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3. Jahrgang 1999 ISSN: 1370-7507 Vierteljahreshefte Vierteljahreshefte für freie für freie Geschichtsforschung Geschichtsforschung Vierteljahreshefte Vierteljahreshefte für freie für freie Geschichtsforschung Geschichtsforschung Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung Herausgeber: Castle Hill Publishers Verantwortlich i.S.d.P.: Dipl.-Chem. Germar Rudolf Anschrift: England: PO Box 118, Hastings TN34 3ZQ USA: PO Box 257768, Chicago., IL 60625 Telefon: +1(773)769-1121 (USA) Fax: +49(711)5089053; +44(8701)387263; +1(413)778-5749 E-Post: [email protected]; Bestellungen: [email protected] Internetz: http://www.vho.org/VffG ISSN: 1370-7507 Erscheinen und Bezug: Die VffG erscheinen viermal jährlich in einem Umfang von jeweils etwa 120 Seiten. Der Jahresbezug inklusive Versand kostet €55,-. Einzelhefte sind für €15,- erhält- lich. Neukunden können ein freies Probeexemplar bekommen. Für Details vgl. unsere o.g. Webseite. Kündigung: 3 Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes, anson- sten Verlängerung um einen Bezugszeitraum. Urheberrecht: Abdruck der Beiträge nur nach Vereinbarung gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Autoren: Wir nehmen Manuskripte sachlichen Stils entgegen, auch von Autoren unter Pseudonym oder gar anonym. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. Die Meinung der Autoren stellt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurückgeschickt. Wir behalten uns vor, Manuskripte zu kürzen und zu überarbeiten. Tantiemen: Wir zahlen jenen Wissenschaftlern, die unter Verfol- gung leiden, ein Honorar für Beiträge, die in unserer Zeitschrift publiziert werden. Dies scheint uns der angemessenste Weg zu sein, wie ihnen geholfen werden kann. Unterstützung: Sollten Sie unsere Arbeit wertvoll finden, so bitten wir Sie herzlich, uns nach Kräften zu unterstützen, sei es durch Abonnements, die Übernahme von Patenschaften, die Vermittlung neuer Abonnenten und Interessenten oder gar durch Spenden. Spendenüberschüsse fließen zu 100% in die Erforschung wichtiger geschichtlicher Fragen.

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ISSN: 1370-7507

Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung3. Jahrgang 1999

Vierteljahreshefte fr freie GeschichtsforschungHerausgeber: Castle Hill Publishers Verantwortlich i.S.d.P.: Dipl.-Chem. Germar Rudolf Anschrift: England: PO Box 118, Hastings TN34 3ZQ USA: PO Box 257768, Chicago., IL 60625 Telefon: +1(773)769-1121 (USA) Fax: +49(711)5089053; +44(8701)387263; +1(413)778-5749 E-Post: [email protected]; Bestellungen: [email protected] Internetz: http://www.vho.org/VffG ISSN: 1370-7507 Erscheinen und Bezug: Die VffG erscheinen viermal jhrlich in einem Umfang von jeweils etwa 120 Seiten. Der Jahresbezug inklusive Versand kostet 55,-. Einzelhefte sind fr 15,- erhltlich. Neukunden knnen ein freies Probeexemplar bekommen. Fr Details vgl. unsere o.g. Webseite. Kndigung: 3 Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes, ansonsten Verlngerung um einen Bezugszeitraum. Urheberrecht: Abdruck der Beitrge nur nach Vereinbarung gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Autoren: Wir nehmen Manuskripte sachlichen Stils entgegen, auch von Autoren unter Pseudonym oder gar anonym. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. Die Meinung der Autoren stellt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurckgeschickt. Wir behalten uns vor, Manuskripte zu krzen und zu berarbeiten. Tantiemen: Wir zahlen jenen Wissenschaftlern, die unter Verfolgung leiden, ein Honorar fr Beitrge, die in unserer Zeitschrift publiziert werden. Dies scheint uns der angemessenste Weg zu sein, wie ihnen geholfen werden kann. Untersttzung: Sollten Sie unsere Arbeit wertvoll nden, so bitten wir Sie herzlich, uns nach Krften zu untersttzen, sei es durch Abonnements, die bernahme von Patenschaften, die Vermittlung neuer Abonnenten und Interessenten oder gar durch Spenden. Spendenberschsse ieen zu 100% in die Erforschung wichtiger geschichtlicher Fragen.

Inhalt Heft 1 Mrz 1999Deutschlands Historiker anno 1999......................................................................................................................................................... 2 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Eine Fallstudie frher integrierter Kriegfhrung ................................................................................................................................. 4 Von Dr. Joel S. A. Hayward Meinungsuerungsfreiheit, dissidente Historiker und Holocaust-Revisionisten, Teil 2 ..............................................................17 Von David Botsford Rckblick auf den Revisionismus ..........................................................................................................................................................27 Von Ernst Manon Wie die Siegerpropaganda aus Bckereien Krematorien schuf......................................................................................................39 Von Knud Bcker Zur Bestreitung des Holocaust Fakten und Motive .....................................................................................................................64 Von Gernot Fuzinski Geschichte und Pseudogeschichte ..........................................................................................................................................................68 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Die 1998er Konferenz in Adelaide, Australien....................................................................................................................................75 Von Prof. Dr. Arthur Butz Das Rudolf Gutachten in der Kritik, Teil 2............................................................................................................................................77 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Pyrrhussieg in der Schweiz fr die jdische Gedankenpolizei...........................................................................................................83 Von Ferdinand Dupont Kritische Anmerkungen zum Chevallaz-Gutachten. Von Germar Rudolf ...............................................................................87 Die Wilkomirski-Pleite.............................................................................................................................................................................88 Von Jrgen Graf Fragen an die UNESCO zum Thema Auschwitz.................................................................................................................................91 Von Prof. a.D. Dr. Robert Faurisson Aus der Forschung John Sack und die Gaskammern. Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf........................................................................................94 Diesel-Splitter. Von Dipl.-Ing.Conrad Grieb...........................................................................................................................95 Jdische Emigration und die Devisenstelle Berlin. Von Dipl.-Ing. Jrg Wartenburg.............................................................96 Schindlers Liste: verschwiegene Fakten. Von Alan R. Critchley ................................................................................................97 Nochmal Ausrottung. Von David Irving ..............................................................................................................................98 Abgehackte Kpfe. Von Gnter Kaufmann .............................................................................................................................98 Bcherschau Revisionismus im Zerrspiegel des Theaters: Peter Sagals Denial. Von Prof. Dr. Arthur Butz................................................99 Das Massaker von Oradour. Ein Halbes Jahrhundert der Inszenierungen. Von Ren Schleiter ............................................100 Tnzchen auf der Urne? Freiheit fr Annett Grschner! Von Andreas Rhler......................................................................103 Prventivkriegsthese nicht widerlegt: Stalin wollte Deutschland berfallen. Von Dr. Sergej Subatow ................................104 Leserbriefe...............................................................................................................................................................................................108 Errata....................................................................................................................................................................................114 In Krze ...................................................................................................................................................................................................115

VffG 1999 3. Jahrgang

Inhalt Heft 2 Juni 1999Groe Zeiten erfordern groe Manahmen.......................................................................................................................................122 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Kriegsgrnde: Kosovo 1999 Westpreuen 1939.............................................................................................................................127 Von Wolfgang Pfitzner Repressalie und Hherer Befehl...........................................................................................................................................................131 Von Prof. Dr. Karl Siegert Partisanenkrieg und Repressalttungen .............................................................................................................................................145 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf und Sibylle Schrder Der Erste Holocaust anno 1914-1927...................................................................................................................................................153 Von Don Heddesheimer Polnische Bevlkerungsverluste whrend des Zweiten Weltkrieges...............................................................................................159 Von Dr.-Ing. Otward Mller Der Lebensweg eines tschechischen Partisanen .............................................................................................................................164 Von Josef Weikert Von der Weltrevolution in die NATO Ein Lehrstck politischer Unmoral.................................................................................168 Von Karl-Heinz Schwind Geschichte und Pseudogeschichte, Teil 2 ............................................................................................................................................169 Von Marian Kramer Versuche der Widerlegung revisionistischer Thesen.........................................................................................................................173 Von Prof. Dr. Michael Shermer Also wirklich, nun kommt Jungs, warum bestreiten? Ihr mgt keine Juden das ist offensichtlich .........................................176 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Woher stammt eigentlich der David-Stern?.......................................................................................................................................181 Von Dr. Ysmael Rubinstein Gewiheit um Werner Heisenberg ......................................................................................................................................................182 Von Dr. Gerhard Sommer Irrtmer, Lgen und Unsinn ber Wagner........................................................................................................................................187 Von Andrew Gray ber den Abfall eines jdischen Revisionisten...................................................................................................................................192 Von Prof. Dr. Michael Shermer Meinungsuerungsfreiheit, dissidente Historiker und Holocaust-Revisionisten, Teil 3 ............................................................194 Von David Botsford Zensur und Willkr ohne Ende............................................................................................................................................................205 Von Rolf-Josef Eibicht Kristallnacht in Barcelona ....................................................................................................................................................................207 Von Nora Berger Rechtsanwalt wegen Stellung von Beweisantrag verurteilt..............................................................................................................208 Von Rudi Zornig Eine Revisionistische Monographie ber Majdanek.........................................................................................................................209 Von Prof. a.D. Dr. Robert Faurisson Aus der Forschung Pollen zur Tteridentifizierung, von Anrew Allen..................................................................................................................213 Details zum KL Auschwitz, von Werner Rademacher und Michael Grtner .......................................................................213 Menschenhute, von David Irving .........................................................................................................................................214 Das Postelberger Massaker, von Johan Randulf....................................................................................................................216 Warschau oder Lbeck? , von Johan Randulf .......................................................................................................................217 Tierschutz, von Hermann Oberst ...........................................................................................................................................217 Das Ende der Unschuldslegende, von Dr. Otward Mller.....................................................................................................218 Augenzeuge oder Romanheld?, von Bill Grimstad................................................................................................................218 Bcherschau Madagaskar fr die Juden, von Ingrid Weckert..................................................................................................................219 Die ketzerischen Gestndnisse eines Holocaustologen, von Germar Rudolf.........................................................................222 Nachrichten vom Kyffhuser, von Andreas Rhler ...............................................................................................................225 Als Yad Vashem und die Kritiker schliefen, von Moritz Bauer ............................................................................................225 Das Ende der Tabus oder der Anfang einer neuen Hexenjagd?, von Werner Rademacher...................................................227 Leidendes, aber auch glckliches Ruland, von Ernst Gauss................................................................................................227 Leserbriefe...............................................................................................................................................................................................229 In Krze ...................................................................................................................................................................................................235 VffG 1999 3. Jahrgang

Inhalt Heft 3 September 1999Vom Sinn und Zweck dieser Zeitschrift..............................................................................................................................................242 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Das KL Stutthof und seine Funktion in der NS-Judenpolitik..........................................................................................................243 Von Jrgen Graf Der groe Patentraub ............................................................................................................................................................................245 Von John Nugent Wlassow in neuem Licht........................................................................................................................................................................250 Von Wolfgang Strauss Die Wandlungen der Totenzahl von Auschwitz.................................................................................................................................256 Von Dipl.-Ing. Werner Rademacher Wieviele Tote gab es im KL Auschwitz?.............................................................................................................................................268 Von Prof. a.D. Dr. Robert Faurisson ber das Schicksal der Juden Deutschlands 1939-1945 ...................................................................................................................273 Von Richard Kloes Der unbekannte Hunger-Holocaust.....................................................................................................................................................274 Von Wolfgang Pfitzner Sowjetische Bildflschungen .................................................................................................................................................................278 Von Jan Kuras Gehirnwsche fr die USA: Britische Propaganda 1939-45 ............................................................................................................284 Von George Fowler Der Aufstieg und Fall des Charles A. Lindbergh...............................................................................................................................288 Von Dr. Gerhard Sommer Die Entrechtung der Sudetendeutschen durch die Bene-Dekrete .................................................................................................294 Von Rolf-Josef Eibicht Konrad Henlein und die sudetendeutsche Frage ...............................................................................................................................296 Von Lubomir Duda Grenzen der Naturwissenschaft ...........................................................................................................................................................298 Von Rolf Wiesenberg Wahnwelten.............................................................................................................................................................................................307 Von Ernst Manon Meinungsuerungsfreiheit, dissidente Historiker und Holocaust-Revisionisten, Teil 4 und Schlu .......................................314 Von David Botsford Jrgen Graf: Terrorurteil von Appelationsgericht besttigt ...........................................................................................................322 Von Xaver Mrz Zu den nicht existierenden Krematorien von Birkenau ...............................................................................................................325 Von Carlo Mattogno Offener Brief an Prof. Robert Faurisson ............................................................................................................................................327 Von Jrgen Graf Antwort an Jrgen Graf........................................................................................................................................................................330 Von Prof. a.D. Dr. Robert Faurisson Aus der Forschung Details zum KL Auschwitz, von M. Grtner, A. Niepel, W. Rademacher, W. Meier und F. Schumacher ............................332 Oral History, von Georg Wiesholler...................................................................................................................................335 Der Junge vom Warschauer Ghetto, von David Irving ..........................................................................................................336 Reemtsma: Falsche Bilder in einer Ausstellung, von UN ..................................................................................................337 Bcherschau Britischer Historiker bricht Tabu: Alle Deutschen mssen vernichtet werden ..................................................................339 Von Randulf Johan Die fragwrdige Abstammung des Judentums ......................................................................................................................340 Von Dr. Alexander Jacob Wer hatte recht im amerikanischen Brgerkrieg?..................................................................................................................344 Von Geoff Muirden Die neuen Lgen des Odysseus .............................................................................................................................................346 Von Robin Masters Leserbriefe...............................................................................................................................................................................................348 Errata .......................................................................................................................................................................................................354 In Krze ...................................................................................................................................................................................................354 VffG 1999 3. Jahrgang

Inhalt Heft 4 Dezember 1999Fern-Akademie fr freie Geschichtsforschung ..................................................................................................................................362 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Fremdarbeiter im Dritten Reich ..........................................................................................................................................................363 Von OStR Hans-Jrgen Witzsch Deutsche Zwangsarbeit und ihre Entschdigung ..............................................................................................................................372 Von Prof. Emil Schlee Verweigerte Gerechtigkeit ....................................................................................................................................................................376 Von John Tiffany Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?.........................................................................................................................................379 Von Dr. Virginia Steen-McIntyre Wer waren die wirklichen Ureinwohner Amerikas? ........................................................................................................................386 Von John Nugent Indianische Folklore vermittelt Aufschlsse ber einen verschwundenen Stamm kaukasischer Rasse in Nordamerika ......390 Von Steve McNallen Geschichtlicher Hintergrund und Perspektive in der Holocaust-Kontroverse .........................................................................393 Von Prof. Dr. Arthur R. Butz Die Holocaust-Religion ..........................................................................................................................................................................410 Von Tomasz Gabi 100 Millionen Opfer des Kommunismus: Warum? ..........................................................................................................................417 Von Ernst Manon Wie war das in Kulmhof/Chelmno? ....................................................................................................................................................425 Von Ingrid Weckert Sinti und Roma Geschichten, Legenden und Tatsachen ...............................................................................................................437 Von Dr.-Ing. Otward Mller Peenemnde und Los Alamos...............................................................................................................................................................442 Von Dr. Donald E. Tarter Die Entmachtung der deutschen Vertriebenen letzter Akt ...........................................................................................................454 Interview mit Dr. Alfred Ardelt von Rolf-Josef Eibicht Deutsche Geschichtsschreibung .......................................................................................................................................................455 Von Dipl.-Ing. Michael Grtner Bundesprfstelle verweigert Political Correctness ............................................................................................................................458 Von Frank Weidenfeld Deutschsprachiges ber den Holocaust im Internet..........................................................................................................................460 Von Dr. Bettina Brockhorst Wissenschaft oder Ideologie? ................................................................................................................................................462 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Bcherschau Zum Schicksal der Zigeuner im Dritten Reich.......................................................................................................................464 Von Ilse Schirmer-Vowinckel Der Groe Bruder wchst weiter ...........................................................................................................................................466 Von Ernst Gauss Die vertuschten Wahrheiten im Fall Priebke/Hass ................................................................................................................467 Von Jrgen Graf Leserbriefe...............................................................................................................................................................................................469 In Krze ...................................................................................................................................................................................................473

VffG 1999 3. Jahrgang

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VffG 1999 3. Jahrgang

ISSN: 1370-7507

Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung3. Jahrgang Heft 1 Mrz 1999Der Krim-Feldzug 1942:Eine Fallstudie frher integrierter Kriegfhrung, S. 4

Land: Dienstgrad: Geschwader: Siege: Geburtstag: Geburtsort: Todestag: Sterbesttte:

Deutsches Reich Leutnant Jasta 11 8 11. Oktober 1895 Barzdorf, Schlesien 12. Juni 1945 Bad Ischl, sterreich

Rckblick auf den Revisionismus:Warum er sich nicht durchsetzt, S. 27

Siegerpropaganda:Wie sie aus Bckereien Krematorien schuf, S. 39

http://www.theaerodrome.com/aces/germany/richtho3.html

Pseudogeschichte:Prof. Michael Shermer in der Diskussion, S. 64-74

Generaloberst Wolfram Freiherr von Richthofen, Cousin des im Ersten Weltkrieg weltberhmt gewordenen Roten Barons Manfred von Richthofen, war im Zweiten Weltkrieg einer der erfolgreichsten Kommandeure der Luftwaffe. Als Vorkmpfer der integrierten Kriegfhrung von Heer, Luftwaffe und Marine gilt er vielen Militrhistorikern und Strategen noch heute als Vorbild. Bild: Wolfram von Richthofen als junger Kampfflieger im Ersten Weltkrieg. Die Daten beziehen sich ebenfalls auf den Ersten Weltkrieg.

Rudolf Gutachten:Begutachtungen eines verteufelten Gutachtens, S. 77-87

PO Box 118, Hastings TN34 3ZQ, Grobritannien PO Box 257768, Chicago, IL 60625, USA

Vierteljahreshefte fr freie GeschichtsforschungHerausgeber, Verlag und Vertrieb: Castle Hill Publishers, Grobritannien: PO Box 118, Hastings TN34 3ZQ USA: PO Box 257768, Chicago., IL 60625 Gegrndet: im Sommer 1996, Erstausgabe Mrz 1997 Chefredaktion: Dipl.-Chem. Germar Rudolf Fremdsprachenredaktion: Jrgen Graf Lektorat: Patricia Willms Rezensionen: Francis Dixon Telefon: USA: ++1-773-769-1121 Fax: Deutschland: ++49 (711) 50-890-53; Grobritannien: ++44-8701-387263; USA: ++1-413-778-5749 E-Post: Redaktion & Verlag: [email protected]; Bestellungen & Kundenservice: [email protected] Internetz: http://www.vho.org/VffG Anzeigen: Liste vom 15.10.2001; bitte fordern Sie unsere Media-Daten an (www.vho.org/VffG/MediaDaten.pdf). ISSN: 1370-7507Erscheinungsweise: vierteljhrlich, nach Mglichkeit jeweils Mrz, Juni, September, Dezember. Umfang: zur Zeit etwa 120 Seiten DIN A4 gebunden. Jahresbezug: Normal-Abo: inkl. Versand: 55,- (3-Jahres-Abo: 150,-). Vorzugs-Abo: Lehrlinge, Arbeitslose, Sozialhilfeempfnger, Wehr- und Zivildienstleistende oder Rentner mit kleinem Einkommen (Nachweis erforderlich) 38,- (3 J.: 96,- ). Frder-Abo: 100,- (3 Jahre: 270,- ). Frei-Abo: Spender mit einem jhrlichen Spendenaufkommen 55,- erhalten VffG fr ein Jahr gratis, werden jedoch danach gebeten, das Abo in ein Normal-Abo umzuwandeln. Einzelverkaufspreis: 15,-* Probeheft: aktuelles Heft: 6,-; Erstausgabe: 3.* Werbeexemplare: Bei Bedarf knnen wir Ihnen Werbeexemplare sowie Werbematerial fr VffG zukommen lassen. Bitte wenden Sie sich dazu an die Redaktion. Versand: auerhalb Grobritanniens per Luftpost, Porto und Verpackung sind inklusive. Zahlungsbedingungen: 60 Tage rein netto. Zahlungsweise: bar: vorzugsweise , SF, oder US$. Schecks; vorzugsweise ausgestellt auf Germar Rudolf: im Geltungsbereich des Euro in . in nur, wenn Scheck von britischer Bank! in US$ nur, wenn von kanadischer oder US-Bank! online per Kreditkarte: www.vho.org/chp. berweisung: unsere Bankverbindungen in Deutschland, England und den USA teilen wir Ihnen gerne auf Anfrage vertraulich mit. Kndigung: 3 Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes, ansonsten Verlngerung um ein (bzw. 3) Jahr(e). Urheberrecht: Abdruck der Beitrge nur nach Vereinbarung gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Tantiemen: Wir zahlen jenen Wissenschaftlern, die unter Verfolgung leiden, ein Honorar fr Beitrge, die in unserer Zeitschrift publiziert werden. Dies scheint uns der angemessenste Weg zu sein, wie ihnen geholfen werden kann. Untersttzung: Sollten Sie unsere Arbeit wertvoll nden, so bitten wir Sie herzlich, uns nach Krften zu untersttzen, sei es durch Abonnements, die bernahme von Patenschaften, die Vermittlung neuer Abonnenten und Interessenten oder gar durch Spenden. Spendenberschsse ieen zu 100% in die Erforschung wichtiger geschichtlicher Fragen.

Voraussetzungen fr den Abdruck von Artikeln in den Vierteljahresheften fr freie Geschichtsforschung:Inhaltliche Voraussetzungen: Themengebiete: Geschichte, insbesondere Zeitgeschichte; daneben auch Meinungs- und Forschungsfreiheit. Nach Mglichkeit neuartige, bisher unverffentlichte Berichte, bersichtsartikel bzw. Forschungsergebnisse; Stil: systematischer Aufbau; sachlich; Belegung von Tatsachenbehauptungen; merkliche Trennung von Meinung und Tatsachenbehauptungen. uere Voraussetzungen: Aus naheliegenden Grnden drucken wir Beitrge gegebenfalls auch unter Pseudonymen ab, die wir selbstverstndlich streng vertraulich behandeln. Anonym zugesandte Beitrge, die ebenfalls willkommen sind, knnen nur verffentlicht werden, wenn sie inhaltlich annhernd druckreif sind. Es besteht keine Umfangsbeschrnkung fr eingereichte Beitrge. Beitrge, die merklich 10 Seiten in unserer Zeitschrift berschreiten (etwa 50.000 Zeichen, bzw. 9.000 Wrter), mssen damit rechnen, in mehrere Teile zerlegt in aufeinanderfolgenden Ausgaben publiziert zu werden. In solchen Fllen ist dafr zu sorgen, da der Beitrag eine Gliederung aufweist, die eine solche Teilung erlaubt. Beitrge von zwei Seiten Lnge oder mehr sollten mit Abbildungen versehen sein, um den Text aufzulockern (Buchumschlge behandelter Werke, Dokumenten-Faksimiles, Portraits behandelter Personen und evtl. der Beitragsautoren, Autorvorstellungen, Bilder historischer Ereignisse etc.). Vorgehensweise: Mit Ausnahme anonym zugesandter Beitrge werden Korrekturbgen nach Erfassung zugesandt, ein Recht auf Abdruck entsteht dadurch nicht. Das eventuelle Erscheinungsdatum behlt sich die Redaktion vor. Ein Autorenhonorar wird nur gezahlt, falls der Autor unter gesellschaftlicher und/oder staatlicher Verfolgung wegen seinen Meinungsuerungen leidet. Es wird jeweils nur ein Belegexemplar versandt. Auf ausdrcklichen Wunsch knnen bis zu fnf Belegexemplare zugesandt werden. Daten: Wir bevorzugen Daten auf Diskette (PC, evtl. auch MAC, 3,5/1,44MB und ZIP/100 oder 250 MB). Die Dateiformate der blichen Textverarbeitungsprogramme knnen in der Regel alle verarbeitet werden, vorteilhaft sind jedoch aus Grnden der Portabilitt Dateien des Formats *.rtf (Rich Text Format). Wir selbst verwenden bevorzugt MS Word97/2000 sowie PageMaker 6.5/InDesign (MS Publisher und Quark Express knnen gelesen werden). Bitte senden Sie Ihre Manusripte nicht per Fax, da dies ein automatische Erfassung (OCR) erschwert. Bilder knnen sowohl in allen gngigen Bildformaten auf Diskette als auch im Original zugesandt werden. 3,5-Disketten sowie unverlangte Manuskripte werden nicht zurckgesandt, verlangte Original-Manuskripte und Abbildungen nur auf ausdrckliche Bitte. Falls Sie mit diesen Bedingungen einverstanden sind, erwarten wir gerne Ihre Arbeiten.

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InhaltDeutschlands Historiker anno 1999......................................................................................................................................................... 2 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Eine Fallstudie frher integrierter Kriegfhrung ................................................................................................................................. 4 Von Dr. Joel S. A. Hayward Meinungsuerungsfreiheit, dissidente Historiker und Holocaust-Revisionisten, Teil 2 ..............................................................17 Von David Botsford Rckblick auf den Revisionismus ..........................................................................................................................................................27 Von Ernst Manon Wie die Siegerpropaganda aus Bckereien Krematorien schuf......................................................................................................39 Von Knud Bcker Zur Bestreitung des Holocaust Fakten und Motive .....................................................................................................................64 Von Gernot Fuzinski Geschichte und Pseudogeschichte ..........................................................................................................................................................68 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Die 1998er Konferenz in Adelaide, Australien....................................................................................................................................75 Von Prof. Dr. Arthur Butz Das Rudolf Gutachten in der Kritik, Teil 2............................................................................................................................................77 Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf Pyrrhussieg in der Schweiz fr die jdische Gedankenpolizei...........................................................................................................83 Von Ferdinand Dupont Kritische Anmerkungen zum Chevallaz-Gutachten. Von Germar Rudolf ...............................................................................87 Die Wilkomirski-Pleite.............................................................................................................................................................................88 Von Jrgen Graf Fragen an die UNESCO zum Thema Auschwitz.................................................................................................................................91 Von Prof. a.D. Dr. Robert Faurisson Aus der Forschung John Sack und die Gaskammern. Von Dipl.-Chem. Germar Rudolf........................................................................................94 Diesel-Splitter. Von Dipl.-Ing.Conrad Grieb...........................................................................................................................95 Jdische Emigration und die Devisenstelle Berlin. Von Dipl.-Ing. Jrg Wartenburg.............................................................96 Schindlers Liste: verschwiegene Fakten. Von Alan R. Critchley ................................................................................................97 Nochmal Ausrottung. Von David Irving ..............................................................................................................................98 Abgehackte Kpfe. Von Gnter Kaufmann .............................................................................................................................98 Bcherschau Revisionismus im Zerrspiegel des Theaters: Peter Sagals Denial. Von Prof. Dr. Arthur Butz................................................99 Das Massaker von Oradour. Ein Halbes Jahrhundert der Inszenierungen. Von Ren Schleiter ............................................100 Tnzchen auf der Urne? Freiheit fr Annett Grschner! Von Andreas Rhler......................................................................103 Prventivkriegsthese nicht widerlegt: Stalin wollte Deutschland berfallen. Von Dr. Sergej Subatow ................................104 Leserbriefe...............................................................................................................................................................................................108 Errata....................................................................................................................................................................................114 In Krze ...................................................................................................................................................................................................115

VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1

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Deutschlands Historiker anno 1999Von Dipl.-Chem. Germar RudolfPrludium Auergewhnliche Situationen erfordern manchmal auergewhnliche Manahmen. Eine solche auergewhnliche Situation besteht bekanntlich sptestens seit dem 1.12.1994, als auf Beschlu des Deutschen Bundestages im Zuge einer Strafrechtsnderung das Recht auf freie Meinungsuerung und Freiheit der Wissenschaft in Deutschland faktisch aufgehoben wurde, indem unter anderem bestimmte Ansichten ber die Zeit des Dritten Reiches, seien sie wissenschaftlich begrndet oder nicht, einfach verboten und mit hohen Gefngnisstrafen bedroht werden. Gleichzeitig wird nun von den in den Institutionen vorgerckten 68ern auch zunehmend all das verboten, was ihnen nur dnkt, es knne ein Indiz dafr sein, da der Scho immer noch fruchtbar ist, aus dem das kroch. Seit neuestem ist z.B. Der Schlesier ein Angriffsziel der Strafbehrden, wagte er doch die Verlegung zeitgeschichtlich kritischer Broschren (vgl. VffG 4/98, S. 307f.). Und schlgt man den Schlesier, meint man bekanntlich die Vertriebenen in cumulo. Parallel dazu und sicher nicht zufllig erreicht der finanzielle und machtpolitische Mibrauch der Faschismus-Keule (Prof. Kntter) weltweit neue Rekorde. Da die Sache selbst dem Establishment nun zunehmend ein wenig gegen den Strich geht, hat Martin Walser in seiner Rede anllich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ausgedrckt, und er scheint der erste seit Jahrzehnten zu sein, dem dies zumindest nicht sofort zum Verhngnis wird, doch warten wir ab. An seinen Anforderungen an einen Kritiker, als der er ja ausdrcklich auftreten will, ist er allerdings schon in dieser Rede gescheitert, nur haben das wohl nur wenige gemerkt (vgl. FAZ, 12.10.98, S. 15). Seine Anforderungen lauten: etwas, was man einem anderen sagt, mindestens genauso zu sich selber sagen. Den Anschein vermeiden, man wisse etwas besser. Oder gar, man sei besser Wenig spter dann aber wird sein Versagen deutlich: Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz. Kein zurechnungsfhiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; Kann es eine hrtere Kritik geben als die, ein Andersdenkender sei aufgrund seiner abweichende Meinung unzurechnungsfhig? Ich gehe jede Wette darauf ein, da Martin Walser auch nicht einen einzigen Beitrag des wissenschaftlichen Revisionismus gelesen, geschweige denn begriffen hat. Er erlaubt sich also ein absolutes, besserwisserisches Urteil ber ein Thema, ohne auch nur den winzigsten Funken von Ahnung zu haben, wovon er eigentlich spricht. So sehr Martin Walsers Rede daher in seiner taburhrigen Tendenz zu begren ist, so sehr lt sie aber bezglich dieses fr sein Thema immerhin absolut zentralen Problems an gedanklicher Reife zu wnschen brig. Ob dem abgeholfen werden kann? Da die neuen verschrften Strafbestimmungen Deutschlands Gefngnisse zunehmend mit politischen Gefangenen fllen ein fr ein demokratisches Land unwrdiger Zustand hat des Bundeskanzlers (selbsternannter?) Busenfreund Horst Mahler kritisiert (SZ, 30.9.98): Nach einer franzsischen Studie soll es zur Zeit in Deutschland mehr politische Gefangene geben als in der DDR im Jahre vor ihrem Zusammenbruch. Nur werden diese berzeugungstter, die wegen Volksverhetzung, wegen Leugnung des Holocaust und wegen Fortfhrung verbotener Organisationen verurteilt sind, hierzulande nicht als politische Gefangene wahrgenommen, []. Es sind 2 berwiegend junge Leute, die so zu Mrtyrern der nationalen Wiedergeburt Deutschlands werden. Wohlgemerkt: zu Mrtyrern werden, nicht etwa werden wollen. Die Signale sind deutlich. Womglich eines der folgenreichsten bisher von staatlicher Seite eingeleiteten Strafverfahren gegen historische Dissidenten erfolgte gleich nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes gegen Herausgeber, Verleger, Autoren, Drucker, Buchhndler und Bezieher des Holocaust-revisionistischen Grundlagenwerks Grundlagen zur Zeitgeschichte. In einer konzertierten Aktion wurden bundesweit ungezhlte Haushalte nach Exemplaren des Buches durchsucht, um es restlos vernichten zu knnen. Sogar eigentlich straffreie Einzelexemplare wurden nicht verschont. Der Verleger Wigbert Grabert wurde im Juni 1996 in erster Instanz zu DM 30.000 Strafe verurteilt. Dabei ignorierte das Gericht zwei Gutachten angesehener Historiker, die dem Buch Wissenschaftlichkeit und somit den unumschrnkten Schutz des Menschenrechts auf Wissenschaftsfreiheit attestierten. Seither wartet man vergebens darauf, da das Landgericht Tbingen das Berufungsverfahren ansetzt. Ein im Herbst 1998 erfolgter telefonischer Vorsto des mit der Sache betrauten Richters beim Verteidiger Graberts mag erhellen, warum das Berufungsverfahren bisher verschleppt wurde: Der Richter legte Herrn Grabert nahe, er solle die Berufung zurckziehen, da er ansonsten mit einer weit hheren Geldstrafe sowie mit der finanziellen Vernichtung seines Verlages rechnen msse. Ist dies nun ein Bluff, weil man sich vor diesem Verfahren frchtet, bei dem jeder Richter offenen Auges das Recht brechen mu, wenn er nicht selbst vom auf ihm lastenden politischen Druck zerstrt werden will? Oder ist dies eine wohlwollende Warnung an Deutschlands fhrenden revisionistischen Verlag? Tatsache ist, da sich an diesem Verfahren die Wasser scheiden wrden: Entweder der Verfassungsbruch durch die deutsche Justiz wird fr jedermann offenkundig, oder die Staatsrson der Bundesrepublik Deutschland geht den Bach runter. Diese Last der Verantwortung kann dieser Richter am LG Tbingen wohl nicht ertragen. Im Zusammenhang mit diesen Vorgngen hinter den Kulissen ist der Versuch des Landesamtes fr Verfassungsschutz Baden-Wrttemberg zu sehen, das den einen Gutachter im obigen Verfahren versucht, in Mikredit zu bringen, einfach indem man ihn im Landesverfassungsschutzbericht von 1997 namentlich erwhnt (S. 93): Zu den wichtigsten Autoren [der Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung] gehren [] die bekannten Revisionisten David IRVING und Robert FAURISSON sowie die revisionistischen Historiker Dr. Alfred SCHIKKEL und Dr. Joachim HOFFMANN. Da jedoch der Abdruck eines aktenkundigen, in einem ffentlichen Verfahren eingereichten Gutachtens nicht bedeutet, da der Verfasser des Gutachtens zugleich ein Autor, geschweige denn ein wichtiger Autor, in unserem Medium ist, habe ich Herrn Hoffmann folgendes Dokument zur Verfgung gestellt, damit dieser sich gegen die oben zitierte falsche Darstellung des Landesamtes fr Verfassungsschutz wehren kann: Eidesstattliche Erklrung Die unter ISSN 1370-7507 erscheinenden, von der belgischen Stiftung Vrij Historisch Onderzoek [] herausgegebenen Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung werden seit ihrer VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1

Grndung im Sommer 1996 von mir verantwortlich redigiert. Die Erstausgabe dieser Zeitschrift erschien im Mrz 1997. Aus juristischen Grnden bernahm Herr Herbert Verbeke die formelle presserechtliche Verantwortung fr die ersten fnf Ausgaben dieser Zeitschrift. Die inhaltliche Gestaltung oblag jedoch immer mir und wurde weder von Herrn Verbeke noch von anderen Dritten in irgendeiner Weise beeinflut. In der Ausgabe 3 des ersten Jahrgangs der Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung vom September 1997 wurde auf den Seiten 205-207 der Wortlaut eines Gerichtsgutachtens abgedruckt, das Dr. Joachim Hoffmann im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen u.a. den Grabert-Verlag und mich [als Herausgeber] wegen des Buches Grundlagen zur Zeitgeschichte (AG Tbingen, Az. 4 Gs 173/95) verfat hatte. Wie mir berichtet wurde, wurde das Gutachten in dem benannten ffentlichen Strafverfahren in schriftlicher Form vorgelegt und zu den Akten genommen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob mir eine Kopie dieses Gutachtens vom Gutachter selbst oder vom Grabert-Verlag zur Verfgung gestellt wurde. Ende Juni 1996 fhrte ich mit Dr. Joachim Hoffmann ein lngeres Telefongesprch ber den Verlauf und Ausgang des Mitte Juni 1996 abgeschlossenen, oben genannten Strafverfahrens und seine Rolle als Gutachter darin. Im Verlauf des Gesprches frug ich ihn, ob er sich vorstellen knne, sein Gutachten zu publizieren. Er antwortete mir, da er dagegen sei, da er in diese Auseinandersetzung nicht hineingezogen werden wolle. Herr Dr. Joachim Hoffmann wurde vor dem Abdruck seines Gutachtens in der Nummer 3/97 der Vierteljahreshefte fr freie Geschichtsforschung nicht ber mein Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Er konnte daher seine evtl. genderte Meinung zu dieser speziellen Verffentlichung nicht uern. Dies erklre ich an Eides statt. Germar Scheerer [], am 20. Oktober 1998 Nachrede In einem Schreiben vom 31.10.98 bedankte sich Herr Dr. Hoffmann fr diese Erklrung. Zwar htte er von der Sache her nichts gegen eine Verffentlichung des Gutachtens gehabt, weil er es nach bestem Wissen und Gewissen abgegeben hatte. Seine strikte Gegnerschaft gegen eine Verffentlichung beruhe vielmehr auf seinem Widerwillen, in die politische Auseinandersetzung hineingezogen zu werden. Er drckte seine Genugtuung darber aus, da ich nun im Ausland in Sicherheit lebe. Die Menschen seien dort relativ tolerant und nicht solche Spitzel und Denunzianten, wie es die Deutschen immer waren und es heute wieder sind. Schon Goethe schreibt von ihrer Rechthaberei und Intoleranz und von ihrer Neigung zum Polizeibtteltum, Bismarck von ihrer geringen politischen Befhigung. Sie sind immer dieselben geblieben! Und ihre schlechten Eigenschaften stehen heute in einer noch nie dagewesenen Blte! Die deutschen [Zeit-]Historiker: Lgner und Feiglinge!: David Irvings Ausspruch trifft auf Dr. Joachim Hoffmann am wenigsten zu. In der Menge der deutschen Historiker ist er wohl einer der wenigen, die als wirklich unpolitisch und rein an der wissenschaftlichen Materie interessiert gelten mssen. Aber auf die Masse der deutschen Historiker drfte Irvings Ausspruch durchaus zutreffen. Der konservative Historiker Prof. Dr. Werner Maser meinte beispielsweise einmal gegenber einem Bekannten sinngem, man msse sich als Historiker doch in gewisser Weise dem Zeitgeist beugen und manchmal auch Unwahres von sich geben, wenn man wenigstens einen Teil der Wahrheit ans Tageslicht bringen wolle. Aus Feigheit fhlt er sich also zur Lge gezwungen. Und kein geringerer als Hans-Heinrich Wilhelm meinte einst lapidar, historische Gutachter wrden gerade in Sachen Holocaust bisweilen Schweigegebote achten (H.VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1

H. Wilhelm, in: U. Backes, E. Jesse, R. Zitelmann (Hg.), Die Schatten der Vergangenheit, Propylen, Berlin 1992, S. 403). Man ist geneigt zu sagen: nicht bisweilen, sondern regelmig beachten sie nicht nur ein imaginres Schweige-, sondern auch Falschaussagegebote, und begehen somit als Gutachter das kriminelle Delikt der wissentlichen Falschaussage. Deutschlands Historiker als nicht nur Lgner und Feiglinge, sondern zudem auch noch Kriminelle? Derartige verachtenswerte Verhaltensweisen sind der Grund dafr, warum sich Deutschland in dieser milichen Lage befindet, denn nichts anderes als das vllig verzerrte Bild vom Holocaust und damit vom Dritten Reich berhaupt ist der Grund fr die vielen gesellschaftlichen Schieflagen Deutschlands, und beileibe nicht nur Deutschlands. Traurig hat mich die Reaktion Dr. Hoffmanns auf diese Lage gestimmt, der meinte, man solle das Thema Holocaust noch einige Jahrzehnte lang ruhen lassen, da es zur Zeit offenbar noch viel zu hei sei. Ich habe erstens massive Zweifel daran, da das Thema in einigen Jahrzehnten weniger hei ist. Die Entwicklung der letzten fnf Jahrzehnte mit ihrer kontinuierlichen Aufheizung des Klimas spricht eher fr das Gegenteil. Es ist nur allzu leicht nachvollziehbar, warum der zeitliche Abstand der Aufheizung dienlich ist, denn erstens erlaubt das langsame Abtreten der Erlebnisgeneration berhaupt erst diese negative Mystifizierung jener Zeit, und zweitens entwickelt diese Art der diabolischen Gehirnwsche ihre volle Wirkung erst nach Generationen, wenn die erlebte Geschichte und jene, die man aus erster Hand von Eltern und Groeltern erzhlt bekam, durch die Geschichten der 68er Pdagogen vollstndig ersetzt worden sind. Ich habe daher trotz aller Walsers und Mahlers angesichts der rot-grnen Regierung und ihrer zeitgeistlichen Langzeitwirkung keine Hoffnung auf eine Besserung oder nderung. Auerdem ist Dr. Hoffmanns Vorschlag geradezu grotesk, denn bersetzt lautet er: Weil ich ein gigantisches Problem habe, soll ich es nicht zu lsen versuchen, sondern warten, bis es noch grer geworden ist. Denn egal, welche Temperatur das Thema auch immer hat: die sich aus einem falschen Geschichtsbild und der darauf aufbauenden falschen Politik ergebenden gesellschaftlichen Probleme knnen nur wachsen. Wenn also schon politisch-gesellschaftliche Probleme als Faktoren angefhrt werden, nach denen ein Historiker sein Handeln oder eben Nichthandeln ausrichten soll, so knnen gesellschaftliche Widerstnde nicht nur kein Entschuldigungsgrund dafr sein, da man seinen Berufspflichten nicht nachkommt. Nein und im Gegenteil: Gerade in solcher Lage trennt sich bei den Historikern die Spreu vom Weizen: Erst recht unter Druck mu sich der Historiker unumwunden zu seinen Pflichten bekennen, sprich der Erforschung und Bekanntmachung historischer Zusammenhnge sine ira et studio. Tut er es nicht, so mu er eben damit rechnen, Lgner und Feigling genannt zu werden. Nicht jeder ist angesichts der ausufernden politischen Verfolgung in Deutschland zum Helden geboren, und ein berlebensnotwendiges Ma an Opportunismus mu man wohl besitzen. (Wir hier im Ausland haben ohnehin leicht reden) Aber eines ist klar: Wenn es nicht die Historiker sind, die den Mund aufmachen, wird sich auf friedliche Weise kaum etwas ndern, denn der heutige Gesinnungsterror ruht auf nichts anderem als auf dem Geschichtsbild, das die Historikerschaft zeichnete oder doch zumindest kritiklos hinnahm. Hier gilt aber wie sonst auch: Millionen denken: Ich bin allein, ich allein kann ja doch nichts ndern. Wie auch immer sich daher mein damaliger Verleger Herr Wigbert Grabert entscheiden wird, fr uns hier gilt weiterhin: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! 3

Eine Fallstudie frher integrierter KriegfhrungEine Analyse des Krimfeldzuges der Wehrmacht im Jahre 1942Von Dr. Joel S. A. HaywardDie meisten Militrtheoretiker und Kommentatoren glauben, da die Durchfhrung integrierter Militroperationen also Einstze unter Einbindung von zwei oder mehreren Teilstreitkrften unter einem vereinten Oberkommando unter den meisten Umstnden der modernen Kriegfhrung effektiver sind als Einstze, an denen nur eine Teilstreitkraft beteiligt ist oder auch mehrere Teile ohne systematisch integriertes bzw. vereintes Kommando kmpfen. Viele betrachten die Wehrmacht des nationalsozialistischen Deutschland als frhen Pionier einer Integration. Die Wehrmacht, so behaupten sie, fhrte routinemig Einstze durch, an denen Elemente von zwei oder mehr Teilstreitkrften in enger Kooperation und mit untereinander vereinbarten Zielsetzungen kmpften, und zwar mit relative wenig Rivalitten und einer Kommandostruktur, die zumindest am scharfen Ende der jeweiligen Unternehmen den Integrationsgeist frderte, anstatt ihn zu behindern. Als Ergebnis dessen stieg die Kampfkraft der Wehrmacht. Ohne anachronistisch werden zu wollen immerhin ist das Konzept der Integration sehr neu untersucht dieser Artikel das Ausma und die Auswirkung der Bemhungen der Wehrmacht, ihre Wirksamkeit durch die Integration der Einstze ihrer Teilstreitkrfte zu erhhen. Abgesehen von einer mehr allgemeinen Diskussion des Themas Integration ruht diese Arbeit auf einer Fallstudie: Der Einsatz der Wehrmacht whrend des Krimfeldzuges vom Mai und Juni 1942, der zwei erfolgreiche deutsche Offensiven umfat (die Schlachten von Kertsch und Sewastopol), die zu Land, zu Wasser und aus der Luft durchgefhrt wurden. Anla fr die Wahl dieses Feldzuges fr die Fallstudie war nicht nur die Tatsache, da er rasch den Ruhm einer frhen integrierten Kriegfhrung erwarb, sondern mehr noch wegen seiner unvergleichlichen Tauglichkeit fr eine solche Analyse: Er umfate eine substantielle Planung, den Einsatz bedeutender Krfte, die Teilnahme aller drei Teilstreitkrfte, und er endete mit einem schlssigen Ergebnis. Dieser Artikel zeigt auf, da die Wehrmacht den Wert der Integration ihrer Land-, See- und Luftstreitkrfte verstand und diese Teilstreitkrfte daher unter ein Einsatzkommando stellte, das zumindest ein rudimentres Verstndnis von der jeweiligen Taktik, Technik, den Anforderungen, Fhigkeiten und Beschrnkungen der in ihrer Kampfzone eingesetzten Teilstreitkrfte hatte. Er zeigt zudem, da die Bemhungen der Wehrmacht in diese Richtung zur erwnschten Steigerung der Kampfkraft fhrte. Er schlufolgert aber auch, da es der Wehrmacht an Elementen fehlte, die von heutigen Theoretikern als Voraussetzung angesehen wird, um eine wirklich effektive integrierte Kriegfhrung zu erzielen ein einziger Oberkommandierender, ein integrierter Stab sowie die Abwesenheit von Rivalitten zwischen den Teilstreitkrften und da sie daher als Ergebnis dessen im Kampf mit unntigen Schwierigkeiten zu kmpfen hatte.I Die Analyse der Integrationspraktiken der Wehrmacht insbesondere bezglich des Krimfeldzuges umfat die aufeinanderfolgende Betrachtung der Integrationsfragen auf allen drei kriegstechnischen Ebenen: der strategischen, der operativen und der taktischen. Die strategische Ebene bezieht sich hier auf den Planungsproze des Feldzuges und auf die Personen an der Spitze der militrischen Kommandostruktur, die eine Strategie entwickelten und Plne in Taten umsetzten. Im Falle des Dritten Reiches sind das Adolf Hitler und sein kleiner Kreis von Beratern. Hitler hat weder einen integrierten Stab bernommen noch ihn geschaffen, zumindest nicht im modernen Sinne wie etwa die Joint Chiefs of Staff in den USA. Am 4. Februar 1938 verstrkte er seinen Einflu auf die Streitkrfte, indem er das alte Reichskriegsministerium durch das neue, folgsamere Oberkommando der Wehrmacht, oder OKW, ersetzte, von dem Walther von Brauchitsch, Hermann Gring und Erich Raeder, die jeweiligen Befehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine, ihre Befehle entgegennahmen. Hitler ernannte sich selbst zum Obersten Befehlshaber und Wilhelm Keitel, mit dem Titel Chef, als seinen wichtigsten Militrberater und Verwaltungschef des Oberkommandos. Am 19. Dezember 1941 ernannte sich Hitler nach der vorzeitigen Pensionierung von von Brauchitsch selbst zum Befehlshaber des Heeres. Das OKW funktionierte niemals als ein integrierter Stab mit regelmig anberaumten Treffen der Kommandeure der Teil4 streitkrfte und ihrer Stabschefs und einem selbstverstndlichen Grundprinzip der Gleichheit der Teilstreitkrfte sowie einem integrierten Einsatzplanungsproze. Auch wenn sich die Kommandeure der Teilstreitkrfte regelmig in Hitlers Hauptquartier oder auf seinem Sommersitz in Berchtesgaden trafen, fanden die meisten OKW-Sitzungen unter Abwesenheit ranghoher Reprsentanten von einer oder zwei Teilstreitkrften statt. Das war typisch fr die Art, in der Hitler seine Angelegenheiten erledigte. Er hate die Routine und unterwarf sich ungern dem Zeitplan anderer. Statt dessen hielt er seine Treffen einschlielich der Kabinettssitzungen dann ab, wenn er sie fr ntig hielt, und er beorderte nur jene dazu, von denen er etwas hren wollte bzw. denen er etwas zu sagen hatte. Wenn er zum Beispiel Luftwaffenangelegenheiten besprechen wollte, so zog er Gring oder Hans Jeschonnek hinzu, den jungen Stabschef der Luftwaffe. Er kmmerte sich dann nicht darum, Vertreter des Heeres kommen zu lassen, es sei denn, die anliegenden Probleme htten beide Teilstreitkrfte betroffen. Natrlich frderte dies nicht die Integration. Hitler hatte ranghohe Stabsoffiziere des Heeres gewhnlich immer in seiner Nhe, aber diese waren gleichermaen wegen ihres willfhrigen Charakters wie wegen ihrer Kompetenz ausgesucht worden, und ihr Rat erwies sich hufig als wenig hilfreich. Seine engsten Berater (die ihn whrend des Krieges selten alleine lieen) waren Keitel und Alfred Jodl, Chef des Einsatzstabes des OKW. Keitel war ein Jasager, VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1

unfhig, Hitler zu widersprechen. Jodl war ein ehrenwerter Mann, der Hitler gelegentlich gegenbertrat, insbesondere wenn er es fr ntig hielt, einen Kammeraden vor unfairen Angriffen zu schtzen, aber gewhnlich fand er es leichter, den Standpunkt des Fhrers zu untersttzen.1 Zumindest fr diese Studie ist weit wichtiger, da beide Heeresoffiziere waren, eine Tatsache, die sich in den von ihnen gegebenen Ratschlgen niederschlug, in denen das Heer hufig der Luftwaffe und der Marine vorgezogen wurde und die ihr Unwissen ber die Bedrfnisse, Fhigkeiten und Leistungsgrenzen der Luft- und Seestreitkrfte allgemein blolegten. Sogar noch nachdem er nach der Katastrophe von Stalingrad in Ungnade gefallen war, behielt Hermann Gring in Hitlers Hof ein merkliches Ansehen und erreichte, da die Bedrfnisse der Luftwaffe bei den Treffen oben auf der Tagesordnung standen. Tatschlich luft der angehobene Status Grings allen Vorstellung der Integration zuwider. So informierte zum Beispiel Hitler am 6. Februar 1943, weniger als eine Woche nach der Kapitulation von Stalingrad den frustrierten Feldmarschall Erich von Manstein darber, da die Bildung eines neuen Kommandos aller drei Teilstreitkrfte oder auch nur die Ernennung eines gemeinsamen Kommandierenden, wie von Manstein es sanft befrwortet hatte, vllig auer Frage stehe. Hitler erklrte, da sich Gring als sein Stellvertreter und einziger Reichsmarschall in Deutschland leider keiner anderen Autoritt unterordnen werde als ihm selbst, und da er sich sicherlich niemals blo auf gleicher Ebene sehen mchte wie die Kommandierenden im OKW oder die der Teilstreitkrfte.2 Der Fhrer hatte bezglich Grings berheblichkeit recht, aber er nutzte dies nur als Vorwand, um jede Auseinandersetzung um den wahren Grund zu vermeiden, weshalb er keinen Oberkommandierenden der drei Teilstreitkrfte ernannte: er sprte, da eine solche Ernennung den berwiegend selbstgeschaffenen Mythos des Grten Feldherrn aller Zeiten erschttern und sein Ansehen verringern knnte. Hitlers Kommentar legt aber nur offen, was die Verhaltensmuster whrend des Krieges auch sonst gezeigt haben: da es einfach keine Gleichheit unter den Reprsentanten der Teilstreitkrfte auf hchster Ebene gab. Der Einflu im OKW ergab sich nicht nur aus dem Rang, der Position oder den persnlichen Verdiensten, sondern auch aus der Persnlichkeit und aus Hitlers hufig fehlgeleiteter Loyalitt. Als Ergebnis dessen verschrfte sich unter Hitlers Hflingen der Wetteifer um seine Gunst, einschlielich seiner eigenen militrischen Berater und den Chefs der Land-, See- und Luftstreitkrfte:

Dadurch wurde eine Situation geschaffen, in der sich die Spannungen zwischen den Teilstreitkrften sogar noch verschlimmerten. Jene Stabsoffiziere und Einsatzkommandeure, die ihre Chancen auf einen Erfolg wirklich vergrern wollten, muten mit diesen Spannungen leben, Parteilichkeiten beseiteschieben und direkt miteinander als informelle Partner arbeiten. Sie versuchten, einen Integrationsgeist zu beschwren. Dies war eine schwierige Aufgabe, zumal es kein formalisiertes Konzept der Gleichwertigkeit gab und auch keinen Zusammenhalt durch eine Fhrung, in der alle Teilstreitkrfte vertreten waren. Sie erreichten dabei aber gewhnlich ein hheres Ma an Einheit als es den Teilstreitkrften der angloamerikanischen Mchte vor 1944 gelang, aber sie handelten von wenigen Ausnahmen abgesehen dennoch nicht als Gleiche. Fast immer forderte und erreichte das Heer die Unterordnung der Luftwaffe, wodurch sie auf Kosten ihrer strategischen Mglichkeiten in eine bloe taktische Untersttzerrolle gedrngt wurde. Es existierte daher niemals ein vereinigtes Kommando in Form eines integrierten Kommandeurs mit untergeordnetem Stab, teils wegen Grings einzigartigen Status und seines mchtigen Ego, vor allem aber, weil Hitler die Zgel, die er gewhnlich so eng hielt, lockern wollte. War daher der Fhrer angesichts der tatschlich von ihm selbst geschaffenen Unzulnglichkeiten dieser Situation in der Lage, eine effektive Fhrung im Geist der Integration an den Tag zu legen? Ironischerweise ist die Antwort darauf, da ihm das zumindest manchmal tatschlich gelang. Er erreichte dies, indem er informell und unabsichtlich in die Rolle schlpfte, die wir heute als einen Kommandeur integrierter Streitkrfte bezeichnen: Er hatte auf strategischer Ebene die volle Autoritt ber den Einsatz der Teilstreitkrfte, deren Kommandeure und obere Einsatzbefehlshaber er persnlich so einsetzte, wie seinen eigenen Vorstellungen zufolge der Einsatz abzulaufen hatte. Der hier betrachtete Feldzug ist dafr tatschlich ein gutes Beispiel: Der Krimfeldzug vom Mai und Juni 1942 bedeutete einen signifikanten Schritt vorwrts in Richtung Integration, auch wenn dies damals nur von wenigen verstanden wurde. II Hitlers Weisung fr den 1942er Sommerfeldzug im Osten, erlassen am 5. April dieses Jahres, reflektiert deutlich den unvollstndigen Charakter des Unternehmens Barbarossa, also des Feldzuges des vergangenen Jahres. Auch wenn der

Dr. Joel Hayward (Z.D.a.F., B.A., M.A. Hons, Ph.D.) hatte mehrere Stipendien inne und ist zur Zeit Forschungsbeauftragter der Historischen Forschungsgesellschaft der US-Luftwaffe (United States Air Force Historical Research Agency). Dr. Hayward ist Dozent fr Verteidigungs- und Strategiestudien an der Fakultt fr Geschichte, Philosophie und Politik an der Massey University, einer mittelgroen Universitt in Palmerston North, Neu Seeland. Er ist eng eingebunden in Lehre und Verwaltung des Programmes fr Verteidigungs- und Strategiestudien, das von der Massey Universitt in Zusammenarbeit mit dem Institut fr Militrstudien der Armee Neuseelands durchgefhrt wird. Dr. Hayward hat sich auf die Militrgeschichte spezialisiert, insbesondere auf die des Dritten Reiches, und hat ausgiebig auf dem Gebiet militrischer Operationen whrend des Zweiten Weltkrieges publiziert. Er ist Autor des neu erschienenen Buches Stopped at Stalingrad: the Luftwaffe and Hitler's Defeat in the East 1942-1943 (Gestoppt in Stalingrad: Die Luftwaffe und Hitlers Niederlage im Osten 1942-43). Whrend der langen Forschungsphase gewann Dr. Hayward, der fnf Sprachen flssig liest, ein grozgiges Stipendium fr Forschungen im bundeseigenen Bundesarchiv-Militrarchiv, damals noch in Freiburg. Zudem erhielt er ein Forschungsstipendium der US-Luftwaffe fr Studien an der Air Force Historical Research Agency in Montgomery, Alabama. An beiden Orten untersuchte er viele bislang unbeachtete deutsche und russische Dokumente und arbeitete mit den besten Experten auf diesem Gebiet zusammen, einschlielich Dr. Horst Boog vom Militrgeschichtlichen Forschungsamt, wahrscheinlich die weltweit hchste Autoritt in Sachen Luftwaffe, und Dr. James Corum von der Hochschule fr fortschrittliche Luftwaffenstudien (School for Advanced Airpower Studies), dem fhrenden USExperten. Dr. Hayward hat eine Anzahl akademischer militrgeschichtlicher Artikel in den verschiedensten Zeitschriften verffentlicht, wie u.a. The Journal of Strategic Studies, Airpower Journal, Air Power History, The Journal of Slavic Military Studies, New Zealand Army Journal. Er arbeitet zur Zeit an einem Werk des Titels Adolf Hitler als Militrischer Befehlshaber, einer wissenschaftlichen Studie ber Hitlers Kriegfhrung, die durch den Verlag Macmillan Press (London) angeregt wurde.

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Fhrer Mussolini gegenber am 30. April 1942 behauptete, da sich die Krim, mit Ausnahme weniger Schnheitsfehler, die bald ausgemerzt wrden, in deutscher Hand befnde, sah die Wirklichkeit ganz anders aus.3 Zu dieser Zeit war die Halbinsel Krim weder fest noch vllig in deutscher Hand, was Hitler sehr wohl wute. Sie war bestimmt nicht jene Bastion im Schwarzen Meer, als welche er sie seinem italienischen Gegenpart beschrieb. Im Gegenteil: Sewastopol, der Hauptmarinesttzpunkt der Sowjetunion mit den wichtigsten Werften, wurde immer noch von starken sowjetischen Krften gehalten, genauso wir die strategisch wichtige Halbinsel Kertsch, die Hitler als Sprungbrett in die erdlreiche Kaukasusregion vorgesehen hatte. In seiner Weisung fr den 1942er Sommerfeldzug gab Hitler daher vor, da es notwendig sei, die Halbinsel Kertsch und die Krim zu subern und Sewastopol zu Fall zu bringen, bevor mit der Hauptoffensive in den Kaukasus begonnen werden knne.4 Hitler war zuversichtlich, da seine Heeresformationen in der Krim die Achte Armee und einige rumnische Einheiten nach geringen Auffrischungen und Verstrkungen in der Lage seien, die massiven Angriffe durchzufhren, die sie in Krze an beiden Seiten der Krim beginnen sollten. Er vertraute deren Kommandeur, Generaloberst von Manstein, dem Vernehmen nach sein bester operativer Heereskommandeur, ein Ansehen, dem er im Privaten beipflichtete. Hitler, der in allen strategischen und in den meisten operativen Dingen das letzte Sagen hatte, forderte, da Manstein ihm und seinem Einsatzstab einen vorbereitenden Plan entwerfe. Ihnen gefiel, was der General ihnen vorlegte, so da nur geringe nderungen angebracht wurden. Mansteins Plan sah zwei aufeinanderfolgende Offensiven vor, die erste mit dem Decknamen Unternehmen Trappenjagd, um die Halbinsel Kertsch einzunehmen, und die zweiten mit dem Decknamen Unternehmen Strfang, um in das stark befestigte Sewastopol einzubrechen und es einzunehmen. Am 16.4.1942 legte Manstein seinen fertigen TrappenjagdPlan Hitler vor, der mit Ausnahme des Luftwaffeneinsatzes alles genehmigte. In Abweichung vom blichen und unwissend als integrierter Befehlshaber handelnd kndigte er an, sich selbst um den Einsatz der Luftwaffe zu kmmern.5 Seiner Vorliebe und seinen Erfahrungen gem war der Fhrer ein Mann der Heeres, der trotz seiner eindrucksvollen Auffassungsgabe fr technische Details anfnglich wenig Verstndnis fr die Taktiken und Strategie der Luftwaffen hatte.6 Whrend der erfolgreichen ersten Kriegsjahre hatte er sich selten in Luftwaffenangelegenheiten eingemischt. Er begngte sich damit, die meisten Entscheidungen Gring, als dem Befehlshaber der Luftwaffe, und Feldmarschall Erhard Milch, Grings fhigen und engagierten Stellvertreter zu berlassen. Im Winter 1941/42 allerdings hatte der Fhrer ein klares Verstndnis fr die Taktiken, Mglichkeiten und Grenzen der Luftwaffe entwickelt und lernte die Schlsselrolle der Luftuntersttzung bei Bodenschlachten zu schtzen. An zahlreichen Stellen entlang der Ostfront sah er, wie die Luftwaffe Schwierigkeiten der Front behob und manchmal sogar deutlich zum Ausgang von Schlachten beitrug. Davon beeindruckt begann er, sich in Luftangelegenheiten einzumischen und gemeinsame Heer-Luftwaffe-Unternehmen zu koordinieren, oft ohne Gring zu konsultieren. Im spten Februar 1942 hatte beispielsweise Generaloberst Georg von Kchler, der Befehlshaber der Heeresgruppe Nord, Plne fr einen Gegenangriff nahe Wolkhow weit im Norden vorgelegt. Am 2. Mrz ordnete Hitler persnlich eine mehre6

re Tage andauernde intensive Vorbereitung des Angriffes aus der Luft vor.7 Allerdings war das Wetter so ungnstig, da nur wenige Flugzeuge abheben konnten. Konsequenterweise befahl der Fhrer Kchler, der darauf drngte loszuschlagen, die Offensive zu verschieben bis die Wetterbedingungen den vollen Einsatz der Luftwaffe erlauben.8 Einen Monat spter hielt er ihm einen Vortrag ber die Wichtigkeit massiver Luftuntersttzung. Er meinte, man htte im Januar Toropets und damit zentrale deutsche Treibstoff- und Nachschublager nicht aufgeben mssen, wenn der Gruppenkommandeur die Mglichkeiten dieser Untersttzung wirklich verstanden htte.9 Womglich entschied sich Hitler aufgrund dieses Fehlschlages, den Einsatz der Luftwaffenverbnde in der wichtigen Kertsch-Offensive selbst zu organisieren. Diese Offensive, so Hitler Ende Februar 1942, bedrfe einer massiven Luftuntersttzung.10 Am 17. April fhrte er eine lange Unterredung mit Jeschonnek und anderen ranghohen Luftwaffenbediensteten aber anscheinend ohne Gring um Art und Ausma dieser massiven Luftuntersttzung sowie Methoden zur Verbesserung der Integration von Heer und Luftwaffe auszuarbeiten.11 Bevor er die Lage mit Generaloberst Wolfram Freiherr von Richthofen besprechen konnte, dessen mchtiges Fliegerkorps VIII12 er neben Generaloberst Alexander Lhrs Luftflotte 4 auf der Krim einzusetzen gedachte,13 plante Hitler zunchst nur den Einsatz von Lhrs Luftflotte. Die erhalten gebliebenen Akten dieser Unterredung enthllen, da Hitler sich mit den Schlsselproblemen des Einsatzes der Luftwaffe whrend des Krimfeldzuges vertraut gemacht hatte. Bevor der Feldzug begann, erlie er einen deutlichen Satz von Anweisungen bezglich der Hauptaufgaben, die die Luftwaffe zu erfllen hatte, forderte den Bau neuer Flugpltze, erlie Befehle zu deren Sicherung und entwarf ein innovatives Schema, um die gesamte operative Schlagkraft der 4. Luftflotte zu erhhen.14 Er diskutierte sogar die Herstellung, Beschaffung und Verteilung von Splitterbomben, deren Einsatz durch die Luftwaffe er unter gewissen Umstnden vorgesehen hatte. Wenn man all dies in Betracht zieht, so machen Hitlers Anweisungen an die Luftwaffe deutlich, da er deren wesentliche Anforderungen, Mglichkeiten und Beschrnkungen verstanden hatte und da er somit die Gesamtverantwortung sowohl fr die Luft- als auch fr die Bodenoperationen inne hatte. Er hatte die Wichtigkeit der Luftuntersttzung fr Bodenangriffe sehr gut begriffen, und er machte Jeschonnek und seinem Stab klar, da der Kertsch-Feldzug fr seine Plne fr Sdruland derart wichtig war, da er fr die bestmgliche Luftuntersttzung dieses Feldzuges sorgen wrde, und da bei dessen Fortschreiten andere Sektoren in der sdlichen Zone womglich sogar ganz ohne Luftuntersttzung auskommen mten. Hitler kmmerte sich nicht nur um den Einsatz von Bodenund Luftverbnden, sondern ebenso um den von Marineverbnden. In Marineangelegenheiten war er noch weit weniger ein Experte als in Fragen der Luftwaffe. Dennoch begriff er, da die mchtige sowjetische Schwarzmeerflotte, die ein Schlachtschiff, einige Kreuzer, eine Anzahl anderer groer Kriegsschiffe und eine Menge U-Boote umfate,15 zerstrt werden mte, um den Schiffsverkehr der Achsenmchte im Schwarzen Meer zu sichern und um die Sdflanke des deutschen Vormarsches zu sichern. Diese von Vizeadmiral Oktyabrskii kommandierte Flotte hatte bereits seine Plne in Sdruland vereitelt, indem sie mehrere groe Landungen auf der Halbinsel Kertsch durchgefhrt hatte. VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1

Die ursprngliche Strategie des Fhrers bezglich des Um- Auch wenn Hitler den Aufbau seiner Schwarzmeerflottille gangs mit der sowjetischen Flotte war durchkreuzt worden. mit Interesse verfolgte und ihr befahl, whrend des KrimfeldDer Groteil der Flotte sollte durch pltzliche Luftangriffe zuges integrierte Aktionen durchzufhren, mischte er sich vernichtet werden, wie er und seine militrischen Planer (ein- selten in die Angelegenheiten der Marine ein. Er beschrnkte schlielich Groadmiral Raeder) es vor Beginn des Unter- sich darauf, Raeder einen allgemeinen Umri seines Willens nehmens Barbarossa vorgesehen hatten, und die briggeblie- hinsichtlich der Flottille darzulegen, die der Admiral und sein benen Schiffe sollten durch Minenfelder und leichte Marine- Stab mit Datum vom 23.2.1942 in eine detaillierte Direktive einheiten in ihren Hfen eingeschlossen werden, bis alle so- umsetzte.19 wjetischen Hfen von Bodentruppen besetzt worden wren.16 Auch wenn Hitler auf politisch-strategischem Gebiet weit Auf diesem Kriegsschauplatz, so schrieb ein sowjetischer mehr zur Erleichterung der Integration htte machen knne, Admiral spter, war ein solcher Plan vergleichsweise ver- etwa indem er das OKW zu einer in geordneter Weise arbeinnftig, da der Feind nur begrenzte Marineeinheiten zur Ver- tenden, integrierten Befehlsautoritt fr alle drei Teilstreitfgung hatte und daher die sowjetische Schwarzmeerflotte krfte htte erheben knnen, so existierte dennoch ein benicht zum offenen Kampf herausfordern konnte.17 Tatsch- stimmter Grad an integrierter Kontrolle. Hitler selbst wirkte lich hatte Deutschland zu Beginn des Unternehmens Barba- wie ein abwesender oder zumindest geographisch weit entrossa im Juni 1941 keine Marineeinheiten in der Schwarz- fernter einheitlicher Befehlshaber, eine Situation, die sich eimeerregion mit Ausnahme einiger Flu-Kanonenboote und nerseits aus der Rivalitt zwischen den Hauptquartieren der Minensucher der Donauflottille. Teilstreitkrfte wie auch aus Grings einzigartigem Status Allerdings erwies sich die deutsche Luftwaffe im Winter ergab (die seine Unterordnung unter jemand anderen als den 1941/42 in und um die Krim als erbrmlich unfhig, auch nur Fhrer verhinderte), aber hauptschlich in Hitlers Unwillen auf die Operationen der sowjetischen Flotte zu reagieren. zu delegieren und seinem Wunsch, alle wichtigen Dinge zu Whrend Einheiten der Luftwaffe zwar versuchten, die von kontrollieren, begrndet lag. Er mag niemals ernsthaft erwoihr bemerkten greren sowjetischen Truppenbewegungen gen haben, jemand anderen als integrierten Befehlshaber zu um das Assowsche Meer und entlang der ernennen, wie es einige seiner etwas mutiKste am Kaukasus nahe der Meerenge geren Generle gelegentlich hflich vorvon Kertsch zu unterbinden, versagte sie schlugen, aber dies vor allem weil er ervllig bei dem Versuch, die Verladung diekannt hatte, da er bereits diese Funktion ser Truppen auf die Schiffe Oktyabrskiis ausfllte, indem er die volle Autoritt ber zu verhindern sowie die sich daran andie an einem integrierten Unternehmen schlieenden greren Landungsunterteilnehmenden Teilstreitkrfte besa und nehmen auf der Halbinsel Kertsch und an sicherstellte, da die bergreifenden Plaanderen Schlsselstellungen der Krim. nungen wichtiger waren als die Wnsche Auf die fortgesetzten Strungen der Sound Erwartungen der einzelnen Teilstreitwjetischen Flotte reagierte Hitler im Januar krfte. 1942 nach einer langen Planungszusammenkunft mit Beratern von Luftwaffe und III Marine mit der Ernennung eines neuen Auf operativer Ebene allerdings tat Hitler Marinekommandos, dem Admiral Schwarwenig, um die Integration zu frdern. Inszes Meer, das in enger Zusammenarbeit Feldmarschall Erich von Manstein besondere gab er nur sehr wenigen Komund sorgfltiger Koordination mit der mandeuren auf den Kriegsschaupltzen die Luftwaffe die sowjetische Flotte angreifen und verhindern Autoritt ber alle drei Wehrmachtsteile. Die bekannteste sollte, da sie weitere offensive Unternehmen durchfhren dieser Ernennungen war die von Feldmarschall Albert Kesknne. Er bat Raeder, dieses Kommando mit leichten Schif- selring, den er zum Oberbefehlshaber Sd mit der Befehlsfen von anderen Schaupltzen auszursten, was sich aber als gewalt ber alle Streitkrfte der Wehrmacht und der anderen ein langwieriger Proze herausstellte. In den letzten Tagen Achsenmchte im Mittelmeerraum machte, eine Stellung, die des Jahres 1941 befahl Raeder die berfhrung leicht ber- er seit dem 2.12.1941 bis kurz vor Ende des Krieges in Eurofhrbarer Kriegsschiffe aus der Nord- und Ostsee an (anfng- pa inne hatte.20 lich eine Schwadron von sechs Torpedobooten und verschie- Kesselring kam der Funktion eines modernen Befehlshabers dene kleine Patrouillenboote), aber es dauerte einige Monate, integrierter Streitkrfte nher als irgend ein anderer Befehlsbis sie im Schwarzen Meer ankamen darunter auch ein Ma- haber der Wehrmacht. Er schuf einen gemeinsamen Stab aller rinebeitrag Italiens, anfnglich vier Torpedoboote, vier kleine drei Teilstreitkrfte und einen multinationalen Stab (die ItaMotorboote, je mit einem Torpedo ausgestattet, und vier liener einschlieend), wobei einige Positionen mit Bedacht besetzt wurden, um sicherzustellen, da Kesselring voll ber kleine U-Boote umfassend.18 Diese berfhrungen resultierten in einer langsamen, aber die Bedrfnisse, Mglichkeiten und Grenzen aller ihm zur stetig wachsenden Strke der Einheiten der Achse im Verfgung stehenden Land-, See- und Luftstreitkrfte unterSchwarzen Meer whrend der ersten Monate des Jahres richtet war. Er sorgte sogar fr einen nach heutigem Stan1942. 1941 noch hatten die Schiffe der Achse nur begrenzte dard rudimentren integrierten Planungsproze ein SyBegleit- und Transportoperationen unternommen. Mitte 1942 stem, das es ihm erlaubte, die beste Methode zur Erreichung konnten sie im Kielwasser des Vormarsches des Heeres der- ihm auferlegter Ziele herauszufinden und jene Streitkrfte zu artige Aufgaben bereits effektiver durchfhren und die befehligen und zu kontrollieren, denen die Durchfhrung Pflichten des Kstenschutzes und der Hafenverteidigung in aufgetragen wurde. Der machtbesessene Hitler gab Kesselden besetzten Gebieten annehmen und sogar kleinere offen- ring allerdings nie freie Hand, mischte sich stndig in seine sive Operationen gegen die sowjetische Flotte durchfhren. Planungsvorgnge ein und untersttzte ihn nur selten, wenn VffG 1999 3. Jahrgang Heft 1 7

Untergebene Kesselrings einzigartige Befehlsgewalt in Frage stellten.21 Besonders aufmpfig gegenber Kesselring war Rommel, und er erhielt vom Fhrer nur wenig Hilfe, dem es Spa zu machen schien, die Kommandeure gegeneinander auszuspielen. Alles in allem empfand Kesselring, da seine Mglichkeiten, im Mittelmeerraum eine richtige integrierte Befehlsgewalt auszuben, schwer eingeschrnkt waren. Dennoch gelang dies Kesselring besser und viel lnger als jedem anderen integrierten Befehlshaber auf dem Kriegsschauplatz. Hitler machte derartige Ernennung meist nur, um bestimmte Probleme durch zeitweilige Manahmen zu lsen. Auf dem Hhepunkte der Stalingrad-Krise zum Beispiel befahl er Feldmarschall Milch, sich nach Sdruland zu begeben, um dort die ganzen Lufttransportmanahmen zu bernehmen. Er gestand ihm Sondervollmachten zu und die Befehlsgewalt, jeder Abteilung der bewaffneten Streitkrfte in dieser Region Befehle und Anweisungen zu geben.22 Milch war ein dynamischer Fhrer und ein hervorragender Verwalter. Er zeigte auch in den letzten Tagen der Stalingrader Luftbrcke seine vorzglichen organisatorischen Fhigkeiten. Er kam aber dennoch zu spt, um den Lauf der Dinge entscheidend zu ndern. Trotz seiner Sondervollmachten als integrierter Befehlshaber war er nicht besser in der Lage, die ungnstigen Wetterbedingungen sowie die massive berlegenheit des Feindes am Boden und in der Luft zu berwinden, als es bereits die Kommandeure der rtlichen Boden- und Luftstreitkrfte waren. Sein Kommando ber alle drei Wehrmachtsteile im Sektor Stalingrad dauerte weniger als drei Wochen. Nachdem sich die Sechste Armee ergeben hatte, rief Hitler ihn zurck nach Berlin. Sogar Kesselring erhielt eine dieser kurzfristigen tu-wasDu-kannst-Ernennungen. Im Mrz 1945 schickte Hitler Feldmarschall von Rundstedt in den Ruhestand und ernannte Kesselring, dessen italienischer Kriegsschauplatz inzwischen verloren war, zum neuen Oberbefehlshaber West, mit der Befehlsgewalt ber alle Land- und Luftstreitkrfte entlang der sich schnell zurckziehenden deutschen Westfront. Angesichts der sich fast am Rhein befindenden angloamerikanischen Verbnde, die das Reichsgebiet jederzeit zu betreten drohten, wute Kesselring, da er alle Hnde voll zu tun haben wrde. Mein Auftrag war klar: Aufhalten!, schrieb er spter.23 Die Seltenheit derartiger Ernennungen, sowohl kurz- als auch langfristig, haben ihre Ursache nicht nur in Hitlers Selbsteinschtzung als militrisches Genie, das die meisten Operationen selbst leiten konnte und sollte, sondern ebenso in seinem Unwillen, unntigen Wirbel zu verursachen, etwas, was er immer gehat hatte. Der Norwegen-Feldzug von 1940 Deckname Weserbung ist ein Beispiel dafr. Hitler, der sich dieses eine Mal ein wenig unsicher war ob seiner eigenen Fhigkeiten und daher die Hilfe von jemandem suchte, der mit der Kriegfhrung in Skandinavien vertraut war, sah anfangs vor, alle Land-, See- und Luftstreitkrfte unter einem einzigen, integrierten Kommandeur zusammenzufassen. TatVerlag der Freunde. Postfach 35 02 64 D-10211 Berlin

schlich erwog er, Kesselring diesen Auftrag zu bergeben,24 aber entschlo sich schlielich auf Jodls Rat hin fr einen Heeresoffizier mit Skandinavien-Erfahrung, dem General der Infanterie Nikolaus von Falkenhorst.25 Trotz seiner Allmacht als Fhrer und den offensichtlichen operativen Vorteilen eines vereinigten Befehlshabers entschied sich Hitler, Grings heftige Beschwerden nicht zu bergehen (auch wenn er ihn anschlieend fr einen Monat von allen Planungen ausschlo26) und sich auch nicht ber die starken Einwnde seiner hheren Stabsoffiziere aus Marine und Luftwaffe hinwegzusetzen, die sich gegen die Unterordnung ihrer Streitkrfte unter einen Heereskommandeur wandten. Sie befrchteten, da Falkenhorst keine ausreichenden Erfahrungen mit ihren Teilstreitkrften habe. Konsequenterweise behielt Hitler dieses Unternehmen unter seiner persnlichen Befehlsgewalt, die er durch das OKW durchfhrte, und berlie dem armen Falkenhorst den gutklingenden, aber wertlosen Titel des Oberbefehlshabers, da er keine direkte Befehlsgewalt ber die an diesem Unternehmen teilnehmenden Marine- und Luftwaffeneinheiten hatte. Hitler fiel es leichter, integrierte Kommadeure in befriedeten Besatzungszonen zu ernennen, da er dort nicht riskierte, von diesen in den Hintergrund gedrngt zu werden (was er oft von erfolgreichen Gefechtskommandeuren befrchtete) und weil die Chefs der dortigen Teilstreitkrfte der Unterordnung ihrer Streitkrfte unter einen integrierten Kommandeur leichter zustimmten, zumal es dort keinen Ruhm auf dem Gefechtsfeld zu erringen gab. Bei der Vorbereitung grerer Operationen zankten sie sich hufig um die Ausrichtung ihrer Streitkrfte und wetteiferten nicht nur um hhere Zuweisungen aus Deutschlands beschrnkten Ressourcen, sondern auch noch um Gelegenheiten, sich in den Schlachten Ruhm zu erwerben. In den ruhigen Besatzungszonen hingegen stritten sie sich selten um derartige Dinge. So gab es zum Beispiel keinen Widerspruch gegen Hitlers am 8.8. 1942 erfolgte Ernennung von Generaloberst Lhr, dem vormaligen Kopf der 4. Luftflotte, zum Wehrmachtsbefehlshaber Sdost, mit der Befehlsgewalt ber alle deutschen Krfte (aber nur beschrnkten Vollmachten ber die anderen Achsenkrfte) auf dem relativ ruhigen Balkan. Diese Ernennungen zu Befehlshabern der Besatzungsgebiete kamen den Ernannten spter allerdings teuer zu stehen. Nach der Befreiung sannen die jeweiligen Vlker im allgemeinen auf Rache gegen ihre vormaligen Herrscher. Lhr fiel diesem Wunsch zum Opfer. Nach einem durchsichtigen Gerichtsverfahren wurde er wegen angeblicher Kriegsverbrechen 1947 durch die Jugoslawen gehngt. IV Es ist daher nicht berraschend, da Hitler sich die Kontrolle ber den Krimfeldzug im Jahr 1942 vorbehielt und sich entschied, an diesem Kriegsschauplatz keinen integrierten Kommandeur mit der Befehlsgewalt ber alle daran teilnehmenden Land-, See- und Luftstreitkrfte zu ernennen. Er hielt ANZEIGEISSN 0948-9134 A 13 981

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Aus dem Inhalt von Heft 2 1998: Reinhold Oberlercher: Grundkurs Philosophie (2) / Donald Neff: Als ein amerikanischer Prsident Nein sagte Wie Eisenhower Israel zum Rckzug zwang / Jean Mabire: Der Faschismus als Sackgasse / Dieter Scholtz: Zum Zustand der Justiz / Eduard Peter Koch: Wahrheit in Deutschland Zur Inhaftierung des Historikers Udo Walendy (2) / Serge Thion: Kleines Dossier der Affre Rittersporn / Johannes Nepomuk: Fnfzig Thesen fr Deutschland, Europa und die USA

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diesen Feldzug fr entscheidend so teilte er beispielsweise einem Kommandeur mit, da das Risiko eines Fehlschlages auf der Krim beseitigt werden msse, weil der erste Schlag in diesem Jahr erfolgreich sein mu27 und daher konsequenterweise entschied, die Gesamtkontrolle zu behalten. Damit soll nicht behauptet werden, Hitler habe die Rolle operativer Kommandeure fr unwichtig gehalten. Im Gegenteil: er selbst whlte jene Kommandeure aus, die er fr die fhigsten hielt, um sicherzustellen, da der erste Schlag gegen die Sowjets im Jahr 1942 tatschlich ein Erfolg werden wrde. Er hatte bereits Manstein mit Absicht gewhlt und wollte nun noch einen Luftkommandeur von hnlichem Talent haben und den Fhigkeiten, in enger Koordination mit Manstein zusammenzuarbeiten. Er verschwendete keine Zeit und rief den besten Fachmann der Luftwaffe fr enge Luftuntersttzung zu seinen Diensten: Generaloberst Richthofen. Ein Historiker behauptet, da nach Hitlers Besprechung mit den Planern der Luftwaffe am 17. April 1942 (wie oben beschrieben) das Potential zur Konzentrierung deutscher Luftstreitkrfte auf der Krim dramatisch angewachsen sei. Richthofen, der bei Hitler persnlich Frsprache eingelegt habe, habe den Fhrer von der Notwendigkeit des Einsatzes des Fliegerkorps VIII whrend dieses Unternehmens berzeugt.28 Richthofen hat Hitler in jener Zeit sicherlich getroffen, und seine mchtige Luftuntersttzungseinheit wurde anschlieend auf die Krim verlegt, um die Angriffe der 4. Luftflotte und der Elften Armee gegen die Halbinsel Kertsch und gegen Sewastopol zu untersttzen. Aber schon das flchtige Lesen von Richthofens persnlichem Tagebuch ergibt, da die Entscheidung fr seine Verlegung auf die Krim in seiner Abwe-

Baron Manfred von Richthofen, der Rote Baron, erfolgreichster Kampfflieger des Ersten Weltkrieges. Sein Vetter, der sptere Generaloberst Wolfram Freiherr von Richthofen, ist heute weit weniger bekannt, obwohl er als Kommandeur noch weitaus erfolgreicher war.

Unten: Des Roten Barons Flugzeug, die Fokker DR-1 (Nachbau)

senheit und ohne sein Wissen von Hitler und Hans Jeschonnek gefllt wurde. Am 18. April 1942 schrieb Richthofen, er sei am 12. April in Lneburg zu einem vierwchigen Urlaub angekommen. Endlich, so schreibt er, habe er am 18. April, whrend er Gste zu Besuch hatte, einen Telefonanruf von Jeschonnek erhalten: Auf Befehl des Fhrers solle er sofort aufbrechen, um auf Kertsch zum Einsatz zu kommen. Er solle schnell dorthin kommen und alles in Gang setzen.29 Am nchsten Tag flog er nach Berlin und rief in Jeschonneks Begleitung Hitler vom Luftfahrtministerium aus an. Der Fhrer, so schrieb er in jener Nacht, habe in einer sehr respektvollen Weise darauf bestanden, da er in Kertsch teilnehmen solle, weil er der einzige sei, der diesen Auftrag erfllen knne.30 Hitler war davon berzeugt, da die berfhrung von Richthofens Fliegerkorps VIII an die Krim, einer spezialisierten Luftuntersttzungseinheit mit einer unvergleichlichen Liste von Kampfeinstzen, den Erfolg des ersten Schlages des Jahres 1942 gegen Stalin garantieren knne. Seine Entscheidung fr Richthofen zeigt zudem, fr wie wichtig er diese Offensive hielt. Richthofen war ein arroganter und aggressiver Mann, aber er war der erfolgreichste und einflureichste taktische Luftwaffenkommandeur der Wehrmacht. Ein Historiker schrieb, er sei sicherlich einer der besten Taktiker in der Geschichte der Luftkriegfhrung.31 Ein anderer nannte ihn auergewhnlich.32 Er war sogar schon whrend des Krieges auerhalb der Achsenmchte hoch angesehen. So pries in beispielsweise das britische Luftfahrtministerium im Jahr 1943 fr seine berragenden Fhigkeiten und bemerkte, er sei entschlossen, hart und effektiv, und da er mit seinem guten Namen und seinem Auftreten, mit seiner brutalen Energie und seinem groartigen persnlichen Mut das deutsche Vorbild fr einen Luftwaffengeneral ist.33 Richthofen ein Vetter des legendren Roten Barons konnte eine lange und bemerkenswerte militrische Karriere aufweisen, die bis zum Groen Krieg zurckreichte und Dienste in der kaiserlichen Luftwaffe der Kavallerie, Infanterie und Artillerie der Reichswehr umfat.34 1933 trat er dem flgge gewordenen Reichsluftfahrtministerium bei, aus dem zwei Jahre spter die Luftwaffe entstand. Als der letzte