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  • 150 Jahre Hildener AT1864 2014

  • Vorwort des 1. Vorsitzenden Sven ReuterGesundheit durch Bewegung *

    Anfang Mai des Jahres 1864 grndeten einige turnbegeisterte junge Hildener gemeinsam mit hier in Arbeit stehenden Turnfreunden aus Wuppertal in der dama-ligen Wirtschaft von Hlterhof in der Mittelstrae den Hildener Turnverein spter Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e.V.Voller Stolz blicke ich heute auf die Menschen zurck, die 150 Jahre zuvor begannen einen Verein zu grnden und zu gestalten. Gerne htte ich die 50-Jahrfeier live mit-erlebt. Hier wurde als Hhepunkt ein glanzvoller Festzug durch die Stadt durchge-fhrt. Der Verein zhlte damals 230 Mitglieder. Ein zukunftsweisender Schritt in der Vereinsgeschichte war sicherlich der Erwerb eines 15.600 m groen Gelndes an der Hochdahler Strae im Jahr 1931 fr 10.000 Reichsmark von der Gesellschaft fr Baumwollindustrie, das fortan als Sportplatz fungierte. Als der Verein im Jahr 1964 sein 100-jhriges Bestehen mit einem Festakt feierte, hatte er zwei Weltkriege, einige Krisen und harte Zeiten berwunden. 1964 zhlte der Verein 1.173 Mitglieder.Heute, 50 Jahre spter, feiert die HAT mit ca. 3.300 Mitgliedern ihr 150-jhriges Bestehen im vereinseigenen Gesundheits-, Reha- und Fitnesszentrum HAT fit. Der Bau des HAT fit vor fast zehn Jahren war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Zukunft fr den Verein, wie es viele weitere Meilensteine im Verlauf der 150-jhri-gen Geschichte gab. Dabei gab es im Laufe der Vereinsgeschichte viele ehrenamtliche Helfer und Mitar-beiter, die aus Idealismus und mit viel Herzblut dem Verein treu zur Seite standen.An dieser Stelle mchte ich mich ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Helfern und Funktionstrgern des Vereins bedanken, die von 1864 bis heute zur Entwicklung beigetragen und den Wandel zu einem Sportverein moderner Prgung vollzogen haben.Auch mchte ich ganz herzlich allen Trainern, bungsleitern und Helfern danken. Es ist eine Freude mit anzusehen, was Tag fr Tag in den Sporthallen und Gymnasti-krumen geleistet wird.2014 ist die Hildener AT ein weit ber die Stadtgrenzen hinaus bekannter Sportver-ein, der seinen Mitgliedern stets ein innovatives, breit aufgestelltes Sportprogramm fr jede Altersklasse bietet. Ein Schwerpunkt liegt dabei sicher auf der unmittelbaren und mittelbaren Kinder- und Jugendbetreuung sowie der Kinder- und Jugendbildung.

    Sven Reuter1. Vorsitzender der Hildener Allgemeinen Turnerschaft von 1864 e.V.

    1864-2014

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  • Ein weiterer wichtiger Bestandteil der aktuellen Vereinsarbeit bilden sogenannte Netzwerke, die der Verein in vielfltiger Weise aufgebaut hat. Hier sind insbeson-dere die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Hilden, Hildener Kindergrten und Schulen, der LVR, weiteren Sportvereinen, dem Stadtsportverband, dem Lan-dessportbund und weiteren Sportverbnden zu nennen.Ich bin davon berzeugt, dass der Slogan Im Verein ist Sport am schnsten viel Wahres enthlt, deswegen sind wir uns unserer wichtigen sozialen und gesell-schaftlichen Funktion sehr bewusst. Wir bieten als Verein die Gesellschaft Gleich-gesinnter, schaffen Berhrungspunkte, erhhen soziale Kompetenz, organisieren Wettkmpfe, schaffen geeignete Trainingsmglichkeiten, betreiben Nachwuchsfr-derung, verpflichten geeignete Trainer, frdern Talente, leben Integration und vieles mehr.Wir sind dabei eingebunden in ein Netz aus Verbnden und Vereinigungen, die fr die Interessen der Mitglieder und des Sportes einstehen und auch auf politischer Ebene Vernderungen durchsetzen knnen.Hilden nennt sich nicht nur zum Spa Sportstadt Hilden, dies ist ohne Zweifel der Verdienst der vielen aktiven Hildener Sportvereine mit Hilfe von Rat und Verwaltung, die den Sport in Hilden immer auerordentlich gefrdert haben. Als 1. Vorsitzender des grten Hildener Sportvereins, darf ich mich heute auch zu den Hauptverantwortlichen der Hildener AT zhlen. Dabei bin ich dankbar auf eine gute sportliche Infrastruktur seitens der Stadt zugreifen zu knnen, die den Sport-vereinen in Hilden eine gute Zukunft bringen wird.Dieses Jahr steht fr uns im Zeichen der Veranstaltungen und Feierlichkeiten unse-res Jubilums. Selbstverstndlich werden wir in dieser Zeit die Vereinsarbeit nicht Ruhen lassen. Tglich arbeiten wir daran unser attraktives Sportangebot zu erhalten und weiter auszubauen.

    Sven Reuter 1. Vorsitzender der Hildener AT von 1864 e. V.

    *mit diesem Slogan wurde im Jahr 2005 unser Gesundheits-, Reha- und Fitnesszentrum HAT fit erffnet.

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  • INHALTSVERZEICHNIS

    1 Vorwortdes1.VorsitzendenSvenReuter

    4 Gruwortdes1.VorsitzendendesTurnverbandesNiederbergvon1877e.V.

    5 GruwortdesPrsidentendesLandessportbundesNRWe.V.

    6 GruwortdesBrgermeistersderStadtHilden

    8 SiefhrtendieHildenerAllgemeineTurnerschaftseitihrerGrndung

    9 UnsereEhrenmitglieder9 40JahreMitgliedimVerein10 25JahreimVerein11 GeschftsfhrenderVorstand

    nach26BGB11 Turnrat12 DieHildenerAllgemeine

    Turnerschaftvon1864e.V.imJubilumsjahr2014

    14 DasWappenderHildenerATvon1864e.V.

    18 DieAnfngederTurnbewegung19 Grnderjahre24 Stillstandundallmhlicher

    Wiederaufstieg28 Kriegs-,Krisen-undAufbauzeiten34 AllgemeinerTurnvereinHilden40 HildenerAllgemeineTurnerschaft

    von186444 DieNachkriegsjahre54 DieHATim2.Jahrhundert76 DieAbteilungenstellensichvor:76 Badminton77 Triathlon79 Ju-Jutsu

    80 Schwimmen82 Base-&Softball84 Radsport85 Leichtathletik85 Betagteknnensnichtlassen!87 Gymnastik88 Rehabilitationssport90 Inline-Hockey92 Turnen96 Trommelgruppe97 Artistik98 Wandern101 Walking104 Handball106 Volleyball108 Gesundheits-,Reha-und

    FitnesszentrumHATfit111 WiesehenunsunsereMitglieder?112 AbteilungJedermannsport113 MariaMller114 DieHildenerAllgemeine

    Turnerschaftvon1864e.V.von1989bis2014

    122 Danke123 Impressum124 WirdankenunserenSponsoren

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  • Gruwort des 1. Vorsitzenden des Turnverbandes Niederberg von 1877 e.V.Im Namen des Vorstandes des Turnverbandes Niederberg und aller Mitgliedsver-eine gratuliere ich der Hildener Allgemeinen Turnerschaft zum 150. Jahrestag der Vereinsgrndung.Die damaligen Vereinsgrnder werden sicher nicht geahnt haben, welchen Stellen-wert ihr Verein seit damals bis heute entwickeln wrde. Die Grndung fand gute 50 Jahre nach Erffnung des ersten Turnplatzes - der Hasenheide bei Berlin 1811 - in Hilden im Mai 1864 statt.Sicher gab es auf dieser langen Zeitstrecke Hhen und Tiefen, aber den Vorstands-mitgliedern und den Mitgliedern ist es immer wieder gelungen, sich den Anforderun-gen der Zeit und der Mitglieder anzupassen.Heute zhlt der Verein mit insgesamt 3.275 Mitglieder - davon leider nur 240 Turner - zu den grten Sportvereinen in Hilden und bietet ein vielfltiges Leistungs- und Breitensport-Angebot von Artistik bis Walking. Gut 1.800 Mitglieder betreiben offensichtlich Modernen Fnfkampf also Pistolenschieen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Crosslauf !Neben dem vielfltigen Sportangebot darf man Stichworte wie Gesundheit, Prven-tion, Jugendfrderung, Integration und soziale Netze nicht vergessen.All dies funktioniert aber nur dann, wenn Einzelne bereit sind, sich zu engagieren und Verantwortung zu bernehmen, wenn sie sich also im weitesten Sinne um Organisation kmmern, den Verein verwalten, Veranstaltungen organisieren oder als Trainer und bungsleiter ihre Gruppen betreuen.Fr dieses Engagement fr das Turnen, fr den Sport und die Freizeit, fr Kinder und erwachsene Sportler mchte ich an dieser Stelle den Ehrenamtlichen des HAT herzlich danken.Mein besonderer Dank gilt auch dem Engagement fr die Belange unseres Turnver-bandes.Ich wnsche dem HAT eine sportlich erfolgreiche und eine sozial lebendige Zukunft.

    Klaus Hinger1. Vorsitzender Turnverband Niederberg von 1877 e.V.

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  • Gruwort des Prsidenten des Landessportbundes NRW e.V.Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e.V. feiert in diesem Jahr ihr 150-jh-riges Bestehen. Damit ist ein weiterer groer Meilenstein in der bewegenden Geschichte dieses Traditionsvereins gesetzt. Als Prsident des Landessportbundes NRW gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Frderern dazu sehr herzlich.Welche Euphorie und welcher Willensdrang mssen den Grndern vor 150 Jahren vorausgegangen sein? Es waren Menschen der aller ersten Stunden in einer wahr-lich schwierigen Zeit. ber Jahrzehnte wurden die Ideologie ihres Vereins und das Engagement fr das Sporttreiben in ihrem Verein erfolgreich umgesetzt und weiter getragen. Begleitet wurde diese Zeit von groen geschichtlichen Ereignissen und immer wieder neu aufkommenden Turbulenzen. Diese zu meistern und zu berwin-den war in der Vergangenheit sicherlich nicht immer leicht gewesen und wird auch fr die Zukunft so manche Herausforderung stellen. Denn in einer Zeit, in der sich unsere Gesellschaft auf allen Ebenen in einem Wandel befindet, ist es illusorisch zu glauben, dass der Sport bzw. der Vereinssport davon nicht betroffen ist!Ich freue mich sehr darber, dass es der Hildener Allgemeinen Turnerschaft von 1864 e.V. gelungen ist, ber ihre gezielten vielseitigen Aktivitten im Gesundheits-, Freizeit-, Breiten- und Leistungssportbereich einen erheblichen Beitrag dazu zu leisten, dass neben der Steigerung der Leistungsfhigkeit, die Sicherstellung von Gesundheit und Wohlbefinden im Besonderen die Wnsche, Interessen, Bedrfnis-sen und Lebenslagen aller Menschen im Umfeld des Vereins im Vordergrund stehen.Mein herzlicher Dank und meine ehrliche Anerkennung richtet sich an alle ehren-amtlichen Helferinnen und Helfer, die mit ihrem brgerschaftlichen Engagement und unermdlichen Einsatz die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e.V. letzt-endlich zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist: ein starker, zukunftsfhiger und brgernaher Sportverein! Darber hinaus haben Sie mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu beigetragen, unsere Gesellschaft lebensnah und menschlicher zu gestalten. Mge der Jubilumsmeilenstein Ihnen neue Kraft, neue Ideen und neue Perspekti-ven auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft geben! Zum Jubilumsjahr, das von einer ganzen Reihe von Aktivitten begleitet wird, wnsche ich der Vereinsfhrung der HAT einen erfolgreichen Weg, verbunden mit allen guten Wnschen fr eine wei-tere positive Vereinsentwicklung. Und den Vereinsmitgliedern wnsche ich weiterhin viel Freude und Spa am gemeinschaftlichen Sport.

    Walter SchneelochPrsident des

    Landessportbundes NRW e.V.

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  • Gruwort des Brgermeisters der Stadt HildenSehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der Hildener Allgemeinen Turnerschaft,Hilden ist eine sportbegeisterte Stadt, in der fast jede Sportart ausgebt werden kann, und viele Brgerinnen und Brger praktizieren dies in der Hildener Allgemei-nen Turnerschaft von 1864 e. V.Es sind etwa 3300 Mitglieder, die heute ihren Freizeit- und Wettkampfsport in der HAT ausben.1864 gegrndet, kann die Hildener Allgemeine Turnerschaft in ihrem 150. Jubil-umsjahr auf eine beraus erfolgreiche Geschichte zurckblicken.Immer wieder stehen Athleten und Mannschaften der HAT auf dem berhmten Treppchen, eine auergewhnliche Leistung, die ihre Grundlage auch in der her-vorragenden Jugendarbeit hat. Zustzlich bietet die vor fast 10 Jahren errichtete Einrichtung der HAT, das Gesundheitszentrum HAT fit, in der sich Wettkampfsportler vorbereiten, aber auch Brgerinnen und Brger in Fitnesskursen oder an Sportger-ten bettigen knnen, ein Optimum an Angebotsvielfalt.In einer Zeit, in der der Einzelne ber ein hohes Ma an Freizeit verfgt, die geprgt ist von Globalisierung und Individualisierung, ist Sport im Verein nicht mehr nur Freizeitbeschftigung und notwendiger Ausgleich eines allgemeinen Bewegungs-defizites, sondern hat zugleich eine wichtige soziale Funktion. Unter fachkundiger Leitung kann das eigene Knnen verbessert und optimiert werden. Andererseits besteht die Mglichkeit, im Kreise Gleichgesinnter nach eigenem Anspruch aktiv zu sein und/oder die vielfltigen Angebote eines abwechslungsreichen und harmoni-schen Clublebens zu nutzen und sich wohl zu fhlen. Im Holterhfchen, im Herzen Hildens zu Hause, beteiligt sich dieser Verein regelmig auch an auersportlichen Veranstaltungen in der Stadt, bietet Ferienkurse an und unterhlt Kooperationen mit Hildener Schulen und Kindertagessttten.Zum 150 jhrigen Jubilum darf ich im Namen von Rat und Verwaltung unserer Stadt, aber auch ganz persnlich auf diesem Weg herzlich gratulieren.Die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e. V. ist ein fester Bestandteil im sportlichen Leben unserer Heimatstadt, sie ist ein Teil dessen, was unser Hilden so liebens- und lebenswert macht.Mit freundlichen Gren

    Horst ThieleBrgermeister der Stadt Hilden

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  • Die 1. VorsitzendenHildener Turnverein 1964Bauer, F. G. Gottschalk, 1864 bis J. Burscheid, H. Schmidt, Willmes 1869 P.Wymar 1870 bis 1896 Rud. Becker, E. Dickes 1897 bis Jacob Weyer 1912 Louis Breuer 1912 bis 1924 Franz Bendokat 1924 bis 1933

    Allgemeiner Turnverein HildenR.-A. Herdiekerhof 1912 bis 1915 Alfred Nubaum (als stellv. Vors. Geschfte gefhrt) 1916 bis 1918 Toni Weis 1919 bis 1920 Peter Katzbach 1921 Willi Ruhrberg 1922 bis 1925 Hugo Decker 1925 bis 1929 Hans Knop 1930 bis 1933

    Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864Franz Bendokat 1934 Hans Knop 1935 Josef Nicolin 1936 bis 1939 Franz Bendokat 1939 bis 1946 Heinrich Reinhartz 1946 bis 1961 Paul Kaldenhoff 1961 bis 1976 Ernst Tobies 1976 bis 1988 Heinz Schmidt 1988 bis 1993 Dieter Bu 1993 bis 2007 Markus Hermes 2007 bis 2012 Sven Reuter 2013 bis heute

    Die 1. Turnwarte bzw. Oberturnwarte (seit 2007 Sportwart)Hildener Turnverein 1864F. G. Gottschalk, F. Einsei, J. Schneider, G. Volmer, H. Winterscheid, O. Frauenhof, F. Frhlich, G. Hlterhof, W. Schmitz, Johann Schumacher, August FlaskampAlle Turwarte konnten nicht mehr ermittelt werden, auch nicht die Jahre ihres Wirkens.

    Allgemeiner Turnverein HildenPeter Katzbach 1912 bis 1913 Theodor Kolke 1914 bis 1917 Peter Katzbach 1918 bis 1919 Max Michalski 1919 bis 1927 Peter Katzbach 1927 bis 1928 Max Michalski 1929 bis 1933

    Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864Sepp Werner 1934 Aug. Flaskamp 1935 Franz Stemmler 1936 bis 1938 Aug. Flaskamp 1939 Fritz Walter 1940 bis 1945 Heinz Michalski 1946 bis 1947 Franz Stemmler 1948 bis 1950 Paul Brunnett 1951 Sepp Werner 1952 bis 1956 Erich Benninghoven 1957 bis 1962 Sepp Werner 1962 bis 1963 Ernst Schlossarek 1963 bis 1967 Heinz Schmidt 1967 bis 1973 Karlheinz Wei 1973 bis 1977 unbesetzt 1977 bis 1982 Dieter Bu 1982 bis 1991 Jutta Schroeder 1991 bis 2006 Anke Heidefeld 2007 bis 2010 Matthias Patock 2011 bis heute

    Sie fhrten die Hildener Allgemeine Turnerschaft seit ihrer Grndung

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  • EintrittsdatumAhlvers, Lothar 01.06.1950Albrecht, Christel 01.12.1963Birkenkamp, Udo 01.04.1959Boeckmann, Hanna 01.06.1961Brings, Gerhard 01.08.1949Brunett, Paul 01.12.1934Bu, Dieter 01.01.1982Calaminus, Luise 01.01.1958Davids, Ulrike 01.07.1960Granzow, Hans 01.08.1947Hilger, Karin 01.10.1956Kaminski, Erika 01.11.1953Kammelter, Hans 01.12.1952Kesting, Hartmut 01.04.1962Kreuer, Heinrich 01.05.1943

    EintrittsdatumKreuer, Liselotte 01.03.1941Lange, Ruth 01.02.1940Lenz, Peter 01.02.1960Mertens, Werner 01.05.1949Mueller, Erika 01.01.1958Nauen, Knut 01.11.1956Padberg, Ulrich 01.04.1953Schmidt, Rudolf 01.08.1949Schnitzler, Irene 01.09.1956Stemmler, Walter 01.03.1951Tang, Ute 01.02.1958van Ekeris, Elena 01.02.1964Voigt, Marion 01.10.1962Weiss, Karl-Heinz 01.05.1947Wittenberg, Anneliese 01.01.1948

    EintrittsdatumAchterwinter, Rita 01.02.1973Albrecht, Herbert 01.04.1968Bommermann, Ralf 01.08.1968Broeder, Karin 01.01.1973Dinstuhl, Hella 01.09.1966Friebe, Brigitte 01.01.1966Grzonka, Ruth 01.01.1972Jetzki, Peter 01.07.1967

    EintrittsdatumKaulitzki, Ingrid 01.11.1967Krey, Maria 01.05.1970Meisenbach, Hedi 01.11.1965Raddatz, Heike 01.05.1969Schroeder, Jutta 01.10.1968Seatory-Quadflieg, Marion 01.06.1971Sondermann, Ingrid 01.03.1974von Gehlen, Birger 01.02.1968

    40 Jahre Mitglied im Verein

    Unsere Ehrenmitglieder

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  • Eintrittsdatum Eintrittsdatum EintrittsdatumAmberg, Ruth 01.12.1984Bick, Ursula 01.04.1984Birkenkamp, Regina 01.01.1983Birkenkamp, Steffen 01.01.1983Braun, Christian 01.01.1982Busch, Bernd 01.07.1978Busch, Gaby 01.07.1978Busch, Marc 01.07.1978Bu, Ingeborg 01.06.1981Calaminus, Paul 01.01.1983Decker, Uwe 01.01.1982Dinstuhl, Wolfgang 01.10.1977Eckenbach, Hildegard 01.03.1985Enke, Susanne 01.01.1983Erkelenz, Irmgard 01.07.1983Erven, Anneliese 01.10.1978Friebe, Horst 01.10.1984Genet, Bernd 01.06.1984Gitschel, Andreas 01.03.1984Gladbach, Angelika 01.05.1981Goerz, Barbara 01.10.1976Greite, Lothar 01.04.1987Grzonka, Guenter 01.01.1983

    Hagen, Siegfried 01.10.1987Hammer, Anni 01.01.1982Hardt, Christel 01.01.1987Hardt, Heinz 01.01.1987Hedrich, Sven 01.02.1984Heinen, Elisabeth 01.04.1988Henne, Hildegard 01.07.1987Herda, Vanessa 01.12.1988Hoffmann, Alfred 01.01.1989Huckenbeck, Albrecht 01.06.1974Kaempchen, Hans-Guenter 01.12.1984Kapell, Helmut 01.02.1987Koehler, Helga 01.08.1985Kreissl, Ilse 01.04.1983Kretschmer, Wolfgang 01.01.1987Krey, Angela 01.01.1979Maibaum, Helmut 01.11.1982Moellmann, Brigitte 01.05.1981Mueller, Wilhelm 01.01.1980Ncker, Marlyn 01.11.1983Nolten, Jens-Marc 01.01.1984Oehl, Juergen 01.04.1983Padberg, Karola 01.02.1987

    Pischke, Claudia 01.10.1983Plger, Uwe 01.01.1985Rosenberg, Gustav 01.10.1982Rothe, Brigitta 01.01.1985Saenger, Margot 01.04.1976Schallinatus, Carsten 01.01.1988Schiefer, Hildegard 01.03.1978Schiefer, Reinhold 01.03.1978Schimmelpfennig, Gisela 01.04.1976Schindler, Manfred 01.01.1981Schlueter, Hannelore 01.01.1981Schneider, Anneliese 01.10.1988Schnitzler, Karl-Heinz 01.01.1983Schulze, Gert 01.05.1974Skudlarek, Hilde 01.11.1974Stein, Ansgar 01.10.1978Stein, Jutta 01.12.1984Steinhagen, Christian 01.07.1988Tober, Wolfgang 01.10.1979van Ekeris, Natascha 01.10.1988Whrmann, Myriam 01.01.1981

    25 Jahre im Verein

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  • Der Vorstand der HAT 64 im Jubilumsjahr 2014 von links: Wolfgang Dpper, Jrg Wender, Norma Zivelonghi, Sven Reuter, Matthias Patock

    TurnratDieter Bu (Ehrenvorsitzender)Christian Braun (Beisitzer)Hans-Jrgen Kohrsmeier (Beisitzer)Harald Noubours (Beisitzer)Wolfgang Tanzmann (Beisitzer)Ren Kautz (Pressewart)Robert Lindig (1. Jugendvorsitzender)Till Nievejan (2. Jugendvorsitzender)Herbert Albrecht (Wandern)Johan Dekorsi (Ju-Jutsu)Gernot Frst (Inline-Skaterhockey)

    Vanessa Herda (Turnen)Claudia Klaffl (Leichtathletik)Rainer Knietzsch (Volleyball)Anne Khler (Schwimmen)Hans-Jrgen Kohrsmeier (Handball)Matthias Patock (Rehabilitationssport)Sven Reuter (HAT fit)Henning von der Ahe (Triathlon)Jrg Wender (Baseball)Rainer Zazvorka (Radsport)Jrgen Zippert (Badminton & Gymnastik)

    Geschftsfhrender Vorstand nach 26 BGB Sven Reuter (1. Vorsitzender)Wolfgang Dpper (2. Vorsitzender)Jrg Wender (Geschftsfhrer)

    Norma Zivelonghi (Kassenwartin)Matthias Patock (Sportwart)

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  • Die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e. V. im Jubilumsjahr 2014Die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e. V. ist ein Sport-Verein, dessen Ziel es ist, sportbegeisterten Menschen Zugang zu Flchen (z. B. Hildener Sport- oder Turnhallen) und Sportgerten (z. B. Barren und Reck im Turnen) zu ermgli-chen. Im Jubilumsjahr 2014 steht aber nicht nur der Sport im Vordergrund. Viele gesellschaftliche Veranstaltungen knpfen an alte Traditionen des Vereins an. Schon vor dem zweiten Weltkrieg gab es die beliebten HAT-Winterfeste mit Musikauffh-rungen. Kostmfeste zur Karnevalszeit gehrten bis in die 70er Jahre zum festen Bestandteil des Vereinslebens. Beim 125-jhrigen Jubilum 1989 hat der Circus HAT in der Ellen-Wiederhold-Halle vielen Hildener Brgern die Sportwelt der HAT nher gebracht. Dennoch haben die modernen Medien, der demografische Wandel, eine andere Wertevorstellung und das neue Freizeit- und Sportverhalten die Gesell-schaft weitgehend verndert. Eine ehrenamtliche Organisation von Veranstaltun-gen gibt es schon lange nicht mehr. Im Jubilumsjahr hat die Hildener AT trotzdem versucht, einige Events auf die Beine zu stellen.Bereits am 12. Januar gab es im Jubilumsjahr mit einem Tag der offenen Tr im vereinseigenen Gesundheits-, Reha- und Fitnesszentrum HAT fit einen ersten Hhepunkt. Weiter ging es mit der dritten Hildener Winterlaufserie, die in diesem Jahr mit ihren drei Lauftagen am 26. Januar, 9. Februar und 23. Februar stattfand. Pnktlich zum Jubilumsjahr konnte die HAT einen neuen Teilnehmerrekord vermelden. Insgesamt legten alle Teilnehmer der Winterlaufserie bei traumhaftem Wetter eine Gesamt-strecke von ber 17.500 km zurck. Am Karnevalsmontag nahm die HAT erstmals in der Vereinsgeschichte mit Fuvolk und Festwagen am Hildener Rosenmontagszug teil. ber hundert HAT-Mitglieder begleiteten den Festwagen des Vorstandes zu Fu davor. Verkleidet waren die Jecken natrlich als Sportler.Am 5. April fanden die Ju-Jutsu DAN-Prfungen in der neuen Holterhfchenhalle statt. Hier konnten neun von 13 Prflingen ihre jeweilige Prfung bestehen.Einen Tag spter am 6. April organisierte unsere Handballabteilung ein groes F-Jugend-Handballturnier, an dem ber zwanzig Mannschaften teilnahmen. Gespielt wurde hier in der Ellen-Wiederhold-Sporthalle.

    Impressionen von der Winterlaufserie 2014

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  • Das nchste zentrale Highlight stellt der Festakt zum 150-jhrigen Jubilum am 9. Mai im Gesundheitszentrum HAT fit dar. Hier wird der alten Dame HAT v. 1864 e. V. gebhrend gehuldigt.Vom 29. Mai bis zum 7. Juni werden einige verrckte Mitglieder unserer Radsport-abteilung zunchst mit Autos und Transportwagen (fr die Fahrrder) in Hildens Partnerstadt Nov Msto fahren. Dort werden sie zunchst an den Feierlichkeiten 25 Jahre Stdtepartnerschaft teilnehmen und sich dann in mehreren Tagesetappen mit dem Rennrad von Nov Msto nach Hilden (ber 1000 km) auf den Heimweg machen.Am 28. Juni wird die Schwimmabteilung der HAT im Waldbad die Hildener Stadt-meisterschaften im Schwimmen austragen. Auch im Schwimmen hat eine sehr lange Zeit kein vereinsorganisierter Wettkampf mehr stattgefunden. Unser Dank gilt den Stadtwerken, die uns an diesem Tag das Waldbad zur Verfgung stellen.Den Hhepunkt des Jubilumsjahres soll unser Sommerfest am 23. August werden. Tagsber werden die Sportarten der HAT in Form von Mitmachaktionen fr groe und vor allem kleine Gste vorgestellt. Am Abend werden auf dem Schulgelnde der Fabry-Realschule zwei Bands (Tube 76 und Instant) auftreten.Am 13. September wird schon fast traditionsgem der von der Triathlonabteilung organisierte Schlertriathlon stattfinden. Dieses Event erfreute sich in den letzten Jahren immer grerer Beliebtheit. Erstmalig sollen auch Spa-Staffeln (darunter eine Vorstands-Staffel) an den Start gehen.Am 14. September wird es einen Jubilumstrdelmarkt im und ums Gesund-heitszentrum HAT fit geben.Im Winterquartal wird das Gesundheitszentrum HAT fit einen Familientag, eine Fitnesskonvention und einen Spinning-Event organisieren und anbieten.Ebenfalls wird unsere Inline-Skaterhockey-Abteilung im November einen Tag der offenen Tr veranstalten. An diesem Tag knnen alle Interessierten unter Anleitung professioneller Trainer auf Inlinern alles Mgliche ausprobieren oder einfach nur zum Zuschauen kommen.

    Die HAT beim Hildener Rosenmontagszug 2014

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  • Das Wappen der Hildener AT von 1864 e. V.Wappen sind schon viel lter als die heutigen Sportvereine. Sie wurden nach festen Regeln in Form eines Schildes fr Personen, Familien, Organisationen, Gemeinden, Lndern und Staaten erstellt und teilweise ber Jahrhunderte vererbt und berlie-fert.Das Wappen der Hildener AT ist noch keine 150 Jahre alt, auch weil es in den frhen Jahren immer wieder verndert wurde. Des Weiteren gibt es den heutigen Vereins-namen (Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e. V) erst seit dem 4. November 1933, als sich die beiden Brdervereine Hildener TV und ATV Hilden unter Druck des NS-Regimes wiedervereinten. Fotos aus den 30er und 40er Jahren lassen vermuten, dass das heutige gemeinsame Wappen erst nach dem Krieg entstand. Doch selbst in den 50er Jahren gibt es keine eindeutigen Belege dafr, dass das Wappen schon damals benutzt wurde. Demnach lsst sich auch nicht mehr nachvollziehen, wer das Wappen der Hildener AT entwarf. Nach intensiven Recherchen im Vereinsarchiv tauchte das Wappen hchstwahrscheinlich erstmalig auf dem Cover der Vereinszei-tung im Mrz 1963 auf, die vom damaligen Pressewart Herbert Wetzig entwickelt wurde. Beim ersten Blick auf das Wappen der HAT fallen sofort groe Parallelen zum Hildener Stadtwappen ins Auge. Vor allem die Version von 1963 beinhaltete eine fast identische Kopie des Stadtwappens. Verwundern tut dies nicht, denn die Verbundenheit mit der Stadt ist fest verwurzelt. So hat beispielsweise der langjh-rige 1. Vorsitzende Peter Wymar, der von 1870 bis 1896 die Geschicke des Hildener Turn-Vereins leitete, fr die Planung des Hildener Stadtwappens mehrere Entwrfe beigetragen. Dass sich ein ehemaliger 1. Vorsitzender der HAT mitverantwortlich fr das heute noch verwendete Stadtwappen nennen darf, erklrt vielleicht auch die Parallelen beider Wappen. Auf das aktuelle Wappen der HAT mchten wir an dieser Stelle eingehen und es mit dem Stadtwappen Hildens vergleichen.Das Wappen der Hildener AT besteht aus drei Teilen. Teil 1: Der obere Teil des Wappens zeigt das klassische Turnerkreuz von 1844, das sich auf den Turner-Wahlspruch Frisch, fromm, frhlich, frei nach Turnvater Fried-rich Ludwig Jahn bezieht. Der Wahlspruch hat mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen Ursprung im 16. Jahrhundert und wurde von Turnvater Jahn von einem studenti-schen Spruch bernommen. Auf der Vereinsfahne von 1964 zierte das Turnerkreuz die Rckseite. Jahrzehnte lang verschickte die HAT Briefe mit dem Turnerkreuz im Briefkopf. Und auch Einladungen, beispielsweise zu den Winterfesten oder Kostm-

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  • festen der HAT, waren stets mit dem Symbol versehen. Und noch heute zieren die vier Fs in einer modernisierten Form das Logo des Deutschen Turner-Bunds (siehe Bild Seite 16). Seit jeher hat das Turnerkreuz fr die HAT eine groe Bedeutung, so verwundert es nicht, dass es in das Wappen des Vereins eingebaut wurde. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert war es zudem blich, das Turnerkreuz im Vereinswappen zu integrieren.Teil 2: Der mittlere Teil des Wappens (oder auch der innere Teil) spiegelt eine verein-fachte Darstellung des Hildener Stadtwappens wider. In der Blasonierung (Wap-penbeschreibung) heit es: Unter silbernem (weiem) Schildhaupt, darin ein roter Wechselzinnenbalken, in Grn ein silberner Schrgwellenbalken, begleitet oben von einem silbernen (weien) Kammrad unten von einer silbernen (weien) Sichel. Im Oberwappen eine dreitrmige silberne (weie) Mauerkrone mit geschlossenem schwarzen Tor. In das Wappen der Hildener AT lassen sich der rote Wechselzinnen-balken, die Schrgwellenbalken sowie das Kammrad und die Sichel erkennen. Die Zinnbalken erinnern an das alte Herzogtum Berg. Die Schrgwellenbalken sollen die Itter, die durch Hilden verluft, darstellen. Die Wirtschaft, die damals grtenteils aus Landwirtschaft und Industrie bestand, wird durch die Sichel und das Kammrad symbolisiert. Diese vereinfachte Darstellung des Stadtwappens im Wappen der HAT unterstreicht die Jahrzehnte lange Verbundenheit zwischen Stadt und Verein.Teil 3: Der uere Teil des Wappens beinhaltet seit jeher einen (un)gewollten Fehler. Der Abkrzung H.A.T. folgt der Stadtname Hilden, obwohl dieser schon in der Abkrzung (Hildener Allgemeine Turnerschaft) fest verankert ist. Vielerorts leitete sich daraus der Folgefehler HAT Hilden ab. Vielleicht wollten die Verantwortlichen den Stadtnamen aber auch nur ein weiteres Mal betonen und im Wappen kenntlich machen.Vom Vereinswappen lassen sich oftmals die Vereinsfarben ableiten. Die Vereins-farben der HAT wurden mit Blick auf das Wappen seit jeher mit Rot-Grn-Wei betitelt. Trotzdem spielen die Mannschaften der HAT in anderen Farben. So sind bei Wettkmpfen die Volleyballer schwarz, die Triathleten und Leichtathleten blau, die Radsportler orange, die Inliner rot-schwarz, die Baseballer schwarz-gelb und die Schwimmer blau-gelb gekleidet. Vielleicht fehlt die Verbundenheit zu den Vereins-farben, weil der Groteil des Wappens von anderen Wappen und Logos bernom-men wurde. Sowohl die Farben Rot-Grn-Wei des Wappens der Stadt Hilden als auch die Farbe Rot des Turnerkreuzes wurden bernommen. Im Anschriftenver-

    Wappen der Stadt Hilden

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  • zeichnis des Ortsverbandes Dsseldorfer Sportverein e. V. hie es 1964, dass die Vereinsfarben der HAT ein rotes Hemd und schwarze Hose seien.Wappen vor 1964Als sich einige Turner 1912 dem Hildener Turn Verein abwandten, grndeten sie den Allgemeinen Turnverein Hilden (ATV Hilden). Der ATV benutzte fortan bei Wett-kmpfen und Prsentationen sein eigenes Wappen. Unten ist eine Nachbildung des Wappens zu sehen.Die frheren Wappen des Hildener Turn Vereins dagegen lassen sich heute nicht mehr mit Bestimmtheit feststellen, zumal es wahrscheinlich ist, dass es mehrere Varianten eines Logos auf den Turnanzgen gegeben hat. Eine Nachbildung eines Wappens hnelte dem Wappen des Haaner Turnvereins 1863 e. V.

    Hilden A T V

    1864

    Kreuz des DTBKreuz Deutsche Turnerschaft

    Wappen Hildener TVWappen ATV Hilden

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  • Entwicklung des Vereinswappens

    HAT-Logo 70er Jahre HAT-Logo 80er Jahre

    HAT-Logo 2012 HAT-Logo 2014 zum 150-jhrigen Jubilum

    HAT-Logo 60er Jahre

    HAT-Logo 90er Jahre

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  • Friedrich Ludwig Jahn

    Die Anfnge der TurnbewegungDie Geburtssttte des deutschen Turnens liegt in der Hasenheide bei Berlin. Ihr Begrnder war Friedrich Ludwig Jahn. Hier turnte er zuerst (1810) mit seinen Sch-lern, predigte seine Turnlehre und weckte die Volkslehre. Von der Hasenheide zogen die Schler wie Apostel hinaus ins Land und grndeten allerorts Turnpltze. Jahns Wirken galt der Wiederaufrichtung und Ertchtigung des Volkes. Darum gestal-tete er seine Turnbewegung volkstmlich. Fr alle Mglichkeiten der krperlichen Ertchtigung prgte er das Wort Turnen. Die ersten Turner sehen wir zwar an den von Jahn ersonnenen Gerten turnen, aber auch Schwimmen, Wandern, Fechten, Laufen, Springen, Werfen und Spielen gehrte zu ihrem Bettigungsfeld. Das Turnen stand bereits in schnster Blte, als ein behrdliches Turnverbot (1819) die verhei-ungsvolle Entwicklung jh unterband. Jahn mute fnf Jahre ohne Schuldspruch ins Gefngnis. Nach seinem Freispruch wurde er noch 17 Jahre unter Polizeiaufsicht gestellt. Endlich im Jahre 1842 kam es zur Aufhebung der Turnsperre. Erneut fate die Turnbewegung festen Fu. Viele Turngemeinden hatten sich gebildet, bis das Jahr 1848 mit seinen Wirren und inneren Kmpfen nochmals den Aufbau zerschlug. Aber eine Bewegung, die im Volke wurzelt, ist nicht aufzuhalten. Als sich die politischen Wogen wieder gltteten, schossen die Turnvereine wie Pilze aus dem Boden. Ein Ruf zur Sammlung fhrte 1860 in Coburg 970 Turner zum ersten Deutschen Turn- und Jugendfest zusammen. Der Grundstein der Deutschen Turnerschaft war gelegt .Ein Arbeitsausschu wurde eingesetzt, der den Turnern eine klare Richtschnur mit auf den Weg gab: Das Turnen kann nur dann seine reichen Frchte entfalten, wenn es als Mittel betrachtet wird, dem Vaterland ganze, tchtige Mnner zu erziehen; jedwede politische Parteistellung jedoch mu den Turnvereinen als solchen unbe-dingt fernbleiben. Die Bildung eines klaren politischen Urteils ist Sache und Pflicht des einzelnen Turners.Diesen Grundsatz haben die Turner bis zum heutigen Tag treu gehtet und sind gut damit gefahren.Dem machtvollen 3. Deutschen Turnfest 1863 in Leipzig mit 20 000 Teilnehmern verlieh das zur damaligen Zeit erwachte politische Bewutsein und Einheitsver-langen starke Impulse. Die entfachte Begeisterung fr das Turnwesen fand in allen deutschen Gauen freudigen Wiederhall und fhrte vielerorts zur Bildung von Turn-vereinen. So auch in Hilden, wo Ende der 50er Jahre mehrmalige Versuche, einen Turnverein ins Leben zu rufen, nicht zum Ziele fhrten.

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  • GrnderjahreUnsere Jubilarin, die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e.V. wurde vor 150 Jahren aus der Taufe gehoben. Sie zhlt zu den ltesten Vereinen unserer Stadt, ist im Sektor Turnen und Sport die Seniorin. Anfang Mai 1864 grndeten einige turnbegeisterte junge Hildener gemeinsam mit hier in Arbeit stehenden Turnfreun-den aus Wuppertal in der damaligen Wirtschaft von Hlterhof in der Mittelstrae den Hildener Turnverein. Der junge Verein setzte sich als Ziel, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Friedrich Ludwig Jahn in der Hasenheide zu Berlin gegrndete Turnen zu pflegen, dieses Turnen volkstmlich zu betreiben und es allen Schichten und Klassen zugnglich zu machen. Aus Anla des 150-jhrigen Jubilums schi-cken wir uns an, das Leben und Streben der Hildener Allgemeinen Turnerschaft von 1864 zu Papier zu bringen. Dabei stellen wir fest, da sich in der Vergangenheit des Vereins nicht nur die Entwicklung der Leibesbungen widerspiegelt, da sie auch ein Stck der Geschichte unserer Vaterstadt und ihres Brgertums darstellt. Hilden zhlte bei der Vereinsgrndung 5623 Einwohner.Erster Vorsitzender des Vereins wurde der Turner Bauer, erster Turnwart der Turner F. G. Gottschalk, der sich in den kommenden Jahren besondere Verdienste um die Turnsache erwarb. Geturnt wurde an den von Jahn ersonnenen Gerten. Die Beschaffung ermglichten unverzinsliche Darlehensscheine, die spter nach Lage der Kassenverhltnisse ausgelost, dann aber hufig von den Inhabern dem Verein als Geschenk gemacht wurden. Die Bemhungen der Mitglieder brachten den Verein bald zum Aufblhen. Gefrdert wurde das Turnen sehr durch eine Verbindung mit benachbarten Vereinen, die sich Niederbergische Vorturnervereinigung nannte. Von dieser Vereinigung wurde eine rege Ttigkeit entfaltet, auch manche Veranstal-tung hier in Hilden abgehalten. Unvergessen bleibt in jenen Jahren das selbstlose Wirken des Turnwarts J. Schneider aus Elberfeld, der bis zu seinem Tod (1876) dem Verein als technischer Leiter vorstand und zeitweise auch die Niederbergische Vor-turnervereinigung leitete. Spter trat der Verein auch dem Rhein. Westf. Turnver-band bei und beschickte dessen Turnfeste. Frh bekannten sich die Hildener Turner zur Deutschen Turnerschaft und unterwarfen sich deren Satzung und Turnordnung.In der Brgerschaft erfreute sich der Turnverein schnell allgemeiner Sympathien. Als Ausdruck der Verbundenheit stifteten die Hildener Frauen und Jungfrauen den Turnern eine schwarz-rot-goldene Vereinsfahne. Die Farben erweckten allerdings Ansto bei dem damaligen Brgermeister Koennecke, der den Gebrauch der Fahne

    1864-1889

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  • verbot, das Verbot aber spter (auf Einspruch des Vereins bei der vorgesetzten Behrde) wieder aufheben mute. Bis zum Schlu der 60er Jahre war der Vereins-vorstand einem starken Wechsel unterworfen. Der Mitgliederstand unterlag auch fortwhrenden Vernderungen. Dagegen blieb die turnerische Ttigkeit ziemlich gleichmig. In diese Zeit fllt die Bildung einer Schlerabteilung, die die Ausbildung des Nachwuchses im Auge hatte.Den gemeinntzigen Charakter des Turnens bekrftigte der Verein am 31. Januar 1870, als er eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben rief. Die Feuerwehrmnner waren Mitglieder des Turnvereins. Mehr als ein Jahrzehnt hat diese Turnerfeuerwehr segensreich in Hilden gewirkt. Erst 1883 wurde die Turnerfeuerwehr in Freiwillige Brgerfeuerwehr umgewandelt. Ein tatkrftiger Frderer des Feuerlschwesens und sein erster Wehrchef war der eingangs erwhnte Turnwart F. G. Gottschalk. So gilt in Hilden die Turnerfeuerwehr von ehedem als Vorlufer der heutigen Freiwilli-gen Feuerwehr.Im April 1870 bernahm der Turner P. Wymar den Vorsitz des Vereins. Damit traten konstante Verhltnisse ein. 26 Jahre lang hat P. Wymar mit seltener Schaffensfreude und Treue dem Verein vorgestanden. In Anerkennung seiner hervorragenden Ttig-keit wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Vorher waren Vereinsvorsitzende die Turner Bauer, F. G. Gottschalk, J. Burscheidt, H. Schmidt und Willmes. Als Turnwarte wirkten seit Bestehen des Vereins die Turner F. G. Gottschalk, F. Einsei, J. Schneider, G. Volmer, H. Winterscheidt, O. Frauenhoff, F. Frhlich, G. Hlterhof und W. Schmitz.Die Kriege 1864 und 1866 waren spurlos an dem Turnverein vorbergegangen. Anders der Krieg 1870/71. Ein Teil der Mitglieder mute Soldat werden. Whrend der Kriegszeit erfreute der Verein seine Soldaten regelmig mit Liebesgaben. In Anbetracht der starken Beteiligung der Miglieder an diesem Liebesdienst wurde der Vereinsbeitrag fr lngere Zeit nicht erhoben.Nach Kriegsende arbeitete der Verein planmig an der Vervollkommnung des Ver-einslebens. Zu jender Zeit tauchten auch Bestrebungen auf, eine Art Herrenabende fr passive Mitglieder einzurichten. Diese kamen aber nicht zum Zuge, damit keine Scheidung der Mitglieder nach Klassen und Berufsstnden eintrat. Die Mitglieds-beitrge brachte man auf einen mglichst niedrigen Satz. Die Grnder hatten bedeutend hhere Beitrge gezahlt. Ein Sparguthaben von 800,- Mark war ein guter Grundstock und Beruhigungsmittel fr schlechte Zeiten.

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  • Die Entwicklung des Vereins gleicht beileibe keinem ruhig dahinpltschernden Bach. Im Gegenteil! Es gab mancherlei Widerstnde zu berwinden. Die hohen Werte des Tur-nens verkennend, wurde es von manchen Kreisen scharf unter die Lupe genommen. Selbst die Nchstenliebe der Turnerfeuerwehr fand keinen ungeteilten Beifall. Da lancierte beispielsweise ein Brger am 14. Mai 1872 fol-genden Artikel in die Zeitung:

    Zu den ueren Widerstn-den kamen manchmal auch innere Schwierigkeiten und Streitereien. Dadurch ging es im Turnbetrieb auf und ab. Einmal planten sogar Unzufriedene die Grndung eines zweiten Turnvereins. Das Vorhaben kam aber (wahrscheinlich unter Mithilfe der Behrden) nicht zustande und wre in der damals noch kleinen Stadt (6314 Einwohner) der Turnsache nicht dienlich gewesen. Im Sommer 1876 schaffte der Verein ein neue Fahne mit schwarz-wei-roten Bndern und Schrpen an. Im gleichen Jahr verlegte der Verein sein Vereins- und Turnlokal in die Wirtschaft von A. Krey (Zur Postbrcke). Vordem waren auer Hlterhof, dem Grndungslokal, zu den verschiedensten Zeiten noch die Wirtschaften Krieger, Bausenhaus, Pasch und Gressard Vereinslokale gewesen. Da fr den Turnbetrieb ein Tanzsaal benutzt werden mute, war nicht ideal. Aber der Saal war gro und

    TurnereiundFeuerwehr Unlngst wurde in einem Artikel des Rheinischen Volksblat-tes die Frage aufgeworfen: Welches knnen wohl die Hinder-nisse sein, welche noch so Viele von dem Beitritt in die beraus gemeinntzigen Institute Turnverein und Turnerfeuerwehr abhalten? Einsender glaubt, da sich viele faule Flecke in dieser Organisation befinden. Diese Grnde, welche dem Einsender nicht allein, sondern auch Vielen unserer Einwohner nicht conve-niren, wollen wir denn auch nicht hinter dem Berge halten.1. kann allzuleicht durch das Turnen Schaden am Krper davon-getragen werden und viele Eltern halten mit Recht ihre Kinder davon zurck.2. knnen einem schwachen Krper die geforderten groen Anstrengungen an den verschiedenen Gerthen eher nachteilig als vorteilhaft sein.3. kann fr Leute, welche den Tag ber anstrengend arbeiten, das Turnen hchst berflssig sein, da ihnen Ruhe besser behagen wird, als nach Feierabend den Krper zu strapazieren.4. wird bei lteren Leuten das Turnen unnthig sein, da dasselbe auf den gesetzten Krperbau von keinem Einflu sein drfte.5. werden zu ihrem Verderben junge Leute durch den Beitritt in den Verein schon allzufrh zu einem Wirthshausleben veran-lat, welches zweifelsohne nicht schadlos fr ihre Moral bleiben kann.

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  • mit dem Wirt vereinbart, da whrend des Turnens kein Ausschank stattfinden durfte. Die Turnordnung blieb von Anfang an unverndert. Hin-gegen unterlagen die Satzun-gen mehrfachen nderun-gen. Sehr beliebt waren die Winterfeste, die dem Verein stets neue Anhnger zufhr-ten. Den zum Militr ein-tretenden jungen Mnnern wurde eine gern gesehene Abschiedsfeier bereitet. Mit dem rtlichen Kriegsverein und der Feuerwehr bestand stets ein freundschaftliches Einvernehmen. Gemeinsame Feste dieser Vereine fanden den ungeteilten Beifall der Brgerschaft.Die Turner waren gut bera-ten, als sie ihr Inventar gegen Feuersgefahr versicherten. Im Jahr 1887 brannte der

    zum Turnen benutze Saal vllig nieder. Der Verein verlor sein gesamtes Hab und Gut. Den Schaden deckte zwar die Versicherung, aber unersetzlich blieb das verbrannte Archiv. Zur Geschftsfhrung gehrten monatliche Turnratssitzungen, halbjhrliche Kassenberichte und jhrliche Turnberichte. ber die Beteiligung am Turnbetrieb wurde fr statistische Zwecke Buch gefhrt. uerst wichtig war die Geldverwal-tung, die viele Jahre in den bewhrten Hnden von Fr. Schmidt lag. Der Verein bezog seit seinem Bestehen die turnerischen Fachzeitschriften, damit er ber die Bestre-bungen der Deutschen Turnerschaft auf allen Gebieten stets im Bilde blieb. Dankbar bleiben auch drei Turnlehrer herauszustellen, die dem Verein stets mit Rat und Tat an die Hand gingen: Grser und Schrter aus Barmen, Eichelsheim aus Dsseldorf.

    Gehen wir nun zu den Schden und berflssigkeiten der Turnerfeuerwehr ber, so ist es nicht schwer, dieselben zu beweisen. So haben die lteren Leute so unrecht nicht, wenn es ihnen nicht pat, mit dem jungen Deutschland, woraus die Feuerwehr ja doch meistens besteht, in eine Categorie gestellt zu werden, oder wohl gar nicht unter die Botmigkeit eines jungen Fhrers zu stellen.Sodann ist die Ansicht so unrecht nicht, welche behauptet, da, da die allermeisten Leute mit ihrer Habe versichert sind, die Feu-erwehren besonders an kleinen Orten nicht unbedingt nothwen-dig erscheinen. Was bei einem Brande an Mobilien gerettet wird, kommt doch nur den Versicherungsgesellschaften zu Gute. Hieraus zieht sich das Facit, da hauptschlich die Versicherungs-gesellschaften von den Feuerwehren profitiren. Folglich sollten auch diese das Feuerlschwesen auf ihre Kosten organisieren und besoldete Mannschaften anstellen. Mit Geld lt sich heutigenta-ges Alles fertigbringen.Wir halten es nicht fr berflssig, zu bemerken, da sich unsere Meinung in obigem Artikel nicht ausdrckt, hegen vielmehr ganz andere, weniger egoistische Ansichten ber die angefhrten, segensreichen Institute. Die Red.

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  • So ging das erste Vierteljahrhundert des Bestehens des Hildener Turnvereins zu Ende. Es hatte Licht und Schatten gebracht, aber die Lichtseiten berwogen. Wacker hatten die Turner alle Widerwrtigkeiten durchstanden. Dem Turnen waren sie mit sichtbarem Erfolg gute Wegbereiter gewesen. Zu diesem Zeitpunkt gehrten dem Verein etwa 70 Mitglieder an. Das 25-jhrige Jubilum wurde am 25./26. Mai 1889 festlich begangen unter Beteiligung auswrtiger Turnvereine und herzlicher Anteil-nahme der Brgerschaft. Zur Erffnung gab es am Samstagabend in der Krone eine Festversammlung mit Concert - Als Festplatz diente das Schtzenfeld. Nach einem Festzug durch die Stadt fanden dort Freibungen, Allgemeines Riegen- und Krturnen, Preiswetturnen, sowie Hantelstemmen statt. Abends ein glnzender Festball im Vereinslokal A. Krey.

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    RMER GETRNKE HILDEN Telefon:(02103) 63111

  • Stillstand und allmhlicher WiederaufstiegDie 25-Jahr-Feier war verrauscht. Man zehrte zwar noch von dem einmaligen Festgeschehen, aber es lie sich nicht bersehen, da ein weiterer Aufschwung der Turnerei ausgeblieben war. Die Entwicklung stand still. Manche alten, tchtigen Turner verzogen. Vielfach fehlte es an geeignetem Ersatz, was sich besonders durch groen Wechsel in den Turnwarteposten und in der Vorturnerschaft bemerkbar machte. Mehrfach unternommene Versuche, durch Grndung einer Alt-Herrenriege die lteren Turner wieder fr die Turnsache zu interessieren, scheiterten an Gleich-gltigkeit. Trotzdem mangelte es nicht an einzelnen tchtigen Turnern, die auf den Turnfesten beachtliche Erfolge zu verzeichnen hatten. Jedoch die Allgemeinheit der Turner beteiligte sich an den Wetturnen nur schwach. Diese Beobachtung machte man allerorts. Der Nachwuchs der Turnvereine fehlte zeitweise fast vollstndig.Um dem belstand abzuhelfen, wollte man sich mehr den Ballspielen zuwenden. Es sollte eine Spielabteilung eingerichtet werden. Aber dazu kam es nicht. Ende der 90er Jahre wurde in Deutschland der Fuballsport eingefhrt, der die Jugend anzog. Sogar ltere Vereinsmitglieder kehrten dem Turnen den Rcken und huldigten dem neuen Sport. Durch diese Umstnde gestalteten sich die Verhltnisse im Verein immer schwieriger. Das Vereins- und Turnlokal wurde 1902 von der Postbrcke,

    1890-1914

    Musterriege der Altersabteilung des Hildener Turn-Vereins von 1864 am

    22.06.1913 beim Gauturnfest in Haan

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  • wo der Verein mehr als 25 Jahre beheimatet war, in die Wirtschaft Aug. Frisch Kaiserhof verlegt. Wie schon mehrfach in Notzeiten, fanden sich wieder gengend Mnner, die ihre ganze Kraft in den Dienst der Sache stellten. Ihrer aufopfernden Ttigkeit gelang es denn auch, nicht nur den Rckgang aufzuhalten, sondern auch in turnerischer Beziehung wieder bessere Verhltnisse zu schaffen.Den allmhlichen Wiederaufstieg verdankte der Verein in erster Linie dem Ober-turnwart Aug. Flaskamp und dem Turnbruder Joh. Schumacher. Ihnen treu zur Seite standen die Vorsitzenden Rud. Becker und Jak. Weyer. Mit bestem Erfolg - beson-ders im Musterriegenturnen - wurden die Turnfeste wieder besucht. In diese Zeit (1912) fllt auch die Grndung einer Damen-Turnabteilung, die Turnlehrer Lehmann leitete und die regen Zuspruch fand. In spteren Jahren war Eugen Breuer den Tur-nerinnen ein erfolgreicher Leiter. Im Jahr 1912 durchstand der Hildener Turnverein eine schwere Krise. Innerhalb der Mitgliederschaft entstanden ernste Meinungsver-schiedenheiten, die nicht zu berbrcken waren. Namhafte Turner traten aus und grndeten unter dem namen Allgemeiner Turnverein Hilden einen neuen Turn-verein. Die heutige Generation hat gengend Abstand von der damaligen Zeit und kann sich ein abgewogenes Urteil ber Wert oder Unwert der Spaltung erlauben. Der Zwiespalt der Turner hat dem Ansehen der Turnerei in der Brgerschaft anfnglich zweifellos geschadet. Aber der Bruderzwist jener Jahre wurde bald abgelst durch

    Gauturnfest 1914 aus Anla des 50-jhrigen Bestehens des HTV 1864

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  • gesunden Wetteifer und gute Turnbruderschaft. Die erhhte Aktivitt beider Vereine war letzten Endes der Entwicklung des Turnwesens in Hilden nur frderlich. Zuse-hends wuchs die Zahl der Turner, Turnerinnen und Turnfreunde. Hilden hatte damals schon fast 20 000 Einwohner und konnte zwei Vereine der Deutschen Turnerschaft verkraften.Die Verhltnisse stellten den alten Hildener Turnverein naturgem vor neue Auf-gaben. Jak. Weyer trat von der Leitung zurck. Louis Breuer bernahm, nachdem er viele Jahre zweiter Vorsitzender gewesen, den ersten Vorsitz. Nun zeigte sich deut-lich, da ein gesunder Kern in der Vereinsgemeinschaft steckte. Eine beispielhafte Einsatzbereitschaft berwand alle Schwierigkeiten. Schon bald waren die Lcken durch den Beitritt guter Turner wieder ausgefllt. Die Beteiligung auf dem Turnplatz hob sich mit jedem Turnabend. Auch manches ltere Mitglied, das Jahre ferngeblie-ben war, beteiligte sich wieder aktiv. Besonders die Altersriege verzeichnete einen erfreulichen Zuwachs. Das Gauturnfest 1913 in Haan machte deutlich, welch groen Aufschwung der Verein in kurzer Zeit genommen hatte. Neben einer Musterriege der Altersturner - vorgeturnt von dem ltesten Turner, dem 71-jhrigen Turnvater Hempel - beteiligte sich der Verein am Musterriegeturnen der ersten Abteilung und am Vereinsturnen mit 30 Mann. Allein im Zwlfkampf gab es 5 Siege.

    Gauturnfest 1914 auf dem ehemaligen Sportplatz am Holterhfchen

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  • Angeregt durch diese Erfolge ent-sandte der Verein seine erste Riege 1913 zum Deutschen Turnfest nach Leipzig. Sie erreichte 24 von 30 erreichbaren Punkten. Darber war der Jubel gro, auch der Empfang der heimkehrenden Siegermannschaft seitens der Brgerschaft. Der Verein zhlte 230 Mitglieder. Die Zahl hatte sich seit 1911 verdoppelt. Wenn auch die turnerische Ausbildung ein Hauptanliegen des Vereins blieb, so wurden dabei die volkstmlichen Spiele - insbesondere Faustball - nicht vernachlssigt. Selbst die Fuball-freunde kamen zum Zuge und konn-ten im Frhjahr 1913 eine Fuballab-teilung ins Leben rufen. Sie erzielte im Wechsel der Zeiten beachtliche Erfolge, war aber 1935 nicht mehr lebensfhig. Im Jahr 1913 richteten die 64er mit Erfolg das Spielfest des Gaues Niederberg aus.Die 50. Geburtstagsfeier wurde zum Hhepunkt im Leben des Vereins. Mit der Jubelfeier verbunden war das Gauturnfest des Niederbergischen Turngaues. Man feierte das goldene Jubilum am 20./21.Juni 1914 in glanzvoller Weise. In den Slen des Kaiserhof und Reichshof fand zur Erffnung ein Doppel-Kommers statt. Als Festgelnde diente der Platz am Holterhfchen. Beim Festzug durch die Stadt wurde der Jubelverein mit seinen vielen auswrtigen Turngsten herzlich begrt. Das Protektorat ber dieses Fest hatte der Geheime Regierungsrat Landrat Dr. von Beckerath bernommen. An der Spitze des Ehrenausschusses stand der Hildener Brgermeister Heitland, dem sich eine Anzahl Herren aus dem ffentlichen Leben zugesellten. Schon whrend der Festtage zeichneten sich politische Wetterwolken ab, die am 1. August 1914 zum Kriegsausbruch fhrten.

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  • Kriegs-, Krisen- und AufbauzeitenDer im August 1914 ausgebrochene Krieg lahmte das ganze Vereinsleben. Die Ein-berufungen huften sich. In der Heimat blieben nur noch ganz junge oder ganz alte Turner zurck, die aber nicht verzagten. Soweit wie mglich hielten sie den Turn-betrieb aufrecht, organisierten auch eine umfassende Liebesgabenttigkeit fr die einberufenen Turner und ihre Familien. Dankbar sei in diesem Zusammenhang an die vorbildliche Hilfsbereitschaft des II. Vorsitzenden Willi Perpeet erinnert, der spter noch einberufen wurde und sein Leben lassen mute. Schwer war der Tribut, den der Krieg von den 64ern gefordert hatte. 28 Turner kehrten nicht wieder heim.Den Kriegsjahren folgte die unangenehme Besatzungszeit. Fast smtliche Sle wur-den belegt. Mit Argwohn betrachtete die Besatzungsmacht das Treiben der Turnver-eine. Im Vereinsleben machten sich die schweren Verluste bemerkbar. Der Saal der Wirtschaft Frisch, der bisher dem bergangsbetrieb diente, wurde zu einem Licht-spieltheater umgebaut. Ein neues Vereins- und Turnlokal fand der Verein im Reichs-hof. Als die Turnhalle an der Schtzenstrae renoviert und dem Verein zur Verf-gung gestellt wurde, erlebte der alte Turnverein einen neuen Aufschwung. Dennoch kam der Gedanke einer eigenen Turnhalle mit Sportplatz nicht zur Ruhe. Zunchst begngte man sich mit zwei stdtischen Sportpltzen im Stadtwald, wo heute die Kasernen stehen. Die Pltze waren zwar schn, lagen aber zu weit drauen.In die Zeit der Besatzung des Rheinlandes fiel auch das Deutsche Turnfest 1923 in Mnchen. Die Besatzungsmacht verbot die Ausreise. Aber die Turner wollten und muten nach Mnchen. 28 Mitglieder umgingen bei Nacht und Nebel die franzsi-

    1914-1933

    Die 1. Fuballmannschaft des HTV 64 im Jahre 1921.

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  • HTV-Faustballmannschaft 1923 v.l.: Willi Breuer, Marx Manert, Hermann Haukamp, Josef Perpeet, Eugen Breuer

    schen Posten. Auch die Fahne wurde durchgeschmuggelt, ohne Fahnenstange. In Mnchen diente eine Bohnenstange als Ersatz. Ungeheuer war der Eindruck des Mnchener Festes, gewaltig die Begeisterung, ein unvergeliches Erlebnis fr die Teilnehmer. Auch die Heimkehr glckte. Der Vorsitzende war froh, seine Turner und Turne-rinnen wieder in der Heimat zu wissen. Zu den unermelichen Schwierigkeiten der Besat-zungszeit gehrte auch die fortschreitende Geldentwer-tung. Zeitweise richtete sich der Vereinsbeitrag nach dem Bierpreis im Reichshof.Im Jahr 1924 beging der Hilde-ner Turnverein sein 60-jhriges Stiftungsfest, schlicht und einfach, der Zeit entsprechend. Ein innerlicher und uerlicher Wiederaufstieg deutete sich schon an. Die Durchfhrung der 60-Jahr-Feier war die letzte Amtshandlung des l. Vorsitzenden Louis Breuer, der 12 Jahre lang mit seltener Treue und Hingabe das Vereinssteuer fhrte. Der dankbare Hildener Turnverein ernannte ihn zu seinem Ehrenvorsitzenden. Hier mu gesagt werden, da bei allem Wechsel der Mitglieder Vater Breuer mit seinen vier Shnen, die alle gute Turner waren und teilweise der Vorturnerschaft angehrten, eh und je ein fester Bestandteil des Vereins war.Die Nachfolge von Louis Breuer trat Rektor Franz Bendokat an, ein stadtbekannter Erzieher, durchdrungen von echtem Turnergeist. Neben dem weiteren Ausbau des Vereins war die Schaffung gesunder Finanzverhltnisse zunchst seine Haupt-aufgabe. Fortschritte im Vereinsleben waren deutlich sichtbar. Es bildete sich auch eine Gesangsabteilung unter Leitung von Jos. Schmitz. Auch eine Alt-Damenriege wurde aus der Taufe gehoben.

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  • Um das Interesse fr die turnerische Arbeit weiter zu beleben, bernahm der Hildener Turnverein im Jahre 1926 die Ausrichtung des Niederbergischen Gauturn-festes, das am 24./ 25. Juli auf dem Sportplatz an der Schtzenstrae stattfand. Ein Festabend im Reichshof leitete die Groveranstaltung ein. Aus Niederberg kamen mehr als 1500 Turner und Turnerinnen. Wie immer nahm die Brgerschaft am Fest der Turner regen Anteil. Das Fest war auf der ganzen Linie ein Erfolg, nicht nur ideell, auch finanziell. Der kleine berschu wurde als Sportplatzfonds angelegt. War es zunchst nur ein Tropfen auf einen heien Stein, so sorgte der Sparsinn des Kas-senwarts Fritz Walter (der hier rhmend erwhnt werden mu) dafr, da sich fr die Zukunft Mark auf Mark trmte. In den nchsten Jahren lie sich der Verein nicht zu leichtsinnigen Ausgaben verleiten. Am 13. September 1927 fand die Eintragung des Hildener Turnvereins in das Vereinsregister statt. Das Deutsche Turnfest 1928 in Kln wurde schon wegen der Nhe der Feststadt zahlreich besucht.In der Folgezeit bahnte sich ein besonderer Markstein in der Vereinsgeschichte an. Die Sportplatzfrage bekam ein neues Gesicht und drngte allmhlich zur Entschei-dung. Am 21. Juli 1930 setzte der Turnrat einen Platzausschu ein, bestehend aus den Turnbrdern Bendokat, Flaskamp, Zimmermann, M. Wehnes und A. Perpeet.

    Nach vielen nutzlosen Ver-handlungen gelang Ende 1931 der groe Wurf. Die General-versammlung stimmte dem Kauf eines Gelndes an der Hochdahler Strae von der Gesellschaft fr Baumwoll-industrie zu. Die Kaufsumme betrug 10.000 RM und wurde in Raten bezahlt. Nach-dem die grundbuchamtliche Umschreibung erfolgt war, konnte der Ausbau beginnen. Unbeschreiblich der Zustand,

    in dem sich das unebene ehemalige Industriegelnde befand. Es gab damals fr den Verein noch keine Rumer und Planierraupen. Die Erde mute auf Feldschie-nen mit Loren an Ort und Stelle gefahren werden. Geldmittel standen hierfr kaum zur Verfgung. Die Inflation hatte die Ersparnisse geschluckt. So mute die ganze

    Altersriege des HTV im Jahre 1930 zweiter von links: Fr. Bendokat, fnfter von links: Louis Breuer

    30

  • Arbeit durch freiwilligen Einsatz verrichtet werden. Viele waren arbeitslos. Hier bewhrten sich der eiserne Wille und die Tatkraft zahlreicher Mitglieder. Ende 1932 waren die Planierarbeiten abgeschlossen, die Wlle angelegt, so da man an den Bau der Laufbahn denken konnte. Als die anfngliche Begeisterung nachlie, mute der Vorsitzende immer wieder zum Durchhalten ermahnen. Er gab die Parole aus: Wer nicht arbeitet, darf auch nicht trainieren. Die Aufgabe wurde langsam aber sicher gelst. Alle Erschwernisse waren vergessen. Vollbracht war eine Gemeinschaftstat ersten Ranges, wobei Ernst Bellingen unermeliche Dienste leistete. Er stand nicht nur mit seinem fachmnnischen Rat zur Seite, er arbeitete auch tatkrftig mit, schaltete hufig Arbeitskrfte seines Unternehmens ein und stellte unentgeltlich das ganze Arbeitsmaterial zur Verfgung. Dankbar erinnern wir uns in diesem Zusammenhang auch der Hilfe des Arbeitsamtes, das unser Vorhaben im Wege der Arbeitslosenfrsorge nachhaltig frderte. Am 9. /10. Juli 1933 fand die Einweihung statt, mit der das Kreisturnfest des Niederbergischen Turnkreises verbunden war.Der politische Umschwung, der 1933 ganz Deutschland erfate, ging auch an den Turnvereinen nicht spurlos vorber. Deutlich fhlbar war der Aderla durch den Umstand, da einzelne Turner, vor allem die Schler und Jugendlichen, zu den Par-teigliederungen hinberwechseln muten. Die Turnerfhrer, die ihr ganzes Leben nur Dienst an Volk und Vaterland gekannt hatten, wurden auf ihre politische Zuver-lssigkeit hin durch die Parteiinstanz berprft. Den Vorsitzenden nannte man jetzt Vereinsfhrer. Franz Bendokat wurde als Vereinsfhrer fr tragbar befunden.

    Turnerinnen unter der Leitung von Willi MarxWilli Marx, Maria Schwarzwald, Emmi Bexkens, Hedwig Petrus, Hedwig Plmacher, Mieze Althoff, Maria Mller

    31

  • Unsere Teilnehmer am Deutschen Turnfest 1928 in Kln

    Trotz aller Qulereien kamen aber die Grundfesten des Vereins, dank seiner treuen Sulen, nicht ins Wanken.Im Zuge der Gleichschaltung nderten sich auch die Organisationsformen der Verbnde und damit der Vereine. Fr das gesamte Turn- und Sportwesen war der Reichsbund fr Leibesbungen geschaffen, dem der Reichssportfhrer vorstand. Noch fand das 13. Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart nach altem Brauch und alten Vorstellungen statt. Mieze Kierski, Frieda Mller und Josef Tmmler jun. errangen den Siegerkranz. Das Stuttgarter Fest hatte viele Hhepunkte und endete mit einer machtvollen Kundgebung. Dennoch sprte jeder, da die Zeit der freien Turnerei zu Ende ging und da vierte F Frei in der Fahne Jahns am Schwinden war. In der Tat unterlagen die freien Verbnde bald der Auflsung und gingen als Fachschaft in den Reichsbund fr Leibesbungen ein.

    Landesturnfest 1930 in Rheydt

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  • Mitglieder beim Aufbereiten des neuen Sportplatzes 1932 Es gab damals fr den Verein noch keine Rumer und Planierraupen. Die Erde mute auf Feldschienen mit Loren an Ort und Stelle gefahren werden.

    Goetz-Wanderung 1920 Im Hintergrund die Mngstener Brcke

    Jugendwanderung 1920

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  • Die 1. Schlagballmannschaft des ATV 1925

    Ganz links: Heinrich Reinartz, ganz rechts: Max Michalski

    1912-1933

    Allgemeiner Turnverein HildenWie schon angedeutet, verlor der Hildener Turnverein von 1864 im Jahr 1912 meh-rere namhafte Turner, die den Allgemeinen Turnverein Hilden ins Leben riefen. Es ist heute, nach mehr als 100 Jahren mig, den Grnden nachzuspren, die zu diesem Schritt fhrten. Die Grndungsversammlung fand am 17. August 1912 im Hotel zur Grnen Krone statt. Es nahmen daran teil:Toni Weis, Peter Katzbach, Walter Niepenberg, Ferdinand Windhausen, Heinrich Winkler, Emil Gerhardt, Josef Artz, Paul Schwerdt, Jakob Mschenig. Entschuldigt fehlte: Alfred Nubaum.Nach erfolgter Grndung wurde kurzfristig die erste General-Versammlung auf den 31. August 1912 einberufen, auf der als 1. Vorsitzender Rechtsanwalt Herdiekerhof, als 1. Turnwart Peter Katzbach gewhlt wurden.Als Vereins- und Turnlokal diente die Krone, das auch spterhin nicht gewechselt wurde. Sofort trat der junge Verein der Deutschen Turnerschaft bei. Der Turnbetrieb begann unter der Leitung von Turnwart Peter Katzbach mit Gerteturnen. Gleich

    nach der Grndung begann ein rascher Aufstieg. Schon 1913 wurde auch das volkstmliche Turnen eingefhrt und eine Turnerinnenabteilung gebildet. Im gleichen Jahr beteiligte sich der Allgemeine Turnverein mit 30 Turnern am Gauturnfest in Haan, einige Wochen spter mit 16 Turnern an dem groen Staffellauf der DT nach Leipzig. Die Eintragung in das Vereins-register erfolgte am 28. Mrz 1914. Im Jahre 1913 waren 95 Mitglieder und 1914 weitere

    104 Mitglieder hinzugekommen, so da dem jungen Verein totz des ausgebroche-nen Krieges 1915 bereits 215 Turner und Turnerinnen angehrten.Der Krieg 1914/18 beeintrchtigte den Vereins- und Turnbetrieb erheblich. Wie bei dem Bruderverein, so huften sich auch bei dem Allg. Turnverein die Sorgen und

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  • Schwierigkeiten. Die Mehrzahl der Mnner mute Soldat werden. Zeitweise waren 50 Prozent der Mitglieder einberufen. Dadurch gestaltete sich die Besetzung der Vorstandsposten immer schwieriger. Lange Zeit standen nur Alfred Nubaum als zweiter Vorsitzender und Theodor Kolke als Turnwart zur Verfgung. Alle brigen Posten versah Max Michalski. 28 Turner kehrten aus dem Krieg nicht wieder zurck. Am Kriegsende zhlte der Verein noch 160 Mitglieder. Die Haupt-versammlung am 16. Februar 1919 stand ganz im Zeichen eines zielbewuten Wiederaufbaues. Der Vorstand mute neu gebildet werden. Das Amt des ersten Vorsitzenden bernahm Toni Weis, das Amt des Oberturnwarts Max Michalski. Das Vereinsleben bte schnell wieder die alte Anziehungskraft aus. Zwei prchtige, verdienstvolle Turner wurden zu frh abberufen: Alfred Nubaum und Toni Weis. Die Spitze des Vereins blieb in der Folgezeit sehr bestndig. Bis zur Verschmelzung amtierten noch als 1. Vorsit-zender Willi Ruhrberg, Hugo Decker und Hans Knop, als Ober-turnwart die ganzen Jahre Max Michalski, der nur einmal noch kurze Zeit von Peter Katzbach abgelst wurde. Der Turnbetrieb gewann an Breite und Vielseitigkeit. Auch zeigten sich besondere Leistungen. Faustball und Schlagball fanden Aufnahme. 1920 war das Interesse fr die Turnspiele so gro, da eine besondere Spielabteilung gebildet werden mute, die 7 Faustball- und 2 Schlagball-Mannschaften melden konnte. Die Leitung des Spielbetriebs bernahm Erich Benninghoven. 1928 wurde die 1. Faustballmannschaft sogar Gaumeister. Der Spielbetrieb erweiterte sich 1922 um das Handballspiel. Treibende Krfte waren hier Otto Gro-Selbeck und Gerhard Lottmann. Schon 1924 wurden die Handballer in die Reihenspiele eingegliedert. Die Erfolge blieben nicht aus. Mehrmals wurde der AIIg. Turnverein erster oder zweiter Gausieger. Zu den Meisterschaftsspielen gesellten sich viele und schne Freund-schaftsspiele.1923 entstand auch eine Schwimmabteilung, die sogar eine Wasserballmannschaft auf die Beine brachte. Erster Schwimmwart war August Gnther. 1924 stieg die Mitgliederzahl auf ber 300. Eine Vereinsfahne wurde angeschafft. Der Turnbe-trieb erfuhr 1927 eine Erweiterung durch die Bildung einer Mdchenabteilung, die anfnglich nne Peweling, nachher jahrelang und mit Erfolg Frau Fritz Fechner leitete. Auch das Turnerwandern erfuhr eine planmige Pflege. 8 Jahre lang beklei-dete Otto Vogelsang das Amt des Wanderwarts. Eine Jugendabteilung entstand

    1. Handballmannschaft 1925 V. I. n. r.: W. Kampmann, F. Schmidt, E. Benninghoven, G. Lottmann,A. Buren, H. Ambrosius, E. Butz, P. Mertens, H. Creutz, A. Grgen, K. Benninghoven

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  • 1924 unter Albert Prtorius; spter waren Willi Pieper und Hans Ambrosius die Leiter.Die Leichtathletik entwickelte sich ebenfalls gut. Erster Sportwart war B. Streidl. Viele Veranstaltungen wurden besucht, beachtliche Erfolge errungen. Die Strke waren die Staffeln. Herausragend die 3x1000-m-Staffel, die der Verein sogar dop-pelt besetzen konnte. In bester Erinnerung ist u. a. noch der Sieg ber starke Gegner wie Barmer TV 46 und Bonner TV beim Kreisturnfest des Kreises 8 b Rheinland der DT in Remscheid. Damals lief die Staffel in der Besetzung: Ambrosius, Pieper, Herzogenrath. Selbst an der bekannten Rheinstaffel, die Lang-, Mittel- und Kurz-streckenlufer sowie Radfahrer verlangte, wurde teilgenommen. Jhrlicher Hhe-punkt war die Hildener Turn- und Sportwoche. Hier war der Allg. Turnverein stets mit groem und starkem Aufgebot zur Stelle, errang die Mehrzahl der Siege und bot im Gesamtergebnis jeweils die beste Vereinsleistung. Im Jahr 1928 erreichte der Verein mit 425 Mitgliedern seinen hchsten Stand.1930 wies der Allg. Turnverein 40 Tennisinteressenten auf. Das veranlate die Hauptversammlung am 26. April 1930, den Turnrat mit der Organisation einer

    Tennisabteilung zu beauftragen. Der Plan, eine Tennisanlage im Kronengarten zu schaffen, scheiterte. Nach vielen berlegun-gen und gegen starken Widerstand innerhalb des Vereins gelang es im Krisenjahr 1931, von der Stadt Gelnde fr zwei vereins-eigene Tennispltze zu bekommen. Die Finanzierung erfolgte durch Rckgriff auf den Turnhallenbaufonds. Das Gelnde war ein regelrechtes Sumpfloch, das erst einmal angeschttet, planiert und befestigt werden mute, ehe darauf Tennispltze angelegt werden konnten. Also ein schweres Beginnen fr die wenigen Idealisten. Durch persnlichen Einsatz und Opferbereitschaft ein-zelner Mitglieder gelang das Vorhaben. Der erste Tennisobmann Willi Frisch (der leider aus dem Krieg nicht zurckkehrte) hat bei der Bewltigung der Aufgabe eine seltene Einsatzfreudigkeit und vorbildliche Haltung bekundet. Nicht zu vergessen auch die Leis-tung des Kassenwarts Paul Schwerdt, der selbst nicht einmal der

    Tennisabteilung angehrte. Zur Tennissaison 1932 fand die Einweihung der Anlage statt. Sie brachte der Abteilung einen sichtbaren Auftrieb. Am 3. Juli 1933 errang sie schon die Meisterschaft des Niederbergischen Bezirks. August Grgen konnte sogar zu den DT-Meisterschaften nach Weimar entsandt werden. Ihren Hhepunkt

    1. Sieger der 4 x 100-m-Jugend-Staffel auf dem Gaufest 1925

    V. I. n. r.: W. Kirchhoff, H. Ambrosius, H. Frauenhof, H. Rausch.

    36

  • erlebte die junge, erfolgrei-che Tennisabteilung im Allg. Turnverein am 19./ 20. August 1933, als sie das Gauturnier der Deutschen Turnerschaft ausrichtete. Hierfr wurden alle sechs Pltze der Gesamt-anlage bentigt. Es war das zahlenmig grte berrt-liche Turnier, das bis dahin auf der Platzanlage an der Wald-schenke ausgetragen wurde.Das Vereinsleben der ATVer war ohne die planmige Pflege der Geselligkeit nicht denkbar. Jahrelang trafen sich jeden Sonntag 70 bis 80 Mitglieder in der Krone zum gemtlichen Beisammensein, wobei die bekannte Kapelle Buren tatkrftig mitwirkte. Unvergessen bleiben auch die schnen Winterfeste, bei denen Turner und Turnerinnen Proben ihres Knnens ablegten. Besonders die Turnerinnen trugen zur Programmgestaltung wesentlich bei. Auch auf die unzhligen Turnerkneipen in der Krone oder in den unteren Rumen der Gaststtte Peter Klein mochte keiner verzichten. Das gesellschaftliche Ereignis war das alljhrliche Kostmfest des Vereins im Reichshof mit seinen stilechten Dekorationen von Heinrich Creutz und Albin Riedel.Da der Allg. Turnverein mit seinem Anhang bei allen turnerischen Festen und Veranstaltungen - insbesondere auch bei den groen Deutschen Turnfesten - eine mglichst groe Teilnehmerzahl stellte, war eine Selbstverstndlichkeit. Allemal kamen die Teilnehmer mit einem reichen Erleben, vielfach auch mit einem Sieger-kranz, nach Hause. Heute noch blicken die ehemaligen ATVer auf Leipzig (1913), Mnchen (1923), Kln (1928) und Stuttgart (1933) mit stolzer Freude zurck.Als die Verschmelzung der beiden Hildener Turnvereine 1933 zur Debatte stand, hielt der Allg. Turnverein zwei besondere Versammlungen am 23. und 30. Septem-ber 1933 in der Krone ab. Hier wurde nach reger Aussprache dem Zusammen-schlu zugestimmt.

    Teilnehmer des ATV an der Hildener Turn- und Sportwoche 1927

    37

  • Die Teilnehmer am Deutschen Turnfest 1928 in Kln.

    Landesturnfest Rheydt1930.

    38

  • Kreisturnfest Hilden 1934

    Landesturnfest Aachen 1934

    Zum ersten Male gemeinsam als HAT 1864Wem Gott will rechte Gunst erweisen,

    den schickt er in die weite Welt

    Franz Stemmler und seine Turner.

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  • 1934-1944

    Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864Die Jahre 1933/34 brachten einen entscheidenden Wendepunkt in der Hildener Turngeschichte. Die beiden Brudervereine, die mehr als 20 Jahre lang getrennt marschiert waren, aber zu den gleichen Zielen strebten, fanden sich - unter dem Druck des NS-Regimes - wieder zusammen. Die in Vorverhandlungen getroffenen Vereinbarungen wurden in der Hauptversammlung am 4. November 1933, die von 154 Mitgliedern besucht war, gebilligt. Man einigte sich nach einigem Hin und Her auf den Vereinsnamen:

    Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864.Beide Vereine brachten wertvollen Besitz mit in die Ehe, der eine den Sportplatz, der andere die Tennisanlage. Der neue Verein zhlte 480 Mitglieder. Als Vereinslokal diente der Reichshof. Vereinbarungsgem mute erstmalig der Vorsitzende (Ver-einsfhrer) aus den Reihen des ehemaligen Hildener Turnvereins, der Oberturnwart aus den Reihen des ehemaligen Allgemeinen Turnvereins stammen. Jedes Jahr sollte ein gegenseitiger Wechsel stattfinden. Demzufolge wurde im ersten Jahr Franz Ben-dokat Vereinsfhrer und Sepp Werner Oberturnwart.

    Die Turnerinnen-Abteilung im Jahre 1940.

    Der Leiter Heinz Michalski wird Soldat.

    40

  • 1934 fand in Hilden wieder das Kreisturnfest der Niederberger statt. Erstmalig unter dem neuen Namen, aber auch erstmalig mit politischem Einschlag. Eine Saarriege war zu Gast. Unser Sportplatz an der Hochdahler Strae diente als Festgelnde. Als technischer Leiter brachte der Oberturnwart Sepp Werner diese Groveranstaltung souvern unter Dach und Fach.Im zweiten Jahr nach dem Zusammenschlu bernahm Rechtsanwalt Hans Knop (der sptere Stadtdirektor) die Fhrung und August Flaskamp das Amt des Ober-turnwarts. Nicht alle Erwartungen erfllten sich, die man von der Verschmelzung erhofft hatte. Auch die Bindung an die Herkunft der Fhrungskrfte erwies sich als unglcklich. Sie wurde wieder aufgehoben. Von 1936 bis 1939 lag das Amt des Vereinsfhrers in der Hand von Josef Nicolin, der von Benrath nach Hilden gekom-men war. Er bewies in diesen Jahren viel Tatkraft. In der gleichen Zeit bewhrte sich Franz Stemmler als Oberturnwart. Die Mitgliederversammlung am 6. Mai 1939 beauftragte erneut Franz Bendokat mit der Leitung des Vereins, der seinerseits als Oberturnwart August Flaskamp einsetzte.Eine gesunde Fortentwicklung war dem neuen Vereinsgebilde nicht beschieden. Im Jahr 1939 brach erneut ein Krieg aus, der naturgem alle Arbeit hemmte. Gleich zu Kriegsbeginn wurden die Turnhallen beschlagnahmt. Nach der Verlegung der Fronten gab die Wehrmacht die Turnhallen wieder frei. Der Vereinsbetrieb konnte in

    Einige Teilnehmer am Deutschen Turnfest 1938 in Breslau. K.O. Schmitt, Robert Klein, W. Hammer, W. Breuer, Erwin Krengel, Ewald Kremer.

    41

  • bescheidenem Umfang weitergehen. Die Abgnge zum Militr waren zwar nicht so sprunghaft wie im ersten Krieg, huften sich aber von Monat zu Monat. Jetzt wurde auch Politik in die Vereine hineingetragen. In den Mitgliederversammlungen muten die Besucher eine politische Schulung ber sich ergehen lassen.Der Sportplatz an der Hochdahler Strae machte Sorgen. Die Beschdigungen nah-men berhand, weil die Aufsicht fehlte. Im Zuge der Kriegsforderungen wurde das zwei Morgen groe Gelnde auerhalb des Spielfeldes an die Deutschen Eisenwerke AG verpachtet. Das Werk errichtete hier Baracken als Unterkunft fr die zugewiese-nen Kriegsgefangenen. Mit der Dauer des Krieges verringerte sich die Zahl der Mn-ner immer mehr. Nur noch die ganz Jungen, die Alten und Frauen blieben brig und waren im Vereinsleben etwas wirksam. Durch Rundschreiben und Feldpostpckchen wurde die Verbindung mit den Soldaten aufrecht erhalten. Mittlerweile hemmte die stndige Fliegergefahr das ganze Leben. So zog sich alles hin bis zum bitteren Ende. 145 Mitglieder waren zum Kriegsdienst eingezogen. 42 kehrten nicht wieder zurck.

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  • 43

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  • Die NachkriegsjahreDie Schrecknisse des Krieges hatten aufgehrt. Trotz allem, was geschehen, war der alte Turnergeist lebendig geblieben. Allmhlich kehrten unsere Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft heim. Aber noch gab es keinen geruhsamen Wiederauf-bau. Zunchst durchstanden wir alle eine turbulente Zeit mit vielen Sorgen. Die Besatzungsmacht beschlagnahmte unseren Sportplatz, ebenso die Tennisanlage, griff auch in das Vereinsleben ein. Seine Wiederaufnahme war von der Erlaubnis der Besatzungsmacht abhngig. Kein ehemaliger Panzergrenadier durfte Vereins-voritzender sein. Wir hatten Glck: Franz Bendokat konnte bleiben. Willi und Maria Schwarzwald konnten als erste den Turn- und Spielbetrieb mit der Jugend wieder aufnehmen. Auf unserem Sportplatz wurde vorab das Spielfeld freigegeben. Jetzt dienten die Baracken der Behrde zur Unterbringung der Flchtlinge aus dem Osten. Der Verein beschrnkte sich auf die Herrichtung des Umkleide- und Brauseraums. Doch auch dieser wurde bald wieder fr die Flchtlingsfamilien beschlagnahmt.Ein festes Vereinslokal bestand schon seit Kriegsausbruch nicht mehr. Bei der Wiederaufrichtung des Vereins 1946 whlte man die Wirtschaft Grgens (frher Mudersbach) als Vereinslokal. Sie ist es bis 1951 geblieben. Bei der Neuregelung des Vereinslebens entschieden wir uns fr den gemischten Verein, ein Gefge, wie es bei uns seit eh und je bestanden hatte. Inzwischen gaben wir uns eine neue Sat-

    1945-1964

    Aus den Anfngen nach dem Kriege 1939-1945.

    Kreisturnfest 1947 in Solingen-Wald.

    44

  • zung. 1946 erlitt der Verein einen schmerzlichen Verlust. Es starb der verdienstvolle Vorsitzende Franz Bendokat, der 22 Jahre fhrend ttig war und die turnerische Vergangenheit in Hilden mageblich mitgeprgt hatte. Einen wrdigen Nachfolger fand der Verein in der Person von Heinrich Reinartz, einem bewhrten Turner, der auch im ffentlichen Leben hochgeachtet war. Am 4. Mai 1947 wurde der langjh-rige Oberturnwart August Flaskamp zum Ehrenmitglied ernannt, der seit 1897 dem Verein angehrte und sich um das Turnwesen groe Verdienste erwarb. Immer mehr lockerte sich die Beschlagnahme. Zwei Tennispltze wurden freigegeben, die wir mit dem HTC Rot-Wei bis 1949/50 gemeinsam benutzten. 1948 kam die Wh-rungsreform. Der Verein verlor rd. 16.000 Reichsmark. Also hie es wieder einmal: Von vorne anfangen! Das 85-jhrige Stiftungsfest brachte nach der Festwoche im Mai einen beachtlichen Aufschwung. Der Kassenwart konnte 530 Mitglieder melden. Wir waren der drittgrte Verein des Niederbergischen Turnkreises geworden. Die Frage der Umkleide- und Waschgelegenheit auf dem Sportplatz wurde 1951 durch Verlegung des Vereinslokal in den Bergischen Hof gelst.Im Mai 1951 ehrte man wieder zwei groe Idealisten durch Verleihung der Ehren-mitgliedschaft: Fritz Walter und Max Michalski. Viele Jahre hatten beide unter

    Teilnehmer am Deutschen Turnfest Hamburg 1953

    45

  • schwierigen Umstnden an verantwortungsvoller Stelle gestanden. Vier Monate spter mute uns Fritz Walter schon fr immer verlassen.Die Tennisabteilung fand von Monat zu Monat mehr Zuspruch. Ihre Umkleide-mglichkeit entsprach nicht mehr den Anforderungen. So entstand 1952 durch eigene Arbeit und durch private Stiftungen (insbesondere von Walter Wiederhold)

    das Turner-Waldheim. Dabei verdankten wir auch vieles der persnlichen Initiative des damaligen Stadtdirektors Hans Beaujean. Erneut erlebten wir einen Streich der Besatzungs-macht. Sie vermietete fr alle mglichen Zwecke unseren Sportplatz. Zu alledem mu-ten wir schweigen, um eine vollstndige Beschlagnahme zu verhten. Am 1. Januar 1953 gab es Zuwachs. Der Vfl 05, der vornehmlich Leichtathletik betrieb, trat der Hildener Allg. Turnerschaft von 1864 bei. Von einer Konzentration der Krfte

    versprach man sich Fortschritte.Beim Vfl 05 hatte sich Ernst Schlossarek jahrelang bestens bewhrt, so da er fr das bernommene Amt des Leichtathletikwarts in der Hildener Allg. Turnerschaft von 1864 die ntigen Voraussetzungen mitbrachte. Bemerkenswert, da auch der damalige Hildener Brgermeister Gies zum Mitgliederkreis des Vfl 05 gehrte und jahrelang Mitglied der HAT war. In das Jahr 1953 fiel auch das Deutsche Turnfest in Hamburg, das 33 Turner und Turnerinnen des Vereins besuchten. Von 7 Wettkmp-fern wurden 6 Sieger. Gnter Skibbe wurde Zweitbester des Rheinischen Turnerbun-des im Zwlfkampf, Die Mitgliederversammlung am 29. Juli 1953 genehmigte neue Satzungen. Den Auftakt zum 90-jhrigen Vereinsjubilum bildete der denkwrdige Landesturntag im Frhjahr 1954 im Reichshof, den wir fr den Rheinischen Tur-nerbund ausrichteten. Die eigentliche 90-Jahr-Feier fand in der Festwoche vom 8. bis 16. Mai 1954 statt. Der Verlauf war in jeder Weise zufriedenstellend. Kurz vorher

    Vorstand und Turnrat beim 90jhrigen Jubilum

    46

  • war der Ehrenvorsitzende Louis Breuer gestorben. Der Verein zhlte an seinem 90. Geburtstag 700 Mitglieder. Der Aufschwung der Tennisabteilung machte eine Erweiterung der Platzanlage dringend notwendig. Das geschah stufenweise. 1953 entstand der dritte Platz, 1954 der Anbau einer Terrasse an das Turner-Waldheim, 1955 wurde der vierte Platz angemietet, 1956 entstand der fnfte Platz, ebenfalls die Vergrerung des Waldheims. So stand der Tennisabteilung eine schne, voll-kommene Anlage zur Verfgung. Ihre Mitgliederzahl betrug damals fast 300. Unter dem Titel 25 Jahre Tennis in der Hildener Allg. Turnerschaft von 1864 schuf Dr. Herbert Bren 1955 ein wertvolles Erinnerungsheft. Allen Interessenten ist zu emp-fehlen, diesen Bchlein noch einmal zur Hand zu nehmen. Dr. Herbert Bren war es auch, der die Abteilung nach dem Zusammenbruch (in Gemeinschaft mit Frau Erika Stemmler) wieder ins Leben rief. Vergessen wir auch nicht die groen Verdienste von Eugen Frisch, Hans-Joachim Schoeps, Paul Kaldenhoff, Bernd Thewalt und anderen.Die Beschlagnahme des Sportplatzes - wir nennen ihn Jahnkampfbahn - wurde am 26. April 1956 aufgehoben. Bis zur Klrung der Entschdigungs-frage und bis zur Instandset-zung war es ein mhsamer Weg. Mit der Herrichtung der Anlage wurden auch Umklei-derume, Brauseanlage und Platzwartwohnung geschaffen. Am 30. Juli 1958 war Richtfest, einige Monate spter Einwei-hung. Die Stadt Hilden besitzt fr ihre Schulen nur einen Sportplatz. Wir erklrten uns deshalb bereit, unseren Platz der Stadt fr den Turn- und Sportbetrieb der Schulen gegen ein entsprechendes Entgelt zur Verfgung zu stellen. 1956 trat ein Wechsel im Amt des Oberturnwarts ein. Sepp Werner, der den verantwortungsvollen Posten fnf Jahre zur vollsten Zufriedenheit bekleidete, wurde abgelst durch Erich Benninghoven. 1957 pachtete der Verein eine Skihtte in der Nhe von Brilon-Wald. Die Skiabteilung richtete die

    So war es jeden Morgen, vor dem Wettkampf schnell ein Blick in die Siegerliste: Wo stehe ich? Techn. Leiter und Aktive beim Deutschen Turnfest 1963 in Essen

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  • Htte in selbstloser Weise wohnlich her und hat im Winter das alleinige Benut-zungsrecht. Durch hufige Fahrten ins Sauerland und durch Verhandlungen an Ort und Stelle schuf Erich Benninghoven die Voraussetzungen zur Errichtung der Htte. Im Sommer konnten auch andere Vereinsmitglieder die Htte benutzen. Um den Skisport macht sich der Abteilungsleiter Jak. Kammelter verdient, der von seinem Bruder Hans tatkrftig untersttzt wird. Schon 1930 hatte der im Krieg gebliebene Willi Frisch bei uns den Skisport eingefhrt. Sein Bruder Eugen bemhte sich 1948 um den Wiederaufbau. Fr den Turnbetrieb fiel das Helmholtz-Gymnasium aus. Der ganze Betrieb mute auf zwei andere Hallen verteilt werden. 1958 fand in Mnchen wieder ein Deutsches Turnfest statt, das wir mit 55 Mitgliedern besuchten. Mancher Teilnehmer hatte schon die Fahrt 1923 nach Mnchen mitgemacht. Von 22 Wett-kmpfern errangen 17 den Siegerkranz. Die Musterriege der Turnerinnen wurde mit sehr gut bewertet.Am 30. Juli 1960 starb das langjhrige Vorstandsmitglied Emil Bren. Einmalig sein Wissen auf berfachlichem Gebiet, unvergessen sein wertvoller Rat. Ihm folgte am 6. April 1961 der seit 15 Jahre amtierende Vorsitzende Heinrich Reinartz. Einen groen Teil seiner Schaffenskraft widmete er der Turnbewegung. Seinen Verein leitete er erfolgreich durch die schicksalsschweren Nachkriegsjahre. Er hat es auch verstanden, die innere Bindung der Mitglieder herzustellen und alle zu einer wahren Gemeinschaft zusammenzuschlieen. Zwei Monate spter erreichte uns eine neue Hiobsbotschaft. Max Michalski war seinem schweren Leiden erlegen. Hier fehlt der Raum, um die einmaligen Verdienste wiederzugeben, die er sich in vielen Jahrzehn-ten erwarb. So verlor der Verein innerhalb von 10 Monaten drei wertvolle Vor-standsmitglieder. Als Kassenwart trat Heinz Michalski die Nachfolge seines Vaters an. Zum Vorsitzenden wurde Paul Kaldenhoff gewhlt, der sich mit Erfolg bemhte, das im Vereinsnachruf fr Heinrich Reinartz gegebene Versprechen einzulsen und im Sinne des groen Vorgngers weiterzuarbeiten. Das Amt des zweiten Vorsitzen-den bernahm Bernd Thewalt. Erstmalig startete der Verein zur Bekundung der Ver-bundenheit mit seinen verdienten Mnnern und Frauen zu einer Jubilarfahrt an den Hengstey-See. Fr alle Teilnehmer war die Fahrt - von Erich Benninghoven geleitet - ein nettes Erlebnis. Angeregt durch frhere Wnsche gelang es dem Verein, ab Mrz 1963 eine Vereinszeitung herauszugeben. Sie trug den Titel: Turnen, Sport, Spiel. Das Amt des Schriftleiters bernahm Herbert Wetzig. Die Vereinszeitung bedeutet innerhalb der groen Vereinsfamilie eine wertvolles Bindeglied und strahlt auch nach auen hin eine starke Werbekraft aus. Oberturnwart Erich Benninghoven

    Vereinszeitung Mai/Juni 1964 Heft 8

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  • erkrankte pltzlich so schwer, da er sein Amt zur Verfgung stellen mute. Die Vertretung bernahm dankenswerterweise der 79-jhrige Sepp Werner, der frher den Posten schon bekleidet hatte. Die Hauptversammlung 1963 fand nach lan-gem Suchen einen Nachfolger in der Person von Ernst Schlossarek, der aus seinem frheren Wirkungskreis im Vfl 05 und als ehemaliger Vereinsleichtathletikwart sehr viel Erfahrung mitbrachte. Das Amt des Oberturnwarts erfordert eine besondere Eignung. Der Oberturnwart hat nicht nur dem gesamten technischen Vereinsbetrieb vorzustehen, er mu auch eine glckliche Hand haben in der Menschenfhrung und Massenlenkung. Erich Benninghoven und seine Vorgnger haben diese Vorausset-zungen erfllt, haben alle Wirren und Wogen der Nachkriegszeit gemeistert und wesentlich dazu beigetragen, das Vereinsgefge innerlich wie uerlich zu festi-gen. In jene Zeit fallen die Vorbereitungen fr das Deutsche Turnfest in Essen. Als Festturnwart hatte Sepp Werner gute Vorarbeit geleistet, die Ernst Schlossarek in Essen zum guten Ende fhrte. Wir stellten 90 Festteilnehmer, 66 beteiligten sich am Wettkampf, 64 wurden Sieger, davon 7 Turnfestsieger. Mit diesen Zahlen belegten wir innerhalb des Rheinischen Turnerbundes die 8. Stelle.Seit 1960 war die Bildung einer Ruderabteilung im Gesprch. Sie sollte ihre Bleibe im Bootshaus in der Volkserholungssttte Unterbacher See bekommen. Das Vorhaben konnte aber nicht verwirklicht werden, weil der Zweckverband Volkserho-lungssttte Unterbacher See nachtrglich doch kein Gelnde zur Verfgung stellen wollte. Schade um die vergebliche Arbeit, die sich der Vorstand gemacht hatte.Als sich der Verein fr Schwimmsportfreunde Hilden 51 im vergangenen Jahr auflste, traten der Hildener Allg. Turnerschaft von 1864 einige Schwimmer und Schwimmerinnen bei, die nun bemht sind, in Gemeinschaft mit anderen schwimm-freudigen Mitgliedern den Schwimmbetrieb innerhalb des Vereins wieder aufzu-bauen. Mit der Leitung ist Heinz Metzmacher betraut, der langjhrige Schwimmwart der SSF 51.Der Handball hat bei uns den Fuball abgelst. Bei der Zusammenlegung 1933/34 brachten beide Vereine eine starke Handballabteilung mit. Allerdings trat der Leis-tungsanstieg nicht in dem erwarteten Umfang ein. Aber der Krftevorrat war so gro, da wir eine Anzahl Senioren- und Jugendmannschaften aufstellen konnten. Heute verfgen wir ber 3 Senioren-, 2 Jugend- und 1 Schlermannschaft, dazu die erforderliche Anzahl Schiedsrichter. Bewhrte Leiter waren: Gerh. Lottmann, Kurt Zimmermann, Kurt Benninghoven, Hans Schwan. Besondere Erfolge errangen

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  • die Jugendmannschaften, die unter dem langjhrigen Leiter Willi Schwarzwald sen. verschiedentlich die Gruppen- und Kreismeisterschaft errangen.Wie schon erwhnt, kam 1953 durch den bertritt des Vfl 05 eine Anzahl junger Leichtathleten in unseren Verein, wodurch bei uns ein alter Turnzweig als selbstn-dige Abteilung wieder auflebte. Die Abteilung entwickelte sich zusehends, verfgte ber eine groe Anzahl tchtiger Krfte und zhlte zu den strksten Vertretern des Leichtathletikkreises Solingen. Den steilen Aufstieg in der Leichtathletik, in der Breite wie in der Spitze verdanken wir in erster Linie Studienrat Heinz Quandt, der der Abteilung jahrelang ein tatkrftiger und erfolgreicher Leiter war. Als Nachfol-ger stand Studienrat Dr. Herbert Riedel der Abteilung als Leiter vor, der von Erhard Kynast untersttzt wurde.Das Turnen ist unser ltestes und zugleich auch grtes bungsgebiet. Es ist nicht gleichzusetzen mit reinem Gerteturnen und hat nun schon vier Generationen als Fundament gedient. Seine Vielfalt, nach neuesten Erkenntnissen betrieben, spricht alt und jung, Mnner und Frauen, als volkstmliche Leibesbung an. Fr das Turnen der Kinder waren 1964 Maria Schwarzwald und Anneliese Wittenberg verantwort-lich, fr das Mnnerturnen Willi Buscher, fr Frauenturnen Maria Mller, fr Faust-ball Fritz Balke, fr Prellball Heinz Zielke, fr Gymnastik Maria Schwarzwald.Man hat es der Hildener Turnerschaft von 1864 stets hoch angerechnet, da sie bei der Frderung der Leibesbungen an den Schranken des Vereins nicht Halt machte. Obschon es in den eigenen Reihen wahrlich Arbeit genug gab, stellte sie zu allen Zeiten bewhrte Krfte bereitwilligst fr die Aufgaben der Verbnde ab. So ist der Turnrat des Gaues Niederberg ohne die geschtzten Mitarbeiter des Jubelvereins nicht denkbar. 1964 stellten sich Maria Schwarzwald, Anneliese Wittenberg und Volker von Ekeris dem Turngau zur Verfgung. Der Rheinische Turnerbund holte sich sogar seine beiden letzten Finanzminister aus Hilden: Heinrich Reinartz von 1948 bis 1961, Bernd Thewaldt seit 1961. Heinrich Reinartz gehrte sogar dem Wirt-schaftsausschu des Deutschen Turnerbundes an.Im Tennis-Verband Niederrhein wirkten mit: Hans Joachim Schoeps und Adolf Piel, im Tennis-Kreis Berg. Land A. Piel, Karl-Heinz Herfs und H. J. Schoeps.Zum 100-jhrigen Jubilum fand die HAT auf dem Gabentisch eine neue, prachtvolle Vereinsfahne. Sie wurde entworfen und ausgefhrt von der Bonner Fahnenfab-rik. Die Vorderseite zeigt neben dem Vereinsnamen das Hildener Stadtwappen als Zeichen der Verbundenheit des Vereins mit der Heimatstadt und ihrem Brgertum.

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  • brigens stammt der Entwurf des Hildener Stadtwappens von unserem frheren Ehrenvorsitzenden P. Wymar (siehe hierzu Geschichte des Wappens, Seite 14). Auf der Rckseite des Fahnentuchs versinnbildlicht ein groes Turnerjugendkreuz den alten Wahlspruch: Frisch, frhlich, fromm, frei. Noch heute wird die Fahne im Ver-einsarchiv hinter Glas aufbewahrt.Den Streifzug durch das hundertjhrige Vereinsgeschehen haben wir beendet. Dabei konnten wir nur den ueren Rahmen unserer Gemeinschaft aufzeichnen. In diesen Rahmen fgen sich mosaikartig die vielfachen bungszweige in Gestalt der Abteilungen ein. Nur wenig haben wir ber das Abteilungsleben sagen knnen. Dazu fehlte der Raum.Mit Genugtuung stellten wir fest, da der Verein seinen ursprnglichen Zielen stets treu geblieben ist. Gewi haben die jeweiligen Zeitverhltnisse das Vereinsleben einmal frdernd, ein andermal hemmend beeinflut. Aber zu allen Zeiten hat sich das gesunde Streben nach krperlicher und sittlicher Ertchtigung, in lebensfroher

    Die Einweihung der Skihtte der HAT 64 am 12. Dezember 1957

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  • Gemeinschaft, frei von allen beruflichen, politischen und konfessionellen Bindungen, als bester Dienst am deutschen Volk erwiesen.So stehen die Tore der Hildener Allg. Turnerschaft von 1864 fr jedermann weit offen, vom Enkelkind bis zum Grovater. Die Leistung und der Sieg bedeuten uns viel. Unser grter Stolz ist jedoch die Heranfhrung der breiten Masse an die Quel-len der Leibesertchtigung.Dankbar gedenken wir der vielen Idealisten, die den Verein durch alle Fhrnisse steuerten. Sie waren die rechten Mnner und Frauen am recht