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19 MZ Dienstag, 1. Juni 2010 STADT SOLOTHURN Es blieb spannend bis zum Schluss, denn im sprungstarken Deutschen Mi- chael Grünecker erwuchs dem Vorjah- reszweiten Benoit Favre im Finale der Kategorie 1 ein nahezu ebenbürtiger Konkurrent. Auf den dritten Platz be- hauptete sich die zauberhaft tanzen- de Japanerin Akane Ichii. Alle drei Preisträger werden an der Tanz Akade- mie Zürich unterrichtet, die als Aus- bildungsstätte in den Ranglisten die- ses Wettbewerbs sehr prominent ver- treten war. In den drei Alterskatego- rien sind jeweils zwei Jahrgänge zu- sammengefasst. Mit ihrem Plus an Übungserfahrung, körperlicher Ent- wicklung und Reife setzten sich schliesslich zumeist die älteren Ele- vinnen und Eleven im Finale durch. Von den sechs gemeldeten jungen Männern der höchsten Kategorie er- reichten sogar fünf eine Platzierung. Das bedeutete, dass von den 20 gemel- deten Mädchen nur deren sechs in die Endausscheidung kamen. Beeindruckende Anfänger Die Ballettschule Barbara Bernard (Grenchen/Solothurn) konnte mit grosser Freude feststellen, dass ihre beiden Schülerinnen, die Ballett-Elfen Mina Sophie Schürer und Alexandra Just – obschon beide erst elfjährig und somit bei den Jüngsten – dank hoher Konzentration und technischer Ge- nauigkeit den 7. respektive 10. Platz in der Endausscheidung erreichten. Mit 50 Meldungen und erstaunlichen Leis- tungen war gerade die Anfängergrup- pe besonders gut dotiert. Wegen des allgemein hohen Niveaus hatte die Ju- ry für alle drei Kategorien die Finalbe- setzung von bisher laut Reglement 8 auf 11 Teilnehmende angehoben. Das mitfiebernde und sachverständige Pu- blikum in der «Tanz-Arena» Konzert- saal erlebte den ganzen Tag über höchst anspruchsvolle Prüfungen, die von den Jugendlichen viel Durchhalte- willen forderten. Vom Demifinale an tanzten die Mädchen der 2. und 1. Ka- tegorie im Ballettschuh. Pirouette, Arabesque, Changement Eine wesentliche Rolle spielten in den drei Ausscheidungsdurchgängen die Trainingsleiterinnen: die als Inst- ruktorin geradezu vorbildliche Kath- ryn Bradney (Kat. 1), Julie Christie Wherlock (Kat. 3) und die in ihrer An- sage rhythmisch schwieriger Passagen kaum hörbare Mi Jung (Kat. 2). In strukturierten Schrittsequenzen mit- tels Anweisungen in der Tanzsprache Französisch präsentierten die Tanzpä- dagoginnen die Fähigkeiten der jewei- ligen Gruppenmitglieder der sieben- köpfigen Jury auf der Bühne. Auch hier waren mit Armin Wild, Michelle Steel, Suisse-Danse-Präsiden- tin Susanne Natiez Frutig, Etienne Frey, Malou Fenaroli Leclerc, Philipp Egli und Claudine Allen Kamoun in- ternational bekannte Persönlichkei- ten aus dem klassischen Tanz berufen worden. Wie seit 2001 gewohnt, sorgte Pianist Robert Ashby für die viel be- wunderte melodisch-rhythmische Be- gleitung aller Bewegungsfolgen am Klavier. Der Verband Danse Suisse würdigte zudem dankbar die Unter- stützung des Wettbewerbs durch Stadt und Kanton Solothurn. Afrika, Asien und Artistik Seit Jahren findet im Rahmen des Balletttages vor der Rangverkündi- gung ein so genanntes Tanzfenster statt. Nach reizvollen Darbietungen der letzten Jahre zeigten diesmal sechs Tänzer der Cinevox Junior Com- pany (Zürich) ihr Können. Ihre Bewe- gungsgestaltung unter dem Titel «Homeland» umfasste Elemente afri- kanischer ritueller Tänze, angedeute- te asiatische Selbstverteidigungsübun- gen und artistische Einschübe. Korps- mitglied Nceba Ngubombini liess mit seinem eröffnenden Gesang afrikani- sche Impressionen entstehen. Das Pu- blikum dankte begeistert für diesen authentischen Beitrag, der auf inspi- rierende Weise internationale Tanz- stile verschmilzt. GUNID KLEMM Spitzentanz im Spitzenschuh Konzertsaal 123 junge Tänzerinnen und Tänzer massen sich am Sonntag in Solothurn Zum 15. Mal fand der internatio- nale Wettbewerb für Klassisches Ballett statt, dabei mass sich der Nachwuchs der Jahrgänge 1993 bis 1998. Verdienter Gewinner wurde Benoit Favre, aus der Re- gion waren Mina Sophie Schürer und Alexandra Just mit dabei. JUNGE TALENTE Das Niveau ist in Solothurn immer sehr hoch – dieses Jahr wurde sogar die Zahl der Finalteilnehmer angehoben. ZVG Nach der offiziellen Eröffnung wurde die Velostation am Samstag mit einem Fest ein- geweiht. Eine Delegation der Grünen und Bunten Solo- thurn (GuBS) übergab den Betreibern der Velostation dabei eine Pflanze, «damit nicht nur die Wände grün» seien. Die Energiesparlampe, mit der sichergestellt wird, dass die Pflanze auch ohne Tageslicht gedeiht, wurde be- reits vorher überreicht. Die Grünen sehen mit der Velo- station ein altes Anliegen er- füllt und freuen sich, dass be- reits sehr rege davon Ge- brauch gemacht wird. (MGT) Trauer-Café Mit der Trauer nicht allein Das Trauer-Café der Hospiz- gruppe Solothurn steht am Sonntag, 6. Juni, von 14 bis 17 Uhr im Hotel Roter Turm (Saal 1. Stock) allen Trauern- den offen. Ziel ist es, in der Trauer nicht allein zu bleiben – sich also auszutauschen, miteinander zu reden, zu schweigen oder einfach nur zuzuhören. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (MGT) Kammerchor Musik der Hochromantik Am Samstag, 5. Juni, tritt der Kammerchor Solothurn um 20 Uhr im Grossen Konzert- saal auf. Auf dem Programm steht «Chormusik der Hoch- romantik» mit Werken von Heinrich von Herzogenberg, Johannes Brahms und Franz Liszt. Tickets sind erhältlich bei «Allerartbuch» am Stal- den 23; 032 623 35 65. Die Abendkasse öffnet eine Stun- de vor Konzertbeginn. (MGT) Bibliothek Eine Stunde voller Geschichten Am Freitag um 15 Uhr gibt es in der Zentralbibliothek wie- derum eine Stunde lang Geschichten für Kinder ab 4 Jahren. (MGT) Nachrichten Die Grünen bringen Grün Kategorie 1 1. Benoit Favre, 8.57 Pt.; 2. Michael Grünecker, 8.43 Pt.; 3. Akane Ichii, 8.14 Pt. (alle Tanz Akademie Zü- rich). Kategorie 2 1. Jillian Ruggiero, 7.00 Pt. (Centre de Danse de Mon- treux); 2. Alexandre Bezuijen, 6.86 Pt. (Danse Etude, Lausanne); 3. Tania Jud, 6.43 Pt. (Ballettschule Opernhaus Zü- rich). Kategorie 3 Lou Spichtig, 8.43 Pt. (Tanz Akademie Zürich); Alexander Ar- nold, 7.43 Pt. (DanceCenter Augsburg). 3. Anais Steger, 6.71 Pt. (Area Danza Bellinzona). (GKU) DIE GEWINNER In der Kofmehl-Raumbar zeigten Roland Heim und Reto Stampfli am Sonntag, dass Lehrer durchaus den Klassen- clown spielen können und bo- ten exzellente Chansons und Comedy made in Solothurn. CHRISTOPH NEUENSCHWANDER Unweigerlich drängt sich dem schmunzelnden Zuschauer die Fra- ge auf, womit Kai Schmid wohl be- stochen wurde, dass er so huldigend von den Herren spricht, die das Pub- likum unterhalten werden – denn beide sind Lehrer des Kanti-Schülers. Coole Lehrer, muss man eingeste- hen. Obwohl, man sagt ja nicht mehr «cool», sondern «geschmeidig». Aber alles der Reihe nach. Kai ist wie gesagt Schüler. Sein Lehrer für Wirtschaft und Recht heisst Roland Heim und betätigt sich nebenbei als Kantonsrat, Fussballer und Chansonnier. Reto Stampfli hin- gegen ist Kais Deutschlehrer, Rugby- Spieler, Theologe, Autor und Kolum- nist. Nach Kai treten Heim und Stampfli auf die Bühne, geben Lie- der beziehungsweise Erzählungen zum Besten und beweisen, wie viel Charme und Humor in Lehrern steckt: Sie lassen kein Auge trocken. Nachdem sich das zahlreich er- schienene Publikum ob Heims Chansons über Bratwurstwettessen und Schwarzfahrer warm gelacht hat, stellt der Sängerling eine seiner neusten Kompositionen vor. Im «Pro- tokollstil», also Hochdeutsch und Schweizerdeutsch gemischt, rappt er über die Kantonsratssitzung. Er erklärt aber auch, dass die Solothur- ner Delegierten im Bundeshaus nur deshalb so viel «Seich» von sich ge- ben, weil es in den RBS-Zügen nach Bern keine Toiletten gibt. Beachtenswert ist dabei: Wäh- rend viele Schweizer Komiker, die sich im Rappen üben, oft eher Fremdscham als Gelächter auslösen, meistert Heim den Genrewechsel souverän und erntet verdient tosen- den Applaus. Alles gar nicht wahr Ebenso erfolgreich ist die an- schliessende Ballade über den hel- denhaften Solothurner Schultheiss Niklaus von Wengi, der im 16. Jahr- hundert einen Religionskrieg in der Stadt verhinderte, indem er sich vor eine Kanone stellte. Darin räumt Heim mit Fehlüberlieferungen auf und erklärt, dass Wengi nur überleb- te, weil sein Angstschweiss die Lunte der Kanone tränkte – und ein Haus- wart die Schützen vor der «riesen Moorerei» warnte, die ein Schuss auf den Schultheiss verursachen würde. Reto Stampflis Programm be- ginnt mit einer Sammlung allseits bekannter, aber immer wieder un- terhaltsamer Fussballersprüche, wie etwa Berti Vogts «Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.» Der Deutschlehrer bleibt beim Thema Sprache und stellt dem Publikum Entwicklungen im Jugendjargon vor. So lernt man zum Beispiel, dass Nordic Walking auch unter dem we- nig schmeichelhaften Namen «Schnecken Stechen» bekannt, und «cool» inzwischen «geschmeidig» ist. Publikum ist gefordert Seine Fertigkeiten im Umgang mit modernem Vokabular stellt Stampfli endgültig unter Beweis, als er eine Passage aus Goethes «Die Lei- den des jungen Werthers» in die Ju- gendsprache übersetzt. Da spricht der tragische Held seine Geliebte et- wa ganz unkonventionell mit «Hey Bunny, bliib flauschig!» an. Das Highlight von Stampflis Auf- tritt ist aber die interaktive Telenove- la «Carola – Sturm der Triebe». Wäh- rend der nicht ganz jugendfreien Geschichte fordert der Autor das Pu- blikum immer wieder auf, den Plot akustisch zu untermalen – mit ver- träumtem Summen, bedrohlichem Brummen und Kussgeräuschen. Voll geschmeidig! «Hey Bunny, bliib flauschig!» Kofmehl Mit Roland Heim und Reto Stampfli waren Lokalmatadoren zu Gast Martin Schauwecker hat den Wettbe- werb der Vereinigten Fasnachtsgesell- schaft Solothurn gewonnen und gestaltet Plakat und Plakette. Am Wettbewerb beteiligten sich weniger Künstler als auch schon. Neun Künstler beteiligten sich am Plakat- und Plakettenwettbewerb der vereinigten Fasnachtsgesellschaft (UNO). Hinzu kam ein Novum: Es wurden auch Entwürfe aus Deutschland eingereicht. Eine Klasse einer Fachschule aus Solingen, deren Absolventen Gravuren herstellen, beteiligte sich eben- falls. Diese waren teilweise recht witzig, ent- sprachen aber im Gesamten nicht den Vor- stellungen der 14 anwesenden UNO-Juroren. Bewertet werden nebst der Art des Plakats, der Plakette und der Originalität der Werke auch die Umsetzbarkeit. So können jeweils maximal 40 Punkte vergeben werden. Punk- te konnten allen oder nur den Favoriten ver- geben werden. So erklärt sich die Spannwei- te zwischen 293 Punkten – für das Sujet, das bis am Schluss an erster Stelle blieb – und 30 Punkten für das letztplatzierte. Nicht nur schön muss sie sein ... Da der Erlös aus dem Plakettenverkauf die Haupteinnahmequelle der UNO ist, wird in der zweiten Jurierungsrunde jeweils ein spezi- eller Blick auf die Realisierbarkeit der Plakette gelegt. «Klarer Entwurf, klare Botschaft, klare Formen: Gut umsetzbar», so der Fachmann zu den vier Entwürfen, die in die zweite Runde kamen. Martin Schauwecker (Solothurn) setze sich schliesslich mit 356 Punkten klar durch. Auf Platz 2 kam Toni Armbrust (Bellach) mit 249 Punkten. Dahinter folgten Marianne Bolle (Oberdorf) mit 130 Punkten und das Gemein- schaftswerk von Kurt Studer und Andre Ger- ber (beide Leuzigen) mit 116 Punkten. Entwür- fe eingereicht haben zudem: H. P. Bader (Solo- thurn), Monica Engel (Solothurn), Markus Flu- ry (Oberdorf), Margrit Frisch, (Riedholz) und Toni Leimer (Biberstein). Die Entwürfe sind am Märet-Fescht (25./ 26. Juni) und am Risottoessen der Wescht- stadt-Zunft im September ausgestellt. (UNO) «Sch warm» heizt so richtig ein Fasnacht 2011 Martin Schauwecker gewinnt den Wettbewerb PLAKAT Die Fasnacht 2011 kann kommen. ZVG

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19 MZ Dienstag, 1. Juni 2010 STADT SOLOTHURN

Es blieb spannend bis zum Schluss,denn im sprungstarken Deutschen Mi-chael Grünecker erwuchs dem Vorjah-reszweiten Benoit Favre im Finale derKategorie 1 ein nahezu ebenbürtigerKonkurrent. Auf den dritten Platz be-hauptete sich die zauberhaft tanzen-de Japanerin Akane Ichii. Alle dreiPreisträger werden an der Tanz Akade-mie Zürich unterrichtet, die als Aus-bildungsstätte in den Ranglisten die-ses Wettbewerbs sehr prominent ver-treten war. In den drei Alterskatego-rien sind jeweils zwei Jahrgänge zu-sammengefasst. Mit ihrem Plus anÜbungserfahrung, körperlicher Ent-wicklung und Reife setzten sichschliesslich zumeist die älteren Ele-vinnen und Eleven im Finale durch.Von den sechs gemeldeten jungenMännern der höchsten Kategorie er-reichten sogar fünf eine Platzierung.Das bedeutete, dass von den 20 gemel-deten Mädchen nur deren sechs in dieEndausscheidung kamen.

Beeindruckende AnfängerDie Ballettschule Barbara Bernard

(Grenchen/Solothurn) konnte mitgrosser Freude feststellen, dass ihrebeiden Schülerinnen, die Ballett-ElfenMina Sophie Schürer und AlexandraJust – obschon beide erst elfjährig undsomit bei den Jüngsten – dank hoherKonzentration und technischer Ge-

nauigkeit den 7. respektive 10. Platz inder Endausscheidung erreichten. Mit50 Meldungen und erstaunlichen Leis-tungen war gerade die Anfängergrup-pe besonders gut dotiert. Wegen desallgemein hohen Niveaus hatte die Ju-ry für alle drei Kategorien die Finalbe-setzung von bisher laut Reglement 8auf 11 Teilnehmende angehoben. Dasmitfiebernde und sachverständige Pu-blikum in der «Tanz-Arena» Konzert-saal erlebte den ganzen Tag überhöchst anspruchsvolle Prüfungen, dievon den Jugendlichen viel Durchhalte-willen forderten. Vom Demifinale antanzten die Mädchen der 2. und 1. Ka-tegorie im Ballettschuh.

Pirouette, Arabesque, ChangementEine wesentliche Rolle spielten in

den drei Ausscheidungsdurchgängendie Trainingsleiterinnen: die als Inst-ruktorin geradezu vorbildliche Kath-

ryn Bradney (Kat. 1), Julie ChristieWherlock (Kat. 3) und die in ihrer An-sage rhythmisch schwieriger Passagenkaum hörbare Mi Jung (Kat. 2). Instrukturierten Schrittsequenzen mit-tels Anweisungen in der TanzspracheFranzösisch präsentierten die Tanzpä-dagoginnen die Fähigkeiten der jewei-ligen Gruppenmitglieder der sieben-köpfigen Jury auf der Bühne.

Auch hier waren mit Armin Wild,Michelle Steel, Suisse-Danse-Präsiden-tin Susanne Natiez Frutig, EtienneFrey, Malou Fenaroli Leclerc, PhilippEgli und Claudine Allen Kamoun in-ternational bekannte Persönlichkei-ten aus dem klassischen Tanz berufenworden. Wie seit 2001 gewohnt, sorgtePianist Robert Ashby für die viel be-wunderte melodisch-rhythmische Be-gleitung aller Bewegungsfolgen amKlavier. Der Verband Danse Suissewürdigte zudem dankbar die Unter-

stützung des Wettbewerbs durchStadt und Kanton Solothurn.

Afrika, Asien und ArtistikSeit Jahren findet im Rahmen des

Balletttages vor der Rangverkündi-gung ein so genanntes Tanzfensterstatt. Nach reizvollen Darbietungender letzten Jahre zeigten diesmalsechs Tänzer der Cinevox Junior Com-pany (Zürich) ihr Können. Ihre Bewe-gungsgestaltung unter dem Titel«Homeland» umfasste Elemente afri-kanischer ritueller Tänze, angedeute-te asiatische Selbstverteidigungsübun-gen und artistische Einschübe. Korps-mitglied Nceba Ngubombini liess mitseinem eröffnenden Gesang afrikani-sche Impressionen entstehen. Das Pu-blikum dankte begeistert für diesenauthentischen Beitrag, der auf inspi-rierende Weise internationale Tanz-stile verschmilzt.

GUNID KLEMM

Spitzentanz im SpitzenschuhKonzertsaal 123 junge Tänzerinnen und Tänzer massen sich am Sonntag in SolothurnZum 15. Mal fand der internatio-nale Wettbewerb für KlassischesBallett statt, dabei mass sich derNachwuchs der Jahrgänge 1993bis 1998. Verdienter Gewinnerwurde Benoit Favre, aus der Re-gion waren Mina Sophie Schürerund Alexandra Just mit dabei.

JUNGE TALENTE Das Niveau ist in Solothurn immer sehr hoch – dieses Jahr wurde sogar die Zahl der Finalteilnehmer angehoben. ZVG

Nach der offiziellen Eröffnung

wurde die Velostation am

Samstag mit einem Fest ein-

geweiht. Eine Delegation der

Grünen und Bunten Solo-

thurn (GuBS) übergab den

Betreibern der Velostation

dabei eine Pflanze, «damit

nicht nur die Wände grün»

seien. Die Energiesparlampe,

mit der sichergestellt wird,

dass die Pflanze auch ohne

Tageslicht gedeiht, wurde be-

reits vorher überreicht. Die

Grünen sehen mit der Velo-

station ein altes Anliegen er-

füllt und freuen sich, dass be-

reits sehr rege davon Ge-

brauch gemacht wird. (MGT)

Trauer-Café Mit derTrauer nicht alleinDas Trauer-Café der Hospiz-gruppe Solothurn steht amSonntag, 6. Juni, von 14 bis17 Uhr im Hotel Roter Turm(Saal 1. Stock) allen Trauern-den offen. Ziel ist es, in derTrauer nicht allein zu bleiben– sich also auszutauschen,miteinander zu reden, zuschweigen oder einfach nurzuzuhören. Eine Anmeldungist nicht erforderlich. (MGT)

Kammerchor Musikder HochromantikAm Samstag, 5. Juni, tritt derKammerchor Solothurn um20 Uhr im Grossen Konzert-saal auf. Auf dem Programmsteht «Chormusik der Hoch-romantik» mit Werken vonHeinrich von Herzogenberg,Johannes Brahms und FranzLiszt. Tickets sind erhältlichbei «Allerartbuch» am Stal-den 23; 032 623 35 65. DieAbendkasse öffnet eine Stun-de vor Konzertbeginn. (MGT)

Bibliothek Eine Stundevoller GeschichtenAm Freitag um 15 Uhr gibt esin der Zentralbibliothek wie-derum eine Stunde langGeschichten für Kinder ab 4 Jahren. (MGT)

Nachrichten

Die Grünenbringen Grün

Kategorie 1 1. Benoit Favre, 8.57 Pt.;2. Michael Grünecker, 8.43 Pt.; 3. AkaneIchii, 8.14 Pt. (alle Tanz Akademie Zü-rich). Kategorie 2 1. Jillian Ruggiero,7.00 Pt. (Centre de Danse de Mon-treux); 2. Alexandre Bezuijen, 6.86 Pt.(Danse Etude, Lausanne); 3. Tania Jud,6.43 Pt. (Ballettschule Opernhaus Zü-rich). Kategorie 3 Lou Spichtig, 8.43 Pt.(Tanz Akademie Zürich); Alexander Ar-nold, 7.43 Pt. (DanceCenter Augsburg).3. Anais Steger, 6.71 Pt. (Area DanzaBellinzona). (GKU)

DIE GEWINNER

In der Kofmehl-Raumbarzeigten Roland Heim und RetoStampfli am Sonntag, dassLehrer durchaus den Klassen-clown spielen können und bo-ten exzellente Chansons undComedy made in Solothurn.

CHRISTOPH NEUENSCHWANDER

Unweigerlich drängt sich demschmunzelnden Zuschauer die Fra-ge auf, womit Kai Schmid wohl be-stochen wurde, dass er so huldigendvon den Herren spricht, die das Pub-likum unterhalten werden – dennbeide sind Lehrer des Kanti-Schülers.Coole Lehrer, muss man eingeste-hen. Obwohl, man sagt ja nichtmehr «cool», sondern «geschmeidig».Aber alles der Reihe nach.

Kai ist wie gesagt Schüler. SeinLehrer für Wirtschaft und Rechtheisst Roland Heim und betätigt sichnebenbei als Kantonsrat, Fussballerund Chansonnier. Reto Stampfli hin-gegen ist Kais Deutschlehrer, Rugby-Spieler, Theologe, Autor und Kolum-nist. Nach Kai treten Heim undStampfli auf die Bühne, geben Lie-der beziehungsweise Erzählungenzum Besten und beweisen, wie vielCharme und Humor in Lehrernsteckt: Sie lassen kein Auge trocken.

Nachdem sich das zahlreich er-schienene Publikum ob Heims

Chansons über Bratwurstwettessenund Schwarzfahrer warm gelachthat, stellt der Sängerling eine seinerneusten Kompositionen vor. Im «Pro-tokollstil», also Hochdeutsch undSchweizerdeutsch gemischt, rappter über die Kantonsratssitzung. Ererklärt aber auch, dass die Solothur-ner Delegierten im Bundeshaus nurdeshalb so viel «Seich» von sich ge-ben, weil es in den RBS-Zügen nachBern keine Toiletten gibt.

Beachtenswert ist dabei: Wäh-rend viele Schweizer Komiker, diesich im Rappen üben, oft eherFremdscham als Gelächter auslösen,meistert Heim den Genrewechselsouverän und erntet verdient tosen-den Applaus.

Alles gar nicht wahrEbenso erfolgreich ist die an-

schliessende Ballade über den hel-denhaften Solothurner SchultheissNiklaus von Wengi, der im 16. Jahr-hundert einen Religionskrieg in derStadt verhinderte, indem er sich voreine Kanone stellte. Darin räumtHeim mit Fehlüberlieferungen aufund erklärt, dass Wengi nur überleb-te, weil sein Angstschweiss die Lunteder Kanone tränkte – und ein Haus-wart die Schützen vor der «riesenMoorerei» warnte, die ein Schuss aufden Schultheiss verursachen würde.

Reto Stampflis Programm be-ginnt mit einer Sammlung allseitsbekannter, aber immer wieder un-terhaltsamer Fussballersprüche, wieetwa Berti Vogts «Die Breite an derSpitze ist dichter geworden.» DerDeutschlehrer bleibt beim ThemaSprache und stellt dem PublikumEntwicklungen im Jugendjargonvor. So lernt man zum Beispiel, dassNordic Walking auch unter dem we-nig schmeichelhaften Namen«Schnecken Stechen» bekannt, und«cool» inzwischen «geschmeidig» ist.

Publikum ist gefordertSeine Fertigkeiten im Umgang

mit modernem Vokabular stelltStampfli endgültig unter Beweis, alser eine Passage aus Goethes «Die Lei-den des jungen Werthers» in die Ju-gendsprache übersetzt. Da sprichtder tragische Held seine Geliebte et-wa ganz unkonventionell mit «HeyBunny, bliib flauschig!» an.

Das Highlight von Stampflis Auf-tritt ist aber die interaktive Telenove-la «Carola – Sturm der Triebe». Wäh-rend der nicht ganz jugendfreienGeschichte fordert der Autor das Pu-blikum immer wieder auf, den Plotakustisch zu untermalen – mit ver-träumtem Summen, bedrohlichemBrummen und Kussgeräuschen. Vollgeschmeidig!

«Hey Bunny, bliib flauschig!»Kofmehl Mit Roland Heim und Reto Stampfli waren Lokalmatadoren zu Gast

Martin Schauwecker hat den Wettbe-werb der Vereinigten Fasnachtsgesell-schaft Solothurn gewonnen undgestaltet Plakat und Plakette. AmWettbewerb beteiligten sich wenigerKünstler als auch schon.

Neun Künstler beteiligten sich am Plakat-und Plakettenwettbewerb der vereinigtenFasnachtsgesellschaft (UNO). Hinzu kam einNovum: Es wurden auch Entwürfe ausDeutschland eingereicht. Eine Klasse einerFachschule aus Solingen, deren AbsolventenGravuren herstellen, beteiligte sich eben-falls. Diese waren teilweise recht witzig, ent-sprachen aber im Gesamten nicht den Vor-stellungen der 14 anwesenden UNO-Juroren.Bewertet werden nebst der Art des Plakats,der Plakette und der Originalität der Werkeauch die Umsetzbarkeit. So können jeweilsmaximal 40 Punkte vergeben werden. Punk-te konnten allen oder nur den Favoriten ver-geben werden. So erklärt sich die Spannwei-te zwischen 293 Punkten – für das Sujet, dasbis am Schluss an erster Stelle blieb – und 30Punkten für das letztplatzierte.

Nicht nur schön muss sie sein ...Da der Erlös aus dem Plakettenverkauf die

Haupteinnahmequelle der UNO ist, wird inder zweiten Jurierungsrunde jeweils ein spezi-eller Blick auf die Realisierbarkeit der Plakettegelegt. «Klarer Entwurf, klare Botschaft, klareFormen: Gut umsetzbar», so der Fachmann zuden vier Entwürfen, die in die zweite Rundekamen. Martin Schauwecker (Solothurn) setze

sich schliesslich mit 356 Punkten klar durch.Auf Platz 2 kam Toni Armbrust (Bellach) mit249 Punkten. Dahinter folgten Marianne Bolle(Oberdorf) mit 130 Punkten und das Gemein-schaftswerk von Kurt Studer und Andre Ger-ber (beide Leuzigen) mit 116 Punkten. Entwür-fe eingereicht haben zudem: H. P. Bader (Solo-thurn), Monica Engel (Solothurn), Markus Flu-ry (Oberdorf), Margrit Frisch, (Riedholz) undToni Leimer (Biberstein).

Die Entwürfe sind am Märet-Fescht (25./26. Juni) und am Risottoessen der Wescht-stadt-Zunft im September ausgestellt. (UNO)

«Sch warm» heizt so richtig einFasnacht 2011 Martin Schauwecker gewinnt den Wettbewerb

PLAKAT Die Fasnacht 2011 kann kommen. ZVG