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der Roche Diagnostics Deutschland GmbH Diagnostik im Dialog Ausgabe 36 • 5 / 2012 Roche Tage 2012 12. – 15. Juni Mannheim

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Roche Tage 2012 12. – 15. Juni Mannheim

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Inhalt

MedizinDie Laktat-Clearance zur Therapiesteuerung auf der Intensivstation ..................................................................................... S. 3Wertigkeit von IL-6 auf der Intensivstation ............................................................................................................................. S. 5NT-proBNP gestützte Therapiesteuerung ................................................................................................................................ S. 7AMI: Leitlinienadaptierte Diagnostik bei Kombination von POC- und Labortest .................................................................. S. 10Brisante Fragen bleiben ........................................................................................................................................................... S. 11Der ROMA-Score: CA 125 plus HE4 ....................................................................................................................................... S. 12Produkte & ServicesGute Logistikprozesse als Erfolgsfaktor ..................................................................................................................................... S. 14Auf Augenhöhe ........................................................................................................................................................................ S. 16Zuverlässige Quantifizierung der unterschiedlichen HCV-Genotypen ..................................................................................... S. 19Herausforderungen der Infektiologie annehmen ...................................................................................................................... S. 20Sehen Sie optimal? ................................................................................................................................................................... S. 21Produktnews ............................................................................................................................................................................ S. 22Labormarkt & GesundheitspolitikBessere Pflege? .......................................................................................................................................................................... S. 23MRSA-Diagnostik in der vertragsärztlichen Versorgung .......................................................................................................... S. 23Veranstaltungen & KongresseAusgewählte Kongresse & Veranstaltungen Mai – August 2012 ................................................................................................ S. 24In eigener SacheChristian Paetzke neuer Leiter Marketing & Sales Labordiagnostik ........................................................................................ S. 27

Editorial

Aspekte der Labormedizin: Im Vordergrund stehen der medizinische Wert neuer oder wiederentdeckter IVD-Parameter und ihr Einsatz im klinischen Alltag. Und natürlich präsentieren wir im Rahmen unserer Haus-messe auch wieder etliche Test-, System- und IT-Premieren.

Die Debatte zum Status der Labormedizin muss unter Anerkennung der ärztlichen Leistung geführt werden. Wir von Roche werden uns entsprechend weiter dafür ein-setzen, dass der klinische Wert qualitativ hochwertiger Produkte angemessen wahr-genommen wird.

Jürgen Redmann

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

vor einigen Wochen erhitzte eine öffentliche Debatte die Gemüter der Fachwelt: Darf die Labormedizin einer Universitätsklinik an einen niedergelassenen Facharzt abge-geben werden? Zeitungsartikel beleuchte-ten dazu unterschiedliche Perspektiven und Inten tionen. Wie stehen wir als Anbieter hochwertiger, innovativer Produkte und Dienstleistungen zu dieser Diskussion? Wir plädieren für eine Wertschätzung des Fachs Labormedizin, die die medizinische und ökonomische Evidenz im Sinne des Patienten nutzens in den Vordergrund stellt.

Aus der Sicht von Roche ist Qualität das entscheidende Kriterium, das den klini-schen Wert der Labormedizin kennzeichnet. Das Labor ist eben kein technischer Dienst-leister, vielmehr muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass Labormedizin sich dann rechnet, wenn ihre Potenziale hinsichtlich Prävention, differenzierter Diagnostik und individueller Therapiesteuerung voll aus-geschöpft werden. Die Qualität der Labor-medizin ist für uns primär keine Frage der Institution, sondern sie lebt von der Kom-petenz und dem Engagement der Verant-wortlichen.

Den hohen Nutzen der Labormedizin auf-zuzeigen und das Fach – vor allem im Hinblick auf die Chance zu zielgerichtete-ren Therapien – weiter zu stärken, fordert Engagement und den richtigen Ressourcen-einsatz. Roche reinvestiert seit Jahren einen vergleichsweise überproportionalen Anteil des Gewinns in Forschung & Entwicklung: 2011 betrugen die Investitionen circa 18 Millionen Euro – pro Tag! Ein beträchtli-cher Teil davon stand der Diagnostik, sowie der Suche nach therapeutisch und diagnos-tisch nutzbaren Biomarkern zur Verfügung.

Darüber hinaus sehen wir unseren Auftrag darin, den wichtigen Wissenstransfer zum klinischen Wert der Labormedizin mitzu-gestalten und nutzenbringende Forschungs-ergebnisse schnell bekannt zu machen. Auch das benötigt erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen. Wir engagieren uns bei vielen wissenschaftlichen Kongressen und bieten selbst zahlreiche zentrale und regionale Fortbildungsveranstaltungen an. Die „Roche Tage“, die wir dieses Jahr zum fünften Mal ausrichten, sind als wertvol-ler Beitrag zur Weiterbildung anerkannt. Über vier Tage hinweg thematisieren wir in Zusammenarbeit mit renommierten externen Fachleuten viele unterschiedliche

Jürgen Redmann Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland GmbH

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und / oder sein Abbau beeinträchtigt ist. Beim kritisch kranken Patienten mit einem Schock trifft in der Regel beides zu:OInfolge von reduziertem Herzzeitvo-

lumen, Sauerstoffmangel und / oder Anämie sind die Zellen mit Sauerstoff unterversorgt.

OIm Rahmen einer Sepsis wird der oxi-dative Zellstoffwechsel bei an sich aus-reichendem Sauerstoffangebot gestört (zytopathisch bedingte Erhöhung der Laktatkonzentration im Plasma)(4).

Laktat im Plasma dient in der Intensiv-medizin seit Jahrzehnten als Parame-ter für Störungen der Mikrozirkulation und Gewebeschädigung. Es ist ein gut etablierter Schockmarker und korreliert bei verschiedenen zu Grunde liegenden Krankheitsbildern mit einer erhöhten Sterblichkeit(5). Durch Fortschritte in der Point-of-Care-Diagnostik ist die Mes-sung der Laktatkonzentration im Plasma mittlerweile ein etablierter Parameter auf Blutgassystemen.

Aussagekraft der Laktat-ClearanceAls Laktat-Clearance bezeichnet man die prozentuale Veränderung der Laktatkon-zentration im Plasma bezogen auf die Beobachtungszeit(6). Der Begriff „Clea-rance“ steht in der Physiologie für das pro Zeiteinheit von einer bestimmten Sub-stanz gereinigte Volumen – abweichend davon beschreibt die Laktat-Clearance die Steilheit des Anstieges oder Abfalls von Laktat im Blut. Berechnet nach der ange-gebenen Formel ist sie positiv bei einem Abfall und negativ bei einem Anstieg der Plasmaspiegel.

Die Berechnung und Interpretation der Laktat-Clearance anhand dreier fiktiver Verläufe bei vergleichbarem Ausgangs-wert ist in Abb. 1 dargestellt.

Eine erniedrigte Laktat-Clearance zeigt erhöhte Sterblichkeit an. Das haben eine Reihe nicht-interventioneller Beobach-tungsstudien für Patienten im Blutungs-schock, im septischen Schock und im kardiogenen Schock nachgewiesen (6-8). Dieser Zusammenhang ist nicht als kausal zu interpretieren, die erniedrigte Laktat-Clearance dient vielmehr als Surrogat bzw. als diagnostischer Marker für einen gestörten Zellstoffwechsel und somit für eine schwere akute Erkankung. Der kritische Schwellenwert des Parameters beträgt beim septischen Schock 10 % pro Stunde(6). Dies bedeutet, dass auch unveränderte, also nicht rückläufige Lak-tatwerte mit einer erhöhten Sterblich- keit einhergehen.

Zielorientierte TherapieAb 2001, im Anschluss an eine Publika-tion von Rivers et al. (9), hielt das Konzept einer zielorientierten Sepsistherapie Ein-zug in die intensivmedizinische Praxis. Dabei werden Marker der Zirkulation (Blutdruck), des Volumenstatus (zentraler Venendruck) und der Zellatmung (venöse Sauerstoffsättigung) als therapeutische Kriterien gemessen und durch spezifische Interventionen (z.B. Verabreichung von Flüssigkeit oder vasoaktive Medikamente) in einen definierten Zielkorridor gebracht. Die laufende Re-Evaluierung unter der Behandlung ermöglicht, auf das Verfehlen des Zielkorridors angemessen zu reagie-ren. Kommt die Ziel-orientierte Therapie früh im Verlauf einer schweren Sepsis bzw. eines septischen Schocks zur Anwendung, verringert sich die Sterblichkeit (10).

Zwei randomisierte, prospektive Stu-dien untersuchten den Stellenwert der Laktat-Clearance als Kriterium einer

Sepsis und septischer Schock sind lebensbedrohliche Krankheiten, die eine intensivmedizinische Behandlung erfor-derlich machen und mit einer beträchtli-chen Sterblichkeit einhergehen (1). Um die Behandlungsmaßnahmen zum maximalen Nutzen der Patienten einzusetzen, sind sensitive und spezifische diagnostische Marker zur Erfassung des Therapieerfol-ges bzw. –misserfolges erforderlich. Der septische Schock und andere Schockfor-men (z.B. kardiogener Schock) verursa-chen allerdings diagnostisch schwer zugängliche Störungen auf Ebene der Mikrozirkulation und der Körperzellen. Man hilft sich mit der Messung der Makro-Hämodynamik (z.B. Herzzeitvolu-men) sowie des Sauerstoffverbrauches (venöse Sauerstoffsättigung). Auch die klinische Beurteilung der Hautdurchblu-tung und die Bestimmung der Harnpro-duktion helfen, das Ansprechen auf die Schockbehandlung zu beurteilen. Alter-native und ergänzende diagnostische Methoden zur Überwachung von Durch-blutung und Gewebestoffwechsel sind Intensivmedizinern äußerst willkommen. Der Parameter „Laktat-Clearance“ – jetzt schnell am Point-of-Care zu ermitteln – ist eine einfache und über zahlreiche neuere Studien gut validierte Option.

Klassischer Schockmarker LaktatLaktat ist das Anion der Milchsäure und Teil des zellulären menschlichen Energie-stoffwechsels. Es entsteht im Rahmen der Glykolyse und kann unter stabilen Bedin-gungen von Skelett- und Herzmuskel zur Energiegewinnung herangezogen wer-den. Die Leber ist durch Gluconeogenese außerdem in der Lage, Laktat zu Glukose zu metabolisieren. Der Laktatwert im Blut ist das Ergebnis der ständigen Produktion und Elimination im ganzen Körper(2). Unter Ruhebedingungen überwiegt der Abbau des Laktats bei Weitem seine Pro-duktion. Die normale Plasmakonzentra-tion beträgt beim gesunden Menschen ca. 1,5 mmol/l (3).

Höhere Werte treten bei gestörtem Ener-giestoffwechsel auf, wenn entweder die Bildung des Laktats zugenommen hat

Medizin

Die Laktat-Clearance zur Therapiesteuerung auf der IntensivstationPriv. Doz. Dr. med. Georg-Christian Funk, Otto Wagner Spital, Wien

Laktat – Clearance =

Laktat Startwert – Laktat aktuell

Laktat Startwert

100

Zeitdifferenz [h]×

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septischem Schock nach dem Kriterium Laktat-Clearance bzw. zentral-venöse Sauerstoffsättigung gleichwertig. Die Beachtung beider Marker bringt einen weiteren Vorteil.

Limitationen der Laktat-ClearanceOBei Patienten mit schweren akuten oder

chronischen Lebererkrankungen ist der Metabolismus des Laktats verzögert. Die berechneten Werte einer unzureichen-den Laktat-Clearance sollten in diesen Fällen nur mit Vorbehalt zur Einschät-zung der Prognose und zur Therapie-steuerung herangezogen werden.

ODie exogene Zufuhr von Laktat z.B. in Ringer Laktat oder in älteren Erythro-zytenkonzentraten (3) hat Auswirkung auf die berechnete Laktat-Clearance, insbesondere dann, wenn relevante Mengen exogenen Laktats zwischen dem zur Berechnung heran gezogenen Ausgangswert und dem Folgewert zugeführt werden.

zielorientierten Therapie. Jansen et al. postulierten, dass das Anstreben einer Laktat-Clearance über 20 % innerhalb von 2 Stunden nach Behandlungsbeginn bei kritisch Kranken einen Vorteil brin-gen könnte (11). Sie behandelten alle 348 Patienten mit einer anfänglichen Lak-tatkonzentration im Plasma >3 mmol/l nach konventionellen Zielkriterien wie Blutdruck, Herzfrequenz, Harnausschei-dung und zentralem Venendruck. Bei den Patienten der Laktat-Clearance-Gruppe, die den angestrebten Wert der Laktat-Clearance nicht erreicht hatten, wurde die Behandlung anhand eines vorgegebenen, die zentral-venöse Sauerstoffsättigung beinhaltenden Algorithmus intensiviert. Nach rechnerischer Korrektur auf dem zu Grunde liegenden Schweregrad der Krankheit zeigte sich, dass die an der Laktat-Clearance orientierte Behand-lung mit einer geringeren Sterblichkeit im Spital einherging. Es ereigneten sich auch weniger Organversagen und die Dauer der Beatmung sowie die Liegezeit auf Intensivstation nahmen ab. Die Studie legt nahe, eine erhöhte Laktatkonzentra-tion bei jedem Intensivpatienten ernst zu nehmen und im Rahmen der The-rapie eine Laktat-Clearance > 20 % pro 2 Stunden anzustreben.

Jones et al. untersuchten bei 300 Pati-enten mit schwerer Sepsis und Zeichen der Organhypoperfusion oder mit sep-tischem Schock, ob eine Laktat-Clea-rance > 10 % der zentral-venösen Sau-erstoffsättigung > 70 % als Zielkriterium gleichwertig ist (12). Die in Folge nach dem jeweiligen Kriterium gesteuerten thera-peutischen Maßnahmen wurden in den beiden Studiengruppen mit gleicher Häu-figkeit appliziert. Auch zeigten sich keine Unterschiede in der Sterblichkeit. Nach diesen Ergebnissen ist die Behandlung von Patien ten mit schwerer Sepsis und

cobas b 123 POC System„Laktat-Clearance“ – der neue Parameter am POC

Abb. 1: Diagnostische Aussagekraft der Laktat-Clearance (fiktive Verläufe)

[(8 -15)/8]×100/3 = -29 %

[(7,5 - 7,3)/7,5]×100/3 = 0,9 %

[(7 - 3)/7]×100/3 = 19 %Pla

smal

akta

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mol

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Zeit in Stunden0 2 41 3 5 6

18

Schock zunehmend

7,5Schock unverändert

1Schock gebessert

16

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4

10

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6

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15

10

5

0

87,5 7,3

3

15

7

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OEine Laktat-Clearance < 20 % über zwei Stunden korreliert mit höheren Mortalitätsraten(11).

OVor allem bei schwerer Sepsis oder septischem Schock ist im Rahmen einer Ziel-orientierten Therapie eine Laktat-Clearance von > 10 % / 1 Stunde anzustreben(12).

ONierenersatzverfahren wie Hämofil-tration erniedrigen die Plasmakonzen-tration von Laktat potenziell. Inwie fern dies einen Einfluss auf die Beur tei lung der Laktat-Clearance hat, ist noch nicht bekannt.

Hilfe im intensivmedizinischen AlltagDie Arbeitsgruppe um Nguyen unter-suchte, welche Auswirkungen die Imple-mentierung der Laktat-Clearance auf die Sterblichkeit bei Patienten mit Sepsis hat (13). Der Parameter war neben z.B. der zentralvenösen Sauerstoffsättigung, der Flüssigkeitsgabe und der frühzeitigen Verabreichung eines Antibiotikums Teil eines Maßnahmenbündels. Die Aus-wertung dieser sehr praxisnahen Studie ergab, dass die Berücksichtigung der Lak-tat-Clearance mit erniedrigter Sterblich-keit assoziiert war und auch außerhalb randomisierter Studien einen Vorteil bringt.

Die Bestimmung der Laktat-Clearance ist ein sinnvoller und praxistauglicher Ver-laufsmarker bei kritisch kranken Patien-ten mit einem anfänglichen Laktatspiegel von > 3 mmol/l

rale und zelluläre Prozesse. Die Diagnose beruht in aller Regel auf den Kriterien der sogenannten Systemischen Inflammatori-schen Reaktion (SIRS) (3). Diese sind aller-dings nicht spezifisch für das Vorliegen einer Sepsis und somit auch nicht spezi-fisch für eine septische Reaktion. Daher bleibt die Diagnosestellung letztendlich eine subjektive Entscheidung. Therapeu-

tisch wichtig ist jedoch die klare Diffe-renzierung zwischen einer systemischen Reaktion bakterieller, viraler oder funga-ler Genese und nicht septischer Krank-heitsbilder, die ebenfalls die SIRS Krite-rien erfüllen. Der Biomarker IL-6 kann genau das leisten.

Früher und universeller Marker IL-6 ist ein proinflammatorisches Zyto-kin der angeborenen Immunität. Es wird als Reaktion auf exogene Reize wie bak-terielle Toxine, Viren, Gewebeverletzung oder Sauerstoffmangel sehr schnell von Leber und Nieren in die Zirkulation frei-gesetzt. In einer Studie mit gesunden Probanden ließen sich nach intravenöser Verabreichung geringer Endotoxinmen-gen bereits nach 2 Stunden substanzielle Anstiege der IL-6-Werte im Serum detek-tieren(4). Andere Entzündungsparameter

Die Sepsis ist nach wie vor eine führende Todesursache bei kritisch kranken Pati-enten. Der bereits geschwächte Organis-mus kann Erreger, wie z.B. Bakterien, Viren, Pilze oft weniger effektiv in Schach halten und reagiert mit einer systemi-schen Entzündungsreaktion. Gerät diese außer Kontrolle, entwickelt sich eine Sep-sis mit der Gefahr lebensbedrohlicher Organkomplikationen. Die frühzeitige, sichere Diagnose ist Basis einer frühen Therapie – dem entscheidenden Faktor zur Reduktion der Mortalität (1,2). Der Bio-marker Interleukin 6 (IL-6) kann diagnos-tisch und prognostisch wertvolle Hilfe leisten. Das folgende Review fasst ver-schiedene Studienergebnisse zusammen.

Die septische Reaktion ist extrem kom-plex. Sie beinhaltet inflammatorische und antiinflammatorische sowie humo-

Literatur: 1) Reinhart K et al: Ger Med Sci (2010); 8: Doc14 2) Phypers B, Pierce JT: Continuing Education in

Anaesthesia, Critical Care & Pain (2006); 6 (3): 128-132

3) Zander R: Flüssigkeitstherapie. 2. ed. 2009 4) Heinz G: Intensiv News (2010); 5: 7-9 5) Kruse o et al: Scand J Trauma Resusc Emerg

Med (2011); 19: 74 6) Nguyen HB et al: Crit Care Med (2004); 32 (8):

1637-1642 7) Abramson D et al: J Trauma (1993); 35 (4):

584-588 8) Attana P et al: Acute Card Care (2012) ;14 (1):

20-26 9) Rivers E et al: N Engl J Med (2001); 345 (19):

1368-1377 10) Jones AE et al: Crit Care Med (2008); 36 (10):

2734-2739 11) Jansen TC et al: Am J Respir Crit Care Med

(2010); 182 (6): 752-761 12) Jones AE et al: JAMA (2010); 303(8): 739-746 13) Nguyen HB et al: Critical Care (2011);15 (5): R229

Medizin

Wertigkeit von IL-6 auf der IntensivstationPriv.-Doz. Dr. med. Armin Kalenka, Universitätsmedizin Mannheim

Korrespondenzadresse: Priv. Doz. Dr. Georg-Christian Funk Facharzt für Innere Medizin Facharzt für Lungenkrankheiten I. Interne Lungenabteilung mit Intensivstation Otto Wagner Spital Sanatoriumstrasse 2 A-1140 Wien georg-christian.funk @meduniwien.ac.at

Kitteleinstecker mit Informationen zur frühen, zielorientierten Sepsistherapie Die neu verfügbare Broschüre im praktischen Taschenformat für Intensiv- und Notfallmedi-ziner stellt den Therapiepfad der Sepsis dar, basierend auf den Empfehlungen der Sepsis Leitlinie. Der Parameter Laktat-Clearance ist darin als Alternativ- bzw. Ergänzungskonzept zur zentralvenösen Sättigung aufgeführt. Die Broschüre kann angefordert werden über Frau Iris Baumann: [email protected]

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entwickelt, detektieren. Der parallele Ein-satz von IL-6 und PCT erbrachte interes-santerweise keinen zusätzlichen Benefit (8).

Ausdruck der ErkrankungsschwereDie Höhe des Markers IL-6 korreliert mit dem Schweregrad einer septischen Erkrankung (Abb. 2). Der Parameter erlaubt somit bei Intensivpatienten die Unterscheidung zwischen einer Sep-sis einerseits und schwerer Sepsis bzw. septischem Schock anderseits. Auch bei komplizierten, langfristigen Verläufen von Intensivpatienten ist die Bestimmung von IL-6 sinnvoll. In einer prospektiven Evaluationsuntersuchung erfolgte nach

Abschluss der Behandlung von Patienten mit langem Aufenthalt die a posteriori Klassifikation des septischen Verlaufes und der IL-6 Werte. Hierbei zeigte sich IL-6 dem PCT gleichwertig und dem CRP deutlich überlegen. Die Analyse ergab einen Schwellenwert für die Dia-gnose einer schweren Sepsis und des sep-tischen Schocks von etwa 200pg/ml, der die Abgrenzung von gerade bei „Lang-liegern“ häufig zu beobachtenden unspe-zifischen Veränderungen erlaubt (9). Lang - fristige, über die Halbwertszeit hinaus-gehende, erhöhte IL-6-Werte sind Aus-druck eines persistierenden MODS und des erhöhten Risikos zu versterben (10,11).

erreichen ihren Spitzenwert erst deutlich später: Procalcitonin (PCT) nach 6 bis 8 Stunden, C-reaktives Protein (CRP) nach 36 bis 48 Stunden. Der rasche Konzentra-tionsanstieg im Blut, kombiniert mit der kurzen biologischen Halbwertszeit von 20 bis 30 Minuten, machen IL-6 zu einem überlegenen Parameter einer frühen und akuten inflammatorischen Reaktion. IL-6 ist bereits 24 bis 48 Stunden vor Auftre-ten erster klinischer Sepsis-Symptome, auf denen die SIRS Kriterien beruhen, nachweisbar. IL-6 ist damit der früheste Routinemarker bei inflammatorischer Reaktion und verschafft Klinikern einen deutlichen zeitlichen Vorsprung im Ver-gleich zu den anderen etablierten Para-metern CRP und PCT (Abb. 1).

Ein weiterer Vorteil von IL-6 ist, dass die-ser Marker nicht spezifisch nur bei bak-teriellen (wie z.B. das PCT), sondern bei allen mikrobiellen Infektionen vermehrt exprimiert wird. Das erhöht die diagnos-tische Spannbreite – der Parameter IL-6 ist zur Abklärung septischer Krankheits-bilder universell einsetzbar (5).

Prognostischer MarkerBiomarker sind dann besonders wertvoll, wenn sie den Schweregrad einer Erkran-kung und die Prognose des Patienten abzuschätzen helfen. Auch hierfür fan-den zahlreiche Studien einen Nutzen in der Bestimmung von IL-6. Die IL-6-Kon zentrationen können bei Sepsis bis zu 1 000-fach erhöht sein. Derart hohe Werte erlauben die Identifikation von Hoch-Risiko-Patienten auf der Intensiv-sta tion (6). Eine retrospektive Untersu-chung aus dem Jahr 2004 beschrieb be- reits das frühe, prognostische Diskrimi-nierungspotenzial von IL-6 bei schwerer Sepsis und septischem Schock: Lagen die bei Aufnahme der Patienten gemessenen IL-6-Spiegel bei < 1 000 pg/ml, ergab sich nach 28 Tagen eine Mortalitätsrate von 28,6 %, bei IL-6 >1 000 pg/ml dagegen von 47,6 % (7). Eine neuere Studie mit 94 polytraumatisierten Patienten hat den Nutzen von IL-6 für den frühen Nachweis einer septischen Entwicklung bestätigt. Über die ersten 14 Tage nach Aufnahme wurden täglich eine IL-6 und eine PCT-Bestimmung durchgeführt. IL-6 konnte die Entwicklung eines Multi-Organ-Dys-funktion-Syndroms (MODS), welches sich häufig um den Tag 7 nach Trauma

Abb. 2: Korrelation von ElecsysT IL-6 mit dem Schweregrad der septischen Erkrankung. Messung von 281 Proben von Intensivpatienten mit nachgewiesener Infektion bzw. Verdacht auf Infektion (Evaluierungsergebnisse Roche Diagnostics)

SIRS 7–17 %

Sepsis 16 %

Schwere Sepsis 20 %

Septischer Schock 46 %

MODS > 60 %

Stadium MortalitätElecsysT IL-6 [pg/ml]: Referenzwert 7 pg/ml Median Mittelwert Minimum Maximum

62,1 150 < 1,50 2 062

131 294 6,47 3 122

346 1 827 15,20 39 121

659 8 835 8,55 171 257

Abb 1: Zeitlicher Verlauf von ElecsysT IL-6 verglichen mit PCT und CRP bei einem 70-jährigen Patienten mit Verdacht auf Sepsis (Evaluierungsergebnis Roche Diagnostics)

CR

P [

mg/

l]P

CT

[ng/

ml]

20

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

Elec

sys�

IL-

6 [p

g/m

l]

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

CRP [mg/l]

Il-6 [pg/ml]

PCT [ng/ml]

Tag1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 15 16

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Literatur: 1) Kumar A et al: Crit Care Med (2006); 34: 1589-

1596 2) Zambon M et al: J Crit Care (2008); 23: 455-460 3) Bone R et al: Chest (1992);101(6); 1644-1655 4) Fong Y et al: J Immunol (1989); 142: 2321-2324 5) Song M, Kellum JA: Crit Care (2005); 33 (12

Suppl): S463-465 6) Fraunberger P et al: Shock (2006); 26: 10-12 7) Panacek EA et al: Crit Care Med (2004); 32: 2173-

2182 8) Haasper C et al: Technology and Health Care

(2010); 18: 89-100 9) Lapichino G et al: Minerva Anestesiol (2010); 76:

814-823 10) Tanaka H et al: J Trauma (1996); 40: 718-725 11) Pinsky MR et al: Chest (1993); 103: 565-575 12) Gaini S: Crit Care (2006); 10: R53

13) Anderson R, Schmidt R: Front Biosci (Elite Ed) (2010); 2: 504-20

14) Lapichino G et al: Minerva Anestesiol (2010); 76: 814-823

Therapeutische Konsequenzen Die Bestimmung von IL-6 erlaubt im klinischen Kontext die frühzeitige Erken-nung einer inflammatorischen Reaktion. Pathologische Werte sind als Ausdruck der Erkrankungsschwere zu werten. Die Bedeutung alternativer Entzündungs-marker ist nicht abschließend geklärt. Eine Arbeit konnte zur Detektion einer Infektion und Sepsis einen klaren Vorteil von IL-6 gegenüber PCT nachweisen (12), oft zeigte sich jedoch der Parameter PCT bezüglich Sensitivität überlegen. Die Bestimmung von IL-6 hat eindeutige Vor-teile für den sehr frühen Nachweis einer inflammatorischen Reaktion (13). Dies er-öffnet die Möglichkeit, einen septischen Fokus auszuschließen bzw. rasch einer bereits eingesetzten septischen Entwick-lung therapeutisch entgegenzuwirken (14).

Abhängig vom klinischen Eindruck des behandelnden Teams sollte daher eine Bestimmung von IL-6 frühzeitig erwogen werden. Verlaufskontrollen erlauben den therapeutischen Erfolg einer Intervention zu belegen. Daher hat die Bestimmung von IL-6 auf jeder Intensivstation ihren Stellenwert (Abb. 3).

Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. med. Armin Kalenka Geschäftsführender Oberarzt Geschäftsfeldleiter Intensivmedizin Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universitätsmedizin Mannheim Theodor Kutzer Ufer 1 – 3 68167 Mannheim (06 21) 3 83 32 33 [email protected] www.ecmo-umm.de

Bestimmung des kardialen Biomarkers NT-proBNP besonders bewährt und über die vergangenen 10 Jahre etabliert. Er ist Bestandteil der Leitlinien zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz der Deut-schen Gesellschaft für Kardiologie (2). Ärzte in Notaufnahmen und Praxen können mit-tels NT-proBNP-Messung schneller die richtige Diagnose stellen und die Therapie einleiten sowie diese anhand der NT-proBNP-Werte optimieren. Diesen wichti-gen Aspekt der Therapiesteuerung belegen u.a. eindrucksvoll die Daten der kürzlich veröffentlichten PROTECT-Studie.

Stehen Herzmuskelzellen aufgrund einer erhöhten Wandspannung unter Stress bzw. besteht eine Ischämie oder eine Hypertrophie des Herzmuskels, sind in der Zirkulation erhöhte Konzentratio-nen der natriuretischen Peptide BNP und dessen N-terminalem Spaltprodukt NT-

proBNP nachweisbar. Beide Biomarker lassen sich sowohl in einem Zentrallabor vollautomatisiert als auch mit handlichen Point-of-Care-Geräten schnell und ein-fach bestimmen.

Eine Untersuchung der Universitätskli-nik in Basel zeigte bereits 2004 neben medizinischen auch ökonomische Vor-teile, wenn natriuretische Peptide zur Diagnostik zum Einsatz kommen (3). Bei Patienten mit akuter Atemnot verrin-gerte sich durch die Integration des Bio-markers im Vergleich zur randomisierten Kontrollgruppe statistisch hochsignifi-kant die stationäre Aufenthaltsdauer von 11 auf 8 Tage bei vergleichbarem klini-schen Outcome (Mortalitätsrate). Deut-lich weniger Patienten mussten stationär aufgenommen werden und die Gesamt-behandlungskosten lagen im Mittel um 25 % niedriger.

Laut Statistischem Bundesamt (1) war die Herzinsuffizienz im Jahr 2006 mit 317 000 Fällen in Deutschland erstmals Spitzenrei-ter für eine krankheitsbedingte Klinikein-weisung und auch in den Arztpraxen ist sie sehr häufig Thema. Für die Diagnosestel-lung, die Prognose und die Therapiesteue-rung bei Herzinsuffizienz hat sich die

Medizin

NT-proBNP gestützte Therapiesteuerung

O IL-6 ist der frühste Routinemarker einer inflammatorischen Reaktion

O IL-6 reagiert bei allen mikrobiellen Infektionen (bakteriell, fugal, viral)

O IL-6 korreliert mit dem Ausmaß des septischen Krankheitsbildes

O IL-6 erlaubt eine Prognoseabschät-zung der Patienten

O IL-6 behält auch bei langfristigen, komplizierten Verläufen seinen hohen Stellenwert

Abb. 3: Leistungsspektrum IL-6

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/20128

Oklinisch signifikante ventrikuläre Arrhythmien

Oakutes Koronar-SyndromOzerebrale IschämieOHerztod

Die Studiendauer war pro Patient auf ein Jahr angelegt. In diesem Zeitraum fan-den fünf Arztbesuche (Median) statt, bei denen die Medikation adaptiert werden konnte. Eine Auswertung der Therapie-anpassungen ergab, dass die Patienten der NT-proBNP Gruppe signifikant sel-tener Angiotensin-Rezeptorblocker und Schleifen-Diuretika, häufiger hingegen Aldosteron-Antagonisten als die Patien-ten im Kontrollarm einnahmen (Abb. 2). Somit könnte die Biomarker-gestützte Verlaufskontrolle auch die Möglichkeit zu weniger aggressiven Therapieschemata eröffnen.

Das Studiendesign sah nach der Hälfte der insgesamt geplanten 300 Patienten eine Zwischenauswertung vor. Diese

zeigte eine eindeutige Überlegenheit der Therapiesteuerung mit NT-proBNP. Die Standardversorgung ließ sich ethisch nicht weiter vertreten, die PROTECT-Studie wurde nach 151 Patienten vorzeitig abgebrochen!OIn der NT-proBNP Gruppe traten

signifikant weniger kardiovaskuläre Ereignisse und Hospitalisierungen auf (Abb. 3)

ODie linksventrikuläre Funktion ver-besserte sich bei NT-proBNP gestütz-ter Therapie signifikant deutlicher. So stieg die LVEF (links ventrikuläre Ejektions Fraktion) im NT-proBNP-Arm relativ um 18 % und in der Kon-trollgruppe um 8 %. Die absoluten Veränderungen lagen bei 8,3 % (NT-proBNP) versus 4,0 %.

ODie Patienten des NT-proBNP Kollek-tivs gaben eine bessere Lebensqualität an. Diese subjektiven Einschätzungen wurden bei jedem Arztbesuch anhand eines standardisierten Fragebogens (Minnesota Living With Heart Failure

PROTECT und mehrTrotz therapeutischer Fortschritte müs-sen immer noch ca. 30 % chronisch herz-insuffizienter Patienten innerhalb von 60 – 90 Tagen nach Entlassung erneut sta-tionär aufgenommen werden und ca.10 % versterben innerhalb dieser Zeit (4). Dies verdeutlicht die hohe klinische Relevanz neuer Konzepte für die Therapiesteue-rung der Herzinsuffizienz, in denen auch NT-proBNP Beachtung fand.

Im Kontext der Fragestellung „Therapie-steuerung mittels NT-proBNP“ wurde in der Val-HeFT-Studie* mit 3 916 Herz-insuffizienz-Patienten als Zielwert ein NT-proBNP Wert von 1 000pg/ml identifiziert (5). Weitere randomisierte, kontrollierte Studien belegen, dass die Messung von NT-proBNP Therapieer-folge objektiviert und die subjektiven Angaben der Patienten zu ihrem Befinden ergänzt. Das NT-proBNP-Ergebnis dient quasi als „Richtschnur“, an der sich die Be- handlung orientieren kann (6-9) (Abb. 1).

Eine 2010 veröffentlichte, multizen-trische Untersuchung an 278 randomi-sierten Patienten mit Herzinsuffizienz validierte, ob die zusätzliche Messung von NT-proBNP, verglichen mit her-kömmlichen Betreuungsstrategien nach stationärer Entlassung, Nutzen hinsicht-lich Rehospitalisierung und Sterblichkeit generiert. Das Ergebnis war eine signifi-kante Reduktion beider Endpunkte durch die Verlaufskontrolle mit NT-proBNP; die Autoren bescheinigen diesem Vorge-hen ein verbessertes klinisches Outcome (8).

Viel Aufmerksamkeit generierte die vor Kurzem veröffentlichte prospektive, randomisierte PROTECT**-Studie der Arbeitsgruppe Januzzi aus Boston (9). Eingeschlossen waren ambulante herz-insuffiziente Patienten mit einer links-ventrikulären Funktion < 40 %. Die Kon- trollgruppe erhielt ausschließlich die Standardversorgung, das Studienkollek-tiv zusätzliche NT-proBNP-Messungen (ElecsysT proBNP). Therapeutische Ent-scheidungen (z.B. Dosis- und Wirkstoff-anpassungen) waren in dieser Gruppe am Zielwert 1 000 pg/ml NT-proBNP aus-gerichtet. Als primäre Endpunkte galtenOdie Verschlechterung der Herzinsuffi-

zienzOHospitalisierung wegen Herz insuffizienz

Abb. 1: Therapiesteuerung mittels NT-proBNP-Messung (angelehnt an 7)N

T-pr

oBN

P/B

NP

(R

elat

ive

Einh

eite

n)

600

500

400

300

200

100

0

Hospitalisierung

Rekompensation

Norm- bereich Verlaufskontrollen im ambulanten Bereich

Angelehnt an Haas M.(5)

(A) = keine Therapieanpassung (B) = Gegensteuerung

kardiale Dekompensation

erneute Hospitalisierung

Stabilisierung

(A)

(B)

zeitlicher Verlauf

Abb. 2: PROTECT Studie: Unterschiede in der Medikation bei Standardversorgung (SOC) und bei NT-proBNP-gestützter Verlaufskontrolle (9)

80

70

60

50

40

30

20

10

0

**

*

* ✜

An

zah

l Pat

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SOC NT-proBNP

* p=0,05** p=0,001✜ p=0,06

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 9

ONachweis einer Herzinsuffizienz vor Auftreten klinischer Symptome (NT-proBNP > 125 pg/ml)

ONachweis aller Formen der akuten und chronischen Herzinsuffizienz (systolisch / diastolisch; NT-proBNP > 125 pg/ml)

OAusschluss einer kardial bedingten Dyspnoe (NT-proBNP 400 pg/ml)

OUnterscheidung zwischen kardialer und pulmonaler Ursache bei Patienten mit Dyspnoe (NT-proBNP > 400 pg/ml)

OObjektivierung des Schweregrads einer Herzinsuffizienz in Korrelation mit den NYHA-Klassen (New York Heart Association)

OTherapiesteuerung der Herzinsuffizi-enz (Zielwert NT-proBNP 1 000 pg/ml)

ORisikostratifizierung bezüglich kardio-vaskulärer Ereignisse und Mortalität bei Patienten mit Schmerzmittelein-nahme

OPrognose bei Herzinsuffizienz, stabiler Angina Pectoris und gesicherter Lun-genembolie

ORisikoprädiktion bei akutem Koronar-syndrom

* ValHeFT: Valsartan Heart Failure Trial ** PROTECT: Use of NT-proBNP Testing to

Guide Heart Failure Therapy in the Outpatient Setting

Questionnaire) bei jedem Klinikbe-such erfasst.

Zwei ebenfalls aktuelle Metaanalysen von 6 bzw. 8 prospektiven, randomisierten Studien ergänzen und stützen die Ergeb-nisse der PROTECT-Studie (10, 11). Die Auswertung der Daten von 1 627 bzw. 1 726 Patienten mit chronischer Herzin-suffizienz belegen, dass die NT-proBNP-adaptierte Therapiesteuerung die Sterb-lichkeit um 31 % bzw. 24 % senken kann. Die aktuellen Erkenntnisse zum Thera-piemonitoring über den Verlauf von NT-proBNP lauten (9):OInsbesondere jüngere Patienten unter

75 Jahren sowie Patienten mit links-ventrikulärer Funktionsstörung profi-tieren von der regelmäßigen Messung.

ODer größte Benefit entsteht, wenn über Therapieanpassungen ein NT-proBNP- Wert von 1 000 pg/ml erreicht wird.

Validierte Einsatzgebiete für NT-proBNPNatriuretische Peptide sind aus der modernen Kardiologiediagnostik nicht mehr wegzudenken. NT-proBNP ist im Gegensatz zu BNP hormonell inaktiv und weist daher eine längere biologische Halbwertszeit auf. Die in-vitro-Stabilität bei Raumtemperatur liegt bei zwei bis drei Tagen. NT-proBNP ist von den nat-riuretischen Peptiden der stabilere Analyt und somit als Biomarker besonders geeig-net. Die Studienlage zum medizinischen Nutzen von NT-proBNP ist heute sehr umfangreich und beschreibt ein weites Einsatzspektrum:OHinweis auf Vorliegen einer chroni-

schen kardialen Erkrankung (NT-proBNP 125 pg/ml)

Abb. 3: PROTECT Studie: Unterschiede im Outcome bei Standardversorgung (SOC) und bei NT-proBNP-gestützter Verlaufskontrolle (9)

120

100

80

60

40

20

0

An

zah

l Pat

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SOC NT-proBNP

* p=0,09** p=0,001✜ p=0,04

Kardiov

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Kardiov

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Tod

**

*

Dr. Uta NeisenMedizinisches Marketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 65 [email protected]

Literatur 1) http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/

Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/03/PD08__095__231.psml

2) Hoppe UC et al: Z Kardiol (2005); 95(8): 488-509 3) Mueller C et al: NEJM (2004); 350: 647-654 4) Fonarow GC et al: JAMA (2007); 297: 61-70 5) Masson S et al: Clin Chem (2006); 52(8): 1528-

1538 6) Xue Y et al: Congest Heart Fail (2010); 16(4)

(suppl1): S62-S67 7) Haass M: Kardio up (2005); 1(1): 23-40 8) Berger R et al: J Am Coll Cardiol (2010); 55: 645-

653 9) Januzzi Jl et al: J Am Coll Cardiol (201); 58: 1881-

1889 10) Felker GM et al: Am Heart J (2009); 158: 422-30 11) Porakkham P et al. Arch Intern Med. 2010; 170

(6): 507-14 12) Januzzi JL. Journal of Cardiac Failure 2011; 17(8):

622-625

Das Buch „Diagnostische Marker in der Kardiologie“ (UNI-MED Verlag) stellt aktu-elle Ergebnisse zum Thema vor. Das Buch ist bestellbar über Frau Diana Lohrer: (06 21) 75 97 65 34 oder [email protected]

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fügung stehen. Ist dies nicht möglich, soll als erster Test eine Point-of-Care-Messung innerhalb dieser Zeitspanne durchgeführt werden.

Bei der Kombination beider Testverfah-ren in Form von Roche CARDIAC T auf dem cobas h 232 POC System und der Labormethode ElecsysT Troponin T high sensitive ergeben sich verschiedene Sze-narien (Tab.):ODer erste Test auf cobas h 232 zeigt

einen Troponin-Wert „negativ“ (< 50 ng/l): Das Ergebnis ist nicht zur Ausschlussdiagnostik geeignet. Es muss zeitnah ein zweiter Wert im Labor mit einem leitlinienkonformen Troponin-Test erstellt werden.

ODer erste Test auf cobas h 232 zeigt einen Troponin-Wert von 50 – 100 ng/l: Ein AMI kann weder diagnostiziert noch ausgeschlossen werden. Es sollte eine zweite Messung im Labor mit einem leitlinienkonformen Troponin-Test erfolgen.

ODer erste Test auf cobas h 232 zeigt einen Troponin-Wert von > 100 ng/l: Das Vorliegen eines AMI ist sehr wahrscheinlich, die entsprechende Behandlung sollte eingeleitet werden.

Das bedeutet: Die erste Messung am Point-of-Care bietet die Möglichkeit, einen AMI zu diagnostizieren, nicht aber auszuschließen!

Die nachfolgende hochsensitive Labor-methode kann dagegen auch kleinere In-farkte und sehr frühe Stadien eines Nicht-ST-Hebungsinfarktes erfassen. Mit dem Troponin-Ergebnis aus dem Labor sollte analog des Algorithmus der ESC verfah-ren werden (*).

Steht in unklaren Fällen auch für eine zweite Troponin-Messung kein leitlini-enkonformer Labortest zur Verfügung, sollten zwischen der ersten und zwei-ten Point-of-Care-Bestimmung 3 bis 6 Stunden Abstand liegen. Ist auf Roche CARDIAC T zum späteren Zeitpunkt die Grenze von 100 ng/l überschritten, liegt sehr wahrscheinlich ein AMI vor.

* „Akuter Myokardinfarkt: Aktualisierte Leitlinien NSTEMI und Troponine“: Diagnostik im Dialog (2012); 35: 17-18

Schnell die richtige Diagnose zu stellen, ist bei Verdacht auf akuten Myokardin-farkt (AMI) ganz besonders wichtig. Viele Patienten kommen mit dem Symptom Brustschmerz in die Klinik. Ist das EKG nicht eindeutig, dient das Ergebnis einer Troponin-Bestimmung als Entscheidungs-kriterium. Viele Kliniken verwenden eine Kombination aus Point-of-Care- und Labor-Messungen, um die Troponin-Kon-zentration möglichst schnell zu ermitteln. Wie passt das mit den geltenden Leitlinien zusammen?

Die Februar-Ausgabe von „Diagnostik im Dialog“ (*) enthält einen Beitrag zu den aktuellen Veränderungen der Leitlinien für die Diagnosestellung eines AMI. Was bedeuten die Modifikationen der ESC- und WHO-Leitlinien für die Messung von Troponinen in Kombination von Labor und Point-of-Care?

Die kardiologischen Fachgesellschaften empfehlen zur Diagnose AMI die Verwen-dung eines hochsensitiven Troponin-Tests und einen Cut-off, der bei einem Variati-onskoeffizienten von 10 % an der 99. Perzentile eines gesunden Referenzkol-lektivs liegt. Das Testergebnis sollte dem Arzt innerhalb von 60 Minuten zur Ver-

Medizin

AMI: Leitlinienadaptierte Diagnostik bei Kombination von POC- und Labortest

Dr. Uta NeisenMedizinisches Marketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 65 [email protected]

Tab.: Leitlinienadaptiertes Vorgehen bei Verdacht auf Akuten Myokardinfarkt (AMI) unter Berücksichtigung der Labormethode (ElecsysT Troponin T / hsTnT) und der Point-of-Care-Messung mit Roche CARDIAC T (TnT) auf cobas b 232

hsTnT TestresultatVerfügbarkeit > 60 Minuten

hsTnT am Point-of-Care

< 50 ng/L

> 100 ng/L

AMI (sehr) wahrscheinlich:Behandlung entsprechend einleiten

< 100 ng/L

AMI möglich:Behandlung entsprechend einleiten

(erneut testen)

Brustschmerz (EKG: ST-Hebung fehlt)

hsTnT TestresultatVerfügbarkeit < 60 Minuten

hsTnT < 14 ng/L

hsTnT im Labor

Schmerz > 6h Schmerz < 6h

Anstieg / Abfall hsTnT

Invasive Behandlung

einleiten

hsTnT konstant

Differenzial-diagnose

hsTnT > 14 ng/L

Abnormal hohe TnT+ klinisches Erscheinungsbild

hsTnT konstant

Schmerzfrei, GRACE-SCORE < 149Differenzialdiagnosen ausgeschlossen

Entlassung / Stresstest

Wiederholungstests hsTNT nach 3 Stunden

2 h

3 h

72 h

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 11

ComplianceDie Notwendigkeit der regelmäßigen Kontrolle ist – wenn auch unbequem – für viele Patienten Ansporn und Erinne-rung zugleich, ihre Vitamin K-Antago-nisten regelmäßig einzunehmen. Könnte die diesbezügliche „Freiheit“ bei Therapie mit neuen Antikoagulanzien die Compli-ance verringern? Der Patient spürt kei-nen subjektiven Unterschied, ob er die Tablette eingenommen hat oder nicht. Das Thromboserisiko steigt aber bereits nach einem Tag auf den Ursprungswert an, da die Halbwertszeit der Wirkstoffe nur 9 – 12 Stunden beträgt! Im Gegensatz dazu liegt die der herkömmlichen Vita-min K-Antagonisten bei etwa 3 – 5 Tagen. Es gibt derzeit keinen Parameter, der die Langzeitwirkung neuer Antikoagulanzien nachweisen kann (analog zum HbA1c bei Diabetes mellitus). Nach Abklingen der Wirkung der letzten Tablette (i.d.R. nach maximal 24 Stunden) gibt es im Blut keinerlei Hinweise darauf, ob die Medi-kation nur einmal vergessen wurde oder öfter bzw. regelmäßig ignoriert wird. Mit anderen Worten: Die Compliance des Patienten lässt sich kaum beurteilen.

Andererseits beziehen sich die Risikoein-schätzungen hinsichtlich Thromboem-bolien (und Blutungen) in kontrollierten Studien auf den Idealzustand, bei dem Patienten ihre Tabletten vorschriftsmäßig einnehmen. Die Antwort auf die Frage, wie sich unter realistischem Einnahme-

verhalten das medizinische Outcome der neuen Wirkstoffe ändert und sich im Vergleich zur herkömmlichen Therapie darstellt, ist unbekannt.

NotfallsituationenDie Blutspiegel der neuen Wirkstoffe zei-gen eine stark ausgeprägte individuelle Pharmakokinetik. Zur Beurteilung einer Gerinnungshemmung, z.B. bei Verdacht auf Blutungsrisiko wegen einer Wirkstoff-kumulation, muss die Blutentnahme zur Messung daher zwingend kurz vor der Einnahme einer Tablette erfolgen (soge-nannte Talspiegel-Bestimmung). Mes-sungen zu definierten Zeitpunkten, z.B. 2 – 3 Stunden nach Einnahme (Peakspie-gel-Bestimmung) eignen sich nicht, da Einzelwerte aufgrund der individuellen Varianzen kaum zu interpretieren sind. Somit gibt es innerhalb von 24 Stunden nur ein kleines Zeitfenster, in der die Gerinnungsdiagnostik aussagekräftig ist! Genaue Konzentrationsangaben der Wirkstoffe sind nur bei Verwendung von Tests mit jeweils substanzspezifischer Kalibration möglich. Eine eher qualita-tive Aussage lassen bei Thrombininhibi-toren die herkömmliche Thrombinzeit (u.U. mit Probenvorverdünnungen) und bei FXa-Inhibitoren herkömmliche anti-FXa-Tests zu. Allerdings gilt auch hierbei die Messung des Talspiegels als Voraus-setzung. Verglichen zur herkömmlichen oralen Antikoagulation ist die Laborana-lytik (Zeitpunkt der Blutabnahme und Testverfügbarkeit) deutlich komplizierter.

Es gibt aber klinische Notfallsituationen, in denen die sofortige Kenntnis einer bestehenden gerinnungshemmenden Medikamentenwirkung bzw. ihres Aus-maßes für die adäquate Behandlung des Patienten essenziell ist. Dieses Problem stellt sich z.B. vor Notoperationen oder in der Stroke Unit bei Lysetherapie. Sol-len / können diese Maßnahmen kurzfris-tig durchgeführt werden bzw. mit wel-chem Risiko für den Patienten?

Die individuellen Wirkstoffkinetiken mit der Notwendigkeit einer zeitlich definier-ten Blutabnahme sind in diesen Fällen ein klarer Nachteil gegenüber der herkömm-

Das Roche Satellitensymposium „Brisante Fragen an das Gerinnungslabor“ anlässlich des diesjährigen GTH-Kon gresses war mit über 200 Gästen sehr gut besucht. Das Thema war in der Tat „brisant“ – es ging um „Neue Antikoa gulanzien“. Welche wei-teren Entwick lungen sind zu erwarten und wie sollen Kliniker und Labore mit den neuen Wirkstoffen im klinischen Alltag umgehen? Nach den Vorträgen entwi-ckelte sich unter den Referenten und mit dem Auditorium eine ausführliche und spannende Diskussion. Sie verdeutlichte, dass noch etliche Antworten für die sichere, breite Anwendung der Neuen Antikoagu lanzien offen sind.

Die drei Referenten Frau Prof. Dr. E. Lindhoff-Last aus Frankfurt, Prof. Dr. D. Tsakiris aus Basel und Prof. Dr. D. Peetz aus Berlin waren sich einig: Die neuen Antikoagulanzien (direkte Thrombin- und Faktor Xa-Antagonisten) können die Handhabung der herkömmlichen oralen Antikoagulation wesentlich vereinfachen. Bei den meisten Patienten entfallen regel-mäßige Laborkontrollen, da der thera-peutische Bereich im Vergleich zu den Vitamin K-Antagonisten deutlich grö-ßer ist. Ein weiterer Vorteil ist die kurze Wirkdauer, was das prä- und periopera-tive Gerinnungsmanagement erleichtert. Die medizinische Wirksamkeit und das Patienten-Outcome scheinen vergleich-bar oder besser (*). Es gibt allerdings auch Kehrseiten der hohen Praktikabilität, die für die Sicherheit der Patientenbehand-lung im medizinischen Alltag kritisch werden können.

Studien versus RoutineBei Patienten mit Nieren- oder Leber-funktionsstörungen ist aufgrund patho- logischer Eliminations- bzw. Verstoff-wechselungsraten die normale Dosis-Wirkungs-Relation aufgehoben. Solche Patienten werden in Studien üblicher-weise ausgeschlossen, d.h. es gibt nur wenige Erfahrungen. Der Status der Nieren- oder Leberfunktion liegt aber im Alltag oftmals nicht vor oder er kann sich im Verlauf der Therapie zunächst unbe-merkt verändern. Wie thrombose- oder blutungsgefährdet sind solche Patienten?

Medizin

Brisante Fragen bleiben

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/201212

Retrospektive Studien weisen tatsächlich auf eine sehr hohe diagnostische Wertig-keit von HE4 zur Risikostratifizierung bei Frauen mit Raumforderungen im Becken hin und zwar in Kombination mit CA125, einem schon lange etablierten Marker bei gynäkologischen Tumoren (3-6). Die Mess-werte von CA125 und HE4 wurden dabei

in eine Formel, den sogenannten ROMA-Score (Risk of Ovarian Malignancy Algo-rithm) eingebracht und dadurch die Stär-ken der Einzelmarker kombiniert. Basis des mathematischen Modells war eine a priori festgelegte Spezifität von 75 %. Der Abgleich zwischen dem berechne-ten ROMA-Wert und der Enddiagnose (maligne vs. benigne) ermöglichte die Risikoabschätzung einer vorliegenden Krebserkrankung.

Moore et al. 2011 validierten die bis dato retrospektiv gewonnenen Daten zum ROMA-Score in einer prospekti-ven, multizentrischen und verblindeten Studie. Die Schlussfolgerung der Auto-ren lautet: Das neue diagnostische Vor-gehen ist ein wichtiges und zuverlässiges Hilfsmittel, um Frauen mit Raumforde-rungen im Becken zu triagieren. Bei 472 Patientinnen, die sich beim Gynäkologen, Hausarzt, Internisten oder Allgemein-chirurgen mit einer Raumforderung im Becken vorstellten, wurde präoperativ Blut abgenommen, der ROMA-Index berechnet, daraus abgeleitet eine Eintei-lung der Frauen in Hoch- und Niedrig-risikogruppen vorgenommen und diese Stratifizierung schließlich mit der End-

Das Ovarialkarzinom ist die 5.-häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Unspezifi-sche Symptome erschweren mit den her-kömmlichen Methoden eine rechtzeitige Diagnose. Die Erkrankung hat bei ihrer Ent deckung oft bereits ein spätes, fortge-schrittenes Stadium erreicht. Beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate im Stadium (I) noch 90 %, sinkt sie in den Spätstadien (III/IV) auf nur noch 10 – 30 % (1). Etliche Stu dien der letzten Jahre haben den Weg zu einem deutlichen Fortschritt in der Früh erkennung des Ovarialkarzinoms auf-gezeigt: Die Integration des Biomarkers HE4 in das diagnostische Port folio könnte zu einem besseren Patien tenmanagement führen. Die aktuelle Veröffentlichung von Moore et al. „Evaluation of the Diagnostic Accuracy of the Risk of Ovarian Malig-nancy Algorithm in Women with a Pelvic Mass“ (2011) bestätigt diese Erkenntnis (2).

Im epithelialen Ovarialkarzinomgewebe (EOC) und im Serum von Patientinnen mit EOC finden sich sehr hohe Konzen-trationen von HE4 (Humanes Epididy-mis Protein 4). Daraus entwickelte man die Hypothese, dass die HE4-Bestim-mung die Diagnostik bei Verdacht auf EOC unterstützen könnte.

Medizin – Für Sie gelesen

Der ROMA-Score: CA125 plus HE4

und damit über das weitere adäquate Vorgehen geben.

FazitZu der seit über 50 Jahren praktizier-ten oralen Antikoagulation mit Vita-min K-Antagonisten gibt es mittlerweile attraktive Alternativen. Diese müssen allerdings mit Umsicht und unter Beach-tung des Patientenumfeldes (z.B. Abschät-zung der Compliance) verabreicht wer-den. Wichtig ist auch, dass Labor und Klinik neue Parameter und die Beein-flussung der herkömmlichen Tests gut zu interpretieren lernen. Inwieweit sich die in klinischen Studien erzielten Outcomes in der Praxis bestätigen und ob die „neue Freiheit“ vielleicht nicht auch Nachteile für die Patientenführung aufweist, bleibt abzuwarten. Brisante Fragen werden sich auch weiterhin noch stellen.

* Übersicht „Neue Antikoagulanzien“ s. auch Dempfle CE: Diagnostik im Dialog (2011); 35: 5-8

lichen Praxis. Es besteht die Gefahr, dass es im klinischen Alltag – je nach Zeitver-hältnis von Tabletteneinnahme zu Blutab-nahme – zur Über- oder Unterschätzung des Antikoagulanzienstatus kommt. Es ist z.B. denkbar, dass ein Patient mit lang-samerer Pharmakokinetik kurz nach der morgendlichen Tabletteneinnahme einen Schlaganfall erleidet (was morgens nicht selten ist) und bewusstlos in die Klinik gebracht wird. Im Labor würde (noch) keine oder nur eine minimale Medika-mentenwirkung festgestellt. Dann könnte die Lysetherapie zeitlich mit dem Peak des Wirkstoffspiegels zusammenfallen und ein unkalkulierbares Blutungsrisiko auslösen. Bei Patienten unter herkömm-licher oraler Antikoagulation würden in der gleichen Situation der Quick- bzw. der INR-Wert valide Auskunft über die aktuelle (stabile) Gerinnungshemmung

Dr. Frank Gast Produktmanagement Gerinnung und HosPoC (06 21) 7 59 46 18 [email protected]

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 13

ODer negative prädiktive Wert (NPV) beträgt bei prämenopausalen Frauen 100 %, bei postmenopausalen Frauen 92,3 %

ODer positive prädiktive Wert (PPV) beträgt 18 % (prämenopausal) bzw. 56 % (postmenopausal) und ist im Vergleich zu herkömmlichen Tumor-markern hoch.

Die sehr hohen NPV sind besonders her-vorzuheben, denn sie bedeuten für den behandelnden Arzt: Ein ROMA-Score unterhalb des Cut-off von 11,4 % prä- bzw. 29,9 % postmenopausal (ElecsysT Tests) schließt einen epithelialen Eier-stockkrebs bei Frauen mit Raumfor-derung im Beckenbereich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus und ist damit richtungsweisend für die weitergehende Behandlung.

HandlungsempfehlungenDie Erkenntnis vorangegangener retro-spektiver Studien hat die Arbeitsgruppe um Moore jetzt bestätigt. Bei Frauen mit unklarer Raumforderung im Becken lässt die Kombination der Biomarker CA125 und HE4 mit Hilfe des ROMA-Wertes eine objektive Einteilung in Hoch- und Niedrigrisikogruppen zu. Bisherige Diffe-renzialdiagnosen waren u.a. abhängig von subjektiven bildgebenden Untersuchun-gen, der Qualität der verwendeten bild-gebenden Geräte und der Erfahrungen behandelnder Ärzte. Der ROMA-Score

ermöglicht bei Werten unterhalb der gruppenspezifischen Cut-offs, ein epithe-liales Ovarialkarzinom mit hoher Sicher-heit auszuschließen. Liegt das Ergebnis jedoch darüber, sind die betroffenen Frauen als Hochrisikopatientinnen einzu-stufen. Sie sollten zur weiteren Abklärung in Einrichtungen mit gynäkologischer Onkologie überwiesen werden, die sich auf Eierstockkrebs spezialisiert haben. Die Behandlung in Spezialzentren führt – das haben andere Studien gezeigt (7) – zu einer verbesserten Überlebensrate. Bei Patientinnen, die laut ROMA-Score ein niedriges Risiko auf EOC haben, empfeh-len die Autoren dagegen, die Behandlung vom konsultierten Gynäkologen durch-führen zu lassen.

diagnose (laparoskopischer und / oder pathologischer Befund) korreliert. Die Inzidenz für eine Krebserkrankung im Studienkollektiv betrug 15 % und die für Eierstockkrebs 10 %. Das entspricht den in epidemiologischen Untersuchungen errechneten Inzidenzen und reflektiert eine repräsentative Population. Der in früheren Studien kritisierte „Bias“ einer vorausgewählten Population war somit nicht vorhanden.

Sowohl die Inzidenz von Ovarialkarzino-men als auch die Spezifität der Biomarker ist prä- und postmenopausal sehr unter-schiedlich. Daher ist für die Auswertung der Ergebnisse die Unterscheidung dieser Kollektive sinnvoll. Der ROMA-Algorith-mus mit der Kombination aus CA125 und HE4 erreichte in der oben zitierten Arbeit folgende Ergebnisse (Abb.):O100 %ige Übereinstimmung zur End-

diagnose (kein EOC) bei prämeno-pausalen Frauen in der Gruppe mit niedrigem Risiko (LR)

OAlle 9 EOCs bei prämenopausalen Frauen traten in der Hochrisiko-gruppe (HR) auf

OBei den postmenopausalen Frauen waren 36 von 39 EOCs (Enddiagnose) in der Hochrisikogruppe. Dies bedeu-tet eine diagnostische Sensitivität des ROMA-Scores für epitheliale Ovarial-karzinome von 92 % (bei der aus retrospektiven Untersuchungen fest-geschriebenen 75 % igen Spezifität)

Literatur: 1) Engel J et al: TZM Manual Ovarialkarzinom;

Zuckschwerdt-Verlag (2010): 1-10 2) Moore RG et al: Obstretics & Gynecology

(2011);118 (2): 280-288 3) Moore RG et al: Gynecol Oncol (2008);108: 402-

408 4) Montagnana M et al: Clin Chem Lab Med (2011);

49(3): 521-525 5) Kim YM et al: Clin Chem Lab Med (2011); 49(3):

527-534 6) Molina R et al: Tumor Biol; online published 24.

Aug 2011 7) Paulsen T: IntegraT. J. Gynecol. Canc. (2006);

16(S1): 11-17

Dr. Aribert Stief Leiter Medizinisches Marketing Labordiagnostik (06 21) 7 59 30 46 [email protected]

Ergebnisse der Korrelation von ROMA-Score und Enddiagnose in der Studie von Moore et al. (2)

Pelvic Mass: Raumforderung im Becken LR: Low Risk / geringes RisikoHR: High Risk / hohes Risiko EOC: epitheliales Qvarialkarzinom

Enddiagnose 9 × EOC

0 × EOC

3 × EOC

36 × EOC

472 × Pelvic Mass

Premenopausal 255 ×

Postmenopausal 217 ×

Einteilung laut ROMA-Score

76 × HR

179 × LR

125 × LR

92 × HR

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der ConsulabT bieten unterschiedliche Beratungsstufen an – je nach bestehen-dem Organisationsgrad und den Mög-lichkeiten des Hauses. Zwei Aspekte ste-hen im Fokus:OAnalyse und Optimierung der Bestell-

struktur aller Artikel: Auf Basis der konkreten, individuellen Lagerplatz-situation wird ein optimierter Bestell-prozess mit signifikant reduzierter Zahl von Bestellungen und Bestellposi-tionen bei geringerem Arbeitsaufwand entwickelt. Verbunden damit ist eine geringere Kapitalbindung im Lager.

OAnalyse und Optimierung der Bestell-prozesse: Der häufig zu beobachtende Wechsel zwischen manuellen und automatisierten Teilschritten (Medien-brüche) führt immer wieder zu Über-tragungsfehlern. Ziel ist, basierend auf der präzisen Kenntnis des Ist-Zustandes, Stellhebel zur Aufwands-minimierung bei Bestellauslösung und Vereinnahmung der bestellten Artikel zu erreichen.

Was passiert konkret? Aus einer Vielzahl von Daten, wie z.B. Verbrauch, Bestell-häufigkeiten, Haltbarkeit der Reagenzien, Lagertemperaturbedingungen oder Arti-kelvolumina lassen sich Kenngrößen zur Bestandspflege mit Sicherheitsbeständen und modifizierten Bestellmengen ermit-teln. Nach dieser ersten Bestellanalyse werden mögliche Handlungsfelder eru-iert und nach einer Laborbegehung die

Ressourcen und Restriktionen geklärt. Zusammen mit dem Auftraggeber erfol-gen dann im Detail die Festlegung der relevanten Themen und die Erfassung der dafür notwendigen Daten. Abschlie-ßend, auf Grundlage präziser Bestell- und Prozessanalysen erarbeiten die Berater konkrete, individuelle Verbesserungs-maßnahmen.

Die Erfahrungen zeigen: Viele Kunden sind bereits überrascht, wenn sie die ers-ten Ergebnisse der Bestellanalyse sehen. Denn aufgrund der hohen Arbeitsteilung gehen oftmals Zusammenhänge und das Verständnis für nachgelagerte Prozesse verloren. Sind mehrere Mitarbeiter oder gar mehrere Abteilungen in dem gesam-ten Prozess von Bedarfsermittlung und Bestellung bis hin zu Wareneingang und Rechnungsprüfung beteiligt, können Informationsdefizite und damit perso-neller Mehraufwand entstehen. Die prä-zise Analyse und die graphische Darstel-lung der Ist-Abläufe verdeutlichen die brisanten Punkte unmittelbar. Basierend darauf werden Prozessempfehlungen formuliert, die direkten und messbaren Mehrwert schaffen. ConsulabT begleitet und unterstützt auch die Realisierung der vorgeschlagenen Optimierungsansätze.

Ein Beispiel aus der PraxisIm Sommer 2011 wurde nach einer Logis-tikberatung der Austausch von elektro-nischen Bestellungen und Lieferscheinen

Das Labor kann nur dann reibungslos arbeiten, wenn alle notwendigen Reagen-zien und Betriebsstoffe permanent verfüg-bar sind. Die kontinuierlichen Prozesse im Hintergrund und Vorfeld der Analytik lau-fen aber nicht „einfach so“, sondern bedürfen erheblicher Ressourcen bei Per-sonal, Kapital und Zeit. Fehler rücken das Thema Logistik zwangsläufig in das Blick-feld der Anwender: wenn es „knirscht“, wenn Reagenzien nicht zur Verfügung stehen oder gar Geräte stillstehen. Die Arbeit im Labor profitiert besonders von einer intelligenten und effizienten Versor-gungslogistik. Profis von Roche nehmen sich dieses Themas an – sie analysieren, beraten und optimieren logistische Abläufe rund um das Labor. Das Interview mit Frau Wiebke Ernst, der Leiterin Cont-rolling & Materialwirtschaft in der Labor-arztpraxis Dres. Jochem, Walther und Kol-legen zeigt ein Beispiel aus der Praxis.

In vielen Labors lagern Waren im Wert von mehreren hunderttausend Euro, der Bedarf umfasst hunderte von Artikeln. Zum Teil werden je Arbeitstag mehr-fach Bestellungen generiert. Bei so hoher Komplexität kann die Übersicht verlo-ren gehen. Das Bestellverhalten selbst ist sehr heterogen, von hochautomatisiert auf elektronischem Weg aus Warenwirt-schaftssystemen heraus bis hin zu hand-geschriebenen Faxen, die auf den Schreib-tischen der Auftragsbearbeitung von Roche Diagnostics in Mannheim landen.

Eine gute Logistik sorgt für mehr Trans-parenz, realisiert deutliche Entlastungen für Mitarbeiter, spart Kosten und verbes-sert die Qualität in Einkauf, Lager und Verwaltung (Abb. 1). Die Logistikprofis

Produkte & Services

Gute Logistikprozesse als Erfolgsfaktor

Abb. 1. Mögliche Einsparungen (grün) durch Logistikberatung

Strategische Ebene Operative Ebene

Kapitalbindung im Lager

-15 bis 20 %

Anzahl Bestell-Positionen

-15 bis 20 %

Anzahl Bestellungen - 25 bis 50 % Arbeitsaufwand

Lagerhaltung- 20 bis

30 %

Anzahl Rechnungen - 25 bis 50 % Abriss

Bestellungen - 50 bis 70 %

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Diagnostik im Dialog: Welche zusätzli-chen Aspekte sind Ihnen wichtig, die über die Warenvereinnahmung hinausgehen? Frau Ernst: Die Neuanlage von Artikeln ist jetzt wesentlich einfacher, z.B. bei der Lieferung von Folgeartikel zu einem Außer-Handel-Produkt. Die Artikelin-formationen werden aus dem elektro-nischen Lieferschein herausgelesen und im Warenwirtschaftssystem genutzt. Die Dateneinspielung erfolgt nahezu automa-tisch: dem neuen Artikel ist lediglich noch eine Kostenstelle und ein Kostenträger zuzuordnen.

Diagnostik im Dialog: Wie würden Sie die Resultate der Logistikberatung und der Ein-führung von eOrdering zusammenfassen?Frau Ernst: Die Beratung der ConsulabT hat Transparenz in unsere logistischen Prozesse gebracht. Durch die Bedarfskal-kulation und das Einstellen von Bestands-sicherheiten erreichen wir eine hohe operative Prozesssicherheit. Wir haben bedarfsgerecht alle Reagenzien und Ver-brauchsmaterialen an Lager und gewähr-leisten, dass alle benötigten Reagenzien immer vorhanden sind. Die Verfalldaten je Charge sind im Materialwirtschafts-system hinterlegt, wir verzeichnen gerin-gere Verfallmengen und damit weniger Abschreibungen. Wir aggregieren Posi-tionen zu optimierten Bestellungen, was unseren personellen und administrativen Aufwand deutlich reduziert hat.

Diagnostik im Dialog: Frau Ernst, besten Dank für das Gespräch.

Erfolgsfaktor LogistikModerne Warenwirtschaftssysteme unter-stützen bei Bestellungen, Wareneingang und Lagerhaltung. Die Logistikprofis von Roche helfen, diese Möglichkeiten opti-mal zu nutzen. Sie beraten zu folgenden Themen:Oein auf individuelle Bedürfnisse ange-

passtes Warenwirtschaftssystem zu konfigurieren

Oein vorhandenes Warenwirtschaftssys-tem zu parametrisieren

Oein Bestellsystem an eine innovative Bestellplattform anzubinden.

Die moderne Logistikberatung geht über die reine Sicherstellung der Produktver-fügbarkeit hinaus. Es lassen sich Ansatz-punkte definieren um

OBestände optimal zu führenOdie Kapitalbindung zu reduzierenOProzessabläufe zu optimierenOden Einkauf zu entlasten

Die Logistik ist ein Erfolgsfaktor des Labors. Roche hilft, dieses Potenzial der Logistik zu heben!

zwischen der Laborarztpraxis Dres. med. Jochem, Walther und Kollegen in Frank-furt und Roche Diagnostics realisiert („eOrdering“). „Diagnostik im Dialog“ sprach mit Diplom-Kauffrau Wiebke Ernst, Controlling & Materialwirtschaft, über ihre Erfahrungen.

Diagnostik im Dialog: Frau Ernst, Sie empfangen und verarbeiten seit längerem elektronische Lieferscheine. Welche Ände-rungen haben sich hierdurch in Ihrem Labor ergeben?Frau Ernst: Die Nutzung elektronischer Lieferscheine versetzt uns in die Lage, relevante Artikeldaten, wie Materialnum-mern, Chargen, Verfalldaten oder gelie-ferte Mengen direkt in unser Warenwirt-schaftssystem einzuspielen. Die Kontrolle der Lieferscheine ist jetzt einfacher und eventuelle Änderungen z.B. bei fehlerhaf-ten Lieferungen können wir direkt korri-gieren und anschließend verbuchen. Das hat auch die Kommunikation zwischen Wareneingang und Buchhaltung deutlich verbessert.

Die elektronischen Lieferscheine errei-chen uns nach dem Warenausgang beim Lieferanten nahezu verzögerungsfrei. Damit haben wir einen zeitlichen Vorteil, wir wissen bereits vor der tatsächlichen Anlieferung, was an Kontrollaufwand auf uns zukommt und nutzen diesen Vor-sprung für eine optimierte Personaldis-position. Die Vereinnahmung der gelie-ferten Ware erfolgt schneller. So erreichen wir auch qualitative Verbesserungen, weil z.B. Kühlartikel zeitnah kontrolliert und eingeräumt werden können. Der elektro-nische Prozess schließt darüber hinaus auch Übertragungsfehler, wie beispiels-weise Zahlendreher bei Verfalldaten, aus.

Alexander May Projektmanager Vertriebslogistik (06 21) 7 59 3871 [email protected]

Frau Ernst

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Abhängig von den konkreten Anforde-rungen an den Test gibt es in Abwandlung des klassischen HIAs (Abb. 1) Modifika-tionen im Testaufbau. Soll ein Parameter besonders empfindlich sein, werden die Antikörper im Reagenz an Latexparti-kel gekoppelt (latexverstärkter HIA). Die entstehende Trübungsänderung lässt sich so bereits bei geringerer Analytkonzen-tration präzise messen, weil die resul-tierenden Komplexe größer sind. Die patentierte DuRELT-Technologie (Dural-Radius Enhanced Latex, Abb. 2) von Roche Diagnostics garantiert zusätzlich zur hohen Sensitivität einen sehr weiten Messbereich. Diese Technologie kommt in den Tests Tina-quantT CRP- und Tina-quantT CRP hs-Test zum Einsatz (Abb. 3): ODie analytische Sensitivität wird

durch große Latexpartikel erreicht,

die mit hoch reaktiven monoklonalen Antikörpern beschichtet sind.

OKleinere Latexpartikel, beschichtet mit niedrig reaktiven monoklonalen Anti-körpern, gewährleisten eine Erweite-rung des Messbereiches.

Der Einsatz verschieden großer Latex-partikel und damit die Kombination von hoher Sensitivität und weitem primären Messbereich ist nur bei der Turbidime-trie möglich. Die Nephelometrie kann unterschiedliche Partikelgrößen, die ein nicht messbares Streulicht produzieren würden, nicht erfassen.

Der ProzonencheckImmunologische Methoden bergen ein Risiko für falsch niedrige Messsignale bei einem Überschuss an Antigen. Die Kom-

Der Nachweis spezifischer Proteine in Serum, Plasma, Urin oder Liquor ist für viele klinische Fragestellungen relevant und gehört zu den häufigen Anforderun-gen im Labor. Daher stehen auch für die Proteinanalytik inzwischen vollautomati-sierte Methoden auf Routinesystemen der Klinischen Chemie zur Verfügung. Ein separater Arbeitsplatz „Proteine“ und das Probensplitting sind heute obsolet. Historisch bedingt – weil das erste au-tomatisierbare, sensitive Testverfahren – galt die Nephelometrie als Bezugsmetho-de in der Proteinanalytik. Die Tina-quantT Tests von Roche Diagnostics basieren auf einem neueren Testprinzip, der Turbi-dimetrie. Eine groß angelegte Korrelati-onsstudie zwischen turbidimetrischen und nephelometrischen Tests zeigte eine Ergebnisqualität auf Augenhöhe.

Die MethodenTurbidimetrische und nephelometrische Tests zählen zu den sogenannten homo-genen Immunoassays (HIA). Methodi-sche Voraussetzung ist, dass die Mole-küle des Analyten (Antigen) ausreichend groß sind, um mit dem korrespondieren-den monoklonalen Antikörper im Rea-genz vernetzte, lösliche Immunkomplexe bilden zu können, die dann zu einer konzentrationsabhängigen Trübung füh-ren. Der Grad der Trübung beeinflusst die Streuung von einstrahlendem Licht. Die Turbidimetrie misst die Abschwä-chung des axialen Lichtes (Zunahme der optischen Dichte) über ein Foto meter, die Nephelometrie die Zunahme des seitlichen Streulichts über ein Nephelo-meter.

Produkte & Services

Auf Augenhöhe

Abb. 2: Testprinzipien latexverstärkter HIAs (grau = Latexpartikel)

Latexverstärkter HIAKlassischer HIA HIA nach DuREL� Prinzip

Abb. 1: Testprinzip eines klassischen HIAs

Antigen-Antikörper KomplexAntikörperAntigen

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kommen bei den Tina-quantT Tests auf cobasT-Systemen zwei unterschiedliche Prinzipien zum Einsatz: O„Antigen re-addition check“ (z.B. bei

Albumin im Urin und Liquor): Zugabe eines Antigenüberschuss-Rea-genzes in den Reaktionsansatz. Liegt die gemessene Extinktionsdifferenz vor und nach Zugabe des Antigen-überschusses oberhalb eines festge-legten Wertes, handelt es sich um eine normale Probe. Ist die Signaldifferenz geringer, liegt eine Probe mit Antigen-überschuss vor. Diese Proben werden gekennzeichnet, verdünnt und erneut gemessen.

OÜberprüfung der Reaktionskinetik (z.B. bei CRP, Ferritin, Rheumafaktor): Die Gerätesoftware ermittelt das unter-schiedliche kinetische Verhalten von

normalen und Antigenüberschuss-Proben. Bei Antigen-Überschuss wird das Ergebnis gekennzeichnet und ein automatischer Rerun durchgeführt.

Die WertelagenEine groß angelegte Korrelationsstu-die an drei Standorten im Jahr 2011 hat die Turbidimetrie (zwei Hersteller)und die Nephelometrie (ein Herstel-ler) bei 22 spezifischen Proteinen unter Routine bedingungen untersucht (1). Im Durchschnitt wurden pro Parameter 90 Routine proben über einen relevan-ten Messbereich analysiert. Die Studie beweist die qualitative Vergleichbarkeit beider Testverfahren. Die Korrelation der Ergebnisse, insbesondere zwischen den Tina-quantT und den nephelome-trischen Tests war sehr hoch (r > 0,98)

plexbildung aus Antigen und Antikörper und somit die Trübung nehmen mit stei-gender Antigenkonzentration zu. Solange ein Überschuss an Reagenz (Antikörper) besteht, ist die Menge sich bildender Antigen-Antikörperkomplexe vorherseh-bar. Übersteigt die Antigenmenge einen Schwellenwert, lösen sich die Immun-komplexe sukzessive und ebenfalls in Abhängigkeit der Antigenkonzentration wieder auf und die Trübung nimmt ab („Heidelberger-Kendall-Kurve“, Abb. 4).

Dieses Phänomen wird Prozoneneffekt oder „high-dose-hook-Effekt“ genannt. Das bedeutet: Auf dem ansteigenden und dem abfallenden Ast der Heidelber-ger-Kendall-Kurve gibt es ein identisches Messsignal, das jedoch unterschiedlichen Antigenkonzentrationen entspricht. Pro-ben, die nicht gezielt daraufhin untersucht werden, könnten daher abweichende oder gar falsche Ergebnisse liefern.

Um den Antigengehalt der Probe zu prüfen (Antigenüberschuss-Check oder Prozonencheck) und einen eventuellen „high-dose-hook-Effekt“ zu verhindern,

Abb. 5a-d: Methodenvergleiche Turbidimetrie am cobas c 501 Modul (Roche) versus Nephelometrie am BN II (Siemens)(1)

00

10

20

30

40

50

60

10 20 30 40 50 60

0 1 87654320

1

2

3

4

5

6

7

8

IgAImmunonephelometrie g/L BN II

IGA

-2Im

mun

otur

bidi

met

rie

g/L

coba

s c

501

Mod

ul

Referenzstandard: 1,80 g/L; Wiederfindung: BN II: 1,74 g/L; cobas c 501 Modul: 1,77 g/L

P/B RegressionY = 1,008 X - 0,013md (95) = 0,377N = 98 r = 0,9887t = 0,9262

0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,00

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

C3

C-2

Imm

unot

urbi

dim

etri

e g/

Lco

bas

c 50

1 M

odul

C3 Immunonephelometrie g/L BN II

Sehr gute Vergleichbarkeit und gute Wiederfindung des Referenzstandards ERM-DA470.

Gute Übereinstimmung, sehr gute Wiederfindung des Referenzmaterials (101%) durch das cobas c 501 Modul.

Referenzstandard:1,00 g/L;Wiederfindung: BN II: 1,07 g/L; cobas c 501 Modul: 1,01 g/L

P/B RegressionY = 1,023 X + 0,011md (95) = 0,12N = 65 r = 0,9772t = 0,8926

CR

PH

SIm

mun

otur

bidi

met

rie

mg/

Lco

bas

c 50

1 M

odul

CRP2Immunonephelometrie mg/L BN II

Referenzstandard: 41,8 mg/L; Wiederfindung: BN II: 41,6 mg/L; cobas c 501 Modul: 45,5 mg/L

P/B RegressionY = 1,06 X + 0,116md (95) = 1,064 N = 111r = 0,9931t = 0,9472

100 60504030200

10

20

30

40

50

60

lgGImmunonephelometrie g/L BN II

Exzellente Korrelation und vergleichbare Ergebnisse am klinischen Cut-Off: 1,0 – 3,0 mg/L.

Gute Vergleichbarkeit am klinischen Cut-Off.

IGG

-2Im

mun

otur

bidi

met

rie

g/L

coba

s c

501

Mod

ul

Referenzstandard: 9,17 g/L; Wiederfindung: BN II: 9,40 g/L; cobas c 501 Modul: 8,47 g/L

P/B RegressionY = 1,167 X - 2,138md (95) = 2,682N = 94 r = 0,9899t = 0,9494

Abb. 4: Heidelberger-Kendall-Kurve A = Antikörperüberschuss B = Äquivalenzbereich C = Antigenüberschuss

Abb. 3: Unterschiedliche Messbereiche des Tina-quantT CRP-Tests in Abhängigkeit vom Testprinzip

Tina-quant� CRP [mg/L]0,3 1 2 3 250 350

CRP Gen. 3latex-verstärkt, DuREL� Technologie

CRP Gen. 1

CRP Gen. 2latex-verstärkt

Prä

zipi

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enge

/Mes

ssig

nal

Antigenkonzentration

Punkt 1 und 2 haben das gleiche Messsignal

A

21

CB

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rische und nephelometrische Methoden befinden sich heute bzgl. Ergebnisqualität auf Augenhöhe. Die kompletten Metho-denvergleiche zwischen den Tina-quantT Tests und der Nephelometrie zeigt die Broschüre: „Auf Augenhöhe – Korrelati-onsstudie Spezifische Proteine, Turbidi-metrie versus Nephelometrie“. Sie kann bei der Autorin angefordert werden.

– obwohl an verschiedenen Standorten, mit unterschiedlichen Testprinzipien und Antikörpern sowie an verschiedenen Sys-temen gemessen wurde (Abb. 5a-d).

Proteinbestimmungen waren lange Zeit nicht standardisiert, die Messwerte daher stark reagenzabhängig. Heute gibt es für alle gängigen Parameter zuverlässige Re-ferenzmaterialien und eine internatio-nale Standardisierung. Die Ergebnisse der Studie zeigen daher nicht nur eine hervorragende Korrelation, sondern sind in ihrer Wertelage hinsichtlich klinischer Relevanz (z.B. am Cut-off) vergleichbar. Die Evaluierer verweisen wiederholt auf die exakte Wiederfindung der Referenz-standards mit den turbidimetrischen Tests von Roche. Ihr Fazit lautet: Turbi-dimetrie und Nephelometrie sind quali-tativ gleichwertig für die Beantwortung klinischer Fragestellungen geeignet.

Die Vorteile der Tina-quantT [a] TestsOWenige Testwiederholungen: Das

Roche-Testdesign hält die Anzahl von Wiederholungsmessungen niedrig und ermöglicht planbare Turn-around-Zeiten ohne Durchsatzverlust der Sys-teme.

OSehr geringe Probenvolumina (durch-schnittlich 7 µl bei den cobas c Modu- len): Von Vorteil besonders bei pädiatrischen, geriatrischen und onkologischen Patienten.

OHohe onboard Stabilität: Durch das cobas c pack Kassettenkonzept bleiben die Reagenzien durchschnittlich 75 Tage stabil. Die Kalibrationsfrequenz beträgt ca. 85 Tage. Somit sind auch seltenere Anforderungen kosteneffi-zient zu bearbeiten.

OSehr gute Präzision: Die durchschnitt-liche Präzision liegt bei 3 % auf cobas c Modulen (2)

OKonsolidierte Bearbeitung auf einer Plattform: Die HIAs können auf den konsolidierten Systemen der cobasT modular platform zusammen mit klinisch chemischen Parametern und Anforderungen aus der heterogenen Immunologie aus einem Probenröhr-chen und mit geringem Personalauf-wand bearbeitet werden (Tab.)

Technologische Fortschritte und neue Testdesigns haben die Turbidimetrie weit nach vorne gebracht. Turbidimet-

Claudia Storm Produktmanagement Klinische Chemie (06 21) 7 59 87 99 [email protected]

Test Probenmaterial

Albumin Serum, Plasma, Urin, Liquor

Gesamteiweiss Serum, Plasma, Urin, Liquor

a-1-saures Glycoprotein Serum, Plasma

a-1-Antitrypsin Serum, Plasma

a-1-Mikroglobulin Urin

Antistreptolysin O Serum, Plasma

Apolipoprotein A-1 Serum, Plasma

Apolipoprotein B Serum, Plasma

b-2-Mikroglobulin Serum, Plasma

Complement C3c Serum, Plasma

Complement C4 Serum, Plasma

Coeruloplasmin Serum, Plasma

C-Reaktives Protein high sensitive Serum, Plasma

C-Reaktives Protein Serum, Plasma

Cystatin C Serum, Plasma

D-Dimer Plasma

Ferritin Serum, Plasma

Haptoglobin Serum, Plasma

HbA1c Vollblut, Hämolysat

Homocystein Serum, Plasma, in Vorbereitung

Immunglobulin A Serum, Plasma, Liquor in Vorbereitung

Immunglobulin G Serum, Plasma, Urin, Liquor

Immunglobulin M Serum, Plasma, Liquor in Vorbereitung

Kappa Leichtketten Serum, Plasma

Kappa freie Leichtketten Serum, Plasma (auf Anfrage)

Lambda Leichtketten Serum, Plasma

Lambda freie Leichtketten Serum, Plasma (auf Anfrage)

Lipoprotein (a) Serum, Plasma

Myoglobin Serum, Plasma

Präalbumin Serum, Plasma

Rheumafaktor (RF) Serum, Plasma

löslicher Transferrin Rezeptor (sTfR) Serum, Plasma

Transferrin Serum, Plasma

Portfolioübersicht Tina-quantT Tests, spezifische Proteine

Literatur: 1) Dr. J, Lotz, Universitätsmedizin Mainz, Deutschland

Dr. M. Trummler, Bio-Analytica AG, Luzern, Schweiz Dr. L. Esmilaire, Hopital Henri Mondor, Creteil, Frankreich

2) Roche-interne Dokumentation / Packungsbeilagen

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zierten liegt vermutlich wesentlich höher. Bei der symptomatischen Abklärung, insbesondere beim Vorliegen erhöhter Leberenzyme, sollte daher auch eine HCV-Infektion in Betracht gezogen wer-den. Der COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV Qualitativ Test, Version 2.0 dient der zuverlässigen Bestätigung einer vorliegenden Hepatitis-C Infektion, bei nachgewiesener positiver Serologie.

Gerade im Umfeld der neuen Therapie-möglichkeiten mit den DAAs erfüllt der COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV Quantitativ Test, Version 2.0 alle Anforderungen, um die komplexer wer-denden Therapiealgorithmen zu unter-stützen.Ozuverlässige Erkennung der unter-

schiedlichen HCV-GenotypenOweiter linearer Messbereich

(15 – 1,0E+08 IE/ml)Ohohe Präzision und Sensitivität

(15 IE/ml)

Wichtig zu wissen: In den Zulassungsstu-dien der bereits verfügbaren DAAs wurde der Roche TaqManT Test (High Pure Sys-tem / COBAST TaqManT HCV Test, Ver-sion 2.0) eingesetzt. Der neue COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV Quantitativ Test, Version 2.0 korreliert sehr gut mit der Studienmethode (Abb. 2). Das gewährleistet eine hohe Sicherheit bei den medizinisch relevanten Entschei-dungen hinsichtlich Dauer und Abbruch der Therapie.

Die neuen HCV Tests laufen auf den Analysesystemen COBAST AmpliPrep/ COBAST TaqManT 48 und der vollau-tomatisierten Hochdurchsatz-Variante COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT. Bei Verwendung des cobas p 630 Geräts für die Präanalytik ist der gesamte PCR-Workflow automatisiert. Die Testpa-ckungen enthalten alle erforderlichen Materialien für die CE-IVD konforme Qualitätskontrolle, sowie eine Interne Kontrolle bzw. einen internen Quanti-fizierungsstandard, der jeder Probe zu-gegeben wird. Er zeigt eine mögliche PCR-Inhibition an und gewährleistet die präzise Virus-Quantifizierung. Mit dem AmpEraseT-System ist darüber hinaus der PCR eine sehr effiziente Methode vorge-schaltet, um möglicherweise kontami-nierende Amplifikate zu eliminieren und falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden.

Das Dual-Probe Konzept der Assays in Kombination mit dem hohen Automatisie-rungsgrad in der Durchführung sorgt für eine Ergebnissicherheit, die den Fortschrit-ten bei der HCV-Therapie adäquat ist.

Neue Wirkstoffe, die sogenannten Direct Acting Antivirals (DAAs), verbessern die Behandlung von HCV-infizierten Patien-ten, führen aber auch zu einer komplexe-ren Therapiesteuerung. Die Anforderun-gen an diagnostische Tests hinsichtlich Genotyp-Erkennung, Messbereich, Präzi-sion und Sensitivität sind daher beson-ders hoch. Seit Februar 2012 sind erst-mals zwei HCV PCR Assays von Roche mit dem „Dual-Probe Konzept“ verfügbar: der COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV Quantitativ Test, Version 2.0 und der COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV Qualitativ Test, Version 2.0. Dieses innovative Testprinzip wird dem Anspruch an moderne in-vitro-Diagnostik gerecht.

Das Dual-Probe Konzept verwendet in einer Real-Time-PCR zwei unabhän-gige Sonden zur Detektion der Amplifi-kate (Abb. 1). Dies macht die Tests noch sicherer in der Erfassung genetischer Polymorphismen, die durch die biologi-sche Flexibilität des Virus und den medi-kamentösen Selektionsdruck unerkannt entstehen können. Das reduzierte Probe-volumen von 650 µl trägt der Mehrpara-metertestung einer Patientenprobe, z.B. im Fall der häufigen Hepatitis C / HIV-Koinfektion, Rechnung.

Die Hepatitis-C-Virusinfektion stellt ein globales Problem dar. Nach Angaben der WHO sind weltweit etwa 170 Millio-nen Menschen (3 %) mit dem Hepati- tis C-Virus infiziert. Die Schätzungen für Deutschland liegen in einer Größen-ordnung von 400 000 bis 800 000 Perso-nen, wobei pro Jahr mehrere Tausend Neuinfizierte hinzukommen. Da viele Infektionen nur eine milde und unspezi-fische Symptomatik aufweisen, verlaufen sie oft unerkannt. Die Zahl der Neuinfi-

Produkte & Services

Zuverlässige Quantifizierung der unterschiedlichen HCV Genotypen

Abb. 1: Testprinzip

1 Forward- Primer

2 FAM-gelabelte Sonden

2 versetzte Reverse Primer

5'NTR Core

Dr. Helmut Koch Produktmanagement Molekulare Diagnostik (06 21) 7 59 46 99 [email protected]

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ml]

SPC-RegressionY = 0,923 * X + 0,434R2 = 0,91N = 412

GT 1GT 2GT 3GT 4GT 5GT 6

00

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1

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2

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4

5

5

6

6

7

7

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8COBAS� TaqMan� HCV Test, v2.0

Log10 Titer [IE/ml]

Abb. 2: Methodenvergleich

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Regelungen zur Meldepflicht, sowie das Vorgehen nach Nadelstichverletzungen wichtige Seminarinhalte. Und last but not least: Weil gerade in der Infektiolo-gie Kennzahlen wie analytische und diag-nostische Sensitivität / Spezifität, positiver und negativer Vorhersagewert, Cut-off oder ROC-Kurven eine hohe Bedeutung haben, bietet das Seminar auch einen kurzweiligen und anschaulichen Ausflug in die „trockene“ Welt der Statistik.

Neben Frau Professor Gärtner unterstüt-zen Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen von Roche Diagnostics den Kurs:ODr. Aribert Stief, Leitung Medizini-

sches MarketingODr. Marc Böhm, Produktmanagement

ImmunologieODr. Manfred Theis, Produktmanage-

ment ImmunologieOJörg Wohlfahrt, Kunden Service Cen-

ter Serum Work Area

Die Kurse finden in den Ausbildungsräum-lichkeiten von Roche Diagnostics in Mann-heim statt und sind für max. 20 Teilnehmer konzipiert. Sie richten sich vornehmlich an Fach-MTAs und interessierte Akademiker. Die Landesärztekammer Baden-Württem-berg hat 16 Fortbildungspunkte und der DIW-MTA / dvta e.V. 15 Credits jeweils in der Kategorie C vergeben.

Melden Sie sich frühzeitig an. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre persönliche Kompe-tenz und die Ihres Labors für die Infek-tiologie zu erweitern!

Das zweitägige Seminar „Intensivkurs Infektionsserologie“ von Roche Diag-nostics bietet ausreichend Raum für vertiefendes medizinisches Wissen bei Hepatitis und HIV sowie viel Zeit für die Fragen der Teilnehmer und die Bespre-chung diagnostischer „Stolperfallen“ mit direkter Auswirkung auf die Patienten-behandlung. Die Schirmherrschaft von Frau Prof. Barbara Gärtner, Oberärztin am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Uniklinik des Saar- landes, zahlreiche Fallbeispiele, ein Prak-tikum und ein Fragebogentest garantieren eine sehr praxisnahe Fortbildung, bei der jeder Teilnehmer mehr als die Fortbil-dungspunkte zurück in seinen beruflichen Alltag nehmen kann.

Fallbeispiel 1: 63-jähriger Mann, unklare Indikation

HIV-Antikörper- Screening (1. Test)

Sample / Cutoff 1,6

Western-Blot Nachweis von gp41, p24, p17

HIV-Antikörper- Screening (2. Test)

Sample / Cutoff 1,4

OWas würden Sie dem Patienten sagen?OWas würden Sie als Nächstes machen?OIst der Befund meldepflichtig?

Fallbeispiel 2: Frau aus Endemiegebiet, eine Woche post partum

Parameter Mutter Kind

HBsAg positiv negativ

AntiHBs (IU/ml) negativ 15.643

HBeAg negativ negativ

Anti-HBe positiv positiv

Anti-HBc positiv positiv

HBV-DNA (Kopien/ml) 10 7 kein Material

OWelche Diagnose würden Sie für Mutter und Kind stellen?

OIst der Befund meldepflichtig?

Diese und weitere Fallbeispiele sind ein Medium zur Besprechung der komplexen Anforderungen an die Kompetenz des infektionsserologischen Labors. Neben didaktisch gut aufbereiteten Fachprä-sentationen zu HIV-, HBV- und HCV-Infektionen, sind auch die gesetzlichen

Produkte & Service

Herausforderungen der Infektiologie annehmen!

Anreise bis 11:00 Uhr

Termine 2012: 28. / 29. Juni, 20. / 21. September, 6. / 7. Dezember

Tag 1 Start 12:00 Uhr

Ende 17:30 Uhr

Einleitung & Einführung in das ThemaEinleitung & Einführung in das ThemaHIV – Epidemiologie & KlinikStatistische Grundlagen I & ÜbungenPAUSEHIV – DiagnostikHIV – TherapieStatistische Grundlagen II & ÜbungenPAUSEMeldepflichtHIV – Pitfalls & Fallbeispiele aus Labor & Klinik

Prof. Dr. B. GärtnerDr. A. StiefDr. M. BöhmDr. M. TheisJ. Wohlfart

Tag 2 Start 8:30 Uhr

Ende 16:30 Uhr

HBV – Epidemiologie & KlinikHBV – DiagnostikHBV – TherapiePAUSEHBV – Pitfalls & Fallbeispiele aus Labor & KlinikPraktikumVorgehen nach NadelstichverletzungenMITTAGSPAUSEAuswertung des PraktikumsHCV – Epidemiologie & KlinikHCV – DiagnostikHCV – TherapiePAUSEHCV – Pitfalls & FallbeispieleFragebogentest, Abschlussdiskussion

Prof. Dr. B. GärtnerDr. A. StiefDr. M. BöhmDr. M. TheisJ. Wohlfart

Programm „Intensivkurs Infektiologie“

Nähere Informationen erhalten Sie über Diana Lohrer Sekretariat Medizinisches Marketing Labordiagnostik (06 21) 7 59 76 534 [email protected]

Page 21: 2012 Diagnostik im Dialog - Roche...Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 5 O Eine Laktat-Clearance < 20 % über zwei Stunden korreliert mit höheren Mortalitätsraten (11).

Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 21

tion synthetischer, nicht-endogener Hap-tene und verstärkt in einer dreistufigen Reaktion das Messsignal gegenüber dem Detection Kit noch einmal deutlich.

Das VENTANA OptiView-Prinzip bietet eine erheblich verbesserte Empfindlich-keit ohne Intensivierung des Hinter-grunds. Das hohe Maß an Klarheit bleibt erhalten. Auf diese Weise kann auch bei sehr geringer Proteinexpression ohne störenden Einfluss einer unspezifischen Färbung eine sichere Diagnose gestellt werden.

Die VENTANA OptiView DAB IHC Detection und Amplification Kits sind für alle aktuellen und geplanten VENTANA Primärantikörper geeignet und kompa-tibel mit allen Systemen der VENTANA

BenchMark-Geräteserie. Die Kombina-tion des innovativen Testprinzips mit einer flexiblen Auswertesoftware und der vollautomatischen Abarbeitung auf BenchMark-Systemen verkürzt deutlich die Durchlaufzeit der Objektträger und bietet eine größere Flexibilität für Anwen-der, Assays ihren Präferenzen und Leis-tungsmerkmalen anzupassen. Die sensiti-vere Erfassung des Farbsignals erhöht die Sicherheit der Befundung. Der gesamte Workflow ist effizienter – somit kann der Pathologe frühzeitig über die Ergebnisse des Patienten Auskunft geben.

VENTANA OptiView macht sichtbar, was mit anderen Detektionssystemen nicht zu sehen ist. Es bietetOsehr hohe analytische Qualität durch

exzellente Klarheit, Tiefe und Intensi-tät der Färbung

Ooptimierte Diagnostik, weil selbst gering exprimierte Antigene sichtbar werden

Oausgeprägte Flexibilität, denn jeder Antikörper lässt sich einstellen

Oeffizientere Arbeitsabläufe, die die Diagnosestellung beschleunigen

Roche Tissue Diagnostics verfolgt das Ziel, durch die kontinuierliche Weiter-entwicklung seiner Produkte die best-mögliche Behandlung von Patienten zu unterstützen. Personalisierte Therapie-ansätze sind besonders in der Onkologie im Vormarsch – sie benötigen allerdings eine entsprechend differenzierte Diag-nostik. VENTANA OptiView fügt sich logisch in die Zielsetzung von Roche Tissue Diagnostics ein, denn die neue Methode ermöglicht es, auch Verborgenes und nicht nur „die Spitze des Eisbergs“ zu erkennen.

Sehen oder nicht sehen kann den Unter-schied ausmachen, ob ein Patient die bestmögliche Behandlung erhält. Beson-ders bei Krebserkrankungen ist die rich-tige Diagnose der entscheidende Faktor für die Auswahl der Therapie und somit das Überleben des Patienten. VENTANA OptiView ist eine neuartige Färbemethode für die Immunhistochemie von Roche Tissue Diagnostics. Sie stellt optimales Sehen sicher, sodass Pathologen auch schwierige Fälle richtig befunden können.

Der VENTANA OptiView DAB IHC Detection Kit verwendet ein zweistufi-ges Testprinzip mit exklusiver Hapten-Technologie (Abb.). Universelle, hapten-

beladene Linker bilden eine „Brücke“ zwischen dem spezifischen Primäranti-körper für das nachzuweisende Antigen im Gewebeschnitt und dem enzym-mar-kierten Tertiärantikörper, über den die Farbreaktion generiert wird. Die Linker erhöhen die Anzahl der Bindungsstellen für die markierten Antikörper. Somit stehen pro Primärantikörper mehr Ter-tiärantikörper zur Verfügung und das Farbsignal wird intensiver. In sehr schwie-rigen Fällen, wenn noch mehr Intensi-tät benötigt wird, hilft der VENTANA OptiView Amplification Kit weiter. Er arbeitet mit einer größeren Konzentra-

Produkte und Services

Sehen Sie optimal?

Dr. Stephanie BohnertProduktmanagerin Roche Tissue Diagnostics (06 21) 7 59 42 [email protected]

Testprinzip OptiView

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

HRP

Primärer Antikörper

Gewebe

OptiView HQ Universal LinkerHQ

HQHQ

HQ

HQHQ

1. Primärer Antikörper bindet sich an Ziel-Antigen im Gewebe

2. OptiView HQ Universal Linker, der über mehrere nicht-endogene HQ-Haptene verfügt, bindet den primären Antikörper.

3. OptiView HRP Multimer bindet sich an die HQ-Haptene. Dadurch multipliziert sich die Anzahl der Multimere, was zu einer verstärkten Enfärbungsintensität führt, ohne dass der Hintergrund davon betroffen wäre.

4. DAB-Chromogen reagiert mit HRP und H2O2 und generiert ein klares, deutliches Signal.

DAB

OptiView HRP Multimer

H2O2

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/201222

Produkte & Services

Produktnews

Produktlinie Produkt Geräte Anwendungszweck / Produktverbesserung

N / V* Status

Prä- und Postanalytik

cobas p 312 präanalytisches System cobas p 312 präanalytisches System Platzsparendes präanalytisches System für den kleinen bis mittleren Probendurchsatz: Probenregistrierung, selektives Decappen, Sortierung, Archivierung

N verfügbar

Klinische Chemie

Calcium Gen. 2 cobasT modular platform: cobas c 311 / cobas c 501 / cobas c 502 / cobas c 701 COBAS INTEGRAT

Verbesserte Kalibrationsstabilität, verbesserte Linearitiät

V ab Juni 2012

Immunologie ElecsysT CK-MB Gen. 4 cobasT modular platform: cobas e 411 / cobas e 601 MODULART < E 170 > ElecsysT 2010

Quantitative Bestimmung des Creatin Kinase Isoenzyms MB mit gesteigerter Präzision im niedrigen Konzentrations-bereich

V verfügbar

Software 08-06 mit ElecsysT Data Concept Extension

MODULART ANALYTICS Erweiterter Testnummernkreis zum Einsatz neuer Parameter wie z.B. ElecsysT HE4 und ElecsysT anti-HCV II

V verfügbar

IT-Lösungen cobas IT Middleware Laborsysteme Softwarelösung, die in eine bestehen de Labor EDV integriert werden kann. Verbindung mehrerer Analysensysteme auch zu mehreren Host Systemen mit jeweils nur einer Schnittstelle

N verfügbar

HosPoc Ticket-Printer für cobas b 123

cobas b 123 Blutgassystem Externer Ticket-Printer zum Druck von selbstklebenden Etiketten

V verfügbar

cobas IT 1000 V 2.0 POC-Systeme Anwenderfreundlichere Bedien-oberfläche

verfügbar

Molekulare Diagnostik

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HLA-B*5701 Screening Test

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT

Nachweis des HLA-B*5701 Allels. Unterstützt die Therapieentscheidung bei HIV-Patienten

N verfügbar

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV qualitativ Test, v2.0

Vollautomatisierter qualitativer Nach-weis von HCV RNA

N verfügbar

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV quantitativ Test, v2.0

Quantitativer Nachweis von HCV RNA. Therapiemonitoring bei HCV Patien-ten. Neue Dual Probe Technologie und Verringerung des notwendigen Probevolumens

V verfügbar

Gewebe-diagnostik

OptiView DAB IHC Detection Kit / OptiView Amplification Kit

BenchMark GX, XT, Ultra Test mit neuartigem Detektionsprinzip, das sehr gering exprimierte Antigene sichtbar macht

N verfügbar

VENTANA AntiHer2 / neu (4B5) BenchMark GX, XT, Ultra Zulassung auch für therapeutische Fragestellung (HerceptinT) bei Magenkarzinom

V verfügbar

VENTANA BenchMark Special Stains VENTANA BenchMark Special Stains Gerät, das vollautomatische Gewebe-Spezialfärbungen durchführt: Beson-derheit inkl. Entparaffinisierung

N ab Juni 2012

* N = Neueinführung / V = Produktverbesserung, -erweiterung

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 23

Die Pflegereform soll sowohl der demo-graphischen Entwicklung als auch den neurogenerativen Erkrankungen besser Rechnung tragen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen von heute 2,4 Mio. auf über 4 Mio. steigen! Zudem ist die Versorgung Demenzkranker (derzeit 1,4 Mio.), die sich auf Betreuung und Anleitung ausrichtet, in der aktuellen Version der Pflegeversicherung nicht adäquat abgebildet. Die Reform soll im 1. Halbjahr 2012 in Kraft treten.

dieser Abrechnungsgenehmigung sind im Anhang der Vergütungsvereinba-rung aufgelistet und beinhalten neben Anforderungen an die fachliche Befähi-

gung (Zusatzweiterbildung Infektiolo-gie und / oder MRSA-Zertifizierung im Sinne der Vereinbarung) auch solche an die Durchführung der Leistungserbrin-gung. Für die neuen Ziffern 86 782 und 86 784 ist darüber hinaus eine Abrech-nungsgenehmigung für das Speziallabor erforderlich.

Zusätzlicher Bestandteil der Leistung ist die Teilnahme an sogenannten MRSA-Fallkonferenzen, die von der KV geneh-migt sein müssen, sowie die elektronische Dokumentation der Leistungserbringung.

Die ab dem 1.4.2012 gültige und bis zum 31.3.2014 befristete Vergütungsvereinba-rung der ärztlichen Selbstverwaltung betrifft die ärztliche Leistung zur Diagnos-tik und zur ambulanten Eradikations-therapie (Entfernung eines Krankheitser-regers aus dem Körper) von MRSA-Trägern.

Um die neuen Ziffern (Tab.) in dem Kapitel 87.8 abrechnen zu können, ist eine neue KV-Genehmigung erforder-lich. Die Voraussetzungen für den Erhalt

MRSA-Diagnostik in der vertragsärztlichen Versorgung

Labormarkt und Gesundheitspolitik

Bessere Pflege?

Dr. Frank Deickert Leiter Health Care Affairs (06 21) 7 59 31 39 [email protected]

Die Eckpunkte lauten:OPflegebedürftige erhalten bedarfsge-

rechtere Leistungen. Den Bedürfnissen Demenzkranker wird besser entsprochen.

ODie Rehabilitation wird verbessert, um Pflegebedürftigkeit zu reduzieren oder sogar zu verhindern – nach der Prämisse „ambulant vor stationär“.

OPflegende Angehörige und Familien erhalten bessere Unterstützung.

ODie Finanzierung der Pflege wird nachhaltiger.

ODie Pflegeberufe werden attraktiver.

Bezüglich Struktur und Finanzierung sind derzeit folgende Maßnahmen vor-gesehen:ODer Pflegebeirat erarbeitet eine neue

Definition des Begriffs „Pflegebedürf-tigkeit“.

OPflegebedürftige können zwischen Leistungspaketen und Zeiteinheiten für eine bestimmte Pflegedauer wäh-len. Neue Wohnformen werden über zweckgebundene Pauschalen geför-dert.

ODie Beiträge zur Pflegeversicherung steigen ab 1.1.2013 von heute 1,95 % (kinderlose 2,2 %) um 0,1 Prozent-punkte. Das generiert Mehreinnah-men von rund 1,1 Milliarden Euro und dient der vollständigen Finanzie-rung der vorgesehenen Leistungsver-besserungen.

ONach dem Muster der Riester-Rente soll es eine freiwillige private Pfle-gezusatzversicherung geben, die der Staat ab 1.1.2013 bezuschusst.

86770 Erhebung des MRSA-Status eines Risikopatienten (100 Punkte)

86772 Behandlung und Betreuung eines Risikopatienten oder einer MRSA positiven Kontaktperson im Sinne des 86776 (375 Punkte). Vorherige, durch mikrobiologische Untersuchung gesicherte, ICD-10-GM U80 Diagnose erforderlich

86774 Aufklärung und Beratung eines Risikopatienten, der MRSA Träger ist oder einer MRSA positiven Kontaktperson im Zusammenhang mit der Durchführung der GOP 86772 (255 Punkte). Vorherige, durch mikrobiologische Untersuchung gesicherte, ICD-10-GM U80 Diagnose erforderlich

86776 Abklärungsdiagnostik einer Kontaktperson nach erfolgloser Sanierung eines MRSA-Trägers (90 Punkte)

86778 Teilnahme an einer MRSA Fall- und / oder Netzwerkkonferenz (130 Punkte)

86780 Bestätigung einer MRSA Besiedlung durch Abstrich (55 Punkte). Vorherige gesicherte ICD-10-GM U80 Diagnose erforderlich

86781 Ausschluss einer MRSA Besiedelung durch Abstrich (55 Punkte)

86782 Gezielter MRSA Nachweis auf chromogenem Selektivnährboden (5,20 Euro)

86784 Nachweis der Koagulase und / oder des Clumpingfaktors zur Erregeridentifikation nur bei positivem Nachweis gemäß GOP 86782 (2,55 Euro)

Die neuen Abrechnungsziffern der Vergütungsvereinbarung und ihre Leistungsinhalte

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/201224

Unseren ausführlichen Kongress-kalender finden Sie unter: www.roche.de/diagnostics/labor/ kalender_kongresse.htm

Kongresse & Veranstaltungen

Mai – August 2012

Ute ReimannMarketing Labordiagnostik(06 21) 7 59 40 [email protected]

Kundenveranstaltungen von Roche Diagnostics Datum Ort

Roche POCT-Forum 2012* 22. Mai München

Roche Tage 2012 mit 12. – 15. Juni Mannheim

- Gerinnungssymposium 12. – 13. Juni

- Workshop ConsulabT 13. Juni

- Diagnostik im Dialog LIVE 13. – 14. Juni

- Infektionssymposium 14. – 15. Juni

Grundkurs Hämostaseologie 27. Juni Mannheim

* Weitere POCT Foren im September in Düsseldorf und Frankfurt

Veranstaltungen verschiedener Organisationen Datum Ort

Laborleitertreffen Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern 11. – 12. Mai Potsdam

Gesellschaft für Laborberatung GmbH (DELAB): Fachtagung für Laborärzte (www.delab-net.de)

22. – 23. Juni Mainz

Ausgewählte Kongresse & Messen Datum Ort Roche Ausstellungsstand

Roche Satellitensymposium

15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin

10. – 11. Mai Bonn O Angionesefaktoren, Präeklampsie

25. Tumorzytogenetische Arbeitstagung 10. – 12. Mai Wetzlar

JT der Deutschen Diabetes Gesellschaft 16. – 19. Mai Stuttgart O „Hypoglykämierisiko – einfach und effektiv vermeiden“

European Labautomation 30. – 31. Mai Hamburg O

96. JT der Deutschen Gesellschaft für Pathologie 31. Mai – 3. Juni Berlin O

HepNet 15. – 16. Juni Hannover O

39. JT der Deutschen Gesellschaft für Prävention u. Rehabilitation

15. – 16 Juni Berlin O

European Post ASCO Melanoma Meeting 21. – 22. Juni München O

The European Human Genetics Conference 23. – 26. Juni Nürnberg O • Sequencing & Mikroarrays • Real-Time PCR

Innovationskongress der Deutschen Hochschulmedizin 28. – 29. Juni Berlin Personalisierte Medizin

Eurogin 2012 8. – 11. Juli Prag O

21. JT der Deutschen Transplantations-gesellschaft / World Congress of Transplantation

15. – 19. Juli Berlin

Ultrapath, Conference on Diagnostic Electron Microscopy Basic Research

6. – 10. August Regensburg O

30th World Congress of Biomedical Laboratory Science 19. – 22. August Berlin O Frauengesundheit (z.B. HE4, TORCH, Vit. D)

AMPLIPREP, BENCHMARK, COASYS, COBAS, COBAS B, COBAS BGE LINK, COBAS C, COBAS E, COBAS IT , COBAS P, COBAS T, COBAS TAQMAN, COBAS Z,

CONSULAB, ELECSYS, LIGHTCYCLER, MODULAR und OPTIVIEW sind Marken von Roche. Andere Marken sind Marken der jeweiligen Eigentümer.

HERAUSGEBER: Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Harald Borrmann, Leiter Vertrieb Labordiagnostik

CHEFREDAKTION: Ute Reimann, Marketing Labordiagnostik

„Diagnostik im Dialog“ können Sie jederzeit über eine kurze Mitteilung per E-Mail abbestellen. Es fallen selbstverständlich keine weiteren als die für Sie üblichen Online-Gebühren an. Nutzen Sie dafür, ebenso wie für mögliche Rückfragen, gerne

folgende E-Mail-Adresse: [email protected]

Die dargestellten Informationen geben die subjektive Einschätzung der Autoren wieder. Die Roche Diagnostics Deutschland GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtig keit der dargestellten Informationen. Die Weitergabe der Daten in jedwe-der Form bedarf der schriftlichen Zustimmung der Roche Diagnostics Deutschland GmbH.

© 2012 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten.

Roche Tage

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 25

Fachsymposium Gerinnung Schirmherr: Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannheim

12. Juni 2012, 13:30 – 18:00 Uhr

Session 1: Neue Antikoagulanzien Vorsitz: Prof. Dr. E. Lindhoff-Last, Frankfurt

• Was ist neu und was dürfen wir noch erwarten? Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannheim

• Spiegelbestimmungen: Warum? Wann? Wie? Prof. Dr. E. Lindhoff-Last, Frankfurt

• Fallstricke und Komplikations management Prof. Dr. S. Schellong, Dresden

Session 2: Die Vielfalt der Gerinnung Vorsitz: Prof. Dr. B. Isermann, Magdeburg

• Tumor und Gerinnung – Wie groß ist das Thromboserisiko? Prof. Dr. B. Isermann, Magdeburg

• Gerinnungsdiagnostik in Notfall situationen – Die Sicht des Labors Prof. Dr. M. Spannagl, München

• Welche wertvollen Informationen liefern Aktivierungsmarker (FM, FDP, PAP …)? Prof. Dr. D. Peetz, Berlin

13. Juni 2012, 8:45 – 12:15 Uhr

Session 3: Gerinnung im klinischen Alltag Vorsitz: N.N.

• Gerinnungsdiagnostik in Notfall situationen: Die Sicht des Klinikers PD Dr. S. Hofer, Heidelberg

• Kombinationstherapien: Was ist zu beachten? Prof. Dr. R. Bauersachs, Darmstadt

• Faktor XII-Inhibition – Der Weg zur sicheren Antikoagulation? Prof. Dr. B. Nieswandt, Würzburg

Interaktive Session: Interdisziplinäre Fallbeispiele

• Frage-/Antwort-Stil (TED-System) Dr. S. Ziemer, Berlin / Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannheim

Diagnostik im Dialog LIVE Schirmherr: Prof. Dr. R. Tauber, Berlin

14. Juni 2012, 8:30 – 12:30 Uhr

Session 3: Medizin Vorsitz: Prof. Dr. C. Wagener, Hamburg

• Biomarker-gesteuerte Therapie am Beispiel der Präeklampsie Prof. Dr. H. Stepan, Leipzig

• Stellenwert der Vitamin D- und der sensitiven Östradiol- Bestimmung in der Osteologie und Onkologie Prof. Dr. P. Hadji, Marburg

• Diagnostik neurologischer Erkrankungen – Bewährtes und Neues am Beispiel Neuroborreliose und leichtes Schädel-Hirn-Trauma Prof. Dr. M. Torzewski, Stuttgart

Session 4: Produkte & Dienstleistungen Vorsitz: Prof. Dr. G. Siegert, Dresden

• Die neue Perspektive für Sie – Gerinnungsdiagnostik von Roche Dr. F. Gast, Mannheim

• Einsatz von Next-Generation Sequencing in der molekular-genetischen Diagnostik Dr. H.-G. Klein, Martinsried

• Evolution der Laboranforderung – Von der elektronischen Basisanforderung zu einem neuen Anforderungsmanagement-system Prof. Dr. Dr. P. Sinha, Klagenfurt

13. Juni 2012, 14:00 – 18:15 Uhr

Session 1: Prozesse im Krankenhaus Vorsitz: Prof. Dr. P. Schuff-Werner, Rostock

• Prozessoptimierung im Krankenhaus K.-D. Pannes, Bietigheim-Bissingen

• Neue Technologien führen zu Optimierung der Behandlungs-prozesse und Kosteneinsparung Dr. Udo Janßen, Düsseldorf

• Labordiagnostische Pfade: Grundlagen – Umsetzung – Ausblick Prof. Dr. G. Hoffmann, Grafrath

Session 2: Patient im Fokus am Beispiel einer Hepatitis B-Erkrankung Moderator: A. Kautz, Köln

• Welche Rolle spielt das Labor? PD Dr. J. Hofmann, Berlin

• Welche Rolle spielt die Pathologie? Prof. Dr. P. Schirmacher, Heidelberg

• Therapie-Entscheidungen und Therapie-Monitoring PD Dr. M. Cornberg, Hannover

• Blick in die Zukunft Dr. R. Batrla-Utermann, Rotkreuz

Roche TageRoche Tage 2012 Mannheim, 12. – 15. Juni 2012

2012Fortbildungspunkte

der Landesärztekammer

Baden-Württemberg

Roche Tage2012

8 Fortbildungspunkte

– beantragt –

9 Fortbildungspunkte

– beantragt –

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/201226

Workshop ConsulabT Beratung für die Diagnostik

Fachsymposium Infektiologie Schirmherr: Prof. Dr. Dr. h.c. H. Pfister, Köln

14. Juni 2012, 14:00 – 18:15 Uhr

Session 1: Hepatitis Vorsitz: Prof. Dr. W. H. Gerlich, Gießen

• Hepatitis C: neue Therapiestrategien und deren Diagnostik Prof. Dr. C. Sarrazin, Frankfurt

• Hepatitis B: neue Therapiestrategien und deren Diagnostik Prof. Dr. J. Petersen, Hamburg

• Diagnostik und Therapie bei Hepatitis/HIV Koinfektionen: State of the Art Dr. C. Boesecke, Bonn

Session 2: Mutterschaftsvorsorge Vorsitz: Prof. Dr. S. Modrow, Regensburg

• Was hat sich seit der Einführung der neuen Mutterschafts- richt linien im Alltag geändert? Dr. M. Enders, Stuttgart

• Parvovirus-Screening: sollte es in die Richtlinien aufgenommen werden? Prof. Dr. B. Gärtner, Homburg

• CMV-Screening: sollte es in die Richt linien aufgenommen werden? Prof. Dr. Dr. K. Hamprecht, Tübingen

15. Juni 2012, 8:30 – 13:00 Uhr

Session 3: Neue Herausforderungen an die Virus diagnostik Vorsitz: Prof. Dr. Dr. h.c. H. Pfister, Köln

• Nachweis von HIV-DNA – muss das sein? Dr. R. Kaiser, Köln

• Relevanz der Hepatitis E Diagnostik Prof. Dr. W. Jilg, Regensburg

• GISAID – Eine globale Initiative zur Bereitstellung von viralen Grippedaten Prof. Dr. T. Lengauer, Saarbrücken

Session 4: Respiratorische Infektionen Vorsitz: PD Dr. J. Hofmann, Berlin

• Influenza – und viel mehr Prof. Dr. O. Adams, Düsseldorf

• Aerosol transmission of avian influenza A/H5N1 virus S. Herfst, PhD, Rotterdam

• Epidemiologie und Diagnostik von MTB Dr. H. Hoffmann, Gauting

13. Juni 2012, 10:30 – 13:00 Uhr

„Leichter leben mit optimaler Logistik“

• Aktuelle Logistiktrends im Kranken hausbereich F. Fiege, Greven

• Logistik- und Lagermanagement: Zählen, kleben, lesen (oder) scannen? M. Düsterwald, Hückelhoven

• Weniger Aufwand, bessere Ergebnisse – Mehrwert schaffen mit schlanken Prozessen A. May, Mannheim

• Diskussion und Zusammenfassung Dr. A. Vogelei, Mannheim

Für Fragen zu den Roche Tagen 2012 steht Ihnen unser Veranstaltungsservice gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns • telefonisch unter (069) 24 27 77 54 oder • per E-Mail unter [email protected] Online-Registrierung gelangen Sie unter www.roche-ems.de/roche-tage. Bitte beachten Sie die begrenzten Teilnehmerzahlen.

Ihre Anmeldung und Ihre Fragen

Roche TageRoche Tage 2012 Mannheim, 12. – 15. Juni 2012

2012Fortbildungspunkte

der Landesärztekammer

Baden-Württemberg

Roche Tage2012

3 Fortbildungspunkte

– beantragt –

9 Fortbildungspunkte

– beantragt –

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werden. Hier sieht Borrmann seit einigen Jahren jedoch Tendenzen in eine andere Richtung: „Wir müssen als Hersteller deut-liche Innovationshürden überwinden.“ Eine mögliche neue Richtung könnte durch das Versorgungsstrukturgesetz eingeschla-gen werden, doch auch hier „warten wir seit geraumer Zeit auf eine konkrete Verfah-rensgrundlage, auf die sich aufbauen lässt.“

Dass sich der labormedizinische Markt im Umbruch befindet, sieht Christian Paetzke allerdings auch als Chance, denn: „Reputa-tion und Vertrauen sind für mich die Basis für eine erfolgreiche Kundenbeziehung. Wir legen bei Roche großen Wert auf langfristige und nachhaltige Beziehungen, auf die sich unsere Kunden absolut verlassen können.“

Seit dem 1. Mai 2012 ist Christian Paetzke für den Bereich Marketing & Sales Labor Diagnostik der Roche Diagnostics Deutschland GmbH, verantwortlich. Er übernimmt die Nachfolge von Harald Borrmann, der in die Position General Manager Roche Diagnostics (Schweiz) AG, mit Sitz in Rotkreuz, ebenfalls zum 1. Mai wechselte. Paetzke blickt auf eine zehnjäh-rige Laufbahn bei Roche Diagnostics zurück. Die letzten drei Jahre war er in Irland als Sales Director von Roche Diagnostics tätig.

Im Zuge der „Staffelstabübergabe“ baten wir die beiden Herren zu einem Gespräch mit der „Diagnostik im Dialog“-Redaktion. In diesem unterstrichen beide die große Wertschätzung, die sie dem Fach Labor-medizin entgegenbringen und appellier-

ten an ein Miteinander statt Gegenein-ander auf diesem Gebiet: „Nutzen wir die Modellvielfalt, die uns der deutsche Markt – übrigens anders als der irische – bie-tet und schaffen wir in einer individuellen Kundenansprache, die in jeglicher Hinsicht von Qualität geprägt ist, eine Win-Win-Situation für beide Seiten,“ so Christian Paetzke mit Blick auf die künftige Aufgabe. „Unser Geschäftsführer Jürgen Redmann bringt es in seinem Editorial auf den Punkt: Das Labor ist kein technischer Dienstleister, sondern der Wegbereiter für Prävention, differenziertere Diagnostik und zielgerich-tetere Therapien.“

Diese Anerkennung sollte jedoch nicht nur der Labormedizin, sondern grundsätzlich jeglichen Innovationen entgegengebracht

In eigener Sache

Christian Paetzke ist neuer Leiter Marketing & Sales Labordiagnostik

Staffelübergabe im Bereich Marketing & Sales Labordiagnostik von Harald Borrmann (links) an Christian Paetzke

Page 28: 2012 Diagnostik im Dialog - Roche...Diagnostik im Dialog • Ausgabe 36 • 5/2012 5 O Eine Laktat-Clearance < 20 % über zwei Stunden korreliert mit höheren Mortalitätsraten (11).

Roche Diagnostics Deutschland GmbHSandhofer Straße 11668305 Mannheimwww.roche.de

Neu bei der Hausmesse:• cobas t 411 / cobas t 611 Systeme: Deutschlandpremiere für die ersten beiden

Systeme des neuen Gerinnungsportfolios von Roche• multiplate©: Erstmalige Präsentation des Plättchenfunktionsanalyzers bei

Roche Diagnostics nach Übernahme der Verum Diagnostica GmbH• cobas p 312 System: Deutschlandpremiere des präanalytischen Systems für den

kleinen bis mittleren Probendurchsatz• cobas IT Middleware: In eine bestehende Labor-EDV integrierbare Softwarelösung

mit interessanten Features• Themenstand „Nachhaltigkeit“ mit vielen Informationen zu nachhaltig orientierten,

ökologischen und sozialen Aktivitäten von Roche.

Die Roche Tage erhalten das Green Note Siegel als Anerkennung für ihre nachhaltig orientierte Ausrichtung.

Reisen Sie an mit dem kostengünstigen Umwelt-Plus-Ticket der Deutschen Bahn.

Roche Tage 2012

Fortbildungspunkte

für die Roche Tage

– beantragt –

Landesärztekammer

Baden-Württemberg

Fachsymposium Gerinnung 9 Punkte

Diagnostik im Dialog LIVE 8 Punkte

Fachsymposium Infektiologie 9 Punkte

Workshop ConsulabT 3 Punkte

Mittwoch13. Juni 2012

Donnerstag14. Juni 2012

Freitag15. Juni 2012

Dienstag12. Juni 2012

Fachsym-posium Gerinnung Workshop

ConsulabT

Vo

rmit

tag

Nac

hm

itta

g

Fachsymposium Gerinnung

Fachsymposium Infektiologie

Diagnostik im Dialog LIVE

Fachsymposium Infektiologie

Diagnostik im Dialog LIVE

Werksführungen Werksführungen