2. Bamberger Forum für Altenhilfe - Bamberger Akademie für

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2. Bamberger Forum für Altenhilfe „Lebenswelten“ Möglichkeiten gestalteter Lebensräume für ein Würdiges Leben mit Demenz Präsentation Demenz-Klinik-Hotel Rudi Gosdschan

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2. Bamberger Forum für Altenhilfe

„Lebenswelten“

Möglichkeiten gestalteter Lebensräume für ein

Würdiges Leben mit Demenz

Präsentation Demenz-Klinik-Hotel

Rudi Gosdschan

Präsentation

1. Inzidenzrate

Jahr für Jahr fast 300.000 Neuerkrankungen

2050 ca. 3 Mio. Demenzkranke = Anstieg 100 / Tag (vgl. Dt. Alzheimer Gesellschaft. 9/2012, 1)

In Deutschland ca. 1,4 Mio. Demenzkranke

1.1 Formenkreis der Demenz

In der Fachliteratur wird in • einfache senile Demenz • Alzheimersche Krankheit und Alzheimersche

• senile Demenz

• vaskulär bedingte Demenz • Demenz-Mischformen

unterschieden. „Eine Therapie, die zur Heilung führt, ist derzeit für die

Mehrzahl der Demenzerkrankungen nicht möglich. Deshalb ist das Hauptziel der Behandlung, die Lebensqualität der

Kranken und ihrer Angehörigen zu verbessern.“

Zeitlich-räumliche Desorientierung – Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit, von Gedächtnis- und Merkfähigkeit – verlangsamt-

verzögerter Sprachfluss – Verwirrtheitszustände – Einschränkungen der Urteilsfähigkeit – emotionale Ausbrüche …

1.2. Symptome

1.3 Schwachstellen der Betreuung

Besonderheiten und Schwierigkeiten von Menschen mit Demenz in der Wohngemeinschaft mit Angehörigen. Unter anderem:

Die Angehörigen wissen nicht, dass es Unterstützung in der Nähe gibt.

Sie haben grundsätzlich Vorbehalte, Hilfe von außen, darunter auch von „Professionellen“, anzunehmen.

Sie zögern zu lange, sich externen Helfern anzuvertrauen, da das Krankheitsbild Demenz (noch) mit einem Tabu belegt ist.

Sie haben zuweilen negative Erfahrungen insofern gemacht, dass ihr Einsatz als Pflegende nicht gewürdigt wurde.

Sie konnten nicht den richtigen Ansprechpartner finden.

2. Das Konzept des Demenz-Klinik-Hotels Merkmale:

o auf dem Gelände sind noch weitere Einrichtungen zum Wohnen

und zur Pflege vorhanden

o Gäste sind sowohl Erkrankte als auch Angehörige / Pflegende aus deren Umfeld

o Aufenthalt in der Einrichtung kann zwischen 2 bis 6 Wochen

andauern

o Erkrankte und Angehörige / Pflegende sind nach eigenen Vorstellungen zusammen

o Hotelaufenthalt wird mit Pflege- und Schulungsmaßnahmen

verbunden

2.1 Struktur des Demenz-Klinik-Hotels

… eine Öffnung gesellschaftlicher Bereiche für die effektive Teilhabe von Menschen mit Behinderung ... Es geht nicht nur darum, innerhalb bestehender Strukturen Raum zu schaffen, auch für Behinderte, sondern gesellschaftliche Strukturen so zu gestalten und zu verändern, dass sie der realen Vielfalt menschlicher Lebenslagen ... von vorneherein besser gerecht werden.“

Gerade Menschen mit einer Demenz sollen trotz ihrer Einschränkungen und dem Anders-Sein in einer Umgebung leben, in der sie sich wohl fühlen, Freiraum haben, Hilfe und Unterstützung erfahren und ohne Ängste ein Leben in Würde führen können.

2.2 Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention

(Dt. Institut für Menschenrechte - in Kraft getreten am 3.5.2008, S. 12) mit dem Anspruch auf …

2.3 Snoezelen-Akademie (ISNA) Unter Snoezelen

versteht man den Aufenthalt in einem gemütlichen, angenehm warmen Raum, in dem man, bequem liegend oder sitzend, umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachten kann.

Der Raum kann von wohlriechenden Düften durchflutet sein, die schöne Erinnerungen wecken und zum Träumen animieren.

2.4 Selbsthilfe-Akademie

Bündelung von vielfältigen Aktivitäten, die mit dem Formenkreis der Demenz zusammenhängen Fort- und Weiterbildung zu Fachkräften in Pflege und Therapie Beratung und Fort- und Weiterbildung für Angehörige und Begleitpersonen von Patienten mit Demenz

Einbeziehung der Dozenten und Dozentinnen 1. der Fachschule für Heilerziehungspflege 2. der Berufsfachschule für Altenpflege 3. Praktikanten- und Lehrlingsausbildung

3. Wirtschaftsdaten DKH

• Wirtschaftsmodell evtl. als GmbH

• Größe: 50 DZ und 30 EZ

• Personal: Personalbedarf insgesamt

ca. 70 Mitarbeiter

• Kosten: ca. 2,3 Mio.

• Erlös: je nach Auslastung ca. 1 Mio.

4. Förderung

• Bayrische Staatsregierung

• Bundesregierung

• Europäische Union

• Stiftungen

5. Schlussbemerkung

Bekanntlich ist das von der Bevölkerungsstruktur schon lange absehbare Problem des wachsenden Anteils an Demenz

erkrankter Personen unterschätzt worden. Daher müssen neue Konzepte jetzt rasch

umgesetzt werden.

Wir sehen das Projekt des Demenz-Klinik-Hotels als ein probates Vorreiter-Modell an.

Vielen Dank

für Ihre Aufmerksamkeit