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7. Januar 2013, Ringvorlesung „Internet und vernetzte Gesellschaft“, Universität Passau Von der Einbahnstraße zum Netzwerk: Wie sich Öffentlichkeit und Journalismus im Internet wandeln Christoph Neuberger

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7. Januar 2013, Ringvorlesung „Internet und vernetzte Gesellschaft“, Universität Passau

Von der Einbahnstraße zum Netzwerk: Wie sich Öffentlichkeit und Journalismus im Internet wandeln

Christoph Neuberger

► Gliederung1. Der Wandel der Öffentlichkeit im Internet2. Die Krise des professionellen Journalismus3. Das Verhältnis zwischen Journalismus und Social Media

► Gliederung1. Der Wandel der Öffentlichkeit im Internet2. Die Krise des professionellen Journalismus3. Das Verhältnis zwischen Journalismus und Social Media

Quellen

Rezipient

Rezipient

Rezipient

Journalismus

Traditionelle Massenmedien

„Gatekeeper“

Exklusiver Kontakt zu Quellen

Passives, disperses Massenpublikum

► Öffentlichkeit der traditionellen

Massenmedien

Journalismus Quellen

Nutzer

Nutzer

Nutzer

Internet

… als Kommunikatoren und Anbieter

… als Kommunikatoren und Anbieter

► Öffentlichkeitim Internet

Das Internet erweitert den kommunikativen Zugang zur

Öffentlichkeit

Journalismus Quellen

Nutzer

Nutzer

Nutzer

InternetPartizipation

(„Web 2.0“, „Social Web “)

► Öffentlichkeitim Internet

ARD/ZDF-Online-Studie. Busemann/Gscheidle (2012: 381)

► Nutzung von Social Media (1)

► Nutzung von Social Media (2) ARD/ZDF-Online-Studie. Busemann/Gscheidle (2012: 387)

Journalismus Quellen

Nutzer

Nutzer

Nutzer

Internet

► Öffentlichkeitim Internet

► Die beiden großen Hoffnungen des Internets (1)These: Das Internet verringert soziale Ungleichheit� mehr Mitsprachemöglichkeiten (Partizipation)� besserer Zugang zu Wissen („Wissenskluft“ wird kleiner)

Gegenthese: Das Internet stabilisiert oder vergrößert soziale Ungleichheit („Digital Divide“) � ungleiche Beteiligung (Emmer/Vowe/Wolling 2011) und ungleicher

Zugang zu Wissen (Zillien 2006)� Konzentration der Aufmerksamkeit (Hindman 2009)� Suchhilfen (Google) und Social Media-Plattformen (Facebook) als

neue „Gatekeeper“� paradoxe Folgen breiterer Nutzerbeteiligung: Steuerbarkeit

(„Datenspuren“), Überforderung der Rezipienten

► Navigation und Moderation als journalistische Aufgaben im Internet

Mittelwert

trifft voll und ganz zu/trifft eher zu, in

%

Mir fällt es im Internet schwer , die Qualität der Informationen richtig einzuschätzen . (n=956)

3,1 27,6

Ich habe im Internet das Gefühl, dass ich nicht finde , wonach ich suche. (n=950)

3,7 12,2

Der professionelle Journalismus sollte im Internet öffentliche Diskussionen anstoßen und moderieren , weil niemand anderes diese Aufgabe erfüllen kann (n=913)

2,6 45,2

1=trifft voll und ganz zu, 5=trifft gar nicht zu, ohne Antwort „kann ich nicht sagen“. Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

► Die beiden großen Hoffnungen des Internets (2)These: Das Internet führt zu einer besseren Vernetzung und Verständigung, und zwar im Hinblick auf unterschiedliche …� politische Meinungslager (Deliberation [Habermas 1992, 2008])� Themeninteressen (vs. „News Bias“, „Issues Management“)� Kulturen (Transkulturalität)

Gegenthese: Das Internet fördert …� den Zerfall der Öffentlichkeit in kleine, isolierte Einheiten

(Fragmentierung) (Sunstein 2007), „Filter Bubble“ (Pariser 2011)� die Polarisierung von Konflikten (Wojcieszak 2011)� die Zunahme von Streit, Irrationalität („Erregungswellen“) und

Irrelevanz (Pörksen/Detel 2012)

► Die beiden großen Herausforderungen des Internets ( 1)analytische Herausforderung für die Wissenschaft� Makrosicht: Wie verlaufen Themenkarrieren und Prozesse der

öffentlichen Meinungsbildung im Internet?� Mikrosicht: Wie kann man die Folgen der eigenen Beteiligung am

Internet angemessen kalkulieren?

MedienSprecher Publikum

X

X

X

Agenda-SettingSchweigespiraleAgenda-Building

Two-Step-FlowAnschlusskommunikationNachrichten-

werttheorieThemenkarrieren

Diffusion

Publikum

Journalismus

Sprecher aus Politik/Wirtschaft

Intramediales Agenda-Setting

► Öffentlichkeit der traditionellen Massenmedien

Publikum

Journalismus

Sprecher aus Politik/Wirtschaft

?► Öffentlichkeitim Internet

PartizipationInteraktion

Transparenz

► Themenkarrieren im Internet: Beispiel „Fall Jamba“ (2004)

Fischer (2006: 250)

► Themenkarrieren im Internet: Beispiel „Fall Jamba“ (2004)

Fischer (2006: 250)

► Skandalisierung im Netz:Rücktritt von Bundes-präsident Köhler (2010)

► Skandalisierung im Netz: Rücktritt von Bundespräsident Köhler (2010)

► Wulff-Skandal (1): Social Media-Aktivitäten

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Blogs (n=4.703) meta.tagesschau (n=17.924) Twitter (n=273.063)Timelag-means (in days):

Blogs = 2,24 Twitter = 1,37 meta.tagesschau = 1,26

17.02.2012

Wulffs

Rücktritt

12.12.2011

Erste Vorwürfe gegen

Wulff (Privatkredit)

19.02.2012

Gauck wird

Präsident

04.01.2012

TV-Interview

(ARD/ZDF)

16.02.2012

Antrag auf

Aufhebung

der Immunität19.12.2011

Finanzierung von Wulffs

Buch und privatem

Urlaub durch Geerkens

31.12.2011

FAZ: Wullfs Anruf bei

Diekmann wird bekannt

Wladarsch/Neuberger/ Stieglitz/Dang-Xuan (2012)

► Wulff-Skandal (2): Top-10-Blog-Posts

#comm. Datum Autor Weblog Post (Auszug)

212 05.01.2012 Michel Friedman Starke Meinungen

„Was erzählt der Mann da? […] Wenn er sich von Freunden Geld

leiht, muss er dies transparent machen, statt immer gerade an der

Wahrheit vorbei zu schrammen“

83 17.01.2012 Alan Posener Starke Meinungen

„Wulff sollte sich in der ihm verbliebenen Amtszeit dafür einsetzen,

dass es eine staatliche Bank gibt, die in Krisenzeiten für die Bürger

da ist […] falls er noch etwas Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will.“

63 04.01.2012 Johnny Haeusler Spreeblick„Ich verkürze mir die Wartezeit auf den Rücktritt des

Bundespräsidenten mit dem Aussortieren von CDs.“

54 04.01.2012 Thorsten Beermann Spiegelfechter„lächerliche Posse um den zukünftigen Ex-Bundespräsidenten“ ,

„Wulff dürfte in seinem Amt kaum noch zu halten sein“

48 17.02.2012 Tom Strohschneider Lafontaines Linke„Ist das der Anfang vom späten Ende eines Bundespräsidenten? […]

Es sieht so aus.“

42 19.02.2012 Wolfgang Hübner Lafontaines Linke

„Koalition und Opposition streiten über die Nachfolge von Christian

Wulff. […] Die Piraten nämlich […] haben den Kabarettisten Georg

Schramm gefragt.“

41 02.01.2012 Stefan Laurin Ruhrbarone„Journalisten zu drohen, einer Zeitung, einem Verlag den Krieg zu

erklären ist eine Unverschämtheit.“

40 07.01.2012 Stefan Sasse Oeffinger Freidenker„Es war der klassische Fall einer Symbiose zwischen einem

Prominenten und der „Bild“-Zeitung.“

39 23.12.2011 Jochen Hoff Duckhome„Die gesamte Geschichte zeigt aber ein System Wulff, das

zumindest den Korruptionsverdacht sehr stark bestätigt.“

39 04.01.2012 Markus Beckedahl Netzpolitik

„Vor wenigen Stunden hatten wir hier im Blog das vollständige

ARD/ZDF-Interview mit Bundespräsident Christian Wulf

veröffentlicht.“

pol. linkspol. rechtskeine pol. Nähe

Journalist

Wladarsch/Neuberger/ Stieglitz/Dang-Xuan (2012)

Institut für Kommunikationswissenschaft und Medien-forschung

Forschungs- und Lehrbereich Neuberger

� Netzwerk der erhobenen und ausgewerteten Anschlusskommunikation mit direkten Verlinkungen von Spiegel Online oder Indymedia (325 Knoten, 477 Kanten)

� Clustergrün: nur Indymedia-Anschlusskommunikationrot: nur Spiegel-Anschlusskommunikationblau: gemeinsame Anschlusskommunikation

► G8-Gipfel in Heiligendamm (2007): Anschlusskommuni-kation zu Indymedia und Spiegel Online in Weblogs

Nuernbergk (2012)

► Die beiden großen Herausforderungen des Internets ( 2)normative Herausforderung für Vermittler (Journalismus) und Regulierung� Rezeptionshilfe: Informationsqualität sicherstellen durch ihre

Produktion und netzinterne Verweise („Gatewatching“) (Bruns 2006)

� Kommunikationshilfe: Austragungsort für integrierende und deliberative Diskurse (Moderation), Durchlässigkeit „von unten nach oben“ (Benkler 2006), Beschränkung von Meinungsmacht (Neuberger/Lobigs 2011)

► Gliederung1. Der Wandel der Öffentlichkeit im Internet2. Die Krise des professionellen Journalismus3. Das Verhältnis zwischen Journalismus und Social Media

► Krise des Journalismus (1)ökonomische Krise� Verluste der Tageszeitungen auf dem Publikums- und

Werbemarkt� Abwanderung von Rezipienten und Inserenten ins Internet� keine Kompensation durch Erlöse im Internet (andere

Werbeträger, mangelnde Zahlungsbereitschaft der Nutzer)

OVK (2012: 13)

Nur West

West und Ost

► Verkaufsauflage der TageszeitungenIn Mio. Exemplaren, nach: IVW/Schütz (2011)

► Reichweite der Tageszeitungen In % der Bevölkerung ab 14 Jahren (repräsentativ), Media Analyse, Auswertung: BDZV)

2011: 68,4

2011: 39,6

Vorlesung: Einführung in die Kommunikationswissenschaft

► Krise des Journalismus (2)Identitätskrise� Ökonomisierung und „Entgrenzung“ (Einfluss von PR und

Werbung, Boulevardisierung)� Neubestimmung der journalistischen Vermittlungsleistungen im

Internet (Navigation, Moderation)� fehlendes Innovationsmanagement, um Möglichkeiten des

Internets journalistisch auszuschöpfen (Crossmedia-, Multimedia-, Mobil-, Datenjournalismus etc.)

� Konkurrenz durch „funktionale Äquivalente“ („Bürgerjournalis-mus“, Automatisierung)?

► Gliederung1. Der Wandel der Öffentlichkeit im Internet2. Die Krise des professionellen Journalismus3. Das Verhältnis zwischen Journalismus und Social Medi a

► Verhältnis zwischen Journalismus und Social Media (1)mögliche Beziehungen� Konkurrenz� Komplementarität� Integration

► Verhältnis zwischen Journalismus und Social Media (2)Befragung von Internetnutzern zur journalistischen Identität und Qualität von Internetangeboten (Neuberger 2012)� Durchführung: result GmbH, Köln; finanziert durch DFJV

� Befragung in Online-Panel (n=1000), Januar-März 2011

� quotiert nach Alter, Geschlecht und Bildungsabschluss, entsprechend ARD/ZDF-Online-Studie 2010

► Einschätzungen der Nutzer zum Journalismus

Mittelwert

trifft voll und ganz zu/trifft eher zu, in

%

Auch im Internet sind Berufsjournalisten notwendig , weil nur sie über die notwendige Kompetenz verfügen. (n=945)

2,2 66,2

Amateure , die im Internet etwas veröffentlichen, müssen grundsätzlich die gleichen Regeln befolgen , die auch für professionelle Journalisten gelten.(n=936)

2,4 56,2

Amateure sind in der Lage, durch gegenseitige Hilfe und Kontrolle ebenfalls journalistische Leistungenzu erbringen und mit den Profis zu konkurrieren.(n=933)

2,8 35,2

Weblogs, Facebook und andere „Social Media“ können den professionellen Journalismus ersetzen . (n=922)

4,0 11,1

1=trifft voll und ganz zu, 5=trifft gar nicht zu, ohne Antwort „kann ich nicht sagen“. Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

► Zuordnung von Angeboten und Formaten zum Journalism us

Mittelwerttrifft voll und

ganz/trifft eher zu, in %

Internetangebote von Zeitungen und Zeitschriften (n=918)

2,1 71,3

Internetangebote von Fernsehen und Radio (n=904) 2,4 57,1

Portale mit Nachrichten (n=892) 2,4 55,8

Nachrichten-Suchmaschinen (n=867) 2,7 47,8

Wikipedia (n=898) 3,0 33,8

Nachrichten-Beteiligungsplattformen (n=765) 3,0 32,1

Weblogs (n=743) 3,4 19,2

Lesezeichensammlungen (n=502) 3,5 20,1

Videoportale (n=887) 3,7 15,3

Twitter (n=737) 3,8 13,7

soziale Netzwerke (n=879) 3,8 16,3Basis: Befragte, die diese Angebote oder Formate kennen.

1=trifft voll und ganz zu, 5=trifft gar nicht zu, ohne Antwort „kann ich nicht sagen“. Befragung von Internetnutzern

(Januar-März 2011, Neuberger 2012; DFJV).

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Presse-Websites

Rundfunk-Websites

Portale mit Nachrichten

Nachrichten-Suchmaschinen

soziale Netzwerke

Nachrichten-Plattformen

Twitter

Weblogs

Wikipedia

Lesezeichensammlungen

Videoportale

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem

Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In % der Befragten mit mindestens halbjährlicher

Nutzung (n=197-762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

► Nutzermotiv „um mir einen Überblick über das aktuelle Geschehen in Deutschland zu verschaffen“

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Presse-Websites

Rundfunk-Websites

Wikipedia

Portale mit Nachrichten

Nachrichten-Suchmaschinen

Nachrichten-Plattformen

soziale Netzwerke

Twitter

Weblogs

Lesezeichensammlungen

► Eigenschaft „Glaubwürdigkeit“ aus Nutzersicht

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem Maße

besitzen, bis zu drei Antworten. In % der Befragten mit mindestens halbjährlicher Nutzung (n=197-

762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März

2011, Neuberger 2012; DFJV).

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Presse-Websites

Rundfunk-Websites

Wikipedia

Portale mit Nachrichten

Nachrichten-Suchmaschinen

Nachrichten-Plattformen

soziale Netzwerke

Videoportale

Twitter

Weblogs

Lesezeichensammlungen

► Eigenschaft „Themen, die für alle wichtig sind“ aus Nutzersicht

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem

Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In % der Befragten mit mindestens halbjährlicher

Nutzung (n=197-762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

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Wikipedia

Presse-Websites

soziale Netzwerke

Nachrichten-Suchmaschinen

Rundfunk-Websites

Videoportale

Nachrichten-Plattformen

Portale mit Nachrichten

Twitter

Weblogs

Lesezeichensammlungen

► Eigenschaft „Unabhängigkeit“ aus Nutzersicht

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in

höchstem Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In %

der Befragten mit mindestens halbjährlicher

Nutzung (n=197-762). Befragung von

Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

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Presse-Websites

Rundfunk-Websites

soziale Netzwerke

Portale mit Nachrichten

Wikipedia

Nachrichten-Suchmaschinen

Nachrichten-Plattformen

Weblogs

Twitter

Videoportale

Lesezeichensammlungen

► Nutzermotiv „um über wichtige Themen mitreden zu können“

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem

Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In % der Befragten mit mindestens halbjährlicher

Nutzung (n=197-762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

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soziale Netzwerke

Weblogs

Twitter

Nachrichten-Plattformen

Presse-Websites

Videoportale

Portale mit Nachrichten

Rundfunk-Websites

Nachrichten-Suchmaschinen

Wikipedia

Lesezeichensammlungen

► Eigenschaft „intensive Diskussion“ aus Nutzersicht

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem

Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In % der Befragten mit mindestens halbjährlicher

Nutzung (n=197-762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

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Nachrichten-Suchmaschinen

Portale mit Nachrichten

Presse-Websites

Rundfunk-Websites

Weblogs

Lesezeichensammlungen

Wikipedia

soziale Netzwerke

Nachrichten-Plattformen

Twitter

Videportale

► Motiv „um zu erfahren, an welchen Stellen im Internet über aktuelle Themen informiert wird“

Formate und Angebote, die eine Eigenschaft in höchstem

Maße besitzen, bis zu drei Antworten. In % der

Befragten mit mindestens halbjährlicher Nutzung

(n=197-762). Befragung von Internetnutzern (Januar-März

2011, Neuberger 2012; DFJV).

► Verändertes Rezeptionsverhalten

Mittelwert

trifft voll und ganz zu/trifft eher zu, in

%

Weil ich mich auch an anderen Stellen im Internet kostenlos und gut informieren kann, bin ich nicht bereit, für Journalismus im Internet zu bezahlen . (n=938)

2,3 61,4

Im Internet stoße ich beiläufig auf viele Nachrichten , so dass ich nicht gezielt danach suchen muss. (n=942) 2,7 42,4

Um über die wichtigsten Themen des Tages Bescheid zu wissen, muss ich keine Medien-Websites besuchen , weil darüber auch an anderen Stellen im Internet informiert und diskutiert wird. (n=918)

2,8 36,3

Wenn ich Google News besuche, lese ich nur die Schlagzeile und rufe nicht den ganzen Artikel auf. (n=838) 3,1 23,4

Viele Nachrichten aus Politik und Wirtschaft bekomme ich direkt auf den Websites von Parteien und Unternehme n. Deshalb kann ich auf Journalismus verzichten. (n=908)

3,9 13,0

1=trifft voll und ganz zu, 5=trifft gar nicht zu, ohne Antwort „kann ich nicht sagen“. Befragung von Internetnutzern (Januar-März 2011, Neuberger

2012; DFJV).

► Beziehungen zwischen Journalismus und Social Media (3)Neuberger/vom Hofe/Nuernbergk (2011)Komplementarität (extern):� Anschlusskommunikation: Publikumsresonanz auf journalistische

Beiträge� journalistische(-s) Recherche und Monitoring� Aufmerksamkeitslenkung (Link-Empfehlungen)� Meta-Kommunikation: wechselseitige Thematisierung

Integration (intern):� journalistische Präsentationsform� Interaktion zwischen Redaktion und Nutzern (Moderation)� Nutzerwerbung durch Hinweise auf journalistische Beiträge

► Fazit� zwei Hoffnungen – zwei Herausforderungen

� Notwendigkeit von Vermittlungsinstanzen im Internet

� Krise des professionellen Journalismus

� keine Konkurrenz zu Laienkommunikatoren

� technisches Potenzial für spezifische Vermittlungsleistungen nutzen

Christoph [email protected]