2011-07-05 Konzept Fachportal Soziodemografie oeffentlich · Das Konzept beschreibt eine Lösung,...

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DV- u. Fachkonzept für das Fachportal „Demographie, Gesundheit, Jugend, Soziales“ © Landkreis Oberhavel Seite 1 DV- u. Fachfeinkonzept für ein Fachportal „Demographie, Gesundheit, Jugend, Soziales“ für den Landkreis Oberhavel, FB Personal und Finanzen, FD Datenverarbeitung Adolf-Dechert-Straße 1 D-16515 Oranienburg Bericht Version 1.0 - Bereitstellung: 31.8.2010 Erstellt von: IP SYSCON GmbH, Niederlassung Bremen Dr. Michael Heiß Mary-Somerville.Str. 1, D-28359 Bremen Tel.: 0421 / 16879-0; Fax.: 0421 / 16879-11 Email: [email protected]

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DV- u. Fachkonzept für das Fachportal „Demographie, Gesundheit, Jugend, Soziales“

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DV- u. Fachfeinkonzept für ein Fachportal

„Demographie, Gesundheit, Jugend, Soziales“

für den

Landkreis Oberhavel, FB Personal und Finanzen, FD Datenverarbeitung

Adolf-Dechert-Straße 1

D-16515 Oranienburg

Bericht Version 1.0 - Bereitstellung: 31.8.2010

Erstellt von: IP SYSCON GmbH, Niederlassung Bremen

Dr. Michael Heiß

Mary-Somerville.Str. 1, D-28359 Bremen

Tel.: 0421 / 16879-0; Fax.: 0421 / 16879-11

Email: [email protected]

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Inhaltsverzeichnis 1 Aufgabenstellung und Abgrenzung ..................................................................... 4 2 Management Summary..................................................................................... 6 3 Data Warehouse Konzept .................................................................................. 8 4 Ist-Analyse – Darstellung der technischen Ausgangssituation .............................. 10

4.1 Stand des Fachverfahrens auf Basis des KREISmonitors ................................ 10 4.1.1 Technische Merkmale und Funktionalität ................................................ 10

4.2 Bewertung der Schnittstellen zwischen KMT und GIS .................................... 15 4.3 Fachverfahren zur Bereitstellung soziodemografischer Daten ......................... 15

5 Fachkonzept – Anforderungen aus Sicht der Sozialraumanalyse........................... 17 5.1 Fachlicher und technischer Ansatz einer GIS-gestützten Sozialraumanalyse..... 17

5.1.1 Problemstellung und Zielsetzung........................................................... 17

5.1.2 Geoindikatoren in der GIS-gestützten Sozialraumanalyse......................... 18

5.1.3 Das Lebenslagenkonzept als theoretisches Fundament ............................ 21

5.1.4 Begründung und Auswahl von Sozialindikatoren ..................................... 23

5.2 Beschreibung notwendiger Funktionalitäten des Fachportals .......................... 26 5.2.1 Anwendungsfälle System ..................................................................... 28

5.2.2 Allgemeine Funktionen ........................................................................ 30

5.2.3 Anwendungsfälle: Dateneingabe ........................................................... 33

5.2.4 Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Sachdaten)................................ 41

5.2.5 Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Kartendaten) ............................. 44

5.2.6 Anwendungsfälle: Suche...................................................................... 45

5.2.7 Anwendungsfälle: Einbindung externer Informationen ............................. 46

5.2.8 Anwendungsfälle: Auswertung.............................................................. 47

5.2.9 Anwendungsfälle: Ausgabe/Dokumentation............................................ 56

5.3 Beschreibung nichtfunktionaler Anforderungen für die Portallösung................. 60 5.4 Zielsetzungen aus Sicht INSPIRE und des Sollkonzepts GDI-BB...................... 62

5.4.1 Technische Vorgaben........................................................................... 62

5.4.2 Geoinformationen nach INSPIRE Richtlinie, Annex III .............................. 63

6 DV-Konzept – Technische Lösung und Komponenten des Fachportals ................... 66 6.1 Fachportal „ready“.................................................................................... 69 6.2 Portallösung............................................................................................. 78 6.3 Geodaten und Geodienste.......................................................................... 83

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7 Literaturverzeichnis........................................................................................ 87 Anhang I Übersicht Geodaten Anhang II Zeitplan für die Umsetzung (nicht Bestandteil der Veröffentlichung) Anhang III Liste mit ca. 1700 Variablen wird als formatierte Excel Tabelle beigefügt Anhang IV Indikatorenliste Anhang V Exkurs zum Bericht

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1 Aufgabenstellung und Abgrenzung

Am 17.3.2010 wurde die Firma IP SYSCON vom Landkreis Oberhavel mit der Erstellung eines DV- und Fachfeinkonzeptes für ein Fachportal „Demographie, Gesundheit, Jugend und Soziales“ beauftragt. Fachlich wird im vorliegenden Konzept das Verfahren einer (geo-) indikatorengestützten Sozialraumanalyse beschrieben, die es ermöglicht, in differenzierter und kleinräumiger Form Lebensräume und Lebenssituationen der Bevölkerung einer Region wirklichlichkeitsnah zu erfassen, zu analysieren und darzustellen. Technisch wird ein Ansatz vorgeschlagen, der die bereits im Landkreis etablierte Sozialberichterstattung auf Basis der Fachanwendung KREISmonitor (Firma Geoware) in ein Geofachportal integriert, um raumbezogene Daten für die hier angesprochenen Fachzusammenhänge nutzbar zu machen.

Das Konzept ist insofern Teil des Gesamtvorhabens zur Teilnahme an der GDI-Berlin/Brandenburg und zur Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen aus INSPIRE. Das vorliegende Konzept liefert die Grundlage für die Realisierung und Einrichtung des Fachportals „Soziodemographie“1. Abbildung 1-1 zeigt die Einordnung der Konzepterstellung in den Gesamtzusammenhang.

Aufbau und Einrichtung Fachportal „Soziodemograpie“

Aufbau eines „Infrastrukturknotens“ bei der Kreis-verwaltung Oberhavel, Aufbau von Fachportalen

2010• Erstellung DV- und Fachfeinkonzept

• Umsetzung (Meilenstein 1,n)

• Produktiveinsatz

Abbildung 1-1 - Einordnung der Konzeption in den Gesamtrahmen

Das Konzept beschreibt eine Lösung, die zukünftig allen behördlichen Nutzern einen einfachen, schnellen und gesicherten Zugang zu den notwendigen Fachdaten aus den Bereichen „Demographie, Gesundheit, Jugend und Soziales“ ermöglicht, die neuartige, auf Geodaten basierende Analysen unterstützt und - auch berechtigten Dritten - Einsicht in eine dauerhafte und systematische Berichterstattung über die sozialen und demografischen Entwicklungstrends im Landkreis auf der Grundlage räumlicher Bezugseinheiten bietet. 1 Der Begriff „Soziodemographie“ steht gleichbedeutend für „Demographie, Gesundheit, Jugend und Soziales“

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Abgrenzung

Im Gesamtvorhaben ist eine Aufgabenteilung definiert, an die sich das Fachportal „Soziodemographie“ orientiert. Die konzeptionellen Grundlagen zum Aufbau eines Infrastrukturknotens im Landkreis sind insofern gesetzt und werden in dem vorliegenden Bericht berücksichtigt, aber nicht noch einmal explizit referiert.

Die Pflege und Aufbereitung der Fachdaten kann nicht direkt über das Fachportal, sondern muss durch für das Fachportal aufbereitete Desktop Facharbeitsplätze erfolgen. Die Facharbeitsplätze sollen auf den im Landkreis Oberhavel vorandenen Fachanwendungen (ArcGIS Desktop, KREISmonitor) mit erweiterten Funktionen, den zu entwickelnden Schnittstellen untereinander und zwischen diesen Komponenten und dem Fachportal bestehen. Die Bereitstellung der Geodienste (WMS, WFS, WPS, etc.) erfolgt entsprechend dem Konzept zum Aufbau des Infrastrukturknotens der Kreisverwaltung Oberhavel. Im Fachportal erfolgt die Nutzerverwaltung über das vorhandene LDAP-Verzeichnis der Kreisverwaltung Oberhavel

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2 Management Summary

I. Die im Landkreis derzeit durchgeführte Sozialberichterstattung basiert technisch auf der Nutzung der Fachanwendung KREISmonitor (Firma Geoware), die als Data Warehouse fungiert. Die Schnittstellenanalyse hat gezeigt, dass für viele Datenlieferungen, auf die der KREISmonitor angewiesen ist, geeignete Schnittstellen noch nicht eingerichtet sind, die bisherigen Schnittstellen zu Geodaten sind rudimentär. Deshalb beruhen die Auswertungen derzeit auf einem insgesamt statischen Workflow, der insbesondere hinsichtlich der Geoanalyse ausgebaut werden muss, um den Anforderungen einer raumbezogenen Sozialraumanalyse im Kontext des geplanten Infrastrukturknotens gerecht zu werden.

II. Die jetzige Lösung soll deshalb ausgebaut werden, um – neben den grundlegenden Sozialindikatoren - Geoindikatoren „neu“ zu definieren, die in differenzierter und möglichst kleinräumiger Form Lebensräume und Lebenssituationen der Bevölkerung im Landkreis realitätsgetreu abbilden können und so Auswertungen zulassen, die notwendig, aber bislang nicht möglich sind. Die bislang starre Gebietshierarchie soll ergänzt werden durch flexible und den jeweiligen Bedürfnissen anpassbare Analysegebiete.

III. Im Ergebnis entstehen durch die Anwendung von Geoindikatoren also individuelle räumliche Muster (Analysegebiete), die sich an tatsächlichen Wegstrecken bzw. an die Erreichbarkeit von Zielen mit den zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln orientieren (ÖPNV, Fahrrad, PKW). Dies erleichtert die „Schwerpunktbetrachtung“, bezieht sich auf bestimmte Zielgruppen wie Senioren, Menschen mit Behinderungen oder Alleinerziehende und stellt eine sinnvolle Ergänzung zu der bisherigen, nicht GIS-gestützten, Vorgehensweise dar.

IV. Der technischen Lösung liegt das in der Fachwelt anerkannte Lebenslagenkonzept zugrunde, welches auf das Lebensgefühl der Menschen als dauerhafte Grundstimmung fokussiert als Ergebnis der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen ihrer Lebenslage, ihren Lebenszielen und ihrer Lebensweise. Da sich über Indikatoren im Wesentlichen nur die Lebenslage charakterisieren lässt, wird empfohlen, zur Absicherung der beiden anderen Dimensionen zusätzlich eine empirische Untersuchung im Landkreis durchzuführen.

V. Aus Sicht der technischen Lösung ist die Integration von weiteren / anderen Sozialindikatoren möglich, aus inhaltlicher Sicht wäre es sinnvoll, einmal gewählte Indikatoren möglichst über einen längeren Zeitraum zu verwenden. Bei der Verwendung „neuer“ Indikatoren muss, nach Abwägung von Kosten und Nutzen, im Einzelfall entschieden werden.

VI. Zur Konkretisierung der Anforderungen an das Fachportal „Soziodemographie“ wurden insgesamt 69 Anwendungsfälle identifiziert und beschrieben. Diese ergeben sich aus den Auswertungen der Interviews sowie Recherchen zu bestehenden Fachanwendungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den funktionalen Anforderungen aus Anwendersicht.

VII. Neben den funktionalen und architekturorientierten Anforderungen an das Fachportal werden die nichtfunktionalen Anforderungen charakterisiert, orientiert nach ISO/IEC 25000 an den Punkten Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit, Effizienz, Änderbarkeit bzw. Wartbarkeit sowie Übertragbarkeit.

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Anschließend werden die internationalen und nationalen Anforderungen von EU, Bund und Land sowie die Auswirkungen der technischen und inhaltlichen Vorgaben auf das Fachportal dargestellt.

VIII. Die verschiedenen Verfahren zum optimalen Datenaustausch mit dem Fachportal werden beschrieben, um die Fachdatenbereitstellung von den beteiligten Institutionen und Fachverfahren her sicherzustellen.

IX. Die vorgeschlagene technische Lösung gliedert sich in die Anpassung der Facharbeitsplätze für das Fachportal inkl. der ETL-Funktionen ( „Fachportal ready“) und der Portallösung. Der Facharbeitsplatz umfasst den kompletten Leistungsumfang der vorhandenen Desktop-Anwendungen ArcGIS Desktop, die die notwendigen Erweiterungen (insb. Generierung von eigenen Analysegebieten) und den KMT-Desktop, ergänzt um die bidirektionale Schnittstelle zwischen diesen beiden Anwendungen. Außerdem wird dieses Gesamtpaket um die Funktionalitäten des Network und Geostatistical Analyst sowie um die notwendigen Schnittstellen zu den Fachverfahren und ETL-Komponenten erweitert.

X. Die Portallösung soll ein Rahmen sein, welches die Karten- und Data Warehouse Komponenten einschließlich der Analyse- und Auswertefunktionen beinhaltet. Im Fachportal werden Fachdaten zu den Themen der Soziodemografie auf Karten, mit Diagrammen und Tabellen in anpassbarer Darstellung präsentiert. Diese Darstellungen sollen abgespeichert und gedruckt werden können. Außerdem sollen Ausgabe- und Recherchemöglichkeiten entsprechend der INSPIRE-Richtlinie vorbereitet werden, so dass nach Verabschiedung der Durchführungsvorschriften die grundsätzlichen Funktionen bereitgestellt werden. Um auf ad-hoc-Anfragen von dazu berechtigten Nutzern zu eigenen Analysegebieten im Fachportal reagieren zu können, wird als optionale Variante die Generierung von eigenen Analysegebieten konzipiert. Für diese Gebiete werden die Fachthemen nach Auswahl aggregiert und können sowohl dargestellt als auch anderen berechtigten Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

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3 Data Warehouse Konzept

Ein Data Warehouse (dt. Datenlager) ist eine zentrale Datensammlung auf der Grundlage einer Datenbank, deren Inhalt sich aus Daten unterschiedlicher Quellen zusammensetzt. Die Daten des Data Warehouse werden von den verschiedenen Datenquellen und Anwendungen bereitgestellt und mittels ETL-Prozessen in das Data-Warehouse geladen. Dort stehen diese Daten strukturiert und aggregiert für verschiedene Datenanalysen zur Verfügung.

Ein Data-Warehouse ermöglicht somit eine globale Sicht auf heterogene und verteilte Datenbestände, in dem die für die globale Sicht relevanten Daten aus den Datenquellen und Anwendungen zu einem konsistenten Datenbestand zusammengeführt werden. Dazu werden die Daten aus den verschiedenen Datenquellen und Anwendungen durch Extraktion bereit gestellt, durch Transformation bereinigt, strukturiert und vereinheitlicht und durch Laden in das Data-Warehouse importiert. Wenn dieser Prozess turnusmäßig durchgeführt wird, können nicht nur die inhaltlichen, sondern auch die zeitlichen Aspekte in den Analysen Berücksichtigung finden. Werden diese um den Raumbezug ergänzt, ergeben sich weitere Analysemöglichkeiten.

Die Analysen setzen sich aus verschiedenen einfachen mathematischen Modell der Statistik, OLAP-Funktionen bis hin zum tiefgreifenden Data Mining zusammen. Diese können um räumliche Analysen erweitert werden. Man muss deshalb in der Lage sein zu erkennen, wann bei schlecht-strukturierten Entscheidungsproblemen eine Formulierung mit traditionellen scharfen Modellen akzeptabel ist und wann nicht. Ferner sollten einfache unscharfe Problemstellung, wie sie insbesondere in der Analyse soziodemografischer Fragestellungen vorhanden sind, mit Hilfe der Theorie unscharfer Mengen selbst formuliert werden können.

Vom Standpunkt der Lösungsfähigkeit eignen sich sicherlich am besten formale mathematische Modelle. Diese erlauben den Einsatz sehr leistungsfähiger Methoden zur Bestimmung spezieller gesuchter Lösungen. Es besteht dabei jedoch die Gefahr, dass zwar das abgebildete Modell sehr effizient gelöst wird, dass jedoch die Problemstellung nur sehr ungenau oder ungenügend durch das Modell abgebildet werden. Die gefundene optimale Modell-Lösung kann dann eine sehr unbefriedigende Problemlösung darstellen.

Je mehr der Mensch entweder als Teil der darzustellenden Realität oder als Problemsteller zu berücksichtigen ist, desto mehr vage Komponenten oder Zusammenhänge sind im Modell zu erfassen. In allen Situationen der Entscheidung bei Ungewissheit oder bei zufallsbedingten Prozessen kann über den Eintritt gewisser Zustände oder Ereignisse nicht ‚Sicheres’ gesagt werden. Der Grund hierfür ist oft ein Mangel an Informationen oder aber die grundsätzliche Ungewissheit zukünftiger Ereignisse und Entwicklungen.

Für die Modellierung dieser Art von Vagheit bietet sich das Werkzeug der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik an. Weiterhin kann das Konzept der unscharfen Mengen im Sinne der qualitativen Sozialforschung verwendet werden.

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Abbildung 3-1: Data Warehouse Konzept

Datenquellen und

Anwendungen

(Geo-)Data-Warehouse

ETL-Prozesse

Analysen

Daten-quelle

1

Daten-quelle

2

Anwen-dung

1

Anwen-dung

2

Extraktion

Extraktions-bestand

Trans-formation

Data-Warehouse

Laden

OLAP Data Mining Statistik

Räumliche Analysen

GeoData-Warehouse

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4 Ist-Analyse – Darstellung der technischen Ausgangssituation

4.1 Stand des Fachverfahrens auf Basis des KREISmonitors

Der KREISmonitor (KMT), entwickelt und vertrieben von der Firma Geoware in Neubrandenburg, ist eine Datenbank-gestützte Bearbeitungs- und Analysesoftware für ein Indikatoren-gestütztes Monitoring2, die seit dem 1.3.2004 vom Landkreis Oberhavel vor allem im Dezernat III, Gesundheit und Soziales, sowie bei der Schulentwicklungsplanung eingesetzt wird.

Die Software setzt dabei auf Daten aus vorhandenen Fachanwendungen und Datenquellen auf und führt vordefinierte und entsprechend aufbereitete Datenbestände zusammen. Der KMT ist darauf ausgelegt, die Wirkungskette von der (Sozial-) Raumanalyse, über das Monitoring und die Berichterstattung bis hin zur Steuerung zu unterstützen.

Die Software fungiert im Landkreis also als Data Warehouse, in dem Fachdaten unterschiedlicher Quellen zusammengeführt, aufbereitet, bewertet und analysiert werden können einschließlich Funktionen zur Darstellung (Karten, Diagramme, Reports). Mit dem KMT lassen sich durch den Anwender auch ohne ausgeprägte IT- und GIS-Fertigkeiten Diagramme, Karten, Tabellen, Berichte und Präsentationen erstellen.

4.1.1 Technische Merkmale und Funktionalität

Der KMT ist eine Fachanwendung, programmiert in Microsoft .NET (V.2.0), die mit den gängigen DBMS (Oracle, MS-SQL, mySQL, ACCESS) verbunden werden kann. Im Landkreis Oberhavel ist der KMT in der Version 6.03.0 unter Windows 2000 eingerichtet und mit einer mySQL-DB (V.4.0.15) unter dem Betriebssystem Linux via ODBC verbunden.

Hauptdatenquelle für den KMT sind statistisch aufbereitete Daten, die grundsätzlich aus den verschiedensten Fachbereichen kommen können, im Landkreis Oberhavel aber im Wesentlichen sozio-demographischer Natur sind. Primär sind die Eingangsdaten in Form sogenannter Variablen strukturiert, die Abbildung 4-1 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt aus dieser Liste.3

Jede der Variablen wird in der Liste über ein Set von Merkmalen beschrieben. Diese sind:

Rubrik Thematische Einordnung, z.B. Bildung, Jugendhilfe, Demografie etc.

Bezeichnung Variable Bezeichnung, etwa „Einwohner 65 Jahre und älter“ aus der Rubrik Demografie

Verfügbarkeit Angabe, ob Daten vorhanden, bzw. seit 4 Jahren ununterbrochen vorhanden sind (wichtig für multitemporale Auswertungen) bzw. ob Daten ggf. gelöscht werden können,

2 „Monitoring ist eine regelmäßige (in definierten Intervallen), mehrdimensionale (mehrere Bereiche umfassende) Beobachtung der Ausprägungen einer begrenzten Anzahl von Indikatoren.“ (KGST, 2009. Sozialmonitoring, Material Nr. 4) 3 Im Rahmen der Konzeption wurde gemeinsam mit der Projektgruppe die komplette Variablenliste auf den neuesten Stand gebracht (11.6.2010). Die Liste ist als Anhang III angefügt.

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also in dieser Form nicht mehr gebraucht werden. Bedarf Angabe, ob Variable „benötigt“, „eventuell benötigt“ wird oder

„gelöscht“ werden kann. Dimension Angabe, wie die Variable quantifiziert wird (im Beispiel

„Einwohner 65 Jahre und älter“ wird etwa die Anzahl Einwohner angegeben).

Quelle Wo kommen die Daten her? Verfahren / Software Wie werden die Daten technisch bereitgestellt? Ansprechstelle Wer ist Ansprechstelle beim Landkreis? Erläuterungen (intern) Raumbezug Angabe, auf welche Raumeinheit sich die Daten beziehen.

Die Daten für die derzeit 1.660 Variablen bilden den Basisdatenbestand, der in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird. Der Aktualisierungszyklus kann variieren, beträgt aber in vielen Fällen ein Jahr. So liefern etwa die „Erziehungsberatungsstellen“ einmal jährlich einen Bericht, aus dem die Jugendhilfe Daten benötigt. Demografische Daten werden vom Amt für Statistik ebenfalls jährlich zur Verfügung gestellt. Außerdem werden die Einwohnerdaten der Gemeinden im KMT abgebildet.

Abbildung 4-1 – Ausschnitt aus der Variablenliste (Stand: 11.6.2010) mit den beschreibenden Merkmalen

Auf Basis dieser Variablen können im KMT so genannte Indikatoren generiert werden, wobei die Bildung durch Aggregation bzw. Berechnung erfolgt, die vom Benutzer gesteuert wird. Diese Indikatoren sind quantifizierbare Größen, um Sachverhalte der

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Lebensrealität zu beschreiben, die sich ansonsten einer direkten Messung entziehen. Zur Indikatorauswahl vergleiche auch den Indikatorenkatalog (Anlage zum Bericht).

Abbildung 4-2 zeigt beispielhaft die Generierung eines Indikators „Altenquotient“ aus den beiden Variablen „Einwohner 65 Jahre und älter“ und „Einwohner 20 bis unter 65 Jahre“. Derzeit erfolgt die Berechnung der Indikatoren für ein festes Gerüst räumlicher Gliederungseinheiten, welches sich aus der Hierarchie Kreisgebiet, Gemeinde, Ortsteil (Unterortsteil4) ergibt. Besondere planungsrelevante Räume wie zum Beispiel Sozialräume oder Schuleinzugsgebiete setzen sich immer aus diesen Gebieten zusammen, bei den genannten Planungsräumen derzeit aus Gemeindeabgrenzungen.

Anteil der 65-jährigen und Älteren im Verhältnis zum Anteil der 20 bis unter 65 -jährigen der Gesamtbevölkerung (s.a. Sozialindikatoren BB)

Einwohner 65 Jahre und älter

Einwohner 20 bis unter 65 Jahre

KREISmonitor

Variablen

Berechnung: Altenquotient

mySQLDB

Indikator

Abbildung 4-2 – Beispiel für Indikatorbildung. Generierung eines Indikators „Altenquotient“ aus den beiden Variablen „Einwohner 65 Jahre und älter“ und „Einwohner 20 bis unter 65 Jahre“

Diese Herangehensweise definiert einen insgesamt statischen Workflow, der immer zu aus den Variablen generierten Indikatoren führt, deren Ausprägungen (als Ergebnis der einzelnen Berechnung) immer eindeutig in die Gebietsgliederung eingepasst werden können. Auf dieser Basis beruhen alle Auswertungen.

Durch Schnittstellen zum Dateninput und zur Datenausgabe kommuniziert der KMT mit der „Außenwelt“. Der Dateninput füllt über die definierte Variablenstruktur die mySQL-Datenbank. Für den automatisierten Input bietet der KMT eine csv-Schnittstelle an (der so genannte „Standard-Import“). Über diesen Weg können Daten in größeren Mengen komfortabel eingegeben werden. Daneben bietet der KMT noch eine manuelle Eingabemöglichkeit, die für kleinere Datenmengen geeignet ist. Die csv-Schnittstelle ist konfigurierbar. Einmal erstellte Konfigurationen lassen sich speichern. Dies ermöglicht es, mit einem Datenlieferanten einmal eine Übergabe zu definieren und daraufhin die Schnittstelle einzurichten. Diese Schnittstelle kann dann solange problemlos genutzt werden, wie die Konfiguration sich nicht ändert. Die Schnittstellenanalyse hat allerdings gezeigt, dass für viele Datenlieferungen geeignete Schnittstellen noch nicht eingerichtet sind. Abbildung 4-3 zeigt eine Gesamtübersicht der durchgeführten Schnittstellenanalyse. Daraus ergibt sich der folgende Befund:

4 Der „Unterortsteil“ ist eine Besonderheit und untergliedert einen Ortsteil. Da es aber nur in einzelnen Fällen zur Bildung von Unterortsteilen kommt, spielt dies für die weitere Betrachtung keine wesentliche Rolle.

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• Die Fachbereiche Soziales, Grundsicherung und Gesundheit erzeugen Daten über die Anwenderprogramme Open Prosoz und Octoware, die vom KMT konsumiert werden.

• Die Fachbereiche Bildung, Jugend, Grundsicherung und Soziales erhalten Daten von verschiedenen Lieferanten, die dann vom KMT konsumiert werden.

• Es gibt interne Lieferanten und externe Lieferanten (aus Sicht des Landkreises).

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Schulen

Min. f. Bildung

Amt für Statistik

Open ProsozFB Grundsicherung

FB Bildung

FB Bildung

FB Bildung

Excel

Excel

EW-MeldeämterFB Bildung Meso

xls

Amt für StatistikFB Jugend Excel

EBR (Beratung)FB Jugend Bericht

Allg.Sozialer DienstFB Jugend Prosoz 14

Versch. QuellenFB Jugend

Open ProsozFB Jugend FB Grundsicherung

OctowareFB Gesundheit

KREIS Monitor

DokumentFB Soziales Landesamt f. Soziales

Open ProsozFB Soziales

Variablen-Liste

cvs Indikatoren

Funktionen /Algorithmen

Feedback und Anpassung

Direkte Schnittstelle grundsätzlich möglich, aber nicht eingerichtet, Übertragung via Excel

Keine Schnittstelle vorhanden, Übertragung händisch.

Keine direkte Schnittstelle, aber Übertragung via Excel

Dateninput und Schnittstellen zum KREISmonitor

© IP SYSCON GmbH, 2010

FB Grundsicherung Excel FB erzeugt Daten in Anwendung …

FB erhält Daten von ... aus …Bundesagentur f. Arb.

1 Vereinbarung zur digitalen Übernahme treffen

1

1

1

1

2 Übernahmeregel vereinbaren (Muster)

3

2

2

Übernahmeregel vereinbaren (Muster), oder Lieferant wird selbst Nutzer des KREISmonitor

4

3

3

Übernahmeregel vereinbaren (Muster), ggf. Austausch über XML

4

4

4

4

2

5 Übernahmeregel vereinbaren (Muster), ggf. Austausch über Web Services

5

Listen analog

Daten analog

Abbildung 4-3 – Darstellung der Datenlieferanten für den KREISmonitor, die möglichen Schnittstellen und Lösungsansätze

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• Der Fachbereich Jugend erhält vom FB Grundsicherung Daten aus Open Prosoz. • Von vier externen Lieferanten erhalten die Fachbereiche noch Daten in analoger

Form. • Teilweise gibt es zwischen den Lieferanten und dem KMT keine direkten

Schnittstellen, aber eine Übertragung via Microsoft Excel ist möglich. • Teilweise wären direkte Schnittstellen technisch möglich, diese sind aber (noch)

nicht vorhanden, so dass ersatzweise ein Austausch via Excel erfolgt.

In der aktuellen Version des KMT ist ein ETL-Tool als Schnittstellenmanager integriert. Über so genannte Importvorschriften werden verschieden strukturierte Datenbestände (ASCII-Formate; XML; Datenbankformate etc.), aus den Quellprogrammen in die Datenbank übernommen und bei Bedarf Transformationen und Berechnungen durchgeführt. Damit ist ein selbstständiger automatischer Import aller Quelldateien, die der jeweiligen Importvorschrift entsprechen, möglich.

Eine Definition weiterer Importvorschriften für neue Datenbestände ist jederzeit möglich, so dass auch eine direkte Übergabe von Daten aus den Anwenderprogrammen Prosoz und Octoware realisierbar wäre.

4.2 Bewertung der Schnittstellen zwischen KMT und GIS

Im KMT gibt es einen integrierten Kartengenerator auf Basis ESRI Map Objects (MO), der Nutzern ohne ein eigenes GIS angeboten wird. Allerdings wird MO Technologie von ESRI nicht mehr unterstützt (ESRI Status: retired), so dass an dieser Stelle Anpassungen bzw. Weiterentwicklungen nicht mehr empfehlenswert sind. Es gibt Schnittstellen zwischen dem KMT und ESRI ArcGIS bzw. PolyGIS, die allerdings keine bidirektionale Kommunikation unterstützen. Möglich ist eine Ansprache von Geometrieobjekten über eine „codelist“, die die Objektidentifier aus dem KMT enthält, welche dann, mit entsprechenden Farbcodes (RGB) versehen, an das GIS übergeben wird. Die Auswertung basiert dann auf der hinterlegten kleinräumigen Gliederung, für die die Objektzuordnung realisiert sein muss. Die Geometrieobjekte müssen lokal als Shape-Dateien abgelegt sein. Änderungen und Anpassungen müssen aber in beiden Programmen nachgeführt werden. Diese Form des Objektabgleichs ist fehleranfällig und ersetzt keine bidirektionale Schnittstelle zwischen KMT und GIS.

Eine Schnittstelle zu einem webbasierten GIS gibt es nicht.

4.3 Fachverfahren zur Bereitstellung soziodemografischer Daten

Aus Abbildung 4-3 wird ersichtlich, dass insbesondere 4 Fachverfahren Daten für den KMT zur Verfügung stellen. Diese sollen nachfolgend beschrieben werden:

Der FB Soziales und der FB Grundsicherung erzeugen Daten in Open Prosoz. Das Fachverfahren unterstützt die Fachbereiche bei der Abwicklung von Transferleistungen und artverwandten anderen Leistungen. Die Anwendung besteht aus der auf dem Client installierten Applikation (Datenbankanwendung) sowie aus der Datenquelle (Tabellen, Abfragen), in unserem Fall eine Oracle-Datenbank. Das Programm ist mandantenfähig. Es dient neben der Bearbeitung der sozialen Hilfen auch zur Abwicklung des Fallmanagement nach SGB II und SGB XII (vgl. Variablenliste im Anhang III).

Der FB Jugend setzt Prosoz 14 ein. Das Programm bietet Funktionen zur Aufgabenbearbeitung im Bereich der Sozialen Dienste und der Jugendhilfe, ermöglicht die

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Erfassung und transparente Darstellung der Leistungen und Mittel. „Kernbereich der Anwendung ist neben der Hilfen übergreifenden Verwaltung der Vorgänge die Gewährleistung wirtschaftlicher Jugendhilfe, d.h. die Feststellung der Hilfebedürftigkeit, der aufgrund dessen zu gewährenden Maßnahmen der Jugendhilfe (Einzelhilfe, Familienhilfe, Beistandschaft, Vollzeitpflege, Heimerziehung etc.) einschließlich der Feststellung und Berechnung etwaiger Kostenbeteiligung der Jugendlichen bzw. Eltern (SGB VIII). Die Anwendung bietet darüber hinaus die Funktionalität der taggenauen Budgetplanung (Controlling) mit entsprechender Vorausberechnung der zu erwartenden Ausgaben für den Rest des Fiskaljahres.“5

Der FB Gesundheit setzt die Software Octoware ein. Octoware umfasst ein von der Firma easy-soft GmbH Dresden entwickeltes Softwaresystem für Windows-Datenbankanwendungen in Client-Server-Architektur. Genutzt wird das Modul Jugendärztlicher Dienst zur Erfassung von jugendärztlichen Reihenuntersuchungen, speziell zur Zusammenstellung der Namenslisten der Kinder in einrichtungsbezogenen Klassen-/Gruppenlisten sowie zur Erstellung von Statistikbögen entsprechend der Untersuchungsart (z.B. Einschulungsuntersuchungen). Neben einer allgemeinen Exportmöglichkeit nach Excel existieren weitere Standardschnittstellen (IDIS, EPIHESS, Sophia).

Für verschiedene Aufgabenstellungen erhält der Landkreis Oberhavel aufgabenbezogenen von den kreisangehörigen Gemeinden Daten aus MESO. MESO ist ein Fachverfahren, welches bei kommunalen Meldebehörden, in Einwohnermeldeämtern, Bürgerämtern oder Bürgerbüros zum Einsatz kommt. Es dient zur Verwaltung der Einwohnermeldedaten und bietet als Client-Server-Anwendung Funktionen zur Beauskunftung, Datenauswertung und Datenübermittlung, auch über Standardschnittstellen (OSCI-XMeld, OSCI-XPass). Ein Datenaustausch ist aber auch über Excel-Export (vgl. Abb. 4-3) und via Web-Services möglich.

5 Vgl. auch Datenschutz Nord, 2008. März 2008 Kurzgutachten PROSOZ 14plus

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5 Fachkonzept – Anforderungen aus Sicht der Sozialraumanalyse

5.1 Fachlicher und technischer Ansatz einer GIS-gestützten Sozialraumanalyse

5.1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Veränderungen, die innerhalb unserer Gesellschaft, meist über einen längeren Zeitraum betrachtet, vor sich gehen, werden als „Sozialer Wandel“ bezeichnet; ausgelöst durch Veränderungen in der Sozialstruktur einschließlich der Bevölkerungsstruktur. Dabei ist es nicht die Veränderung an sich, die uns Probleme bereitet, als vielmehr die Geschwindigkeit, mit der sie in den letzten Jahren voranschreitet. Schlagworte wie „Demografischer Wandel“ oder „Globalisierung“ stehen stellvertretend für massive Veränderungen innerhalb unserer Gesellschaft mit Auswirkungen auf die Arbeitswelt, das Gesundheitswesen, Freizeitverhalten, Bildungswesen und vieles mehr.

Natürlich bleibt dies nicht ohne Einfluss auf die kommunale Sozialplanung, deren Aufgabe es ja ist, die oben genannten Veränderungen und die sich daraus ergebenden – nicht selten negativen – Entwicklungen zu erkennen und dann mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern. Dies geschieht heute allerdings meist vor dem Hintergrund von immer knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen in den Kommunen.

Der Landkreis Oberhavel hat sich deshalb das Ziel gesetzt, das „Sozialmonitoring“ als Instrument der Sozialberichterstattung technisch und inhaltlich auszubauen, und statistische Daten und Geodaten intelligent zu kombinieren, in einem Fachportal bereitzustellen und Werkzeuge zur Analyse und Kartendarstellung darauf anzuwenden. Dies ermöglicht es, mit vertretbarem Aufwand eine breit und flexibel angelegte Sozialraumanalyse zu etablieren, die Transparenz über die soziale Situation schafft und Entwicklungsprozesse in den Sozialräumen des Landkreises Oberhavel besser verständlich macht.

Nachfolgend soll der fachlich-inhaltliche und technische Ansatz einer GIS-gestützten Sozialraumanalyse aufgezeigt werden.

Betrachtet man eine kleine Auswahl von Definitionen zum Begriff „Sozialraum“, so wird deutlich, dass der Raum, der Ort, das Territorium nicht für sich - etwa im geographischen Sinne gemeint – stehen kann, sondern nur durch die in ihm lebenden Menschen einen thematischen Bezug erhält.

§ „Der Sozialraum ist jener Bereich, in dem sich das Leben der … Menschen abspielt“ (BURGSTALLER & SCHUSTER, 2010).

§ „Soziale Räume bezeichnen … nicht einfach Territorien im physikalisch-geografischen Sinn, sondern räumlich bezogene und erfahrene Kontexte sozialen Handelns …“ (BÖHNISCH & SCHRÖR, 2010).

§ „Erst über die Tätigkeit des Menschen wird ein Territorium zum sozialen Raum und die Menschen erfahren dementsprechend den Raum als Ortszusammenhang von zugänglichen Möglichkeiten und einschränkenden Verwehrungen“ (BÖHNISCH & SCHRÖR, 2010).

§ „Unter einem Sozialraum wird dabei ein Bereich verstanden, der sich durch unterschiedliche Konzentrationen von Problemlagen, Adressaten und Ressourcen

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definiert, die in regionalisierter Form Aussagen über Lebenslagen … ermöglichen.“ (DEHRENDORF & HEISS, 2004)

Obwohl also dem Ortsbezug eine zentrale Bedeutung zukommt, spielen raumbezogene Planungsansätze in Bereichen Demographie, Gesundheit, Jugend und Soziales bislang eine eher untergeordnete Rolle. Dafür sind weniger inhaltliche Gründe verantwortlich, in der Anwendung scheut man offenbar die höheren personellen und finanziellen Aufwände, die mit der Einbindung von GIS-gestützten Daten und Methoden verbunden sind.

Dabei wären nach Ansicht von DEHRENDORF & HEISS gerade sozialraumorientierte Ansätze in der Lage, die heute eher statische Berichterstattung durch eine dynamische (GIS)-Modellierung zu ergänzen, die auch Trends und zeitgebundene Entwicklungsprozesse erkennen lässt. Denn der Sozialraum ist ein heterogenes Gebilde, seine Ausprägungen sind vielfältig. Die GIS-gestützte Modellierung muss sich deshalb nicht auf herkömmliche Raumgliederungen beschränken, sondern sollte moderne (GIS)-Techniken mit einbeziehen (Routen, Wegewahloptimierung, Zeitanimation, Geostatistik). Die Berücksichtigung sozialräumlicher Strukturen ergänzt die - bisher vorherrschenden - Ziel- bzw. Zielgruppen-orientierten Arbeitsweisen und führt zu einer insgesamt dynamischeren Ausrichtung der Anwendungsfelder.

Ziel ist also die sozialräumliche Analyse von Lebenslagen, Handlungspotenzialen und Defizitlagen. Flankierend zu den grundlegenden Sozialindikatoren, die gewissermaßen das Grundgerüst liefern, sind Geoindikatoren „neu“ zu definieren, die in differenzierter und möglichst kleinräumiger Form Lebensräume und Lebenssituationen der Bevölkerung einer Region möglichst realitätsgetreu und wirklichkeitsnah abbilden und so (räumliche) Vergleiche zulassen, die sonst nicht möglich wären.

5.1.2 Geoindikatoren in der GIS-gestützten Sozialraumanalyse

Die naturgemäß starre Gebietshierarchie, also im wesentlich die administrative Gliederung in Kreisgebiet, Gemeinde und Ortsteil, soll also ergänzt werden durch eine flexible und den jeweiligen Bedürfnissen anpassbare Raumgliederung. Dies soll durch die Anwendung von auf Geoanalysen basierenden Indikatoren (kurz: Geoindikatoren) ermöglicht werden. Was ist damit gemeint?

Bezeichnet man Indikatoren als quantitative Hilfsgrößen zur Kennzeichnung der sozialen Situation in einem Untersuchungsraum, so erweitert der Geoindikator diese Hilfsgröße dahingehend, dass zusätzlich der Raumbezug berücksichtigt wird. Solche „Geoindikatoren“ lassen sich einrichten, indem Methoden Geographischer Informationssysteme zu ihrer Bildung genutzt werden.

Dies bedeutet, dass zusätzlich zu den inhaltlichen (oder attributiven) Eigenschaften der betrachteten Daten, repräsentiert in Zahlenwerten und Texten, auch die absolute, räumliche Lage der Objekte (Geometrie), ihre relative Lage (Topologie) und ihre zeitlichen Änderungen (Dynamik) bei der Analyse mit berücksichtigt werden müssen.

Geoindikatoren haben deshalb spezifische Fähigkeiten, die nachfolgend skizziert werden. Sie ermöglichen die:

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a. Gebietsfindung durch die Abgrenzung beliebiger Polygone6, meist auf Basis großmaßstäbiger Topgraphien (Digitale topographische Karten, Orthofotos etc.),

b. Gebietsfindung durch die Definition von Polygonen anhand bestehender Flächenobjekte (Gebiete, Flurstücke etc.). Hier kommt sowohl eine Auswahl mit Hilfe graphischer Werkzeuge in Frage, z.B. im Karten-Client des Fachportals, als auch eine Auswahl über einen Datenkatalog, der die Polygone als Ergebnis der Anfrage, z.B. über einen Web-Service, liefert.

c. Sie erlauben die Definition von Einzugsgebieten, die aufgrund bestimmter, vom Nutzer des Fachportals definierbarer, Kriterien gebildet werden. Hier sind die folgenden Varianten denkbar: • Definitionen, die zu immer gleichen Abgrenzungsmustern führen, etwa die Bildung

von konzentrischen Kreisen um einen Zielpunkt (Pufferung). Die Größe der entstehenden Gebiete / Polygone ist dann nur abhängig von der gewählten Entfernung.

• Definitionen, die zu dynamischen Abgrenzungsmustern führen, da die Gebietsfindung auf der Berechnung von Entfernungen in einem routingfähigen Netz basiert.

d. Sie erlauben eine teil-automatisierte Gebietsgenerierung durch Anwendung von Verfahren der Geostatistik, z.B. zur räumlichen Interpolation und Modellierung von Flächen im Raum (Trendflächenanalyse, Triangulation).

Geoindikatoren bieten also vielfältige und neuartige Möglichkeiten zur Optimierung der Sozialraumanalyse. Allerdings ist ihre Anwendung auch an Voraussetzungen geknüpft, die erfüllt sein müssen, nämlich das Vorhandensein von geokodierten Adressen als Raumbezugsbasis sowie die Einrichtung eines routingfähigen Straßen- und Wegenetzes.

Folgendes Beispiel soll die Anwendung von Geoindikatoren verdeutlichen.

Derzeit werden im Landkreis Sozialräume oder Planungsräume über die Gebietshierarchie abgegrenzt und charakterisiert. Dies geht dann über die bekannte Drei-Gliederung nicht hinaus, so dass sich die Gebiete ausschließlich aus diesen Abgrenzungen (z.B. durch Zusammenfassung von Gemeinden) bilden lassen, auch wenn dies vielleicht aus fachlich-inhaltlichen Erwägungen heraus nicht ausreicht. Um die Versorgung im Landkreis mit sozialen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche oder Senioren genauer zu beschreiben, ist es sinnvoll zu errechnen, welche Einrichtung in welcher Zeit von einer Zielgruppe erreicht werden kann. Hierzu wird eine Berechnung von Entfernungen in einem routingfähigen Netz durchgeführt. Dazu müssen die Adressen der Einrichtungen in geokodierter Form vorliegen. Die Geokodierung der Zielgruppe erfolgt zunächst über die Auswahl der relevanten Adressen (Familien mit Kindern unter 6 Jahren; Personen über 65 Jahre usw.), abgeleitet aus den Einwohnerdaten, für die dann z.B. über die Hausnummernkoordinaten aus der ALK (Automatisierte Liegenschaftskarte) der Raumbezug hergestellt wird. Der Algorithmus in der Netzwerkanalyse berechnet nun aufgrund der Entfernungen im Straßen- und Wegenetz („berechne den kürzesten Weg zwischen dem Wohnort einer Person aus der Zielgruppe und der gewünschten Einrichtung“) eine Matrix, aus der sich die Einzugsbereiche als zusammenhängende Gebiete ergeben, für die - in der Regel im Zentrum liegende – Einrichtung, die die im Gebiet liegenden Personen am besten versorgt (hier natürlich nur auf das Kriterium Erreichbarkeit bezogen).

6 Als Polygon wird ein in sich geschlossenes Vieleck verstanden, welches aus Knoten (Anfangs- und Endpunkte) und den zwischen den Knoten liegenden Kanten besteht, in der Regel in Form von Vektordaten.

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POI, AdressenRoutingfähiges Netz auf Basis Knoten-Kanten-Modell

Erweiterung des GIS-Clients

Kürzester Weg von einem (frei wählbaren) Ort zum gewünschten Ziel (Einrichtung). Direkt oder differenziert nach Art des Verkehrsmittels.

Indikator I

GeoanalyseWohnortnahe Versorgung

Indikator III

Indikator IIAnzahl der Ziele (Ort, Einrichtung), die, ausgehend von einem Startpunkt, innerhalb einer bestimmten Zeit erreicht werden können. Differenziert nach Art des Verkehrsmittels.

Berechnung des Verhältnisses zwischen den erreichbaren Zielen (Einrichtungen, Orte) und den EW im gewählten Einzugsgebiete (Einzugsgebiet fest oder frei definierbar). Differenziert nach Art des Verkehrsmittels.

Funktionen /Algorithmen

Konzept zur Bestimmung kleinräumiger Versorgungsgrade© IP SYSCON GmbH, 2010

KREIS Monitor

Indikatoren

Funktionen /Algorithmen

Abbildung 5-1 – Geoindikatoren zur Bildung von Analysegebieten zur Bestimmung kleinräumiger Versorgungsgrade

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In der Abbildung 5-1 ist das Vorgehen aus technischer Sicht abgebildet. Es wird deutlich, dass dem KREISmonitor die Geoanalyse vorgeschaltet ist. Sie muss als Erweiterung des GIS-Clients konzipiert, der auf einem routingfähigen Netzwerk und den Zieladressen aufbaut, die als POIs (Points of Interest) und als Adressdaten (i.d.R. aus der Einwohnermeldedaten / Georeferenzierte Gebäudeadresse) verfügbar sein müssen.

Im Ergebnis entstehen durch die Anwendung von Geoindikatoren individuelle räumliche Muster (im weiteren auch Analysegebiete genannt), die sich an tatsächlichen Wegstrecken bzw. an der Erreichbarkeit von Zielen mit den zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln orientieren (ÖPNV, Fahrrad, PKW). Dies erleichtert die „Schwerpunktbetrachtung“, die sich – wie oben erwähnt – auf bestimmte Zielgruppen wie Senioren, Menschen mit Behinderungen, Alleinerziehende bezieht und kann als sinnvolle Ergänzung zu der bisherigen Vorgehensweise betrachtet werden.

5.1.3 Das Lebenslagenkonzept als theoretisches Fundament

Die Anwendung der Sozialraumanalyse benötigt eine Vielzahl von Basisinformationen bzw. deren Verdichtung zu aussagekräftigen Indikatoren. Die Akquisition und Pflege dieser Daten ist aufwändig und damit kostenintensiv. Es ist deshalb legitim zu fragen, wie ihre Auswahl begründet ist, um einerseits eine Einordnung in den aktuellen Stand der Sozialforschung an dieser Stelle zu ermöglichen (d.h. die Gültigkeit im Allgemeinen) und um andererseits die individuellen Anforderungen des Landkreises sicherzustellen. Da vor diesem Hintergrund empirische, wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen der vorliegenden Konzeption nicht vorgesehen sind (sie würden den gesteckten Rahmen sprengen), erscheint es sinnvoll, sich zunächst am vorliegenden Stand der Diskussion zu orientieren.

Dazu gehört eine Absicherung der Variablen- und Indikatoren-Auswahl über das so genannte Lebenslagenkonzept, welches in der Fachwelt eine zentrale Bedeutung hinsichtlich unserer Fragestellung hat. Das folgende Zitat steht für eine Vielzahl von Publikationen zu diesem Thema:

„Der Lebenslagenansatz … stellt die Lebenslage als Gesamtheit der äußeren Bedingungen, die das Leben von Personen oder Gruppen beeinflussen, in den Mittelpunkt.“ Lebenslagenbericht der Stadt Dresden (vgl. www.dresden.de/lebenslagenbericht, zuletzt aufgerufen am 5.8.2010).

Schaut man auf die Abbildung 4-1, so stellt der Ansatz von KRESSIG & HUSI (2002) das Lebensgefühl in den Mittelpunkt der Betrachtung. Zusammenfassend bezeichnet der Begriff die Einschätzung vom eigenen Leben als eine relativ dauerhafte Grundstimmung, die sich für einen Menschen einstellt als Ergebnis der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen seiner Lebenslage, seinen Lebenszielen und seiner Lebensweise. Das Lebensgefühl wird so gesehen durch diese drei Dimensionen charakterisiert:

Die Lebenslage

Die Lebenslage bezeichnet die Umstände und den Rahmen der Möglichkeiten, unter denen der Mensch lebt. Dabei kommt den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, entscheidende Bedeutung zu. Man unterscheidet positive Mittel (Ressourcen) von negativen (Belastungen). Die Lebenslage beschreibt das „Können“ eines Menschen.

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Das Lebensziel

Welche Neigungen hat der Mensch, was motiviert ihn zum Handeln? Einstellungen zum Leben, Wünsche und Interessen, ob bewusst verfolgt oder eher unbewusst, drücken Lebensziele aus. Sie machen das „Wollen“ eines Menschen aus.

Die Lebensweise

Der Begriff zielt auf die (bewusste) Gestaltung des Lebens und umfasst die Gesamtheit der Handlungen, deren Durchführung vom eigenen Können und Wollen (mit) bestimmt wird.

Lebensgefühl

Lebensziel

„wollen“

Lebensweise

„tun und lassen“

Lebenslage

„können“

A

B

C

Beschreibbar, messbar sind vor allem die (äussere) Lebenslage sowie die Lebensweise.

Äussere Mittel:• Wissen / Bildung• Prestige• Positionale Macht • Persönliches Netzwerk• Materielle Mittel

Katalog der Mittel:Mittel weiter differenzieren und so operationalisieren

Katalogder Indikatoren

Katalogder Variablen

© IP SYSCON (2010)

Abbildung 5-2 Darstellung der drei Dimensionen, die das Lebensgefühl charakterisieren. Die hier skizzierten Ideen zum Lebenslagenkonzept nehmen einen Ansatz von KRESSIG & HUSI (2002) auf.

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Beschreibbar und messbar sind vor allem die Lebenslage und die Lebensweise. Deshalb konzentriert sich die Differenzierung der Variablen und Indikatoren vor allem auf die Lebenslage. Wie lassen sich die Mittel, die die Lebenslage beschreiben, wie Wissen / Bildung, Prestige, Macht, persönliches Netzwerk und materielle Möglichkeiten so operationalisieren, dass im Rahmen der Sozialraumanalyse - mit den hier zur Verfügung stehenden technischen Werkzeugen – sinnvoll gearbeitet werden kann.

Im Kap. 4.1.1 wurde bereits die Generierung der Indikatoren, wie sie sich derzeit im KMT darstellt, beschrieben. Grundsätzlich erfolgt die Bildung durch Aggregation bzw. Berechnung, die vom Benutzer gesteuert wird. Dieses Verfahren hängt von den zur Verfügung stehenden Variablen ab und wird auch für die Geoindikatoren in dieser Form beibehalten. Die aus Sicht der Indikatorbildung grundsätzlich offen gehaltene Methodik erlaubt es, andere oder neue Indikatoren zu ergänzen bzw. alte Indikatoren durch neue zu ersetzen.

Bevor auf Ansätze zur Formulierung von Sozialindikatoren beispielhaft eingegangen wird, sei noch eine Anmerkung zur näheren Charakterisierung der beiden Dimensionen „Lebensziel“ und „Lebensweise“ erlaubt, die einen wichtigen Aspekt des Lebenslagenkonzeptes darstellen, für die sich eine „Messung“ auf Basis der Indikatoren aber nicht eignet.

Es wird empfohlen, zur Absicherung dieser Dimensionen eine empirische Untersuchung im Landkreis durchzuführen, um Tendenzen einer Zunahme sozialer Ungleichheiten, die seit längerer Zeit bundesweit beobachtet werden können und sicher auch im Landkreis Oberhavel nachzuweisen sind, individueller erfassen zu können.

So hat z.B. die Stadt Dresden zur Analyse der Situation von Familien Studie durchführen lassen, die sich gliederte in eine schriftliche Befragung zur Lebenssituation von Dresdner Familienhaushalten mittels Fragebogen und zum anderen in qualitative Interviews mit Familien mit Bezug von Arbeitslosengeld II.

5.1.4 Begründung und Auswahl von Sozialindikatoren

Der Landkreis Oberhavel hat seine Indikatoren aus den Basisinformationen zusammengestellt. Im Anhang IV ist die Indikatorenliste zum derzeit aktuellsten Stand aufgeführt. Die Auswahl ergibt sich aus den zur Verfügung stehenden Daten und den Notwendigkeiten der Berichterstattung in den einzelnen Bereichen. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Ansätzen zur Formulierung von Sozialindikatoren, an denen man sich bei der eigenen Auswahl orientieren kann. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die den Indikatoren zugrunde liegenden Werte (im KMT Variablen genannt) auch tatsächlich verfügbar sind und dies auch langfristig, um Trends aufzuzeigen und Prognosen zu ermöglichen.

In der Projektgruppe wurden Indikatoren aus zwei Ansätzen heraus identifiziert, für die sich eine intensivere Auseinandersetzung lohnt. Diese sollen nachfolgend vorgestellt werden.

Der „Wegweiser Kommune“ (Bertelsmann Stiftung; www.wegweiser-kommune.de , zuletzt aufgerufen am 10.8.2010) ist ein umfassendes Internetportal, welches kommunale Daten zu den Themen Demographischer Wandel, Wirtschaft & Arbeit,

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Wohnen, Bildung, Finanzen, Soziale Lage und Integration bereithält. Vorgestellt werden konkrete und differenzierte Handlungskonzepte für Kommunen auf Basis unterschiedlicher Demographietypen, die im Rahmen einer bundesweiten Clusteranalyse entwickelt wurden (Datenbasis 2003) sowie wissenschaftliche Studien und konkrete Handlungsansätze zu den Politikfeldern Demographischer Wandel, Finanzen, Bildung, Soziale Lage und Integration. Die einzelnen Indikatoren im Wegweiser Kommune sind den unterschiedlichen Politikfeldern zugeordnet.

Abbildung 5-3 zeigt die Indikatoren, die sich aus Sicht der Projektgruppe eignen. Für einen Vergleich mit der aktuellen Indikatorenliste (vgl. Anhang IV) sollte wie folgt vorgegangen werden.

Ø Prüfen, ob ein (oder mehrere) Indikator(en) aus dem „Wegweiser“ bereits in der

eigenen Liste enthalten sind.

ð Wenn ja, prüfen, ob die Aussagequalität vergleichbar gut ist.

o Wenn ja, könnte man die Indikatoren austauschen, wenn dies die

Datenerhebung vereinfacht.

o Wenn nein, sollte man den eigenen Indikator weiter verwenden (auch wenn

dies dann den höheren Aufwand bedeutet).

ð Wenn nein, prüfen, ob der neue Indikator mit vertretbarem Aufwand hinzugefügt

werden kann.

o Wenn ja, diesen neuen Indikator verwenden

o Wenn nein, auf diesen Indikator verzichten bzw. ihn durch vergleichbare Daten

ersetzen.

Ein Beispiel soll das Vorgehen verdeutlichen:

„Altenquotient“

Diese Information kann über das Amt für Statistik Berlin/Brandenburg abgerufen werden. Dieselbe Information bekommt man aber auch von den Einwohnermeldeämtern der Gemeinden, allerdings kleinräumiger. In diesem Fall ist also die Aussagequalität des eigenen Indikators höher (weil kleinräumigere Daten). Der eigene Indikator sollte weiterverwendet werden.

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Abbildung 5-3 – Ausgewählte Indikatoren aus dem „Wegweiser Kommune“

Die Indikatoren zur Wanderung (z.B. „Familienwanderung“) werden ebenfalls über die Daten der Statistischen Ämter der Länder angeboten, abrufbar bis 2007. Dieselben Informationen sind in der eigenen Liste nicht verfügbar. Man würde also die Indikatoren (und Werte) aus dem Wegweiser nehmen, wenn die eigene Erhebung möglicherweise aktueller, aber mit hohen Aufwänden verbunden ist.

Der Indikator „Anteil Ein-Personen Haushalte“ (aus Soziale Lage) ist in der eigenen Liste nicht enthalten, könnte also aus dem Wegweiser entnommen werden. Die Daten werden hier von der Firma infas GEOdaten angeboten, sie sind allerdings kostenpflichtig. Hier müsste also geprüft werden, ob die Kosten für den Datenerwerb im Verhältnis stehen zu der gewünschten Aussage und ob ggf. die Basiswerte (Variablen) für diesen Indikator mit eigenen Mitteln erhoben werden können.

Die in den Beispielen genannte Problematik ist auch der KGSt bewusst, wenn sie ein Indikatorenset aus 20 Indikatoren in 7 so genannten Handlungsfeldern vorschlägt als Grundlage zur Entwicklung eines eigenen Sozialmonitoring für große wie für kleine

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Kommunen7. Die Abbildung 5-4 zeigt die von der Projektgruppe als geeignet identifizierten Indikatoren aus dieser Arbeit.

Abbildung 5-4 – Ausgewählte Indikatoren aus dem Bericht „Sozialmonitoring der KGSt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass aus Sicht der technischen Lösung die Auswahl der Variablen und die sich daraus ergebenden Indikatoren beliebig sind. Der Workflow sieht hier keine Einschränkungen vor (vgl. Kap. 3). Aus inhaltlicher Sicht wäre es sinnvoll, einmal gewählte Indikatoren möglichst über einen längeren Zeitraum zu verwenden, damit Aussagen über Zeiträume möglich werden. Natürlich spricht nichts dagegen, auch neue Indikatoren zu verwenden, wie aus dem „Wegweiser“, dem Bericht „Sozialmonitoring“ der KGSt oder aus anderen Quellen. Das Kosten / Nutzen Verhältnis muss im Einzelfall abgewogen werden, wie die Beispiele zeigen.

5.2 Beschreibung notwendiger Funktionalitäten des Fachportals

In diesem Kapitel werden die notwendigen Funktionalitäten des Fachportals „Demografie, Gesundheit, Jugend und Soziales“ nach Umfang und Ausprägung beschrieben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den funktionalen Anforderungen aus Anwendersicht. Sie basieren auf den Interviews mit den Akteuren, der Analyse des Bedarfs sowie den zentralen Zielsetzungen des Fachportals. Die Fachbereiche, die Daten und Funktionen des

7 KGST, 2009. Sozialmonitoring, Material Nr. 4

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zu entwickelnden Fachportals nutzen werden, sind entsprechend den vorliegenden Recherchen zunächst die Fachbereiche bzw. Fachdienste Jugend, Bildung, Soziales, Gesundheit und Grundsicherung des Landkreises.

Zur Konkretisierung der Anforderungen an das Fachportal wurden Anwendungsfälle identifiziert. Diese ergeben sich aus den Auswertungen der Interviews sowie Recherchen zu bestehenden Fachanwendungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den funktionalen Anforderungen aus Anwendersicht. Die folgenden Fachbegriffe sollen vorab definiert werden:

Variable Platzhalter für veränderliche Zahlenwerte, ihnen werden im Fachportal die Werte zugeordnet (z. B. Arbeitslose)

Variablenset Ordner von Variablen, die themenverwandte Variablen enthalten (z. B. Bevölkerung, Bevölkerungsentwicklung)

Indikator Kennzahl zu einem Thema als Bezugsgröße (z. B. Arbeitslosigkeit = Verhältnis der Arbeitslosen zur Summe aller Erwerbspersonen), die aus Variablen und/oder Zahlen berechnet wird

Indikatorenset Ordner von Indikatoren, die themenverwandte Indikatoren enthalten (z. B. Sozialindikatoren)

Indikatorenkatalog Zusammenstellungen von Indikatorensets zu zentralen Aufgabenstellungen (z. B. Sozialplanung; Gesundheitsfürsorge; Jugendplanung)

Wert Realangaben, die Variablen zugeordnet werden (z. B. Anzahl der Arbeitslosen zu bestimmten Stichtagen)

Objekttyp Bezeichnet die Art des Gebietes (z. B. Kreis, Gemeinde, Ortsteil, Adresse)

Objekt (wie Objekte mit Raumbezug) konkrete Bezeichnung eines Gebietes (z. B. Oberhavel, Oranienburg, Sozialraum 1)

Objekthierarchie Dient der Abbildung der kleinräumigen Gliederung in einem Objektbaum wie beispielsweise: Landkreis, Gemeinde, Ortsteil, Adresse

Zeitbezug Dient der Festlegung des zu untersuchenden Zeitraums (z. B. Stichtag 31.12.2001; Zeitraum 1990 bis 2005)

Zeitbezüge entstehen im KMT durch den Import bzw. das Anlegen von Werten, die Variablen zugeordnet werden (beispielsweise durch die Eingabe des Wertes 3.150 Einwohner für die Variable „Einwohner, gesamt“ das Objekt „Mustergemeinde“ zum Stichtag 31.12.2001).

Metadaten Information zu Daten und Elementen des Fachportals (z. B. Erfassungsperson, -anlass, Geltungsbereich des Indikators)

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Aggregation Zusammenfassung von Werten in der Objekthierarchie

Die Anwendungsfälle werden in die folgenden Funktionsgruppen geordnet:

• Anwendungsfälle System • Allgemeine Funktionen • Anwendungsfälle: Dateneingabe • Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Sachdaten) • Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Kartendaten) (WebGIS) • Anwendungsfälle: Suche • Anwendungsfälle: Einbindung externer Informationen • Anwendungsfälle: Auswertung • Anwendungsfälle: Ausgabe/Dokumentation

In den Tabellen werden die einzelnen Anwendungsfälle benannt und in den Feldern Ziel, Kurzbeschreibung und Randbedingungen mit Informationen versehen. Für jeden Anwendungsfall (AF) wird angegeben, welche Komponente(n) der vorgeschlagenen technischen Lösung für die Funktion zutrifft. Dabei bedeutet (Details vgl. Kap. 5):

A – Fachportal „ready“

B – Fachportal „Soziodemografie“

S1 bis S5 –Schnittstellen zwischen den Komponenten

5.2.1 Anwendungsfälle System

Die Anmeldung und die Verwaltung der Zugriffsrechte werden über das LDAP des Landkreises realisiert. Die Absicherung des Fachportals sowie der INSPIRE-Dienste muss entsprechend den Grundsätzen des Infrastrukturknotens erfolgen. Für den Zugang zum Fachportal werden den Nutzer entsprechend der folgenden Tabelle bestimmte Benutzerrollen zugewiesen. Die Autorisierung für die fachportaleigenen Funktionen und Inhalte erfolgt im Portal selbst.

Benutzerrolle Beschreibung Administrator des Fachportals

Legt die Benutzer des Fachportals im LDAP an und vergibt die Zugriffsrechte im Fachportal nach fachlichen, organisatorischen und datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten

Datenmanager Lese-, Schreib- und Strukturänderungsrechte Viewer (LK-intern) Leserechte Viewer (LK-extern) Eingeschränkte Leserechte

Anwendungsfall AF_001: Anmeldung

Ziel Der Nutzer meldet sich rollenbasiert am System an. Die Autorisierung erfolgt über das zentrale Rechteverwaltungssystem des Infrastrukturknotens.

Kurzbeschreibung Der Zugang zum Fachportal ist nur für im System angelegte Nutzer entsprechend den ihnen zugeordneten

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Rechten bzw. Rollen möglich. Die Rollen schränken die Funktionalität und den Datenzugriff qualitativ und räumlich ein. Die verfügbaren Inhalte und Funktionen sind abhängig von den innerhalb des Fachportals gesetzten Berechtigungen. Für nicht authentifizierte Nutzer wird ein eingeschränkter Gast-Zugang bereitgestellt. Das Portal spricht über den Browser das LDAP an und erhält für den angefragten Nutzer die Informationen über Rolle und Rechte.

Randbedingungen Der Nutzer muss in einem Berechtigungssystem (LDAP des Landkreises) eingepflegt sein, das dem Fachportal zur Verfügung steht.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_002: Dokumentation: Hilfe / Benutzerhandbuch / Administrationshandbuch

Ziel Erstellung und Aufruf eines Handbuches und der Hilfe

Kurzbeschreibung Es müssen eine Bedienhilfe und Handbücher für das Fachportal erarbeitet werden. Mit dem Aufruf dieser Funktion wird die Online-Hilfe des Fachportals aufgerufen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_003: Tooltip

Ziel Anzeige von Informationen zu einem markierten Objekt mit Raumbezug bzw. Programmelement

Kurzbeschreibung Informationen sollten als Option auf Anforderung oder ständig zu markierten Objekten mit Raumbezug bzw. Programmelementen angezeigt werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_004: Administration

Ziel Aufruf der Benutzerverwaltung

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Kurzbeschreibung Diese Funktion dient dem Administrator des Fachportals zur Einrichtung von Nutzern und ihren Berechtigungen zu Daten- und Funktionszugriffen im Fachportal. Die Gruppenrichtlinien sind an das zentrale LDAP-basierte Zugriffsberechtigungssystem des Landkreises, in das auch der Infrastrukturknoten eingebunden ist, zu übergeben. Es sind folgende Berechtigungsstufen im Fachportal vorgesehen:

• Administrator Fachportal (Administrationsrechte, Nutzereinrichtung)

• Datenmanager (Lese- und Schreibrechte)

• Viewer (intern) (Leserechte)

• Viewer (extern) (eingeschränkte Leserechte)

Randbedingungen Die Anmeldung am Fachportal ist erforderlich. Die Rolle eines Administrators muss im zentralen LDAP-System mit den Rechten zur Einrichtung neuer Nutzer sowie zur Rechtevergabe an Fachportalnutzer eingerichtet sein. Das Rechtemanagement muss im Fachportal erfolgen.

Komponenten A, B

5.2.2 Allgemeine Funktionen

Anwendungsfall AF_005: Auswahl und Anzeige von Variablen

Ziel Auswahl und Anzeige von Variablen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Variablen auswählen und anzeigen können, die im Fachportal verwaltet werden. Diese Funktion ist die Voraussetzung für alle Dateneingaben und Auswertungen

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Variablen müssen im Fachportal ready angelegt sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_006: Auswahl und Anzeige von Objekten mit Raumbezug

Ziel Auswahl und Anzeige von Objekten mit Raumbezug

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Objekte mit Raumbezug des Fachportals auswählen und anzeigen können, die im

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Fachportal verwaltet werden. Diese Funktion ist die Voraussetzung für alle Dateneingaben und Auswertungen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Objekte mit Raumbezug müssen im Fachportal ready angelegt sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_007: Auswahl und Anzeige von Zeitbezügen

Ziel Auswahl und Anzeige von Zeitbezügen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Zeitbezüge auswählen und anzeigen können, die im Fachportal verwaltet werden. Diese Funktion ist Voraussetzung für alle Dateneingaben und Auswertungen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Zeitbezüge müssen im Fachportal ready vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_008: Einstellungen abspeichern

Ziel Speicherung von individuellen Einstellungen in Auswertemodulen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die individuellen Einstellungen in Auswertungen abspeichern können. Dadurch muss er die Auswertungen mit den gleichen Einstellungen wiederholen können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_009: Einstellungen wieder aufrufen

Ziel Wiederaufruf von gespeicherten Einstellungen in Auswertemodulen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss durch das Auswählen der abgespeicherten Einstellungen eine Auswertung mit den gleichen Parametern wiederholen können. Im Ergebnis

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entsteht die gleiche Auswertungspräsentation.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen abgespeicherte Einstellungen vorhanden sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_010: Ergebnisse ausgeben

Ziel Speicherung der Ergebnisse der Auswertungsmodulen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Ergebnisse von Auswertungen (Tabellen, Diagramme, Karten) in eine Datei abspeichern können. Dabei müssen neben dem Ergebnis auch die Werte und – so vorhanden- die Legende gespeichert werden. Dabei sollten Tabelleninhalte im csv-, rtf-, html- und pdf-Format, Diagramme als jpg-, bmp- und wmf-Format sowie Karten als jpg- und bmp-Formate abgespeichert werden können. Die Ergebniskarten werden außerdem an ArcGIS zur Darstellung, weiteren Bearbeitung und Abspeicherung übergeben.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_011: Bearbeitung rückgängig

Ziel Führt das System einen Bearbeitungsschritt zurück

Kurzbeschreibung Diese Funktion setzt den letzten editierten Bearbeitungsschritt im Fachportal zurück.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine Editierung muss durchgeführt worden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_012: Papierkorb

Ziel Löschen von Variablen

Kurzbeschreibung Die Variablen werden beim Löschen in den Papierkorb verschoben. Es ist ein Löschen oder Wiederherstellen aus dem Papierkorb möglich.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal mit dem Recht zur Variablenlöschung angemeldet sein. Variablen müssen vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_013: Metadatenbeschreibung der Fachportalelemente

Ziel Beschreibung der Fachportalelemente mit Metadaten aus dem „Kernel“ in der Web-Anwendung

Kurzbeschreibung Die Werte, Variablen, Indikatoren, Objekte mit Raumbezug sowie ihre Gliederungsstrukturen müssen mit recherchierbaren Metadaten beschreibbar sein.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte, Variablen, Indikatoren, Objekte mit Raumbezug und Gliederungstrukturelemente vorhanden sein.

Komponenten A, B

5.2.3 Anwendungsfälle: Dateneingabe

Anwendungsfall AF_014: Variablen und -sets für Sachdaten

Ziel Anlegen und Verwalten von Variablen und Variablensets für Sachdaten

Kurzbeschreibung Die Haltung der Sachdaten für das Fachportal muss strukturiert erfolgen. Dazu werden Variablen verwendet, denen Werte zugeordnet werden. Diese Variablen müssen durch Set-Strukturen in beliebiger Tiefe hierarchisch gegliedert werden können. Diese Gliederung muss editiert werden können. Im folgenden Beispiel stehen die blauen Ordner für die Setstruktur und die gelben Symbole für die Variablen.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_015: Indikatorenkataloge

Ziel Anlegen und Importieren von Indikatorenkatalogen

Kurzbeschreibung Es müssen ein oder mehrere Indikatorenkataloge angelegt und verwaltet werden können. Die Indikatoren werden über die Indikatorensets den Katalogen zugeordnet. Die Kataloge müssen editiert und mit Metadaten beschrieben werden können. Indikatorenkataloge sollen importiert werden können. Im folgenden Beispiel steht der lila Ordner für den Indikatorenkatalog, die blauen Ordner für die Indikatorensets und die roten Symbole für die Indikatoren.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_016: Indikatorensets

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Ziel Anlegen und Verwalten von Indikatorensets

Kurzbeschreibung Indiaktorensets dienen der Gliederung der Indikatoren innerhalb der Indikatorenkataloge. Sie müssen editiert und mit Metadaten beschrieben werden können (siehe Darstellung AF_015).

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es muss ein Indikatorenkatalog angelegt sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_017: Indikatoren

Ziel Anlegen und Verwalten von Indikatoren

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Indikatoren anlegen, editieren und löschen können. Indikatoren müssen eine Berechnungsvorschrift und eine Einheit enthalten. Sie müssen mit Metadaten beschrieben werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es muss ein Indikatorset vorhanden sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_018: Berechnungsvorschriften für Indikatoren

Ziel Anlegen von Berechnungsvorschriften für Indikatoren

Kurzbeschreibung Es müssen Berechnungsvorschriften für Indikatoren ausgewählt bzw. angelegt werden können. Einer Berechnungsvorschrift müssen der entsprechende Indikator und die notwendigen Variablen zur Formel (Grundrechenarten) zugewiesen und feste Objektzuordnungen getroffen werden können. In den Berechnungsvorschriften müssen Variablen, Indikatoren und Festwerte gewählt und ein fester oder variabler Zeitbezug gewählt werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es müssen Variablen vorhanden sein.

Komponenten A

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Anwendungsfall AF_019: Sachdatenimport aus ASCII-Dateien

Ziel Import von umfangreichen Fachdatensammlungen aus Dateien

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss umfangreichere Sachdatenmengen, die in einer festzulegenden Struktur als ASCII-Dateien (TXT, CSV, etc.) vorliegen, interaktiv in das Fachportal importieren können. Die Importeinstellungen müssen speicherbar sein und ein Protokoll über die Ergebnisse des Imports muss erstellt und der Vollzug muss an den Nutzer gemeldet werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Objekte mit Raumbezug und Variablen, für die Werte importiert werden sollen, müssen vorhanden sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_020: Scriptgesteuerter Sachdatenimport

Ziel Scriptgesteuerter Datenimport aus Fremdsystemen, deren Daten in einer festen Struktur vorliegen, ohne Formatanpassung und Eingriff durch den Nutzer

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die der jeweiligen Datenquelle angepasste Importvorschrift auswählen und den scriptgesteuerten Ablauf des Imports starten können. Eine Fehlerbehandlung der Quelldaten muss gesichert sein. Importvorschriften für weitere Fremddatenquellen müssen dem System bei laufendem Betrieb hinzugefügt werden können.

Folgende Importvorschriften sind zur Verfügung zu stellen:

• OPEN/PROZOS (3 Stück)

• PROSOZ 14

• Octoware

• MS-Excel (4 Stück)

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es müssen angepasste Importvorschriften für die unterschiedlichen Datenquellen erstellt worden sein.

Komponenten A

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Anwendungsfall AF_021: Einzelwerte hinzufügen

Ziel Hinzufügen von Einzelwerten in die Datenbank des Fachportals

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Sachdaten für Variablen als Einzelwert eingeben können. Dazu muss er Thema, Objekt und Zeitbezug auswählen. Jeder Wert soll automatisch mit den Informationen zu Datenquelle, Erfassung bzw. Änderung, Bearbeitungsmodul sowie Zugriffsrechten versehen werden. Die Werte müssen editiert, gelöscht und mit Metadaten beschrieben werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Objekte und Variablen müssen vorhanden sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_022: Tabellenanzeige

Ziel Darstellen und Editieren von Werten in einer Tabelle

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Sachdaten für Variablen und Indikatoren in einer Tabelle anzeigen und editieren können. Dazu muss er Thema, Objekt und Zeitbezug auswählen. Jeder Wert soll automatisch mit den Informationen zu Datenquelle, Erfassung bzw. Änderung, Bearbeitungsmodul sowie Zugriffsrechten versehen werden. Die Werte müssen editiert, gelöscht und mit Metadaten beschrieben werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Objekte, Variablen, Indikatoren und Werte (optional) müssen vorhanden sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_023: Variable Datenauswertung

Ziel Variable Auswertungen von importierten Daten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Daten in ihrer vollen Ausprägung scriptgesteuert importieren können. Die Daten werden im Rahmen des Imports in eine auswertbare Form überführt und abgespeichert. Es müssen dem Nutzer intuitive

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Werkzeuge (z. B. multiple Filter) zur Auswertung dieser Daten angeboten werden. Der Nutzer muss danach diese Daten bei Bedarf in das System zur Auswertung überführen können.

Randbedingungen Es sind Schnittstellen für die Importe notwendig.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_024: Objektstrukturverwaltung

Ziel Verwalten und Strukturieren von Objekthierarchien

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss hierarchische Gliederungen zur Strukturierung der Objekte mit Raumbezug anlegen, editieren und löschen können. Im folgenden Beispiel stehen die blauen Ordner für Objekttypen und die gelben Symbole für die Objekt mit Raumbezug.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es müssen Objekttypen angelegt sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_025: Verwalten von Objekten mit Raumbezug

Ziel Bearbeiten von Objekten mit Raumbezug zur Sachdatenzuordnung

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss neue Objekte mit Raumbezug anlegen, editieren und löschen können. Neben der Einordnung in eine Objekthierarchie sind Angaben zur Gültigkeit und eine Beschreibung mit Metadaten vorzusehen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Es müssen Objekttypen angelegt sein.

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Komponenten A

Anwendungsfall AF_026: Import von Objekten mit Raumbezug

Ziel Import von Objekten mit Raumbezug aus Dateien

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss interaktiv mehrere Objekte mit Raumbezug aus vorliegenden Dateien inklusive ihrer Metadaten importieren können. Die Objekte müssen in einer strukturierten Form vorliegen. Metadaten müssen OGC-konform vorliegen. Ein Abgleich mit der Geodaten-haltenden Datenbank ist vorzusehen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Die Objekte müssen strukturiert in der Importdatei vorliegen.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_027: Aggregation auf Objekthierarchien

Ziel Aufsummierung von Werten auf der gleichen Objekthierarchiestufe zu einem anderen thematischen Sachverhalt

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Werte frei wählbarer Variablen auf der gleichen Objekthierarchiestufe zu einer anderen Variablen aufsummieren können.

Ein Beispiel ist die Summierung aller 0- bis unter 3-jährigen Kinder mit den 3- bis unter 6-jährigen Kinder zu den 0- bis unter 6-jährigen Kinder eines Ortsteils.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Die Variablen und Objekte müssen definiert und ein Zeitbezug gewählt sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_028: Aggregation über Objekthierarchien

Ziel Objekthierarchieübergreifende Aufsummierung von Variablen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss frei wählbare vorhandene Variablen auf die gleichen Variablen der darüber liegende

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Objekthierarchiestufen automatisch aufsummieren können.

Ein Beispiel ist das Aufsummieren der 3- bis unter 6-jährigen Kinder aller Ortsteile einer Gemeinde zur Gesamtzahl dieser Gemeinde.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Facharbeitsplatz angemeldet sein. Die Variablen und Objekte müssen definiert und ein Zeitbezug gewählt sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_29: Administration von Analysegebieten auf Basis von Geodaten

Ziel Übertragen der Analysegebiete an den KMT zur statistischen Auswertung.

Kurzbeschreibung Die in der Erweiterung definierten Analysegebiete werden mit den zugehörigen Adressen an den KMT übergeben. Damit können diese Gebiete im KMT angelegt bzw. aktualisiert werden. Damit ist auf Basis der Geodaten die Erstellung dynamischer Gebietsgliederung im KMT möglich.

Randbedingungen Die Schnittstelle muss zur Verfügung stehen.

Komponenten A, S1

Anwendungsfall AF_30: Konsistenzprüfung zwischen Geodaten und statistischen Daten

Ziel Sicherstellung der Konsistenz zwischen Geodaten und statistischen Daten

Kurzbeschreibung Vergleich der Analysegebiete und der zugeordneten Adressen in der Geodatenbank mit den entsprechenden Objektebenen in der Datenbank des KMT. Als Ergebnis werden in Berichtsform die Abweichungen in den Datenbeständen gelistet.

Randbedingungen Es muss ein DB Bereich festgelegt werden, in dem diese Daten abgelegt werden.

Komponenten A, S3

Anwendungsfall AF_31: Dynamische Erzeugung von Analysegebieten und statistische

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Auswertung über das Fachportal

Ziel Möglichkeit der individuellen Erzeugung von Analysegebieten und deren statistischen Auswertung im Fachportal

Kurzbeschreibung Über den Map Client werden Funktionen und Algorithmen bereitgestellt, die die Erzeugung von Geometrien erlauben, die als Analysegebiete zur statistischen Auswertung an den KMT übergeben werden können.

Randbedingungen Network-Analyst für AGS für die Bestimmung der Einzugsgebiete.

Komponenten A, B, S5

5.2.4 Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Sachdaten)

Anwendungsfall AF_032: Auswahl und Anzeige von Einzelwerten

Ziel Auswahl und Anzeige von Einzelwerten mit Metadaten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Einzelwerten zu den Variablen auswählen und anzeigen können, die im Fachportal verwaltet werden. Der Einzelwert muss entsprechend des gewählten Zeit- und Objektbezuges mit seinen Metadaten (Eingabe- und Änderungsdatum, Ergebnis welcher Aktion, letzter ändernder Nutzer, etc.) angezeigt werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Werte mit Metadaten müssen vorhanden sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_033: Anzeige der Tabellen

Ziel Anzeige von Wertegruppen als Tabelle

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Werte zu den Variablen und Indikatoren für einen Zeit- und Objektbezug in einer Tabelle anzeigen können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte, Variablen, Indikatoren und Objekte mit Raumbezug vorhanden sein.

Komponenten B

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Anwendungsfall AF_034: Anpassung Tabellenanzeige

Ziel Nutzerspezifische Anpassung der Tabellenanzeige nach Objekten, Themen und Zeitbezug

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Tabellenanzeige nach Objekten, Themen und Zeitbezügen an seine Wünsche anpassen können. Dabei müssen die Variablen und die Indikatoren frei wählbar sein. Die Darstellung muss zwischen Zeitbezug mit mehreren Objekten und Objektbezug mit mehreren Zeitbezügen umschaltbar sein. Wertefreie Zeilen und Spalten sowie wählbare Zeilen und Spalten müssen ausgeblendet werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine Tabellenansicht muss vorhanden sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_035: Definition der Analysegebiete (Desktop / WebGIS)

Ziel Definition der Analysegebiete, die statistisch ausgewertet werden sollen (Konfiguration, Gestaltung der Oberfläche zur Auswahl der Algorithmen)

Kurzbeschreibung Der Nutzer bekommt Funktionen zur Gebietsdefinition angeboten. Optionen:

• Gebietsfindung durch die Abgrenzung beliebiger Polygone

• Gebietsfindung durch die Definition von Polygonen anhand bestehender Flächenobjekte

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B, S1

Anwendungsfall AF_036: Werteanzeige für ausgewählte Objektbezüge

Ziel Anzeige von Einzelwerten oder zusammengefassten Werten für die auf einer Karte ausgewählten Objektbezüge

Kurzbeschreibung Dem Nutzer muss auf der Basis von ausgewählten Objektbezügen nach der Auswahl der angebotenen Variablen, Indikatoren und Zeitbezüge Einzelwerte oder zusammengefasste Werte angezeigt werden.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte, Objekte mit Raumbezug und Zeitbezüge vorhanden sein. Die Objekte mit Raumbezug müssen mit der Fachdatenbank synchronisiert sein.

Komponenten B, S4

Anwendungsfall AF_037: Anzeige voreingestellter Themen für Analysegebiete

Ziel Anzeige voreingestellter Themen (Variablen, Indikatoren) für Analysegebiete

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss mit dieser Funktion die Anzeige voreingestellter Themen für Analysegebiete anfordern können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten B, S4

Anwendungsfall AF_038: Datenbankinhaltskontrolle

Ziel Kontrolle und Anzeige des Datenbankinhaltes

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss den Datenbankinhalt des Fachportals unter verschiedenen Gesichtspunkten kontrollieren können. Eine Auswahl und Kombinationen nach Variablen, Objekttypen und Zeitbezügen sind anzubieten. Die Ergebnisse sollen exportierbar sein.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_039: Plausibilitätsprüfungen

Ziel Plausibilitätskontrolle der Sachdaten des Fachportals

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Möglichkeit einer Plausibilitätskontrolle der thematischen Inhalte des Fachportals haben. Es sind Prüfmethoden zur Kontrolle innerhalb eines Objekttyps und innerhalb der Objekthierarchie zu integrieren. Eine Plausibilitätskontrolle zu nicht erlaubten Merkmalen für Variablen und

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Indikatoren ist zu implementieren.

Es soll geprüft werden können, ob beispielsweise die Summe der Einwohner aller Altersgruppen auf der Gemeinde der Gesamtbevölkerung der Gemeinde entspricht. Ein weiterer Prüffall ist der Vergleich der Summe der Einwohnerzahlen aller Gemeinden mit der Einwohnerzahl des Landkreises. Außerdem sollen generelle Merkmale der Werte geprüft werden können, wie z. B. die Prüfung auf negative und nicht ganzzahlige Einwohnerzahlen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte, Variablen, Indikatoren, Zeit- und Objektbezüge vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_040: Datenbankinformationen

Ziel Abfrage allgemeiner Datenbankinformationen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss allgemeine Informationen zur genutzten Datenbank abfragen können. Es sind sowohl systemrelevante Informationen (z. B. Version) als auch inhaltliche (z. B. Variable-, Indikatoren-, Objektanzahl) Informationen bereit zu stellen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

5.2.5 Anwendungsfälle: Informationsabfrage (Kartendaten)

Anwendungsfall AF_041: Organisation der Analyselayer

Ziel Menügeführte Verwaltung der Analyselayer

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss mit dieser Funktion die Layer der Kartendarstellung interaktiv steuern können. Layer, die mit Sachdaten unterlegt sind, sind zu kennzeichnen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Information zu den Objekthierarchiestufen, für die Fachdaten vorliegen, muss vom KMT an das WebGIS übergeben werden.

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Komponenten A, B, S4, S1

5.2.6 Anwendungsfälle: Suche

Anwendungsfall AF_042: Objektsuche

Ziel Suche nach Objekten mit Raumbezug

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss mit dieser Funktion interaktiv nach Objekten mit Raumbezug des Fachportals nach Name und Kodierung suchen können. Suchergebnisse sollen in Listen zur Auswahl angeboten werden. Eine Autovervoll-ständigungsfunktion ist vorzusehen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Objekte mit Raumbezug müssen vorhanden sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_043: Themensuche

Ziel Suche nach Variablen und Indikatoren

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss interaktiv nach Variablen und Indikatoren nach Bezeichnung und Kodierung suchen können. Suchergebnisse sollen in Listen zur Auswahl angeboten werden. Eine Autovervollständigungsfunktion ist vorzusehen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Variablen und Indikatoren müssen vorhanden sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_044: Metadatensuche

Ziel Suche von internen Metadaten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die internen Metadaten abfragen und durchsuchen können. Die Ergebnisse sollen in einem gesonderten Fenster als Liste zum direkten Aufruf angezeigt werden und exportierbar sein. Die Suche muss als Volltextsuche realisiert werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine

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Metadatenanzeige muss vorhanden sein

Komponenten B

Anwendungsfall AF_045: Fachportaldatenschnittstelle (OGC)

Ziel OGC-konforme Fachportaldatenschnittstelle für Fremdanfragen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss ein Werkzeug zur OGC-konformen Beschreibung und Änderung der Fachportaldaten zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist eine Suchfunktion zu implementieren. Die Daten müssen über die Dienste CSW, WMS und WFS abrufbar sein. Da die im INSPIRE-Kontext bereitzustellenden Daten des Fachportals weder definiert noch die Beschreibung abschließend festgelegt wurde, ist eine Ausprägung der Dienste erst nach Spezifizierungsende der Anforderungen möglich. Denkbar ist beispielsweise die Bereitstellung von Daten zur Bevölkerungsverteilung des Landkreises.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten B

5.2.7 Anwendungsfälle: Einbindung externer Informationen

Anwendungsfall AF_046: Linksammlung

Ziel Zugriff auf eine Linksammlung zu externe Quellen

Kurzbeschreibung Dem Nutzer muss mit dieser Funktion aus einer bereitgestellten editierbaren Liste Verbindungen zu weiteren Fachportalen ermöglicht werden. Die Linksammlung soll außerdem weiterführende Links auf externe allgemeine Informationsquellen enthalten. Zugangsberechtigungen sollen automatisch weitergereicht werden. Beispielsweise kann hier eine Verbindung zum Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit einer integrierten Anmeldung eingerichtet werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine von einem verantwortlichen Benutzer gepflegte fachbezogene Linksammlung muss vorhanden sein.

Komponenten A, B

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Anwendungsfall AF_047: Externe Geodatendienste (Einbindung über die sdi-suite)

Ziel Einbindung von Geodatendiensten externer Fachportale; Nutzung der sdi-suite

Kurzbeschreibung Mit dieser Funktion sollen Geoinformationen aus bekannten externen Fachportalen eingebunden werden (beispielsweise die WebServices des Landesvermessungsamtes Brandenburg etc.). Auf diesen Geodaten und Geodatendiensten sollen Fachdaten des Fachportals präsentiert werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Services-Beschreibungen der externen Fachportale müssen bekannt sein.

Komponenten A, B

5.2.8 Anwendungsfälle: Auswertung

Anwendungsfall AF_048: Zeitreihendarstellung für mehrere Objekte

Ziel Darstellung von Zeitreihenwerten für mehrere Objekte mit Raumbezug in Diagrammform

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss nach der Auswahl von Variablen bzw. Indikatoren und Zeitbezug eine Darstellung von Wertezeitreihen für mehrere Objektbezüge in Diagrammform generieren können. Dabei müssen sowohl Zeiträume, ausgewählte Zeitpunkte als auch eine Objektfilterung möglich sein. Die Diagrammdarstellung muss anpassbar sein und der Darstellung im KMT entsprechen. Das folgende Diagramm zeigt so eine Zeitreihendarstellung für eine Variable und vier Objekte.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Werte, Variablen, Indikatoren und Objekte müssen vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_049: Zeitreihendarstellung für mehrere Variablen bzw. Indikatoren

Ziel Darstellung von Zeitreihenwerten für mehrere Variablen bzw. Indikatoren in Diagrammform

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss nach Auswahl von Objekt- und Zeitbezug eine Darstellung von Wertezeitreihen für mehrere Variablen bzw. Indikatoren generieren können. Dabei müssen sowohl Zeiträume als auch ausgewählte Zeitpunkte möglich sein. Die Diagrammdarstellung muss anpassbar, speicherbar und exportierbar sein und der Darstellung im KMT entsprechen.

Das folgende Diagramm zeigt so eine Zeitreihendarstellung für vier Variablen und ein

Objekt.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Werte, Variablen, Indikatoren und Objekte müssen vorhanden sein.

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Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_050: Berechnung in Tabellen

Ziel Berechnungen in Tabellen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss in der Tabellenanzeige des Fachportals einfache Berechnungen (Summe, Minimum, Maximum, Mittelwert, Anzahl) durchführen können. Die errechneten Werte müssen speicherbar und exportierbar sein.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine Tabellenanzeige muss vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_051: Kartenanalyse nach qualitativen Kriterien

Ziel Qualitative Variablen- und Indiaktorenanalyse mit Kartendarstellung

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Karten mit kombinierten thematischen Aussagen erzeugen können. Dazu müssen Wertebereichen qualitative Kriterien zugeordnet und miteinander verschnitten werden können.

Gebiete gleicher Eigenschaften müssen gleich markiert werden. In der folgenden Karte entsprechen z. B. die Gebiete des Typs 1(gleiche farbliche Einfärbung) Gebieten mit einem „hohen“ Wanderungsverlust und „hoher“ Fluktuation bei einem „hohen“ Ausländeranteil und einer „sehr hohen“ Arbeitslosigkeit.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Variablen und Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekte zugeordnet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_052: Tendenzdarstellung

Ziel Aussagen zu Entwicklungstendenzen von Indikatoren

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Tendenzdarstellungen für jeweils zwei Zeitbezüge je Indikator objekttypgebunden generieren können. Nach Wahl der Indikatoren, des Objekttyps und der beiden Zeitbezüge müssen die berechneten Ergebnisse mit Tendenzpfeilen dokumentiert werden.

Die generelle Gewichtung der Entwicklungsrichtung muss beachtet werden.

Im folgenden Beispiel werden die Entwicklungsrichtungen für die ausgewählten Indikatoren durch die Pfeilrichtung

und die Bewertung der Tendenz über die Farbe der Umrandung dokumentiert. Die Steigerung bei der

Entwicklung der Flächennutzung in der Nordstadt ist negativ zu bewerten, wohingegen die Steigerung von

Sammeln und Recyceln in der Oststadt positiv zu bewerten

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ist.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_053: Zeitreihenvergleiche IST, SOLL, Prognosen

Ziel Vergleich von verschiedenen Zeitreihen für eine Variable bzw. einen Indikator

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss verschiedene Zeitreihen und Schrankenwerte für eine Variable bzw. einen Indikator mit einem Objektbezug in einem Diagramm darstellen können. Es müssen die thematische Zeitreihe sowie zugehörige Grenz-, Zielwert-, und Prognosereihen dargestellt werden. Die Zuordnung einer Trendlinie ist vorzusehen.

Im folgenden Diagramm werden verschiedene Aspekte zu Zeitreihenvergleichen dargestellt.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_054: Indikatorenkombinationen als Karte

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Ziel Kartendarstellung des Benchmarkings von zusammengefassten Indikatorenkombinationen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss mit dieser Funktion ein Gesamtranking für Objektbezüge zu mehreren Indikatoren und einem Zeitbezug durchführen können. Nach Auswahl des Objekttyps und dem Zeitbezug sowie Festlegung der Gewichtung der einzelnen Indikatoren bzw. Indikatorensets müssen die berechneten Werte als Tabelle und Karte angezeigt werden können.

Die folgende Kartendarstellung zeigt das Ergebnis eines Benchmarkings.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekten mit Raumbezug zugeordnet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_055: Indikatorenkombinationen als Netzdiagramm

Ziel Diagrammdarstellung von zusammengefassten Indikatorenkombinationen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die berechneten Benchmarking-Ergebnisse als Netzdiagramm anzeigen können. Die Darstellung muss sowohl für alle Indikatoren zu einem Objekt als auch zu einem Indikator für alle Objekte

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möglich sein und der Darstellung im KMT entsprechen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekte zugeordnet sein. Ein Benchmarking muss berechnet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_056: Vier-Quadranten-Diagramm

Ziel Gegenüberstellung von bis zu 4 Variablen bzw. Indikatoren in einem Vier-Quadranten-Diagramm

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss bis zu 4 Variablen bzw. Indikatoren aus dem Fachportal in einem Vier–Quadranten-Diagramm gegenüberstellen können. Die ersten beiden Variablen bzw. Indikatoren sind horizontal bzw. vertikal anzutragen. Die Variablen bzw. Indikatoren 3 und 4 sind durch die Größe und Farbe im Diagramm zu präsentieren. Die Darstellung muss dem KMT entsprechen.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Variablen und Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekte zugeordnet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_057: Visualisierung Sachdaten auf Karten(WebGIS)

Ziel Darstellung von Informationen zu Variablen bzw. Indikatoren auf Karten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss nach Auswahl der Variablen bzw. Indikatoren, des Zeitbezuges und Objekttyps eine Karte erhalten, in der er die Werte der Variablen bzw. Indikatoren ablesen kann. Die Fachinformationen zur Erstellung der Karte werden aus der Sachdatenbank entnommen und auf der Karte farblich oder als Signatur präsentiert.

Das folgende Bild zeigt zwei grundsätzliche Möglichkeiten einer Kartendarstellung, die zu realisieren sind.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Variablen und Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekte zugeordnet sein.

Komponenten B

Anwendungsfall AF_058: Klassenbildung der Sachdaten für Kartendarstellung

Ziel Klassifizierte Darstellung von Sachdaten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die Möglichkeit haben, die Klassifizierung der Sachdaten für die Kartendarstellung anzupassen. Es sind äquidistante, quantile und benutzerdefinierte Klassifizierungsmöglichkeiten anzubieten. Bei den voreingestellten Klassifizierungen müssen Minimal- und Maximalwert sowie der Farbmittelwert festlegbar sein, während bei der benutzerdefinierten Klassifizierung die Farben frei wählbar sein müssen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte, Variablen und Indikatoren vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_059: Routenberechnung

Ziel Durchführung von Routenberechnungen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss auf der Basis eines Straßenwegenetzes den kürzesten Weg zwischen zwei frei wählbaren Punkten berechnen können. Die errechnete Route soll auf einer Karte angezeigt werden.

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Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_060: Einzugsgebietsberechnung (Desktop und WebGIS)

Ziel Durchführung von Einzugsgebietsberechnungen

Kurzbeschreibung Definition von Einzugsgebieten, die aufgrund bestimmter, vom Nutzer des Fachportals definierbaren, Kriterien gebildet werden. Hier sind die folgenden Varianten denkbar:

• Definitionen, die zu immer gleichen Abgrenzungsmustern führen, etwa die Bildung von konzentrischen Kreisen um einen Zielpunkt (Pufferung). Die Größe der entstehenden Gebiete / Polygone ist dann nur abhängig von der gewählten Entfernung.

• Definitionen, die zu dynamischen Abgrenzungsmustern führen, da die Gebietsfindung auf der Berechnung von Entfernungen in einem routingfähigen Netz basiert.

Der Algorithmus in der Netzwerkanalyse berechnet aufgrund der Entfernungen im Straßen- und Wegenetz eine Matrix, aus der sich die Einzugsbereiche als zusammenhängende Gebiete ergeben, für die angefragte Einrichtung die im Gebiet liegenden Personen am besten versorgt (hier natürlich nur auf das Kriterium Erreichbarkeit bezogen).

Das errechnete Analysegebiet (als Einzugsgebiet) muss auf einer Karte angezeigt werden.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein.

Komponenten A, B

5.2.9 Anwendungsfälle: Ausgabe/Dokumentation

Anwendungsfall AF_061: Einzelwerteausgabe

Ziel Ausgaben Einzelwerte

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Einzelwerte mit allen

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Zusatzinformationen und Metadaten in einer Datei oder die Zwischenablage ausgeben können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Werte vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_062: Wertegruppenausgabe

Ziel Ausgabe von Wertegruppen

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Daten aus der Tabellenanzeige ausgeben können. Neben der Speicherung aller oder ausgewählter Daten in ASCII/CSV-Dateien muss auch die Übergabe an andere Anwendungen über die Zwischenablage möglich sein.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Variablen und Indikatoren müssen mit Werten belegt und Zeiträume sowie Objekte zugeordnet sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_063: Objektausgaben

Ziel Ausgabe von Objekten

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss alle Objekte mit Raumbezug nach Objekttyp in eine Datei ausgeben können. Außerdem muss die Ausgabe der Objekte mit Objekttypen und Zuordnungen im Objektbaum möglich sein.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Objekte und Objekthierarchien vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_064: Ausgabe Variablen- und Indikatorenstruktur

Ziel Ausgabe der Variablen- und Indikatorenstruktur

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss die aktuelle Struktur der Variablen- und Indikatoren in eine Datei ausgeben können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es

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müssen Variablen- und Indikatoren und eine Struktur eingerichtet sein.

Komponenten A

Anwendungsfall AF_065: Datenexportvorlagen

Ziel Erstellen von Vorlagen für wiederkehrende Exporte aus dem Fachportal

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Vorlagen für Datenexporte definieren können, um wiederkehrende Ausspielungen von Daten aus dem Fachportal zu unterstützen. Die Vorlage muss die Objekte mit Raumbezug und Variablen- bzw. Indikatoren enthalten. Der Zeitbezug wird bei der jeweiligen Ausspielung festgelegt.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es Variablen, Indikatoren und Objekte vorhanden sein.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_066: Berichtsausgabe

Ziel Erstellung eines mehrseitigen Berichts mit Ergebnissen aus den Auswertefunktionen des Fachportals

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss einen mehrseitigen Bericht mit Ergebnissen der Auswertefunktionen (Diagramme, Tabellen, Karten) erstellen können. Die Ergebnisse der Auswertefunktionen sollen bei der Berichtserstellung generiert werden. Sie sollen frei angeordnet werden können. Es sollen hierbei Berichte in Standardformaten erstellt werden. Ein Wiederaufruf eines solchen Berichtes muss möglich sein, die Daten der Auswertungen des Berichtes sollen aktualisiert werden können. Der Nutzer soll im Fachportal eine Übersicht sowohl der Berichte als auch der in einem Bericht eingebundenen Auswertungen angezeigt bekommen.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Eine Interaktion mit Office-Produkten muss möglich sein. Die Auswertemodule müssen wahlweise von der Berichtsausgabe angesteuert werden können.

Komponenten A, B

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Anwendungsfall AF_067: Reportausgabe

Ziel Erstellung eines Reports mit Ergebnissen der Auswertefunktionen (Diagramme, Tabellen, Karten, Texte) des Fachportals

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss Elemente der Auswertefunktionen (Diagramme, Tabellen, Karten, Texte) auf einer Dokumentseite frei positionieren können. Die Ausrichtung erfolgt über Drag and Drop. Reportlayouts müssen vordefiniert zur Verfügung gestellt werden können. Vorliegende Reports müssen aktualisiert werden können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Die Auswertemodule müssen wahlweise von der Reportausgabe angesteuert werden können.

Komponenten A, B

Anwendungsfall AF_068: Druckdialog

Ziel Druck von Karten, Tabellen, etc.

Kurzbeschreibung Der Nutzer muss ausgewählte Elemente wie Karten, Legenden, Diagramme, Tabellen auf die Systemdrucker ausgeben können.

Randbedingungen Der Nutzer muss am Fachportal angemeldet sein. Es müssen Ergebnisse generiert worden sein.

Komponenten A, B

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5.3 Beschreibung nichtfunktionaler Anforderungen für die Portallösung

Neben den funktionalen und architekturorientierten Anforderungen an das Fachportal sind nichtfunktionale Anforderungen, auch häufig als Qualitätsanforderungen bezeichnet, aus der Interaktion Mensch und Portal zu erfüllen. Nach ISO/IEC 25000 sind die Hauptqualitätsmerkmale einer Software die Punkte Funktionalität (Functionality), Zuverlässigkeit (Reliability), Benutzbarkeit (Usability), Effizienz (Performance), Änderbarkeit bzw. Wartbarkeit (Supportability) sowie Übertragbarkeit (Portability).

Die konkreten nichtfunktionalen Eigenschaften, die die zu entwickelnde Software haben sollte, werden unter Nutzungsqualität subsumiert. Diese sollte bereits in der Phase der Anforderungsermittlung für die Software auf der Basis von Nutzungsanforderungen festgeschrieben werden. Die Anforderungsermittlung umfasst die Schritte:

• Ansprechpartner ermitteln,

• Problemfeld abgrenzen,

• Umfeld beschreiben,

• Akteure identifizieren und beschreiben,

• Anwendungsfälle identifizieren und beschreiben,

• Anforderungen klären,

• Anforderungen erfassen und

• Prioritäten setzen

Dies erfolgt idealerweise unter frühzeitiger und umfassender Einbeziehung der zukünftigen Hauptbenutzer des Fachportals, da deren Nutzungsanforderungen zum einen Grundlage für die Produktentwicklung sind und zum anderen die Basis für die Prüfung der Nutzungsqualität der fertigen Softwarelösung bilden. Im Rahmen der Abnahme des Systems wird dann die erreichte Nutzungsqualität gegen die Nutzungsanforderungen des Auftraggebers geprüft, wobei der Übereinstimmungsgrad zwischen den festgelegten Nutzungsanforderungen und den festgestellten Eigenschaften des fertigen Produktes festgestellt wird.

Die folgende Tabelle enthält die Zusammenstellung der relevanten nichtfunktionalen Anforderungen (AF) für die oben genannten sechs Hauptqualitätsmerkmale mit ihrer Prioritätsangabe (Hoch/Mittel/Niedrig).

Nr. Beschreibung AF-Nr. Priorität

1. Funktionalität

1 Der Datenzugriff soll nutzerabhängig und räumlich einschränkbar sein.

AF_1-001 H

2 Die spezifizierten Aufgaben sind durch Programmfunktionen zu erfüllen. Die Richtigkeit ist nachzuweisen.

AF_1-002 H

3 Die Weitergabe von Informationen soll als Ausdrucke, HTML und Bilddateien erfolgen können.

AF_1-003 H

DV- u. Fachkonzept für das Fachportal „Demographie, Gesundheit, Jugend, Soziales“

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4 Der Import von Sachdaten ist zu gewährleisten. AF_1-004 H

5 Das Fachportal hat als integraler Bestandteil der IT des Landkreises Oberhavel die hier geltenden Sicherheitsrichtlinien einzuhalten.

AF_1-005 H

6 Die Sicherheitsanforderungen aus dem Konzept zum Aufbau eines Infrastrukturknotens sollen für das Fachportal gelten.

AF_1-006 H

7 Die gesetzlichen Bestimmungen und Normen zum Aufbau der GDI sind einzuhalten.

AF_1-007 H

2. Zuverlässigkeit

1 Die Software soll die festgelegten Testszenarien ohne Versagensfall absolvieren.

AF_2-001 H

3. Benutzbarkeit

1 Die Benutzeroberflächen sollen soweit möglich für die Browser identisch aussehen.

AF_3-001 H

2 Alle Schaltflächen und Werkzeuge sind mit Hinweisen zur Benutzung zu hinterlegen.

AF_3-002 H

3 Die Festlegungen der DIN EN ISO 9241, Teil 8 bis 17, sind soweit möglich, einzuhalten.

AF_3-003 H

4 Die Festlegungen der DIN ISO9241, Teil 171- Zugänglichkeit von Software, sind, soweit möglich, einzuhalten.

AF_3-004 H

5 Das Fachportal soll, soweit möglich, die Anforderungen und Bedingungen der „Brandenburgische Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung – BbgBITV(2004)“ erfüllen.

AF_3-005 H

4. Effizienz

1 Die Antwortzeit auf eine Suchdienstanfrage soll maximal 3 Sekunden betragen.

AF_4-001 H

2 Die Antwortzeit auf eine Darstellungsdienstabfrage soll maximal 5 Sekunden betragen.

AF_4-002 H

3 Die Kapazität des Systems soll mindestens die Bearbeitung von 30 parallelen Suchdienstanfragen je Sekunde erlauben.

AF_4-003 H

4 Die Kapazität des Systems soll mindestens die Bearbeitung von 20 parallelen Darstellungsdienstanfragen je Sekunde erlauben.

AF_4-004 H

5. Änderbarkeit

1 Die Softwareprodukte sollen modular aufgebaut sein. AF_5-001 M

2 Die Support- und Reaktionszeiten für Serviceleistungen sollen vereinbart werden.

AF_5-002 M

6. Übertragbarkeit

1 Die Weblösung soll mindestens die Browser MS Internet Explorer und Mozilla Firefox unterstützen.

AF_6-001 H

2 Die Softwareprodukte sollen mindestens Windows XP und Windows 7 als Clientbetriebssysteme unterstützen.

AF_6-002 H

3 Die Geodatenbereitstellung soll auch als OGC-Services erfolgen.

AF_6-003 H

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Im Anhang V werden die gesetzlichen und normativen Rahmenbedingungen beschrieben, die Auswirkungen auf die Festlegung der Nutzungsqualität haben. Dort wird die Herleitung der einzelnen Anforderungen aus ihrem jeweiligen Kontext dargestellt.

5.4 Zielsetzungen aus Sicht INSPIRE und des Sollkonzepts GDI-BB

Im Folgenden werden die internationalen und nationalen Anforderungen von EU, Bund und Land sowie die Auswirkungen der technischen und inhaltlichen Vorgaben auf das Fachportal dargestellt. Basis sind die INSPIRE-Richtlinie 2007/2/EG mit ihren Anhängen, das Geodatenzugangsgesetz Deutschland, das Brandenburgische Geodateninfrastruktur-gesetz, das Geodatenzugangsgesetz Berlin sowie der Masterplan GDI-BE/BB. Die technischen Rahmenbedingen werden durch die INSPIRE-Durchführungsbestimmungen und Umsetzungsanleitungen, die Standards von ISO und OGC, das Architekturkonzept GDI-DE und den Infrastrukturknotenkonzept Oberhavel definiert.

Für das Fachportal gelten die Grundsätze des Konzeptes zum Aufbau eines Infrastrukturknotens bei der Kreisverwaltung Oberhavel, Version 1.0 vom 11.09.2009, die – wie oben bereits erwähnt – den technischen Rahmen für die Integration des Fachportals bilden. Es gelten alle dort getroffenen Festlegungen bzw. Empfehlungen bezüglich der zu nutzenden Technologien und Standards (z. B. ISO, OGC) sowie der Durchführungsbestimmungen zu INSPIRE.

Zielsetzung ist zum einen eine Zusammenstellung der technischen Anforderungen an das Fachportal, um die Einbindung in die übergeordneten Geodateninfrastrukturen zu sichern, und zum anderen der Abgleich zwischen den inhaltlichen Vorgaben der INSPIRE-Anhänge und den vorhandenen bzw. als Bedarf erfassten Geodatenbestände im Landkreis.

5.4.1 Technische Vorgaben

Geodaten und Geodatendienste werden mit Metadaten beschrieben, um deren Recherchierbarkeit, Bewertbarkeit und damit letztendlich die Nutzung zu ermöglichen. Das dafür entwickelte INSPIRE-Metadatenprofil wurde unter Beachtung der Festlegungen der GDI-DE in das Berlin/Brandenburgisches Metadatenprofil integriert und entsprechend der Besonderheiten präzisiert. Es wird empfohlen, die Beschreibung der Geodaten, Geodatendienste und Applikationen des Fachportals Oberhavel mit Metadaten nach diesen Empfehlungen durchzuführen und technisch zu unterstützen. Eine detaillierte Darstellung der technischen Vorgaben zum Aufbau und zur Nutzung der Elemente der Metadatenprofile sowie der Datenqualitätsanforderungen erfolgt im Anhang V.

Kommunale Partner werden über den Infrastrukturknoten auf Metadaten, Fachportale und Dienste zugreifen. Er wird auch Werkzeuge bereitstellen, die das Editieren „featurebasierter“ Geodaten als Webanwendung ermöglichen. Die folgenden Funktionen stehen damit auch dem Fachportal grundsätzlich zur Verfügung:

• Visualisierung von Kartendiensten (WMS, WFS, ArcGIS Server Map Services),

• Unterstützung von Punkt-, Linien-, und Polygonobjekten,

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• Hinzufügen, Löschen, Verschieben einzelner Geoobjekte,

• Hinzufügen, Entfernen, Verschieben einzelner Stützpunkte,

• Modifizieren der Sachdaten.

Mit der Integration des Fachportals können und sollen die folgenden Dienste des Infrastrukturknotens genutzt werden.

• ArcGIS Server Map Service

• ArcGIS Server Geoprocessing Service

• OGC Web Map Service (WMS)

• OGC Web Feature Service (WFS)

• OGC Web Feature Service - Transactional (WFS-T)

• OGC Catalogue Service (CSW)

• ETL Service

Die Steuerung des Zugriffs auf die geschützten und öffentlichen Dienste erfolgt über einen zentralen Authentifizierungs- und Autorisierungsdienst der Sicherheitskomponenten des Infrastrukturknotens.

5.4.2 Geoinformationen nach INSPIRE Richtlinie, Annex III

In der INSPIRE-Richtlinie werden die Inhalte der Themenfelder des Fachportals wie folgt definiert:

(5) Gesundheit und Sicherheit:

• Geografische Verteilung verstärkt auftretender pathologischer Befunde (Allergien,

Krebserkrankungen, Erkrankungen der Atemwege usw.),

• Informationen über Auswirkungen auf die Gesundheit (Biomarker, Rückgang der

Fruchtbarkeit, Epidemien),

• Informationen über Auswirkungen auf das Wohlbefinden (Ermüdung, Stress usw.) der

Menschen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umweltqualität

(Luftverschmutzung, Chemikalien, Abbau der Ozonschicht, Lärm usw.) oder

• Informationen über Auswirkungen in mittelbarem Zusammenhang mit der

Umweltqualität (Nahrung, genetisch veränderte Organismen usw.).

(6) Versorgung und staatliche Dienste:

• Versorgungseinrichtungen wie Abwasser- und Abfallentsorgung, Energieversorgung

und Wasserversorgung,

• staatliche Verwaltungs- und Sozialdienste wie öffentliche Verwaltung,

Katastrophenschutz, Schulen und Krankenhäuser.

(10) Verteilung der Bevölkerung – Demografie

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• Geografische Verteilung der Bevölkerung, einschließlich Bevölkerungsmerkmalen und

Tätigkeitsebenen, zusammengefasst nach Gitter, Region, Verwaltungseinheit oder

sonstigen analytischen Einheiten.

Aktuell werden allerdings erst die thematischen Arbeitsgruppen zum Entwurf der konkreten Datenspezifikation des Anhangs III der INSPIRE-Richtlinie gebildet, so dass ein Abgleich zwischen den laut INSPIRE geforderten Geodaten und den vorhandenen bzw. als Bedarf identifizierten Geodaten nicht möglich ist. Das muss nachgeholt werden, wenn die entsprechenden Spezifikationen vorliegen.

Geplant ist laut INSPIRE, dass die Datenspezifikation im Mai 2012 verabschiedet wird. Daraus ergibt sich, dass neu erhobene oder aktualisierte Daten, die unter den Anhang III fallen, bis zum Januar 2015 und bereits vorhandene Daten bis zum Mai 2019 bereitzustellen sind. Da die INSPIRE-Richtlinie keine Erfassung von neuen Geodaten fordert, ist davon auszugehen, dass die bereits jetzt in den Ämtern des Landkreises erfassten und gepflegten Datenbestände die Basisdatenbestände zu den drei im Fachportal zu führenden oben genannten Themenfeldern darstellen.

Eine Reihe von Daten im Landkreis fallen unter die INSPIRE-Richtlinie. Es gibt außerdem einige, zum Teil langjährig erhobene Geodatensätze auf der Basis von eingeführten Indikatorenkatalogen bei verschiedenen Behörden des Landes, die ihrerseits auch auf dem Berichtswesen der Landkreise als originärer Datenherr beruhen. Umfangreiche Datenbestände werden zum Beispiel vom Landesamt für Bauen und Verkehr (Indikatorenkatalog zum Stadtumbaumonitoring im Land Brandenburg) und vom Landesamt für Soziales und Versorgung Brandenburg (Kernindikatorensatz der Gesundheitsplattform) geführt. Allen diesen Ansätzen ist gemein, dass sie aus den oben angeführten Gründen nicht INSPIRE-konform beschrieben und erfasst sind. Die originären Geodaten müssen aber perspektivisch im Fachportal berücksichtigt und nach ihrer Identifikation so aufbereitet werden, dass sie den Spezifikationen von INSPIRE in der Lesart des GDI-BE/BB-Profils entsprechen. Unabhängig vom oben beschriebenen Bearbeitungsstand sind die darzustellenden Geoinformationen im Fachportal von den Fragestellungen der zu untersuchenden Themenfeldern abhängig. Sie sind entsprechend der Sachdatenlage und den aktuellen Aufgabenstellungen des Landkreises zu definieren.

Das Fachportal muss die flexible Zusammenstellung neuer Geodatenkombinationen sichern. Wichtige Einteilungen sind:

• Administrative Einteilungen (Land, Landkreis, Gemeinden, Ortsteile, Ämter etc. bis

zur Adressebene),

• statistische Einteilungen (statistische Bezirke, etc.),

• thematische Einteilungen (Planungsräume, Sozialräume, Schulbezirke,

Mikroterritorien etc.) und

• Sonstige Einteilung (Förderregionen (NUTS BB Nord/Ost und Süd/West); Regionale

Wachstumskerne; innerer und äußerer Verflechtungsraum etc.).

Die zugehörigen Sachinformationen können aus unterschiedlichsten Quellen stammen. Zusätzlich zu den identifizierten Datenquellen aus der Ist-Analyse kann als Verzeichnis weiterer zur Verfügung stehender Datenbestände auf den umfangreichen Datenkatalog

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des Konzeptes für das Fachportal „Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz“ zurückgegriffen werden.

Bei der Realisierung des Fachportals ist zu sichern, dass alle festgelegten internen und externen Quellen zur Datengewinnung für die definierten Themenfelder genutzt werden können und eine INSPIRE-konforme Beschreibung der Ergebnisse des Fachportals möglich ist.

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6 DV-Konzept – Technische Lösung und Komponenten des Fachportals

Für das Fachportal „Soziodemografie“ hat sich klar herausgestellt, dass die Anforderungen an die Funktionalität grundsätzlich für das Berichtswesen und die ETL-Prozesse ausgerichtet sein müssen. Hier gibt es sicherlich Abstufungen an die konkreten Analyse- und Auswertefunktionen in Hinblick auf die thematischen Inhalte, gesetzlichen Vorgaben und Zugriffsrechten.

Der Aufwand für die Erstellung des Fachportals liegt in erster Linie in der Entwicklung der ETL-Komponenten und den Analyse- und Auswertefunktionen. Die Aufwände für die Digitalisierung und Harmonisierung von Geodaten sind wesentlich geringer. Dies liegt daran, dass die Sachdaten aus vorhandenen Systemen übernommen und nicht neu erfasst werden müssen. Anschließend muss dann (nur noch) die räumliche Zuordnung stattfinden.

Gemäß dem dargelegten Data Warehouse Konzept ergeben sich folgende technischen Anforderungen (siehe Abb. 6.1: Verfahrens- und Komponentenübersicht für das Fachportal „Soziodemografie“).

1. Anpassung des Facharbeitsplatzes zur Datenaufbereitung und Vorbereitung der Analysen und Auswertungen. (Fachportal „ready“)

2. Erstellung des Fachportals als Berichtsplattform für Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürger. (Fachportal „Soziodemografie“)

3. Bereitstellung der Metadaten und GeoWebDienste. (über den Infrastrukturknoten des Landkreises Oberhavel)

Im Folgenden werden die technischen Lösungen und Komponenten näher spezifiziert. Der Bedarf an Geodaten wird in Anlage 1 dargelegt.

Entsprechend der Präzisierung der Aufgabenstellung gliedert sich die Erstellung des Fachportals in die notwendigen Anpassungen zur Datenaufbereitung und -bereitstellung („Fachportal ready“) und der Erstellung der Portallösung

Die Anpassungen und Entwicklungen sind:

- Erweiterung „Soziodemografie“ für GIS-Client

- Schaffung von Extraktionsschnittstellen

- Schaffung von Transformationsroutinen

- Schaffung von Importschnittstellen

- Erstellung eines Datenmodells

- Erstellung der Analyse- und Auswertefunktionen

- Erstellung des Frame und Integration der Komponenten

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- Erstellung User- and Ressourcemanagement (URM) mit Integration des LDAP und sdi.suite

- Bereitstellung von Geodiensten und Metadaten im Infrastrukturknoten

Außerdem wird dieses Gesamtpaket um die Funktionalitäten des Network Analyst, Geostatistical Analyst und um die notwendigen Schnittstellen aus den Fachverfahren erweitert.

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Abb. 6.1: Verfahrens- und Komponentenübersicht für das Fachportal „Soziodemografie“

Datenquellen und

Anwendungen

(Geo-)Data-Warehouse

ETL-Prozesse

Analysen

AfS BA Open

Prosoz

Octo-ware

Export-schnittstellen

n

Extraktions-bestand

Transformations-routinen

+ ArcGIS

Erweiterung

MySQL

(KREISmonitor)

Import-schnittstellen

Karten Komponente

ArcSDE

ArcGIS Server

Data Warehouse Komponente

Meso Prosoz14 MBJS Schule

EBR

Fachportal „ready“

Fachportal

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6.1 Fachportal „ready“

Basis für das Fachportal ist die Bereitstellung der notwendigen Daten (Variablen, Indikatoren und Geometrien). Diese müssen aus den vorhandenen Anwendungen und Datenbeständen extrahiert. Hierzu ist zu ermittelten, welche Extraktionsmöglichkeiten jede Anwendung bzw. jeder Datenbestand hat. Anschließend sind die Extraktionsdaten in das Zieldatenmodell und -format zu transformieren. In Abhängigkeit des Extraktionsdatenbestandes sind verschiedene syntaktische und semantische Transformationsroutinen notwendig. Der transformierte Datenbestand wird in den Zieldatenbestand des Data Warehouse geladen.

Als Quellen für die Datenbereitstellung werden sowohl interne als auch externe Einrichtungen aufgeführt, für die Vereinbarungen und Strukturen zum Fachdatenaustausch mit dem Fachportal getroffen werden müssen. Die folgende Tabelle stellt die Datenquellen (Anwendungen und Datenbestände), die derzeit vorhandenen Übergabeformen und die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung des Fachdatenaustausches zusammen.

Tabelle 6-1 – Übersicht zu den Anwendungen und Datenquellen

Nr. Quelle Form Maßnahme

analoge Fachdaten

1 Schulen analog Vereinbarung zur digitalen Übernahme treffen

2 EBR (Beratung) analog Vereinbarung zur digitalen Übernahme treffen

3 Landesamt für Soziales analog Vereinbarung zur digitalen Übernahme treffen

4 Verschiedene Quellen analog Vereinbarung zur digitalen Übernahme treffen

digitale Fachdaten aus Standard-Office-Anwendungen

5 Bundesagentur für Arbeit Excel Übernahmeregel vereinbaren

6 Ministerium für Bildung Excel Übernahmeregel vereinbaren

7 Amt für Statistik Excel Übernahmeregel vereinbaren

digitale Fachdaten aus Fachverfahren

8 FB Soziales/ Grundsicherung

Open/PROSOZ Übernahmeregel vereinbaren, ggf. XML

9 FB Gesundheit Octoware Übernahmeregel vereinbaren, ggf. XML

10 Einwohnermeldeämter MESO Übernahmeregel vereinbaren, ggf. Web Service nutzen

11 Allgemeiner Sozialer Dienst PROSOZ 14 Übernahmeregel vereinbaren, ggf. XML

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Die Analyse der Ausgangssituation im Landkreis Oberhavel ergab, dass die folgenden Fachbereiche entsprechend der betrachteten thematischen Ausrichtung des Fachportals Daten bereitstellen:

• Fachbereich Soziales

• Fachbereich Grundsicherung

• Fachbereich Gesundheit

• Fachbereich Bildung

• Fachbereich Jugend

Diese Fachbereiche verfügen derzeit über die folgenden speziellen Anwendungen zur Erfüllung ihrer Aufgabenstellungen (siehe auch Kapitel 5):

• OPEN/PROSOZ (PROSOZ Herten GmbH) • PROSOZ 14 (PROSOZ Herten GmbH) • Octoware (easy-soft GmbH Dresden) • MESO (HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH); geplant

Neben dieser Spezialsoftware werden auch Standard-Office-Anwendungen, wie beispielsweise MS-Excel, genutzt.

Die für das Fachportal notwendige Fachdatenbasis wurde im Einzelnen in einer umfangreichen abgestimmten Variablen-Liste erfasst (siehe Anhang III). Sie enthält neben den digital vorliegenden Fachdaten auch die analog zur Verfügung stehenden Informationen, die in das Fachportal integriert werden sollen. Dadurch sind drei Gruppen von Fachdaten nach ihrer Verfügbarkeitsform identifizierbar:

• analoge Fachdaten • digitale Fachdaten aus Standard-Office-Anwendungen • digitale Fachdaten aus Fachverfahren

Entsprechend der vorhandenen Übergabeformen werden die im Folgenden beschriebenen Verfahrensweisen zum Datenaustausch vorgeschlagen. Im Rahmen der Realisierung ist die Umsetzung der durchzuführenden Maßnahmen zur Sicherung der digitalen Fachdatenbereitstellung von den beteiligten Institutionen und Fachverfahren sicherzustellen. Als Importvorschrift wird das im ETL-Prozess definierte Übernahmeverfahren für die entsprechenden strukturiert vorliegenden Daten im Fachportal bezeichnet.

Analoge Fachdaten

Für die analog zur Verfügung gestellten Daten sollte mit den Datenlieferanten, soweit möglich, eine digitale Datenbereitstellung vereinbart werden. Oft wird wahrscheinlich schon eine Übergabevereinbarung zu den digitalen Grundlagen der analog übergebenen Berichte und Tabellen hilfreich sein. Vorgeschlagen wird der folgende Verfahrensweg für die derzeitig analog liefernden Datenquellen:

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1. Ansprache der Datenlieferanten auf die Möglichkeit der Lieferung der Fachdaten in

digitaler Form,

2. Wenn eine digitale Lieferung möglich ist - Abschluss einer Vereinbarung zur Form der

Datenübergabe, möglichst in einem Standardformat, z. B. MS-Excel, CSV, XML oder

ASCII,

3. Transformation der Daten ins Zieldatenmodell (semantisch und syntaktisch),

4. Erstellung einer Importvorschrift im Fachportal zur automatisierten Übernahme der

Daten.

Als digitale Vorlage für die Datenlieferanten zur Strukturierung der Eingabedaten werden zwei mögliche Strukturen vorgeschlagen. Gemeinsam ist den Formaten, dass die Informationen zu gleichen Variablen in gleichen Spalten angeordnet werden. Solche Formate können von den meisten Software-Anwendungen als so genannte „CSV“- Dateien oder im MS-Excel-Format ausgegeben werden.

Entsprechend der Aufgabenstellung des Fachportals, auswertefähige Datenreihen und Übersichten zu erzeugen, muss eine Importdatenstruktur erstellt werden, bei der jedem Wert einer Variablen ein Zeit- und ein Ortsbezug zugeordnet wird. Voraussetzung für die beiden Varianten ist das Vorhandensein der folgenden Spalten in der zu importierenden Datei:

Spaltentitel Beschreibung Format

Variable Bezeichnung oder Kürzel der Variablen alphanumerisch

Objektbezug Objektbezeichnung bzw. Identifier des zugehörigen Objektes

alphanumerisch

Zeitbezug Stichtag bzw. Datum der Erhebung Datum (dd.mm.jjjj)

Wert Zahlenwert der Variablen Zahl

Die Aufbereitung der Daten sollte für die Übernahme in das Fachportal in Zeilen- und Spaltenform nach einer der beiden Varianten angeordnet werden.

Variante 1:

Objektbezug Variable (Kürzel) Wert Stichtag

Adresse 1 Einwohner, gesamt (EWg) 15 31.12.2009

Adresse 2 Einwohner, männlich (EWm) 7 31.12.2008

Adresse 3 Einwohner, weiblich (EWw) 8 30.09.2009

Gemeinde 1 Einwohner, 0 bis unter 3 Jahre (EWg0u3)

6123 31.03.2009

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Eine Ausspielung der Datei als CSV-Datei könnte die folgende Form haben:

Objektbezug; Variable; Wert; Stichtag

Adresse 1; EWg;15;31.12.2009

Adresse 2; EWm;7;31.12.2008

Adresse 3; Eww;8; 30.09.2009

Gemeinde 1; EWg0u3;6123; 31.03.2009

Bei dieser Variante wird je Zeile jeder Variablen ein Wert sowie ein Zeit- und Ortsbezug zugeordnet. Die Anzahl der Zeilen ist nicht begrenzt. Mit der entsprechenden Importvorschrift kann der Nutzer dieser Datei dann selbstständig importieren.

Variante 2:

Variable 1 Variable 2 Variable 3 Variable 4

Objektbezug Zeitbezug EWg EWm EWw EWg0u3

Adresse 1 31.12.2009 15 8 7 3

Adresse 2 31.12.2008 21 7 14 6

Adresse 3 30.09.2009 17 9 8 4

Gemeinde 1 31.03.2009 51303 23147 28156 6123

Eine Ausspielung der Datei als CSV-Datei könnte die folgende Form haben:

Objektbezug;Zeitbezug;Ewg;Ewm;Eww;EWg0u3

Adresse 1;31.12.2009;15;8;7;3

Adresse 2;31.12.2008;21,7,14,6

Adresse 3;30.09.2009;17;9;8;4

Gemeinde 1;31.03.2009;51303;23147;28156;6123

Bei dieser Variante sind je Zeile vier Werte je Objektbezug zu einem Zeitbezug enthalten. Die Zuordnung der Werte zur Variablen erfolgt über die Spaltenüberschrift. Die Anzahl der Variablenspalten und der Objektbezugszeilen ist nicht begrenzt. Mit der entsprechenden Importvorschrift kann der Nutzer dieser Datei dann selbstständig importieren.

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Entsprechend der Variablenliste sind bereits viele analoge Daten in die Fachdatenbank des KMT aufgenommen worden. Zur Übernahme weiterer Datenbestände, die sich vielleicht aus Sicht der Sozialraumanalyse und zur Vervollständigung der Auswertung von analogen Berichten und Listen ergibt, ist im Kostenplan eine Position vorgesehen. Hier wird von einem Zeitbedarf von etwa 10 Stunden zur Auswertung und Eingabe der Daten eines Berichtes pro Jahr ausgegangen. Zum Herausarbeiten einer Zeitreihe wird die Bereitstellung der Daten rückwirkend für 5 Jahre angenommen.

Office-Formate

Bei den Office-Formaten handelt es sich in der Regel um MS-Excel-Dateien. Dieses Format steht auch zur Verfügung, falls die angedachte OpenOffice-Anwendung im Landkreis zum Tragen kommt, da auch hiermit Excel-Dateien erzeugt werden können.

Bei den beiden externen Behörden (Tabelle 1: Zeile 5 und 6) sollten die Punkte 3 und 4 der oben beschriebenen Verfahrensweise angewendet werden. Für die bis jetzt zur Verfügung gestellten Excel-Formate sollte bei der Realisierung geprüft werden, inwieweit die Struktur mit einer Importvorschrift ausgewertet werden kann, da die Einflussnahme auf die Struktur selbst als gering einzuschätzen ist. Ist die Erstellung entsprechend der Variablenliste möglich und die Formatstabilität gegeben, kann wie oben beschrieben verfahren werden.

OPEN/PROSOZ

Mit dem Programmpaket OPEN/PROSOZ wird ein großer Teil der Fachdaten für die Fachbereiche Grundsicherung und Soziales erzeugt und bearbeitet. Zur Übernahme der Fachdaten stehen nach Untersuchung des Systems und der Arbeitsweise der Fachbereiche mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die erste Möglichkeit ist der Export der gewünschten Daten im MS-Excel-Format direkt aus OPEN/PROSOZ mit einem hohen Nachbearbeitungsaufwand. Da diese direkte Ausgabe nicht den Anforderungen der Nutzer bezüglich der Flexibilität und Auswertefähigkeiten entsprach, hat der Fachbereich das Auswertesystem OPEN\Controlling für die Analyse des Fallbestandes erworben, das direkt auf die OPEN/PROSOZ-Datenbank aufsetzt. Mit dieser zweiten Möglichkeit, die die Datenbankabfragen in Form von Filtern bzw. speicherbaren Filterprofilen zusammenstellt, verwaltet und auswertet, können MS-Excel-Dateien exportiert werden, die den Anforderungen der Nutzer entsprechen.

Nach Information des Programmherstellers ist das OPEN\Controlling in der Lage, diese Filterprofile auch für eine parametrisierte Abfrage durch ein Fremdprogramm zur Verfügung zu stellen. Nach Übergabe eines Zeitbezuges liefert das Programm eine MS-Excel-Datei mit den gewünschten Angaben. Aus diesen Möglichkeiten ergibt sich eine dritte Verfahrensweise zur Datenübernahme in das Fachportal, die als Vorzugsvariante empfohlen wird:

1. Die Abfragefilter werden entsprechend den Anforderungen des Fachportals

(Variablenliste) in OPEN\Controlling vorbereitet und als Profil gespeichert.

a. Die Filter werden Teil einer Fachportalimportvorschrift.

2. Der Nutzer startet für die Übernahme der Fachdaten aus OPEN/PROSOZ die

Importvorschrift im Fachportal.

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a. Die Abfrage wird an OPEN\Controlling weiter gereicht.

b. Open\Controlling führt die Abfrage aus und generiert die MS-Excel-Datei, die

an einem definierten Ort abgelegt wird.

c. Die Fachdaten werden aus dieser MS-Excel-Datei nach den Maßgaben der

Importvorschrift in das Fachportal importiert.

Durch diese Verfahrensweise muss der Nutzer des Fachportals keine andere Software bedienen können, definierte Zugangsbedingungen liegen vor und die Fachportalumgebung wird nicht verlassen.

Als perspektivische Möglichkeit soll im nächsten Jahr laut Aussage des E-Government-Koordinators vom April dieses Jahres die von PROSOZ Herten bereitgestellte Business Intelligence Suite PROSOZ KRISTALL für Auswertungen und Analysen von Sozialdaten in der Landkreisverwaltung eingeführt werden. Dieses System befindet sich derzeit noch in einer Pilotphase, soll aber nach Auskunft des Programmherstellers strukturierte Exportschnittstellen bereitstellen, über die durch angepasste Importvorschriften durch das Fachportal auf den Datenbestand von PROSOZ zugegriffen werden kann. Da noch nicht abzusehen ist, wann die Inbetriebnahme dieses System erfolgen kann, wird bis dahin die Variante OPEN\Controlling mit Importvorschrift Fachportal empfohlen.

PROSOZ 14

Mit dem Programmpaket PROSOZ 14 werden die u. a. Fachdaten des Sozialen Dienstes und der Jugendhilfe vom Fachbereich Jugend bearbeitet. Nach Information des Programmherstellers stehen neben der bereits praktizierten Datenübergabe mit MS-Excel, die wie oben beschrieben über digitale Vorlagen strukturiert und organisiert werden muss, vom Grunde her zwei weitere Möglichkeiten eines Datenaustausches zur Verfügung. Die erste Möglichkeit besteht in der Nutzung des zentralen Auswertewerkzeuges MIS (Management Information System), welches durch das System bereitgestellt wird. Mit diesem Tool werden SQL-Abfragen auf die PROSOZ 14-Datenbank erzeugt, die als wiederabrufbare Profile gespeichert werden können. Die Ergebnisse dieser Abfragen können als MS-Excel-Dateien ausgegeben werden. Die zweite Möglichkeit besteht darin, die PROSOZ 14-Datenbank direkt über SQL-Abfragen anzusprechen. Die dazu notwendigen SQL-Profile könnten durch den Programmhersteller generiert und dann direkt durch ein Fremdprogramm mit den entsprechenden Berechtigungen auf der Datenbank laufen gelassen werden. Diese Vorgehensweise könnte bis zur Echtzeitabfrage ausgebaut werden.

Aus diesen Möglichkeiten ergibt sich die folgende Verfahrensweise, die als Vorzugsvariante empfohlen wird:

1. Die Abfragefilter (SQL-Statements) werden entsprechend der Anforderungen des

Fachportals (Variablenliste) in PROSOZ 14 vorbereitet und als Profil gespeichert.

a. Die SQL-Statements werden Teil einer Fachportalimportvorschrift.

2. Der Nutzer startet für die Übernahme der Fachdaten aus der PROSOZ 14-

Datenbank die Importvorschrift im Fachportal.

a. Die Abfrage wird direkt auf der PROSOZ 14-Datenbank ausgeführt.

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b. Die Fachdaten werden aus dem Abfrageergebnis nach den Maßgaben der

Importvorschrift in das Fachportal importiert.

Durch diese Verfahrensweise muss der Nutzer des Fachportals keine andere Software bedienen können, definierte Zugangsbedingungen liegen vor und die Fachportalumgebung wird nicht verlassen.

Octoware

Mit dem Programmsystem Octoware werden die Fachdaten des Bereiches Gesundheit für den Landkreis bearbeitet. Nach Information des Programmherstellers steht neben der bereits jetzt praktizierten Datenübergabe mit MS-Excel, die, wie oben beschrieben, über digitale Vorlagen strukturiert und organisiert werden muss, die Möglichkeit des Datenaustausches durch einen konfigurierbaren Exportvorgang seitens Octoware zur Verfügung. Dabei wird der gewünschte Datenfilter definiert und der Speicherort der Exportdatei (XML bzw. Excel) festgelegt. Beim Start des Programmes wird dann nach einer notwendigen Bestätigung durch einen berechtigten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die angelegte Datei zur Aktualisierung mit neuen Daten angeboten. Diese Datei könnte dann zu festgelegten Zeitbezügen durch eine Importvorschrift des Fachportals abgeholt und automatisch importiert werden. Prinzipiell wäre es laut Hersteller auch möglich, durch die programmtechnische Umsetzung von so genannten Aktionsrechten einen direkten Zugriff auf die Octoware-Datenbank zu gestatten. Diese Möglichkeit wurde aber mangels Anforderung seitens der Nutzer und sehr starker datenschutzrechtlicher Bedenken bis jetzt noch nicht umgesetzt.

Im Ergebnis der oben ausgeführten Möglichkeiten wird deshalb die folgende Verfahrensweise als Vorzugsvariante empfohlen:

1. Die Abfragefilter werden entsprechend der Anforderungen des Fachportals

(Variablenliste) in Octoware vorbereitet und als Filter gespeichert.

2. Der Speicherort der XML- oder Excel-Ergebnisdatei wird festgeschrieben und dem

Fachportal erreichbar bekannt gegeben.

3. Der Nutzer startet für die Übernahme der Fachdaten die Importvorschrift im

Fachportal für diese Octoware-Exportdatei.

a. Die Fachdaten werden aus dem Abfrageergebnis nach den Maßgaben der

Importvorschrift aus den XML-Daten in das Fachportal importiert.

Durch diese Verfahrensweise muss der Nutzer des Fachportals keine andere Software bedienen können, definierte Zugangsbedingungen liegen vor und die Fachportalumgebung wird nicht verlassen.

MESO

Mit dem Programmsystem MESO werden die Einwohnermeldedaten bei den Meldeämtern der kreisangehörigen Gemeinden geführt. Da das Programmsystem flächendeckend eingesetzt wird, bestehen sehr gute Voraussetzungen für den automatisierten Datenaustausch für ausgewählte Fachdaten mit dem Fachportal. Als derzeit genutzte Datenaustauschmöglichkeit wird das MS-Excel- bzw. ASCII-CSV-Format genutzt, in die

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ausgewählte Datensätze auf Anforderung exportiert werden. Zur Sicherung der ungehinderten Datenübergabe sind digitale Importvorlagen entsprechend der oben beschriebenen Verfahrensweise mit den Meldeämtern zu vereinbaren und einzuhalten. Als fortgeschrittene Verfahrensweise wird die Nutzung der MESO-Web-Services auf Basis des IRIS-Application-Servers empfohlen. Dieser Server ist eine Ausführungsumgebung für Services, die beispielsweise auch die Verarbeitung der XMeld-Nachrichten absichern und deshalb in den Meldebehörden vorhanden sind. Er ist gleichfalls Grundlage der MESO-Intranet-Auskunft (MIA), die automatisierte Abfragen an die Melderegister realisiert und dafür WebServices enthält. Durch die Nutzung dieser MESO-internen Dienste werden sowohl den datenschutzrechtlichen Anforderungen als auch der Steuerung von Zugriffsberechtigungen und der Protokollierung Rechnung getragen.

Die Bereitstellung von Bevölkerungsdaten ist eine generelle Voraussetzung für fast alle Fachverfahren. Wir gehen davon aus, dass dieser Prozess in Zukunft auch zur Entlastung der Meldebehörden über die komfortable MIA-Lösung erfolgen wird, zumal auch die Entwicklung der MESO-Kurzauskunft eingestellt wird. Im Zuge der Realisierung ist der Ausrüstungsstand der Meldebehörden mit dieser Auskunftsmöglichkeit sowie der Realisierungsstand der Anforderung des Landkreises an den Programmhersteller zur Einrichtung der automatisierten Datenübermittlung zwischen den MESO-Meldebehörden und dem Landkreis Oberhavel vom 20.05.2010 zu prüfen und die Verfahrensweise entsprechend zu modifizieren.

Es wird empfohlen, die Möglichkeit des WebService zu nutzen und die verschiedenen Meldebehörden von einer zentralen Stelle auf der Basis von XML abzufragen. Dazu wird aus den oben genannten Gründen das Vorhandensein der MESO-Intranet-Auskunft (MIA) bei den Meldebehörden vorausgesetzt.

Ist diese Voraussetzung gegeben, ergibt sich die folgende Verfahrensweise als Vorzugsvariante:

1. Der autorisierte Fachportalnutzer wird in jeder betroffenen Meldebehörde als

berechtigter Nutzer angelegt.

2. Die Abfragefilter (XML) werden entsprechend der Anforderungen des Fachportals

(Variablenliste) in MIA vorbereitet und als Filter gespeichert.

a. Die XML-Abfragen werden Teil einer Fachportalimportvorschrift.

3. Der Nutzer übergibt für die Übernahme der Fachdaten die XML-Abfrage über eine

definierte URL an den WebService von MIA und importiert die Antwort-Datei

entsprechend der Importvorschrift im Fachportal.

a. Dieser Vorgang wird automatisiert bei jeder Meldebehörde als Mandant

durchgeführt.

Durch diese Verfahrensweise muss der Nutzer des Fachportals keine andere Software bedienen können, definierte Zugangsbedingungen liegen vor und die Fachportalumgebung wird nicht verlassen.

Ministerien des Landes Brandenburg wie beispielsweise das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF), das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

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(MBJS) und das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) stellen Fachdaten im PDF- und MS-Excel-Format für Fachbereiche der Landkreisverwaltung bereit. Dies gilt auch für das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.

Die Gesundheitsplattform des Landesgesundheitsamtes Brandenburg stellt auf seinen Web-Seiten zwar Karten zu verschiedenen Sachverhalten dar, diese können aber nicht in das Fachportal eingebunden werden. Daten können bei Bedarf auch hier im Excel-Format übernommen werden. Die Übernahme in das Fachportal kann auf die oben beschriebene Art und Weise für analoge Daten erfolgen.

Ein Datenaustausch mit Nutzern des Programmsystems STADTmonitor kann problemlos über XML-Dateien bzw. über die Berichtskatalogfunktion erfolgen, mit der wiederkehrende Datenexportvorschiften definiert werden können, deren Ergebnis als ASCII- oder MS-Excel-Datei gespeichert und auf die oben beschriebene Art und Weise automatisch importiert werden können.

ArcGIS Erweiterung

ArcMap ist das Standardwerkzeug zur Definition und Konfiguration von Diensten, die über den ArcGIS Server im Portal als Karten und Geofunktionen bereitgestellt werden können.

Die zu entwickelnde ArcMap Erweiterung „Soziodemographie“ stellt über die Bedienung einer definierten Administrationsschnittstelle des KREISmonitors sicher, dass die für eine statistische Auswertung erforderlichen Daten korrekt und vollständig übergeben werden. Auch Änderungen der geometrischen Abgrenzung von Analysegebieten lassen sich als Aktualisierung an den KREISmonitor übergeben, der die statistischen Auswertungen auf Basis der neuen Geometrien aktualisiert.

Die Aktualisierung der statistischen Werte wird dabei in der Fachdatenbank abgespeichert, so dass aktualisierte Werte sofort auch in Abfragen aus dem Portal heraus verfügbar sind. Auf Geodaten, die in der SDE des ArcGIS Server zentral in der Geodatenbank vorgehalten werden, greifen die Portaldienste direkt zu, so dass beispielsweise geänderte Analysegebiete immer in ihrer aktuellen Abgrenzung in der Karte sichtbar sind.

Da die Auswertung der Analysegebiete immer eine Aggregation von Daten aus einer höher aufgelösten Raumebene bedeutet, kann mittels einer Konsistenzschnittstelle überprüft werden, ob die statistischen Daten aus der Fachdatenbank mit den Geodaten aus der Geodatenbank übereinstimmen. Der klassische Fall ist dabei die Auswertung von Adressdaten, die in der Sachdatenbank aus Einwohnermeldedaten stammen und in der Geodatenbank den Gebäudenummern der ALK zugeordnet werden müssen. Die Zuordnung der beiden Datenbestände wird dabei über einen Adressschlüssel bewerkstelligt. Wenn die Basis der statistischen Daten auf Einwohnerebene vorliegt, bietet sich ein Maximum an Flexibilität für die statistische Auswertung beliebiger Analysegebiete. Gerade in diesem Fall ist es aber wichtig, zu wissen, ob die Auswertung der Adressen in der Erweiterung mit der Auswertung der Einwohner übereinstimmt, bzw. mit welcher Genauigkeit die Ergebnisse zu interpretieren sind.

Zur lokalen Auswertung statistischer Daten können über die Auswertungsschnittstelle statistische Daten zu Analysegebieten aus dem KREISmonitor abgerufen und in einem

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Infofenster dargestellt oder tabellarisch abgespeichert werden. Damit besteht die Möglichkeit, auf Basis beliebiger Geodaten (Analysegebiete) sehr flexible statistische Auswertungen vorzunehmen und entsprechend dynamisch unterschiedlichste Karten als Ergebnis zu präsentieren.

Die lokalen Analysen sind dabei zunächst vollkommen von den Datenbeständen im Portal getrennt, können aber über die administrativen Funktionen der Erweiterung schnell als zusätzliche Datenbasis für das Fachportal veröffentlicht werden.

Auf diesem Facharbeitsplatz steht der komplette Leistungsumfang der Desktop-Anwendung KREISmonitor zur Verfügung. Hier werden die administrativen Aufgaben zur Konfiguration des Systems wahrgenommen und die strukturellen Veränderungsmöglichkeiten, beispielsweise zur Editierung von Variablen und Indikatoren, und spezielle Auswertemodule, die in der Weblösung des Portals nicht angeboten werden, zur Verfügung gestellt. Der Import von Fachdaten aus externen Fachanwendungen erfolgt über Schnittstellen des Moduls.

Die oben beschriebenen Schnittstellen zur Bereitstellung von Fachdaten für Auswertung werden im Zusammenspiel mit dem ArcGIS Desktop bedient.

Voraussetzung ist neben der Installation des KMT Desktop der Zugang zum ArcGIS Desktop mit Network- und Geostatistical Analyst als Kartenpräsentationskomponente und Raumbezugsauswahlinstrument sowie einem Datenbanksystem für die Ablage der Fachdaten.

6.2 000Portallösung

Die Portallösung stellt einen Rahmen dar, welcher die Karten- und Data Warehouse Komponenten einschließlich der Analyse- und Auswertefunktionen beinhaltet.

Im Fachportal werden Fachdaten zu den Themen der Soziodemografie auf Karten, mit Diagrammen und Tabellen in anpassbarer Darstellung präsentiert. Diese Darstellungen sollen abgespeichert und gedruckt werden können.

Außerdem sollen Ausgabe- und Recherchemöglichkeiten entsprechend der INSPIRE-Richtlinie vorbereitet werden, so dass nach Verabschiedung der Durchführungsvorschriften die grundsätzlichen Funktionen bereitgestellt werden.

Um auf ad-hoc-Anfragen von dazu berechtigten Nutzern zu eigenen Analysegebieten im Fachportal reagieren zu können, wird als optionale Variante die Generierung von eigenen Analysegebieten konzipiert. Für diese Gebiete werden die Fachthemen nach Auswahl aggregiert und können sowohl dargestellt als auch anderen berechtigten Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

Folgende Mindestfunktionalitäten muss das Fachportal ermöglichen:

• Integrierte Web-Portallösung für den Aufbau von Geofachportalen im Inter-, Extra- und Intranet

• Steuerung der Zugriffsrechte über eine umfangreiche Benutzerverwaltung

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• Flexible und individuelle Layoutanpassung per Drag & Drop

• integriertes Content- und Dokumentenmanagement

• Kalender, Adressverwaltung & Foren

• Komfortable und einfache Bedienung der Benutzeroberfläche

• Einfache Integration der Karten- und Data Warehouse Komponente

• Integration der sdi.suite Komponenten

• Recherche über terraCatalog

• Modular ausbaubar und bidirektional vernetzbar

• Leichte Einbindung von Google Maps oder Bing Maps

Die Einordnung des Fachportals in die derzeit laut Infrastrukturknotendokumentation vorhandene IT-Struktur des Landkreises wird entsprechend der Abbildung 6-2 vorgeschlagen.

Dabei wird das Fachportal hinter beiden Firewalls eingeordnet. Die Verbindung zu den GIS-Funktionalitäten wird innerhalb des Fachportals gehalten. Die Präsentation der Benutzeroberfläche des Fachportals auf den Browser wird über einen Server über ein Proxy-System gewährleistet. Dafür wird Http, Port 80 genutzt.

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ArcGISDesktop

ArcExtension

KMTDesktop

80

5151/5152/5153/5154

8080

80

80

Sozio-demografie

Abbildung 6-2: Einordnung des Fachportals in die derzeit laut Infrastrukturknotendokumentation empfohlene IT-Struktur des Landkreises

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ArcMap Erweiterung „Soziodemographie“

Auch die individuellen Funktionen für das Fachportal, zu denen die Koppelung mit dem KREISmonitor und Funktionen zur erweiterten Fachanalyse gehören, werden in Form einer ArcGIS Erweiterung realisiert – der ArcMap Erweiterung „Soziodemographie“ (siehe Abbildung 6.1).

Die Erweiterung bietet eine Oberfläche, mit Schnittstellen, die aktiv angestoßen werden können, sowie Funktionen, die sich von außen über Schnittstellen aus dem KREISmonitor Desktop (siehe Abbildung 6.1) aufrufen lassen. Für die Sozialraumanalyse werden ebenfalls über eine Oberfläche in ArcMap konfektionierte Funktionen und Optionen bereitgestellt, die schnell die Durchführung erweiterter Analysen unter Aufruf der Daten aus dem KMT erlauben.

Häufig benötigte Algorithmen zur Generierung von Analysegebieten werden standardisiert eingebunden, so dass sich beispielsweise Einzugsbereiche um verschiedene Fachadressen schnell und komfortabel neue Analyselayer erzeugen und mit dem KMT koppeln lassen.

Die Kommunikation zwischen der Karten- und der Data Warehouse Komponente sollte auf Basis von Standards erfolgen.

Oberflächenelemente des Fachportals

Es muss die Möglichkeit zur gleichzeitigen Darstellung von mehreren Präsentationselementen geben. Die Elemente des Fachportals sollten entsprechend dem CSS-Box-Modell präsentiert werden. Dazu sind die Inhalte in vordefinierten Boxen zu übernehmen, die frei auf der Oberfläche des Browser positionierbar sein sollen.

Für diese modularisierte Webseite lässt sich die übertragende Datenmenge vom Webserver zum Web-Browser reduzieren, weil nur die aktualisierten Inhalte in den Boxen nachgeladen werden müssen.

Das CSS-Box-Modell ermöglicht bereits vom Ansatz her ein separates Handling der einzelnen Boxen, wie beispielsweise Scrollen innerhalb bzw. Verschieben der gesamten Box.

In den Boxen sollen sich problemlos Inhalte aus unterschiedlichen Quellen bzw. aus verschiedenen Webanwendungen miteinander kombinieren lassen.

So sollen sich Ergebnisse eines parametrisierte Aufrufs einer Komponente (Box 1) kontextabhängig in einer anderen Box darstellen lassen.

Als Technologien können auch Server Side Includes oder Ajax verwendet werden.

Kartenkomponente

Die Kartenkomponente des Fachportals ist als Browserkartenanwendung umzusetzen, die auf die Standards und Dienste des Infrastrukturknotens zugreift. Die Umsetzung sollte mit html und Javascript realisiert werden. Damit kann eine große Vielfalt an clientseitigen

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Funktionen im Browser angeboten werden, ohne dass die Installation eines Plug-In notwendig ist.

Als Basis für die Kartenkomponente können die im Landkreis Oberhavel vorhandene MapClients verwendet werden. Bei Verwendung der Erweiterungen Network und Geostatistical Analyst im MapServer der Kreisverwaltung Oberhavel, ist sicher zu stellen, dass der MapClient in der Lage ist, diese Funktionen zu nutzen.

Die Kartenkomponente muss neben der Anbindung von Diensten und Standardfunktionen des Infrastrukturknotens die Möglichkeit, individuelle anwenderspezifische Aufgaben in der Browserkarte zu erledigen bieten.

Die durch die Kartenkomponente bereit gestellte Funktionalität ist abhängig von den Rechten des Nutzers. Wobei die Struktur und Darstellung identisch sein soll. Durch die Verbindung der Kartenkomponente mit der Data Warehouse Komponente sollen sich die Kartendarstellung abhängig von der gestellten statistischen Anfrage flexibel manipulieren lassen.

Die folgenden Funktionen sind von der Kartenkomponente zu erfüllen:

• Sie muss hochgradig konfigurierbar sein, um den unterschiedlichsten Ansprüchen an das Design und die Benutzerführung gerecht zu werden und den Einbau von Sonderfunktionen zu ermöglichen. Über zahlreiche Schnittstellen muss diese mit anderen Programmen kommunizieren und hilft so, Arbeitsabläufe zu verbessern.

• Nutzung der Dienste des Infrastrukturknotens.

• Für den Aufbau INSPIRE-konformer Lösungen muss diese erweiterbar um den terraCatalog und weitere Module der sdi.suite sein.

• Realisierung von kurzen Antwortzeiten.

• Unterstützung der gängigen OGC- und ISO-Standards sowie führende Industriestandards.

• Web-Editingüber WFS-T

• Benutzer-Authentifizierung aus externen Quellen

• Reine Browseranwendung und ohne Plugins, Applets oder sonstige lokale Softwarekomponenten.

Option Schnittstelle “Individuelle Analyse“

Mit der Schnittstelle „Individuelle Analyse“ kann der Anwender über vorgegebene Funktionen (z.B. Pufferung ausgewählter Geometrien, evtl. Netzwerkanalyse zur Bestimmung von Einzugsgebieten oder auch Freihand Zeichnen) im Map-Client einen eigenen Geodatenbestand an Analysegebieten erzeugen, aus dem durch statistische Auswertung nach Übergabe per individueller Analyse (S5) eine direkte Berechnung der Werte in der Data Warehouse Komponente erfolgen und eine thematische Karte erzeugt werden kann.

In der Kartenkomponente ist dafür eine einfache Verwaltung dieser persönlichen Geodatenbestände zu entwickeln, in der einzelne Layer gelöscht oder deren Geometrien editiert werden können. Nach dem Beenden der gesamten Anwendung (Beenden der

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WebSession durch Logout oder Schließen des Browsers, bzw. Cookie löschen) gehen alle temporären Datenbestände verloren. Für eine dauerhafte Speicherung temporärer Geodatenbestände ist eine Serialisierung vorgesehen, die es ermöglicht, Geodaten in Textform auf einem lokalen Verzeichnis des Anwenders zu speichern. In einer neuen Session könnten diese textuellen Layer-Informationen per Schnittstelle des Map-Clients wieder in einen temporären Geodatenlayer transformiert werden.

Data Warehouse Komponente

Die Data Warehouse Komponte dient zur Analyse der im Data Warehouse liegen Daten, der Verbindung zu den Geodaten über die Kartenkomponente und realisiert die vielfältigsten Auswertungen zu den Themenfeldern Jugend, Soziales, Gesundheit, Schulentwicklung und demografische Entwicklung im Verbindung mit dem Raumbezug.

Das Modul der Data Warehouse Komponente soll eine Vielzahl an Analyse und Auswertefunktionen entsprechend den gesetzlichen und fachlichen Vorgaben ermöglichen. Ein weiterer Ausbau dieser Funktionen muss gewährleistet sein.

Diese Analyse und Auswertefunktionen sind:

- interaktiv anpass- und ausgebbare Diagramm- und Tabellendarstellungen von Fachdaten zur Verfügung

- Fachdaten sollen unter verschiedenen Gesichtspunkten kombiniert, geordnet und angezeigt werden Können

- vielfältige statistische Auswerte- und Analysemöglichkeiten wie beispielsweise Mittelwert, Häufigkeit, Standardabweichung, Korrelation, Regression, Varianzen

Zur Beherrschung der umfangreichen Datenmengen (siehe Variablenliste; ca. 70.000 Adressen) sind in der Data Warehouse Komponente komfortable Möglichkeiten zur Suche nach fachlichen und raumbezogenen Daten sowie Metadaten bereit zu stellen.

6.3 Geodaten und Geodienste

Zur Kartendarstellung und zur räumlichen Einordnung der Fachdaten des Portals ist entsprechend den Ergebnissen der Untersuchungen zum Ist-Zustand das Einbinden folgender Geobasisdaten für das Fachportal von Bedeutung:

• Landkreisgrenzen

• Gemeindegrenzen

• Ortsteilgrenzen, ggf. Unterortsteilgrenzen

• Liegenschaftsgrenzen (Gemarkung, Flure, Flurstücke)

• Stadtgrenzen

• Stadtteilgrenzen

• Sozial- und Planungsräume, Schuleinzugsgebiete

• Adressen, Gebäude

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• Luftbilder

Die Auflistung der notwendigen Geofachdaten erfolgt in Anlage 1. Diese Geodatenkomponenten werden als Bestandteil der IT-Infrastruktur des Landkreises durch den „ArcSDE Server“ des Infrastrukturknotens für das Fachportal bereitgestellt.

Von besonderer Bedeutung für die Funktionsfähigkeit und den Erfolg des Fachportals ist die Bereitstellung von harmonisierten Adressdaten, um die uneingeschränkte Auswertefähigkeit und den freien Zuschnitt von Analysegebieten zu sichern. Für die Übergangsphase, in welcher der Geokoder bei der LGB getestet wird, soll eine Einbindung und Testung des Geokoders im Fachportal auf Nachnutzung parallel zur Geokodierung der Adressen auf der Grundlage der "Empfehlungen zum Umgang mit Adressen im kommunalen Bereich" der TUIV-AG erfolgen.

Daraus ergeben sich für die Aufbereitung und Pflege der Adressdaten für das Fachportal folgende Aufgabenstellungen, die durch den Landkreis bzw. durch Dienstleistungen zu lösen sind:

1. Geokodierung der MESO-Adressen durch Zuordnung zu den Gebäuden der Georeferenzierten Gebäudeadresse

2. Nacharbeiten der nicht zuordnenbaren Adressen aus der Geokodierung

3. Adressschlüsselwahl und Homogenisierung der Schlüssel

4. Laufende Aktualisierung auf Bestandsvollständigkeit und Zuordnung zwischen Gebäuden und MESO-Adressen

Zusätzlich werden durch den Auftraggeber routingfähige Verkehrsdaten (Straßennetz) zur Berechnung von Einzugsbereichen und dergleichen beschafft, die um das Rad- und Fußwegenetz ergänzt werden sollen.

In einem aktuellen Vergleich (08/2010) zwischen routingfähigen Datenbeständen zwischen Navteq, Teleatlas. Open Street Map und Bing Online Maps durch IP SYSCON hat sich gezeigt, dass aufgrund des Detaillierungsgrades und der attributiven Ausstattung der D+ Datenbestand von Navteq für die Aufgabenstellung des Fachportals am besten geeignet ist. Mit diesem Datenbestand sind auch Auswertungen zu Rad- und Fußgängersituationen möglich, für die sonst kein qualifizierter Datenbestand vorliegt. Aus diesem Grund wird die Anwendung dieser Daten im Fachportal als Grundlage für Berechnungen mit dem Network Analyst empfohlen und im Kostenplan ausgewiesen.

Da das Fachportal in die OGC-konforme Geodateninfrastruktur des Infrastrukturknotens des Landkreises eingebunden wird, können außerdem die Geodaten aller Geodatenlieferanten, die dementsprechende Geodaten und Geodatendienste bereitstellen, in das Fachportal eingebunden werden, um die aktuellen Angebote der Geodatenproduzenten direkt zu nutzen.

Dies trifft beispielsweise auf das GeoPortalBund des Bundes, die GeoWebDienste des Landes Brandenburg und den FIS-Broker des Senats von Berlin zu.

Über das GeoPortalBund werden durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie im Rahmen des Aufbaus der nationalen Geodateninfrastruktur Geoinformationen wie Geobasisdaten, Infrastruktur, Natur/Umwelt, Land-/Forstwirtschaft etc. und die Nationale Geodatenbasis (NGDB) zugänglich gemacht.

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Die GeoWebDienste der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg stellen eine breite Palette von Geodatendiensten auf der Basis des Raster- und Vektordatenbestandes zur Verfügung. Das umfasst sowohl die Automatisierte Liegenschaftskarte als auch Verwaltungsgrenzen und topographische Karten und Orthophotos sowie weitere Angebote und Dienstleistungen.

Der FIS-Broker der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin stellt ebenfalls eine umfangreiche Auswahl an Geoinformationen und Fachdaten auf thematischen Karten zur Verfügung. Diese Daten können damit beispielsweise bei Untersuchungen des Landkreises im Zusammenhang mit dem inneren Verflechtungsraum Berlin genutzt werden.

Weitere in der Aufgabenstellung aufgeführte Datenquellen wurden mit den im Folgenden dargestellten Ergebnissen untersucht.

Das Planungsinformationssystem (PLIS) der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) enthält Daten aller Planungsvorhaben von Berlin und Brandenburg, insbesondere kommunale Bauleitplanungen und Raumordnungsverfahren seit 1990. Sie werden teilweise durch die Landkreise selbst mit einer Client-Server-Lösung gepflegt. Die Umstellung auf OGC sowie Dienstbereitstellung und auf eine Web-basierte Software läuft derzeit. Zurzeit ist nur die Bereitstellung eines WMS-Dienstes zur Bauleitplanung und zum Landesentwicklungsplan möglich.

Die ehemals im PLIS vorhandenen bereinigten regionalstatistischen Daten (ca. 5000 Kennziffern in Zeitreihen) und das Indikatorensystem der Raumbeobachtung wurden in den Strukturatlas transferiert. Dort erfolgt auf der Basis eines UMN-Servers die Präsentation dieser Daten als Kartendarstellung. Die Entwicklung eines Dienstes zur OGC-konformen Bereitstellung der Daten für andere Portale ist aus Kapazitätsgründen und einer unklaren Rechtslage für die verwendeten Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg derzeit nicht geplant.

Das eGovernment-Projekt Digitales Planfeststellungsmanagement (PlanFM) des LBV stellt digitale Planfeststellungsunterlagen für öffentliche Verkehrswege zur Verfügung. Die Textunterlagen werden zurzeit ausschließlich als PDF-Dokumente und die Kartenunterlagen als Autodesk DWF-Format zur Verfügung gestellt und stehen damit derzeit für das Fachportal nicht zur Verfügung. Eine Bereitstellung dieser Daten als Geodatendienst ist zurzeit auch nicht vorgesehen. Sie wurden hier eher der Vollständigkeit halber aufgenommen, da Verkehrswegeplanungen natürlich auch Auswirkungen auf soziodemographische Prozesse haben können.

Die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel führt mit GLAUKOS ein regionales Informationssystem Infrastruktur OHV, OPR und Prignitz, dass Einrichtungen zur Daseinsfürsorge, d. h. Infrastruktureinrichtungen aus den Bereichen Arbeit, Bevölkerung, Bildung, Dienstleistung, Einzelhandel, Freizeit, Gesundheit, Soziales, Verkehr und Verwaltung standortgenau erfasst. Hier handelt es sich um ein ArcView-Projekt, in dem die Standorte durch die Partner erfasst und mit den notwendigen Informationen versehen werden. Hier sollte bei der Realisierung des Fachportals geprüft werden, ob das gesamte Projekt in das Fachportal überführt und dann in diesem Rahmen weiter gepflegt werden soll. Auch eine Übernahme des Regionalplans sollte geprüft werden, da die derzeitige Bereitstellung meist in analoger Form oder auf CD erfolgt.

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Ein Datenexport aus dem Fachportal kann zum einen als XML- oder CSV-Datei geschehen, zum anderen erfolgt die Kommunikation mit anderen Systemen über die angebotenen OGC-Schnittstellen WMS, WFS und CSW im Rahmen des Infrastrukturknotens. Die dazu notwendigen Zugriffsmechanismen werden ebenfalls durch den Infrastrukturknoten bereitgestellt.

Die oben aufgeführten Datenquellen können nur eine Momentaufnahme darstellen, da sich die Geodatenangebote sehr dynamisch entwickeln. Viele Aktivitäten sind geplant, befinden sich in rechtlichen Klärungsprozessen oder sind beabsichtigt, haben aber derzeit noch keine Relevanz für das hier zu entwickelnde soziodemographische Fachportal. Auf der anderen Seite scheitert der Datenaustausch oft noch an einer erst partiellen Umsetzung der offenen Schnittstellen und dem zurzeit oft erst anlaufenden Prozess der Anforderungsdefinition. Es wird empfohlen, im Zuge der Realisierung des Fachportals eine aktualisierte Sichtung von Datenquellen vorzunehmen.

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7 Literaturverzeichnis

BÖHNISCH & SCHRÖR, 2010

Soziale Räume im Lebenslauf – Aneignung und Bewältigung. Sozialraum, Ausgabe 1.

BURGSTALLER & SCHUSTER, 2010

Verein Spektrum Salzburg – Modelle sozialräumlicher Kinder- und Jugendarbeit in

Salzburg. Sozialraum, Ausgabe 1

DEHRENDORF & HEISS, 2004

Geo-Informationssysteme in der kommunalen Planungspraxis. Points Verlag Norden

Halmstadt, Seite 154 f.

KRESSIG & HUSI, 2002

Auf den Spuren des Lebens. Eine Weiterentwicklung des Lebenslagenkonzeptes. SozialAktuell Nr. 15, S. 20 – 23.