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Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen mit Migrationshintergrund von der Schule in die Ausbildung 24. – 25. November 2008 Holiday Inn Berlin-Schönefeld Airport

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Deutscher Verein

für öffentliche

und private Fürsorge e.V.

Dokumentation

Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang

junger Menschen mit Migrationshintergrund

von der Schule in die Ausbildung

24. – 25. November 2008

Holiday Inn Berlin-Schönefeld Airport

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Programm

Montag, den 24. November 2008

13:30 Uhr Begrüßung und Einführung

Petra Mund, Deutscher Verein e.V.

14:00 Uhr Jugendliche mit Migrationshintergrund im Übergang von der

Schule in die Berufsausbildung.

Anforderungen an Unterstützungsangebote

Dr. Frank Braun, Deutsches Jugendinstitut e.V.

15:30 Foren zu den Themenbereichen:

Forum 1: Bildungsräume: Wie gelingt die Kooperation

zwischen Jugendhilfe und Schule?

§ Arnold Mengelkoch, Migrationsbeauftragter des Bezirkes Neukölln, Berlin-

Neukölln

Moderation: Georg Czechan, AWO Kreisverband Stuttgart

Forum 2: Übergangsmanagement: Wie lassen sich

Benachteiligungen durch die Zusammenarbeit am

Übergang Schule/Beruf vermeiden?

§ Dr. Frank Braun, Deutsches Jugendinstitut e.V.

§ Dr. Claudia Daigler, Jugendamt Stuttgart

Moderation: Katrin Oeser, Deutsches Rotes Kreuz

Forum 4: Welche Förderung brauchen junge Menschen, damit

migrationsbedingte Benachteiligungen erfolgreich abgebaut

werden?

§ Tim Grebe, Gesellschaft für Innovationsforschung und

Beratung mbH, Begleitforschung zum Programm

„Einstiegsqualifizierung Jugendlicher“ (EQJ)

§ Nihat Sorgec, BildungsWerk Kreuzberg GmbH

Moderation: Mara Dehmer, Deutscher Verein

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Dienstag, den 25. November 2008

09:00 Uhr Vorstellung von Thesen und Forderungen aus den

Arbeitsgruppen

10:00 Uhr Das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung: Der

Beitrag der Länder zur Umsetzung der

jugendpolitischen Integrationsziele

Prof. Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes

Brandenburg

11.30 Uhr Nationaler Integrationsplan 2009: Umsetzungsschritte

und Perspektiven

§ Kenan Kücük, Sprecher des Forums der Migrantinnen und

Migranten im Paritätischen

§ Dr. Claudia Martini, Arbeitsstab der

Integrationsbeauftragten der Bundesregierung

§ Prof. Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes

Brandenburg

Moderation: Katharina Fournier, BAG Ev. Jugendsozialarbeit

e.V.

12:45 Uhr Verabschiedung

Verantwortliche Referentin DV: Petra Mund

Telefon +49(0)30/62980-215

[email protected]

Verantwortliche Referentin BAG EJSA: Katharina Fournier

Telefon: +49 (0)30/28395-414

[email protected]

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Begrüßung: Petra Mund, wissenschaftliche Referentin,

Deutscher Verein

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie ganz herzlich zu der Tagung zur Integration junger Menschen mit

Migrationshintergrund, die der Deutsche Verein nun bereits zum dritten Mal in

Kooperation mit dem Zusammenschluss der Verbände der Jugendsozialarbeit,

nunmehr der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit durchführt.

Mein Name ist Petra Mund, ich bin wissenschaftliche Referentin im Deutschen

Verein für diesen Themenkomplex und ich werde Sie gemeinsam mit Katharina

Fournier, die den Bereich der Integration junger Menschen mit

Migrationshintergrund von Seiten der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische

Jugendsozialarbeit für den Kooperationsverbund bearbeitet, durch die Tagung

führen.

Ich möchte an dieser Stelle auch die anwesenden Referentinnen und Referenten des

heutigen Tages begrüßen und mich für Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an dieser

Tagung ganz herzlichen bedanken.

Das Thema, die Überschrift der diesjährigen Tagung lautet: „Strategien für den

erfolgreichen Übergang junger Menschen mit Migrationshinhtergrund von der

Schule in die Ausbildung“. Das dies ein nach wie vor virulentes Thema ist, brauche

ich Ihnen eigentlich nicht zu sagen, Sie kennen die Zahlen:

Heute schon kommen mehr als ein Viertel der jungen Menschen bis 25 Jahren aus

Zuwandererfamilien, bei den unter 6 jährigen ist es fast ein Drittel.

Der Blick auf die Bildungsbeteiligung und –verläufe von Kindern und Jugendlichen

mit Migrationshintergrund gewährt Einblicke in die Bildungssituation dieser jungen

Menschen:

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Während sich die Beteiligungsquote der jungen Menschen mit Migrations-

hintergrund in Kindertageseinrichtungen seit 1991 stetig jener der deutschen Kinder

angenähert hat, zeichnen sich mit der Einschulung unterschiedliche Entwicklungen

ab: Vorzeitige Einschulungen von Kindern aus Zuwandererfamilien sind seltener,

Zurückstellungen hingegen häufiger als bei Kindern aus deutschen Familien;

gleichzeitig beginnen schulische Misserfolgserlebnisse durch Klassen-

wiederholungen bei Kindern mit Migrationshintergrund in vielen Fällen bereits in

der Grundschule. Bei den Übergängen in eine weiterführende Schulform verschärfen

sich diese Unterschiede. Während Schülerinnen und Schüler ohne Migrations-

hintergrund in vielen Fällen Gymnasien und Realschulen besuchen, sind

insbesondere die Schülerinnen und Schüler mit einem türkischen Zuwanderungs-

hintergrund gehäuft an Hauptschulen anzutreffen: fast jeder zweite Schüler besucht

eine Hauptschule und nur jeder achte ein Gymnasium. Jedes Jahr verlässt fast jeder

fünfte ausländische Schüler das Schulsystem ohne Hauptschulabschluss. Diese

unterschiedlichen Schullaufbahnen fördern und stabilisieren die Ausgrenzung und

Benachteiligung junger Menschen mit Mitgrationshintergrund. In der Konsequenz

führen diese Bildungsbenachteiligung und schlechten Bildungserfolge dazu, dass für

junge Menschen mit Migrationshintergrund der Weg in eine qualifizierte

Ausbildung noch schwieriger ist, als für junge Menschen ohne Migrations-

hintergrund, sie schließen überdurchschnittlich häufig keine Berufsausbildung ab.

Nur wenige haben überhaupt die Chance zu studieren. Dass dies zu langfristigen

Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Teilhabechancen und den Zusammenhalt

unserer Gesellschaft führen kann, ist offenkundig. Diese Zahlen und Ergebnisse

dürfen zwar nicht zu dem vorschnellen Schluss führen, dass es einen starken

ursächlichen Zusammenhang zwischen ethnischer Herkunft und mangelndem

Bildungserfolg gibt. Die beschriebenen Disparitäten sind in einem hohen Maße auf

die Unterschiede in der sozialen Herkunft und lediglich zum Teil auf eine ethnische

Zugehörigkeit zurückzuführen. Vor der Kulturalisierung sozialer Probleme in der

öffentlichen Debatte muss daher ausdrücklich gewarnt werden.

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Dennoch unterstreichen diese Befunde, dass für Bildungserfolge immer noch die

soziale und kulturelle Herkunft sehr entscheidend ist und die gegenwärtige und

zukünftige Bedeutung einer gezielten bildungspolitischen Integrationsförderung von

Menschen mit Migrationshintergrund wird einmal mehr deutlich. Jedoch möchte ich

an dieser Stelle auch betonen, dass es letztlich um die Erhöhung der Durchlässigkeit

des Schulsystems für alle Kinder und Jugendlichen, – unabhängig ihrer sozialen

Herkunft gehen muss. Es wird ein Bildungssystem benötigt, dass auf soziale und

kulturelle Vielfalt des Landes abgestimmt ist und Chancengleichheit für alle herstellt.

Wenn diese Neuorganisation des Bildungssystems tatsächlich gelingen soll, ist es aus

Sicht des Deutschen Vereins von zentraler Bedeutung, an einem ganzheitlichen

Bildungsverständnis, das den Zusammenhang von sozialem, schulischem und

emotionalem Lernen betont und von den Bedürfnissen der Kinder ausgeht,

anzusetzen. Das Denken und Handeln in institutionellen Kategorien und die

Zuweisung separierender Einzelzuständigkeiten muss überwunden und im

kommunalen Raum ein kohärentes Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und

Betreuung etabliert werden. Erst durch die Verbindung der Lebens- und Lernwelten

junger Menschen in Kommunalen Bildungslandschaften1 werden bestehende

strukturelle Hindernisse beseitigt, bessere Integrationsmöglichkeiten geschaffen und

Bildungserfolge nicht mehr durch soziale Herkunft determiniert. Der Deutsche

Verein hat mit seinem im Jahr 2007 verabschiedeten Diskussionspapier zum „Aufbau

Kommunaler Bildungslandschaften“ diese Debatte aufgenommen und einen

wichtigen Diskussionsbeitrag geliefert. Daher begrüßen wir das aktuelle ESF-

kofinanzierte Programm „Lernen vor Ort“ des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung, denn es scheint damit ein Programm für ein kommunales,

ressortübergreifendes und ganzheitliches Bildungsmanagement (zur Umsetzung des

Lebenslangen Lernens und als Teil der Qualifizierungsinitiative der

Bundesregierung) etabliert worden zu sein. Wir erwarten von dieser Struktur der

1

Vgl. Diskussionspapier des Deutschen Vereins zum Aufbau Kommunaler Bildungslandschaften (NDV 2007, S.

294-304

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Zusammenarbeit innovative Ansätze und kreative Impulse und Effekte gerade auch

für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Neben konkreten Projekten und

Konzepten die an den Gelenkstellen des Bildungssystems ansetzen und die ja auch in

den Workshops thematisiert und vertieft werden müssen gleichsam weitere

generelle Ansätze, quasi als Grundbedingungen des Gelingens aller konkreten

Förderungen, verstärkt ausgebaut werden:

Stärkere Einbeziehung der Eltern von jungen Menschen mit Migrationshintergrund

Die erfolgreiche Organisation von (vor-)schulischer und beruflicher Bildung setzt

entsprechende familiäre Ressourcen voraus. Obwohl der Bedarf an Bildung,

Beratung, Orientierung und Austausch von Familien mit Migrationshintergrund oft

besonders groß ist, ist jedoch die tatsächliche Beteiligung an kommunikativen

Netzwerken des schulischen Geschehens, wie Elternabenden, Elternsprechstunden

und informellen Gesprächen, häufig nur denjenigen Migranteneltern möglich, auf

die seitens der Schule und der Lehrer in angemessener Form zugegangen wird.

Erzieher/innen, Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen müssen durch

Bildungsangebote für die Notwendigkeit der Einbindung der Eltern und der

Zusammenarbeit mit Eltern sensibilisiert und geschult werden. Es gilt, die

interkulturellen Kompetenzen bei diesen Berufsgruppen insgesamt zu fördern. Die

stärkere Einbeziehung der Eltern ist eine zentrale Strategie an, um den beschriebenen

Problemen zu begegnen. Eine enge Zusammenarbeit insbesondere von Schulen,

Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und den kommunalen

Migrationsdiensten ist hier erforderlich.

Konsequente Sprachförderung im Elementarbereich und in der Schule

Insbesondere der Erwerb der Sprache des Aufnahmelandes ist ein weiteres zentrales

Instrument für die erfolgreiche Integration junger Menschen mit Migrations-

hintergrund und die Sicherung ihrer dauerhaften gesellschaftlichen Teilhabe.

Mehrsprachigkeit und kulturelle Diversität müssen als Ressourcen gesehen werden

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und neben dem Erwerb der Sprache des Aufnahmelandes ist auch das Erlernen und

kompetente Gebrauchen von verschiedenen Sprachen – der Muttersprache, sowie

von Zweit- und Drittsprachen – als ein Ziel für alle Kinder zu betrachten. Dabei kann

es gerade bei Kleinkindern nicht um eine unterrichtsartige Sprachvermittlung gehen,

sondern es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine spielerische

und alltägliche Sprachaneignung insbesondere der Sprache des Aufnahmelandes

ermöglichen.

Schließlich noch die gezielte Qualifizierung aller Fachkräfte

Die Fachkräfte aller Institutionen (Elementarbereich, Schule, außerschulische

Bildung) werden im Rahmen ihrer Ausbildung bislang nicht regelhaft für den

Umgang mit der Heterogenität der Kulturen qualifiziert. Hier ist eine verstärkte Fort-

und Weiterbildung insbesondere für Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte

hilfreich, damit die erforderlichen interkulturellen Kompetenzen vermittelt werden

können. Vor dem Hintergrund dieser grundlegenden Entwicklungsparameter

müssen alle Konzepte ausgerichtet sein und sich weiterentwickeln.

Parallel zu diesen inhaltlichen Parametern, die ganz gezielt an den jeweiligen

Projekten meist auf der kommunalen Ebene ansetzen, gilt es gleichzeitig die

Prozesse, auf der Bundesebene ebenfalls zu beachten und mitzudenken. Denn die

Integration nicht nur der jungen Menschen mit Migrationshintergrund ist ein

Politkfeld, das gerade in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat.

Daran orientiert haben wir Ihnen ein Programm zusammengestellt, indem sowohl

erfolgreiche Konzepte, Ansätze und Vorgehensweise an den Übergangsstellen

thematisiert, vorgestellt und diskutiert werden, als auch die Bedeutung des

nationalen Integrationsplans fokussiert werden.

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Mit diesen einleitenden Worten möchte ich nun schließen, uns allen eine erfolgreiche

und anregende Tagung wünschen und das Wort an Herrn Dr. Frank Braun, DJI

übergeben, der uns die Anforderungen an die Unterstützungssysteme

veranschaulichen wird.

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Eingangsvortrag: Jugendliche mit Migrationshintergrund

im Übergang von der Schule in die Berufsausbildung.

Anforderungen an Unterstützungsangebote

Dr. Frank Braun, Deutsches Jugendinstitut

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 1

Jugendliche mit Migrationshintergrund im Übergang von

der Schule in die Berufsausbildung: Ergebnisse aus dem

DJI-Übergangspanel

Jan Skrobanek/Nora Gaupp/

Frank Braun

Deutsches Jugendinstitut e.V.

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 2

Inhalt

l Das DJI-Übergangspanel

l Ausgewählte Merkmale von Hauptschülerinnen und

Hauptschülern mit Migrationshintergrund

l Übergänge aus der Schule – Pläne, Realität und Determinanten

bei Hauptschülerinnen und Hauptschülern mit

Migrationshintergrund

l Benachteiligungserfahrungen

l Fazit

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Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 3

Intention des DJI-Übergangspanels

l Beschreibung der Übergänge:

Wie sehen die Übergangswege benachteiligter Jugendlicher aus?

l Identifikation von Determinanten für einen erfolgreichen Übergang:

Was sind förderliche und hinderliche Bedingungen (z. B. soziale

Herkunft, Bildungs- und Ausbildungswege und -umwege, erworbene

Abschlüsse)?

Was sind individuelle Merkmale und Kompetenzen der Jugendlichen

(z. B. Selbstkonzept, Leistungsmotivation, Coping-Strategien), die

Einfluss auf den Übergangsprozess ausüben?

l Effekte von Fördermaßnahmen:

Durch welche Form von Intervention lassen sich die Chancen von

Hauptschülern auf einen erfolgreichen Übergang in Ausbildung und

Erwerbsarbeit erhöhen?

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 4Forschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“

Datengrundlage Datengrundlage –– DJIDJI--ÜÜbergangspanelbergangspanel

Anlage der Untersuchung

l Quantitativer Längsschnitt

l Zeitraum letztes Schulbesuchsjahr bis 6. Jahr im Übergang

2004 2005 2006 2007

M

ärz

Juni

N

ov.

M

ai

Schule

N=3900

FB

2008 2009

Schule

N=2400

CATI 1

1. Jahr

N=2300

CATI 2

1. Jahr

N=2200

CATI 3

N

ov.

2. Jahr

N=2000

CATI 4

M

ai

2. Jahr

N=1800

CATI 5

N

ov.

3. Jahr

N=1700

CATI 6

N

ov.

4. Jahr

N~1500

CATI 7

N

ov.

5. Jahr

N~1300

CATI 8

O

kt.

6. Jahr

N~1100

CATi 9

2004 2005 2006 2007

M

ärz

Juni

N

ov.

M

ai

Schule

N=3900

FB

2008 2009

Schule

N=2400

CATI 1

1. Jahr

N=2300

CATI 2

1. Jahr

N=2200

CATI 3

N

ov.

2. Jahr

N=2000

CATI 4

M

ai

2. Jahr

N=1800

CATI 5

N

ov.

3. Jahr

N=1700

CATI 6

N

ov.

4. Jahr

N~1500

CATI 7

N

ov.

5. Jahr

N~1300

CATI 8

O

kt.

6. Jahr

N~1100

CATi 9

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Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 5

Stichprobe

Soziodemographische Merkmale zum Zeitpunkt der

Basiserhebung

l Alter: 15 bis 17 Jahre,

l 56,9% Jungen und 43,1% Mädchen

l durchschnittliches Alter 15 Jahre

l 52,6% Jugendliche mit Migrationshintergrund

l 26% nicht in Deutschland geboren

l 25% haben nicht die deutsche Staatsbürgerschaft

l 45% sprechen zu Hause (auch) andere Sprache als

Deutsch

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 6

Jugendliche mit Migrationshintergrund nach

Herkunft/Rechtsstatus (N = 1.925; Prozente nur für MH)

10

12

37

41

0 10 20 30 40 50

MH ital.

MH jugosl.

MH Aussiedler

MH türkisch

Angaben in Prozent

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Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 7

Vergleich der GruppenVergleich der Gruppen

75%72%Zuhause deutsch und eine andere Sprache

22%20%Zuhause nur eine oder mehrere andere

Sprachen als deutsch

97%

98%

98%

16%

Aussiedler/innen

(N=248)

98%Vater nicht in Deutschland geboren

93%Mutter nicht in Deutschland geboren

19%Jugendliche(r) nicht in Deutschland geboren

73%(Auch) eine andere als die deutsche

Staatsangehörigkeit

Jgdl. türk.

Herkunft

(N=253)

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 8

Sprache beim Fernsehen

In welcher Sprache schaut Ihr zuhause normalerweise Fernsehen? (N =

1.176)

4

75

8

13

50

47

1

2

0 10 20 30 40 50 60 70 80

in m ehreren

anderen Sprachen

auf deutsch und

andere Sprache

nur in e iner

anderen Sprache

nur deutsch

Junge Aussiedler

Junge T ürken

Angaben in Prozent

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Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 9

LebenssituationLebenssituation

ProblembelastungenProblembelastungen

28%

20%

29%

34%

31%

28%

dt. HK

männlich

7%

25%

19%

28%

44%

40%

dt. HK

weiblich

15%29%7%28%tätliche Auseinandersetzungen/

Schlägereien

16%13%22%14%finanzielle Probleme

8%19%9%38%Probleme mit Gericht und/oder

Polizei

25%34%17%35%großen Ärger mit Gleichaltrigen

32%24%31%15%dauerhafte

Auseinandersetzungen mit den

Eltern

47%34%49%34%wusste nicht, was später werden

soll

türk. HK

weiblich

türk. HK

männlich

Aussiedl.

weiblich

Aussiedl.

männlich

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 10

Übergänge aus der Schule in den Beruf –

Pläne, Realität und Determinanten

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berufliche Zukunftsplberufliche Zukunftsplääne und Platzierungenne und Platzierungen

Angaben in Prozent

Kriterien für die Berufswahl

64

43

95

12

90

55

40

95

11

92

90

20

5460

16

32

95

69

50

7372

3337

5

0

20

40

60

80

100

Körp

erlic

h leic

ht, s

auber

Wunsch, M

enschen z

u h

elfen

Um

gang m

it T

echnik

Beru

f m

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roßem

Ansehen

Sic

here

r A

rbeitspla

tz

Wunsch m

ein

er E

ltern

Chance a

uf A

usbildungspla

tz

Beru

f, d

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uch d

ie F

reunde w

ollen

Aussiedler

türk. Herkunft

dt. Herkunft

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 12

23

44

67

74

85

20

45

68

58

90

0 20 40 60 80 100

sozialpädagogische

Fachkräfte

Berufsberater vom

Arbeitsamt

Lehrer/in

Freunde

Familie

ohne M H

m it M H

Wichtige Gesprächspartner bei der beruflichen

Orientierung

Angaben in Prozent

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Unterstützung durch die Eltern bei Hausaufgaben

19

27

33

21

32

27

30

11

39

27

23

11

0 10 20 30 40 50

nie

selten

manchmal

oft

Aussiedler

türk. HK

deutsche HK

Angaben in Prozent

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Pläne und Realität

17

38

30

15

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

13

52

22

13

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Jugendliche mit Migrationshintergrund Jugendliche ohne Migrationshintergrund

Quelle: DJI Übergangspanel

© DJI 2008

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Pläne und Realität

17

20

38

39

30

1529

8

4

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

13

35

52

29

22

13

22

10

4

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Jugendliche mit Migrationshintergrund Jugendliche ohne Migrationshintergrund

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 16

Pläne und Realität

917

37

20

38

34

39

30

1529

14

8

64

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

913

53

35

52

21

29

22

13

22

12

10

54

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Jugendliche mit Migrationshintergrund Jugendliche ohne Migrationshintergrund

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Pläne und Realität

9

12

1711

46

37

20

38

27

34

39

30

1529

145

8

64

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

910

137

62

53

35

52

16

21

29

22

13

22

12 5

10

54

0%

25%

50%

75%

100%

Pläne März

04

Nov 04 Nov 05 Nov 06

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Jugendliche mit Migrationshintergrund Jugendliche ohne Migrationshintergrund

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Pläne und Realität – differenziert nach

Herkunftsländern

Pläne und die tatsächliche Situation nach

Herkunftshintergrund - Planung März 2004

16 17

45

39

51

35

26

31

19

32

18 12 14 12

1815

0%

25%

50%

75%

100%

MH türkisch MH Aussiedler MH jugosl. MH ital.

Ausbildung weiter Schule Berufsvorbereitung sonstiges

Pläne und die tatsächliche Situation nach

Herkunftshintergrund - Realisierung Nov. 2004

13

11

4 5

24242018

38

293939

3032

22

24

69

12

4

0%

25%

50%

75%

100%

MH türkisch MH Aussiedler MH jugosl. MH ital.

Ausbildung weiter Schule

Berufsvorbereitung nicht erwerbstätig/nicht in Ausbildung

sonstiges

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Jugendliche mit MH (ohne MH in Klammern)

Schule

39%(29)

No

ve

mb

er 2

00

4Ju

ni

20

04

No

ve

mb

er 2

00

5

63%

(54)

11%

(10)

17%

(28)

5%

(6)

Berufsvor-

bereitung

29%(22)

14%

(5)

28%

(33)

34%

(38)

14%

(17)

Ausbildung

20%(35)

5%

(2)

87%

(89)

3%

(6)

ohne

A/A

8%

(10)

39%

(36)

7%

(6)

25%

(32)

19%

(17)

1%

(1)

Schule 34%(21)

BV

14%(12)

Ausbildung 37%(53)

ohne

A/A 9%

Verteilung der Jugendlichen November 2005 gesamt

Ende des letzten Pflichtschuljahres

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 20

Umgang mit

Benachteiligungserfahrungen

im Übergang Schule - Ausbildung

Page 20: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 21

Wahrgenomme individuelle Diskriminierung

Wie stark fühlst Du Dich selbst gegenüber Deutschen in Ämtern und

Behörden benachteiligt? (N = 1.176)

40

26

27

8

57

28

12

3

0 10 20 30 40 50 60

überhaupt nicht

eher wenig

stark

sehr stark

Junge Aussiedler

Junge Türken

Angaben in Prozent

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 22

Wahrgenomme fraternale Diskriminierung

Türken/Aussiedler werden bei der Suche nach Arbeit gegenüber Deutschen

benachteiligt? (N = 1.176)

17

38

34

11

17

46

30

7

0 10 20 30 40 50 60

stimmt überhaupt

nicht

stimmt eher nicht

stimmt eher

stimmt genau

Junge Aussiedler

Junge Türken

Angaben in Prozent

Page 21: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 23

59

35

29

31

10

27

2

7

0 10 20 30 40 50 60

überhaupt nicht

eher wenig

stark

sehr starkTürken

Aussiedler

Wahrgenommene individuelle

Diskriminierung

Skala aus vier Indikatoren:

Frage: Wenn Du an Deine

eigenen Erfahrungen denkst,

wie stark fühlst Du Dich

selbst gegenüber Deutschen

in folgenden Bereichen

benachteiligt?

-in der Schule

-in Jugendzentren/-treffs

-in der Disko oder in Clubs

-in Ämtern und Behörden

Angaben in Prozent

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 24

Gefühlte Identität

Und wie fühlst Du Dich? (N = 1.176)

34

45

19

38

15

45

2

2

0 10 20 30 40 50 60

als Bürger/in

mehrerer anderer

Länder

als Deutsche/r und

Bürger/in eines

anderen Landes

nur als Bürger/in

eines anderen

Landes

nur als Deutsche/r

Junge Aussiedler

Junge Türken

Angaben in Prozent

Page 22: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 25

Gleichbehandlung

Aussiedler werden niemals als Deutsche behandelt werden.

Was glauben Sie: Wieviel Prozent der Jugendlichen antworteten

stimmt eher bzw. stimmt genau?

- rund 30 Prozent?

- rund 50 Prozent?

- rund 70 Prozent?

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 26

Gleichbehandlung

Aussiedler werden niemals als Deutsche behandelt werden.

Quelle: DJI Übergangspanel, © DJI 2007

16

37

28

19

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Angaben in Prozent

stimmt überhaupt

nicht

stimmt eher nicht

stimmt eher

stimmt genau

Page 23: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 27

Ethnische Differenzierung

Definition: Positive Bewertung eigengruppenspezifischer kultureller

Kapitalien im Vergleich zu gruppenspezifischen Kapitalien einer

(dominanten) Fremdgruppe (Barth, 1969; Esser, 1996).

- unter 20 Prozent?

- rund 30 Prozent?

- über 50 Prozent?

Was glauben Sie: Wieviel Prozent der jungen

Aussiedler neigen zu ethnischer Differenzierung?

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 28

Ethnische Differenzierung

Skala aus vier Indikatoren:

-Aussiedler in Deutschland

sollten nur dann Deutsch

sprechen, wenn es unbedingt

nötig ist.

-Ein Aussiedler sollte besser

eine Aussiedlerin heiraten als

eine Deutsche (bzw. eine

Aussiedlerin einen Aussiedler).

-Wenn es Probleme mit

Deutschen gibt, sollten

Aussiedler zusammenhalten.

-Aussiedler sollten nur

Aussiedler als Arbeitskräfte

einstellen.

28

58

12

2

0 10 20 30 40 50 60

Angaben in Prozent

stimme überhaupt

nicht zu

stimme eher nicht

zu

stimme eher zu

stimme voll und

ganz zu

Page 24: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 29

Fazit

a) Jugendliche mit Migrationshintergrund sind stark bildungs- und

ausbildungsorientiert.

b) Trotz Benachteiligungserfahrungen und ausgeprägter negativer

Anerkennungsperspektive streben sie danach, sich über Bildung und

Ausbildung in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.

c) Dementsprechend neigen sie – entgegen den oftmals vorgebrachten

Behauptungen und Vermutungen – nur in geringem Maße zu

ethnischer Differenzierung.

d) Generell gilt: Je weniger Benachteiligungserfahrungen die

Jugendlichen in den Bereichen Schule, Ausbildungs- und

Arbeitsmarkt und im Umgang mit Institutionen der Zielgesellschaft

machen, desto geringer ist die Gefahr, dass sich die Jugendlichen

von der Zielgesellschaft abwenden.

e) Sie geben uns – trotz ihrer vielfach schwierigen Erfahrungen – viel

Kredit und den sollten wir nutzen!

Zurück zur ersten SeiteForschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“ Seite 30Forschungsschwerpunkt „Übergänge in Arbeit“

l Lex, Tilly; Gaupp, Nora; Reißig, Birgit; Adamczyk, Hardy:

Übergangsmanagement: Jugendliche von der Schule ins Arbeitsleben lotsen.

Ein Handbuch aus dem Modellprogramm "Kompetenzagenturen". München 2006

(beim Buchhandel)

l Gaupp, Nora; Lex, Tilly; Reißig, Birgit; Braun, Frank: Von der Hauptschule in

Ausbildung und Erwerbsarbeit: Ergebnisse des DJI-Übergangspanels.

(Kostenlos anzufordern bei: BMBF, Postfach 30 02 35, 53182 Bonn)

FFüür weitere Informationen: r weitere Informationen:

Page 25: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Forum 2: Übergangsmanagement: Wie lassen sich

Benachteiligungen durch die Zusammenarbeit am Übergang

Schule/Beruf vermeiden?

Dr. Frank Braun, Deutsches Jugendinstitut e.V.

Nockherstraße 2

81541 München

www.dji.de

Stuttgarter Schulabsolventenstudie:

Übergänge von Hauptschülern/innen

nach dem letzten Pflichtschuljahr

Nora Gaupp & Boris Geier

Deutsches Jugendinstitut e.V. München

Forschungsschwerpunkt “Übergänge in Arbeit”

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 2

l Vollerhebung mit allen Schülerinnen und Schülern in

Abschlussklassen der Haupt- und Förderschulen der Stadt

Stuttgart

l Basiserhebung in den Abschlussklassen per Fragebogen

l Folgebefragungen in den drei Übergangsjahren als CATI-

Interviews geplant

Gesamtdesign des Stuttgarter

Schulabsolventen-Längsschnittes

2007 2008 2009

März Nov.

Pretest

Basiserhebung

Schule

Follow-Up

1. Übergangsjahr

Follow-Up

2. Übergangsjahr

Follow-Up

3. Übergangsjahr

Jan. Nov. Okt.

Page 26: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 3

Fragestellung der ersten Folgebefragung

im November 2007

l Wie gelingt den Haupt- und FörderschülerInnen der

unmittelbare Übergang nach dem Ende des letzten

Pflichtschuljahres?

l In welchen Bildungs- und Ausbildungsstationen befinden sich die

Jugendlichen im November?

l In welchem Ausmaß konnten die Jugendlichen ihre Pläne

realisieren?

l Wie bewerten die Jugendlichen ihre aktuelle Platzierung?

l Welche Faktoren haben einen Einfluss auf die Platzierung im

November?

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 4

Selektivität der Stichprobenausfälle

l Hat sich die Zusammensetzung der Stichprobe der ersten

Folgebefragung im Vergleich zur Basiserhebung verändert?

91 %91 %Anteil Hauptschüler

9 %9 %Anteil Förderschüler

Folgeerhebung

37 %

77 %

66 %

34 %

Basiserhebung

37 %

77 %

62 %

38 %

Anteil Jugendliche mit

Klasswiederholungen/Noten

Anteil Jugendliche mit MH

Anteil Jungen

Anteil Mädchen

Page 27: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 5

Der unmittelbare Übergang

nach Ende des letzten Pflichtschuljahres

-

Hauptschüler/innen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 6

Pläne für die Zeit nach der Schule

2

4

36

42

8 8

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Weiß nicht

Sonstiges

Hauptschulen

Page 28: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 7

Platzierung November

1

3

27

45

23

2

0

10

20

30

40

50

60

Platzierung November

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 8

Art der Ausbildung

1

3

27

45

23

2

0

10

20

30

40

50

60

Platzierung November

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

2 %Sonstige Ausbildung

29 %Schulische Ausbildung

69 %Betriebliche Ausbildung

Page 29: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 9

Art der Schule

1

3

27

45

23

2

0

10

20

30

40

50

60

Platzierung November

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

13 %Sonst. Schule

30 %Berufliche Schule

43 %Allgemein bildende Schule

14 %Weiter gleiche Schule

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 10

1

3

27

45

23

2

0

10

20

30

40

50

60

Platzierung November

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

Art der Berufsvorbereitung

32 %Andere BV (inkl. BvB)

12 %Berufsfachschule/-kolleg

56 %BVJ/BGJ

Page 30: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 11

Platzierung November

in Abhängigkeit der Pläne

Hauptschulen

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Plan

Ausbildung

Plan Schule Plan BV weiß nicht gesamt

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 12

Platzierung November

in Abhängigkeit der Pläne

Hauptschulen

56

17

21

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Plan

Ausbildung

Plan Schule Plan BV weiß nicht gesamt

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Page 31: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 13

Platzierung November

in Abhängigkeit der Pläne

Hauptschulen

8

56

77

17

21

14

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Plan

Ausbildung

Plan Schule Plan BV weiß nicht gesamt

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

Ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 14

Unterstützung bei der Suche

l Hast du diese Station alleine gefunden, oder hat dir jemand geholfen?

20 %

32 %

18 %

Freunde

30 %

31 %

59 %

Familie

15 %

11 %

14 %

Sozial-

päd.

50 %

42 %

23 %

Lehrer

Schule

14 %

9 %

18 %

Arbeits-

agentur

alleine

gefunden

27 %

34 %

49 %

Schule

Ausbildung

Berufsvorbereitung

Hauptschulen

Page 32: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 15

Differenzen der Platzierungen

auf Schulebene

13 %0 %Ohne Ausbildung/Arbeit

55 %7 %Berufsvorbereitung

69 %15 %Schule

67 %0 %Ausbildung

Max.Min.Variable

Hauptschulen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 16

Platzierung November

nach Geschlecht

12

31

43

22

2

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

1

5

22

47

24

3

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

Jungen Mädchen

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

Page 33: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 17

Platzierung November

nach Migrationshintergrund

01

40

34

23

3

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

1

3

24

48

23

2

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

Jugendliche ohne MH Jugendliche mit MH

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 18

Platzierung November

nach Schulleistungen

12

25

60

11

2

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

0

4

31

20

42

3

0

10

20

30

40

50

60

Pläne

Jug. Mit guten Noten (1-3)

Ausbildung

Schule

Berufsvorbereitung

Arbeiten/jobben

ohne Ausbildung/Arbeit

Sonstiges

Hauptschulen

Jug. mit schlechten Noten (4-5)

Page 34: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 19

Wie bewerten die Jugendlichen die

verschiedenen Stationen?

86 87

59

14 13

41

0%

25%

50%

75%

100%

Ausbildung Schule BV

ja nein

• Wenn du dich noch einmal entscheiden müsstest, würdest du

wieder so entscheiden?

Hauptschulen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 20

Einflussfaktoren auf Platzierung

(multivariate Analysen)

BV ì Schule ì Ausbildung îMigrationshintergrund

BV î Schule ìSchulnoten 1-3

BV î Schule î Ausbildung ìPraktika absolviert

BV ìUnterstützung durch Arbeitsamt

BV ìNeg. Einstellung zur Schule

Schule ìMädchen

EffekteFaktor

Hauptschulen

Page 35: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 21

Zentrale Ergebnisse

l Nur wenige HaupschülerInnen bleiben im ersten Herbst

unversorgt.

l Der weitere Schulbesuch ist für HauptschülerInnen die

häufigste Bildungsstation.

l Etwa jede/r Vierte HauptschülerIn beginnt eine Ausbildung

(etwa 2/3 derjenigen, die eine Ausbildung planten).

l Deutlich mehr HauptschülerInnen als geplant besuchen eine

Berufsvorbereitung.

l Bei den Einflussfaktoren auf die Platzierungen zeigen sich bei

den HauptschülerInnen eher geringe Geschlechtseffekte,

dagegen sehr deutliche Effekte des Migrationshintergrundes

und der Schulnoten.

Zurück zur ersten Seite„Übergänge in Arbeit“ Seite 22

Für weitere Informationen:

Nora Gaupp/Boris Geier: Stuttgarter Haupt- und

Förderschüler/innen auf dem Weg von der Schule in die

Berufsausbildung. Bericht zur zweiten Erhebung der

Stuttgarter Schulabsolventenstudie. Stuttgart:

Jugendamt 2008

Page 36: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Forum 2: Übergangsmanagement: Wie lassen sich

Benachteiligungen durch die Zusammenarbeit am Übergang

Schule/Beruf vermeiden?

Dr. Claudia Daigler, Jugendamt Stuttgart

Übergangsmanagement

Wie lassen sich Benachteiligungen durch

die Zusammenarbeit am Übergang

Schule-Beruf vermeiden?

Dr. Claudia Daigler, Projektleitung Übergangsmanagement

Schule-Beruf, Jugendhilfeplanerin im Jugendamt Stuttgart

24.11.2008

Ausgangspunkt und Nutzwert

1. 78% der jungen Menschen in Stuttgarter Hauptschulen haben

Migrationshintergrund.

2. Es existieren viele Angebote im Übergangssystem, deren Wirkung

ist jedoch weitgehend unbekannt.

3. Es besteht wenig Wissen über die differenzierten Bedarfe der

jungen Frauen und Männer mit unterschiedlichem

Migrationshintergrund.

4. Anlage der Studie als Planungsinstrument und Arbeit mit den

Daten vor Ort

5. Aufstellen eines kommunalen Handlungsprogramms.

Page 37: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Wie arbeiten wir mit den Daten?

Jan. 2007

April 2007

Juni/Juli 2007

Nov. 2007

Frühjahr 2008

Sommer 2008

Nov. 2008

Nov. 2009

Längsschnitt

Steuerungs-

gruppe u25Gemeinderat RÜM

Basiserhebung

Folgebefragung

Handlungs

empfehlungen

Diskussion +

Verabschiedung

Beschluss

Aufgaben

Diskussion

d. Ergebnisse

Anträge

Handlungs

Empfehlungen

Aufgaben

Ansatzpunkte

1. Spätzugezogene Jugendliche:

Erhöhtes Risiko des fehlenden Schulabschlusses bei spät

zugewanderten Jugendlichen. Sie befinden überproportional

häufig in Berufsvorbereitung. Gruppe mit besonderem

Unterstützungsbedarf

2. Hohe Bildungsambitionen und gute Schulnoten von Jugendlichen

mit Migrationshintergrund, insbesondere der zugezogenen

Jugendlichen (Frage des Alters des Zuzugs).

- Betriebe müssen diese Begabungsressource mehr nutzen.

- es braucht sehr differenzierte Unterstützungsangebote, die nicht

ausschließlich auf dem Benachteiligungsaspekt abzielen, sondern

am spezifischen Förderbedarf ansetzen.

Page 38: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Ansatzpunkte

4. Übergang in Ausbildung: große Unterschiede zwischen den

Herkunftsländern (türkischer Hintergrund contra Länder des

ehemaligen Jugoslawien)

5. Junge Frauen, die nicht in Deutschland geboren sind, befinden

sich etwas häufiger in Berufsausbildung und seltener in der

Schule.

6. In Eltern investieren/Elternberatung

Erfolge und Nutzen für das

Übergangsmanagement

Differenziertes Datenmaterial

Akteure nehmen die Befunde in die Gestaltung der Programme auf

Es kommt zu einem öffentlichen Diskurs.

Aufträge werden erteilt

Page 39: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Kommunale Kooperation in Stuttgart

- Etappen und Instrumente

Regionales Übergangsmanagement

(BMBF)

Seit 5/2008

Längsschnittstudie DJI2007-2009

Jugendkonferenz

Jugendhearing mit Jugendlichen

10/2006

5/2007

Kooperationsvereinbarung

Steuerungsgruppe u25

Seit 9/2005

seit 5/2006

Was?Wann/seit Wann?

RÜM: Ziele und Ansatzpunkte

Gesamtziel:

Aufbau und Verstetigung der kommunalen Abstimmung

1. Verbesserung / Verstetigung einer Datengrundlage

2. Koordination der Angebote am „Startplatz Schule“

1. Aufbau von Elternberatung, insbesondere für Mütter und Väter

mit Migrationshintergrund

2. Zusammenarbeit mit Wirtschaft systematisieren

3. Aufbau individueller Übergangsbegleitung

3. Abstimmte Maßnahmenplanung

Page 40: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

Forum 3: Welche Förderung brauchen junge Menschen, damit

migrationsbedingte Benachteiligungen erfolgreich abgebaut

werden?

Tim Grebe, Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH

Begleitforschung zum Programm „Einstiegsqualifizierung

Jugendlicher (EQJ)

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 1

Begleitforschung des

Sonderprogramms des Bundes

zur Einstiegsqualifizierung

Jugendlicher

– EQJ-Programm –

24. November 2008

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 2

Evaluierungen und wissenschaftliche Begleitung von (großen)

Förderprogrammen und Projekten im Auftrag u.a. von Bundes- und

Länderministerien sowie der EU

Aus dem Bereich Jugend / Migration / Integration z.B.:

• BQF-Programm / Kompetenzen fördern (BMBF)

• Evaluation der kooperativen Migrationsarbeit in Niedersachsen

• Evaluation eines XENOS-Projekts des Bau-Bildungszentrums Magdeburg

• Evaluation der Integrationsförderplanung durch die Jugendmigrationsdienste

Vorstellung der GIB

Page 41: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 3

Das Sonderprogramm

„Einstiegsqualifizierung Jugendlicher“

• Basiert auf Vereinbarung im Rahmen des Nationaler Pakts für Ausbildung und

Fachkräftenachwuchs in Deutschland

• Ziel des Praktikums laut Richtlinie: Vorbereitung auf einen anerkannten

Ausbildungsberuf durch die Vermittlung von Kenntnissen und

Fertigkeiten

• Ausstellung eines Zertifikats durch die zuständige Kammer nach erfolgreichem

Abschluss der Einstiegsqualifizierung vorgesehen

• Anrechnung des EQJ-Praktikums auf die Berufsausbildung möglich

• Berufsschulpflicht in Verantwortung der Länder

• Zuschuss der Bundesregierung: Vergütung von 192 € zzgl. 102 € (seit

1.02.2007 99 €) Sozialversicherungsbeitrag

• Kosten des EQJ-Programms für den Zeitraum 2004-2007: rd. 184 Mio. €

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 4

Programmbegleitende Evaluierung

• Beginn: Dezember 2004

• Befragungen: EQJ-Teilnehmende, Jugendliche einer Kontrollgruppe (nicht oder

anders geförderte Jugendliche mit ansonsten vergleichbaren Merkmalen),

Unternehmen, Agenturen für Arbeit, Industrie-, Handels- und

Handwerkskammern sowie Berufsschulen

• Zeitpunkt der Befragung der Jugendlichen: jeweils nach Ende eines

Programmjahres

• Möglichkeit für Längsschnittanalysen durch mehrmalige Befragung von

Jugendlichen im jährlichen Rhythmus

• Mehrfache Befragung derselben Unternehmen aufgrund zufälliger

Auswahlverfahren nur selten möglich

• Zweimalige Befragung der Agenturen für Arbeit

Page 42: Dokumentation · 2010-01-22 · Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Dokumentation Fachtagung: Strategien für den erfolgreichen Übergang junger Menschen

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 5

Förderverlauf der Programmjahre 2004 bis 2007

ð EQJ-Programmangebot in hohem Maße von Jugendlichen und Unternehmen

anerkannt und genutzt.

31.30013.35011.600Anzahl der

teilnehmenden

Unternehmen

37.57632.10717.768Eintritte von

Jugendlichen

42.00042.00031.000Anzahl der

angebotenen EQJ-

Plätze

2006/20072005/20062004/2005

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 6

Struktur der geförderten Teilnehmer/Teilnehmerinnen

• Knapp zwei Drittel der EQJ-Teilnehmenden haben aus den Daten

erkennbare Vermittlungshemmnisse:

• entweder keinen Schulabschluss oder höchstens einen Hauptschulabschluss

(ca. 50%).

• oder einen Migrationshintergrund (ca. 30-35%).

• 20% der EQJ-Teilnehmenden

• haben einen mittleren oder höheren Schulabschluss,

• haben keinen Migrationshintergrund

• und sind jünger als 20 Jahre.

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Teilnehmer/Teilnehmerinnen mit Migrationshintergrund

• Nationalität der Teilnehmer/-innen ist überwiegend Deutsch (Schätzung: 90%).

• Schätzung: Bei ca. 30-35% der EQJ-Teilnehmer/-innen handelt es sich um

Jugendliche mit Migrationshintergrund:

• Jugendliche, die nicht in Deutschland geboren sind.

• Jugendliche, bei denen mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland

geboren ist.

• Jugendliche, in deren Haushalten nicht bzw. nicht überwiegend Deutsch

gesprochen wird.

• Vergleich EQJ Teilnehmer/-innen mit/ohne Migrationshintergrund: Ähnliche

Gruppenzusammensetzungen hinsichtlich Alter, Schulbildung, etc.

• Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund jedoch leicht höherer Anteil von

Hauptschülern / niedrigerer Anteil von Realschülern.

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Ergebnisse I

Verlauf der Einstiegsqualifizierung

33,4

Träger der Grundsicherung für

Arbeitssuchende

38,4Freunde/ Bekannte

41,4Selbstinitiative der Jugendlichen

51,4Agentur für Arbeit

Jugendliche in %Informationsquelle

Wie haben die Jugendlichen von den Stellen für die

Einstiegsqualifizierung erfahren?

Keine Unterschiede zwischen Jugendlichen mit/ohne

Migrationshintergrund.

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Ergebnisse II

Verlauf der Einstiegsqualifizierung

• Insgesamt nur geringe Unterschiede zwischen Jugendlichen mit und ohne

Migrationshintergrund:

• Übereinstimmung des EQJ-Praktikums mit dem Berufswunsch bei fast

zwei Dritteln der Jugendlichen.

• Keine Zeugnis- oder Zertifikatvergabe bei fast 50% der EQJ-

Teilnehmenden.

• Vorzeitige Beendigung des EQJ-Praktikums bei ein Fünftel aller Fälle

(davon 40% aufgrund eines vorzeitigen Übergangs in Ausbildung).

• Nur wenig Missbrauchsfälle (2%).

• Berufsschulbesuch während des Praktikums nicht flächendeckend:

49,4%45,2%38,3%Berufsschulpflichtige EQJ-

Teilnehmende

2006/20072005/20062004/2005

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Ergebnisse III

Übergang in Ausbildung

ð Jugendliche mit Migrationshintergrund weisen trotz etwas ungünstigerer schulischer

Voraussetzungen ähnlich hohe Übergangsquoten auf wie die Gesamtheit der Teilnehmenden.

ð Nationalität ist ebenfalls ohne signifikanten Einfluss auf die Übergangsquoten.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

2004/2005 2005/2006 2006/2007

Jugendl. mit

Migrationshintergrund

Alle EQJ-

Teilnehmenden

Übergangsquoten in betriebliche Ausbildung im Anschluss an das EQ-Praktikum

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Ergebnisse IV:

Entwicklung der Teilnehmenden im Vergleich zur Kontrollgruppe

ð EQJ-Teilnehmende haben einen Integrationsvorsprung

ð In der Kontrollgruppe: Jugendliche mit Migrationshintergrund gehen häufiger in

Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung über als Jugendliche ohne

Migrationshintergrund.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

2004/2005 2005/2006 2006/2007

Jugendliche der

Kontrollgruppen

EQJ-Teilnehmende

Übergangsquoten in betriebliche Ausbildung im Anschluss an das jeweilige Programmjahr

GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH 12

Ergebnisse V:

Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsleistung

• Etwa 20% der teilnehmenden Unternehmen ohne Erfahrung mit Ausbildung,

Rückgang dieser Quote über die Programmlaufzeit.

• Fast 50% der teilnehmenden Betriebe haben 1-5 Mitarbeiter.

• Verdrängungseffekte (Senkung der Ausbildungsleistung aufgrund der

Einstiegsqualifizierung) bei 30 % der Unternehmen im ersten Jahr, jedoch

abnehmend in den darauf folgenden Jahren.

• Anstieg der Ausbildungsquote im Programmverlauf bei etwa 50% der

Ausbildungsbetriebe.

• 40-55% der Betriebe (im Programmverlauf steigend) übernehmen mindestens

einen EQ-Praktikanten in Ausbildung

ð Insgesamt ist eine Steigerung der Ausbildungstätigkeit durch EQJ bei

zahlreichen Betrieben festzustellen.

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Zusammenfassung

• Jugendliche mit Migrationshintergrund werden in hohem Maße durch das

Programm erreicht.

• EQJ ist als „Brücke in Ausbildung“ sowohl bei Jugendlichen mit

Migrationshintergrund als auch bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund

erfolgreich.

• Starker „Klebeeffekt“, d.h. hoher Anteil an Jugendlichen, die eine Ausbildung

im Betrieb beginnen, in dem sie auch EQJ absolviert haben.

• Umsetzungsprobleme: Zertifikatausstellung und Berufsschulbesuch sind

nach wie vor problematisch.

• Zahlreiche Betriebe werden durch das Programm an die Ausbildung

herangeführt.

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Kontakt

Referent: Tim Grebe

[email protected]

Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH

Zimmerstraße 56

D-10117 Berlin

Geschäftsführender Gesellschafter und wissenschaftlicher Leiter:

Prof. Dr. Carsten Becker

T +49 (0) -30 -261 18 45

F +49 (0) -30 -262 61 51

[email protected]

www.gib-berlin.eu

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Nationaler Integrationsplan 2009: Umsetzungsschritte und

Perspektiven

Professor Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg

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