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CHEMIE Timm Wilke Georg-August-Universität Göttingen Wintersemester 2013 / 2014 KAPITEL 5- REAKTIONEN DER ANORGANISCHEN CHEMIE

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  • CHEMIE

    Timm Wilke

    Georg-August-Universität Göttingen

    Wintersemester 2013 / 2014

    KAPITEL 5- REAKTIONEN DER ANORGANISCHEN CHEMIE

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie Folie 2

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Wiederholung: Teilreaktionen

    (I) Mg Mg2+ + 2 e- | * 2

    (II) O2 + 4 e- 2 O2-

    2 Mg + O2 2 MgO

    (I) Mg Mg2+ + 2 e-

    (II) Br2 + 2 e- 2 Br-

    Mg + Br2 MgBr2

    Folie 3

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Wiederholung: RedOx-Reaktionen

    Oxidation bezeichnet die Abgabe von Elektronen,

    Reduktion die Aufnahme von Elektronen. Reaktionen

    bei denen Elektronenübertragungen stattfinden, werden

    als Reduktions-Oxidations-Reaktionen, oder kurz

    Redoxreaktionen bezeichnet.

    Folie 4

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Historisches: Reduktion von Metalloxiden

    Früher wurden Reaktionen, die unter Entzug von Sauerstoff

    stattfanden, Reduktionsreaktionen genannt.

    Möglicher Ursprung des Begriffs: Darstellung der reinen Metalle

    aus ihren (oxidischen) Erzen: Metalle kommen häufig als

    Metalloxide in der Natur vor. Durch den Entzug von Sauerstoff

    werden Metalloxide auf das enthaltene reine Metall reduziert.

    Folie 5

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Anwendungen: Oxidations- und Reduktionsmittel

    Silberoxid (Ag2O) lässt sich – wie im Prinzip alle Metalloxide –

    durch starkes Erhitzen in seine Elemente zerlegen.

    2 Ag2O 4 Ag + O2

    Durch thermische Zersetzung wird Silber wird reduziert und

    Sauerstoff oxidiert.

    Probleme: Unwirtschaftlich, da hohe Energie nötig. Viele

    Metalloxide sehr stabil und damit schwer zu trennen.

    Vorteilhaft: Trennen durch Reduktionsmittel.

    Folie 6

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Reduktionsmittel

    Erhitzt man Ag2O zusammen

    mit fein verteiltem Kohlestaub

    (elementarer Kohlenstoff) läuft

    folgende Reaktion bei weitaus

    niedrigeren Temperaturen ab:

    2 Ag2O + C 4 Ag + CO2

    Folie 7

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Kohlenstoff als Reduktionsmittel

    2 Ag2O + C 4 Ag + CO2

    Kohlenstoff dient in dieser Reaktion als Reduktionsmittel,

    da es seinen Reaktionspartner reduziert.

    Umgekehrt wäre in diesem Versuch Silberoxid ein

    Oxidationsmittel, da es Kohlenstoff oxidiert.

    Folie 8

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Oxidationsmittel / Reduktionsmittel

    Ein Reduktionsmittel gibt in einer chemischen Reaktion Elektronen

    ab und reduziert somit seinen Reaktionspartner. Es wird dabei

    selbst oxidiert.

    Ein Oxidationsmittel nimmt in einer chemischen Reaktion

    Elektronen auf und oxidiert somit seinen Reaktionspartner. Es

    wird dabei selbst reduziert

    Folie 9

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Metalle als Reduktionsmittel

    Werden Kupferoxid (CuO) und Eisen (Fe) zusammen erhitzt,

    findet folgende Reaktion statt:

    6 CuO + 2 Fe 6 Cu + 2 Fe2O3

    Folie 10

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Metalle als Reduktionsmittel

    Ein gleicher Versuchsaufbau mit Eisenoxid und Kupfer als

    Reduktionsmittel funktioniert nicht.

    Manche Metalle sind stärkere Reduktionsmittel als andere

    Kupfer gehört zu den Edelmetallen und ist (wie in den

    Reaktionen gezeigt) ein edleres Metall als Eisen.

    Unedlere Metalle reduzieren die Oxide edlere Metalle

    Folie 11

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Aufgabe

    Vervollständige anhand der im Folgenden gezeigten Reaktionen das

    gezeigte Schema mit: Magnesium(oxid), Zink(oxid), Silber(oxid).

    Reduktionsvermögen nimmt zu

    _____________ _______________ ___Eisen___ ___Kupfer___ _______________

    ____________ ______________ __Eisenoxid__ ___Kupferoxid_ _______________

    Oxidationsvermögen nimmt zu

    Folie 12

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Reaktionen

    CuO + 2 Ag -// Ag2O + Cu

    ZnO + Mg MgO + Zn

    3 Zn + Fe2O3 3 ZnO + 2 Fe

    MgO + Zn -// ZnO + Mg

    Cu + Ag2O 2 Ag + CuO

    3 ZnO + 2 Fe -// 3 Zn + Fe2O3

    Folie 13

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Musterlösung

    Regel: Unedlere Metalle oxidieren die Oxide edlere Metalle

    Beispiel: Zink kann Eisenoxid reduzieren, Magnesiumoxid aber nicht.

    Reduktionsvermögen nimmt zu

    Magnesium Aluminium Zink Eisen Kupfer Silber

    Magnesiumoxid Aluminiumoxid Zinkoxid Eisenoxid Kupferoxid Silberoxid

    Oxidationsvermögen nimmt zu

    Folie 14

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Thermitreaktion

    Fe2O3 + 2 Al 2 Fe + Al2O3

    Bei dieser Reaktion wird sehr viel Energie freigesetzt

    Entstehendes Eisen ist flüssig

    Einsatzgebiet: (unter anderem) Gleisbau

    Folie 15

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Thermitverfahren

    Folie 16

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Gemeinsamkeiten einiger RedOx-Reaktionen

    (... machen das Leben leichter)

    Folie 17

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Oxidations- und Reduktionsvorgänge

    Analog zu den bisher behandelten Reaktionen:

    Metalle + Sauerstoff Metalloxide

    – 4 Fe + 3 O2 2 Fe2O3

    Metalle + Halogene Metallhalogenide

    – 2 Fe + 3 Cl2 2 FeCl3

    Metalle + Schwefel Metallsulfide

    – Cu + S CuS

    Folie 18

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Metalle und Säuren

    Unedle Metalle reagieren ebenfalls nach einem festgelegten

    Schema mit Säuren

    Unedles Metall + Säure Salz + Wasserstoff

    Beispiel: Zn + 2 H+ Zn2+ + H2

    Oxidation:

    Reduktion:

    Gesamtgleichung:

    Folie 19

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Allgemeines Schema

    Valenzelektronen (Elektronen auf der äußeren Schale) an und

    geht in Lösung:

    M Mx+ + x*e-

    Hieran gekoppelt ist die Aufnahme dieser Elektronen durch die

    (säurebedingt) im Überschuss vorliegenden H+-Ionen:

    x H+ + x*e- x H

    Die Wasserstoffatome reagieren direkt weiter zu H2-Molekülen gemäß:

    2 H H2

    Folie 20

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Gültigkeit

    Für n findet man in fast allen Fällen die Werte n = 1,2,3.

    Für n = 2 ergibt sich für Zink:

    Zn + 2 H+ Zn2+ + 2 H Zn2+ + H2

    Für n = 3 ergibt sich für Zink:

    Al + 3 H+ Al3+ + 3 H Al3+ + 1 ½ H2

    2 Al + 6 H+ 2 Al3+ + 6 H 2 Al3+ + 3 H2

    Folie 21

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Aufgaben

    Erstellt die Redox-Gleichungen für folgende Reaktionen:

    – Eisen (gibt 3 Elektronen ab) + Salzsäure

    – Titan (gibt 4 Elektronen ab) + Sauerstoff

    – Magnesium (gibt 2 Elektronen ab) + Schwefel

    – Silber (gibt 1 Elektron ab) + Chlor

    – Chrom (gibt 5 Elektronen ab) + Sauerstoff

    Folie 22

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Elektrolyse

    Anodenprozess (Oxidation):

    2 Cl- Cl2 + 2 e-

    Kathodenprozess (Reduktion):

    2 Na+ + 2e- 2 Na

    Durch Einsetzen elektrischer Energie lassen sich mit der Elektrolyse Reaktionen „erzwingen“, die spontan nicht ablaufen würden. Auf diese Weise werden Elemente wie Natrium und Chlor hergestellt, die in der Natur nur als Verbindungen vorkommen

    Folie 23

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Elektrolyse

    Je nach Metall/Stoff findet man ein unterschiedlich großes

    Bestreben, Elektronen abzugeben. Entsprechend muss

    unterschiedlich viel Energie (Spannung) aufgewendet werden, um

    den Umkehrprozess elektrochemisch in Gang zu setzten.

    Kombiniert man in einem galvanischen Element Elektroden

    verschiedener Metall mit Salzlösungen der Metalle, so erhält man

    eine Stromquelle, der Strom fließ vom unedleren Metall zum

    edleren:

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  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Elektrolyse

    Folie 25

    Oxidation: Zn Zn2+ + 2e- Reduktion: Cu2+ + 2e- Cu Gesamteaktion: Zn + Cu2+ Cu + Zn2+ An der Kupferelektrode scheidet sich Kupfer ab.

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Oxidationszahlen

    Viele Elemente können in Verbindungen in unterschiedlichen

    Oxidationsstufen vorliegen. D.h. sie haben unterschiedlich viele

    ihrer Außenelektronen abgegeben oder in einer polaren

    Bindung an sich gezogen. Um die daraus resultierenden

    unterschiedlichen Oxidationsstufen eines Elementes zu

    charakterisieren, wurden die Oxidationszahlen eingeführt.

    Elemente besitzen immer die Oxidationszahl 0

    Bei einatomigen Ionen entspricht die Oxidationszahl der Ladung

    des Ions.

    Folie 26

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Aufgabe: Oxidationszahlen

    Bestimmt die Oxidationszahlen der Atome in:

    – NaCl, Na2SO4, NaNO3, NaNO2, NH4Cl, NH4NO2

    – HCHO, HCOOH, CH3OH, CH3COCH3

    Folie 27

  • Kapitel 5 – Reaktionen der Anorganischen Chemie

    Rechtliches

    Abbildungsnachweis:

    Folie 2, 7, 10: elemente chemie II, Klett Verlag, S. 228, 234.

    Folie 16: http://www.youtube.com/watch?v=5uxsFglz2ig

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