Unterstützung junger Menschen mit …...Unterstützung junger Menschen mit Migrationshintergrund...

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Jugendmigrationsdienst Jena Unterstützung junger Menschen mit Migrationshintergrund beim Einstieg in die Berufsausbildung Neudietendorf, 20.11.2012 Träger: Partner im:

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Jugendmigrationsdienst Jena

Unterstützung junger Menschen mit Migrationshintergrund

beim Einstieg in die Berufsausbildung

Neudietendorf, 20.11.2012

Träger: Partner im:

Inhalte:

• Migration… was ist das eigentlich?

• Ausländer und/oder Menschen mit Migrationshintergrund … über wen reden wir da eigentlich?

• Übersicht: Migration in Deutschland

• Übersicht: Migration in Thüringen

• Übersicht: Migranten und Migrantinnen in Jena

• Wer wird wie benachteiligt?

• Migrationsspezifische Problemlagen und Bedarfe

• „StartChancen“ junge Migranten im Übergang Schule – Beruf ein Praxisbeispiel

Migration… was ist das eigentlich?

• Abwanderung in ein anderes Land, in eine andere Gegend, an einen anderen Ort (Duden)

• Von Migration spricht man, wenn eine Person ihren Lebensmittelpunkt räumlich verlegt. Von internationaler Migration spricht man dann, wenn dies über Staatsgrenzen hinweg geschieht (BAMF)

• Video: Migration in 7 Minuten

Ausländer und/oder Menschen mit Migrationshintergrund … über wen reden wir da eigentlich?

• Ausländer: Ausländer und Ausländerinnen sind alle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Art. 116 Abs. 1 GG sind, d.h. nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. (Statistisches Bundesamt)

• Menschen mit Migrationshintergrund: Alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil (Statistisches Bundesamt)

Übersicht: Migration in Deutschland

BAMF, Bevölkerungsstruktur Stand 31.12.2010, Migrationsbericht 2010

• aktuell haben ca. 20% der Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund (15,7 Mio) • 2010 war der Wanderungssaldo nahezu ausgeglichen •Aktuell ist ein starker Anstieg auf Grund von neuen Flüchtlingsbewegungen zu verzeichnen

Übersicht: Migration in Thüringen

Thüringer Landesamt für Statistik, Bevölkerung nach Geschlecht und Kreisen in Thüringen

Übersicht: Migraten und Migrantinnen in Jena

• Einwohner (HW) gesamt: 104.059 (Stadt Jena, 31.12.2011)

• Ausländeranteil: 4.651 das entspricht ca. 4,5% an der Gesamtbevölkerung Jenas

• ca. 8,3% aller in Jena lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund : 8.671

• Die Gruppe der 16 bis unter 27 Jährigen mit Mh. stellt mit 2.160 Personen und somit 13,9% aller Jugendlichen im Übergangssystem Schule-Beruf (Stadt Jena, 31.12.2009)

• In der Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011 hat ein Anteil von 15,4% aller Schüler der Klassen 5 bis 12 einen Migrationshintergrund (Orbit 2011)

Wer wird wie benachteiligt?

Gründe für Ausgrenzungsgefährdung, BAG KJS, 2012, Situation ausgegrenzter Jugendlicher

Migranten/innen streben

signifikant häufiger einen

Haupt- bzw.

Realschulabschluss und

seltener das

Abitur an als Nicht-

Migranten/innen.

Migration nach Schulabschluss im Vergleich

(Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011)

Benachteiligung im Feld Schule: Junge Migranten in Jena –

angestrebter Schulabschluss

Benachteiligung im Feld Berufsausbildung I:

Nach dem Berufsbildungsbericht 2012 ist die Zahl der

abgeschlossenen Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr 2010/11 leicht gestiegen

Die Situation von Migranten und deren Nachfahren hat sich hierbei leicht verbessert, jedoch sind diese weiterhin deutlich benachteiligt

D.h. mehr als doppelt so viele ausländische Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss

Die erreichten Abschlüsse liegen deutlich niedriger als bei der Vergleichsgruppe

Beides führt bereits bei der Bewerbung zu erheblichen Nachteilen

Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune, Integrationskennzahlen Jena 2010

Benachteiligung im Feld Berufsausbildung II:

2010 waren 33,5% (2009: 31,4%) der ausländischen

Jugendlichen in einer Berufsausbildung

Bei deutschen deutschen Jugendlichen lag dieser Anteil bei 65,4% (2009:64,3%)

Der Anteil an Bewerbern für Qualifizierungsmaßnahmen im Übergangssystem fällt mit 15,8% im Vergleich zum Bevölkerungsanteil (8,5%) überproportional hoch aus Migration und Bevölkerung, Ausgabe 9/2012

Benachteiligung im Feld Berufsausbildung III: Vergleich Einmündung in vollqualifizierende Berufsausbildung

Beicht/Granato, BIBB-Übergangsstudie 2009

Benachteiligung durch Fremdenfeindlichkeit:

Ein Blick in den Thüringen-Monitor

Schmitt/Wolff, Thüringen-Monitor 2011

Wer wird wie benachteiligt

• MigrantInnen sind keine homogene Gruppe und haben grundsätzlich die gleichen Schwierigkeiten und Probleme aber auch Bedürfnisse wie Menschen ohne Migrationshintergrund

• hinzu kommen migrationsspezifische Bedarfe:

Ausgleich bestehender Sprachdefizite

Mangelnde Kenntnis über das deutsche Bildungs-/Ausbildungssystem

Nichtanerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen

Aufenthaltsrechtliche Probleme

Mangelnde Interkulturelle Öffnung (IKÖ)

Stigmatisierung, Ausgrenzung, bis hin zu Fremdenfeindlichkeit

Psychosoziale Probleme

„StartChancen“ junge Migranten im Übergang Schule – Beruf ein Praxisbeispiel – inhaltlicher Aufbau

Vermittlung in das Projekt

VA: Integrationsbegleiter, Jenarbeit, Agentur für Arbeit, JMD, Schulamt…

Profiling I

VA: Integrationsbegleiter

A

Deutsch-

förderung (IIK)

C

Praktische

Erprobung (BWTW)

B

Berufl. Orient.,

Bewerb.training (IB)

D

Kompetenztrain.

(Schlüssel-, Medien-…)

(ÜAG)

(E

Schulische Förderung)

Integrationsplankonferenz, Zielvereinbarung, Aufgabenplanung

VA: Integrationsbegleiter, Jenarbeit, Jugendamt

Bausteine / Module

F

Vorhandene

Soziale

Angebote

Einmündung

In Regelmaßnahmen, Schule, Ausbildung

Flankierende Bausteine

A-F

VA: nach Bedarf

Begleitung,

Umsetzung,

Steuerung

VA:

Integrations-

Begleiter,

I-Konferenz

Evaluation und Hilfeabschluss

VA: Integrationsbegleiter, I-Konferenz

1-2

Wo

che

n

Profiling II

VA: IB, ÜAG, IIK

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„StartChancen“ junge Migranten im Übergang Schule – Beruf ein Praxisbeispiel II

…nach drei Jahren Fallarbeit

Eine Bilanz…

Unterscheidung TN-StartChancen nach Geschlecht

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insgesamt männlich weiblich

Unterscheidung TN-StartChancen nach Altersstruktur

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Unterscheidung TN-StartChancen nach Bildungsabschluss

nach dem Anerkennungsverfahren

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Abitur

oder

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Unterscheidung TN-StartChancen nach Herkunftsland

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TN-Zahl in den Modulen

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Pro

filing II

Anteil flankierende Förderung

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gesamt flankierend

Bilanz für das Projekt StartChancen2008 - 2011

24

2 1 13

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Erfolgquote im Projekt StartChancen

65%16%

19%

erfolgreich vermittelt

erfolglos

Sonstige