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Klausur

• 23.07.2015 um 14:50 - 16:20 Uhr im HSZ/304/Z

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Ist seelischer Schmerz notwendiger Teil des „guten Lebens“?

www.wireheading.com: Nein!

THE WIRED SOCIETY•Within a few centuries, it will be technically if not ideologically feasible to abolish suffering of any kind. If we wish to do so, then genetic engineering and nanotechnology can be used to banish unpleasant modes of consciousness from the living world. In their place, gradients of life-long, genetically pre-programmed well-being may animate our descendants instead. Millennia if not centuries hence, the world's last aversive experience may even be a precisely dateable event: perhaps a minor pain in an obscure marine invertebrate.         Far-fetched? Right now, the abolitionist project sounds fanciful. The task of redesigning our legacy-wetware still seems daunting. Rewriting the vertebrate genome, and re-engineering the global ecosystem, certainly pose immense scientific challenges even to a technologically advanced civilisation. •The ideological obstacles to a happy world, however, are more formidable still. For we've learned how to rationalise the need for mental pain - even though its nastier varieties blight innumerable lives, and even though its very existence will soon become optional.

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Vorlesung XII

Lebensqualität und Wohlbefinden…und der an Paradoxien reiche Weg dorthin

Prof. Dr. Jürgen Hoyer

•Dresden, 16. Juli 2015

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Lebensqualität in Dresden und drumherum

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manager-magazin 12/2005 Folie 7

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Etwas differenzierter (aus Managersicht)

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manager-magazin 12/2005 Folie 8

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Vorbemerkung: Lebensqualität & Wohlbefinden (I)

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Lebensqualität

Wohlbefinden

Folie 9

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Lebensqualität (z.B. per WHO-QoL):

• physisches Wohlbefinden• psychisches Wohlbefinden• soziale Beziehungen• Umwelt

vgl. Kriterien der Gesundheit

Wohlbefinden (subjective well-being; SWB)

• positive Emotionenin hohem Ausmaß

• negative Emotionenin geringem Ausmaß (≠ keine)

• Lebenszufriedenheit

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Vorbemerkung: Lebensqualität & Wohlbefinden (II)(Begriffe nicht klar voneinander getrennt)

affektiv

kognitiv

affektivkognitiv

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Warum wird Lebensqualität gemessen?

• Gesundheitsbezogene LQ gewinnt zunehmendes Interesse in der klinischen Praxis und Forschung

• Häufig in Studien zur Medikamentenzulassung

• Zum Vergleich des Erfolges therapeutischer Verfahren

• Verständnis für die Sichtweise chronisch kranker Patienten

• Patientenperspektive rückt mehr in den Mittelpunkt

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Wie wird der Nutzen einer Therapie (eines Arzneimittels) gemessen?

• In naheliegenden, gut quantifizierbaren natürlichen Einheiten (z.B. in m, cm, mm, g, kg, Sekunden, Stunden, Tage, prozentual, absolut)?

• Veränderungen bei künstlichem Score, wenn eine direkte Beobachtung/ Messung nicht möglich ist (z.B. MMST bei Alzheimer)?

• In „erfolgreich behandelten Fällen“ (möglich bei akuten Erkrankungen)?

• In gewonnenen Lebensjahren? (Problem: Messbarkeit, Lebensjahre nicht gleichgewichtig)

• In Erhöhung der Lebensqualität? (d.h. Berücksichtigung der Patientensicht)

• In Nutzwerten (= Kombination aus Lebenserwartung und LQ, z.B. QALYs)?

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Messung: WHOQOL (Angermayer, Kilian, Matschinger; 2000; insges. 26 Items)

Jeweils bezogen auf die letzten 14 Tage:1 2 3 4 5

•Wie würden Sie Ihre Lebensqualität beurteilen? •Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Gesundheit? •Wie gut können Sie Ihr Leben genießen? •Betrachten Sie Ihr Leben als sinnvoll? •Wie gut können Sie sich konzentrieren? •Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrem täglichen Leben? •Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitsfähigkeit? sich selbst? Ihren persönlichen Beziehungen? Ihrem Sexualleben? den Beförderungsmitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen? •Wie häufig haben Sie negative Gefühle wie Traurigkeit,Verzweiflung, Angst oder Depression?

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Das deskriptive EQ-5D-System

5 Dimensionen mit jeweils 3 möglichen Antwortlevels

•Beweglichkeit / Mobilität1. Keine Probleme herumzugehen2. Einige Probleme herumzugehen3. Ans Bett gebunden

•Für sich selbst sorgen1. Keine Probleme, für sich selbst zu sorgen2. Einige Probleme, sich selbst zu waschen oder sich anzuziehen3. Nicht in der Lage, sich selbst zu waschen oder sich anzuziehen

•Allgemeine Tätigkeiten1. Keine Probleme, den alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen2. Einige Probleme, den alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen3. Nicht in der Lage, den alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen

•Schmerzen / Körperliche Beschwerden1. Keine Schmerzen oder Beschwerden2. Mäßige Schmerzen oder Beschwerden3. Extreme Schmerzen oder Beschwerden

•Angst / Niedergeschlagenheit1. Nicht ängstlich oder deprimiert2. Mäßig ängstlich oder deprimiert3. Extrem ängstlich oder deprimiert

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Einteilung der Instrumente (I)

Profilinstrumente• tragen der Tatsache

Rechnung, dass Gesundheit mehrdimensional ist

• ermitteln für jede Dimension (z.B. psychische, physische, soziale Gesundheit) getrennte Werte

• Aggregation der Werte nicht möglich, da Gewichte zwischen den einzelnen Dimensionen nicht bekannt

• Beispiele: SF-36

Indexinstrumente• Zusammenfassung aller

Indikatoren zu einer einzigen Kennzahl

• Beispiele: EQ-5D (EuroQol)

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Einteilung der Instrumente (II)

Krankheitsspezifische Instrumente

• sind für eine spezielle Erkrankung konzipiert

• sind i.d.R. als Profilinstrumente konzipiert

• Beispiele: Die Zahl dieser Messinstrumente geht in die Tausende

Krankheitsübergreifende (generische) Instrumente

• sind unabhängig von der Erkrankung konzipiert worden, d.h. sie können bei allen Fragestellungen im Gesundheitswesen eingesetzt werden

• Beispiele: SF-36, EQ-5D (EuroQol)

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DALY & QALY (I)

DALY = disability-adjusted life years • wird für eine Krankheit als Index ihrer Konsequenzen berechnet (burden of

disease)• kombiniert zwei Folgen einer Krankheit:

verlorene Lebensjahre (YLL; years of life lost) Lebensjahre mit Funktionseinschränkung (YLD;

years of life lived with disability)

DALY = YLL + YLD hohe Werte sind schlecht

(genaue Berechnung: http://www.who.int/healthinfo/boddaly/en/)

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DALY & QALY (II)

QALY = quality-adjusted life years• Wird für die Folgen einer Maßnahme berechnet• kombiniert ebenfalls zwei Folgen einer Krankheit, aber aus entgegen

gesetzter Perspektive:

QALY = Restlebenszeit x Lebensqualität hohe Werte (= Quantität x Qualität) sind gut

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DALY & QALY (III)

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2.Dimension

LQ

1

Tod = 0heute Krankheitseintritt Tod statistische Lebenserwartung

Zeit

optimale Lebensqualität

Lebensjahre mitFunktionseinschränkung

verlorene Lebensjahre DALY

ohne Behandlung

gewonnene QALY mit Behandlung

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Schwere (medizinische) Entscheidungen: nur Steigerung der LQ oder der Lebenszeit?

•In die Entscheidungen gehen Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit ein!

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2.Dimension

LQ

1

Tod = 0heute Krankheitseintritt Tod statistische Lebenserwartung

Zeit

optimale Lebensqualität

ohne Behandlung

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5 (ausgewählte) Paradoxien des Wohlbefindens

1. Geld macht glücklich, aber es ist keine notwendige Voraussetzung für Glück.

2. Wohlbefinden beruht auf positiven Illusionen!3. Wohlbefinden ist das Ziel, aber auch der Weg!4. Wohlbefinden und das richtige Leben gehen manchmal getrennte

Wege.5. Störungen zu vermeiden stört!

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Einkommen sagt die Lebenszufriedenheit vorher…

… Stimmt,

wenn man verschiedene Länder miteinandervergleicht

… Stimmt nicht

in den Industriestaaten (Deckeneffekt?) und in den östlichen Ex-GUS-Nationen

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Wohlbefinden und Pro-Kopf-Einkommen(Inglehart & Klingemann, 2000)

• R=.70• N=65• p<.0000

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USA: durchschnittliches Einkommen & SWB(Diener et al., 1999)

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Subjektives Wohlbefinden und Geld

• Einkommen ist notwendig um Grundbedürfnisse zu decken.

• In Industrieländern, in denen diese Bedürfnisse – zumindest theoretisch – für alle erfüllt sind, spielt das Einkommen für das Glück keine zentrale Rolle mehr.

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Who can buy happiness? (I) (Soto, C. & Luhmann, M., 2012)

• Große Längsschnitt-Studie (GB, D, AUS)• Fragestellung: Effekte von Einkommen auf die Lebenszufriedenheit;

Moderatorvariable Persönlichkeit (BIG 5)

Neurotizismus moderiert Einfluss von Einkommen auf Lebenszufriedenheit

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Who can buy happiness? (II) (Soto, C. & Luhmann, M., 2012)

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• Averaged across the three samples, the effect of mean income on satisfaction (Germany: .34, England: .13, Australien: .07)

• was 62% stronger among highly neurotic individuals than among highly stable individuals (.195 versus .120).

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• Große Längsschnitt-Studie (GB, D, AUS)• Fragestellung: Effekte von Einkommen auf die Lebenszufriedenheit;

Moderatorvariable Persönlichkeit (BIG 5)

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Deutschlandkarte des Wohlfühlens(Bergheim, Deutsche Bank Research, 2007)

• Deutsche Bank Research misst das Glück in Deutschland:

• Index aus 6 Variablen (s.u.)• klares West-Ost-Gefälle• Kritik: Einkommen als Störvariable?

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Deutschlandkarte psychischer Gesundheit(Jacobi, Hoyer & Wittchen, 2004)

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Daten des Bundesgesundheitssurvey 1998/99

• Geringeres Risiko in Ostdeutschland für– Alkoholabhängigkeit– Depression– soziale Phobie– somatoforme Störungen/Syndrome

Replikation 10 Jahre später (DEGS)

• Keine Unterschiede mehr

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5 (ausgewählte) Paradoxien des Wohlbefindens

1. Geld macht glücklich, aber es ist keine notwendige Voraussetzung für Glück.

2. Wohlbefinden beruht auf positiven Illusionen!3. Wohlbefinden ist das Ziel, aber auch der Weg!4. Wohlbefinden und das richtige Leben gehen manchmal getrennte

Wege.5. Störungen zu vermeiden stört!

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Subjektives Wohlbefinden... (Diener & Diener, 1996)

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10% 20% 30%

„Wo ordnen Sie sich selbst ein?“ (Anteil >5)

10

5

0

„Was nehmen Sie an: Wieviel % berichten subjektives Wohlbefinden (>5)?“

82-84%48-56%

Gleiches Ergebnis über 43 Nationen hinweg(MW= 6,33; 86% über theoretischem Mittel; Veenhoven, 1993)

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Subjektives Wohlbefinden trotz…(Staudinger, Fleeson, & Baltes, 1999)

• Niedriger Schicht• Schlechter Ausbildung• Geringen Einkommens• Hohen Alters• Benachteiligten Geschlechts• Gesundheitlicher Einschränkungen• ..

Vorhersagewert der Kontextfaktoren: r=.15…nach Kontrolle für Persönlichkeitsfaktoren: 0

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Paradox des Wohlbefindens: Erklärungsversuche (Staudinger, 2000)

• Vergleichsprozesse „nach unten“ stabilisieren• sozial & temporal• aufwärts (motivational wichtig) und

abwärts (für die Regulation des Wohlbefindens wichtig)

• Anspruchsniveau ändert sich• persönlicher Standard passt sich Kontextfaktoren/Lebensbedingungen an• sowohl nach unten als auch nach oben

(innerhalb bestimmter Grenzen)

• Zielsystem ist flexibel• junges Erwachsenenalter: Arbeit & Freunde• Alter: Gesundheit und Familie

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5 (ausgewählte) Paradoxien des Wohlbefindens

1. Geld macht glücklich, aber es ist keine notwendige Voraussetzung für Glück.

2. Wohlbefinden beruht auf positiven Illusionen!3. Wohlbefinden ist das Ziel, aber auch der Weg!4. Wohlbefinden und das richtige Leben gehen manchmal getrennte

Wege.5. Störungen zu vermeiden stört!

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Wohlbefinden ist Zielzustand und Ressource

Grundlegende persönliche Frage und Forschungsfrage: Was macht Menschen glücklich?

•Gleichzeitig gilt Glück oder Wohlbefinden als Schutzfaktor oder Ressource

„The capacity to experience positive emotions remains a largely untapped human strength (Fredrickson, 2000)“

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G

G

?

?

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Broaden and Build Model of Positive Emotions (I)

• Positive Emotionen aktivieren eigene Stärken (Ressourcen) und „verbreitern“ die Sichtweisen der Realität: Realitätskonstruktionen werden flexibler und vielfältiger („broaden“-Komponente).

• Die Aktivierung eigener Ressourcen ist nötig, um sich zu entwickeln oder etwas aufzubauen („build“-Komponente).

• Begünstigt konstruktives bzw. flexibles Copingverhalten und Resilienz

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Positive Emotionen und Problemlösen (Isen, Daubman, & Nowicki, 1987)

„Befestigen Sie mit diesen Materialien die Kerze an der Pinnwand.“

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Broaden and Build Model of Positive Emotions (II)

Interventionen:• Entspannungstraining (auch Meditation)• Sinnfindung• Förderung von Empathie, Vergnügen (amusement) und (interpersonellem)

Interesse

Fredrickson, B.L. (2000). Cultivating positive emotions to optimize health an well-being. Prevention and Treatment, 3, Article 0001a. http://journals.apa.org/prevention/volume3/pre0030001a.html

Seligman., M.E.P. (1991). Pessimisten küsst man nicht – Optimismus kann man lernen. München: Knaur.

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B&B-Model als Beispiel fürSelbstmanagement und -regulation

• negative Spirale à la Beck und Ellis bis zur Depression

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+

broaden and build

Kognitionen/Wahrnehmung

Gefühle/Emotionen

Erleben/Erfahrung

Kognitionen/Wahrnehmung Gefühle/Emotionen

Erleben/Erfahrung

Störungsgrenze

Störungsgrenze

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5 (ausgewählte) Paradoxien des Wohlbefindens

1. Geld macht glücklich, aber es ist keine notwendige Voraussetzung für Glück.

2. Wohlbefinden beruht auf positiven Illusionen!3. Wohlbefinden ist das Ziel, aber auch der Weg!4. Wohlbefinden und das richtige Leben gehen manchmal

getrennte Wege.5. Störungen zu vermeiden stört!

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Glücklich & zufrieden ≠ richtiges Leben (I)

16.07.2015 Gesundheitspsychologie

White, A. (2007). A Global Projection of Subjective Well-being: A Challenge To Positive Psychology?  Psychtalk 56, 17-20.

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Glücklich & zufrieden ≠ richtiges Leben (II)

• Happyplanetindex.org

• Setzt Lebenserwartung und Lebenszufriedenheit (vgl. QALY) ins Verhältnis mit

• Ökologischem Fußabdruck

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Paradox revised: SWB vs. Eudaimonie (= gelingende Lebensführung)

SWB

•oftmals als „hedonistischer Ansatz“ bezeichnet•„hedonistische Tretmühle“:An einen einmal erreichten Standard gewöhnen wir uns sehr schnell; er wirkt nicht mehr befriedigend; ständige Anpassung des Anspruchsniveaus lässt uns immer wieder nach neuen Dinge/Zielen streben•Sind diese Ziele „selbstgenügsam“, d.h. überpersönlicher, „tugendhafter“ Natur, dann geht es um Eudaimonie

Eudaimonie

•Aristoteles: gelunges, richtiges Leben (aber keine verallgemeinerbare Norm!)•subjektives Wohlbefinden allein bedeutet nicht, dass es einem Menschen wirklich gut geht•umfasst oberen Bereich Maslows Bedürfnispyramide: Selbstverwirklichung

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Modell von Paulus

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Typ

Schwerpunkt (Unterstreichung)

Prozess/ Produkt

Übergeordnetes Ziel

Person (Umwelt)

Selbstentfaltung/ - realisierung

„gutes Leben“

(Person) Umwelt

Selbsterhaltung

„Überleben“

Psychische Gesundheit

Selbstver-wirklichung

Integrale psychische Gesundheit

Produktive Anpassung

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5 (ausgewählte) Paradoxien des Wohlbefindens

1. Geld macht glücklich, aber es ist keine notwendige Voraussetzung für Glück.

2. Wohlbefinden beruht auf positiven Illusionen!3. Wohlbefinden ist das Ziel, aber auch der Weg!4. Wohlbefinden und das richtige Leben gehen manchmal getrennte

Wege.5. Störungen zu vermeiden stört!

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16.07.2015 Gesundheitspsychologie

Wichtige Prinzipien:

• Stop stopping• Control is the problem

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16.07.2015 GesundheitspsychologieTU Dresden, 28.01.2010 Folie 54

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16.07.2015 Gesundheitspsychologie

Die vita activa macht glücklicher als die vita contemplativa!

A wandering mind is an unhappy mind(Killingsworth & Gilbert, 2010, Science)

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In defense of parenthood (Nelson et al., Psychological Science)

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Repräsentativ

Mit Experience Sampling

Vergleiche innerhalb der Gruppe der Eltern

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Fazit: Was macht jetzt eigentlich glücklich?

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Klausur

• 23.07.2015 um 14:50 - 16:20 Uhr im HSZ/304/Z

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Fragen

• Was bedeutet „hedonistische Tretmühle“? • Welches sind 3 Grundannahmen des Broaden and Build Model of

Positive Emotions?• Welche Krankheitsfolgen werden in den Konzepten der Disability

Adjusted Life Years (DALYs)/ Quality Adjusted Life Years (QALYs)kombiniert?

• Wie ist das Paradox des Wohlbefindens zu erklären?

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