2014 D ngung Handout - gl.ethz.ch · Wirkung der Düngung auf Kräuter gehemmt: – Plantago...
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Agroscope, INH Institut für Nachhaltigkeitswissensc haften
Düngung
1. Allgemeines2. Nährstoffentzug – Düngebedürfnis / Normen3. Wirkung der Düngung auf die Pflanzen der
Naturwiesen4. Hofdünger5. Düngung der Wiesen und Weiden
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Allgemeines
• Begriffe:– Extensives Wiesland = ungedüngtes Wiesland– Intensives Wiesland = gedüngtes Wiesland
• Der Düngungserfolg/die Düngewirkung ist abhängig:– von der botanischen Zusammensetzung des
Wiesenbestandes– vom Klima und vom Boden; Wetter– vom Nährstoffvorrat des Bodens– von der Nutzungsart und der Nutzungshäufigkeit
• Limitierender Faktor wichtig
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Grasland-bewirt-schaftung ...
extensiv
wenig intensiv
mittel intensiv
überintensiv
intensiv
... undWiesentyp
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Gleichgewicht: Düngung & Nutzung
sehr gering gering mittel zu hoch
ohne Düngung
gering
mittel
hoch
zu hoch
Nutzungs häuf igkeit zu hoc h
Nutzungshäufigkeit
extensiveWiese
wenigintensive
Wiese
mittel-intensive
Wiese
über-intensive
Wiese
(sehr)intensive
Wiese
Dün
gung
sni
veau
Düngung sniveauzu hoc h
hoch
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Düngewirkung auf die Pflanzen der Naturwiesen
• Bestandesumschichtungen nach Düngergaben erfolgen, wenn:– die Düngung allgemeinen oder speziellen
Nährstoffmangel beseitigt– durch die Düngung bestimmte Arten oder
Artengruppen gefördert oder zurückgedrängt werden– die Nutzung eine Auslese unter den Pflanzen fördert
• Auf nährstoffarmen Flächen nimmt die Zahl der Pflanzenarten als Folge der Düngung ab (bei extrem nährstoffarmen kann sie zuerst zunehmen)
• „Anspruchslose“ werden durch „anspruchsvolle“ ersetzt
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Wirkung der Düngung auf die Gräser I
Durch die PK-Düngung werden in der Regel gefördert:– Dactylis glomerata L.– Trisetum flavescens P.B.– Arrhenatherum elatius Presl.– Lolium perenne L.– Poa pratensis L.– Poa trivialis L.– Poa alpina – Alopecurus pratensis L.– Festuca pratensis Huds.– Phleum pratense L.– Phleum alpinum L.
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Wirkung der Düngung auf Gräser II
– Anthoxanthum odoratum L.
– Nardus stricta– Briza media– Molinia coerulea– Deschampsia
caespitosa– Deschampsia flexuosa– Brachypodium
pinnatum
– Sesleria coerulea– Sieglinia decumbens– Festuca ovina– Festuca rubra– Agrostis tenuis– Agrostis gigantea
• Bei Düngung mit P und K werden in der Regel zurückgedrängt:
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Wirkung der Düngung auf Leguminosen
• Leguminosen haben allgemein ein schlechteres Nährstoffaneignungsvermögen als Gräser – 3-7 mal weniger Wurzelmasse
• Ihr Anteil nimmt bei Düngung mit PK als Ganzes deutlich zu � Meliorationsdüngung
• N-Düngung drängt die Leguminosen zurück– indirekt (Konkurrenz)!
• Weissklee vermag sich auf häufig gegüllten Wiesen bei häufiger Nutzung zu halten
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• Keine einheitliche Reaktion (sehr heterogene Gruppe)
• Standort und Begleitarten (Pflanzenbestand) sind entscheidend
• Durch PK werden im allgemeinengefördert:– Heracleum sphondylium– Anthriscus silvestris– Cirsium oleraceum– Galium mollugo– Leontodon hispidus– Crepis aurea– Taraxacum officinale
Wirkung der Düngung auf Kräuter
gehemmt:– Plantago lanceolata– Chrysanthemum
leucanthemum– Centaurea jacea– Knautia arvensis
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Mineralstoffgehalt und -bedarf
• Zur sicheren Bedarfsdeckung von Na, P und Mg genügt der Mineralstoffgehalt der Pflanzen nicht
• Weidetetanie: (Mg + CA) / (K + Na)
Pflanze [g/kg] Tier [g/kg]
P 3.0-4.0 4.6 3.0 UK
K 20-24 8.58.0 UK
Mg 1.0-3.0 2.01.7-3.5 UK
Na 1.5-2.5 2.51.2 UK
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Stickstoffeinfluss auf Wachstum
• Ausnützung des N-Angebotes bestimmt durch– Pflanzenbestand (Arten, Klee:Gras)– Wachstumsrhythmus– Standort (Boden, Niederschlag, Temperatur)– Nutzungsintensität
• Pflanzen mit hoher Wachstumsrate verlangen grosses Nährstoffangebot (Nährstoffumsatz steigt)
• Einfluss steigender N-Gaben auf Ertragszuwachs = Gesetz des abnehmenden Ertragszuwachses
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Ertrag und Nitratgehalt
(dt/ha)
(mmol/kg TS)
Schädigungsgrenze bei ca. 260 mmol NO3/kg TS oder 1,6 % in TSErreichen von Höchstertrag bei ca. 75 mmol NO3/kg TS oder 0.45 % in TS
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Probleme höchster N-Gaben
• Degeneration der Grasnarbe• Anheben der Vegetationsknospe• Stärkere Auswinterung• Abnahme der Wurzelmasse• Urin-Brandsstellen• NO3-Versickerung• Eventuell zu hoher Nitratgehalt der Pflanzen
(Tiergesundheit, Herbst)• � langfristige Optimierung
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Düngung mit Kalium I
• K ist im Boden beweglicher als P (Wechsel zu Mangel schneller möglich)
• Pflanzen treiben LuxuskonsumFolgen?– Erhöhung des K-Gehaltes des Futters vermindert den Gehalt an
Na, Ca, Mg– Hoher K-Gehalt des Futters vermindert im Tier die Aufnahme
von Ca und Mg; Antagonist– Akute Tetaniegefahr bei reichlicher K-Versorgung und
gleichzeitig hoher N-Düngung Grund: negative Wirkung auf die Mg-Resorption
• Ein zu hohes K-Angebot fördert eine starke Zunahme der Kräuter auf den Mähwiesen
• Kaum K-Export von Futterbaubetrieben
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Nährstoff-Kreislauf Futterbaubetrieb
• Nährstoffrücklieferung in Kot und Harn in % der ursprünglichen Aufnahme mit dem Futter
• Element Milch Mast
N 80 94P 80 98K 95 95Ca 90 95Mg 95 95
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Hofdünger Allgemeines
• Mist und Gülle sind die wichtigsten Wiesendünger• Stallmist
– Nährstoffwirkung– Humuszufuhr– Schutzwirkung
• Langsam fliessende Nährstoffquelle mit günstigem Nährstoffverhältnis
• In 3-4 jährigem Turnus fein zerteilt
• Kotstellen– Hohe Nährstoffkonzentration– Langsame Wirkung
• Aufwand zum Ausbringen ist hoch
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Gülle I
• Harn– Ca 70% der N-Exkretion– Ca 100% der K-Exkretion– Osmotisches Potential von -4.8 bis -27.1 bar →
Verbrennungssymptome bei Harnstellen. Empfindlichkeit der Pflanzen bei höherem N-Gehalt grösser
• Gülle– N- und K- reich– P und K ähnlich wirksam wie im Stallmist– N in Vollgülle ca 50% wirksam– N in Stallmist ca 30% wirksam
• Unterschiedliche Nährstoff-Zusammensetzung und Nährstoff-Wirkung von Gülle / Vollgülle / Mist => Merkblatt
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Gülle II• Verteilungsproblem der Gülle ist nicht gelöst• Gemeinschaftsställe• Güllenflora
– Anthriscus sylvestris (Wiesenkerbel)– Heracleum sphondylium (Wiesenbärenklau)– Rumex obstusifolius (Blacke)– Chaerophyllum cicutaria (Gebirgskälberkropf)– Lolium multiflorum (Italienisches Raigras)– Alopecurus pratensis (Wiesenfuchsschwanz)– Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuss)
• Gewässerschutz; Nährstoffbilanz für ÖLN• Nitratgehalt des Trinkwassers• Gasförmige Verluste beim Ausbringen
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Düngung der Mähwiesen I
• Intensive Wiesen zum Eingrasen, intensive Weiden– Gülle ist in der Schweiz meistens stark mit Wasser verdünnt
häufig nach jedem Schnitt verabreicht– Ergänzungsdüngung mit P (meistens Thomasmehl)– (N-Handelsdünger)
• Ammonsalpeter• Harnstoff
• Heuwiesen (wenig intensiv)– Mist– (Gülle)– ((Handelsdünger))
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Düngung der Mähwiesen II
• Düngermenge– Verwertungspotential / Nährstoffbedarf entscheidend– Richtlinien der Forschungsanstalten konsultieren– Überdüngung führt längerfristig auch bei intensiver
Schnittnutzung zu Verunkrautung und Umweltproblemen– Auf nicht raigrasfähigen Standorten (hohe Lagen, schattig, nass,
trocken, lange Schneedecke) führt schon eine leichte Überdüngung zu Verunkrautungen
• In Wiesen, die weniger häufig genutzt werden, breiten sich nach N-Zufuhr meist hochwachsende Gräser aus; teilweise vermehren sich aber auch grobe Kräuter wie Wiesenkerbel und Bärenklau
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Düngung der Weiden I
Mähweiden und Weiden• Nach Weideabtrieb vor Schnittnutzung
– Gülle– N-Handelsdünger
• Nach Schnittnutzung vor Weidegang– N-Handelsdünger– Gülle – sofort nach dem Schnitt
• Auf Weiden führt Überdüngung meist nicht zu gut sichtbaren negativen Auswirkungen auf Pflanzenbestand, aber Umweltprobleme blieben bestehen resp. sind grösser
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Düngung der Weiden II
Weiden• Auf Weideflächen kleinere Düngermengen ausbringen
als auf Wiesen– Tiere scheiden Nährstoffe aus– Nutzungsintervalle kürzer– Stark „getriebenes“ Futter ist weniger schmackhaft
• Gülleeinsatz in Umtriebsweiden (v.a. wenn als Mähweide geführt) besser möglich als in Standweiden
• Sollen Weideaufwüchse regelmässig mit Gülle gedüngt werden, sollte dies schon zum ersten Aufwuchs geschehen, damit sich die Tiere daran gewöhnen
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Düngung der Weiden III
Intensivweiden• Frühe erste Düngung → frühe erste Nutzung• Zeitliche Staffelung der Düngung zur Staffelung der
Nutzung und des Futterangebotes• In intensiven Dauerweiden mit vielen Umtrieben oder als
Kurzrasenweide genutzt, ist eine ein- bis höchstens dreimalige Güllegabe von je 20 m3/ha (vorwiegend im Frühling oder Herbst) zur Deckung des Phosphat- und Kalibedarfes ausreichend
• Stickstoff kann in Gaben von 20 kg N/ha in Abständen von 4 bis 6 Wochen in mineralischer Form ergänzt werden