20 Jahre auf Kurs

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1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

20 JAHRE AUF KURS

Cottbus. Die Zahl der Schulab-gänger hat sich in den vergange-nen fünf Jahren im Kammerbe-zirk Cottbus nahezu halbiert. Ex-perten prognostizieren den Tief-punkt für das Jahr 2011. DerRückgang betrifft vor allemSchulabgänger der zehnten Klas-sen, jener Gruppe, die sich amhäufigsten für eine betrieblicheAusbildung entscheidet. Im ver-gangenen Jahr hatten 5826 Ju-gendliche ihren Abschluss ge-macht, 2008 waren es noch6480 Schüler. 4771 Schulabgän-ger sind es voraussichtlich in die-sem Jahr.

„Für die Handwerksfirmenwird es immer schwieriger, einengeeigneten Lehrling zu finden“,sagte Peter Dreißig, Präsident derHandwerkskammer Cottbus.Gleiches gelte auch für die Suchenach einer Fachkraft oder einemUnternehmensnachfolger. „Ich

betrachte Ausbildung als eine In-vestition in die Zukunft, die not-wendig ist“, betonte der HWK-Chef. Die Reaktion der Betriebezeige, welche Bedeutung dieNachwuchsgewinnung für dasHandwerk hat. „Ich appelliereaber auch an die Firmen, die bis-lang noch nicht ausbilden, sich anunserem gemeinsamen Ziel zubeteiligen.“

Die Chance, frühzeitig einenAusbildungsvertrag in der Taschezu haben, ist beim Blick in die ak-tuelle Lehrstellenbörse groß. Someldeten die Unternehmen fürdas kommende Lehrjahr 511 freieAusbildungsstellen. Hinzu kom-men 352 Praktikumsplätze, dieden Jugendlichen einen Einblickin die Handwerksberufe vermit-teln. „Mit Hilfe von Praktika kön-nen Schüler zeigen, was in ihnensteckt, und sich für eine Lehrstel-le empfehlen.“ pm/lh

Demografischer Wandel sorgt in derLausitz für Mangel an Fachkräften

Fehlender Nachwuchs im Kammerbezirk Cottbus

Im Zuständigkeitsbereich derIndustrie- und Handelskam-mer Cottbus (IHK) gab es 199012 000 zugehörige Unterneh-men. Nach erfolgtem Struktur-wandel entstand eine breiteSchicht an leistungsfähigenmittelständischen Firmen – inder Industrie, im Dienstleis-tungsbereich und anderenBranchen. 20 Jahre später ge-hören der IHK rund39 000 Unternehmen an. „Die-se positive Entwicklung zeigt,in welchem Umfang der Struk-turwandel stattgefunden hat“,sagte IHK-Sprecher Nils Ohl.

Die Industrie- und Handels-kammer Cottbus zählt derzeit12 000 Mitglieder im Handel,13 700 im Dienstleistungsbe-reich, 5000 Mitglieder in derIndustrie, 3000 im Geld- undKreditinstitute-Bereich, 3300im Gastgewerbe sowie 2000 imVerkehrsbereich.

Auf eine positive Entwick-lung schaut auch die Touris-musbranche zurück. So stiegdie Zahl der Übernachtungenim Kammerbezirk Cottbus seit1990 kontinuierlich an.

Die Entwicklung des Lausit-zer Handwerks ist ebenfalls ei-ne Erfolgsgeschichte. Im Be-

reich der HandwerkskammerCottbus (HWK) waren im Jahr1990 4824 Betriebe eingetra-gen. Aktuell beträgt die Mitglie-derzahl 10 282. Zuwächse gabes bei allen Bauberufen, Instal-lateuren und Friseuren. Rück-gänge waren dagegen bei Töp-fern und Korbmachern zu ver-zeichnen.

Die Zahl der Meisterabsol-venten ist ebenfalls rückläufig.Beendeten 1991 noch 400 Frau-en und Männer erfolgreich dieMeister-Ausbildung, waren esim vergangenen Jahr nur noch180. Als einen Grund dafürsieht Peter Dreißig, Präsidentder Handwerkskammer, dendemografischen Wandel (sieheText unten). Die Spitzenpositi-on des Lausitzer Handwerksnimmt mit 790 HWK-Mitglie-dern die Gruppe der Kraftfahr-zeugtechniker ein. Danach fol-gen Elektrotechniker (773),Fliesen-, Platten- und Mosai-kleger (698) sowie Maurer- undBetonbauer (696).

In der Lausitz wird moderne Technologie entwickelt. Die Studenten der Hochschule Lausitz nehmen mit einem solarbetriebenenFahrzeug am größten europäischen Effizienzwettbewerb, dem Shell Eco-marathon am 6. und 7. Mai auf dem Lausitzring teil. Foto: dpa

Viele Firmen 20 Jahre am MarktDie Lausitzer Unternehmens-landschaft hat sich in den ver-gangenen 20 Jahren beacht-lich entwickelt. In fast allen Be-reichen gab es Zuwächse. Be-sondere Wachstumsmotorensind der Großflughafen BerlinBrandenburg International unddie Energie-Branche.

Von Lars Hartfelder

Lausitzer Industrie und Handwerk blicken auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück

In der Kunstguss Lauchhammer GmbH sorgt der Ziseleur IwanSodorow an einem Bronzelöwen für den letzten Schliff. Foto: dpa

Cottbus. Mehr als 42 Prozent al-ler sozialversicherungspflichtigBeschäftigten des Kammerbezir-kes Cottbus sind Außenpendler.Das geht aus einer gemeinsamenStudie der Industrie- und Han-delskammer sowie Handwerks-kammer Cottbus hervor. Die Ar-beitskräfte in Südbrandenburgwürden so der geforderten Mobi-lität gerecht. Die Pendlerbezie-hungen hätten insbesondere zwi-schen der Hauptstadtregion Ber-lin und dem Umland stark zuge-nommen. Nach der Erhebungfahren Pendler aus Cottbus undden Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße teilwei-se bis zu 250 Kilometer zu ihremArbeitsort. Bei den Berlin-Pend-lern sei der Frauen-Anteil auf-grund der Arbeitsplätze imDienstleistungsbereich beson-ders hoch. pm/lh

Viele Lausitzer pendeln zur Arbeit

Suche nach Ausbildungsplätzen

In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Cottbus finden Inte-ressenten freie Ausbildungsplätze. Unternehmen in Südbrandenburg,die bereits jetzt auf der Suche nach Auszubildenden für das kommen-de Lehrjahr sind, können den Service der Lehrstellenbörse ebenfallsnutzen. Ihnen wird unter www.hwk-cottbus.de die Möglichkeit gebo-ten, freie Lehrstellen auszuschreiben. Foto: ddp

Portal zur Berufsorientierung

Manuela Seifert von der IHK Cottbus erklärt einem Schüler das Be-rufsorientierungsportal. Von der Internetseite www.cottbus.ihk.de ge-langen Interessierte zu der Informationsplattform, die jungen Men-schen beim Übergang von der Schule in das Berufsleben eine wichtigeOrientierungshilfe bietet. Die Inhalte sind übersichtlich nach Themenaufbereitet. Foto: Susanne Schwarzenau

� GRUSSWORT

WirtschaftsmachtHandwerk

Die Wendewar fürviele

Handwerker einLebenstraum,denn Angst vorder Arbeit hattekeiner. Im Gegen-teil, endlich bot sich die Chance,all die Materialien zu kaufen, diejeder für sein Handwerk brauch-te. Der Beginn war allerdingssteinig, denn es fehlten geeigne-te Gewerberäume, veraltete Ma-schinen erschwerten die Arbeit,Eigentumsverhältnisse warenungeklärt. Kunden für Töpfer,Schneider oder Sattler bliebenaus. Die Industrie, zu einem gro-ßen Teil langjähriger Partnerdes Handwerks, brach weg.Doch das Handwerk krempeltedie Ärmel hoch. Im Rückblickauf 20 Jahre können wir für dasHandwerk in unserer Region ei-ne akzeptable Bilanz ziehen. Inunseren 10 280 Betrieben sindfast 39 000 Menschen beschäf-tigt. In der Regel dauerhaft,denn im Handwerk wird real ge-wirtschaftet und nicht speku-liert. Unsere Meister wissen, wieman einen Betrieb solide führtund auch in unruhigen Fahrwas-sern nicht vom Kurs abkommt.Handwerk aus Südbrandenburgist leistungsstark und hat in denvergangenen 20 Jahren sein Ge-sicht geändert. Eine neue, leben-dige mittelständische Wirtschaftprägt das heutige Bild.

Peter Dreißig,Präsident,Handwerkskammer Cottbus

� GRUSSWORT

Rückgrat derWirtschaft

Die seit1990 ver-strichenen

zwei Jahrzehntewaren für die Un-ternehmer inBrandenburg einelange und kurzeZeitspanne zugleich. Lang, weiljeder Monat zählt, in dem eineFirma erfolgreich am Markt ge-halten werden kann. Kurz, weilverglichen mit Betrieben inwestlichen Bundesländern unse-re Unternehmen ausgesprochenjung sind. Sie mussten sich ihreMärkte erst mühsam aufbauen.Wohl keiner von uns hat dabeinicht an der einen oder anderenStelle bitteres Lehrgeld bezahlt.

Inzwischen hat Brandenburgeine breite Schicht von leis-tungsfähigen mittelständischenUnternehmen mit gestandenenPersönlichkeiten an der Spitze.Sie bilden das sprichwörtlicheRückgrat der Wirtschaft.

Ohne die vielen Tausend Frau-en und Männer, die in den ver-gangenen 20 Jahren erfolgreichden Schritt in die Selbstständig-keit wagten, wäre dieser Erfolgnie möglich gewesen. Sie habenmit ihrem Engagement einenbeispielhaften Strukturwandelermöglicht. Dafür gebührt ihnengroßer Dank. Für die kommen-den Jahre wünsche ich allen Un-ternehmerinnen und Unterneh-mern der Region ebenfalls vielErfolg.

Ulrich Fey, Präsident,IHK Cottbus

Cottbus. In vielen kleineren undmittleren Lausitzer Unterneh-men steht aufgrund des demogra-fischen Wandels in den nächstenJahren ein Generationswechselan. „Schon in den kommendenfünf Jahren benötigen mehr als5600 IHK-Unternehmen undrund 1500 HWK-Unternehmeneinen Firmennachfolger“, heißtes in einer gemeinsamen Veröf-fentlichung der Industrie- undHandelskammer sowie Hand-werkskammer Cottbus. Die Su-che nach geeigneten Nachfolgernsei oft schwierig. In den meistenFällen übernehmen Familien-mitglieder die Firma, aber auchMitarbeiter oder externe Perso-nen kommen als neue Chefs inFrage. Bei beiden Kammern fin-den Unternehmer für die Rege-lung der Betriebsnachfolge fach-kundige Beratung. pm/lh

Generationswechsel in zahlreichen Firmen

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„Die sonnenreichste RegionBrandenburgs verzeichnet einanhaltendes Wachstum in derPhotovoltaik-Branche“, sagtAlexander Gallrein, Sprecherder Zukunftsagentur Branden-burg (ZAB). „In der Lausitz ent-stehen hochmoderne Wind-kraft- und Solaranlagen.“ Wei-terhin hätte sich in der Lausitzneben der Braunkohleindustrievor allem die Chemie- und Me-tallindustrie stark entwickelt,ergänzt Gallrein. Als Grund fürdiese Entwicklung nennt derMarketingexperte die „hervor-ragende Lage der Lausitz“.Zentrale Autobahnachsen ver-binden im Norden Berlins undden künftigen Airport BerlinBrandenburg International(BBI) mit der Energieregion.„Im Süden sind es die sächsi-schen Zentren um Leipzig undDresden bis nach Tschechiensowie im Osten benachbartepolnische Regionen“, erklärtder Sprecher der Wirtschafts-fördergesellschaft. Das zahlesich aus. „Namhafte internatio-nale Unternehmen wie BASF,EPV Solar, Vestas und Vatten-fall haben sich dauerhaft in derEnergieregion angesiedelt. Da-durch werden Arbeitsplätze invielen Sektoren geschaffen“, soder ZAB-Sprecher.

Unterschiedliche Stärkenwürden sich unter den ange-schlossenen Landkreisen derEnergieregion Lausitz ergän-zen, sagt Alexander Gallrein.„Der Landkreis Dahme-Spree-

wald bietet ausgezeichneteRahmenbedingungen für diemittelständische Wirtschaft.“Besonders die Luftfahrtindus-trie, Logistikunternehmen, dieBiotechnologie und der Touris-mus würden neben dem AirportBBI Unternehmen in den Land-kreis locken.

Flughafen lockt Investoren

„Der neue Flughafen ist derTop-Anziehungspunkt für In-vestoren“, sagt der Marketing-Fachmann. Das Großprojekthabe enorm über die Lausitzausgestrahlt und für viele Neu-ansiedlungen gesorgt. „80 Pro-zent der Aufträge wurden in derRegion vergeben“, erläutertGallrein.

„Der Landkreis Elbe-Elsterist dank zahlreicher innovativerProjekte auf einem gutem Wegzu einer beispielhaften Klima-

schutzregion“, leitet Gallreinauf den Nachbarkreis über. Einemoderne Land- und Ernäh-rungswirtschaft sowie eine leis-tungsfähige Metall- und Elekt-roindustrie prägten die dortigeWirtschaft. Voll erschlosseneIndustrie- und Gewerbeflächencharakterisierten den Land-kreis Oberspreewald-Lausitz.„Rund 360 Unternehmen mitmehr als 7000 Beschäftigtensind dort ansässig“, erklärt derZAB-Sprecher. Die chemischeIndustrie stelle den Schwer-punkt im Oberspreewald-Lau-sitz-Kreis dar, sagt Gallrein.

Im Nachbarkreis Spree-Nei-ße hingegen sei die Energie-wirtschaft Hauptstandbein derWirtschaft. „Dort befinden sichneben drei aktiven Braunkohl-etagebauen zwei moderneKraftwerke von Vattenfall. InSchwarze Pumpe ist ein Pilot-

projekt für CO2-arme Braun-kohleverstromung in Betrieb.“

Inmitten des Spree-Neiße-Kreises, im Zentrum der Lau-sitz, würde Cottbus das dynami-sche Wirtschaftsdreieck mitBerlin und Dresden bilden. „DieStadt ist das bedeutendsteZentrum Südbrandenburgs undmit der BrandenburgischenTechnischen Universität Cott-bus und der Hochschule LausitzAusbildungsort für viele Fach-kräfte“, sagt Alexander Gallrein.

Arbeiter aus der Lausitz

Das hoch qualifizierte Personalbleibe vielfach in der Lausitz,beispielsweise als Energietech-nologen, erklärt der Sprecher.„Zahlreiche renommierte Un-ternehmen sowie wichtige Bun-des- und Landesbehörden ha-ben sich in Cottbus angesie-delt“, ergänzt er.

„Die Energieregion Lausitzmuss die Entwicklung umwelt-schonender Technologien wei-ter vorantreiben“, sagt Alexan-der Gallrein. „Wir haben Stär-ken geschaffen, die uns gut ge-genüber anderen Bundeslän-dern aufstellen“, erklärt er dieKonzentration. „Wir solltenaber auch international nochmehr punkten“, blickt Gallreinin die Zukunft.

„In Deutschland sind wir inder Windkraft auf Platz zweihinter Niedersachsen, in derBiotechnologie schon längst gutaufgestellt und in der Braun-kohleindustrie nationaler Vor-reiter. In der Lausitz wurdenStärken geschaffen“, erklärtAlexander Gallrein. Das seienAlleinstellungsmerkmale, diedie Energieregion langfristigweiter wirtschaftlich wachsenlassen müssten.

Energieregion Lausitz soll weiter wachsenUmweltschonende Technologien Schwerpunkt bei Investitionen durch Wirtschaftsförderer der ZAB

Die Energieregion Lausitz istein Kraftpaket im brandenbur-gischen Vergleich. Mehr als 80Prozent des in Brandenburg er-zeugten Stromes kommen ausLausitzer Kraftwerken. Ein wei-terer Fokus liegt auf Energie-technologien der Zukunft. Siewachsen in vielen Bereichender angeschlossenen Landkrei-se Spree-Neiße, Oberspree-wald-Lausitz, Elbe-Elster, Dah-me-Spreewald sowie der StadtCottbus.

Von Henry Blumroth

Von der Förderbrücke im Tagebau Reichwalde ist das Kraftwerk Boxberg zu sehen. Foto: Angelika Brinkop

Spremberg. Kupfer heißt die Zu-kunft in und um Spremberg(Spree-Neiße). Die kürzlich abge-schlossenen Probebohrungen ha-ben ergeben, dass die Vorkom-men doppelt so groß sind wie ur-sprünglich von Experten erwar-tet. „Die Erzlagerstätte Sprem-berg-Graustein-Schleife enthältrund 200 Tonnen erzreiches Ge-stein, wovon etwa zwei MillionenTonnen reines Kupfermetallsind“, sagte Volker Spieth, Ge-schäftsführer der KupferschieferLausitz GmbH (KSL). Die Quali-tät der Erze sei mehr als ausrei-chend, um einen wirtschaftlichenAbbau zu gewährleisten.

Neben den Kupfervorkommenseien außerdem erhebliche Men-gen von mehr als zehn MillionenTonnen Blei und Zink nachgewie-sen worden. Zudem belegten dieAnalyseergebnisse hohe Wertefür Silber und Gold sowie starkeVorkommen von Platin, Palladi-um, Lithium, Indium, Germani-um und Gallium. „Diese Spezial-metalle sind von großer Bedeu-tung für die High-Tech- und Um-welt-Industrie“, sagte Spieth. Siewürden für die Herstellung vonKatalysatoren, Solarzellen, Hyb-ridautomotoren, Flachbildschir-men und Mobiltelefonen benö-tigt werden. Des Weiteren sei indem Abbaugebiet ein hoher An-teil an Salzen, die in der chemi-schen Industrie und in der Land-wirtschaft zum Einsatz kommen,nachgewiesen worden.

Das Unternehmen hatte be-reits im September vergangenenJahres mit den Erkundungsboh-rungen in der Kupferschiefer-La-gerstätte Spremberg-Graustein-Schleife begonnen und nach eige-nen Angaben insgesamt zehnMillionen Euro investiert.

Die Bergbaufirma wolle bereitsEnde 2011 damit beginnen, im In-dustriegebiet Spremberg-Ost daserste Kupfererzbergwerk zu er-richten. Den Betriebsstart planedie KSL für das Jahr 2015. Bis zudiesem Zeitpunkt wolle das Un-ternehmen rund 700 MillionenEuro investieren.

Nach Angaben des Landesam-tes für Bergbau, Geologie undRohstoffe Brandenburg ist dieKupferlagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife die bedeu-tendste Lagerstätte Ostdeutsch-lands. Die Kupferschiefer LausitzGmbH bezeichnet die Vorkom-men als die größten Europas. lh

Spremberg träumt vom Kupfer-Rausch

Lübben. Das deutsch-kanadischeUnternehmen Central EuropeanPetroleum GmbH (CEP) hat inden vergangenen Monaten in derLausitz nach Erdöl gesucht undein umfangreiches seismischesErkundungsprogramm durchge-führt. „Die Daten sind gut undvielversprechend“, sagte JacobusF. Bouwman, Mitglied der Ge-schäftsführung.

Auf einer 1800 Quadratkilome-ter großen Fläche zwischen Lüb-ben und Jänschwalde war ein so-genanntes Tiefenmodell erstelltworden, um Erkenntnisse über

mögliche Erdöllagerstätten abzu-leiten. Die Auswertung der geo-physikalischen Daten führt der-zeit ein Team in Kanada durch.„Wenn die Ergebnisse unserenVorstellungen entsprechen, fol-gen Ende 2010 die ersten Probe-bohrungen“, sagte Bouwman.Sollten diese ebenfalls auf einewirtschaftliche Produktion hin-deuten, wolle CEP ein Jahr spätermit der Förderung beginnen.„Mensch und Natur werden da-bei nicht beeinträchtigt“, versi-chert der Geologe. Die Mengenseien so gering, dass kaum

Schmutz und Lärm entstünden.„Ein entscheidender Faktor istder Ölpreis“, sagt Bouwman, derauf frühere Abbaugebiete in Tau-er und Märkisch-Buchholz ver-weist, bei denen jeweils rund eineMillion Barrel Öl und mehrereMillionen Kubikmeter Erdgas ge-fördert wurden.

„Die Wahrscheinlichkeit istgroß, dass es in den angrenzen-den Gebieten ähnliche Vorkom-men gibt.“ CEP sei deshalb zuver-sichtlich, dass sich der Abbau vonErdöl und Erdgas in der Lausitzlohne. lh

Kanadisches Unternehmen will Erdöl fördernUntersuchungsprogramm hat Vorkommen in der Lausitz bestätigt

Lieberose. Auf dem ehemaligenTruppenübungsplatz Lieberosein der Gemeinde Turnow-Prei-lack (Spree-Neiße) ist vor gut ei-nem Jahr Deutschlands größterSolarpark eingeweiht worden.Die juwi Holding AG baute für160 Millionen Euro ein Solar-kraftwerk mit einer Fläche von162 Hektar.

Die aus 700 000 Bausteinenbestehende Photovoltaik-Anlageerzeugt mit einer Leistung von53 Megawatt sauberen Strom.Die Nutzungsdauer soll mindes-tens 20 Jahre betragen.

Lieberose war mit mehr als27 000 Hektar der größte Trup-penübungsplatz der DDR. DieNord-Süd-Ausdehnung betrugetwa 15 Kilometer, die Ost-West-Ausdehnung 30 Kilometer. DasGebiet befindet sich überwiegendin einem Heide- und Seengebiet,in dem viele seltene Tier- undPflanzenarten zu Hause sind. Dasletzte Panzerschießen fand imJahr 1992 statt. Im Juli 1994 wur-den die Flächen dem Land Bran-denburg übergeben.

Das Solarkraftwerk ist für dieLausitzer Landkreise Dahme-

Spreewald und Spree-Neiße einweiterer Meilenstein für einenausgewogenen Energie-Mix. DieBeseitigung der verseuchten Flä-chen ist zudem für die LieberoserHeide und den Tourismus vongroßer Bedeutung.

Die Solarzellen der Photovol-taik-Anlagen wandeln Sonnen-licht direkt in elektrischen Stromum. Seit dem Jahr 2004 darf dieTechnik nach der Novellierungdes Erneuerbare-Energien-Ge-setzes (EEG) auch auf Freiflä-chen ohne Begrenzung errichtetwerden. lh

Größter Solarpark Deutschlands steht in LieberosePhotovoltaik-Anlage produziert sauberen Strom auf einer Fläche von 162 Hektar

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HandwerkskammerCottbus

20 Jahre erfolgreich auf KursLausitzer Rundschau Elbe−Elster−Rundschau 29. APRIL 201026

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Mit dem Ausbau des BBI inSchönefeld gelangt zusätzlicheDynamik in die Wirtschaft derRegion. Vom größten Infra-strukturvorhaben Ostdeutsch-lands mit einem Investitions-volumen von rund zwei Milli-arden Euro profitieren auchzahlreiche heimische Unter-nehmen.

Hohe Lebensqualität

Der LDS bietet neben denwirtschaftlichen Standortvor-teilen vor den Toren Berlinszudem hohe Lebensqualität.Zahlreiche Seen und Wälder,ein ausgedehntes Radwege-netz und attraktive Wasserla-gen bilden einen Ausgleich zuranstrengenden Arbeitswelt.Die Bürger der Region profi-tieren vom hohen Freizeitwertdes Landkreises. Im Nordensind die familienfreundlichenWohnstandorte Königs Wus-terhausen, Schönefeld, Wil-

dau, Eichwalde und Zeuthendirekt an das Berliner S-Bahn-Netz angebunden.

Im Süden des Landkreisesbildet die Kreisstadt Lübbeneinen deutschlandweiten tou-ristischen Anziehungspunkt.Von hieraus können Besuchermit dem Kahn Touren in denSpreewald unternehmen. DerLandkreis Dahme-Spreewaldhat auch kulturell einiges zubieten. Luckau feierte als Kul-turlandhauptstadt 2008 seinComeback. Mit liebevoll res-taurierten Bürgerhäusern undmittelalterlichem Flair prä-sentiert sich die frühereHauptstadt der Niederlausitzselbstbewusst und charmant.

Der Landkreis Dahme-Spreewald ist dank des BBI diewirtschaftlich stärkste und dy-namischste Region in den neu-en Bundesländern. Währendfast alle ostdeutschen Land-kreise mit einem Bevölke-rungsabzug zu kämpfen haben,verzeichnete der LDS seit 1990ein kontinuierliches Wachs-tum. Heute leben rund161 000 Menschen im Dahme-Spreewald-Kreis, knapp20 000 mehr als zum Zeit-punkt der Wiedervereinigung.

Große Kaufkraft

Der LDS hatte im Jahr 2009mit 5259 Euro die höchste ein-zelhandelsrelevante Kaufkraftim IHK-Kammerbezirk Süd-brandenburg. Jeder Erwerbs-tätige erwirtschaftete durch-schnittlich etwa 67 000 Euro.

Die Schulden der Gemeindenbeliefen sich in der Region auf672 Euro je Einwohner. Bun-desweit liegt der Durchschnittfast doppelt so hoch. Das be-deutet Platz eins in Branden-burg. Bei der Kinderbetreuungnimmt der Landkreis ebenfallseine führende Rolle inDeutschland ein. Rund 70 Pro-zent aller Mädchen und Jun-gen unter sechs Jahren werdenin Kindertageseinrichtungenbetreut. Bundesweit liegt derAnteil bei ca. 55 Prozent.

2000 Fußballfelder

Das Bauordnungsamt Dahme-Spreewald ist für fast alle Ge-nehmigungen auf dem rund2000 Fußballfelder großenAirport-Gelände zuständig.Hunderte Aktenordner wur-den von der Verwaltung be-reits bearbeitet. Dem Land-kreis hat dies mehrere Millio-nen Euro an Gebühren einge-bracht. Rund 30 Mitarbeiterder Kreisverwaltung vom Ord-nungsamt bis zum Umweltamtsind zeitweise mit den Anträ-gen beschäftigt.

Ein ganzes Kran-Ensemble treibt das Baugeschehen auf dem Gelände des künftigen FlughafensBerlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld voran. Foto: ddp

Dahme-Spreewald – Torzum Großflughafen BBI

Landkreis nimmt führende Rolle in Ostdeutschland ein

Der neue Großflughafen Ber-lin Brandenburg International(BBI) befindet sich im Nordendes Dahme-Spreewald-Krei-ses. Die Region blickt auf einefür die neuen Bundesländereinzigartige Entwicklung zu-rück. Hohe Produktivität, ge-ringe Arbeitslosigkeit, sehrgute Infrastruktur, erstklassi-ge öffentliche Verbindungenund moderne Bildungseinrich-tungen sind nur einige Bei-spiele der Erfolgsgeschichte.

Von Lars Hartfelder

ZUM THEMA

Fünf Daten zum LDS� Kreisstadt: Lübben� Fläche: 2 261,09 km²� Einwohner: 161 465� Bevölkerungsdichte:71 Einwohner je km²� Kreisgliederung:37 Gemeinden

Finsterwalde. Der „liegende Eif-felturm der Lausitz“, künstlicheSeen, scheinbar endlose Mond-landschaften und die älteste Bri-kettfabrik der Welt. Die Indust-riekultur der Lausitz fasziniertdurch ihre Gegensätzlichkeit. Aufeiner attraktiven Energie-Routehaben Besucher Gelegenheit, mitdem Fahrrad Denkmäler der 150-jährigen Energie-Produktionhautnah zu erkunden.

Für Reisende aus den Richtun-gen Berlin und Dresden beginntder etwa 50 Kilometer lange Kursam Bahnhof in Finsterwalde. Die„Energie-Route Lausitzer In-dustriekultur“ ist Bestandteil derInternationalen Bauausstellung(IBA). Auf dem Fürst-Pückler-Radweg geht es zunächst zum Be-sucherbergwerk F60 nach Lich-terfeld. Nach nur 15 MinutenFahrzeit ist die als „liegender Eif-felturm der Lausitz“ bezeichneteehemalige Braunkohleförderbrü-cke erreicht. Von der Besucher-plattform sind die riesigen Di-mensionen des 500 Meter langenund bis zu 80 Meter hohen Stahl-riesen zu erahnen. Von Lichter-feld führt die Reise weiter Rich-

tung Annahütte. Kurz hinter demDorf Sallgast wird dann derFürst-Pückler-Radweg verlassen.Auf einem Schotterweg fahrendie Radler durch den WindparkKlettwitz, bei dem ein kleiner An-stieg etwas Kraft kostet. 25 Kilo-meter sind bereits zurückgelegt.Wieder angekommen auf demFürst-Pückler-Radweg geht esweiter nach Kostebrau, einemkleinen Ort, der vom Tagebauverschont blieb und wie einRestpfeiler in die Kippenland-schaft ragt. Von hier aus ergibtsich ein beeindruckender Blick indie leer geräumte Landschaft. DieF60 ist nun von der gegenüberlie-genden Seite aus zu sehen.

Biotürme in Lauchhammer

Der nächste Stopp sind nach elfKilometern die Biotürme inLauchhammer. Die in sechs Vie-rergruppen angeordnete Turm-anlage ist das letzte Relikt dereinstigen Großkokerei. In der äl-testen Brikettfabrik der Weltwurde 1951 der erste Braunkohle-koks hergestellt, der die Voraus-setzung für den Aufbau derSchwermetallindustrie in der

DDR war, für die der Heizwertder normalen Braunkohle nichtausreichte. Bis 2002 waren nochzwölf Türme in Betrieb, die einstals Klärwerk dienten.

An der Elster entlang ist nachzwölf Kilometern die Elstermüh-le in Plessa erreicht. Die histori-sche Getreidemühle wurde einstmit Wasserkraft und einem sechsMeter hohen Rad angetrieben.Nur einige Hundert Meter weiterbefindet sich eines der ältestenBrauchkohlekraftwerke in Euro-pa, bei dem die alten Turbinenund das Maschinenhaus von dereinstigen Stromproduktion zeu-gen, die bereits 1927 begonnenhatte. Anfang der 1990er-Jahrewurde das Kraftwerk stillgelegt.Nach rund 50 Kilometern endethier die Reise durch die LausitzerIndustrie-Kultur. Vom Nahe ge-legenen Bahnhof besteht dieMöglichkeit, wieder in RichtungBerlin und Dresden zu fahren.

Die Energie-Route ist Bestand-teil der europäischen Route derIndustriekultur. lh

Energie-Route zeigt IndustriekulturMit dem Fahrrad Denkmäler der 150-jährigen Energie-Produktion hautnah erkunden

Im Internet:www.lausitzer-industriekultur.de

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20 Jahre erfolgreich auf KursLausitzer Rundschau Elbe−Elster−Rundschau29. APRIL 2010 27

Page 4: 20 Jahre auf Kurs

Luckau. Braunkohletagebau undNaturparadies scheinen einanderauszuschließen. Nicht so im Sü-den des Dahme-Spreewald-Krei-ses. Sielmanns NaturlandschaftWanninchen zeigt, mit welcherKraft sich die Natur ihren Platz inder „Mondlandschaft“ zurücker-obert hat.

Schaufelbagger hatten von1959 bis 1991 die sich über Millio-nen Jahre entwickelte Land-schaft zerstört. Doch die Selbst-heilungskräfte der Natur habendie einstige Industriewüste in einNaturparadies verwandelt. Zahl-reiche seltene und vom Ausster-ben bedrohte Tier- und Pflanzen-arten sind in dem rund

3000 Hektar großen Gebiet hei-misch geworden. In der Nähe vonLuckau hatte die Stiftung des be-rühmten Naturfilmers HeinzSielmann am Beginn dieses Jahr-hunderts große Flächen im Na-turpark Niederlausitzer Landrü-cken erworben. Ziel war es, neueLandschaftsbilder ohne weiterestarke Eingriffe des Menschen zuschaffen.

Die Naturlandschaft Wannin-chen ist Bestandteil der Interna-tionalen Bauausstellung (IBA).Zentraler Anlaufpunkt ist dasNaturparkzentrum Wanninchen,das sich in unmittelbarer Nähezum einstigen SchlabendorferTagebau befindet. lh

Vom Tagebau zum NaturparadiesSielmanns Naturlandschaft Wanninchen

Welzow. Mit dem Bergbautouris-mus-Verein „Stadt Welzow“ kön-nen Besucher den aktiven Tage-bau Welzow-Süd im LandkreisSpree-Neiße besichtigen.

Der im Jahr 2004 gegründeteVerein bietet Touren zu denSchaufelbaggern mit Jeep, Mann-schaftstransportwagen, Quad,Fahrrad und zu Fuß an. Die Gästehaben dabei die Möglichkeit, denBergleuten in 100 Metern Tiefeüber die Schulter zu schauen.„Die gigantischen Ausmaße desTagebaus Welzow-Süd könnenfaszinieren oder erschrecken“,sagte Karsten Feucht, Projektma-nager des Vereins. Mit dem Tou-renprogramm könne Welzow zu-mindest ein wenig vom Tagebauprofitieren, der die Stadt erheb-lich belaste. Im vergangenen Jahrbesuchten rund 4000 Menschenaus mehr als 20 Ländern den Ta-gebau. lh

Den Bergleuten über die Schulter schauen

Im Internet:Mehr Informationen unter www.bergbautourismus.de

Für das IBA-Finale, das den Na-men „Paradies 2“ trägt, seieninsgesamt 20 Veranstaltungenan sieben Orten geplant, sagteKuhn. Zum Auftakt des Kunst-projekts wurde am 24. April inGroßräschen vor der Mond-landschaft des ehemaligen Ta-gebaus die „Lausitzer Sympho-nie“ mit über 300 Sängern aus16 Chören aufgeführt. Sie the-matisierte die radikalen Wand-lungen von Landschaft, Arbeits-welt und sozialen Beziehungenin den vergangenen 100 Jahren.

Musikalische Zeitreise

Weitere Projekte sind unter an-derem die musikalische Zeitrei-se „Das Geheimnis von Schla-bendorf“ über ein 800 Jahre al-

tes LausitzerDorf am 28. und29. Mai, die„Skulptur aus1000 Begegnun-gen“ am 4. Juli,bei der Einwoh-ner der Platten-bausiedlungMadlow-Sach-sendorf im Sü-

den von Cottbus auf einer vier-spurigen Straße eine „paradie-

sische“ Tafel aufbauen und je-der Einwohner seinen Tisch,seinen Stuhl und sein Lieblings-essen mitbringt, sowie „Szeni-sche Reisen“ um den aktivenTagebau am 1. August.

Bei der Abschlussveranstal-tung am 18. September sollen7000 Menschen um den Sedlit-zer See eine Licht- und Klang-skulptur bilden. „Die Menschenwerden dabei selbst zu Künst-

lern“, beschrieb Kuhn. Bei allenAufführungen werde die Land-schaft als Bühne genutzt.

Die IBA habe als „Werkstattfür neue Landschaften“ zehnJahre lang den Bergbausanie-rungsprozess in der Lausitz be-gleitet sowie 30 Projekte zumStruktur- und Landschaftswan-del auf den Weg gebracht, sagteKuhn. Die Region sei dadurchauch für Unternehmen anzie-

hender geworden. Der Mix ausIndustriekultur, schiffbarenVerbindungen zwischen denSeen und schwimmender Ar-chitektur sei einmalig in derWelt.

Projekte werden fortgeführt

Nach dem Finale würden dieProjekte an verschiedene Part-ner übergeben, die sie betreuensollen, erklärte der IBA-Chef.

Mit der Bildung der Energie-Region GmbH und der Eröff-nung eines Koordinierungsbü-ros sei bereits ein wichtigerSchritt dafür getan. In einerzweijährigen Übergangsphase,an deren Ende die IBA GmbHihren Dienst endgültig einstellt,wolle er die Ergebnisse doku-mentieren und in einer Lausitz-Charta der Öffentlichkeit prä-sentieren, sagte Kuhn.

IBA hat der Lausitz positives Image gegebenFinale der Internationalen Bauausstellung lockt im Sommer mit zahlreichen Veranstaltungen

Großräschen. Die Internationa-le Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land geht im Sommernach zehn Jahren zu Ende. „DieIBA hat der Lausitz ein positi-ves Image und ein neues Ge-sicht gegeben“, sagte Ge-schäftsführer Rolf Kuhn in ei-nem Interview mit der LausitzerRUNDSCHAU in Großräschen.Die IBA hatte seit 2000 denLandschafts-und Strukturwan-del in dem traditionellen Braun-kohlerevier begleitet.

Von Lars Hartfelder

Eine Frau genießt auf der Terrasse des Informations- und Ausstellungszentrums der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pück-ler-Land in Großräschen vor dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau Meuro in einem Liegestuhl die Sonne. Foto: ddp

IBA-ChefRolf Kuhn

Lübben/Lübbenau. BlühendeObstbäume und zwitscherndeVögel zwischen endlosen Ausläu-fern der Spree. Der Spreewald istder Inbegriff für Erholung undNatur und vor allem im Frühlingbesonders attraktiv. Das rund47 500 Hektar große Biosphä-renreservat mit seinen mehr als300 einzelnen Flussläufen stehtseit 1990 unter dem Schutz derUnesco. In dem europaweit ein-maligen Wald- und Wassergebietleben insgesamt mehr als18 000 Pflanzen- und Tierarten,darunter viele vom Aussterbenbedrohte Gattungen. Touristenkönnen das Gebiet auf dem Was-ser mit den traditionellen Holz-kähnen, mit Paddelbooten, zuFuß und mit dem Fahrrad erkun-den. Den Spreewald besuchenjährlich rund zwei Millionen Gäs-te. In der Lausitz ist die Lagunen-landschaft das Aushängeschildfür den Tourismus. lh

Wenn der Frühlingim Spreewald erwacht

Domsdorf. Die älteste Brikettfa-brik Europas befindet sich in demkleinen Ort Domsdorf, ganz inder Nähe von Senftenberg imLandkreis Oberspreewald-Lau-sitz. Nach langem Stillstand wardas Industriedenkmal, welchesliebevoll “Louise“ genannt wird,vom Förderverein restauriertund wieder funktionstüchtig ge-macht worden. Die Presse wirdnoch zu besonderen Anlässen un-ter Dampf gesetzt. Früher wur-den mit dieser Maschine 20 bis25 Tonnen Briketts innerhalbvon acht Stunden hergestellt. Je-des Brikett hatte dabei ein Ge-wicht von rund 500 Gramm.

Der Förderverein kümmertsich seit 1994 um das Areal. 1997übernahm das Amt Wahrenbrückdie Trägerschaft. lh

Brikettfabrik Louisesteht unter Dampf

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„Weiter durch Bildung“Seit über 20 Jahren das Motto an der TAW in Cottbus

Was 1990 mit den sogenannten Osterseminaren der Technischen Akademie Wuppertal(TAW) in Cottbus begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die bereitszwei Jahrzehnte andauert. Zahlreiche Berufstätige und Arbeitsuchende haben sich seitder Eröffnung des Weiterbildungszentrums Cottbus das notwendige Wissen für den be-ruflichen Aufstieg bzw. Wiedereinstieg in modern eingerichteten Lehr- und Unterrichts-räumen angeeignet. Und dieser Weg setzt sich fort. Denn eines zeichnet die TAW aus:Sie bietet Fort- und Weiterbildung für verschiedene Berufsgruppen aus den unter-schiedlichsten Branchen und für Arbeitsuchende in zukunftsweisenden Berufsfeldernan. Die Qualität in der Ausbildung und Lehre sichern hoch qualifizierte Dozenten ausdem Hochschulbereich und erfahrene Praktiker aus Wirtschaft und Verwaltung.

Heute sind über 400 Berufstätige in den unterschiedlichsten Lehr- und Studiengängender Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Cottbus eingeschrieben und beweisen da-mit, dass der Slogan „Lebenslanges Lernen“ in unserer Region nicht nur ein Schlagwortist.Am Tage den hohen Ansprüchen des Arbeitslebens gerecht werden, abends die Schul-bank drücken und darüber hinaus nicht die Familie und Freunde zu vergessen – wer diesschafft, ist wirklich fit für den Arbeitsmarkt und hat einen großen Schritt in Richtung Ar-beitsplatzsicherung und Aufstieg getan.

Auch für Arbeitsuchende bietet die TAW seit 1990 Umschulungen sowie Fort- und Wei-terbildungen an. Im Laufe der Jahre haben sich die Angebote gewandelt. Waren es an-fangs eher technische Lehrgänge, so ist das Lehrgangsangebot heute breit gefächertund wird in weiteren 10 Jahren wieder anders aussehen. Denn auch dies zeichnet dieTAW aus: Die starke Orientierung auf den ersten Arbeitsmarkt. Daher haben die gegen-wärtige und zukünftige Entwicklung der Wirtschaft und Verwaltung in der Lausitz unddarüber hinaus einen großen Einfluss auf das Bildungsangebot. So besteht seit vielenJahren regional und überregional ein großer Fachkräftebedarf im Bereich der IT-System-elektroniker. Die TAW startet im Juni den bereits 15. Lehrgang. Die Gesundheitsbrancheist im Aufwind - hier entstehen in den nächsten Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze. ImAngebot der TAW sind eine Ausbildung zum/zur Staatlich anerkannten Kranken- undAltenpflegehelfer/-in und erstmals eine Umschulung zum/zur Kaufmann/-frau im Ge-sundheitswesen. Nicht zu vergessen die zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten im Logistik-bereich – Stichwort BBI.

Kontakt: Weiterbildungszentrum Cottbus der Technischen Akademie Wuppertal e. V,Feigestraße 3; 03046 Cottbus. Tel.: (0355) 630 0 bzw. [email protected] www.taw.de

„Weiter durch Bildung“ – das bleibt auch das Motto der TAW für die nächsten 20 Jahre!

Das Weiterbildungszentrumin Cottbus im Herzender Stadt.Der erste Spatenstichfür das Zentrum undnach der Wende inCottbus überhaupterfolgte durchHerrn Kleinschmidt,Oberbürgermeister a. D. DIE AUSWAHL

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20 Jahre erfolgreich auf KursLausitzer Rundschau Elbe−Elster−Rundschau 29. APRIL 201028