehrkräfte bei ihrerArbeit unterstützt. Eine heilpädagogische Zusatzausbil-dung ist wünschenswert, aber nicht Voraussetzung.

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung und bitten Sie, die-se mit den üblichen Unterlagen an das Sekretariat derPrimarschule, z.Hd. Herrn E. Zryd, Postfach 120, 8157Dielsdorf (Telefon 01 853 23 35), zu richten.

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BasellandPersonalamt des Kantons Basel-Landschaft

SchulenFür das Werkjahr Baselland (9. ObligatorischesSchuljahr der Kleinklasse) suchen wir auf Beginn desSchuljahres 2001/2002, Stellenantritt 13. August 2001,

An die Abteilung Bottmingen

1 Lehrperson für allgemeinbildenden Unterricht(Beschäftigungsgrad: 20 - 24 Wochenstunden)

Die geforderte Ausbildung in Sonder- oder Heil-pädagogik, allenfalls eine Ausbildung als Berufswahl-klassenlehrer/in kann berufsbegleitend erfolgen.

1 Lehrperson für Sport(Beschäftigungsgrad: 3 Wochenstunden)

1 Lehrperson für Werken Textil(Beschäftigungsgrad: 12–15 Wochenstunden)

1 Lehrperson für Hauswirtschaft(Beschäftigungsgrad: 7 Wochenstunden)

An die Abteilung Pratteln

1 Lehrperson für Sport(Beschäftigungsgrad: 3 Wochenstunden)

Bei entsprechender Ausbildung können die Pensenkombiniert werden.

Am Werkjahr Baselland werden an drei Abteilungen(Bottmingen, Pratteln, Frenkendorf) Schülerinnen undSchüler mit Lernschwierigkeiten in Klassen von rund 10Jugendlichen unterrichtet. Mit jeglicher Unterrichts-tätigkeit am Werkjahr ist eine intensive Betreuung derSchülerinnen und Schüler in Ihrem Berufsfindungspro-zess verbunden.

Für weitere Informationen steht Ihnen Rektorin GildaFrei (Telefon 061/823 07 77), oder Abteilungsleiter Bott-mingen Niggi Reiniger (Telefon 061/421 93 00), gernezur Verfügung.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sendenSie bitte bis 12. Juli 2001 an den Präsidenten der Auf-sichtskommission, Heinz Schwob, Emanuel Büchel-strasse 11, 4133 Pratteln.

Weitere Stellen unter: www.bl.ch/jobs

Stadt Zürich

Sie möchten als Lehrerin oder Lehrer in einem urbanenUmfeld arbeiten und sowohl privat als auch beruflichvon den kulturellen Angeboten der grössten Stadt derSchweiz profitieren?

Dann hat Ihnen Zürich einiges zu bieten!

Auf das Schuljahr 2001/02 sind in den unten stehendenSchulkreisen noch Stellen frei. Die zuständigen Schul-präsidien freuen sich auf Ihre Bewerbung mit den übli-chen Unterlagen.

Schulkreis Uto (Stadtkreise 2 und 3)

3 Stellen Mittelstufe1 Stelle Sekundarschule A, phil. II (50%)2 Stellen Sekundarschule B1 Stelle Kleinklasse B OberstufeVerschiedene Teilpensen für Handarbeit und Haushaltkunde

Schulpräsident: Herr Andreas Rüegg, Ulmbergstr.1,Postfach, 8027 Zürich, Telefon 01 205 51 80

Schulkreis Limmattal (Stadtkreise 3, 4 und 5)

1 Stelle Mittelstufe2 Stellen an der Gegliederten Sekundarschule phil. I + II,

Niveau E 2 Stellen Voll- und Teilpensum an der Sekundarschule B 1 Stelle Mittelstufe Kleinklasse B1 Stelle Mittelstufe Kleinklasse D (50%)1 Stelle Mittelstufe an der Tagesschule (80%)

Schulpräsidentin: Frau Myrta Studer, Badenerstrasse108, Postfach, 8026 Zürich, Telefon 01 296 80 40

Schulkreis Waidberg (Stadtkreise 6 und 10)

1 Stelle Mittelstufe1 Stelle Sekundarschule B (Teilpensum)1 Stelle ISF Mittelstufe (Teilpensum 50–80%)

Schulpräsident: Herr Urs Berger, Rotbuchstrasse 42,8037 Zürich, Telefon 01 360 37 62

Schulkreis Schwamendingen (Stadtkreis 12)

1 Stelle Mittelstufe (5. Klasse)1 Stelle Kleinklasse C (1. Klasse)1 Stelle Kleinklasse D (4. Klasse, Teilpensum 30–50%)

Schulpräsident: Herr Gildo Biasio, Tulpenstrasse 37,Postfach, 8051 Zürich, Telefon 01 322 95 55

Noch Fragen? Unter den oben genannten Telefonnum-mern erhalten Sie weitere Auskünfte über die speziellenRahmenbedingungen, die Ihnen die einzelnen Schul-kreise bieten können.

Interessiert? Wir freuen uns auf Sie!

Rudolf Steiner-Schule Bielsucht für das Schuljahr 2001/2002

KlassenlehrerIn für die 7. KlasseKlassenlehrerIn für die 8. KlasseDeutsch für 9. und 10. Klasse (Teilpensum)

Französisch (Vollpensum, für Unter- und Mittelstufe)

Für die beiden letztgenannten Deputate sind Fächerkombinationenmöglich, z.B. Turnen, Kunst usw.

Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit deranthroposophischen Pädagogik.

Schriftliche Bewerbungen bitte an:Schulleitungskonferenz der Rudolf Steiner-Schule BielSchützengasse 54, 2502 Biel, Tel. 032 342 59 19, Fax 032 341 83 03E-Mail: [email protected], www.steinerschule-biel.ch

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ZWEISPRACHIGE SCHULE ZÜRICH

BILINGUAL SCHOOL OF ZÜRICH

Verspüren Sie Lust, Neuland zu betreten? Auf das Schuljahr 2001/2002 suchen wir immer noch:

Lehrperson Deutsch sprechend1. Klasse; 2 Tage pro Woche

Unsere Stellen werden als Doppelstellen geführt, mit je einerEnglisch und einer Deutsch sprechenden Lehrperson proKlasse.

Lehrperson Französisch5. und 6. Klasse, 4 Lektionen an einem Vormittag

Qualifizierte Lehrerinnen oder Lehrer mit Freude am Berufsenden ihre Bewerbung mit ausführlichem Lebenslauf bittean:

Terra Nova – Zweisprachige Schule ZürichFrau B. Landös, Florastr. 19, 8700 Küsnacht

Primarschule Dielsdorf

Auf Beginn des Schuljahres 2001/02 suchen wir für dieMittelstufe eine offene und engagierte

Lehrperson für eine 5. Klasse

Wir legen Wert auf Teamarbeit, Kollegialität und aktiveMitarbeit bei der Schulentwicklung. Neben einem kolle-gialen Lehrkörper erwartet Sie ein modernes Klassen-zimmer mit PC-Anlage.

Dielsdorf ist eine aufstrebende, an der S-Bahn ange-schlossene Gemeinde im Zürcher Unterland.

Die Schulpflege und das Kollegium freuen sich, Sie baldkennenzulernen. Ihre Bewerbung mit den üblichen Un-terlagen senden Sie bitte an das Sekretariat der Primar-schule, z.Hd. Herrn E. Zryd, Postfach 120, 8157 Diels-dorf (Telefon 01 853 23 35).

Infolge beruflicher Veränderung hat eine Lehrperson an unsererOberstufe kurzfristig demissioniert. Somit ist an der Schule Entle-buch für das Schuljahr 2001/2002 unerwartet noch eine Stelle als

Lehrperson Sekundarstufe I, phil. I(ca. 22–24 Lektionen)

frei.Integriert in ein motiviertes Oberstufenteam (6 männliche, 3 weib-liche Klassenlehrpersonen) unterrichten Sie in einem modernenUmfeld die Fächer Deutsch, Französisch, Geschichte und Lebens-kunde. Die zu besetzende Stelle bietet einen unterrichtsfreienMittwoch, enge Zusammenarbeit im Lehrerteam und Entwicklungs-möglichkeiten an unserer neuen KORST (ab Schuljahr 2002/2003).Der Stellenantritt erfolgt auf den 1. Oktober 2001 oder nach Verein-barung. Wenn für Sie Tatendrang, Teamarbeit, Neue Qualitätssiche-rung und Vielseitigkeit keine Fremdwörter sind, melden Sie sich mitden üblichen Unterlagen bei

Richard Portmann, Schulleitung EntlebuchPostfach 144, 6162 EntlebuchTel. G: 041 480 26 16, Tel. P: 041 480 26 65E-Mail: [email protected]

oder

Adrian Felder, SchulpflegepräsidentFeldhof, 6162 EntlebuchTel. 041 480 44 68E-Mail: [email protected]

Primarschule SeegräbenSind Sie interessiert, ab Sommer 2001 an unserer Schule eine

ISF-Lehrstelle (Teilpensum 40–60%)zu übernehmen? Für diese Tätigkeit ist eine heilpädagogische Ausbildungnötig. Denkbar wäre auch eine Lehrperson mit heilpädagogischer Zusatzaus-bildung oder Interesse daran, diese berufsbegleitend zu erwerben.

Ihr Arbeitsort Seegräben liegt über dem Pfäffikersee (Raum Wetzikon/Uster) in ländlicher Umgebung, mit S-Bahn-Verkehrsverbindung nach Zürich undRapperswil.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre vollständigen Unter-lagen an: Werner Messikommer, Präsident der Primarschulpflege, Im Dorf 29,8607 Seegräben.

Telefonische Auskünfte erteilt Ihnen gerne der Präsident der Primarschul-pflege, Werner Messikommer, Tel. 01 932 10 32, oder Ruth Peier, Schrei-berin, Tel. 01 930 49 93.

Primarschulpflege Seegräben

Primarschule Bärschwil /SOSchuljahr 2001/02

eine LehrerstelleVollpensum, 4./5. Klasse (20 Schüler), evtl. Stellenteilung möglichDienstantritt: 1. August 2001Auskünfte und Bewerbung an Christian Henz, Schulpräsident, Fringeliweg 422, 4252 Bärschwil, Tel. 061 761 56 49

SCHULPFLEGE RUPPERSWIL

Die noch weitgehend ländliche Agglomeration Rupperswil mit rund3800 Einwohnern liegt im nördlichen Aargau an den Hauptverkehrs-achsen A1 und der Bahnlinie Bern–Zürich.Unsere Oberstufe (Real- und Sekundarschule) führen wir koordiniertmit der Nachbargemeinde.

Zur Ergänzung unseres fortschrittlichen, persönlichkeitsbetontenOberstufenteams bestehend aus 6 Hauptlehrkräften und 4 Fachlehr-kräften suchen wir:

1 Lehrpersönlichkeitfür die 1. Sekundarschule (6. Schuljahr)

Stellenbeschreibung:– Parallel geführte Abteilung mit 14 SchülerInnen– Vollpensum 29 Wochenstunden oder Fächerabtausch,

Jobsharing möglich– Gut dotierte Informatikabteilung– Innovatives Team

Stellenantritt: 13. August 2001

Schriftliche Bewerbungen oder weitere Fragen richten Sie bitte an:Frau Esther Berner, Käterlistrasse 14, CH-5102 RupperswilTelefon 062 897 31 35, E-Mail: [email protected]

Lehrervermittlung L d-ch V Deutschland-Schweiz

Offizielle Vermittlung von deutschen Lehrkräftenvornehmlich für die Oberstufe/Orientierungsstufe

Guido Keller, Telefon 078 671 54 45

S T E L L E N A N Z E I G E R

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Die 11. Schweizer Spielmesse vom 5. bis9. September 2001 auf dem Gelände derOlma Messen St.Gallen macht St.Gallenfür fünf Tage zur Schweizer Spiele-Hauptstadt, wo nach Lust und Launefantasievoll gespielt, ausgiebig getestetund kreativ gebastelt werden kann.Schülerinnen und Schüler sowie Lehr-personen sind während der ersten dreiMessetage eingeladen, an den verschie-denen Spiel- und Workshops teilzuneh-men.

Faszinierende Welt des SpielsVariantenreiche Kugelbahnen bauen,Modellautos durch schwierige Parcourssteuern, eine eigene Rakete zusammen-basteln, Mitschüler zu einem Spiel-turnier herausfordern, am Computergegen finstere, biometallische Kreaturenantreten, jonglieren, Lokführer spie-len... Die Messe zeigt einen repräsentati-ven Querschnitt aus dem aktuellenAngebot der Spielwarenbranche und derSpieleverlage sowie aus den BereichenModellbau, Basteln und kreatives Ge-stalten.Zusammen mit Ausstellern hat dieSchweizer Spielmesse wiederum einvielseitiges Spiel- und Workshop-Pro-gramm für Schulklassen zusammenge-stellt.Die thematischen Inhalte der Spiel- undWorkshops sind so gewählt, dass Spiel-trieb, Fantasie, Handwerk, aber auch derpädagogische Aspekt des (Sich-Kennen-)Lernens bei der Teilnahme sinnvollineinander fliessen. Die Spiel- undWorkshops werden in der Regel vonFachleuten betreut und sind währendder ersten drei Messetage vornehmlichfür Schulklassen reserviert.

Lernen, Fun und ActionEinige Highlights aus dem Angebot:• Spiel dich frei! (Im Spiel Selbstsicher-heit gewinnen und Aggressionenabbauen)• Der Countdown läuft – bau dir deineeigene Rakete• Spielerisches Gestalten mit «TiP» (Pro-dukt aus Maisstärke vom Erfinder derFischertechnik)

• Spannende Reise durch die Schweiz(Brettspiel «Schweizer Reise» von Car-lit+Ravensburger)• Auf den Spuren von Orks und Elfen(Strategiespiel / Malarbeiten)• Erlebnis- und Kletterpark mit demPfadicorps Gallus• Fun and Action mit Bewegungsspielenund vieles mehr.

Infos im Netz und per PostDetaillierte Informationen (Kurzbe-schreibung der einzelnen Spiel- undWorkshops, Anzahl Teilnehmende, Ter-mine, Kostenbeitrag etc.) sind ca. abMitte Juli 2001 unter den unten genann-ten Internet-Adressen abrufbar oder beimMessesekretariat erhältlich. Anmeldun-gen für die Workshops sind ausschliess-lich telefonisch an das Messesekretariatder Schweizer Spielmesse zu richten.

Öffnungszeiten und EintrittspreiseDie Schweizer Spielmesse findet stattvom 5. bis 9. September 2001 und istvon Mittwoch bis Samstag von 10 bis 18Uhr und am Sonntag von 9 bis 18 Uhrgeöffnet. Der Eintritt für Schulklassen(ab 10 Personen) kostet pro Person Fr.5.–, eine Begleitperson hat Gratisein-tritt.Weitere Informationen: Olma MessenSt.Gallen, Schweizer Spielmesse, Telefon071 242 01 77, Fax 071 242 01 03, E-Mail [email protected], In-ternet www.olma-messen.ch undwww.spielmesse.ch.

Klasse Spiele für spielende KlassenDie Schweizer Spielmesse in St. Gallen bietet vom 5. bis 9. September 2001wiederum ein reichhaltiges Spiel- und Workshop-Angebot für Schulklassen.

Fun und Action sowie pädagogische Aspekte des Zusammenwirkens sollenbei den Workshops ineinander fliessen.

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FREIE VOLKSSCHULE LENZBURGAugustin-Keller-Strasse 22, 5600 Lenzburg

Auf den 13.8.2001 suchen wir an unsere Privatschule (gegründet 1972)

1 Hauptlehrer mit Schulleitung 100%1 Hauptlehrer im Vollamt 100%1 Teilzeitlehrer 30–40%

Primar/Real in kleinem Team, zeitgemässe Entlöhnungund Sozialleistungen.

Lernen Sie die Vorteile einer Privatschule kennen!

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Siebitte z. Hd. Vorstand. Auskunft erteilt Hr. Bohren (TelefonG 062 892 90 95, P 062 891 31 41).

vbg, Vereinigung für Beratung,Integrationshilfe und Gemeinwesenarbeit

Im Quartierzentrum im Tscharnergut ist auf 1. Sep-tember oder nach Vereinbarung die Stelle des/der

Werkstattleiters/-in (60%)

neu zu besetzen.

Aufgaben Selbständige Führung der Freizeitwerkstätten, Orga-nisieren von Projekten, Aktionen und Kursen, Führeneines Teams von freiwilligen Mitarbeitern. Mitarbeit inder Betriebsleitung des Quartierzentrums.

Wir erwarten Vielseitige handwerkliche Kenntnisse, Geschick imUmgang mit Menschen jeglichen Alters, Erfahrung imKurswesen, Initiative, Ideen und Organisationstalent.

Wir bieten Besoldung nach städtischen Richtlinien, Arbeitszeitvorwiegend nachmittags und abends. Sonntag undMontag frei.

Anmeldung Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichenUnterlagen an:Vereinigung für Beratung, Integrationshilfe undGemeinwesenarbeit (vbg), Bollwerk 39, 3011 Bern,Telefon 312 50 06.

Auskünfte Für Auskünfte steht Ihnen Herr Wenger im Quartier-zentrum im Tscharnergut, Telefon 991 70 55, gernezur Verfügung.

Sonderschule Lorzenweidstrasse 1Kinderheim Hagendorn 6332 Hagendorn

Telefon 041 785 50 10Telefax 041 785 50 39

Wir führen ein Schulheim für ca. 60 Kinder und Jugendli-che zwischen 4 und 18 Jahren mit geistigen oder mehr-fachen Behinderungen.

Einige unserer Heilpädagoginnen übernehmen dieBegleitung von Kindern mit geistigen Behinderungen inder öffentlichen Schule. Wegen dieser Angebotserweite-rung suchen wir per 1. August 2001 je eine/einen

Heilpädagogin/Heilpädagogen(Klassenlehrer/in, 100% und ca. 50%)

oder KindergärtnerInnen/Lehrpersonen, welche bereitsind, die Zusatzqualifikation in Heilpädagogik zu erwer-ben.

Zusätzlich suchen wir auch eine

Stellvertretung 50% vom 1.9. bis 21.12.2001

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sichanspruchsvollen pädagogischen Herausforderungen.Sie begegnen sich und den Kindern mit Humor, hoherWertschätzung, stehen mit beiden Füssen auf demBoden und sind geübt in interdisziplinärer Zusammenar-beit. Belastungsproben bestehen sie, indem sie ihre per-sönlichen und fachlichen Qualitäten einbringen sowieFort- und Weiterbildungen besuchen.

Maria Harksen (Schulleiterin) gibt Ihnen gerne weitereAuskunft. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

[email protected]

S T E L L E N A N Z E I G E R

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«Wir modellieren die Schulhauslandschaft»Farbe und Leben in eine asphaltgraue, betonkalte Schulumgebung bringen! Das kann doch nichtfalsch sein? Eine Geschichte, die mit allgemeinem Enthusiasmus beginnt...

Diskutieren lohnten. Pläne wurdengezeichnet, Fotomaterial zusammenge-stellt. Man wollte die Neugestaltung desPausenplatzes der Delegiertenversamm-lung der Schulgemeinden gut verkaufenund bot all die angesammelte Begeiste-rung auf.

Wer auf einer Wanderung zu stark ansZiel denkt, sieht oft nicht das Unwetter,das sich hinter den nächsten Hügelnzusammenbraut. So war es auch hier.An der entscheidenden Versammlungwehte plötzlich ein neuer, kalter Wind.Trotz positiver Voten, unter anderemauch der Schulpräsidentin, wurde dasProjekt von den Gemeindevertreternabgeblockt. Das sei alles gar nicht nötig,hiess es etwa. Das Geld könne geschei-ter ausgegeben werden (es ging um rund8000 Franken). Kurz, es blieb alles beimAlten.

Betongrau.

Zwei Jahre später sammelten Oberstu-fenschüler Unterschriften. Sie wolltensich in ihrer Freizeit für eine kinder-und umweltgerechte Pausenplatzgestal-tung einsetzen. Diesmal wehrte bereitsdie inzwischen neu besetzte Schul-behörde den weiteren Versuch ab.Als ich letzthin am Pausenplatz vorbei-spazierte, staunte ich nicht schlecht: dalachten mir doch tatsächlich farbige Bil-der auf einer rund 15 Meter langenBetonwand entgegen. Immerhin.

Sollte eine Arena einge-richtet werden? Wie würde sich eine aus Weidengeflochtene Hüttebewähren? Wo könnte dieWasserquelle sprudeln?

Das Schulhaus war 1974 eingeweihtworden: eine Hülle mit viel Beton undFlachdach. Letzteres weist seitherimmer wieder undichte Stellen auf undhat deshalb einen Stammplatz als Sanie-rungsposten in den Budgets der Kreis-schulgemeinden. Doch davon soll nichtdie Rede sein, sondern vom graueneintönigen Pausenplatz. Er störte dieEltern und einige Lehrerinnen und Leh-rer schon länger. Und die Kinder? Auf dem geteerten Vor-platz konnten sie sich immerhin mitHüpf- und Fangspielen vergnügen, aufdem Klettergerüst balancieren. Sonstblieb wenig Auswahl, denn auf dergepflegten Rasenfläche durften sie sichnicht aufhalten.

Madlen Blösch

«Das wollen wir jetzt ändern», sagtensich eines Tages einige Elternpaare undwurden bei der Schulkommission vor-stellig. «Könnten wir nicht die Umge-bung kinderfreundlicher gestalten, densterilen Platz interessanter, farbiger

machen?» Die Schulkommission warerstaunlicherweise ganz derselben Mei-nung und auch die Lehrerinnen undLehrer zeigten sich zugänglich.Es wurde also eine Arbeitsgruppe gebil-det, welcher – neben Vertretern vonSchulbehörde und Lehrerschaft – meh-rere Väter und Mütter angehörten. Er-freulicherweise machte auch der Schul-hausabwart mit. Für die erste Sitzunghatte jemand Dias von bestehendenAnlagen organisiert. Alle staunten, wasda mit wenigen Eingriffen möglich war!

Farbenfroh.

Die Dias machten gluschtig. Nun wollteman einige Anlagen in natura begut-achten und fuhr deshalb hin. Dort, wodie Umgebung eines Schulhauses gerade«umgepflügt» worden war – so jeden-falls äusserte sich der immer skeptischerwerdende Abwart – gefiel es der Gruppebesonders gut. Das wärs doch, meinteeine Mutter spontan: «Wir lassen aufjeden Fall einen kleinen Bagger kom-men und modellieren einfach die Schul-hauslandschaft.» Doch gerade dieseVorstellung mit Sandflächen und einemkleinen Weiher gab dem Schulabwartden Rest. Er sah wohl im Geiste seineZimmerböden sich in Kartoffeläckerverwandeln...Zurück zur Besichtigungstour. Auf demHeimweg sprudelten sie nur so, dieIdeen für eine kinder- und umweltge-rechte Pausenplatzgestaltung. Klar war,dass man mit möglichst wenig Aufwandein Optimum erreichen wollte, mitFronarbeit der Eltern und der Schul-behörde selbstverständlich und – wa-rum nicht? – mit einer Projektwocheder ganzen Schule.

Hoffnungsgrün.

Noch in der gleichen Woche wurde einPlanungsteam bestimmt. An weiterenSitzungen wurden Vor- und Nachteileabgewogen. Sollte eine Arena eingerich-tet werden? Wie würde sich eine ausWeiden geflochtene Hütte bewähren?Wo sollte die Wasserquelle sprudeln?Lauter Fragen, die das Nachdenken und

Grün durchbricht Grau – früher oderspäter.

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