2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und...

89
Jahresbericht 2016

Transcript of 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und...

Page 1: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

Jahresbericht 2016

Page 2: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

Inhalt

VorworteDie Verbandsvorsitzende: "Grüne Hauptstadt Europas" im Herzen des RuhrgebietsDer stellvertretende Verbandsvorsitzende: AAV - Partner für die WirtschaftDer Geschäftsführer: Perspektiven des Flächenrecyclings

AAV-FachtagungenRückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins BlickfeldInnovationen, die in die Tiefe gehen

Flächenrecycling und Altlastensanierung NRW-Kommunen nutzen die Chancen des AAV-Programms

AAV-ProjekteMaßnahmenplan 2017Standorte der AAV-ProjekteDie fünf neuen Projekte im Maßnahmenplan 2017

ProjektbeispieleAAV erprobt innovative SanierungsverfahrenAAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges GroßprojektKostengünstige Alternative zum kompletten BodenaustauschSchutz vor Schwermetall-Belastung des GrundwassersEinst Altlast, bald Baugrund in reizvoller Lage

Beratung durch den AAVDer Altlastenrisikofonds des AAV als Instrument zur Stärkung des Flächenrecyclings

AAV-PodiumsdiskussionBoden gut machen - Flächenwende fällt schwerer als gedacht

Der Verband und seine MitgliederAufbau und OrganisationVorstand und GremienMitgliederprofile

GeschäftsstelleAnfahrtsskizzeImpressum und Bildnachweis

030405

0612

16

182324

2628323739

42

51

545760

838486

Page 3: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

3Vorwort: Simone Raskob

später u. U. nachbessern muss. Der AAV hat hierfür den Altlastenrisikofonds eingerichtet, mit dem Restrisiken auf den aufbereiteten Flächen begrenzt aufgefangen werden können. Aber auch der gesellschaftliche Wandel und der in den letzten Jahren zu verzeichnende Zuzug von Flüchtlingen erfordert neue Denk- und Herangehensweisen. Anstatt Flächen im Außenbereich für Wohnzwecke zu nutzen, hat die Landesregierung in NRW mit neuen Instrumenten dafür gesorgt, dass Fördermittel und Know-how für die Mobilisierung von Brachflächen bereitstehen. Im November 2016 konnte der AAV einen Förderbescheid des Umweltministeriums über 4,6 Mio. Euro in Empfang nehmen, mit denen Brachen in Wohngebiete umgewandelt werden sollen. Und das Beste daran ist, dass der AAV diese Maßnahmen nicht nur mit seinen ausgewiesenen Fachleuten begleitet, sondern auch 100 % der Kosten übernehmen kann. Interessierte Kommunen können sich einfach und unkompliziert an den AAV wenden. Probieren Sie es aus!

Zum Schluss möchte ich allen Vertreterinnen und Vertretern der Organe und Gremien des AAV für die konstruktive und gute Zusammenarbeit danken. Das hier gelebte Kooperationsprinzip hat sich seit vielen Jahren bewährt und ist neben dem Know-how-Transfer eine weitere Stärke des AAV. Mein Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Hattinger Geschäftsstelle, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass das Land Nordrhein-Westfalen Stück für Stück gesünder und sauberer wird.

"Grüne Hauptstadt Europas" im Herzen des Ruhrgebiets

Die Stadt Essen hat in den vergangenen Jahren eine erfolgreiche Transformation zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen durchlebt. Das war anfangs nicht immer so. Mit dem Niedergang des traditionsreichen Bergbaus und der Schwerindustrie in den vergangenen Jahrzehnten, wurde mit den geplanten und durchgeführten Neubebauungen die Altlastenproblematik deutlich, deren Spuren aus der Vergangenheit im Boden des Stadtgebietes zurückgeblieben waren.

Der Strukturwandel, der mit dem wirtschaftlichen Umbruch verbunden ist, hat aber auch seine guten, fast möchte ich sagen, grünen Seiten. Denn es ist Essen in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, allein im Norden der Stadt ein 100 Grünflächen umfassendes Grünflächensystem mit rund 400 Hektar vor allem auf ehemaligen Industriearealen und Haldenflächen zu schaffen. Im Jahr 2017 trägt Essen sogar den Titel "Grüne Hauptstadt Europas".

Diese Wiedernutzbarmachung von brachliegenden Arealen nicht nur für neue Grünflächen, sondern auch für Gewerbe- und Wohnzwecke ist ein wichtiges Instrument, um den erklärten politischen Willen umzusetzen, den Flächenverbrauch kurz- und mittelfristig deutlich zu reduzieren, wenn nicht gar ganz zu stoppen. Mit der Reaktivierung von Flächen für neue Nutzungen können gut erschlossene Grundstücke, die nicht selten inmitten der Städte und Gemeinden liegen, wieder in einen sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So vermeidet man Neubauten auf der „grünen Wiese“.Die Akteure des Flächenrecyclings sehen sich dabei vor große Herausforderungen gestellt. Der Makel, der diesen (ehemals) belasteten Grundstücken anhaftet, verhindert immer wieder, dass dort investiert wird. Zu groß sind die Vorbehalte und Befürchtungen, dass man

Simone RaskobVerbandsvorsitzende, Umwelt- und Baudezernentin der Stadt Essen

Simone Raskob - Verbandsvorsitzende

Page 4: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

4 Vorwort: Dr. Hans Richter

AAV - Partner für die Wirtschaft Fast 30 Jahre AAV – ein erfolgreiches Modell partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Land, Kommunen und Wirtschaft. Eine Plattform, von der viele einen Nutzen haben: allen voran die Umwelt, durch den Gewinn von Flächen oder das Vermeiden von Belastungen. Ebenso wir alle in einem starken Netzwerk, in dem wir aus vielen Richtungen unseren Sach- und Fachverstand einbringen.

Seit 2016 engagiere ich mich im Vorstand des AAV und habe im März 2017 den stellvertretenden Verbandsvorsitz übernommen, um die Arbeit des Verbandes und die erfolgreiche Umsetzung der Aufgaben zu unterstützen. Denn: Mit dem Flächenrecycling und der Altlastensanierung hat der Verband wichtige gesellschaftliche Verpflichtungen, zu denen sich die Industrie bekennt.

Die chemische Industrie in Nordrhein-Westfalen hat zur Unterstützung des AAV einen eigenen Förderverein (Förderverein AAV der chemischen Industrie in NRW - FACIN) gegründet. Darin sind 43 Unternehmen zusammengeschlossen, die damit auch auf diese besondere Art ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auf dem Gebiet des Umweltschutzes nachkommen. Die Currenta GmbH ist seit Bestehen des FACIN im Jahr 2003 mit von der Partie.

Die Wirtschaft in NRW unterstützt die Reaktivierung von Brachflächen. Dies ist ein wirksames Instrument, um den Unternehmen Flächen für Betriebserweiterungen oder Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Die Erfahrungen in NRW durch die Arbeit des AAV mit einer Vielzahl von Projekten zeigen, dass die erfolgreiche Reaktivierung von Brachflächen machbar ist und an Bedeutung gewinnt.

Daneben schätze ich am AAV besonders das starke Netzwerk, die Beratung und Unterstützung der Mitglieder wie z. B. die Moderation bei besonderen fachlichen oder rechtlichen Schwierigkeiten. Auch das Engagement bei der Entwicklung und Erprobung neuer Technologien und innovativer Verfahren ist ein bedeutendes Plus. Hieraus entstehen immer wieder wertvolle Impulse für die Sanierungspraxis.

Nicht zuletzt ist eine offene, sach- und lösungsorientierte Gesprächskultur die Grundlage für den Erfolg des AAV. Das gilt innerhalb unseres Netzwerkes genauso wie gegenüber der Öffentlichkeit. Gesellschaftliche Akzeptanz ist heutzutage ein wichtiger Faktor bei der Verwirklichung von Projekten. Bei Currenta können wir dabei in NRW auf eine breite Erfahrung im Umfeld des CHEMPARK blicken. Diese Erfahrung bringe ich gern mit ein.

Ich freue mich auf die weitere erfolgreiche und kollegiale Zusammenarbeit im Vorstand und bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes für die sehr gute und engagierte Arbeit.

Dr. Hans RichterStellvertretender Verbandsvorsitzender, Leiter Unternehmenstrategie/-politikCurrenta GmbH & Co. OHG

Dr. Hans Richter - Stellvertretender Verbandsvorsitzender

Page 5: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

5

Perspektiven des Flächenrecyclings

Die Aktualität des Flächenrecyclings ist durch den unveränderten Bedarf an Industrie- und Gewerbeflächen sowie den stark gestiegenen Wohnbauflächenbedarf hoch und aufgrund begrenzter Ressourcen geraten Brachflächen zunehmend in den Fokus. Es besteht breiter gesellschaftlicher Konsens, der Reaktivierung von Brachflächen zur Deckung des Flächenbedarfs Priorität zu geben. Der Ansatzpunkt zum Flächensparen heißt „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und einen besonderen Stellenwert für die Innenentwicklung hat die verstärkte Nutzung von Brachflächen. Die Potenziale dafür sind besonders in NRW beachtlich.

Obwohl die Bedeutung und Vorteile des Flächenrecyclings für die Entwicklung der Kommunen und die Reduzierung des Flächenverbrauchs offensichtlich sind, werden die Potenziale in der Praxis nur zum Teil genutzt. Über die Gründe wird schon sehr lange diskutiert, die Hemmnisse und Restriktionen sind bekannt.

Brachflächen aufzubereiten und dem Grundstücksverkehr wieder zuzuführen ist keine Frage des Know-hows oder der Akzeptanz. Regionale Unterschiede und Abwägungsentscheidungen können zu neuen Flächenangeboten auf der „Grünen Wiese“ führen, weil Instrumente wie z. B. eine Flächenbevorratung sowie ausreichende finanzielle und personelle Mittel fehlen.Es bedarf weiter gemeinsamer intensiver Anstrengungen von Bund, Land und Wirtschaft, dem Bodenschutz eine stärkere Lobby zu geben. Maßnahmen zum Abbau der Hemmnisse und zur Stärkung des Flächenrecyclings müssen weiter umgesetzt werden, für eine flächenorientierte Förderung von Wirtschaft und Wohnungsbau.

Im Jahresbericht finden Sie dazu einen Beitrag zum „Alt-lastenrisikofonds des AAV als Instrument zur Stärkung des Flächenrecyclings“ sowie über unsere Podiumsdis-kussion „Flächenverbrauch contra Nachhaltigkeit“. Zur Brachflächenmobilisierung für Flüchtlingsunterkünfte und dauerhaften Wohnraum hat das Land ein zeitlich be-grenztes Sonder-Förderprogramm initiiert und den AAV mit der Umsetzung betraut. Wir haben den aktuellen Stand der Umsetzung im Jahresbericht zu Ihrer Informa-tion aufgenommen.

In 2016 ist die Bedeutung des Flächenrecyclings für den AAV weiter gestiegen. Für ihren Beitrag, die Unterstützung und die ausgezeichnete Arbeit und Zusammenarbeit möchte ich mich bei den Vertreterinnen und Vertretern der Kooperationspartner im Vorstand und den Gremien des AAV, dem Land, den Kommunen und der Wirtschaft herzlich bedanken. Nicht zuletzt geht mein Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AAV für Ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit.

Dr. Roland ArnzAAV-Geschäftsführer

Vorwort: Dr. Roland Arnz - Geschäftsführer

Dr. Roland Arnz - AAV-Geschäftsführer

Page 6: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

6

Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

AAV-Fachtagung "Aktuelle Fragen zum Altlasten- und Bodenschutzrecht"

Am 29.06.2016 befassten sich wieder über 200 Teilnehmer im Rahmen der in Hattingen veranstalteten AAV-Fachtagung mit spannenden Fragen rund um die Rückführungspflicht in den Ausgangszustand, der Haftung von Kommunen und Wohnungseigentümern bei Altlasten und praktikablen Lösungsansätzen bei Altlastengrundstücken im Spannungsfeld der zumeist gegenläufigen Interessen von Sanierern und Grundpfandgläubigern.

Dr. Roland Arnz als Geschäftsführer des AAV und Nikolaus Söntgerath von der AAV-Geschäftsstelle begrüßten die Teilnehmer, führten jeweils in die Themenblöcke ein und moderierten die Veranstaltung. Im Einführungsvortrag vollzog Ministerialrat Professor Dr. Wilhelm König als langjähriger und scheidender Leiter des Referats Bodenschutz, Altlasten und Deponien im NRW-Umweltministerium einen gekonnten Rück- und

Ausblick auf das Thema Bodenschutz in Deutschland und Europa. König rief in Erinnerung, dass das anfangs „vergessene Durchgangsmedium“ Boden zunächst überhaupt nur dann einen Stellenwert erhalten habe, wenn schädliche Verunreinigungen durch den Boden in das Grundwasser oder Nahrungsmittel übergegangen seien. Bis heute ließe sich, so König, feststellen, dass dem Medium Boden im Umweltbewusstsein ein geringerer Stellenwert als Wasser und Luft zukomme, was vielleicht auch an dem bestehenden Privateigentum am Boden trotz dessen gleichzeitiger Sozialpflichtigkeit liege. Angesichts der bestehenden starken Konkurrenz zu zahlreichen, gleichsam etablierten Rechtsgebieten, wie z. B. dem Wasserrecht, habe sich die Entwicklung des Bodenschutzes über anfängliche Bodenschutzprogramme auf Bundesebene und weiteren länderübergreifende Aktivitäten im Altlastenbereich zu einem echten Bodenschutzrecht erst nach langwieriger

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Page 7: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

7

intensiver Diskussion vollzogen. König hob hervor, dass sich inzwischen eine Reihe neuer Themenfelder für den Bodenschutz ergeben hätten, wie z. B. beim Klimaschutz („Kohlenstoffspeicher“ und „Kühlleistung“). Auftrieb für den Bodenschutz bringe derzeit, so resümierte König, das „Flächen-Thema“ und darüber hinaus die in der IED-Richtlinie verankerte Rückführungspflicht, die den Schutz des Bodens vor neuen Verunreinigungen bei Industrieanlagen stärker in den Fokus rücke.

Mit den Vorstellungen des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Umsetzung der Rückführungspflicht befasste sich im Folgenden Ministerialrätin Silvia Strecker, Referentin für Kreislaufwirtschafts-, Bodenschutz- und Altlastenrecht im NRW-Umweltministerium. Zu Beginn stellte Strecker die sich aufgrund der vor mehr als drei Jahren in nationales Recht überführten Regelungen der Industrieemissions-Richtlinie (IE-RL) zur Rückführungspflicht (§ 5 Abs. 4 BImSchG) ergebende Ausgangslage dar.

Da das Gesetz mit der Pflicht zur Rückführung des Anlagengrundstücks in den im Bericht über den Ausgangszustand angegebenen Zustand an einen unbestimmten Rechtsbegriff anknüpfe, nämlich an den der „erheblichen Bodenverschmutzungen“ bzw. „erheblichen Grundwasserverschmutzungen“, und überdies weitere klärungsbedürftige Fragen aufwerfe, habe eine Redaktionsgruppe der Bund-Länder AG Bodenschutz (LABO) in Zusammenarbeit mit der LAWA und LAI für Anlagenbetreiber und Behörden den Entwurf einer Arbeitshilfe, auch mit Hinweisen zur Erstellung der Unterlagen bei Betriebseinstellung, erstellt.

Abb. 1 Abb. 2

Für die LABO-Redaktionsgruppe erläuterte Strecker, dass man intensiv mögliche Lösungsansätzen zur Festle-gung einer Erheblichkeitsschwelle und deren Ableitung diskutiert habe. Im Ergebnis habe die LABO-Redaktions-gruppe von den betrachteten Ansätzen zur Ableitung der Erheblichkeitsschwelle nur einen Ansatz als praktikabel befunden, der auf einer relativen Erhöhung (Faktor) ge-genüber dem Ausgangszustand basiere. Die Bemessung der Höhe des festgelegten Erheblichkeitsfaktors von 1,5 sei unter Berücksichtigung von Plausibiliätskriterien er-folgt. Strecker stellte dar, dass die Arbeitshilfe zusätzlich die Einführung einer Bagatellschwelle vorsehe, da bei sehr niedrigen Stoffkonzentrationen die relative Unsi-cherheit der Messergebnisse steige. Unterhalb dieser Bagatellschwelle bestehe mangels Erheblichkeit keine Rückführungspflicht. Als Bagatallschwellen empfehle die Arbeitshilfe die Vorsorgewerte des Bodenschutzrechts bzw. die GFS-Werte nach Wasserrecht, ersatzweise die Hintergrundwerte für Boden und Grundwasser. Fehlten diese, sei, so Strecker, für Grundwasserverschmutzun-gen das 1,5-fache der im AZB angegebenen Bestim-mungsgrenze, bei Bodenverschmutzungen das 3-fache der Bestimmungsgrenze heranzuziehen. Strecker wies darauf hin, dass die LABO beschlossen habe, den Ent-wurf der Arbeitshilfe zur Rückführungspflicht der inter-essierten Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen.

(Hinweis: Zum Zeitpunkt der AAV-Fachtagung befand sich die Arbeitshilfe zur Rückführungspflicht noch in der Diskussion der Fachöffentlichkeit. Inzwischen hat die zuständige LABO-Redaktionsgruppe, basierend u. a. auf den Erkenntnissen eines LABO-Workshops vom 29./30.09.2016 in Dresden, einen konsolidierten

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Page 8: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

8

Entwurf der Arbeitshilfe erstellt. Nach Veröffentlichung der Arbeitshilfe zur Rückführungspflicht ist seitens des NRW-Umweltministeriums ein Anwendungserlass für das Land Nordrhein-Westfalen beabsichtigt.)

Mit dem Vortrag „Erwartungen der chemischen Industrie an die Umsetzung der Rückführungs-pflicht bei stillgelegten Industrieanlagen“ bezog Dr. Carla Ralfs, Referentin für die Bereiche Umwelt und Technik, Chemikalienrecht, beim Verband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Nordrhein-Westfalen, kritisch Stellung zum Entwurf der LABO-Arbeitshilfe zur Rückführungspflicht. Ralfs machte deutlich, dass die Arbeitshilfe zu wenig die Praxis berücksichtige und keine Einzelfalllösungen zulasse. Ausdrücklich widersprach Ralfs der Aussage in der Arbeitshilfe, wonach bei der Kausalität der Verschmutzung durch den Anlagenbetrieb zu vermuten sei, dass die Verschmutzung auf dem Anlagengrundstück ausschließlich durch den Anlagenbetrieb hervorgerufen wurde. Insofern lasse die Arbeitshilfe keinerlei Widerlegbarkeitsmöglichkeiten zu.

Zu weit gehe der Entwurf der Arbeitshilfe aus Sicht der chemischen Industrie auch hinsichtlich der Berücksichtigung von zu erwartenden Umwandlungsprodukten. Hier könne es, so Ralfs, nur um „bekannte Metaboliten“ gehen. Kritisch hinterfragt werden müsse auch der Erheblichkeitsfaktor von 1,5. Dieser Faktor müsse als „Prüfwert“ definiert werden, der eine Einzelfallprüfung bei der Umsetzung der Rückführungspflicht gestatte. Wenn das Überschreiten der Erheblichkeitsschwelle nach dem Entwurf der Arbeitshilfe nur die grundsätzliche Pflicht zur Rück-führung auslöse, müsse man, so Ralfs, konse-quenterweise die Frage stellen, welches dann die Ausnahmen von der Rückführungspflicht seien. Ralfs sprach sich deshalb dafür aus, dass die Arbeitshilfe insgesamt ausdrücklich Einzelfall-Prüfungen bei der Rückführung zulassen solle.

Nachdem die teilweise unterschiedlichen Positionen aus behördlicher Sicht und aus Sicht der Anlagenbetreiber offengelegt worden waren, lag der Ball bei dem beratenden Umweltjuristen, die Sache nochmals

Abb. 3

zu bewerten und einen möglichst für beide Seiten gangbaren Lösungsweg vorzuschlagen. Dieser Aufgabe stellte sich Rechtsanwalt Dr. Jens Nusser, LLM., Kanzlei Kopp-Assenmacher & Nusser, Berlin, in seinem Vortrag „Die Rückführungspflicht bei vorbelasteten Grundstücken unter Berücksichtigung bestehender Sanierungsverträge“. Nusser hob einleitend hervor, dass in der Praxis häufig bei Standorten Sanierungsverträge unterschiedlichen Inhalts anzutreffen seien. Insoweit treffe die Rückführungspflicht vielfach auf ein seit Jahrzehnten bewährtes Handlungsinstrument und sollte mit diesem in Einklang gebracht werden. Nusser legte dar, dass die Verpflichtung zur Rückführung zwar nach Einstellung des Anlagenbetriebes bestehe, aber keine zeitliche Begrenzung vorgegeben sei. Erhebliche Bedeutung komme bei der Umsetzung der Rückführungspflicht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu. Daran seien behördlich angeordnete Maßnahmen zu messen.

Nusser empfahl den Beteiligten die Umsetzung der Rückführungspflicht durch Sanierungsverträge als Vergleichsverträge vorzunehmen. Zwar stehe nicht zur vertraglichen Disposition, dass es eine gesetzliche Rückführungspflicht gebe, wohl aber deren konkrete Ausgestaltung und zeitliche Erstreckung.

Nach der Mittagspause rückten rechtliche Fragen bei Altlastensanierungsprojekten in den Vordergrund. Rechtsanwalt Professor Dr. Martin Dippel, BRANDI Rechtsanwälte, Paderborn, stellte seinem Vortrag „Kommunale Zustandshaftung“ einen praktischen Fall

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Page 9: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

9

Abb. 4

voran, bei dem im Zuge behördlicher Untersuchungen auf dem Gelände einer ehemaligen chemischen Reinigung festgestellt worden war, dass Reinigungsschlämme zusammen mit dem Abwasser illegal über einen Hausanschluss in den öffentlichen Kanal „entsorgt“ wurden, der teilweise defekt war. Auf diese Weise hätten sich die Schadstoffe u. a. entlang der im städtischen Eigentum stehenden Kanaltrasse ausbreiten können und müssten nun aufwändig saniert werden. Dippel erläuterte, dass sich mangels Heranziehbarkeit Privater angesichts der geschätzten erheblichen Sanierungskosten (3,5 - 4 Mio. €) die Frage nach der Begrenzung der kommunalen Zustandshaftung stelle. Dippel wusste aufzuzeigen, dass in jüngster Zeit von Verwaltungsgerichten entschieden worden sei, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Kommune über die verfassungsrechtliche kommunale Selbstverwaltungsgarantie einen dem Eigentumsgrundrecht vergleichbaren Schutz genieße und damit argumentiert werden könne, dass dieser Schutz nicht erst dann eingreife, wenn gar kein Handlungsspielraum für die Kommune mehr bestehe.

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Abb. 5

Da sich aber auch Argumente gegen eine Begrenzung der kommunalen Zustandshaftung anführen ließen, bewertete Dippel es als sachgerechter, wenn nicht die Gerichte, sondern der Gesetzgeber eine entsprechende allgemeine Regelung treffe. Mit der im AAV-Gesetz getroffenen Kofinanzierungsregelung seitens der Kommune habe der nordrhein-westfälische Gesetzgeber diese Aufgabe erfüllt, merkte Dippel an.

Dass bei der Sanierung von Altlasten, die sich im Ei-gentum von mitunter großen Wohnungseigentümerge-meinschaften befinden, privat- und öffentlich-rechtliche Fragen abzugrenzen sind, wusste Rechtsanwalt Gregor Franßen, EMLE (Madrid), Kanzlei Heinemann & Partner, Essen, mit seinem Vortrag zu den rechtlichen Anforde-rungen bei Sanierungsverantwortlichen in Eigentümer-gemeinschaften zu veranschaulichen.

Abb. 6

Page 10: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

10

Franßen erläuterte zunächst, dass man sich bei der Klä-rung der Frage wer bei einem Altlastengrundstück, das im Eigentum einer Wohnungseigentümergemeinschaft stehe, sanierungsverantwortlich sei, einerseits einen Überblick über die Beteiligten und ihre privatrechtliche Beziehung zur Sache und untereinander verschaffen müsse, andererseits aber nicht aus dem Blick verlie-ren dürfe, dass es für die öffentlich-rechtliche Haftung nach BBodSchG lediglich darauf ankommt, ob jemand zumindest Miteigentum an der Sache habe. Nicht die Wohnungseigentümergemeinschaft als solche sei Eigen-tümer des Grundstücks, sondern ausschließlich jeder einzelne Wohnungseigentümer. Franßen zeigte auf, dass sich aus der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung ergebe, dass die Bodenschutzbehörde prinzipiell alle Wohnungseigentümer nebeneinander zur Sanierung verpflichten könne.

Eine quotale Haftung des Wohnungseigentümers entsprechend seinem Miteigentumsanteil, wie im Privatrecht, bleibe für die Haftung nach BBodSchG

außer Betracht. Allerdings, stellte Franßen klar, müsse wegen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes im Einzelfall geprüft werden, ob eine Begrenzung der Haftungshöhe in Betracht komme, was durch die Bodenschutzbehörde aufzuklären sei. Im Hinblick auf ein je nach Größe der Wohnungseigentümergemeinschaft unter Umständen aufwändiges Prüfverfahren sollte, sei ein einvernehmliches Vorgehen mit dem Ziel des Abschlusses eines öffentlich-rechtlichen Vertrages empfehlenswert.

Mit dem bei Altlastensanierungsprojekten wiederkeh-rend anzutreffenden Problem der im Grundbuch ein-getragenen Grundpfandgläubiger und Lösungsansätzen zur Verhinderung einer Pattsituation bei mit öffentlichen Mitteln finanzierten Sanierungsmaßnahmen befasste sich der gemeinsame Vortrag von Rechtsanwältin Chris-tina Knecht, LLM. und Rechtsanwalt Andreas Schoß, beide Kanzlei Blesinger Wischermann & Partner, Wup-pertal.

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Georg Franßen Andreas Schoß

Page 11: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

11

Im ersten Vortragsteil brachte Schoß die verschiedenen Beteiligten und ihre unterschiedlichen Interessen auf den Punkt: Alle Akteure (Grundpfandgläubiger, Inves-toren, Insolvenzverwalter, Fiskus, Kommune) seien zwar entweder am Erlös, am Erwerb oder an der schnellen Reaktivierung und Vermarktung interessiert. Für die Sanierung aufkommen wolle aber, so Schoß, in der Re-gel niemand. Mit der Zielvorgabe der Lastenfreiheit des Grundstücks vor Übernahme durch die Kommune oder die von ihr mit der Reaktivierung beauftragten eigenen Entwicklungsgesellschaft formulierte Knecht im zweiten Vortragsteil inzident die zu bewältigenden praktischen Schwierigkeiten: Kooperation oder Konfrontation zwi-

AAV-Fachtagung: Rückführungspflicht rückt Bodenschutz stärker ins Blickfeld

Abb. 7

Christina Knecht

schen Grundpfandgläubigern und Bodenschutzbehörde oder Durchführung des Wertausgleichsverfahrens erst nach Abschluss einer langwierigen Sanierungsmaßnah-me?

Ein vorschnelles Einleiten der Zwangsversteigerung müsse, so Knecht, wohl überlegt sein. Vorzugswürdiger wäre ein öffentlich-rechtlicher Vertrag, der eine Beteiligung am Verkaufserlös ermögliche, empfahl Knecht den Teilnehmern, die bis zum Schluss der Fachtagung den Vorträgen aufmerksam und durch viele Fragen engagiert folgten.

Page 12: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

12 AAV-Fachtagung: Innovationen, die in die Tiefen gehen

Innovationen, die in die Tiefe gehen

Flächensanierung ist zeitaufwändig und mit herkömmlichen Verfahren auch oft nicht effizient genug. Welche neuen Methoden werden entwickelt? Können innovative Verfahren zu Kosten- und Zeiteinsparungen bei Sanierungsmaßnahmen führen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung am 1. Dezember 2016 in Hattingen. Der AAV hatte mehrere Referenten eingeladen, die vorbildliche F&E-Projekte des Verbandes und vielversprechende neue Sanierungsansätze vorstellten. Moderator Dr. Ernst-Werner Hoffmann machte deutlich: Der Druck auf die Kommunen wächst, ihre Altstandorte zu reaktivieren und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen.

Punktgenauer hätte der AAV seine Fachtagung „Aktuelle Themen des Flächenrecyclings und der Altlastensanierung“ am 1. Dezember 2016 kaum terminieren können: Einen Tag zuvor verabschiedete das Bundeskabinett eine Gesetzesvorlage zur Novelle des Baurechts. Sie hat Auswirkungen auf die Frage, ob und

wie in Deutschland eine weitere Zersiedelung und der hohe Flächenverbrauch eingedämmt werden können. Herzstück der Reform ist die neue Kategorie „Urbanes Gebiet“. Hier darf künftig dichter und höher gebaut werden als in herkömmlichen Mischgebieten, zudem sind höhere Lärmimmissionen durch gewerbliche Betriebe zugelassen. In Großstädten und Ballungsräumen, aber auch in bestehenden Wohngebieten wird damit eine Nachverdichtung erleichtert.

Mit rund 70 Hektar pro Tag liegt der Flächenverbrauch in Deutschland nach wie vor zu hoch. „Der hohe Flächenverbrauch ist ein persistentes Umweltproblem und der Umgang mit der begrenzten Ressource Boden ist unwirtschaftlich und irrational“, konstatierte auf der Tagung Prof. Karin Holm-Müller, Ressourcenökonomin an der Universität Bonn und bis 2016 Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen. Obwohl die Bevölkerungszahlen in nahezu allen Bundesländern schrumpfen, wächst die Neuversiegelung für Siedlungs- und Verkehrsflächen. Einer der Gründe:

AAV-Fachtagung "Boden und Grundwasser"

Page 13: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

13

In schrumpfenden Regionen sind die Bodenpreise niedrig, Anreize zum Flächensparen also nicht vorhanden. „Wir brauchen daher ein Netto-Null-Ziel mit klaren Knappheitssignalen“, fordert Holm-Müller. Klare Knappheitssignale setzt beispielsweise ein Handel mit Flächenzertifikaten, wie er 2015 in einem Planspiel durch das Umweltbundesamt durchgeführt wurde. Im Rahmen des Planspiels hat sich ergeben, dass ein Drittel der Bauvorhaben in den teilnehmenden Kommunen unrentabel war, erläuterte die Ökonomin. Von diesen unwirtschaftlichen Projekten wurden zwei Drittel aufgegeben.

Wirtschaftlich oder nicht – das ist auch oft die entscheidende Frage bei der Sanierung alter Standorte. Zentral gelegene Flächen bieten in vielen Fällen eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur und an Zielmärkte und machen sie so attraktiv für Neuansiedlungen und Erweiterungen bestehender Betriebe.

Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Sanierungsverfahrens ist eine genaue Kenntnis der jeweiligen Anwendungsgrenzen erforderlich. Ein Beispiel dafür ist die Bodenreinigung mit Hilfe von Nanotechnologie.

Der AAV testet bereits seit 2007 das Potenzi-al von Nanoeisen bei der Sanierung eines mit CKW kontaminierten Standorts einer ehemaligen Großwä-scherei. Dabei zeigte sich, dass die Reinigungsleistung nicht so hoch ist wie erwartet, zudem erwies sich das Ausbreitungsverhalten der Nanopartikel als schwer vor-hersehbar.

Doch die Entwicklung in der Nanotechnologie geht weiter. Ein groß angelegtes Verbundvorhaben der EU hat in den vergangenen vier Jahren untersucht, wie sich die Beseitigung von chlorierten Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen mit Hilfe von Nanopartikeln erfolgreicher planen, steuern und durchführen lässt. „Dabei gab es wichtige Erkenntnisse und Fortschritte“, resümierte Projektkoordinator Dr. Hans-Peter Koschitzky von der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (Vegas). Beispielsweise wurden im Rahmen des Projekts beschichtete Eisenpartikel entwickelt, die dank verbesserter Eigenschaften einfacher gehandhabt und in den Boden eingebracht werden können. Zudem wurden die Herstellungsverfahren optimiert und die Kosten der Partikel deutlich gesenkt. Fortschritte gab es zudem bei der Messtechnik, um den Sanierungsverlauf zu beobachten und die Partikelverteilung im Vorfeld abzuschätzen.

AAV-Fachtagung: Innovationen, die in die Tiefen gehen

Prof. Karin Holm-Müller

Einer der wesentlichen Fortschritte, so Koschitzky: „Künftig können die Suspensionen mit den Nanopartikeln an die Verunreinigungen und den Boden besser angepasst werden, was den Sanierungserfolg steigert.“ Für den AAV sind die Ergebnisse aus dem Projekt sowohl für bereits bekannte als auch für künftige CKW-Sanierungen hilfreich.

Kenntnisse über die genauen Vorgänge im Boden sind auch bei der Beseitigung von Schwermetallen ein Schlüssel zum Erfolg. Mit Schwermetallen belastete Standorte sind gerade in NRW ein seit langem bekanntes Problem und auch für den AAV und seine Partner immer wieder eine Herausforderung. Das Geotechnische Büro

Dr. Hans-Peter Koschitzky

Page 14: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

14 AAV-Fachtagung: Innovationen, die in die Tiefen gehen

Prof. Düllmann GmbH hat im Labor untersucht, ob sich giftiges Chrom-VI mit Hilfe von Reduktionsmitteln wie Nanoeisen oder Eisensulfat in-situ immobilisieren lässt. Beide Zusätze konnten die Chromgehalte zwar mindern, ihre Wirkung war aber stark abhängig von der Durchströmung des Bodens und den Wechselwirkungen von Bodenkorn und Eluat. „Die untersuchten Zusätze führen daher nicht zu einem einfach anwendbaren und wirtschaftlich vertretbaren Verfahren“, resümierte Dr. Ingrid Obernosterer die Versuche. Möglicherweise zeigen aber andere Zusätze wie beispielsweise Melasse eine effizientere Immobilisierung, betonte die Referentin.

Als besonders umweltschonend gelten in der Altlastensanierung alle biologischen Verfahren. Je nach Schadstoffmuster ist eine Reinigung mit Hilfe von Mikroorganismen durchaus erfolgreich. Zugleich aber fällt es oft schwer, die Abbauprozesse aufzuklären und die günstigsten Bedingungen zu definieren. Am Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe gelang es, ein molekularbiologisches Verfahren zu entwickeln, das den anaeroben Abbau aromatischer Kohlenwasserstoffe (BTEX) im Grundwasser nachweist. Dafür wurden an mehreren BTEX-belasteten Standorten Mikroorganismen aus dem Grundwasser isoliert und

Dr. Ingrid Obernosterer Dr. Ernst-Werner Hoffmann

insgesamt sechs, aus der Literatur bekannte und für den Abbau wichtige Enyzme identifiziert. „Dieser Nachweis kann als zusätzlicher Indikator für eine Abschätzung des natürlichen Abbaupotenzials an einem definierten Standort dienen“, erläuterte Claudia Stange vom TZW. Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) sind in der Altlastensanierung ein besonders schwieriges Thema. Die wasser- und fettabweisenden Stoffe sind weit verbreitet und finden beispielsweise in Textilien, Verpackungen, Pestiziden und Feuerlöschschäumen Anwendung. PFC-Kontaminationen sind schwer zu beseitigen, da die Stoffe unterschiedliche Eigenschaften haben und sowohl chemisch als auch biologisch nicht abbaubar sind. Einer der größten PFC-Schäden in NRW liegt in Düsseldorf, wo nach dem Brand eines Kunststofflagers im Jahr 2001 große Mengen PFC-haltiger Löschschaum in Boden und Grundwasser gelangten.

Der AAV sucht gemeinsam mit Partnern nach geeigneten Sanierungsverfahren und hat dabei verschiedene Methoden zur Abreinigung aus Grundwässern erprobt. Herkömmliche Ionentauscher erweisen sich als wenig effektiv, da manche PFC leicht, andere wiederum schwer absorbierbar sind. Besonders schwierig wird es, wenn der PFC-Schaden noch durch andere organische Schadstoffe überlagert ist. „Dennoch sind wir heute weiter als noch vor einigen Jahren“, konstatiert Dr. Ernst-Werner Hoffmann, Bereichsleiter Technik beim AAV. So hat beispielsweise die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH ein Fällungsmittel entwickelt, das eine Entfernung von PFC im Grundwasser erleichtert. In Kombination mit Aktivkohle-Absorbern sorgt das organische Fällungsmittel dafür, dass ein Teil der Schadstoffe bereits im Vorfeld als Feststoff

Claudia Stange

Page 15: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

15

Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel

AAV-Fachtagung: Innovationen, die in die Tiefen gehen

ausfällt und abgetrennt werden kann, erläuterte Martin Cornelsen. Effizienz und Standzeit der nachfolgenden Ionentauscher werden deutlich erhöht. Diese Methode soll bei künftigen PFC-belasteten Sanierungsprojekten des AAV eingesetzt werden.

Nahezu jeder Standort ist eine Herausforderung für sich – ob es um Gefahrenabwehr oder um Flächenrecycling geht. Das machten auch Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel und Dr. Uwe Hoffmann deutlich, die drei aktuelle Recyclingprojekte des AAV vorstellten. Die Erfahrungen zeigen: Entscheidend bei jedem Projekt sind die Rahmenbedingungen des Standorts, die geplante Nachnutzung und eine enge Kooperation mit Kommunen und potentiellen Nutzern der gereinigten Fläche. Professionelle Planung verbunden mit einem tragfähigen Zeitplan und einem nachhaltigen Nutzungskonzept führen zum Erfolg.

Erfolge beim Flächenrecycling sind entscheidend - nicht nur, weil die Politik die Neuinanspruchnahme von Flächen deutlich senken will. Eine große Rolle spielt vor allem der wachsende Zuzug der Menschen in urbane Regionen und der große Bedarf von Gewerbe und Industrie nach zentralen und attraktiven Standorten. Der AAV wird auch weiterhin die Kommunen dafür sensibilisieren, nicht den leichten Weg auf die grüne Wiese einzuschlagen, sondern Altstandorte durch professionelle Sanierung aufzuwerten und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. „Das ist eine Aufgabe für Generationen“, stellte Moderator

Dr. Uwe Hoffmann

Hoffmann klar. Aber eine, die sich letzten Endes auszahlt – für Gewerbe, für die Einwohner, für die Umwelt. Vor allem aber auch für die Städte und Gemeinden, die durch Flächenrecycling ihre Wirtschaftskraft nachhaltig stärken.

Page 16: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

16

Ende 2016 bewilligte das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW zusätzliche Mittel in Höhe von 4,6 Mio. Euro für das Recycling von Brachflächen und Altlastengrundstücken. Das Ziel: Auf recycelten Flächen entstehen Flüchtlingsunterkünfte und neuer, dauerhaft genutzter Wohnraum, ohne dass naturnahes oder landwirtschaftlich genutztes Gebiet verbraucht wird.

Der AAV spielt bei diesem Programm die Schlüsselrolle: So berät und unterstützt er die Kommunen fachlich bei der systematischen Identifikation und Bewertung ihrer Brachflächen. Diese erfolgt vielfach anhand des „Leitfadens zur Erfassung von Brachflächen in Nordrhein-Westfalen“ (LANUV-Arbeitsblatt 26). Die Informationen

sind Grundlage für die künftige Stadtplanung und für die Wirtschaftsförderung, sie ermöglichen die Evaluierung individueller Handlungsoptionen für vorhandene Innen-Entwicklungspotenziale. Und wo kurz- bis mittelfristig die Umwandlung von Brachflächen in Baugrund für Flüchtlingsunterkünfte oder bezahlbaren Wohnraum möglich ist, kann der AAV die Maßnahmenträgerschaft und Realisierung von Projekten übernehmen.

Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass die entsprechende Brachfläche bis zu 10.000 Quadratmeter groß ist und der Kommune oder einem Unternehmen mit mehr als 50 prozentiger kommunaler Beteiligung gehört. Zudem muss der Wohnflächenbedarf nachvollziehbar dargestellt werden und die Zweckbindung an eine Wohnnutzung für mindestens 25 Jahre bestehen bleiben. Die kommunalen Maßnahmen können bis zu

Mobilisierung von Brachflächen für Flüchtlingsunterkünfte und dauerhaften Wohnraum

NRW-Kommunen nutzen die Chancen des AAV-Programms

Mobilisierung von Brachflächen für Flüchtlingsunterkünfte und dauerhaften Wohnraum

Entwicklungspotenziale erkennen

Förderung bis zu 100 %

Page 17: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

17

100 % gefördert werden. Der Durchführungszeitraum für die Förderung beträgt drei Jahre bis Ende 2019.

Bis Mitte März 2017 gingen bereits mehr als 30 Anfragen beim AAV ein. Diese große Resonanz der Kommunen auf die neue Fördermöglichkeit war breit gefächert: von einzelnen Nachfragen zum Programm über Möglichkeiten zur Bewertung und Auswahl ermittelter Brachflächen bis hin zur Darstellung potenzieller Projekte und Maßnahmen.

Vier Kommunen vereinbarten Gesprächstermine, um zu-nächst das Aufgabenspektrum des AAV im Allgemeinen und das Brachflächen-Recyclingprogramm im Speziellen kennenzulernen. Dabei gab es bereits erste Beratungen zu individuellen Projekten und Diskussionen über prin-zipielle Möglichkeiten für deren Umsetzung. Bei einem Fünftel der Anfragen ging es den jeweiligen Kommunen um weitergehende Information – vor allem über die drei verschiedenen Säulen des Förderprogramms: Brachflä-chen-Identifizierung, Einordnung und Bewertung sowie Realisierung und Durchführung von Einzelmaßnahmen. Nach Klärung bestimmter Details – zur Laufzeit des Pro-gramms, zur Größenbegrenzung oder zur Definition von Brachflächen zum Beispiel – signalisierten fast alle Kom-munen großes Interesse am Brachflächen-Recyclingpro-gramm und kündigten die Übermittlung individueller In-formationen und Daten zu konkreten Projekten an.

Drei weitere Kommunen, die ihre Brachflächen nach dem LANUV-Arbeitsblatt 26 bereits vollständig erfasst haben, bewerten nun ihre Brachflächen unter dem Aspekt einer möglichen Wohnbaunutzung erneut. Und wollen dem AAV möglicherweise geeignete Projekte zur Aufnahme in das Programm vorschlagen. Um ihre jeweiligen Pro-jekte umfassend darstellen zu können, müssen auch

weitere Kommunen vor einer konkreten Antragstellung zunächst noch entsprechende Karten, Sachstandsberich-te, Gutachten, Planungskonzepte, Bebauungspläne und ähnliches zusammenstellen, so dass der AAV während der kommenden Wochen und Monate einen fortlaufen-den Eingang von Projektbeschreibungen und -vorschlä-gen erwartet. Weitere Anfragen und Anträge können wie bisher formlos erfolgen.

Bereits jetzt nahm der AAV erste Bewertung vor. Fünf Projekte erwiesen sich als nicht realisierbar, da sie den Kriterien des Programms nicht entsprachen. Vier Standorte hingegen werden noch intensiv geprüft, um dem Vorstand des AAV im Juni eine profunde Grundlage zur Entscheidung über die Durchführung der Maßnahmen vorlegen zu können.

Bei der Umsetzung des Brachflächen-Recycling-pro-gramms wird der AAV von einem dicht geknüpften Netzwerk unterstützt. Um das neue Förderprogramm bekannt zu machen, informierte der Verband Multiplika-toren wie die Allianz für die Fläche, die Koordinierungs-stelle Baulandmanagement NRW, das Forum Netzwerk Innenstadt und die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW sowie NRW.Urban – jeweils verbunden mit der Bitte um Kommunikation und Weitergabe der Informa-tion. Darüber hinaus erhielten Anfang 2017 alle Kom-munen in NRW natürlich auch schriftliche Informatio-nen, der AAV verbreitete Pressemitteilung und setzte den Städte- und Gemeindebund NRW, den Landkreistag Nordrhein-Westfalen und den Städtetag NRW ins Bild.

Mobilisierung von Brachflächen für Flüchtlingsunterkünfte und dauerhaften Wohnraum

Viele Anfragen bereits in den ersten Wochen

Förderprogramm eröffnet neue Chancen

AAV-Vorstand wählt im Juni erste Projekte aus

Page 18: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

18

Maßnahmenplan 2017

7003 Ehemalige Zeche und Kokerei Massen ¾ in Unna Kreis Unna GA AS mit GW7009 Rhenania-Halde in Stolberg-Atsch Städteregion Aachen GA AS mit GW7014 Ehemalige Schachtanlage und Kokerei Rheinpreußen

IV in Moers

Kreis Wesel GA AS mit GW

7034 Altlablagerung „An der Schlinke“ in Witten-Annen Ennepe-Ruhr-Kreis GA AS mit GW7040 Ehemalige Industriewäscherei Hünerbein in Düren Kreis Düren FR AS mit GW7042 Chemische Reinigung Hemesath in Kempen Kreis Viersen FR AS mit GW7046 Gewerbestandort Bahnhof Lüdenscheid Mitte in

Lüdenscheid

Stadt Lüdenscheid /

Märkischer Kreis

FR AS

7048 Ehemalige Dachpappenfabrik Dr. Kohl in Dorsten Kreis Recklinghausen FR AS mit GW7049 Grundwasserverunreinigung Hilden/Benrath Kreis Mettmann GA AS mit GW7052 Metallwarenfabrik August de Haer in Troisdorf Rhein-Sieg-Kreis FR AS mit GW7056 Altdeponie Brandheide in Castrop-Rauxel Kreis Recklinghausen GA AA mit GW7057 Ehemalige Büromöbelfabrik Fermata in Welver Kreis Soest GA AS mit GW

7063 Ehemalige chemische Großreinigung Froitzheim,

Am Saxhof, in Krefeld

Stadt Krefeld GA AS mit GW

7065 Galvano Fischer in Remscheid Stadt Remscheid GA LB mit GW7066 Habbecketal in Lennestadt Kreis Olpe GA AA mit GW7067 Ehemaliges Gaswerk Dessauer Straße in

Mönchengladbach-Rheydt

Stadt Mönchengladbach GA AS mit GW

7068 LCKW-Grundwasserverunreinigung in

Schwalmtal-Waldniel

Kreis Viersen GA AS oder AA

mit GW7070 Gewerbebrache Bahnhofshinterfahrung in Hagen Stadt Hagen FR AS mit GW7071 PFT-Verunreinigung „Lager 61“ in

Düsseldorf-Gerresheim

Stadt Düsseldorf FR AS mit GW

7073 Textilreinigungsbetrieb Nagelschmidt in Rheine Kreis Steinfurt GA LB mit GW7074 Ehemalige Galvanik Blasberg in Remscheid Stadt Remscheid GA AS mit GW7075 Ehemaliges Gaswerk Roitzheimer Straße in Euskirchen Kreis Euskirchen FR AS mit GW7076 Ehemalige Chemische Reinigung Kotzenberg in Lage Kreis Lippe GA AS mit GW7078 Ehemalige ORION-Werke in Ahlen Kreis Warendorf GA AS mit GW7079 Ehemalige Mülldeponie Ellinghorst in Gladbeck Stadt Gladbeck /

Kreis Recklinghausen

GA AA

7080 Ehemalige Metallwarenfabrik Christophery in Iserlohn Stadt Iserlohn /

Märkischer Kreis

FR AS mit GW

7083 Ehemalige Metallwarenfabrik Pingel in Sundern Hochsauerlandkreis GA AS mit GW7084 Thurmfeldareal in Essen Stadt Essen FR AS mit GW7086 Ehemalige chemische Reinigung Reibnitz in Herten Kreis Recklinghausen GA AS mit GW

7087 Grundwasserschaden Marktbrunnen in Bad Salzuflen Kreis Lippe GA AS mit GW

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Hauptzield. Projekts

Art d. Altlast

Maßnahmenplan 2017

Page 19: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

19

7088 Ehemalige Wurfscheibenschießanlage in

Remscheid-Tente

Stadt Remscheid GA AS

7089 Ehemalige chemische Reinigung Schlöp in Nettetal Kreis Viersen GA AS mit GW7091 Ehemaliges STRABAG-Areal in Soest Stadt Soest / Kreis Soest FR AS mit GW7092 Ehemaliges Gaswerk Süchteln in Viersen Stadt Viersen /

Kreis Viersen

FR AS mit GW

7093 Ehemalige Ziegeleistandorte in Leverkusen-Rheindorf Stadt Leverkusen GA AS oder AA

mit GW7094 Altstandort Marscheidstraße in Wickede Gemeinde Wickede /

Kreis Soest

FR AS

7095 Bodenbelastungsgebiete Wohngärten in Duisburg-Süd Stadt Duisburg GA AA7096 Ehemalige chemische Reinigung Neue Torstraße in

Lemgo

Kreis Lippe GA AS mit GW

7097 Ehemaliges Drahtseilwerk Adolf vom Braucke und

ehemalige Firma Nadler in Hemer-Ihmerterbach

Stadt Hemer /

Märkischer Kreis

FR AS

7098 Gewerbegebiet Südpark, Baufeld 2 und 3 in Solingen Stadt Solingen FR AS7099 Ehemalige Schneidwarenfabrik Rasspe in Solingen Stadt Solingen FR AS

7100 Ehemalige Galvanik Schweitzer in Lüdenscheid Stadt Lüdenscheid /

Märkischer Kreis

GA AS mit GW

7101 Altablagerung An der Diekwiese in Ibbenbüren Stadt Ibbenbüren FR AA / AS7102 Ehemaliges Betriebsgelände WECO in Werther

(Westfalen)

Stadt Werther FR AS mit GW

7103 Ehemaliges Gaswerk und Baubetriebshof in

Emsdetten

Stadt Emsdetten FR AS

7104 Ehemalige Galvanik Kerkenberg in Neuenrade Stadt Neuenrade FR AS7105 Ehemalige Autowerkstatt Martinstraße in Olpe Stadt Olpe FR AS7106 Ehemaliges Bahngelände Am Bahnhof in Olpe Stadt Olpe FR AS7107 Ehemaliges Gaswerk und ehemaliger Güterbahnhof

in Minden

Stadt Minden FR AS mit GW

7108 Betriebsgelände der WEKA Destillation GmbH

in Iserlohn

Stadt Iserlohn GA AS mit GW

7109 Ehemalige Galvanik Vollmerhaus in Plettenberg Stadt Plettenberg FR AS7111 Ehemalige Gerberei Schardt in

Gummersbach-Dümmlinghausen

Oberbergischer Kreis GA AS

7113 Ehemaliges Holzimprägnierwerk Fa. Ruhr KG

in Nettersheim-Buir

Kreis Euskirchen FR AS

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Hauptzield. Projekts

Art d. Altlast

Maßnahmenplan 2017

Verwendete Abkürzungen:

FR = FlächenrecyclingGA = GefahrenabwehrGW = Grundwasserverunreinigung

AA = AltablagerungAS = AltstandortLB = Laufender Betrieb

Die Projektnummern implizieren nicht die Reihenfolge nach Prioritäteneinstufung.

Page 20: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

20

Bergbauliche Altlasten

6001 Tagebau Dom-Esch in Euskirchen Bezirksregierung

Arnsberg

GA AS mit GW

6002 Bergehalde Beythal in Düren Bezirksregierung

Arnsberg

GA AS mit GW

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Hauptzield. Projekts

Art d. Altlast

Abgeschlossene oder zurückgestellte Projekte

7001 Schönebecker Schlucht/Ehemalige chem. Kleinbetrieb

Fa. Heßling in Essen (abgeschlossen)

Stadt Essen AS mit GW

7004 Ehemalige Großwäscherei Ferster in

Bornheim-Roisdorf (abgeschlossen)

Rhein-Sieg-Kreis AS mit GW

7005 Ehemalige Färberei und Großwäscherei Salzbergener

Straße in Rheine (abgeschlossen)

Kreis Steinfurt AS mit GW

7006 Ehemalige Wäscherei und Chemische Reinigung Hoff

in Hilden (abgeschlossen)

Kreis Mettmann AS mit GW

7007 Ehemalige Großwäscherei "An der Waldesruh" in

Mönchengladbach (abgeschlossen)

Stadt Mönchengladbach AS mit GW

7008 Elektrochemische Fabrik in Kempen (ECF)

(abgeschlossen)

Kreis Viersen AS mit GW

7010 Ehemalige chemische Fabrik Rüsges & Co. in

Eschweiler (abgeschlossen)

Städteregion Aachen AS mit GW

7011 Ehemalige Schachtanlage und Kokerei Emscher in

Essen (abgeschlossen)

Stadt Essen AS mit GW

7012 Ehemalige Weberei Goost in Steinfurt-Borghorst

(abgeschlossen)

Kreis Steinfurt AS mit GW

7015 Pilotvorhaben zum mikrobiologischen In-situ-Abbau

von LCKW am Standort „Große Holtforth“ in

Kamp-Lintfort (abgeschlossen)

Kreis Wesel AS mit GW

7016 Ehemalige Knochenmühle Brand in Langenfeld

(abgeschlossen)

Kreis Mettmann AS mit GW

7019 Ehemalige Zinkhütte Eppinghofen in Mülheim an der

Ruhr (abgeschlossen)

Stadt Mülheim AS

7020 Ehemalige Gerberei Imsande in Halle (Westf.)

(abgeschlossen)

Stadt Halle (Westf.) AS

7022 Ehemalige Dachpappenfabrik der Fa. Ranke in

Dortmund (abgeschlossen)

Stadt Dortmund AS mit GW

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Art d. Altlast

Maßnahmenplan 2017

Page 21: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

21

7023 Ehemalige Chemische Reinigung Volz in

Mönchengladbach-Giesenkiese (abgeschlossen)

Stadt Mönchengladbach AS mit GW

7024 CKW-Grundwasserschaden Bahnstraße in

Kaarst-Büttgen (abgeschlossen)

Rhein-Kreis Neuss AS mit GW

7025 Ehemaliges Werksgelände der Fa. UNION in Werl

(abgeschlossen)

Stadt Werl AS mit GW

7026 Arsenschadensfall III Real- und Sonderschule in

Bonn-Beuel (abgeschlossen)

Stadt Bonn AA

7027 Tankstelle Heeger in Hörstel-Dreierwalde

(abgeschlossen)

Kreis Steinfurt AS mit GW

7029 Gewerbegebiet Brügge in Lüdenscheid

(abgeschlossen)

Stadt Lüdenscheid /

Märkischer Kreis

AS

7030 Holz- und Imprägnierwerk Strasser in

Willebadessen-Borlinghausen (abgeschlossen)

Kreis Höxter AS mit GW

7031 Baaske Hartchrom in Wuppertal (abgeschlossen) Stadt Wuppertal LB mit GW

7032 Lackfabrik Brocolor in Gronau (abgeschlossen) Kreis Borken AS mit GW7035 Ehemalige Metallverarbeitungsbetrieb Wortmann in

Iserlohn (abgeschlossen)

Stadt Iserlohn /

Märkischer Kreis

AS mit GW

7036 Ehemaliges Militärgelände Camp Pirotte in

Aachen-Brand (abgeschlossen)

Stadt Aachen AS

7037 Ehemalige chemische Reinigung Schaefer in

Mönchengladbach-Rheydt (abgeschlossen)

Stadt Mönchengladbach AS mit GW

7038 Ehemalige Galvanik Goldau in Solingen - Ohligs

(abgeschlossen)

Stadt Solingen AS mit GW

7039 Ehemalige Büdericher Ziegelwerke in

Wesel-Büderich (abgeschlossen)

Kreis Wesel AS mit GW

7041 Ehemalige Metallverarbeitungsfirma

Susan in Netphen (abgeschlossen)

Kreis Siegen-Wittgenstein AS mit GW

7043 Ehemalige Galvanik Greitemann in Olpe

(abgeschlossen)

Kreis Olpe AS mit GW

7044 Ehemalige Wäscherei und chemische Reinigung

Raupach in Gladbeck (abgeschlossen)

Kreis Recklinghausen AS mit GW

7045 Ehemalige Warps-Spinnerei II in Borghorst

(abgeschlossen)

Kreis Steinfurt AS mit GW

7047 Ehemaliges Werksgelände der Dachpappenfabrik

Raschig in Bochum (abgeschlossen)

Stadt Bochum AS mit GW

7050 Sägewerk Stellberg in Overath (abgeschlossen) Rheinisch-

Bergischer Kreis

LB mit GW

7051 Ehemalige chemische Reinigung Schurmann in Hamm

(abgeschlossen)

Stadt Hamm AS mit GW

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Art d. Altlast

Maßnahmenplan 2017

Page 22: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

22

7054 Ehemalige Zeche und Kokerei Prosper I in Bottrop

(abgeschlossen)

Stadt Bottrop AS mit GW

7055 Gewerbepark Münsterbusch in Stolberg

(zurückgestellt)

Städteregion Aachen AS mit GW

7058 Altablagerung „Am Welschenhof“ in Duisburg

(abgeschlossen)

Stadt Duisburg AA mit GW

7059 Ehemalige Gießerei Görges in Ennigerloh

(zurückgestellt)

Kreis Warendorf AS mit GW

7060 Ehemalige Dachpappenfabrik Therstappen in Neuss

(abgeschlossen)

Rhein-Kreis Neuss AS mit GW

7061 Ehemalige Zeche und Kokerei Julia in Herne

(zurückgestellt)

Stadt Herne AS mit GW

7062 Ehemaliges Gaswerk Sedanstraße /

Stadtumbaugebiet City West in Hamm

(abgeschlossen)

Stadt Hamm AS mit GW

7064 Ehemalige Färberei Kuhlen /

Grundschule Schlebusch in Leverkusen

(abgeschlossen)

Stadt Leverkusen AS

7069 Ehemalige Dachpappenfabrik Westermann in

Minden (abgeschlossen)

Kreis Minden-Lübbecke AS mit GW

7077 Altablagerung "Gauhes Wiese" in Eitorf / Sieg

(abgeschlossen)

Rhein-Sieg-Kreis AA mit GW

ProjektNr.

Name der Altlast Anmeldende Behörde Art d. Altlast

Maßnahmenplan 2017

Verwendete Abkürzungen:

FR = FlächenrecyclingGA = GefahrenabwehrGW = Grundwasserverunreinigung

AA = AltablagerungAS = AltstandortLB = Laufender Betrieb

Die Projektnummern implizieren nicht die Reihenfolge nach Prioritäteneinstufung.

Page 23: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

23

Die Projektnummern implizieren nicht die Reihenfolge nach Prioritäteneinstufung.

Standorte der AAV-Projekte

Standorte der AAV-Projekte

Legende:

Projekte im Maßnahmenplan Bergbauliche Altlasten Abgeschlossene Projekte

Page 24: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

24

Die fünf neuen Projekte im Maßnahmenplan 2017

Ehemaliges Gaswerk und ehemaliger Güterbahnhof in Minden

Die rund 4,3 ha große Fläche befindet sich auf der rechten Weserseite am Alten Weserhafen in Minden. Auf einer etwa 7.000 m2 großen Teilfläche im Nordwesten befand sich von 1868 bis 1933 ein städtisches Gaswerk. Der Untergrund in diesem Bereich ist erheblich durch gaswerkstypische Schadstoffe, insbesondere PAK, Cyanide sowie MKW, verunreinigt. Das übrige Gelände wurde bis 1997 als Güterbahnhof genutzt und weist geringere Schadstoffbelastungen auf.

Auf dem Gesamtareal plant die Stadt gemeinsam mit dem Kreis Minden-Lübbecke den Bau einer neuen Multifunktionshalle.

Betriebsgelände der WEKA Destillation GmbH in Iserlohn

Der 4.231 m2 große Betriebsstandort liegt im Gewerbegebiet Rombock der Stadt Iserlohn und wurde von 1985 bis 2009 zur Destillation und Aufbereitung von Lösemitteln genutzt. Bei einem Großbrand am 22. Juli 2009 explodierten zahlreiche Tanks und Kessel, über 1 Million Liter an Lösemitteln verbrannten oder gelangten in den Untergrund. Der Brand konnte erst nach Tagen gelöscht werden. Durch den Einsatz von Löschschaum gelangten außerdem große Mengen an PFT in den Boden und ins Grundwasser. Auf der Fläche befinden sich noch die Reste der Bebauung, die Firma WEKA ist inzwischen insolvent. Nach den erforderlichen Untersuchungs- und Sanierungsmaßnahmen wird durch die Stadt Iserlohn eine neue gewerbliche Nutzung angestrebt.

Die fünf neuen Projekte im Maßnahmenplan 2017

Page 25: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

25

Ehemalige Galvanik Vollmerhaus in Plettenberg Die ca. 3.500 m2 große ehemalige Betriebsfläche einer galvanischen Anstalt mit Gießerei liegt in einem Mischgebiet im Ortsteil Himmelmert, rund fünf km südwestlich des Stadtzentrums von Plettenberg. Das Grundstück ist durch Schwermetalle, MKW, PAK sowie Cyanide verunreinigt. Die Betreiberfirma ist insolvent. Nach den erforderlichen Untersuchungen und nachfolgender Sanierung ist ein benachbarter Betrieb am Erwerb der Fläche interessiert.

Ehemalige Gerberei Schardt in Gummersbach-Dümmlinghausen

Der ca. 16.000 m2 große Altstandort einer ehemaligen Gerberei liegt rund 3 km östlich der Stadt Gummersbach in der Ortschaft Dümmlinghausen. Auf dem Standort wurde von 1830-1985 eine Lohgerberei bzw. Lederfabrik betrieben. Boden und Grundwasser sind durch Chromat, Schwermetalle, BTEX und PAK verunreinigt. Aufgrund der direkten Nähe zum Oberflächengewässer ist die Sanierung als Gefahrenabwehr zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers notwendig. Eine Nutzungsänderung als Gewerbefläche ist nicht vorge-sehen.

Ehemaliges Holzimprägnier-werk Fa. Ruhr KG in Nettersheim-Buir

Der insgesamt ca. 28.000 m2 große brachliegende Altstandort eines ehemaligen holzverarbeitenden Betriebes liegt am nördlichen Rand der Eifel im Wald- und Forstgebiet Nettersheim. Die ehemaligen Betreiberfirmen sind insolvent. Auf einer ca. 22.500 m2 großen Fläche plant der Landesbetrieb Straßen NRW als Kompensationsmaßnahme eine Entsiegelungs- und Renaturierungsmaßnahme.

Die ca. 5.500 m² große Teilfläche des ehemaligen Betriebes wurde beim AAV angemeldet. Diese Fläche, die kommunales Eigentum werden wird, soll naturnah aufbereitet werden als Teil des bereits bestehenden Naturschutzgebietes.

Die fünf neuen Projekte im Maßnahmenplan 2017

Page 26: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

26

AAV erprobt innovative Sanierungsverfahren

Bei der Sanierung einer PFC-Belastung von Boden und Grundwasser erprobt der AAV gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf in Düsseldorf-Gerresheim innovative Reinigungsverfahren, vor allem neue Adsorbentien für per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe. Dabei sind zusätzliche Partner willkommen, die im Rahmen des Langzeitpumpversuchs eigene Verfahren praktisch erproben wollen.

Per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC) lassen sich weder durch die biologischen Prozesse in herkömmlichen Kläranlagen beseitigen noch werden sie – anders als viele andere Schadstoffe – auf natürlichem Wege in Boden und Grundwasser abgebaut oder zurückgehalten. Da zudem für PFC sehr anspruchsvolle Reinigungsziele gelten, stellt ihre Beseitigung technisch eine große Herausforderung dar. Deshalb fördert der AAV ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Optimierung der Grundwasserreinigung. Für die praktische Erprobung neuer Verfahren bot sich das umfangreiche Sanierungsprojekt in Düsseldorf-

Gerresheim an. Auf einem ehemaligen Industriestandort ist hier der Boden durch einen Großbrand im Jahr 2001 mit perfluorierten Tensiden verunreinigt, im Grundwasser bilden die Schadstoffe bereits eine mehr als zwei Kilometer lange Fahne. Neben der dominierenden Einzelkomponente Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) finden sich hier zu insgesamt 55 % auch Moleküle mit weniger als sechs Kohlenstoff-Atomen.Entnahmebrunnen und Reinigungsanlagen sollen künftig das Wasser auch in der Schadstofffahne von PFC befreien, derzeit werden die dafür geeigneten Standorte geprüft. Zudem steht noch die Sanierung des Eintragsbereichs aus, mit der die weitere Schadstoffnachlieferung schließlich unterbunden würde.Um schon jetzt eine weitere Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern, schirmte das Umweltamt der Stadt Düsseldorf die Eintragsstelle hydraulisch ab. Dann ging im Rahmen eines Großpumpversuchs eine Wasserreinigungsanlage in Betrieb, die derzeit 90 Kubikmeter Grundwasser pro Stunde aufbereitet. Hierbei werden erstens hydraulischer Parameter

Forschung & Entwicklung: Beseitigung von PFC-Schäden

Projektbeispiele: AAV erprobt innovative Sanierungsverfahren

Page 27: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

27

Abb. 1: Ein Sanierungsbrunnen fasst das von der ehemaligen Industriefläche abströmende Grundwasser

Abb. 2-3: Die Versuche mit einer flüssigen Applikation des PerfluorAd zeigten für die Einzelsubstanzen (Perfluorcarbon- bzw. Sulfonsäuren) sehr unterschiedliche Eliminationsraten

Abb. 4: Neben der Grundwasserreinigungsanlage ist eine Stellfläche für die Erprobung von innovativen Reinigungstechniken vorgesehen (rechts im Bild)

Projektbeispiele: AAV erprobt innovative Sanierungsverfahren

ermittelt, zweitens wird die Entwicklung der Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser überprüft. Und drittens ermittelt man die Wirksamkeit des gewählten Adsorbens – also des Materials, das die PFC aufnimmt und somit aus dem Grundwasser entfernt. Verschiedene Adsorbentien wie Aktivkohle, Anionenaustauscher und das speziell für die PFC-Reinigung entwickelte Bio-Adsorbens „PerfluorAd“ wurden in mehreren Arbeitspaketen mit Blick darauf getestet, welches für die Reinigung des Standortgrundwassers im Rahmen des Großpumpversuchs am besten geeignet ist. Erprobt wurde neben der konventionellen Reinigung im Festbettadsorber auch eine innovative Verfahrenstechnik: die Zugabe von pulverförmigen bzw. flüssigen Adsorbentien in einem Rührreaktor. Damit ließ sich zwar eine deutliche Reduzierung der PFC-Konzentration in der Vorreinigungsstufe erreichen. Die perfluorierten Carbonsäuren, insbesondere die kurzkettigen Verbindungen jedoch wurden ebenso wie bei der Aktivkohleadsorption nur sehr unzureichend zurückgehalten.Anbietern, die weitere Reinigungstechniken zur Entfernung von PFC in großtechnischem Umfang testen wollen, haben dazu in Gerresheim Gelegenheit: ein Anlagenbypass und eine Stellfläche für Behälter und Apparaturen stehen zur Verfügung. Interessierte Unternehmen können Kontakt mit dem AAV bzw. der Stadt Düsseldorf aufnehmen.

Page 28: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

28

AAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges Großprojekt

Wie misst und bewertet man Bodenbelastungen, die sich über unterschiedliche Viertel einer Großstadt verteilen? Wie stimmt man notwendige Sanierungs-maßnahmen mit hunderten unterschiedlicher Grund-stückseigentümer ab? Und wie erstellt man einen Sa-nierungsplan für hunderte unterschiedlich belasteter Gärten? Gemeinsam meistern die Stadt Duisburg und der AAV diese enorme Herausforderung, erste Sanie-rungsabschnitte sind bereits erfolgreich abgeschlossen.

Zwar gibt es ihn seit den späten 1980er-Jahren wieder, den blauen Himmel über dem Ruhrgebiet - die industriellen Staub-Emissionen der vorangegangenen Jahrzehnte jedoch wirken bis heute nach, verunreinigen zum Beispiel Böden im Duisburger Süden. Gemeinsam mit der Stadt Duisburg nahm der AAV hier ein auf

mehrere Jahre angelegtes Großprojekt in Angriff: die Sanierung hunderter Hausgärten.

Die großflächigen Bodenverunreinigungen mit Blei, Cadmium, weiteren Schwermetallen und mit Arsen kartiert das Amt für Umwelt und Grün der Stadt Duisburg bereits seit vielen Jahren systematisch. Für mehr als ein Zehntel des gesamten Stadtgebiets, rund 25 Quadratkilometer, wurden so 15 Areale mit unterschiedlich hohen Belastungen ausgewiesen. Besonders stark verunreinigt sind die Böden in den Stadtteilen Wanheim-Angerhausen (Belastungsgebiete 2 und 3) und Hüttenheim (6a). Nicht nur Industrie- und

Altlastensanierung in mehr als 300 Hausgärten

Projektbeispiele: AAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges Großprojekt

Bodenverunreinigungen systematisch kartiert

Page 29: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

29Projektbeispiele: AAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges Großprojekt

NRW (LANUV) sowie der Bezirksregierung Düsseldorf entwickelte dafür ein speziell auf das Gebiet der Stadt Duisburg bezogenes Bewertungssystem.

Für dieses System wurden für die relevanten Parameter Arsen, Blei und Cadmium untere und obere gebietsbe-zogene Beurteilungswerte (gBW1 und gBW2) abgeleitet. Diese ermöglichen nun die grundstücksspezifische Fest-stellung des Maßnahmenbedarfs. Das Ergebnis dieser Gefährdungsabschätzung: Rund 320 Gärten gilt es auf unterschiedliche Arten zu sanieren. Entsprechend der Höhe der Bodenbelastung wurden sie vier unterschiedli-chen Kategorien (3a/3b/3c/4) zugeordnet; die Bandbrei-te der Sanierungsmaßnahmen reicht von einer Verdich-tung der Vegetation bis hin zum Bodenaustausch.

Natürlich kann die Sanierung von mehr als 300 Gärten nur in unterschiedlichen, zeitlich und räumlich getrennten Abschnitten erfolgen. Deshalb wurden während der

Abb. 1: Anzahl und Zuordnung der Hausgärten zu den einzelnen Unterkategorien

Gewerbeflächen, sondern auch zahlreiche Wohngärten sind hier mit Schwermetallen belastet.

Die Vielzahl der Gärten in diesen Stadtteilen stellte den AAV und die Stadt Duisburg vor erhebliche Herausforderungen. In 552 Gärten von Wanheim-Angerhausen und in 161 weiteren Gärten Hüttenheims wurden in einer ersten Untersuchungskampagne gemäß den Vorgaben der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung Proben entnommen und auf Schwermetalle untersucht.

Danach galt es, einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Gefährdungsabschätzung zu schaffen, um damit den Handlungsbedarf ermitteln und festlegen zu können. Eine Arbeitsgruppe aus Fachbehörden der Stadt Duisburg, dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MKULNV), dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Abb. 2: Entsprechend der Höhe der Belastung wurden die auf den einzelnen Grundstücken durchzuführenden Maßnahmen festgelegt

Böden aus mehr als 700 Gärten untersucht

Neues Bewertungssystem speziell für Duisburg

Böden waren unterschiedlich belastet

Individuelle Info für hunderte Eigentümer

Page 30: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

30

Sanierungsuntersuchung als Grundlage für die weitere Bearbeitung zwölf Zonen mit unterschiedlich starken Belastungen festgesetzt (Abbildung 2).

Die zweite große Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Öffentlichkeitsarbeit und der Information der Bürger: Jeder betroffene Grundstückseigentümer erhielt einen Sanierungsvorschlag mit Erläuterungen zu den vorgesehenen Maßnahmen. In Bürgersprechstunden und per Telefon gingen Verantwortliche auf Bedenken und Fragen ein. Zudem gewährleistet ein Arbeitskreis interessierter Eigentümer die Berücksichtigung unter-schiedlicher Interessen und Meinungen. Das hohe Maß an Transparenz und die vielfältigen Möglichkeiten zur Mitsprache führten zu einem raschen Erfolg: Für mehr

Projektbeispiele: AAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges Großprojekt

als 80 % der zu sanierenden Grundstücke gibt es bereits positive Rückmeldungen; zudem gelang es trotz des enormen Umfangs der nötigen Abstimmungen mit Ei-gentümern, die Sanierungsuntersuchung innerhalb von nur zwei Jahren abzuschließen.

Mit möglichst hohem Tempo werden nun auch die Sanierungsmaßnahmen selbst umgesetzt, damit für die betroffenen Hobbygärtner der unerfreuliche Warte-Zustand zwischen der Feststellung einer Belastung auf der eigenen Scholle und der Sanierung der Beete rasch beendet ist. Deshalb zog der AAV für den ersten, besonders hoch belasteten Teilabschnitt die Ausführungsplanung vor und führte diese noch während der laufenden Sanierungsuntersuchung durch. Bereits 2016 konnte

Abb. 3: Sanierung des Außenspielbereiches des Evangelischen Familienzentrums Duisburg-Wanheim

Abb. 4: Blick auf das südliche Baufeld vor der Sanierung

Abb. 5: Beginn des Bodenaushubs im nördlichen Baufeld Abb. 6: Zum Schutz des Bodens gegen Verschlämmung und Verdichtung wird Rollrasen verlegt. Die weitere Bepflanzung erfolgt im nächsten Frühjahr.

Pressearbeit und Bürgersprechstunden Schneller

Beginn der Arbeiten

Page 31: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

31Projektbeispiele: AAV und Stadt Duisburg stemmen mehrjähriges Großprojekt

deshalb der Bodenaustausch in der Sanierungszone V sowie im Evangelischen Familienzentrum Duisburg-Wanheim abgeschlossen werden.

In der Sanierungszone V liegt die Wohnanlage eines Katholischen Arbeitervereins mit 39 Einzelgärten, die durch ein Wegenetz zugänglich sind. Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des AAV, und Dr. Ralf Krumpholz, Umweltdezernent der Stadt Duisburg, eröffneten hier mit dem ersten Spatenstich im August 2016 bei strahlendem Sonnenschein die Bauphase des Projekts. Da das trockene Wetter anhielt, war der Bodenaustausch im nördlichen Baufeld bereits im Oktober abgeschlossen, so dass die Eigentümer noch vor dem Winter den frisch aufgebrachten Boden mit Rollrasen schützen konnten. Im südlichen Baufeld dauerten die Arbeiten, da die Witterung ungünstiger war, etwas länger, waren aber noch vor der nächsten Gartensaison abgeschlossen. Rund 7.800 Tonnen belasteter Boden wurden zur Zentraldeponie Emscherbruch in Herten verbracht und durch Ackerboden aus einer Neubaumaßnahme ersetzt, der die strengen Anforderungen an die chemische und physikalische Bodenqualität einhält.

Zum Teil erfolgte der Bodenaustausch übrigens in mü-hevoller Handarbeit: Um den Charakter der Gesamt-anlage so weit wie möglich zu erhalten, wurden große und wertvolle Bäume nicht gefällt, sondern mit Schau-feln und per Absaugung von belastetem Boden im Wur-zelbereich befreit. Um die Regeneration der Bäume zu fördern, erhielten sie im Austausch ein spezielles Baum-substrat. In drei Planungs- und Bauabschnitten erfolgt bis 2019 der Bodenaustausch in weiteren Sanierungszo-nen. Parallel schreiten die Arbeiten in den Zonen I und VIII-XII voran, in denen weniger intensive Eingriffe nötig sind. Noch 2018 sollen hier mit Vegetationsverdichtung, Abdeckungen und lokalem Bodenaustausch die nötigen Sanierungen abgeschlossen sein.

"Die lange und traditionsreiche Industriege-schichte Duisburgs hat ihre Spuren in den Oberböden der angrenzenden Wohngebiete hinterlassen. Die umfangreichen Untersu-chungen zeigen, dass in ca. 320 Hausgär-ten im Duisburger-Süden Sanierungsbedarf besteht. Die Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen stellt in diesem Fall die Projektbeteiligten vor besondere Herausforderung. Schließlich gilt es in z. T. sehr kleinräumigen und individuell gestal-teten Gärten auch die Interessen der Ei-gentümer und Nutzer zu berücksichtigen. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem AAV einen kompetenten Maßnahmenträger zur Bewältigung dieser Aufgabe zur Gefahren-abwehr gefunden haben. Die intensive und gute Zusammenarbeit zwischen AAV, Stadt, Planern und betroffenen Bürgern macht mich zuversichtlich, dass wir, nachdem die Sanierungszone V in 2016 bereits erfolgreich saniert wurde, auch in den kommenden Jah-ren das Gesamtprojekt zu einem erfolgrei-chen Abschluss führen. Die Stadt Duisburg will den vielen betroffenen Duisburgern die gefahrfreie Nutzung ihrer Gärten wieder er-möglichen."

Dr. Ralf KrumpholzStadt Duisburg

7.800 Tonnen Boden ausgetauscht

Große Bäume wurden erhalten

Page 32: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

32

Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

Lassen sich Belastungen mit Chrom(VI) auch ohne aufwendigen und kostenintensiven Austausch des Bodens bis in große Tiefen sanieren? In Laborversuchen ließ der AAV unterschiedliche Wege untersuchen. Vielversprechend scheint die Anwendung eines Zement/Bentonit-Gemischs zu sein.

Starke Belastungen mit Chrom (VI) bis in eine Tiefe von rund zwölf Metern, wo die Schadstoffe in gut durchlässigen Ablagerungen der Rheinterrassen ins Grundwasser gelangen – so lautet, kurz zusammengefasst, das Ergebnis einer vom AAV beauftragten Sanierungsuntersuchung für den etwa 2.700 m² großen Standort einer ehemaligen Galvanik in Troisdorf. Nahe der Oberfläche fanden sich hier Eluat-Gehalte von bis zu 274 mg/l.

Da die Dekontamination der vergleichsweise kleinen Fläche mit herkömmlichen Methoden – Abbruch und Bodensanierung – vorrausichtlich mehr als 2 Mio. € kosten würde, nahm der AAV die Suche nach weniger kostenintensiven Lösungen insbesondere für die wassergesättigte Bodenzone auf.

Längerfristige Maßnahmen schieden von vornherein aus, da der Standort für eine wohnbauliche Nutzung vorgesehen ist. Also kam nur eine Quellsanierung mit erprobten oder auch innovativen Verfahren in Frage, das heißt: Bodenaustausch oder Immobilisierung der Schadstoffe mit einer Zement-Bentonit-Mischung. Das Bindemittel kann mit verschiedenen Spezialtiefbau-Verfahren in den Boden eingebracht werden. Besonders geeignet ist das „Mixed-in-Place-Verfahren“, bei dem der Boden durch Abteufen einer Dreifachschnecke intensiv mit Bindemittel vermengt werden kann.

Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens: Es könnten zusätzlich Reagenzien in die geringer belastete wasserführende Bodenzone eingebracht werden, die das kanzerogene Chrom(VI) in immobile, deutlich weniger toxische Chrom(III)-Verbindungen überführen. Der

Forschung & Entwicklung: Laborstudie zur reduktiven Immobilisierung von Chrom(VI)

Projektbeispiele: Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

Zusätzliche Reagenzien können Chrom(VI) unschädlich machen

Page 33: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

33Projektbeispiele: Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

oberflächennahe, hoch belastete Boden ließe sich dann mit überschaubarem Aufwand durch Bodenaustausch sanieren.

Da die reduktive Immobilisierung von Chrom (VI) zu Chrom (III) in Böden praktisch noch wenig erprobt ist, förderte der AAV im Rahmen eines F&E-Vorhabens zu-nächst umfangreiche Eignungsuntersuchungen an re-präsentativen Originalböden des Galvanikstandortes: In Kooperation mit der Bauer Umwelt GmbH führte das Geotechnische Büro Prof. Dr.-Ing. Düllmann GmbH eine Laborstudie mit Durchströmungsversuchen an be-lasteten Bodenproben durch, die mit unterschiedlichen Reagenzien beaufschlagt wurden. Die Forschungser-gebnisse fließen in die Sanierungsüberlegungen für den Standort in Troisdorf ein.

Aus diesem Grund wurde für die Versuche belastetes Bodenmaterial vom Galvanikstandort verwendet. Die Terrassenböden stammten aus einem drei Meter tiefen Baggerschurf unterhalb der alten Galvanikbäder. Für die Laborversuche wurde die Kornfraktion > 16 mm abgesiebt und anschließend mit einem Riffelteiler homogenisiert. Das so aufbereitete Material wies eine Chrom(VI)-Konzentration im Feststoff von ca. 1.000 mg/kg auf. Im 10:1-Eluat wurden rund 25 mg/l, im 2:1 Eluat 100 mg/l Chrom(VI) analysiert.

Zwar stehen für die Umwandlung von Chrom(VI)- in Chrom(III)-Verbindungen zahlreiche Reduktionsmittel zur Verfügung, die jedoch nicht alle für eine Bodensanierung geeignet sind. So müssen die Stoffe aus wasserwirtschaftlicher Sicht tragbar und auf der Baustelle handhabbar sein. Zudem kommt nur der Einsatz kostengünstiger Stoffe in Frage, da die innovative

im Vergleich zur herkömmlichen Sanierung vor allem wirtschaftliche Vorteile haben soll.

Deshalb fiel die Wahl auf ein Eisengranulat und Eisen(II)Sulfat. Beide Reagenzien und ihre jeweiligen Umwandlungsprodukte sind ökologisch unbedenklich. Analysen der Einsatzstoffe stellten sicher, dass keine unzulässigen Verunreinigungen vorlagen.

Da der Wirkstoff in Boden und Grundwasser auch mit anderen Stoffen als den Chrom-Verbindungen reagiert, war eine Überdosierung erforderlich. Im Vergleich zum berechneten Bedarf wurde daher die Menge des eingesetzten Eisen(II)-Sulfat fünffach, die des Eisenpulvers zehnfach überdosiert.

Um die In-situ-Immobilisierung durch Einmischen eines Reduktionsmittels in die wassergesättigte Bodenzone zu simulieren, wurde Bodenmaterial homogen mit Reduktionsmittel versetzt und mehrere Monate lang durchströmt. Den direkten Vergleich mit der Ausgangssituation und mit erprobten Verfahren stellten zusätzliche Versuchsreihen ohne Reduktionsmittel und mit einem Zement/Bentonit-Gemisch sicher. Das Zement/Bentonit-Gemisch enthielt zudem geringe Mengen an Eisen(II)-Sulfat, so dass jene Chrom(VI)-Anteile reduktiv umgewandelt werden konnten, die trotz Verfestigung bzw. Verringerung der Durchlässigkeit mobil blieben. Insgesamt gab es also diese vier Versuchsreihen:

1. Originalboden ohne Zusatz2. Originalboden mit Eisen(II)-Sulfat3. Originalboden mit Zement/Bentonit-Gemisch

und Eisen(II)-Sulfat 4. Originalboden mit Eisenpulver

In drei Versuchsreihen erfolgte die Durchströmung in einaxialen Prüfzellen von unten nach oben mit Durchflussraten, die den natürlichen Verhältnissen

AAV fördert Erforschung und Entwicklung neuer Verfahren

Auswahl und Dosierung von Reduktionsmitteln

Mehrmonatige Durchströmungsversuche im Labor

Page 34: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

34 Projektbeispiele: Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

Abb. 1: Einaxiale Prüfzelle Abb. 2: Triaxiale Prüfzellen

entsprechen (Abbildung 1). In Versuchsreihe 3 jedoch mussten die Proben dreiaxial und mit einem erhöhten Gradienten von i = 30 durchströmt werden (Abbildung 2), da die mit Zement/Bentonit-Gemisch verfestigten Proben eine so geringe Durchlässigkeit aufwiesen, dass im Prüfzeitraum die Eluatmengen zu niedrig gewesen wären.

Da die Stabilität von Chrom(VI)-Verbindungen stark vom pH-Wert und den Redox-Verhältnissen abhängt, kamen unterschiedliche Prüflösungen zum Einsatz:

• Leitungswasser (Simulation von sauberem Grundwasser)

• Leitungswasser mit leicht basischem pH-Wert von 8 bis 9

• sauerstoffangereichertes Leitungswasser• sauerstoffangereichertes Leitungswasser

mit leicht basischem pH-Wert

Die Eluate der Prüfzellen wurden anfangs engständig, später in größeren Intervallen analysiert. Das Standard-programm umfasste den pH-Wert, die elektrische Leitfä-higkeit und Chrom(VI). In größeren Abständen wurden darüber hinaus auch die Gehalte an weiteren Schwer-

und Halbmetallen, Sulfat und den ebenfalls standortty-pischen PFOS/PFOA erfasst. Für die analytischen Unter-suchungen wurden als Leitparameter der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit und Chrom(VI) ausgewählt.

Versuchsreihe 1: Im Originalboden ohne Zusätze stellten sich anfangs mit ca. 500 mg/l extrem hohe Chrom(VI)-Konzentrationen ein, die jedoch bereits nach zwei- bis vierfachem Austausch des Bodenwassers in der Prüfzelle wieder abnahmen und in einem Gleichgewichtszustand bei knapp 5 mg/l verharrten. Dieses Niveau entspricht in etwa der vor Ort im Quellbereich gemessenen Grundwasserkonzentration.

Versuchsreihe 2: In den mit Eisen(II)-Sulfat beaufschlag-ten Prüfkörpern sank die Chrom(VI)-Konzentration an-fangs unter die Bestimmungsgrenze ab. Durch sauer reagierenden Zusatz fiel gleichzeitig auch der pH-Wert im Eluat auf Werte unter pH 4 ab. In der Folge wurden verstärkt andere Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Kupfer, Mangan, Nickel und Zink freigesetzt. Aber auch in diesen Prüfkörpern stellte sich nach zwei- bis vierfa-chem Austausch des Bodenwassers ein Gleichgewichts-

Unterschiedliche Prüfmedien

Ergebnisse der Versuchsreihen

Page 35: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

35Projektbeispiele: Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

zustand ein. Die Chrom(VI)-Konzentrationen stiegen auf 2 bis 3 mg/l und der pH-Wert wieder auf das Niveau der Prüflösungen an. Bei einer üblichen Grundwasserströ-mung im Boden steht also eine zu geringe Reaktionszeit zwischen dem stark löslichen Eisen(II)-Sulfat und den deutlich geringer löslichen Chrom(VI)-Verunreinigungen zur Verfügung, um eine ausreichend starke Reduktion zu bewirken.

Versuchsreihe 3: Die Eluate der mit elementarem Eisen versetzen Prüfkörper wiesen in der Anfangsphase ähnlich hohe Chrom(VI)-Konzentrationen wie der unbehandelte Boden auf. Auch hier sanken die Werte aber nach zwei- bis vierfachem Austausch des Bodenwassers auf ein Niveau ab, das vor Ort im Quellbereich der Belastungen gemessen wird. Anders als im unbehandelten Boden deutete sich aber ein leicht abnehmender Trend an.

Versuchsreihe 4: Die Verfestigung mit dem Zement/Bentonit-Gemisch bewirkte stark alkalische pH-Werte im Eluat und eine immer geringere Durchlässigkeit der Prüfkörper. Gleichgewichtsbedingungen stellten sich stark zeitverzögert ein. Wie im nicht beeinflussten Boden betrug die Chrom(VI)-Konzentration dabei ca. 5 mg/l, der pH-Wert sank auf Werte um 8. Um unter Versuchsbedingungen noch Eluat gewinnen zu können, musste der hydraulische Gradient sukzessive auf i > 100 angehoben werden. Die Versuche wurden schließlich eingestellt, da der starke hydraulische Gradient sich unter Vor-Ort-Bedingungen ohnedies nicht einstellen würde: Ein derart verfestigter Bodenkörper würde nur noch umflossen, nicht mehr durchflossen. Somit käme der Stoffaustrag zum Erliegen. Parallel laufende Lagerungsversuche in sauren Medien ergaben, dass weder die Durchlässigkeit des verfestigten Bodens innerhalb eines Jahres signifikant anstieg, noch die Festigkeit signifikant abnahm.

Durch Einmischen der untersuchten Reagenzien können die von einem belasteten Boden in das Grundwasser

Abb. 3.1: Matrix-Effekte durch angenommene Phasenpools am Bodenkorn

Einige Bodenbestandteile adsorbieren Chrom(VI)

Page 36: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

36 Projektbeispiele: Kostengünstige Alternative zum kompletten Bodenaustausch

Abb. 3.2: Matrix-Effekte durch angenommene Phasenpools am Bodenkorn

übertretenden Schadstofffrachten weder ausreichend schnell und noch ausreichend stark reduziert werden. Ursächlich dürfte die Depotwirkung der an den Boden adsorbierten Chrom(VI)-Verbindungen sein, deren Löslichkeit ist geringer, als hinlänglich angenommen. Darauf deuteten bereits die Analysen des Ausgangsmaterials hin: Der im Feststoff ermittelte Gehalt an Chrom(VI) ist um das Vier- bis Fünffache höher als die in den unterschiedlichen Eluatansätzen. Eine Chrom(VI)-Belastung eines Bodens lässt sich demnach nicht nur durch Eluat-Untersuchungen erfassen.

Die festgestellte Depotwirkung lässt sich in einer Modellvorstellung durch Phasenpools im Bodenkorn erklären (Abb. 3): Chrom(VI) ist an natürlicherweise im Boden vorhandene Eisen- und Mangan-Oxyd-Hydroxyd-Überzüge adsorbiert. Bei einer Störung des Bodengefüges werden diese Überzüge abgerieben, liegen dann feinkörnig verteilt im Porenraum vor und werden bei Wasserdurchtritt aufgrund der erhöhten Oberfläche stärker gelöst und abtransportiert. Die in den Anfangsphasen festgestellten extremen Konzentrationen an Chrom(VI) sind also Folge der starken Störung des Bodengefüges. Bereits nach zwei- bis vierfachem Austausch des wassererfüllten Porenraums findet eine Freisetzung nur noch aus den Kornüberzügen gemäß den Gleichgewichtsbedingungen zwischen Porenlösung und Festphase statt.

Die Reduktion von an Boden adsorbierten Chrom(VI)-Verbindungen mit Einsen(II)-Sulfat scheint nur durch eine kontinuierliche Infiltration von Eisen(II)-Sulfat-Lösung möglich zu sein. Welche Einsatzmengen und Zeiträume dafür zu veranschlagen sind, soll noch näher untersucht werden. Eine Reduktion mit Hilfe von elementarem Eisen erscheint dagegen auch durch

Ausblick: Weitere Untersuchungen sind geplantEinmischen möglich zu sein. Offensichtlich bedarf es dazu aber entsprechend reaktiver Eisenprodukte. Auch dazu sind weitere Versuche geplant. Eine Freisetzung von Chrom(VI) aus belasteten Böden wird mit einem Zement/Bentonit-Gemisch sehr weitreichend oder sogar völlig unterbunden.

Page 37: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

37

Schutz vor Schwermetall-Belastung des Grundwassers

40 Jahre nach Ende des Erzbergbaus im Kreis Düren sickerte mit Schwermetallen belastetes Wasser aus dem Abraum. Nach der ersten Gefahrenabwehr wird nun der Sanierungsplan Schritt für Schritt umgesetzt.

Dass am Rand des Nationalparks Eifel einst Zinkblende und Bleiglanz im Tagebau „Maubacher Bleiberg“ gewonnen wurden, daran konnten sich nur alte Hürtgenwalder noch dunkel erinnern. Bereits 1968 endete die kaum 20-jährige Bergbau-Geschichte im Südwesten des Kreises Düren. Geblieben ist lediglich die rund 45 Hektar große Bergehalde Beythal, die sich zwischen den Ortschaften Gey und Berzbuir als bewaldete Anhöhe harmonisch in die Landschaft einfügt. Der künstliche Hügel, der noch unter Bergaufsicht steht, entstand zwischen 1955 und 1969 auf einem ehemaligen Absetzbecken mit Randdämmen, in dem Flotationsrückstände aus der Blei- und Zinkerzaufbereitung deponiert wurden. Diese enthielten erstens große Mengen Quarzsand, der noch bis 2002 nach entsprechender Rückgewinnung für die Herstellung von Kalksandsteinen genutzt wurde. Zweitens enthält der Abraum aber auch noch Blei und Zink sowie – in geringerem Maße – Nickel, Kobalt und Kupfer.

Im Wasser, das aus dem Fuß der Halde sickerte, waren diese Schwermetalle enthalten. Sie gelangten 1999 in die Becken einer Forellenzucht und vergifteten dort den Fischbestand. Der Betreiber versuchte sich zunächst selbst zu helfen, errichtete eine Horizontaldrainage, in der austretende Wässer gefasst und über eine Rohrleitung direkt in den Beybach geleitet wurden. Bei einer routinemäßigen Kontrolle des Zuchtbetriebs bemerkte das Staatliche Umwelt-Amt Aachen dieses Provisorium, unterband die weitere Einleitung der Schwermetalle ins Fließgewässer und veranlasste als Sofortmaßnahme ein Hochpumpen des Sickerwassers auf die Bergehalde.

Nachdem der Betreiber des Erz-Tagebaus, die Stolberger Zink GmbH & Co. Forsten KG, 2008 aus dem Handelsre-gister gelöscht war, führte zunächst die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Bergbehörde die erforderlichen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr durch. Mittlerweile hat der AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlas-tensanierung die Trägerschaft für das Projekt übernom-

Altlastensanierung an der Bergehalde Beythal in Hürtgenwald

Projektbeispiele: Schutz vor Schwermetall-Belastung des Grundwassers

Erst Gefahrenabwehr, dann langfristige Sanierung

Page 38: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

38 Projektbeispiele: Schutz vor Schwermetall-Belastung des Grundwassers

men. Der Verband schloss mit der Bezirksregierung Arns-berg und dem Kreis Düren einen öffentlich-rechtlichen Vertrag über:

• die Fortführung und Optimierung der Reinigung und Ableitung des belasteten Sickerwassers,

• ergänzende Standortuntersuchungen und die Fortführung des Grundwassermonitorings,

• die Erstellung eines Sanierungsplans und• die Durchführung der erforderlichen

Sanierungsmaßnahmen.

Grundlage für die Projektbearbeitung ist das Sanie-rungskonzept aus dem Jahr 2010, das zum Teil bereits umgesetzt wird bzw. wurde. Dazu gehört zum Beispiel die Fassung und Ableitung des schwermetall-belasteten Sickerwassers per Druckrohrleitung zur nahe gelegenen Deponie Horm. Dort nutzt der AAV – nach entsprechen-der Anpassung – eine Wasseraufbereitungsanlage, die von der Dürener Deponiegesellschaft GmbH nicht mehr benötigt wurde, für die Fällung von Schwermetallen im Sickerwasser der Bergehalde Beythal. Nach erfolgrei-chen Pilotversuchen läuft die Anlage derzeit im Probe-dauerbetrieb und wird weiter optimiert. So soll künftig mit einem Online-System kontinuierlich die Belastung mit Zink und Nickel im Zu- und Ablauf gemessen werden, so dass sich die Dosierung des Schwermetallfällers kon-zentrationsabhängig steuern ließe.

Noch werden die gereinigten Sickerwässer weiterhin zur Bergehalde Beythal zurückgepumpt und dort auf dem Haldenplateau versickert. Künftig wird das gereinigte Wasser in den 2,6 km entfernten Lendersdorfer Müh-lenteich geleitet. Der Bau der benötigten Rohrleitung begann bereits 2016 und wird vornehmlich im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen durch den Kreis Düren fort-gesetzt.

Parallel arbeitet der AAV daran, langfristig die Menge des Sickerwassers und die Konzentration der enthaltenen Schwermetalle zu begrenzen – und somit die Kosten im Griff zu behalten. Das zentrale Problem ist, dass mit

dem unvermeidlichen Niederschlagswasser Sauerstoff in den Haldenkörper gelangt. So kommt es zu einer Pyritoxidation, durch die Säuren entstehen, die ihrerseits die Mobilisierung von Schwermetallen verstärken. So schwindet mehr und mehr die Pufferkapazität der Halde.

Wie die drohende Versauerung durch Einbringen geeigneter Stoffe unterbunden oder zumindest reduziert werden kann, ließ die Bezirksregierung Arnsberg in den Jahren 2014 und 2015 bei einem Feldversuch testen. Das bewährte Hausmittel „Natron“ zeigte dabei eine gute Wirkung: Bei sechs Kampagnen wurden jeweils 200 Kilogramm Natriumhydrogenkarbonat, gelöst in zwei Kubikmetern Haldenwasser, in zwei 15 Meter tiefe Injektionsbrunnen im Zustrom einer Messstellengruppe eingebracht. Dabei bestimmte man die Säurekapazität und es zeigte sich, dass auf diese Weise die Pufferkapazität der Halde aufrechterhalten werden kann. Da ein fortlaufendes Grundwasser-Monitoring dies bestätigt, scheint diese Maßnahmen zur Erhaltung der Pufferkapazität insbesondere im zentralen Haldenbereich mittel- und langfristig sinnvoll zu sein.

Für weitere Standortuntersuchungen und die Erstellung eines Sanierungsplans gilt es nun, ein Gutachterbüro zu finden und zu beauftragen. Der AAV veröffentlichte das erforderliche EU-weite Ausschreibungsverfahren im März 2017, so dass voraussichtlich im Herbst 2017 die Arbeiten beginnen können. Das Ziel der Sanierung ist ein stabiler Endzustand: Der Wasserhaushalt der Bergehalde muss dafür so eingestellt sein, dass von ihr erstens keine Gefahr mehr für das Grundwasser ausgeht. Und zweitens müssen Art und Menge des zu reinigenden Sickerwassers ein Niveau erreichen, das einen unter Kos-tengesichtspunkten optimierten langfristigen Betrieb der Sickerwasserfassung ermöglicht.

Neue Rohrleitung für gereinigtes Wasser

Natron unterbindet die Freisetzung der Schwermetalle

Gefahren fürs Grundwasser beseitigen

Page 39: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

39

Einst Altlast, bald Baugrund in reizvoller Lage

Mehr als 100 Jahre produzierte die Dachpappenfabrik Dr. Kohl auf ihrem rund 10.500 m² großen Betriebsgelände im Dorstener Süden Produkte für den Bautenschutz auf Teer- und Bitumen-Basis – mit gravierenden Schäden für die Umwelt, wie sich nach der Betriebsschließung im Jahr 2001 zeigte: Teeröl-Schadstoffe waren in den Boden gesickert und hatten sich im Grundwasser bis zu einem mehr als 100 Meter weit entfernten Bach ausgebreitet. Durch das Recycling der Fläche schafft der AAV jetzt attraktiven Baugrund für Ein- und Zweifamilienhäuser in bester Lage.

Die alte Dachpappenfabrik schien zunächst nur ein kleines Ärgernis darzustellen. Gleich nach der Insolvenz und der Schließung des Betriebes hatte der Kreis Recklinghausen im Jahr 2002 das Gelände als Sofortmaßnahme zur Gefahrenabwehr aufräumen lassen. Gefährliche, offen herumliegende Abfälle wurden fachgerecht entsorgt.

Zwar waren einige Maschinen und technische Anlagen demontiert und verkauft worden, ein Großteil der alten Geräte und Anlagen blieb jedoch stehen, darunter Rührwerke und Silos, die noch Produktreste enthielten.

Vandalismus beschleunigte dann den Verfall der alten Produktionsstätte, die so zu einem Makel in dem ansonsten reizvollen Wohngebiet wurde.

Die Dorstener Innenstadt gleich an der Lippe ist nur einen kurzen Spaziergang nach Norden entfernt, südlich grenzt das Viertel an die alte Bauernschaft Tönsholt und an die Kirchhellener Äcker, Obstplantagen, Spargel- und Erdbeerfelder.

Flächenrecycling in Dorsten

Projektbeispiel: Einst Altlast, bald Baugrund in reizvoller Lage

Künftiger Baugrund südlich der Innenstadt

Page 40: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

40

Die ernste Gefahr für Mensch und Umwelt, die von der alten Fabrik ausging, wurde erst 2005 bei genaueren Untersuchungen von Boden, Grundwasser und nahem Bachbett deutlich: Es fanden sich weiträumig erhebliche Belastungen mit Teeröl-Rückständen, vor allem PAK-Verbindungen (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) hatten sich bis zum mehr als 100 Meter weit entfernten Bach im Grundwasser ausgebreitet. Bei starken Regenfällen waren die Schadstoffe im Fließgewässer als Ölschlieren und Teerölpunkte sichtbar. Die Untergrundbelastungen wurden bis in eine Tiefe von mehr als sechs Meter festgestellt.

Neben dem Teerölschaden wurde auch nahezu die gesamte, ursprünglich zum Niveau-Ausgleich aufgebrachte Anschüttung mit einer Mächtigkeit zwischen 0,3 und zwei Metern als belastet erkannt.

Hauptbelastungsparameter waren hier Kohlenwasser-stoffe und PAK, die nicht mit der Teergrube in Verbin-dung stehen.

Zunächst jedoch mussten die alten Produktionsanlagen und Gebäude weichen. Beim Rückbau fielen große Mengen kontaminierter Baustoffe an, zudem mussten die noch immer vorhandenen gefahrstoffhaltigen Produktionsreste und Betriebsstoffe entsorgt werden. Das war im Dezember 2012 erledigt (wir informierten darüber ausführlich im damaligen Jahresbericht).Dann ging es an die Bodensanierung, für die das Gebiet in verschiedene Bereiche aufgeteilt wurde, die insbesondere aufgrund von Ursache und Art der Verunreinigung unterschiedliche Ansprüche an die Sanierung stellten.

Im Sanierungsbereich I liegen der Kernschaden im Bereich der ehemaligen Teergrube (Ia) und der Phasenkörper östlich außerhalb des Werksgeländes (Ib). Der Sanierungsbereich II umfasst das übrige Betriebsgelände

Projektbeispiel: Einst Altlast, bald Baugrund in reizvoller Lage

(IIa) und den früheren Betriebsparkplatz (IIb). Letzterer stand zunächst für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung und wird zu einem späteren Zeitpunkt saniert.

Bis Mai 2016 war die Sanierung der Bereiche Ia, Ib und IIa nach nur rund sieben Monaten abgeschlossen, obwohl sich die Arbeiten aufgrund unterschiedlicher Faktoren als recht anspruchsvoll erwiesen hatten. So mussten die bis zu sieben Meter tiefen Baugruben in den Bereichen Ia und Ib mit einer Trägerbohlwand gesichert werden, da sie unmittelbar neben einer öffentlichen Straße ausgehoben wurden. Zudem musste übergangsweise eine Zufahrtsstraße zurückgebaut und durch eine provisorische Zufahrt für die Anwohner ersetzt werden.

Nach einer vollständigen Entsiegelung im Bereich IIa durch das Entfernen der Schwarzdecken und Betonflächenplatten wurden sämtliche Bodenplatten und Fundamente der früheren Betriebs-Gebäude sowie schadstoffhaltige Auffüllungen unterschiedlicher

Teeröl gelangte ins Grundwasser

Rückbau der Betriebsstätte

Abb. 1: Sanierung der Teergrube

Bodenaustausch bis in sieben Meter Tiefe

Mehr als 30.000 Tonnen kontaminiertes Material

Page 41: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

41Projektbeispiel: Einst Altlast, bald Baugrund in reizvoller Lage

Stärke aufgenommen. Alles in allem wurden rund 11.000 Tonnen mehr oder minder stark verunreinigter Bauschutt, mehr als 20.000 Tonnen kontaminierter Boden und etwa 1.000 Tonnen Teer bzw. teerhaltige Produkte umweltverträglich entsorgt – und schließlich durch sauberen Boden ersetzt.

Nun steht nur noch die Sanierung des rund 1.800 m² großen ehemaligen Betriebsparkplatzes aus. Die Planungen für den Austausch der schadstoffhaltigen Anschüttung bis in eine Tiefe von etwa einem Meter gegen sauberen Boden laufen bereits. Ob danach weitere Maßnahmen erforderlich sind, werden die Ergebnisse der Sanierungs-Erfolgskontrolle zeigen.

Für die Bodensanierung und gegebenenfalls noch weitere Sanierungsmaßnahmen im Abstrom des ehemaligen Betriebsgeländes stehen Fördermittel aus der Abwasserabgabe zur Verfügung. Zuwendungsgeber ist die Bezirksregierung Arnsberg, der an dieser Stelle besonders für ihre bisherige Unterstützung gedankt wird. Der Rückbau der Betriebsgebäude und die Sanierung des Parkplatzes wurden und werden mit Mitteln des AAV durchgeführt.

"Die Stadt Dorsten hat das Grundstück im Rahmen der Zwangsversteigerung erwor-ben, um die Grundlage für eine Sanierung zu schaffen. Nur durch die Zusammenarbeit mit dem AAV und dem Kreis Recklinghau-sen war es möglich, diese aufwändige und kostenintensive Sanierung anzugehen. Zwi-schenzeitlich wurde ein Bebauungsplan er-stellt, mit den erforderlichen Erschließungs-arbeiten wird in naher Zukunft begonnen. Einer Wiedernutzung und erfolgreichen Ver-marktung steht nun nichts mehr im Wege."

Dagmar StobbeStadt Dorsten

Abb. 2: Verfüllung im Bereich der ehemaligen Teergrube

Page 42: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

42

Der Altlastenrisikofonds des AAV als Instrument zur Stärkung des Flächenrecyclings

1. EinleitungZur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Bundes von 30 ha/d1 und des Landes Nordrhein-Westfalen von 5 ha/d2 für die Begrenzung der Flächeninanspruchnahme hat die Aufbereitung und Wiedernutzung von Brachflächen eine Schlüsselrolle. Zwischen Umwelt-schutz, Landes- und Regionalplanung sowie Städtebau besteht seit langem eine einheitliche Zielsetzung für einen Vorrang des Flächenrecyclings vor einer Neuinanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich für neue Siedlungsnutzungen. Ein entsprechender Grundsatz wurde in dem von der Landesregierung NRW erarbeiteten neuen Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW)3 verankert. Die tatsächliche Praxis zeigt jedoch, dass vielfältige Hemmnisse in der Verfügbarkeit und Nutzbarmachung solcher Flächen bestehen.

Aus einer Analyse des UMK-Berichts 20104 „Redu-zierung der Flächeninanspruchnahme“ und des SRU-Umweltgutachtens 2016 „Impulse für eine integrative Umweltpolitik"5 resultiert, dass vorrangige Hemmnisse für die Mobilisierung von Brachflächen insbesondere fol-gende sind:

• Finanzielle Lücke durch den Aufbereitungsaufwand

• Zeitliche Lücke in der Flächenverfügbarkeit

• Überhöhte Grundstücksbewertung in kommunalen und betrieblichen Bilanzen

• Fehlende Akzeptanz für sensible Nutzungen auf sanierten Grundstücken bei Kommunen, potenziellen Nutzern, Investoren und Banken.

Beratung durch den AAV

Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

Page 43: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

43Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

Zur verbesserten Aktivierung von Altstandorten und sonstigen Brachflächen werden u. a. folgende Angebote und Maßnahmen erörtert:

• Identifizierung geeigneter Brachflächen in Brachflächenkatastern der Kommunen oder regionaler Einrichtungen

• Beschreibung der jeweiligen Brachfläche durch einen Flächenpass

• Fondslösungen zur Finanzierung von Sanierungs- und Aufbereitungsmaßnahmen sowie zur Finanzierung von Restrisiken6

• Vergünstigung von Brachflächen bei einem Handel mit Flächen-Kontingenten (laufendes UBA-Projekt)7

• Aktualisierung von Grundstücksbewertungen zu Siedlungsbrachen

• Schaffung steuerlicher Anreize, z. B. im Rahmen der aktuellen Aktivitäten auf Bundesebene zur Novellierung der Grundsteuer8, zu einer Verbesserung der Verfügbarkeit bzw. Bereitstellung von Brachflächen

2. Der Altlastenrisikofonds des AAVDas Land Nordrhein-Westfalen hat als einen Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz von Altstandorten und Brachflächen in dem im Jahre 2013 novellierten AAV-Gesetz (AAVG)9 einen „Altlastenrisikofonds“ verankert, der nachfolgend vorgestellt wird. Die Ausführungen haben darauf aufbauend zum Ziel, Möglichkeiten der Anwendung aufzuzeigen, dazu bestehende Fragen zu beantworten und die Grenzen aufzuzeigen.

Mit dem novellierten AAVG hat der AAV10 die Möglich-keit erhalten, von potenziellen Investoren befürchtete Restrisiken nach erfolgreich durchgeführter Sanierung be-grenzt aufzufangen. Dadurch sollen die Investitions-

bereitschaft in sanierte Flächen gefördert und Risiken für kommunale Haushalte (z. B. durch geforderte Haftungs-freistellungen)11 reduziert werden. Rechtsgrundlage der Risikoabsicherung durch den AAV ist § 2a AAVG. Nach dieser Vorschrift kann der AAV geeignete Maßnahmen ergreifen, beispielsweise Garantien, Bürgschaften oder Zuschüsse zu sonstigen geeigneten Maßnahmen gewäh-ren, sofern er dafür zweckgebundene Rücklagen gebildet hat (Altlastenrisikofonds), um die Vermarktung sanierter Altstandorte zu unterstützen.

Die Beschränkung auf „Altstandorte“ gemäß der Legal-definition in § 2 Abs. 5 Nr. 2 BBodSchG ist damit zu er-klären, dass Altablagerungen im Sinne von § 2 Abs. 5 Nr. 1 BBodSchG12 im Regelfall für siedlungsbezogene Folge-nutzungen weniger geeignet sind.

Mit dem Altlastenrisikofonds – das Gesetz spricht insofern in der Überschrift von Risikoabsicherung durch den Verband – soll der Diskrepanz zwischen den bestehenden, zum Teil erheblichen Potenzialen an Industrie- und Verkehrsflächen und deren begrenzter Verfügbarkeit bzw. deren tatsächlicher Nutzung entgegengewirkt werden.

§ 2a Abs. 1 und 2 AAVG lautet wie folgt:

Risikoabsicherung durch den Verband1. Um die Vermarktung sanierter Flächen zu

unterstützen, kann der Verband geeignete Maßnahmen ergreifen, insbesondere Bürgschaften oder Garantien übernehmen oder Zuschüsse zu sonstigen geeigneten Maßnahmen gewähren, soweit er dafür zweckgebundene Rücklagen gebildet hat (Altlastenrisikofonds). Diese Maßnahmen sind zweckgebunden einzusetzen zur Risikoabsicherung bei zur Wiedernutzung vorgesehenen Altstandorten (§ 2 Absatz 5 Nummer 2 BBodSchG), um das von einem Investor zu tragende Risiko zu begrenzen, nach erfolgreich durchgeführter Sanierung durch die zuständige Behörde nach den Vorschriften des BBodSchG in der jeweils geltenden Fassung in Anspruch genommen zu werden. Maßnahmen nach Satz 1 kommen nicht in Betracht bei bestehenden

(1)

Page 44: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

44 Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

oder vermuteten Baugrundrisiken (Tragfähigkeit von Gebäuden), bei bestehenden oder vermuteten Risiken auf Grund von Kampfmitteln und bezüglich Risiken, die aus einer künftigen über die aktuellen Sanierungsziele hinausgehenden Nutzungsänderung oder neuen Boden- und Gewässerverunreinigungen resultieren.

2. Voraussetzung für Maßnahmen nach Absatz 1 ist, dass die Sanierung vom Verband selbst, von NRW.URBAN oder der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft durchgeführt oder von diesen qualitätssichernd begleitet wurde oder wird. Die Maßnahmen dürfen eine Dauer von zehn Jahren nicht überschreiten.

Zielsetzung:• Abbau von Hemmnissen beim Flächenrecycling zur

Reduzierung der Flächeninanspruchnahme• Verringerung der Belastung für Kommunen durch

von Investoren geforderte Haftungsfreistellungser-klärungen

Gegenstand:• Absicherung von Restrisiken bereits sanierter

Grundstücke Nicht: Reine Baugrundrisiken, Kampfmittel sowie Risiken, die durch neue Schäden auf den sanierten Flächen entstehen oder aus einer über die festgelegten Sanierungsziele hinausgehenden künftigen Nutzung resultieren

Umsetzung:• Risikoabsicherung durch den AAV mit finanzieller und

zeitlicher Begrenzung

Der Altlastenrisikofonds dient dem Abbau von Hemmnissen beim Flächenrecycling mit dem Ziel der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme sowie der Verringerung der Belastungen für kommunale Haushalte durch von Investoren in der Praxis zumeist geforderte Haftungsfreistellungserklärungen13. In der Praxis scheuen

Investoren oder Banken oft die potenziellen Restrisiken bereits sanierter Altlasten oder die Kostenrisiken des tatsächlichen Sanierungsaufwands noch zu sanierender Flächen. Aus fachlicher Sicht ist dieses befürchtete Restrisiko nach ordnungsgemäßer Sanierung äußerst gering. Bisherige Praxiserfahrungen zeigen, dass zwar in vielen Fällen abstrakt solche Risiken gesehen wurden, aber nur in wenigen Fällen tatsächlich Nachsanierungen erforderlich geworden sind.

3. Ziele der RisikoabsicherungDas durch den Altlastenrisikofonds des AAV absicherbare „Restrisiko“ des Erwerbers bzw. Investors umfasst das Risiko der Entstehung bisher nicht berücksichtigter Aufwendungen für Sanierungsmaßnahmen bei Altstandorten, die vor dem Grunderwerb oder bei der Gefährdungsabschätzung oder zumindest bei der Anordnung und Vergabe der Sanierungsarbeiten nicht erkannt und demzufolge auch nicht bewertet worden sind oder die erst nach abgeschlossener Sanierung bekannt geworden sind. Die Art und der Umfang sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit des Restrisikos sind mit ingenieurtechnischen Mitteln nur in begrenztem Umfang kalkulierbar. Gleichwohl erscheint eine Abschätzung des Restrisikos vorstellbar. Umso mehr lohnt es sich Fragen nachzugehen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Absicherung des Restrisikos mit welchen Maßnahmen zu erwägen ist.Für eine Beurteilung der möglichen Restrisiken muss insbesondere bedacht werden, dass alle Entscheidungen über eine Gefährdungsabschätzung oder eine Sanierungsmaßnahme nach den Vorschriften des BBodSchG eine Einzelfallentscheidung nach Abwägung unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes darstellen. Der Investor einer vorgenutzten und sanierten Fläche darf davon ausgehen, dass von der Fläche keine Gefahr mehr für die Schutzgüter Boden oder Grundwasser ausgeht. Gleichwohl muss der Investor bei der zukünftigen Nutzung des Grundstücks berücksichtigen, dass die sanierte Fläche nach wie vor kontaminiert sein kann, Baugrundrisiken bestehen und im Falle der Auskofferung des Bodens erhöhte

(2)

Page 45: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

45Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

Entsorgungskosten nach Kreislaufwirtschaftsrecht zu finanzieren sind. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Risiken bei bereits sanierten Grundstücken und Unsicherheiten hinsichtlich des Sanierungsaufwandes und Risiken bei noch zu sanierenden Grundstücken.

Der Altlastenrisikofonds umfasst ausschließlich die Risiken bei sanierten Altstandorten, um die „Vermarktung sanierter Flächen zu unterstützen“. Im Einzelfall ist insoweit zu prüfen, welche möglichen Sicherungstatbestände infrage kommen und wie diese im Vorfeld zur Klärung für mögliche Interessenten bzw. Antragsteller präzisiert werden können.

Als Restrisiken14 bereits sanierter Altstandorte kommen folgende Sicherungstatbestände in Betracht:

• Unzureichende Sachverhaltsermittlung

• Unzureichende Sanierungsuntersuchung

• Unzureichende Auswahl der Sanierungsmaßnahmen

• Unzureichende Sanierungsdurchführung

• Unzureichende Überwachung des Sanierungserfolges • Versagen von Elementen bei der Sicherung oder

Bedarf zur Erneuerung von Sicherungselementen

• Entdeckung zuvor nicht erkannter Belastungen durch Mobilisierung von Schadstoffen während der Bauphase

• Erneuter Sanierungsbedarf wegen Neubewertung von Schadstoffen

• Erneuter Sanierungsbedarf wegen neuer gesetzlicher Umweltstandards (Novellierung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung - BBodSchV).

Bei folgenden vermuteten oder bestehenden Risiken kommt der Altlastenrisikofonds des AAV nicht zur Anwendung:

• Tragfähigkeit von Gebäuden

• Risiken auf Grund von Kampfmitteln

• Risiken, die aus einer künftigen über die aktuellen Sanierungsziele hinausgehenden Nutzungsänderung oder einer neuen Boden- und Gewässerverunreinigung resultieren.

Zudem findet der Altlastenrisikofonds bei Altab-lagerungen aus den bereits oben unter 2. genannten Gründen keine Anwendung. Die möglichen Risiken sind von den nach aktuellem Bodenschutzrecht erforderlichen Untersuchungen und Sanierungsmaßnahmen nach §§ 4 ff. BBodSchG abzugrenzen. Sie sind von ihrem Umfang und der finanziellen Höhe sowie dem zu erwartenden Zeitraum der Eintrittswahrscheinlichkeit abzuklären. Da die Risikoabsicherung insbesondere im Zusammenhang mit dem geplanten Flächenrecycling steht, ist die beabsichtigte neue Nutzung für die jeweilige Fläche zu berücksichtigen. Im Einzelfall sind die Bewertungen der zuständigen Bodenschutzbehörde und der für die Bauleitplanung zuständigen Kommune in den Abwägungs- und Entscheidungsprozess miteinzubeziehen.

4. Einzelheiten des Altlastenrisikofonds und des VerfahrensEinzelheiten zur Konkretisierung des Altlastenrisikofonds und zum Verfahren sind in § 13 der durch die Verbandsorgane des AAV beschlossenen Satzung15 des Verbandes geregelt. § 13 lautet wie folgt:

Altlastenrisikofonds1. Zur Unterstützung der Vermarktung sanierterFlächen

bildet der Verband für die Gewährung geeigneter Maßnahmen zweckgebundene Rücklagen.

(1)

Page 46: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

46

Ein Antrag muss schriftlich gestellt werden und mindestens enthalten: 1. die Bezeichnung der betroffenen Grundstücke und einen Nachweis über die Zugehörigkeit zu einem Altstandort im Sinne des § 2 Absatz 5 Nummer 2 BBodSchG; 2. Angaben und Unterlagen über durchgeführte Sanierungsmaßnahmen oder eine qualitätssichernde Begleitung im Sinne des § 2a Absatz 2 AAVG; 3. Angaben und Unterlagen zum Zustand der betroffenen Grundstücke nach der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen und der geplanten Nachnutzung; 4. Angaben zu den Tatbeständen, aufgrund derer sich das abzusichernde Risiko verwirklichen kann und die von der beantragten Maßnahme abgedeckt werden sollen (Sicherungstatbestände); 5. eine bezifferte Abschätzung des Antragstellers zur Höhe der drohenden finanziellen Folgen des abzusichernden Risikos sowie zu dem Zeitraum, in dem sich das Risiko realisieren kann; 6. eine Verpflichtung des Antragstellers zur Erstattung des Bearbeitungsauf-wandes des Verbandes. Der Antragsteller ist verpflichtet, dem Verband auf dessen Aufforderung hin alle Auskünfte zu erteilen und alle Unterlagen vorzulegen, die der Verband für die Entscheidung über die Bewilligung einer Maßnahme benötigt. Kommt der Antragsteller einer Aufforderung des Verbands zur Erteilung von Auskünften oder zur Vorlage von Unterlagen nicht nach, kann der Verband den Antrag auch ablehnen.

2. Die Bewilligung setzt voraus, 1. dass sich der Antragsteller dazu verpflichtet, einen Eigenanteil in Höhe von mindestens 20 vom Hundert des abzusichernden Risikos nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 5 zu übernehmen,

2. dass sich der Antragsteller dazu verpflichtet, auf den betroffenen Grundstücken ab einem bestimmten Zeitpunkt für eine bestimmte Dauer eine bestimmte Wiedernutzung auszuüben und 3. dass der Antragsteller die Kosten zur Abgeltung des Bearbeitungsaufwandes erstattet hat.

3. Für die geeigneten Maßnahmen gelten folgende Maßgaben: 1. Bürgschaften im Sinne des § 765 BGB: Die Bürgschaftserklärung des Verbandes muss die Hauptschuld anhand von bestimmten Sicherungstatbeständen bezeichnen. Der Verband kann auf die Einreden gemäß § 768, § 770 und § 771 BGB nicht verzichten. 2. Garantien im Sinne der Nummer 2 der VV zu § 39 LHO: Durch Garantien kann sich der Verband gegenüber dem Antragsteller, gegebenenfalls auch gegenüber der zuständigen Behörde, verpflichten, im Falle des Eintritts bestimmter Sicherungstatbestände die Kosten für bodenschutzrechtlich notwendige Maßnahmen in bestimmter Höhe zu übernehmen. 3. Zuschüsse: Der Verband kann Zuschüsse zu Versicherungen des Antragstellers, mit denen bestimmte Sicherungstatbestände versichert werden, und zu anderen vergleichbaren Maßnahmen der Risikoabsicherung des Antragstellers gewähren. Der Verband begrenzt die Höhe seiner finanziellen Verpflichtungen auf maximal die Höhe des abzusichernden Risikos nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 5 abzüglich des vom Antragsteller nach Absatz 2 Nummer 1 zu übernehmenden Eigenanteils.

4. Der Vorstand entscheidet über die Bewilligung der beantragten Maßnahmen auf der Grundlage des Antrags und einer Bewertung der Kommission für Altlasten und Bodenschutz. Die Kommission für Altlasten und Bodenschutz kann eine Arbeitsgruppe einrichten und zu ihren Beratungen auch außerhalb des Verbandes stehende Personen hinzuziehen.

Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

(2)

(3)

(4)

Page 47: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

47

5. Im Falle der Bewilligung einer Maßnahme schließen der Verband und der Antragsteller – unbeschadet der bodenschutzrechtlichen Verantwortlichkeiten – einen öffentlich-rechtlichen Vertrag über Art und Inhalt der bewilligten Maßnahme einschließlich Befristung und Begrenzung.

6. Der Antragsteller hat keinen Anspruch auf Erstattung der ihm durch die Antragstellung oder sonst im Bewilligungsverfahren entstehenden Kosten. Der Antragsteller hat dem Verband die Kosten zur Abgeltung seines Bearbeitungsaufwandes zu erstatten. Der Kostenbetrag wird 30 Tage nach Zugang der Rechnung des Verbandes beim Antragsteller fällig.

Allgemeiner Verfahrensablauf zum Altlastenrisikofonds• Antragstellter legt Antrag nach § 13 AAV-Satzung vor• Einholung von Stellungnahme der zuständigen

Bodenschutzbehörde aus bodenschutzrechtlicher Sicht

• Einholung einer Stellungnahme der betroffenen Kommune aus städtebaulicher Sicht

• Bewertung des Antrags durch AAV-Fachkommission für Altlasten und Bodenschutz

• Verpflichtung des Antragstellers zur Übernahme eines Eigenanteils von mindestens 20 % des abzusichernden Risikos

• Verpflichtung des Antragstellers auf betroffenen Grundstücken ab einem bestimmten Zeitpunkt für eine bestimmte Dauer eine bestimmte Wiedernutzung auszuüben

• Entscheidung über Bewilligung einer Maßnahme durch den Vorstand des AAV

• Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen AAV und Antragsteller über Art und Inhalt der bewilligten Maßnahme einschließlich Befristung und Begrenzung

Das Verfahren gemäß § 13 AAV-Satzung ist als Antragsverfahren ausgestaltet. Ein Rechtsanspruch auf eine Bewilligung im Einzelfall besteht qua lege nicht (§ 2a

Abs. 3 Satz 2 AAVG). § 13 AAV-Satzung sieht im Einzelfall eine Begrenzung der Risikoübernahme durch den AAV auf maximal 80 % des abzusichernden Risikos und damit eine angemessene Eigenbeteiligung des Antragstellers vor, um ihn als „Risikoträger“ mit in die Verantwortung zu nehmen. Voraussetzung ist ferner, dass sich der Antragsteller verpflichtet, auf dem sanierten Altstandort ab einem bestimmten Zeitpunkt für eine bestimmte Dauer eine bestimmte Wiedernutzung auszuüben.

5. FallbeispielWie das Instrument des Altlastenrisikofonds zur Wiedernutzbarmachung eingesetzt werden kann, soll anhand des nachfolgenden Falles kurz verdeutlicht werden:

In dem zugrunde liegenden Sachverhalt ging es um die Sanierung eines innenbereichsnahen Altstandortes, der inzwischen wieder überwiegend mit Wohnhäusern bebaut ist. Auf dem Altstandort wurden in der Vergangenheit in unterschiedlichstem Umfang chemische Stoffe verarbeitet, gelagert und umgeschlagen, wodurch es zum Eintrag von Schadstoffen (vornehmlich LCKW, BTEX, PAK, MKW verwandte Substanzen) in den Boden und das Grundwasser kam. In zwei Sanierungsabschnitten wurden Dekontaminations- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Nach Sanierungsabschluss erfolgten unter Begleitung des AAV Gespräche mit potentiellen Investoren.

Ein Durchbruch bei den Bemühungen um die Entwicklung der sanierten Fläche konnte erst erzielt werden, als man in Gesprächen mit dem Investor eine Risikofondslösung fand, bei der dem Investor die Möglichkeit eröffnet wurde, im Falle bislang nicht bekannter zusätzlicher Altlasten ab einem zusätzlichen altlastenbedingten Mehraufwand (festgelegt im Kaufvertrag) diesen vom Kaufpreis des Grundstücks abzuziehen. Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen und der Sanierung der Altlast konnte dieses Risiko aus Sicht des AAV als Maßnahmenträger und der zuständigen unteren Bodenschutzbehörde als gering angesehen werden.

Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

(5)

(6)

Page 48: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

48 Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

6. Ergänzende Maßnahmen zur Förderung des Flächen-recyclingsMit dem digitalen Gewerbeflächenatlas ruhrAGIS16 hat die Wirtschaftsförderung Metropoleruhr GmbH einen Datenbestand über die Gewerbe- und Industrieflächen in der Metropole Ruhr geschaffen. Die Angaben über die Flächen werden laufend aktualisiert.

Das LANUV NRW hat einen Leitfaden17 zur Erfassung von Brachflächen in Nordrhein-Westfalen einschließlich der Angaben für einen Flächensteckbrief/Flächenpass veröffentlicht, mit dem die Kommunen entsprechende Standorte ermitteln und bewerten können. Die Projekte können vom MKULNV NRW gefördert werden18.

Mit dem „flächenp(o)rtal nrw“19 wird der Dialog aus 10 Jahren „Allianz für die Fläche“ als Bündnis von kommunalen Spitzenverbänden und Fachleuten aus unterschiedlichen Institutionen und Disziplinen fortgesetzt, um zusätzliche Instrumente und Initiativen für die Zukunft der Fläche NRW zu entwickeln.

Mit der Initiative Flächenpool NRW20 fördert das Land NRW zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden die Aktivierung von Standorten, die ihre frühere Nutzung verloren haben, als Impulse für eine nachhaltige und zukunftsfähige Flächenentwicklung zur Schaffung von Wohnraum- und Gewerbeflächen. Im Dialog mit den Kommunen und den Flächeneigentümern begleitet der Flächenpool NRW zusammen mit einem Projektsteuerer die Projektentwicklung bis zur Standortstrategie.

Im Hinblick auf den erhöhten Bedarf zur Flächenbereit-stellung für Flüchtlingsunterkünfte und für dauerhaften Wohnraum unterstützt der AAV mit einem zusätzlichen Programm bis 2019 die Bestrebungen des Landes NRW zur Begrenzung der Flächeninanspruchnahme.

Am 17.11.2016 stellte das Land NRW dem AAV eine Zuwendung (100 %) von 4,6 Mio. € für die Beratung und fachliche Unterstützung der Kommunen in NRW für die Identifizierung von Brachflächen für Einzelmaßnahmen des Flächenrecyclings sowie für die Maßnahmenträgerschaft zur Unterstützung bei der Mobilisierung von Brachflächen für Einzelmaßnahmen des Flächenrecyclings im Sinne des Förderprojektes zur Verfügung.

7. AusblickDie Ausführungen zeigen, dass für die Anwendung des AAV- Altlastenrisikofonds die konkreten Voraussetzun-gen gemäß § 2a AAVG und § 13 AAV-Satzung im Ein-zelfall erfüllt sein müssen. Mögliche Anwendungsfälle bedürfen einer einschlägigen Prüfung. Erste Erfahrungen im Umgang mit dem Instrument Altlastenrisikofonds und seine Anwendung in der Immobilienpraxis werden dazu beitragen, Brachflächen auf Altstandorten in neue Nut-zungen zu bringen. Die Schaffung des Instrumentes führt sicherlich dazu, dass sich die Nutzer auf dem Grund-stücksmarkt in Zukunft mit den Möglichkeiten und Gren-zen des Flächenrecyclings stärker auseinandersetzen.

Erfahrungen in jüngster Zeit belegen, dass sich aufgrund der stärkeren Restriktionen in der Flächenpolitik die Nachfrage zur Nutzung von Brachflächen auf Altstandorten erhöht hat. Die Diskussion um die Schaffung von dauerhaften Flüchtlingsunterkünften und der immer deutlicher werdende Nachholbedarf für bezahlbaren Wohnungsbau sowie die Nachfrage nach Industrie- und Gewerbegrundstücken verstärken diese Entwicklung. Es stellt sich daher insbesondere in den Metropolen und Hochschulstädten sowie deren Umland die Frage, ob die vergrößerte Knappheit von Wohnbauland zu einer erhöhten Marktnachfrage auch für bislang schwer „vermarktbare“ Brachflächen führen wird und sich dort Anwendungsmöglichkeiten für den Altlastenrisikofonds ergeben können. Transparenz und Kommunikation des Flächenrecyclings führen zur Verbesserung der Akzeptanz des nachhaltigen Flächenmanagements. Zu beachten

Page 49: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

49Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

bleibt, dass die mit dem Altlastenrisikofonds des AAV geschaffene Möglichkeit zur Reduzierung der Restrisiken für den Investor stets voraussetzen, dass es sich bei der zu entwickelnden Fläche um einen Altstandort und eine nach den Vorschriften des BBodSchG sanierte Fläche handelt.

Zu einer weiteren Förderung des Flächenrecyclings kon-taminierter Brachflächen, auf denen nicht zuvor eine Sanierung nach BBodSchG durchgeführt werden musste, bedarf es jedoch für die Finanzierbarkeit der finanziellen Lücke des Aufbereitungsaufwandes für die Beseitigung von Fundamenten, unterirdischen Anlagen, Abbruch von Gebäuden und Anlagen sowie der entsorgungsbedingten Mehrkosten zusätzlicher Regelungen der Wirtschaftsför-derung und Stadtentwicklung. Mit den aufgezeigten er-gänzenden Maßnahmen21 leisten das Land NRW und der AAV mit seinen öffentlich-rechtlichen Mitgliedern und den freiwilligen Mitgliedern aus der Wirtschaft einen nachhaltigen Beitrag zum Flächenrecycling in Nordrhein-Westfalen.

Quellenverzeichnis: 1 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Flächenverbrauch – Worum geht es?, Fundstelle: www.bmub.bund.de/themen/strategien-bilanzen-gesetze/nachhaltige-entwicklung/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs

2 Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Flächenverbrauch, Fundstelle: www.umwelt.nrw.de/umweltschutz-umweltwirtschaft/umwelt-wirtschaft-und-ressourcen-schutz/boden-und-flaechen/flaechenverbrauch

3 Der LEP NRW ist am 25.01.2017 im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes NRW veröffentlicht worden (GV NRW 2017 S. 207). Gemäß Artikel 71 Abs. 3 der Landesverfassung NRW ist der LEP NRW am 08.02.2017 in Kraft getreten.

4 Bericht der LABO „Reduzierung der Flächeninanspruchnahme“ vom 30.3.2010 als UMK-Bericht an die Konferenz der Chefin und der Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder mit dem Chef des Bundeskanzleramtes vom 30.03.2010, abrufbar unter: www.labo-deutschland.de/documents/UMK-Bericht_98a.pdf 5 SRU-Umweltgutachten 2016, Erscheinungsdatum 03.05.2016, Kapitel 4 „Flächenverbrauch und demografischer Wandel“, S. 241 ff.; abrufbar unter: www.umweltrat.de/DE/Publikationen/Umweltgutachten

6 Sondermann, Brachflächenrecycling und Altlastenrisikofonds – Diskussionsbeitrag zur Restrisikoabsicherung in Nordrhein-Westfalen, in: altlasten spektrum 2013, S. 52 ff. (55) 7 Umweltbundesamt, Handel mit Flächenzertifikaten, Fundstelle: www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/flaechensparen-boeden-landschaften-erhalten/handel-flaechenzertifikaten#textpart-1 8 Bundesrat, Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 105), Gesetzesantrag der Länder Hessen, Niedersachsen, Bundesrat Drucksache 514/16 vom 12.09.2016 9 Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungs-verbandsgesetz – AAVG – vom 26.11.2002 (GV. NRW. S. 571); zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 21.03.2013 (GV. NRW. S. 148); ausführlich dazu: Söntgerath, Das AAV-Modell – Flächenrecycling und Altlastensanierung als gemeinschaftliche Aufgabe von Staat und Wirtschaft, in: W+B (Zeitschrift) 2013, 218 ff. (223) 10 Zum Verbandsnamen vgl. § 1 Abs. 1 Satz 1 AAVG

11 Dazu ausführlich: Söntgerath, Haftungsfreistellung und Haftungsbegrenzung, W+B 2016, S.79 ff.

Page 50: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

50 Beratung durch den AAV: Altlastenrisikofonds

12 Gesetz zum Schutz von schädlichen Bodenver-änderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) vom 17.03.1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 5 Abs. 30 Gesetz vom 24.02.2012 (BGBl. I S. 212)

13 Söntgerath, Fußnote 11, ebd.

14 Sondermann, Fußnote 6, a. a. O., S. 56

15 Satzung des AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung vom 01.04.2003 i. d .F. vom 16.12.2013, GV. NRW. 2013, S. 843

16 Ruhr AGIS http://business.metropoleruhr.de/projekte-services/immobilien-flächen/rursite-immobilienboerse

17 Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW), Fundstelle: www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/arbeitsblaetter/?tx_commerce_pi1%5BshowUid%5D=206

18 Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, www.umwelt.nrw.de/umweltschutz-umweltwirtschaft/umwelt-wirtschaft-und-ressourcenschutz/boden-und-flaechen/foerderung/

19 Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Fundstelle: www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=1

20 Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Fundstelle: www.mbwsv.nrw.de/stadtentwicklung/foerderung_und_instrumente/Flaechenpool_NRW/index.php

21 Vgl. oben unter 6.Ergänzende Maßnahmen zur Förderung des Flächenrecyclings

Page 51: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

51

Boden gut machen - Flächenwende fällt schwerer als gedacht

Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Deutschland nach wie vor zu viel Neufläche verbraucht wird. Der große Sprung wird auch künftig kaum gelingen. Das Rezept für eine „Flächenwende“ lautet also: mit kleinen Schritten hin zu einem sparsameren Umgang mit der Ressource Boden. NRW mit seinen zahlreichen und großen Brachen geht einen solchen Schritt.

Der hohe Flächenverbrauch gehört in Deutschland zu einem der großen, bisher ungelösten Umweltprobleme. „Bodenschutz hat immer noch keine Lobby“, sagt Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des AAV-Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung mit Sitz in Hattingen. Dabei hat die Bundesregierung bereits 2002 in ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2020 den täglichen Verbrauch an Neufläche auf 30 Hektar zu begrenzen. „An diesem Ziel werden wir deutlich vorbeischrammen“,

konstatierte Detlef Grimski vom Umweltbundesamt bei einer Podiumsdiskussion des Verbands im November auf Zollverein in Essen. Bestenfalls werde es gelingen, den täglichen Verbrauch von derzeit rund 70 Hektar auf 45 zu drücken. Selbst das ist eher Wunsch als Wirklichkeit.

Einschlägige Erfolgsmeldungen sind auch im besonders dicht besiedelten und industrialisierten NRW eher rar. Derzeit werden in NRW pro Tag immer noch knapp zehn Hektar neu bebaut, versiegelt oder in Bebauungspläne der Kommunen aufgenommen. „Wenn wir so weitermachen, gibt es in 200 Jahren überhaupt keinen Platz für Ökologie und Landwirtschaft mehr“, erklärte Peter Knitsch, Staatssekretär im Düsseldorfer Umweltministerium. Der neue Landesentwicklungsplan „will im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes stärker als in der Vergangenheit auf eine flächensparende, kompakte Siedlungsentwicklung und damit zugleich auf eine mög-

AAV-Podiumsdiskussion

AAV-Podiumsdiskussion

Page 52: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

52 AAV-Podiumsdiskussion

liche Inanspruchnahme des Freiraumes hinwirken. Er leistet damit einen Beitrag zu dem in Nordrhein-Westfalen verfolgten Ziel, das tägliche Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf fünf Hektar und langfristig auf Netto Null zu reduzieren“, ist im Entwurf vom Juli 2016 zu lesen.

Freiraum ist wertvolles GutEine Flächenwende ist dringend geboten. Nicht nur, weil im dicht besiedelten Deutschland Freiraum ein wertvolles und eng begrenztes Gut ist, das für die nachfolgenden Generationen erhalten werden muss. Die massive Neuinanspruchnahme der Ressource Boden schadet dem Klima, steigert die Hochwassergefahr und führt zum Verlust von Biodiversität. Erschwerend kommt dazu, dass der Druck auf die Ressource Fläche von Tag zu Tag wächst: Die Kommunen in Deutschland müssen innerhalb kurzer Zeit ausreichend bezahlbaren Wohnraum u. a. für Flüchtlinge bereitstellen.

Was also tun? Die Werkzeuge sind im Grunde bekannt: Innenverdichtung, Brachflächennutzung, interkommu-nales Flächenmanagement. Allein in NRW sind derzeit etwa 25000 Hektar Brachen erfasst – darauf ließen sich rein rechnerisch rund eine Million Wohneinheiten bau-en. Die meisten Kommunen verfügen zudem über bis-her ungenutzte Potentiale für die Innenentwicklung, d. h. für die gezielte Verdichtung und effizientere Nutzung innerstädtischer Bereiche. Viel Potential steckt im inter-kommunalen Flächenmanagement. Durch das Ende der Steinkohleförderung beispielsweise werden nach dem Jahr 2018 im Revier Flächen frei, die drei Mal so groß

Detlef Grimski, Börje Wichert und Simone Raskob Das Publikum diskutierte mit

sind wie der so genannte Kruppgürtel in Essen mit sei-nen rund 230 Hektar.

Doch der Teufel steckt, wie so häufig, im Detail. Denn Fläche ist Ressource, Ware und Produktionsmittel zugleich, an die Behörden und Bürger, Unternehmen und Landwirtschaft, Land und Bund gleichermaßen Ansprüche anmelden und ihre eigenen Erwartungen stellen.

UBA setzt auf ZertifikatehandelDie Politik hätte gern, dass die Ressource Boden einen ökologisch ehrlichen Preis erhält, um vor allem Betriebe und Gewerbe zu einem nachhaltigeren Handeln zu bewegen. „Der Verbrauch von Neuflächen ist einfach viel zu billig“, kritisierte Staatssekretär Knitsch. Er plädiert außerdem dafür, die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen so zu ändern, dass die Ausweisung von Neuflächen nicht mehr so einfach möglich ist. Das Umweltbundesamt (UBA) setzt auf einen Zertifikatehandel. Dahinter steckt die Idee, dass jede Kommune sogenannte Flächenausweisungsrechte zugeteilt bekommt. Weist sie mehr Neufläche im Außenbereich aus, muss sie Zertifikate zukaufen. Kommunen dagegen, die ihre Bauprojekte in Innenbereich realisieren, können durch Verkauf ihrer Zertifikate gutes Geld machen. Das Planspiel mit 87 Kommunen im Jahr 2015 war laut UBA ein Erfolg. Der Verbrauch an Neufläche ging innerhalb eines fiktiven Zeitraums von 15 Jahren um die Hälfte zurück.

Page 53: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

53AAV-Podiumsdiskussion

Brachflächen zur WohnnutzungDas will der AAV gemeinsam mit Partnerkommunen innerhalb der nächsten drei Jahre ausloten. Das Land stellt dafür zunächst zusätzliche Mittel in Höhe von 4,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen dieses Sonderprojekts können die kommunalen Maßnahmen bis zu 100 Prozent gefördert werden. „Wir suchen für diese Projekte integrierte Standorte im Quartier, die sich auch kleinteilig entwickeln lassen“, sagt AAV-Geschäftsführer Arnz. Die aufzubereitenden Brachflächen sollen sich im Eigentum der Kommune oder eines Unternehmens mit mehr als 50 % kommunaler Beteiligung befinden und eine Grundstücksgröße bis etwa 10000 Quadratmeter aufweisen. Ferner soll der Wohnflächenbedarf der Kommune nachvollziehbar sein und die Zweckbindung an eine Wohnnutzung für mindestens 25 Jahre fortbestehen.

Die ersten Kommunen haben sich bereits beim Verband gemeldet, um entsprechende Flächen gemeinsam mit dem AAV aufzubereiten. Kommunen, die im Zusammenhang mit der Reaktivierung ihrer Brachflächen Beratungsbedarf haben oder geeignete Brachflächen ermittelt haben, können zum AAV jederzeit Kontakt aufnehmen. Mehr dazu finden Sie im Beitrag auf Seite 16.

Dr. Roland Arnz und Staatssekretär Peter Knitsch

Die Wirtschaft hält von solch drastischen politischen Ein-griffen wenig. Sie möchte weiterhin selbst entscheiden, wie und wo sie ihre Produktion ansiedelt oder Dienstleis-tung anbietet. „Wer als Gewerbetreibender schnell mehr Fläche braucht, kann nicht auf die langwierige Aufberei-tung einer Brache warten“, betonte bei der Veranstaltung Alexander Felsch von unternehmer nrw, der Landes-vereinigung der Unternehmensverbände. Zudem, so Felsch, werden innerstädtische Produktionserweite-rungen aus immissionsschutz-rechtlichen Gründen oft nicht genehmigt oder erschwert. Die Wieder-nutzbarmachung von Brachflächen oder stillgelegter Standorte muss sehr viel zügiger gehen, forderte auch Börje Wichert, Bereichsleiter Standortentwicklung bei der Wirtschaftsförderung metropoleruhr: „Kontaminier-te Flächen sind nicht marktfähig und ihre Aufbereitung benötigt aus Unternehmersicht viel zu lange.“ Zudem ist so manche Altlast nicht nur mit chemischen Schadstof-fen, sondern zudem mit Hypotheken belastet.

Dennoch müssen Kommunen und Wirtschaft im Umgang mit Grund und Boden flexibler werden, um die politischen Ziele zur Flächenwende nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Dabei kommt dem AAV als Mittler eine wichtige Rolle zu. Und zwar umso mehr, als in vielen Städten und Gemeinden der Druck zur Schaffung von neuem, bezahlbaren Wohnraum vor allem für Flüchtlinge enorm groß ist. Damit stellt sich eine neue Herausforderung: Wie und wie schnell können Brachflächen gezielt für Wohnraumversorgung und Flüchtlingsunterkünfte reaktiviert und genutzt werden?

Page 54: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

54

Aufbau und OrganisationDer Verband und seine Mitglieder

Mit dem AAV ist über viele Legislaturperioden hinweg ein erfolgreiches Modell für die Zusammenarbeit von privater Wirtschaft und öffentlicher Hand bei Flächenrecycling und Altlastensanierung aufgebaut worden, das weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus öffentliche Beachtung und Anerkennung findet.

Land, Kommunen und Wirtschaft arbeiten bei der Finanzierung und in den Gremien des Verbandes seit nunmehr fast 30 Jahren partnerschaftlich zusammen.

Dabei nutzen die Mitglieder das Know-how des AAV und lassen sich bei schwierigen Fragen von den Fachleuten beraten.

Die Aufgaben des AAVDie Hauptaufgabe des Verbandes ist die Projektträgerschaft bei folgenden Maßnahmen (Text des AAV-Gesetzes verkürzt wiedergebeben):

1. Sanierungsuntersuchung, -planung und Sanierung von Altlasten oder schädlichen Bodenveränderungen, nach Vorschriften des Bundes-Bodenschutzgesetzes einschließlich der im Zusammenhang damit auszuführenden Maßnahmen.

2. Flächenrecycling, um Brachflächen und Altlasten-grundstücke für eine neue Nutzung zu reaktivieren und damit den Flächenverbrauch naturnaher und landwirtschaftlich genutzter Flächen zu reduzieren.

3. Entwicklung und Erprobung neuer Technologien und innovativer Verfahren zur Sanierung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen und zur Förderung des Flächenrecyclings.

Der Verband und seine Mitglieder: Aufbau und Organisation

Das Team der AAV-Geschäftsstelle

Page 55: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

55

Der Verband kann inzwischen auch bei bergbaubedingten Altlasten tätig werden, die noch unter Bergaufsicht stehen, bei denen jedoch kein leistungsfähiger Pflichtiger vorhanden ist. Dazu muss die Finanzierung auf Grund gesondert zugewiesener Mittel erfolgen und die fachliche Zustimmung des für Bergbau zuständigen Ministeriums und der oberen Bergbehörde vorliegen.

Der AAV unterstützt außerdem die Tätigkeit der im Rahmen des „Dialogs Wirtschaft und Umwelt Nordrhein-Westfalen“ eingerichteten Clearingstelle sowie die „Allianz für die Fläche NRW“ in allen Fragen der Flächenaufbereitung und Wiedernutzbarmachung ehemals genutzter Flächen.

Neue Schwerpunkte bei der BeratungMit der Novellierung des AAVG im März 2013 wurde das Beratungsspektrum für die AAV-Mitglieder um weitere Möglichkeiten erweitert. Der Verband berät und unterstützt seine Mitglieder seither:

• beim Ausgangszustandsbericht Boden und Grundwasser (AZB) bei der Umsetzung der europäischen Industrieemissions- und der Wasserrahmenrichtlinie,

• Er kann unter bestimmten Voraussetzungen Garantien und Bürgschaften übernehmen, um befürchtete Restrisiken bereits sanierter Grundstücke begrenzt aufzufangen (Altlastenrisikofonds).

• bei der Einführung und Anwendung neuer Techniken zur Sanierung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen,

• durch Moderation und Mediation bei Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen,

• in Fragen der Sanierung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen sowie des Flächenrecyclings,

• bei Erbringung von Sicherheitsleistungen für Abfallentsorgungsanlagen.

Der Verband und seine Mitglieder: Aufbau und Organisation

Der Aufbau im Detail:

Page 56: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

56

Die AAV-MitgliederNach der Neuauflage der „Kooperationsvereinbarung zur Fortführung des AAV als Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“ im Oktober 2012 und der Novellierung des AAV-Gesetzes (AAVG) im Frühjahr 2013, das rückwirkend zum 01.12.2012 in Kraft trat, konnten – nachdem im Herbst 2013 auch die AAV-Satzung novelliert worden war – wieder freiwillige Mitglieder aus Reihen der Wirtschaft beim Verband aufgenommen werden.

Der AAV ist wie bisher als sondergesetzlicher Verband eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die sich selbst verwaltet. Mitglieder sind nach dem AAVG:

• die Kreise und kreisfreien Städte• das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die

für Umwelt, Bergbau und Städtebau zuständigen Ministerien

• Freiwillige Mitglieder (alle natürlichen und juristischen Personen des Privatrechts und des öffentlichen Rechts sowie deren Zusammenschlüsse, die sich zu freiwilligen Beiträgen gegenüber dem Verband verpflichtet haben).

Rund 50 Unternehmen der chemischen Industrie haben sich im Förderverein der Chemischen Industrie in Nord-rhein-Westfalen (FACIN) zusammengeschlossen. Weitere Unternehmen, die sich für eine freiwillige AAV-Mitglied-schaft entschieden haben, kommen aus der Stahl- und Nicht-Eisenmetall-Industrie, der Entsorgungswirtschaft, der Energieversorgung und dem Baugewerbe.

Das Kooperationsmodell:

Der Verband und seine Mitglieder: Aufbau und Organisation

Page 57: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

57

Vorstand und GremienDer Verband und seine Mitglieder

Neben der gemeinsamen Finanzierung der Arbeiten des AAV wirken die Vertreter des Landes, der Kommunen sowie der Wirtschaft in allen Entscheidungsgremien mit. Dazu gehören die Delegiertenversammlung, der Vorstand und die Kommissionen – wie zum Beispiel die

Fachkommission für Altlasten und Bodenschutz. In allen Gremien werden die Weichen für die Arbeiten des AAV mitgestellt. Außerdem bringen die dort vertretenen Fachleute ihre Expertise bei der Erfüllung der Aufgaben des AAV ein.

Thomas FischerArcelorMittal Ruhrort GmbH

Der Vorstand

Hans GennenStv. VerbandsvorsitzenderTECTRION GmbH, Leverkusenbis 17.11.2016

Rudolf GraaffStädte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Michael HermannsMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Prof. Dr. Wilhelm KönigMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorfbis 31.07.2016

Evamaria Küppers-UllrichMinisterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Anita LerhoMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Simone RaskobVerbandsvorsitzendeStadt Essen

Dr. Hans RichterStv. Verbandsvorsitzender (seit 16.03.2017) CURRENTA GmbH & Co. OHG, Dormagenseit 17.11.2016

Dr. Jochen RudolphFörderverein AAV der Chemischen Industrie in NRW e. V., Düsseldorfbis 17.11.2016

Der Verband und seine Mitglieder: Vorstand und Gremien

Page 58: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

58 Der Verband und seine Mitglieder: Vorstand und Gremien

Olaf SchadeEnnepe-Ruhr-Kreis, Schwelm

Klaus-Willy SchumacherMinisterium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Silvia StreckerMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorfseit 17.11.2016

Dr. Christine ZieglerEvonik Industries AG, Essenseit 17.11.2016

Kommission für Altlasten und Bodenschutz

Andreas BuddeKreis ViersenVorsitzender

Franz-Josef ChmielarczykBezirksregierung Arnsberg, Dortmund

Dr. Tatjana DullauCURRENTA GmbH & Co. OHG, Leverkusen, bis 17.11.2016

Dr. Reinhard EisermannLobbe Industrieservice GmbH & Co KG, Iserlohn

Hans-Jürgen FernerAGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH, Herten

Jörg FreiseStv. VorsitzenderThyssenKrupp Steel Europe AG, Duisburg

Andreas FrieseREMEX Pro Terra GmbH, Lünen, bis 31.12.2016

Udo FritzCURRENTA GmbH & Co. OHG, Leverkusen, seit 17.11.2016

Dirk EbelingNRW.URBAN, Dortmund

Friedhelm Kahrs-UdeKreis Recklinghausen

Thomas LennertzBahnflächenEntwicklungs-Gesellschaft NRW mbH, Essen

Dr. Volker MakrutzkiStadt Essen

Frank MeyerStadt Wuppertal

Raphael PatzerSTRABAG Umwelttechnik GmbH,Düsseldorf

Dr. Peter QueitschStädte- und Gemeindebund NRW, Düsseldorf

Thomas SchmidtEvonik Degussa Immobilien GmbH & Co. KG, Marl

Stefan SchroersLandesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, Recklinghausen

Page 59: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

59Der Verband und seine Mitglieder: Vorstand und Gremien

Delegierten-Rechnungsprüfer

Thomas LandsbergerEnnepe-Ruhr-Kreis, Schwelm

Dr. Peter QueitschStädte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Hans BerlageBayer AG, Bergkamen

Roland LiedtkeOutokumpu Nirosta GmbH, Krefeld

Haushaltskommission

Dr. Andrea GarrelmannLandkreistag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Sibylle PawlowskiMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Peter QueitschStädte- und Gemeindebund NRW, Düsseldorf

Christoph RappMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Martina SchürmannAGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH, Essen

Martin SträßerFörderverein AAV der Chemischen Industrie in NRW e. V., Düsseldorf

Für die Mitglieder der Kreise und kreisfreien Städte: Für die Mitglieder der Wirtschaft:

Martin SträßerFörderverein AAV der Chemischen Industrie in NRW e. V., Düsseldorf

Dr. Detlef TimpeKreis Unna

Rüdiger WagnerBundesstadt Bonn, bis 17.11.2016

Udo FritzCURRENTA GmbH & Co OHG, Leverkusen, seit 17.11.2016

Satzungskommission

Ludger WildeStadt Dortmund, seit 17.11.2016

Page 60: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

60

MitgliederprofileDer Verband und seine Mitglieder

Seit 1989 gibt es in Nordrhein-Westfalen den AAV. Neben dem Land sind auch die Kommunen und eine Reihe von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen beim Verband Mitglied. Auf den folgenden Seiten stellt sich eine Reihe der AAV-Mitglieder in einem eigenen Profil kurz vor. Die Aufzählung ist nicht vollständig. Die Reihe wird fortgesetzt.

Der Verband und seine Mitglieder: Mitgliederprofile

Page 61: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

61

Der Multitechnologie- konzern 3MStromleitungen für einen effizienteren Energietransport. Medizinprodukte für eine höhere Lebensqualität. High-Tech Materialien für leichtere Autos und mehr Mobilität. 3M zählt weltweit zu den innovativsten Unternehmen und ist mit rund 50.000 Produkten in fast jedem Lebensbereich vertreten.

Bei der Produktentwicklung kann 3M auf 46 Basistechnologien zurückgreifen und diese immer wieder neu kombinieren. Dazu zählen neben der Klebstoff-, Folien- und Schleiftechnologie auch die Mikroreplikation, die Filtrations- oder die Nanotechnologie. Zusammen mit den weltweit über 90.000 Mitarbeitern sind sie die DNA des Unternehmens und Grundlage für seine Innovationskraft.

Innovationsfördernde Unternehmenskultur3M verfolgt konsequent den Ansatz der „Customer Inspired Innovation“. Probleme und Anforderungen werden im engen Austausch mit den Kunden definiert und maßgeschneiderte Lösungen entwickelt. Daneben setzt 3M auf die konsequente Förderung von Freiräumen und Eigeninitiative seiner Mitarbeiter. So können die weltweit mehr als 8.000 Forscher 15 Prozent ihrer Arbeitszeit nutzen, um an eigenen Projekten und Ideen zu arbeiten. Das Ergebnis: 25.000 Patente und über tausend neue Produkte, die jährlich auf den Markt kommen.

Verantwortung für Umwelt und GesellschaftWirtschaftlicher Erfolg und Verantwortung gehören bei 3M zusammen. Bereits 1975 formulierte das Unternehmen umweltpolitische Grundsätze und setzte diese mit dem 3P-Programm (Pollution Prevention

Pays) systematisch um. Das Programm gilt heute als Musterbeispiel für betrieblichen Umweltschutz. Das soziale Engagement des Unternehmens konzentriert sich auf die Bereiche Kultur, Bildung und Gesundheit.

Vom Bergbauunternehmen zum Multitechnologiekonzern3M steht für Minnesota Mining & Manufacturing. Das Unternehmen wurde 1902 in den USA gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in St. Paul., Minnesota (USA).

Membranen für Medizin und Technik: 3M in WuppertalMit seinen Produkten aus dem Werk in Wuppertal zählt 3M zu den weltweit führenden Anbietern im Bereich Membrantechnologie. An dem Standort entwickeln und fertigen rund 500 Mitarbeiter Polymer-Membranen für den medizinischen und industriellen Bedarf.

www.3m.de!

Mitgliederprofil: 3M

Page 62: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

62

Für Mensch und Umwelt in der Region Die AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet ist mit rund 930 Mitarbeitern eine mittelständisch strukturierte Gruppe im Eigentum des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Sie arbeitet in den fünf Geschäftsfeldern Kreislaufwirtschaft und Logistik, Thermische Behandlung, Deponiemanagement, Umweltdienstleistungen sowie Sekundärerzeugnisse. Die AGR leistet hiermit einen wichtigen Beitrag zur Entsorgungssicherheit in der Region und gewinnt aus den abfallwirtschaftlichen Aktivitäten Energie und Sekundärrohstoffe.

Kreislaufwirtschaft und Logistik• Sortieranlagen für Verpackungen aus dem Dualen

System und für Altpapier• Chemisch-Physikalische Anlage zur Behandlung von

Öl-Wasser-Gemischen• Recyclinghöfe • Werks- und Baustellenentsorgung

(rund 5.000 Container)• Spezialfahrzeuge für feste und flüssige Abfälle

Thermische Behandlung im Abfallkraftwerk RZR HertenMit dem Abfallkraftwerk RZR Herten betreibt die AGR einen Anlagenkomplex mit sechs Linien für die thermische Behandlung von kommunalen Siedlungs-,

Gewerbe- und Sonderabfällen. Inbetriebnahme 1982, Erweiterung um das RZR II im Jahr 2009. Jährlicher Durchsatz über 650.000 t.

Deponiemanagement• Zwei aktive Deponien für die dauerhafte,

umweltsichere Ablagerung mineralischer Abfälle (DK I, II und III)

• Stilllegung und Nachsorge für Deponien • Planung, Genehmigung, Entwicklung und Betrieb

von technischen Anlagen auf Deponien und in der Deponienachsorge u.a. für Sickerwasser, Deponiegaserfassung und -verstromung, Oberflächenabdichtung

Umweltdienstleistungen • Umweltberatung, Gutachten, Projektmanagement

für die Umwelt- und Abfallwirtschaft

Sekundärerzeugnisse• Sammlung und Aufbereitung verschiedener Sekun-

därrohstoffe: jährl. ca. 150.000 Tonnen Altpapier, Altkunststoffe, Altholz u.a. ersetzen wertvolle Primär-rohstoffe (u.a. Öl)

• Schlackeaufbereitungsanlage: Gewinnung von über 45.000 Tonnen Eisen- und Nichteisenmetallen aus Abfallverbrennungsschlacken

• Energielieferung RZR Herten: rund 275 Mio. kWh Strom p.a. (entspr. 80.000 Haushalte) sowie Fernwär-melieferung

• Verstromung von Methangas aus Deponien in Block-heizkraftwerken: rund 10 Mio. KWh Strom p.a.

AGR GruppeIm Emscherbruch 1145699 HertenTelefon: 02366 300-0www.agr.de

!

Mitgliederprofil: AGR Gruppe

Page 63: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

63

Spezialchemie aus Wesel Nachhaltige Produktlösungen von ALTANA machen dasmoderne Leben einfacher, sicherer und schönerALTANA Produkte sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Sie liefern die entscheidenden Beiträge für das moderne Leben von heute. Additive von BYK, dem umsatzstärksten von insgesamt vier Geschäftsbereichen, können zum Beispiel Lösemittel in Farben und Lacken durch Wasser ersetzen. ACTEGA entwickelt unter anderem Dichtungsmassen für Konservendeckel, die ganz ohne PVC und Weichmacher auskommen.

Isolierstoffe von ELANTAS kommen etwa in Elektromotoren, Digitalkameras und Windkrafträdern zum Einsatz. Sie tragen dazu bei, dass Produktentwickler immer kleinere und leistungsfähigere elektronische Geräte bauen können und so Material und Energie sparen. Und die Pigmente von ECKART sorgen für Metalliceffekte bei Autos. Und auch in Nagellacken und Lidschatten findet man Produkte dieses Geschäftsbereichs.

Globale Präsenz in der Produktion, im Service und bei Forschung und EntwicklungDie ALTANA Gruppe ist global führend in reiner Spe-zialchemie. Sie bietet innovative, umweltverträgliche Speziallösungen für Lackhersteller, Lack- und Kunststoff-verarbeiter, Druck- und Verpackungsindustrie, die Kos-metikbranche sowie die Elektroindustrie an.

Der Spezialchemiekonzern ist mit 48 Produktionsstätten und mehr als 50 Service- und Forschungslaborstandorten nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Amerika vertreten. Die weltweite Zentrale der ALTANA Gruppe befindet sich schon seit über 50 Jahren in Wesel.

Zielgrößen: Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche Verantwortung 2016 erzielte ALTANA mit weltweit rund 6.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Davon fließen jedes Jahr rund sechs Prozent in Forschung und Entwicklung. Mit einer im Branchenvergleich hohen Ertragskraft gehört ALTANA zu den innovativsten sowie wachstums- und ertragsstärksten Chemieunternehmen weltweit. Das gilt auch für die Nachhaltigkeit. Sie versteht ALTANA als Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung.

Bereits seit dem Jahr 2007 hat sich die ALTANA Gruppe zur Verbesserung der Sicherheit und wesentlicher Um-weltkennzahlen verpflichtet und dabei deutliche Fort-schritte erzielt. 2016 hat der Spezialchemiekonzern alle Unfallkennzahlen verbessert, den Energieverbrauch um sieben Prozent und die CO2-Emisssionen um vier Pro-zent reduziert. Der hohe Nachhaltigkeitsstandard von ALTANA spiegelt sich auch in der Zertifizierung durch die renommierte unabhängige Rating-Firma „EcoVadis“. Im Nachhaltigkeits-Rating erreichte der Spezialchemiekon-zern erst jüngst den „Goldstatus“ und zählt damit zu den besten zwölf Prozent der vergleichbaren, von „EcoVadis“ evaluierten Unternehmen.

Mitgliederprofil: ALTANA AG

ALTANA AG Abelstraße 4346483 Wesel, Germanywww.altana.de

!

Page 64: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

64

Experte im KupferrecyclingAurubis ist der führende integrierte Kupferkonzern und zudem der größte Kupferrecycler weltweit. Aurubis beschäftigt mehr als 6.400 Mitarbeiter, verfügt über Produktionsstandorte in Europa, den USA sowie über ein ausgedehntes Service- und Vertriebssystem für Kupferprodukte in Europa, Asien und Nordamerika. Mit seinem Leistungsangebot gehört das Unternehmen zur Spitzengruppe seiner Branche. Im Kerngeschäft produziert Aurubis börsenfähige Kupferkathoden aus Kupferkonzentraten, Altkupfer und anderen Recyclingrohstoffen. Diese werden im Konzern zu Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Walzprodukten, Bändern sowie Spezialdrähten und Profilen aus Kupfer und Kupferlegierungen weiterverarbeitet. Edelmetalle und eine Reihe anderer Produkte wie Schwefelsäure und Eisensilikat ergänzen das Produktportfolio. Zu den Kunden von Aurubis zählen u. a. Unternehmen der Kupferhalbzeugindustrie, der Elektro-, Elektronik- und der Chemieindustrie, sowie die Zulieferer für die Branchen

Erneuerbare Energien, Bau- und Automobilindustrie. Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe enthalten nicht nur Kupfer. Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium oder auch Begleitmetalle wie z.B. Nickel, Zinn, Blei und Zink sind in den Rohstoffen enthalten und werden zu Produkten verarbeitet. Nur die Kupfermetallurgie ist in der Lage, diese weite Bandbreite an Begleitmetallen zu verarbeiten. Kupferrecycling ist kein Downcycling, sondern stellt der weiterverarbeitenden Industrie das Metall in immer gleichbleibender Qualität zur Verfügung.

Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz sind im Aurubis Konzern keine modernen Schlagworte, sondern werden schon seit Jahrzehnten betrieben und ausgebaut. Energieeffiziente Produktionsprozesse, geringste Verluste an Metallen in den Herstellungsverfahren oder auch die Umwandlung nahezu aller in den Rohstoffen enthaltenen Wertstoffe in marktfähige Produkte sind nur einige Beispiele. Aurubis verfügt über modernste Technologien, um Kupfer und Begleitmetalle sowie Edelmetalle zu recyclen. Im Vordergrund steht hier das Recyclingzentrum des Konzerns in Lünen. Mit dem Kayser Recycling System (KRS) verfügt der Konzern über eine weltweit führende Technologie im Bereich des Kupferrecyclings.

Vor dem Hintergrund weltweit steigender Nachfrage und dem damit verbundenen Kampf um Rohstoffe besitzt Aurubis mit modernen Recyclingkapazitäten die Fähigkeit, nicht mehr benötigte Produkte wieder dem Rohstoff-Kreislauf verfügbar zu machen und nutzt die sekundären Materialien, die quasi vor der eigenen Haustür anfallen, als Rohstoffquelle.

Aurubis AGHovestrasse 5020539 Hamburgwww.aurubis.com

!

Mitgliederprofil: Aurubis AG

Page 65: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

65

Ihr Lackspezialist seit 1924Die Lackfabrik Dr. A. Conrads, gegründet 1924 durch Dr. Alfred Conrads, ist Hersteller moderner sowie klassischer Lacke und Beschichtungsstoffe, insbesondere für metallische Oberflächen. Hierzu gehören u.a. Systeme für den Maschinen- und Anlagenbau, alle Arten von Korrosionsschutzlacken, Beschichtungsstoffe für Handwerkzeuge, Leuchten, den Schutz von Kulturgütern aller Art sowie sonstige metallische Objekte.

Darüber hinaus werden Speziallacke, auch in kleinst-mengen, für einzigartige Anwendungen, z.B. Kunstob-jekte, entwickelt und hergestellt.

Insbesondere durch speziell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Entwicklungen, fundierte Fachinforma-tionen, technischen Service sowie schnelle Reaktions-zeiten zeichnet sich dieses Traditionsunternehmen seit mehr als 90 Jahren aus.

Die Geschäftsführung liegt seit 1999 in den Händen der Enkel des Firmengründers, Mathias und Stefan Conrads, die diese von Ihrem Vater, Kurt Conrads, übernommen haben.

Die stetige Entwicklung umweltfreundlicher High-Solid- sowie wasserverdünnbarer Lacke, führt dazu, dass der Anteil an Ozon schädigenden Einsatzstoffen laufend reduziert wird.

Durch die Teilnahme an speziellen Rückführsystemen für gebrauchte Lackgebinde sowie die Destillation von Schmutzverdünnungen wird der Anteil an Sondermüll auf das eben notwendige Maß beschränkt.

Durch die Errichtung einer modernen Produktions- und Lagerhalle ist die Gefährdung von Boden und Gewässer auf ein Minimum verringert worden.

Dr. A. Conrads Lacke GmbH & Co. KGViehhofstrasse 20642117 Wuppertalwww.conrads-lacke.de

!

Mitgliederprofil: Conrads

Page 66: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

66

Gemeinsam Mehrwert schaffenCURRENTA ist Manager und Betreiber des CHEMPARK an den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Den Kunden bietet CURRENTA individuelle Lösungen für unterschiedliche Ansprüche – von der Stoff- und Energieversorgung über die Entwicklung von Entsorgungs- und Sicherheitskonzepten bis hin zur Unterstützung bei Genehmigungsverfahren und vielen weiteren Services. Das Leistungsangebot kommt mehr als 70 Partnerfirmen aus der Chemiebranche zugute. Darüber hinaus weiteren Kunden aus anderen Industrie- und Dienstleistungszweigen. Gemeinsamer Anspruch der 3300 CURRENTA-Mitarbeiter ist es, für die Kunden ein attraktives Umfeld zu schaffen, indem sie ihr Marktpotenzial entfalten und ihre Wertschöpfung dauerhaft steigern können.

Umweltgerechte Entsorgung und Verwertung von SonderabfällenCURRENTA entsorgt und recycelt Sonderabfälle in eigenen Anlagen - sicher, umweltgerecht und effizient. Die Anlagen sind ein einzigartiger Verbund. So werden beispielsweise Sickerwässer von den beiden, insgesamt über 80 ha großen DK III Deponien gesammelt und den

eigenen Kläranlagen zugeleitet. Die Deponiekapazitäten reichen, auf Basis der derzeitigen jährlichen Mengen, bis zum Jahre 2050. Industrieunternehmen und Kommunen aus Nordrhein-Westfalen nutzen die Deponien des Chemiepark-Betreibers.

Innovationen für effizientes RecyclingCURRENTA hat ein Verfahren entwickelt, um Verbund-werkstoffe, wie sie beispielsweise in Lithiumionen-, Bat-terien und Computerplatinen vorkommen, thermisch zu behandeln. In Kooperation mit der Mülheimer Firma Accurec werden so bis zu 2.000 Tonnen Lithiumionen-Batterien in Leverkusen thermisch vorbehandelt und die Metalle von Accurec einem Recycling zugeführt. Weitere Recyclingverfahren entwickelt CURRENTA gemeinsam mit seinen Kunden und trägt so dazu bei, Produktions-prozesse effizienter zu gestalten und Abfallmengen zu verringern.

Entsorgungs- und Recyclingzentrum der CURRENTA in Leverkusen

In den Wertstoffsammelzentren der Currenta werden u.a. die Metallschrotte aus dem Chempark auf ihre Werthaltigkeit überprüft - hier mit einem Lasermessegerät.

Currenta GmbH & Co. OHGD-51368 Leverkusenwww.currenta.com

!

Mitgliederprofil: CURRENTA

Page 67: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

67

Edelstahllösungen aus einer HandDie Deutschen Edelstahlwerke sind einer der weltweit führenden Hersteller von Edelstahl-Langprodukten mit über 170 Jahren Erfahrung und gehören zur SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe. Sowohl bei Werkzeugstahl als auch bei rostfreiem Langstahl zählt der Konzern zu den führenden Herstellern im globalen Markt und gehört zu den beiden größten Unternehmen in Europa für legierten und hochlegierten Edelbaustahl. Das weltweit einzigarti-ge Lieferspektrum umfasst Werkzeugstähle, rost-, säure- und hitzebeständige Stähle (RSH-Stähle), Edelbaustähle sowie Sonderwerkstoffe. Die Abmessungspalette reicht vom gezogenen Draht mit 0,8 mm Durchmesser bis hin zu geschmiedeten Produkten mit 1.100 mm Durchmes-ser. Die Kunden der Deutschen Edelstahlwerke erhalten die komplette Fertigungskette aus einer Hand: von der Erzeugung über die Anarbeitung bis hin zur Wärme- und Oberflächenbehandlung. Als technischer Kompetenz-partner entwickeln die Deutschen Edelstahlwerke inno-vative und individuelle Spezialstahllösungen für komple-xe Hightechanwendungen. Die Produkte der Deutschen Edelstahlwerke kommen u.a. in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Luftfahrt und in der Energieindustrie zum Einsatz.

Geschäftsführer:Jürgen Alex (Ressort Technik und Vertrieb)Michael Leßmann (Ressort Personal / Arbeitsdirektor)Mathias Rist (Ressort Controlling)

Personal:rund 4.000 Mitarbeiter

Produktionsstandorte:Witten, Krefeld, Siegen, Hagen, Hattingen

Lieferspektrum:• Werkzeug- und Schnellarbeitsstähle• Rost-, säure- und hitzebeständige Stähle• Edelbaustähle• Sonderwerkstoffe• Anarbeitung• Härtereitechnik

Erzeugnisse:• Rohblöcke, Rohstrang• Halbzeuge – geschmiedet oder gewalzt• Röhrenvormaterial – geschmiedet oder gewalzt• Stabstahl – geschmiedet oder gewalzt• Walzdraht – gewalzt, in Ringen• Freiformschmiedestücke – roh oder bearbeitet• bearbeiteter Werkzeugstahl – geschmiedet oder

gewalzt• Breitflach- und Flachstahl – gewalzt• Blankstahl – geschält, gezogen und geschliffen• Sondererzeugnisse – Sonderprofile, auf Anfrage

Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel GmbH & Co. KGAuestraße 4, D-58452 Wittenwww.dew-stahl.com

!

Mitgliederprofil: Deutsche Edelstahlwerke

Page 68: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

68

Entsorgung ist unser DingDie EGN, Entsorgungsgesellschaft Niederrhein, ist ein Full-Service-Anbieter der Entsorgungswirtschaft. Die Abfall- und Recyclingaktivitäten erstrecken sich im Schwerpunkt auf die Kreise Neuss, Viersen, Aachen, Heinsberg und Düren sowie auf die Städte Krefeld, Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach.

Mit 650 Mitarbeitern werden neben den kommunalen Abfalldienstleistungen auch Serviceleistungen für viele tausend Kunden aus Industrie und Gewerbe geboten. Neben Abfallsammlung, Transport und Verwertung be-ziehungsweise Aufbereitung von Restabfällen, Bioab-fällen, Sperrmüll, Papier, Glas, Kunststoffen, Elektroalt-geräten und Sonderabfällen werden Verpackungen aus den Dualen Systemen dem Recyclingkreislauf zugeführt. Aus Hausmüll, Sperrmüll und produktionsspezifischen Gewerbeabfällen produziert die EGN Sekundärbrenn-stoffe, die ihren Einsatz in der Kalk- und Zementindustrie sowie in Kraftwerken finden. Weitere Spezialleistungen

gibt es im Bereich Sonderabfallentsorgung. Der Umgang mit Sonderabfällen ist rechtlich streng geregelt und er-fordert besondere Entsorgungsmaßnahmen.

Ein kompetenter, zertifizierter Partner ist dabei unerlässlich. Um die Sammlung und Entsorgung dieser Stoffe so einfach und sicher wie möglich zu organisieren, bieten wir Konzepte an, mit denen wir alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Unser Dienstleistungspaket reicht von der sonderabfallspezifischen Erfassung und Logistik bis hin zur ordnungsgemäßen Verwertung und Beseitigung der gefährlichen Abfallarten.

Mit dem Veranstaltungsservice komplettiert die EGN ihre Dienstleistungspalette. Mobile Sanitäreinrichtungen, Dusch-, Kassen-, Lagercontainer, Tribünen und drei flexible Duschtrucks ermöglichen die technische Betreuung von Veranstaltungen aus allen Bereichen.

Die EGN unterhält Deponien. Folgende Abfälle dürfen auf den Deponien für mineralische Reststoffe gelagert werden: Schlacken aus MVAs, Rückstände aus der Rauchgasreinigung, Abgepresste Schlämme aus der Industrie, Mineralfasern, Gipsabfälle, Asbest, belastete Böden und Erden.

EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbHGreefsallee 1-541747 Viersenwww.entsorgung-niederrhein.de

!

Mitgliederprofil: EGN

Page 69: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

69

Starke Marktpositionen, nachhaltiges Wirtschaften undverantwortliches HandelnEvonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spe-zialchemie. Wir konzentrieren uns auf attraktive Wachs-tumsmärkte - vor allem Gesundheit, Ernährung, Res-sourceneffizienz und Globalisierung. Zu unseren Stärken zählt ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsat-zes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf integrierten Technologieplatt-formen, Innovationskraft und der engen Zusammenar-beit mit Kunden.

Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tief greifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern“ und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt. Dabei haben wir auch die Kunden unserer Kunden im Blick.

Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Füh-rungskräfteentwicklung verankert haben. Ein Schlüs-selfaktor für den Erfolg sind die sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer ho-hen Identifikation jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuent-wickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu bin-den.

Umweltschutz, Sicherheit und GesundheitsschutzWir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaftenund verantwortungsvolles Handeln Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Besonders Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz (USG) sind ein Gebot unternehmerischer Vernunft und Verantwortung. Daher ist der Schutz von Mensch und Umwelt elementarer Bestandteil des Handelns von Evonik. Von der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen als Basis ausgehend, arbeitet der Konzern daran, seine Leistung und seine Managementsysteme im USG-Bereich stetig weiter zu verbessern. So wählt Evonik seine Ressourcen wie Energie und Rohstoffe sorgsam aus und geht mit ihnen sparsam um. Mögliche Risiken etwa beim Betreiben von Anlagen oder beim Umgang mit Produkten werden planvoll und systematisch ermittelt, bewertet und reduziert. Auch von Lieferanten und Dienstleistern erwartet der Konzern neben einer qualitativ hohen und gleichmäßigen Leistung ein sicheres und umweltgerechtes Arbeiten. Bei der Auftragsvergabe werden Umwelt- und Sicherheitsleistungen der Anbieter berücksichtigt.

Evonik Industries AGRellinghauser Straße 1—1145128 Essenwww.evonik.de

!

Mitgliederprofil: EVONIK

Page 70: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

70 Mitgliederprofil: Follmann Chemie

Follmann Gruppe: Innovative Chemie für Funktion und DesignDie Follmann-Unternehmensgruppe ist inhabergeführt, international wachsend und mit den Gesellschaften Follmann und Triflex nachhaltig erfolgreich. Schlüssel-kompetenzen sind die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Spezialchemikalien für die verarbeitende Industrie (Druckfarben, Klebstoffe und Mikro-Verkapse-lung) sowie Abdichtungssysteme und Markierungen für den Baubereich. Die Unternehmensgruppe bietet inno-vative Problemlösungen, Produkte und Dienstleistungen und ist damit in Europa ein bedeutender Marktteilneh-mer auf dem Gebiet der Spezialchemikalien.

Die Produktion und zentrale Funktionen der Gruppe sind am Stammsitz in Minden gebündelt. Weltweit ist die Follmann Gruppe mit einer Vielzahl an Schwestergesell-schaften sowie Vertriebspartnern und -büros erfolgreich vertreten. Die Exportquote beläuft sich auf 50 Prozent.Der Umweltschutz hat in der Unternehmensgruppe eine hohe Priorität. Unser Ziel ist es, im Sinne einer umwelt-gerechten Unternehmensentwicklung den betrieblichen

Umweltschutz beständig zu verbessern. Wir betreiben ein umfassendes betriebliches Umweltmanagementsys-tem, das nach ISO 14001 zertifiziert ist.

Mit unseren Produkten unterstützen wir auch die Nach-haltigkeitsziele unserer Kunden. Bei der Produktent-wicklung berücksichtigen wir Aspekte der Ressourcen-schonung, Energieeinsparung und Reduzierung von Umweltbelastungen bei der Herstellung und im gesam-ten Produktlebenszyklus. Zur Herstellung setzen wir Rohstoffe, Wasser und sonstige Ressourcen so sparsam wie möglich ein.

Um die steigenden Anforderungen des Marktes bedie-nen zu können, setzt die Follmann Gruppe auf Investi-tionen, insbesondere am Standort Minden. Der Bau ei-nes Forschungszentrums und die Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerkes sind nur zwei Beispiele. Mit einem zweigeschossigen Neubau für die bauchemischen Pro-dukte von Triflex schafft die Gruppe einen weiteren Mei-lenstein für den Standort Minden.

Follmann Chemie GmbHwww.follmann-chemie.de !

Page 71: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

71

Industrielacke aus WuppertalHÜLSEMANN ist ein in der vierten Generation geführtesmittelständisches Familienunternehmen. Seit 110 Jahren werden industrielle Beschichtungsmaterialien für Metall, Kunststoff, Holz und Glas gefertigt. Das Lieferprogramm umfasst die drei Kernkompetenzen “industrial coatings”, “special coatings” und “mini coatings”. Gerade als Lackhersteller gehört es heute zur Pflicht, sich dem Umweltschutz in ausreichendem Maße zu widmen. Dazu entwickelt HÜLSEMANN bereits seit den 1980-er Jahren umweltfreundliche, wasserbasierende Lacksysteme und ist ständig auf der Suche nach Substituten von gefährdenden Einsatzstoffen.Zahlreiche Objekte unserer Kunden werden heute mit dem umweltfreundlichen Wasserlacksystem ILEXAL beschichtet.

HÜLSEMANN ist eines der Unternehmen, die mit dem Umweltzertifikat „ÖKOPROFIT Bergisches Städtedreieck“ ausgezeichnet wurden. Dieser Auszeichnung ging eine über zwölf Monate dauernde Beratung voraus, die u.a. von der IHK, von Wirtschaftsförderungsgesellschaften und der Energieagentur NRW professionell durchgeführt

Huelsemann Coatings GmbHDüsseldorfer Str. 5942115 Wuppertalwww.huelsemann-lacke.de

!

HÜLSEMANN Industrielacke: für die großen, kleinen und ganz kleinen Dinge des Lebens

wurde. Im Ergebnis wurden gezielt Maßnahmen zur Entlastung der Umwelt und Senkung der betrieblichen Kosten entwickelt, als auch die Einhaltung der erforderlichen rechtlichen und behördlichen Vorgaben zum Betrieb des Unternehmens geprüft und festgestellt. Arbeitsschutz, Ökonomie und Ökologie: die ÖKOPROFIT-Auszeichnung bescheinigt HÜLSEMANN einen hohen qualitativen Standard. HÜLSEMANN ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008.

Mitgliederprofil: Huelsemann

Page 72: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

72 Mitgliederprofil: HYDRO

Hydro ist ein globales Aluminiumunternehmen mit Pro-duktionsstätten sowie Vertriebs- und Handelsaktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Bauxitgewinnung über die Erzeugung von Tonerde und Energie bis zur Herstellung von Primäraluminium und von Aluminiumwalzprodukten sowie Recycling. 13.000 Beschäftigte sind in über 40 Ländern auf allen Kontinen-ten tätig, Hauptsitz der Norsk Hydro ASA ist Norwegen, mit großer Erfahrung bei Technologie-Entwicklung, er-neuerbaren Energien und innovativen Partnerschaften. Wir arbeiten daran, unsere Kunden zu stärken und die Gesellschaft zukunftsfähig zu machen.

In Deutschland, unserem größten Markt, beschäftigt Hydro mehr als 6.000 Mitarbeiter, die meisten im Rhein-Kreis Neuss. Die größte deutsche Aluminiumhütte in Neuss, das weltgrößte Aluminiumwalz- und -schmelzwerk Alunorf (50% Beteiligung) und Grevenbroich als weltweit größter Produktionsstandort für hochwertige Aluminiumwalzprodukte unterstreichen unsere starke Marktposition.

Sie gründet auf einem Jahrhundert unserer deutschen Aluminiumindustrie. Die nächsten 100 Jahre eröffnet Hy-dro am 4. Mai 2017 mit Inbetriebnahme der Automobil-linie 3. Durch diese 130 Millionen Euro teure Großanlage vervierfacht Hydro seine Produktion von hochwertigem

Aluminiumband für leich-tere, Sprit und Emissionen sparende Fahrzeugkaros-serien und kommt seinem Ziel bis 2020 CO2-neutral zu werden, einen großen Schritt näher.

Unser Aluminium erleichtert Mobilität, schützt Lebens-

mittel und Arzneien, leitet Strom und Wärme, macht Gebäude, Möbel, Maschinen und Geräte stark und langlebig… und kommt durch Recycling immer wieder mit nur 5 Prozent der zur ersten Erzeugung nötigen Energie. So wirkt unser Werkstoff nachhaltig positiv.

Wir tragen durch immer mehr Recycling bei zu einer Kreislaufwirtschaft mit immer höheren Rückführquoten. Fast alle Druckplatten und Fassadenelemente, mehr als 90% der Automobilbauteile und 95 von 100 deutschen Alu-Getränkedosen werden recycelt – effizient getrennt dank führender Sortiertechnologie, bald auch für Automobilschrotte. Hohe Verantwortung prägt unser Tun von der Sicherheit und Gesundheit eines jeden Mitarbeiters bis hin zum Umgang mit Altlasten. Dort wissen wir für Sanierungsfälle mit dem AAV kompetenten Rat an unserer Seite.

Hydrowww.hydro.com!

Page 73: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

73Mitgliederprofil: LOBBE

Kompetenz in SanierungAls inhabergeführtes mittelständisches Unternehmen zählt Lobbe zu den führenden Unternehmen für die Sanierung von Böden, Wasser sowie Industriedeponien.

Zur Verfügung stehen eigene Bodenbehandlungsanlagen, eine große Bandbreite von Technik für die Reinigung von Oberflächen- und Grundwasser sowie spezielle technische Komponenten für die Verfestigung von Rückständen unterschiedlichster Art (Teer, Klärschlamm, sonstige Schlämme und Substanzen).

Wir arbeiten bei Sanierungsprojekten je nach Aufgabenstellung On-site, Off-site, als Anlagenbetreiber und als Generalunternehmen. Mit praxisgerechten Lösungen und einem kompletten Projektmanagement vom ersten Schritt bis zum letzten Arbeitsgang gewährleisten wir ein hohes Qualitätsniveau. Lobbe baut auf einen großen Fundus unterschiedlichster Erfahrungen unter anderem bei einer Reihe ökologischer Großprojekte, deren Bekanntheitsgrad über nationale Grenzen hinaus reicht. Für die Behandlung hoch schadstoffbelasteter Böden betreiben wir im Rositz (Thüringen, Kreis Altenburg) eine zweistufige vakuumthermische Reinigungsanlage. Metalle wie zum Beispiel Quecksilber werden dabei mit einem Reinheitsgrad von über 98 Prozent zurückgewonnen.

Neben der Sanierung bieten wir ein umfangreiches Programm rund um Entsorgung, Industrieservice, Kanaldienstleistungen, Havariemanagement und Schadstoffsanierung an. An den über 40 Standorten in Deutschland arbeiten insgesamt rund 1.800 Beschäftigte.

Eines der aktuellen Projekte ist die Sanierung einer Teerdeponie in Zichow (Bundesland Brandenburg), in der Region Uckermark bekannt als „Große Hölle“. Stand April 2017 wurden bislang über 40.000 Tonnen hauptsächlich pastöse und überwiegend teerhaltige Rückstände verfestigt und entsorgt. Vor Ort ist Lobbe auch für das Abfallmanagement und die notwendigen Bauleistungen verantwortlich.

Lobbe Holding GmbH & Co KGBernhard-Hülsmann-Weg 2D-58644 Iserlohn

Tel.: +49 23 71 – 888 – 0Fax: +49 23 71 – 888 – 108

[email protected]

!

Page 74: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

74

Arbeitsgemeinschaft der kommunalen SpitzenverbändeKommunen und kommunale Spitzenverbände als Akteure im AAVStädte, Kreise und Gemeinden (Kommunen) sind eine der tragenden Säulen des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie regeln alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung (kommunale Selbstverwaltung). Zu den ihnen übertragenen Aufgaben gehört auch der Umgang mit Altlasten im Rahmen des nachsorgenden Umweltschutzes und die Entwicklung Altlasten belasteter Flächen für deren weitere städtebauliche Nutzung. Dabei haben die Kommunen frühzeitig erkannt, dass die Erfassung, Sanierung und Entwicklung solcher Flächen sowie die Finanzierung dieser Maßnahmen ohne Partnernur schwer möglich ist.

Zur Vertretung ihrer Interessen haben sich die Kommunen zu eigenen Verbänden zusammengeschlossen. Im Städtetag, Landkreistag und Städte und Gemeindebund sind sie freiwillig Mitglied. Diese drei kommunalen Spitzenverbände nehmen in vielfältiger Weise zu allen die Kommunen betreffenden Fragen Einfluss auf Gesetzgebung, Aufgabenvollzug, Arbeitsteilung zwischen Land und Kommunen, aber auch zwischen Kommunen und Wirtschaft. Gerade das Beispiel AAV symbolisiert hier das Zusammenwirken von Land, Wirtschaftsunternehmen und Kommunen. Dabei vertreten die kommunalen Spitzenverbände seit der Gründung des AAV als Körperschaft des öffentlichen Rechts im Jahr 1989 in den Gremien des AAV die Interessen der Kommunen. Sie benennen Delegierte,

Mitgliederprofil: AG kommunaler Spitzenverbände

Page 75: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

75

Städtetag Nordrhein-WestfalenGereonstraße 18 - 32, 50670 KölnTelefon: 0221 3771-0Telefax: 0221 3771-128 [email protected]

Landkreistag Nordrhein-WestfalenKavalleriestraße 8, 40213 DüsseldorfTelefon: 0211 300491-0Telefax: 0211 [email protected]

Städte- und Gemeindebund Nordrhein-WestfalenKaiserswerther Straße 199-20140474 Düsseldorf, DeutschlandTelefon: +49 211 4587-1Telefax: +49 211 [email protected]

!

Experten und Vorstandsmitglieder. Die Geschäftsstellender kommunalen Spitzenverbänden stimmen sich in allen den AAV betreffenden Fragen eng miteinander ab und haben sich von Anfang an dafür eingesetzt, die Arbeits- und Zukunftsfähigkeit des AAV zu sichern.

Mit der am 01.12.2012 in Kraft getretenen Gesetzes-novelle wurde auch das Aufgabenspektrum des AAV erweitert. Neben die Altlastensanierung trat das Flächenrecycling, um Brachflächen und Altlastengrundstücke für eine neue Nutzung zu reaktivieren und damit den Flächenverbrauch naturnah und landwirtschaftlich genutzter Flächen zu reduzieren. Darüber hinaus kann der AAV künftig als integriertes Beratungs- und Kompetenzzentrum tätig werden, um seine Mitglieder in den Bereichen Bodenschutz, Flächenrecycling, Wasser- und Entsorgungswirtschaft zuberaten und fachlich zu unterstützen. Dieser erweiterte Aufgabenkatalog drückt sich nunmehr zutreffend im neuen Namen des AAV aus: „AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“. Der AAV ist als Partnerschaftsmodell zwischen Land, Kommunen und der Wirtschaft errichtet worden. Neben der Grundfinanzierung durch das Land und die Kommunen ist daher eine Mitfinanzierung durch die Wirtschaft von großer Bedeutung. Dies drückt sich in der am 24.10.2012 zwischen der Landesregierung, den kommunalen Spitzenverbänden und den Wirtschaftsorganisationen abgeschlossenen Kooperationsvereinbarung aus, nach der für Beiträge aus der Wirtschaft ein größerer Kreis von Wirtschaftsunternehmern gewonnen werden soll. Aufgrund der Vorleistungen der öffentlichen Hand und der eingeräumten Mitbestimmungsrechte verbinden die kommunalen Spitzenverbände die Hoffnung, dass sich die Wirtschaftsverbände sowie weitere Unternehmen nachhaltig an der Finanzierung des AAV beteiligen und ihn damit für eine gezielte Weiterentwicklung seines Dienstleistungs- und Unterstützungsangebotes und

langfristige Wahrnehmung seiner Aufgaben stärken.Altlastensanierung und Flächenrecycling können einen wichtigen Beitrag zur Wiedereingliederung von sanierten Industrie- und Gewerbeflächen in den Wirtschaftskreislauf leisten und damit dazu beitragen, die Inanspruchnahme von Freiflächen zu vermindern. Durch die Sanierung und Entwicklung von Innenbereichsgrundstücken in Städten und Gemeinden kann die städtebauliche Qualität von Ortskernen erhöht und so vielfach auf vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen werden. Die kommunalen Spitzenverbände und Kommunen tragen daher weiterhin gerne durch den persönlichen Einsatz ihrer Experten in den Gremien des AAV zur erfolgreichen Arbeit des AAV bei.

Mitgliederprofil: AG kommunaler Spitzenverbände

AG kommunaler Spitzenverbände

Page 76: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

76 Mitgliederprofil: Outokumpu

Nachhaltigkeit als UnternehmensprinzipDie deutschen Werke der Outokumpu firmierten vor dem Zusammenschluss 2012 mit dem finnischen Un-terneh- men Outokumpu Oyi als ThyssenKrupp Nirosta. Heute ist Outokumpu ein weltweit agierender und füh-render Hersteller von nichtrostenden Flacherzeugnissen mit einem breitgefächerten Programm von Güten, Ab-messungen und Oberflächen.

Outokumpu – das sind rund 100 Sorten Edelstahl: hochwertig, langlebig und korrosionsbeständig. In vielen Industriezweigen sind nichtrostende Stähle heute unverzichtbar. Das gilt auch für die Umwelttechnik. Hier leisten unsere Produkte einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur.

Edelstahl – der Umwelt zuliebe. Wer Edelstahl- Produkte wählt, entscheidet sich gegen die Wegwerf-Mentalität. Unsere Werkstoffe lassen sich perfekt recyceln, und Edelstahlschrott ist daher begehrtes Rohmaterial. Im Gegensatz zu vielen anderen Werkstoffen gibt es keinen Unterschied zwischen Neu- und Recyclingmaterial. Daher setzt Outokumpu heute bereits über 80% Schrott in der Herstellung neuen Materials ein. Am Anfang der umweltschonenden Produktion steht der sparsame

Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser. So können auch Emissionen und erforderliche Ab- fallablagerungen reduziert werden.

Wir sind davon überzeugt, dass die integrierte Produktionsroute, der hohe Anteil an recyceltem Stahl, Energieeffizienz und Energiequellen mit geringem Kohlenstoffeinsatz nachhaltig zur Verminderung unseres Umwelteinflusses beigetragen haben und beitragen. Outokumpu hat in den vergangenen 20 Jahren durch den Einsatz modernster Technologien die CO²-Emissionen in der Produktion um rund 50% gesenkt.Die Outokumpu stellt seit langem nachhaltigesHandeln in den Vordergrund:• Sicherheit zuerst– für jeden, jederzeit und überall• Fokus auf die Gesundheit• Qualität• Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein,• Material- und Energieeffizienz

Es werden jährlich Nachhaltigkeits-Key-Performance ndikatoren zum recycelten Anteil, der Energieeffizienz und der Kohlenstoffeffizienz aufgestellt, um die kontinuierliche Verbesserung sicherzustellen und besser nachvollziehen zu können.

Mitarbeiter: 2050Umsatz: 1,21 Mrd. Euro

Produktion:Kaltgewalzte Bandprodukte 418.600 t Warmgewalzte Bandprodukte 6.800 t Produktionsstandorte:Dahlerbrück, Dillenburg, Krefeld

Outokumpu Nirosta GmbHOberschlesienstraße 1647807 Krefeldwww.outokumpu.com

!

Page 77: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

77Mitgliederprofil: RheinEnergie

Mit Energie fürKöln und die RegionDie RheinEnergie ist ein in Köln und der rheinischen Region verankerter, bundesweit aktiver Energiedienstleister und -versorger, der neben Trinkwasser, Energie und Wärme zahlreiche Energiedienstleistungen und Contracting-Lösungen anbietet. Gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften und Kooperationspartnern ist sie verantwortlich für die Versorgung von rund 2,5 Millionen Menschen in privaten Haushalten, in Handel, Handwerk und Gewerbe.

Dank der Bündelung von Ressourcen und Kräften im regionalen und überregionalen Verbund kann sich die RheinEnergie im europäischen Wettbewerb gut behaupten. Dabei behalten die kommunalen Anteilseigner ihre Gestaltungsmöglichkeiten in der Hand.An Gewerbe- und Industriekunden liefert das Kölner Unternehmen bundesweit Energie und Energiedienstleistungen. Außerdem bietet es komplette Quartierskonzepte und Contracting-Lösungen an − von der Anlagenplanung bis zur Endkunden-Abrechnung. Umfassende Effizienzberatung gehört ebenso zum Portfolio der RheinEnergie.

Der Energiedienstleister investiert in den Ausbau Erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Biogas). Derzeit betreibt er 86 Windkraft-, 17 Photovoltaik- und zwei Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 170 MW. Zudem flankiert er die Energiewende mit hochmodernen konventionellen Kraftwerken, die in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sehr effektiv gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. RheinEnergie AG

Parkgürtel 24D-50823 Kölnwww.rheinenergie.com

!

Das Kölner Unternehmen betreibt mit 206 Ladepunkten an 122 überwiegend öffentlich zugänglichen Ladestatio-nen (TankE) eines der bundesweit dichtesten Ladenet-ze für E-Fahrzeuge. Zudem versorgt es Kölns erste rein elektrische Buslinie mit Strom und ist kürzlich auch in die Schnelllade-Technik für PKW eingestiegen.

Page 78: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

78 Mitgliederprofil: RWE

RWE Power AGTagebaue und Kraftwerke, Veredlungs- und Instandhal-tungsbetriebe, Forschungsanlagen und Ausbildungszen-tren: Hier arbeiten die rund 11.000 Beschäftigten der RWE Power AG. Das Unternehmen ist ein Kompetenz-zentrum für die konventionelle Stromerzeugung des RWE Konzerns in Deutschland. Es hat seinen Sitz in Essen und Köln.

Die RWE Power AG betreibt im Rheinland drei Braun-kohlentagebaue. Dort fördert das Unternehmen jährlich bis zu 90 Millionen Tonnen Braunkohle. Die Produktion dient überwiegend zur Stromerzeugung in den eigenen Kraftwerken. Sie wird aber auch zu festen Brennstoffen und Produkten für industrielle Spezialanwendungen veredelt. In den Tagebauen betreibt RWE Power eigene Ablagerungsbereiche vor allem für Gips aus der Rauch-gasentschwefelung und Kraftwerksasche. Diese Materi-alien werden somit gezielt zur Verfüllung bereits ausge-kohlter Tagebaubereiche genutzt.

Darüber hinaus sind die Beschäftigten von RWE Power für die Stromerzeugung auf Basis von Kernenergie und Wasserkraft verantwortlich. Damit trägt das Unterneh-men zu dem breiten Energiemix von RWE bei, der sich

aus Braunkohle, Steinkohle, Kernkraft, Gas und erneu-erbaren Energien zusammensetzt. Die Kraftwerke von RWE Power speisen eine Leistung von insgesamt mehr als 14 Gigawatt ins Netz ein. Mit seinen modernen Kraft-werken ist das Unternehmen ein flexibler und verlässli-cher Partner der erneuerbaren Energien.

RWE Power engagiert sich dafür, dass der Strom künf-tig noch klimafreundlicher erzeugt wird, dass er weiter sicher aus der Steckdose kommt und dass er erschwing-lich bleibt. Deshalb hat sie Milliarden in den Bau neu-er Kraftwerke und in die Forschung investiert. Das Ziel: noch höhere Wirkungsgrade, weniger CO2-Ausstoß, mehr Flexibilität in der Betriebsweise. Die Ingenieure und Techniker von RWE Power arbeiten dabei innovativ und partnerschaftlich mit Fachleuten aus Industrie und Wissenschaft zusammen.

Genauso stark fühlt sich RWE Power den Menschen in den Regionen, in denen sie tätig ist, verpflichtet. Deshalb pflegt das Unternehmen gute Nachbarschaft und steht im ständigen Dialog mit allen gesellschaftlichen Grup-pen. RWE Power nimmt ihre Mitverantwortung für die Regionen wahr – unter anderem mit rund 1000 Ausbil-dungsplätzen und der möglichst standortnahen Vergabe von Aufträgen an Dienstleister und Lieferanten.

RWE Power AG ZentraleHuyssenallee 245128 Essen

RWE Power AG ZentraleStüttgenweg 250935 Köln

www.rwe.com

!

Page 79: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

79Mitgliederprofil: Stratmann

Das Unternehmen StratmannStratmann steht für alles rund um Entsorgung und Recycling. Bei uns ist Ihr Abfall in guten Händen. Stratmann ist Ihr Full-Service-Anbieter im Bereich Entsorgung und Recycling. Der Schutz der Umwelt vor Schadstoffen und der sparsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben. Gemäß dem Motto „Wir leben Verantwortung“ stellt sich das Familienunternehmen mit rund 390 Mitarbeitern schon seit über fünf Jahrzehnten dieser großen Verantwortung.

Als klassischer Entsorgungsdienstleister ist die bürgernahe Entsorgung und Verwertung von Abfällen unser Kerngeschäft. Unseren Kunden aus Industrie und Gewerbe bieten wir integrierte Gesamtkonzepte. Kunden im privaten Bereich können hocheffiziente Lösungen bei Standardleistungen oder auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen erwarten. Stratmann bietet sämtliche Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette des Abfalls – sicher und zuverlässig. Über 1 Million Bürger in den Städten und Regionen vom Hochsauerland nach Ostwestfalen und Nordhessen sowie in der Region Dresden genießen damit maximale Entsorgungssicherheit. Neben den klassischen Entsorgungsdienstleistungen gehören auch die Akteneinlagerung und Aktenvernichtung zum Portfolio. Hier garantiert Stratmann für Geschäftspapiere nicht nur Diskretion, sondern maximale Sicherheit nach allen Datenschutzanforderungen.

Über 160 Fahrzeuge stehen im Bereich der kommunalen Entsorgung und in der Entsorgung für Gewerbe- und Privatkunden für den reibungslosen Einsatz zur Verfügung. Der Einsatz lohnt sich auch für die Umwelt.

Stratmann Städtereinigung GmbH & Co. KG Wiemecker Feld 7 D-59909 Bestwig www.stratmann.de

!

Unser Fuhrpark ist seit 2013 „klimaneutral“ unterwegs und trägt damit zum sauberen Klima bei. Hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sowie die moderne und innovative Ausrüstung der Fahrzeuge und Anlagen sind der Schlüssel für Zuverlässigkeit und perfekten Service rund um die Entsorgung.

Page 80: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

80 Mitgliederprofil: thyssenkrupp

Wir denken Stahl weiterDie ThyssenKrupp Steel Europe AG zählt zu den führeden Stahlproduzenten der Welt und liegt in Europa auf Rang 3. Das Unternehmen konzentriert sich auf das attraktive Marktsegment des hochwertigen Qualitätsflachstahls.

Die Palette der Flachprodukte umfasst Grobbleche, Warmband und Feinbleche mit einem breiten Spektrum von Güten. Erhebliche Anteile werden in oberflächenveredelter Ausführung erzeugt und geliefert. Mit großem Forschungsaufwand wird in enger Zusammenarbeit mit den Kunden die Entwicklung hin zum anwendungsorientierten Werkstoff- und Bauteilpartner vorangetrieben. Sie ist von hervorragenden Leistungen begleitet: Umfassender Oberflächenschutz der Stahlbleche und Gewichtsreduzierung im Fahrzeugbau durch den Einsatz neuer hoch- und höchstfester Stahlsorten sind richtungweisende Beispiele.

Investitionen in zukunftsweisende Technologien tragen dazu bei, die leistungsfähige Anlagenkonfiguration weiter zu verbessern, um damit die Position des Unternehmens im Spitzenfeld für die Zukunft zu festigen.

Stahl ist zu hundert Prozent recyclingfähig und damit ein Produkt mit Nachhaltigkeit. Durch Investitionen in modernste Technologien werden Produkte mit geringer Ressourcenbelastung hergestellt, und diese Produkte tragen dazu bei, die Umwelt zu schonen.

Alle Standorte wurden gemäß den Anforderungen der weltweit gültigen Umweltmanagmentnorm DIN ISO 14001:2004 zertifiziert. Bei den Prozessen trägt Thyssen Krupp Steel Europe AG dem Nachhaltigkeitsgedanken durch den sparsamen Einsatz aller Ressourcen Rechnung. Das Recycling der internen Reststoffe stellt einen weiteren Betrag zur Ressourcenschonung bei. Die Verwertungsquote liegt durch Entwicklung innovativer Verfahren bei annähernd 100 Prozent.

Die Anlagen zur Luftreinhaltung der ThyssenKrupp SteelEurope AG zählen zu den modernsten der Welt. Die Emissionen werden auf ein Minimum gesenkt. Durch den Einsatz eines hochspezialisierten Wasserwirtschaftssystems, kann das eingesetzte Wasser bis zu 25-mal wiederverwertet und damit zu 96 % im Kreislauf verbleiben.

Die ThyssenKrupp Steel Europe AG ist seit 2002 freiwilliges Mitglied beim AAV und unterstützt diesen finanziell bei Projekten der Erfassung, Bewertung und Sanierung von schädlichen Bodenveränderungen und Altlasten. Damit leistet das Unternehmen einen Beitrag, welcher über die bodenschutzrechtlichen Pflichten weit hinausreicht.

thyssenkrupp AGthyssenkrupp Allee 1 45143 Essen www.thyssenkrupp.com

!

Page 81: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

81Mitgliederprofil: Vallourec

Vallourec Deutsch-land auf einen BlickDas One World Trade Center in New York, die Arena auf Schalke und die Luxusliner von AidaCruises haben eins gemeinsam: In den Konstruktionen sind nahtlose Stahlrohre von Vallourec Deutschland verbaut. Die Produkte und Rohrlösungen sind weltweit gefragt und kommen in der Energieindustrie, im Maschinen- und Stahlbau sowie in der Petrochemie zum Einsatz. Vallourec Deutschland beschäftigt rund 3.800 Mitarbeiter und produziert auf vier Fertigungsstraßen: dreien in Düsseldorf und einer in Mülheim an der Ruhr.

Nahtlose Rohre entstehen bereits seit über einem Jahrhundert in Deutschland: Im Jahr 1899 begannen die Brüder Mannesmann mit der industriellen Herstellung in Düsseldorf.

1997 ging die Vallourec-Gruppe ein Joint Venture mit der Mannesmannröhren-Werke AG ein und es entstand Vallourec & Mannesmann Tubes, das 2005 hundertprozentige Tochter wurde. Seit dem 1. November2013 firmiert das deutsche Unternehmen als Vallourec Deutschland GmbH.

Effizienz im FokusIn allen deutschen Werken kommt zur Erwärmung auf Verarbeitungstemperatur Erdgas als Energiequelle zum Einsatz – der Brennstoff mit den niedrigsten CO2-Emissionen. Neueste Brennertechnik und eine optimierte Wärmeofengestaltung helfen, den Energieverbrauch weiter zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten. So arbeitet eine Fertigungsstraße in Düsseldorf seit 2011 beim Drehherdofen mit regenerativen Brennern: Durch die höhere Ofenleistung sinken der Energieverbrauch und damit auch die CO2- und Stickoxidemissionen um

www.vallourec.com!

rund 30 Prozent. Vallourec in Deutschland profitiert zudem davon, dass der Stahl zu 100 Prozent recyclingfähig ist. Materialverluste bei der Rohrproduktion lassen sich erneut verwenden für die Herstellung des Vormaterials.

Das Unternehmen hilft auch seinen Kunden beim Umweltschutz: Vallourec produziert beispielsweise gasdichte und streng zertifizierte VAM-Verbindungen. Die Rohrverbindungen verhindern, dass gefährliche Substanzen bei der Förderung von Öl und Gas in die Umwelt austreten. Hitzebeständige Kesselrohre helfen dabei, dass moderne Kraftwerke bei erhöhten Temperaturen Strom erzeugen. Das lässt sie wirtschaftlicher und damit schadstoffärmer produzieren.Investiert wird aber nicht nur in innovative Premium-Produkte, sondern auch in Verbesserungen in Sachen Umweltschutz. Anlagen mit wassergefährdenden Stof-fen sind mit Auffangwannen zum Schutz gegen Boden-verunreinigungen ausgestattet. Zur Wiederverwendung des Wassers, einschließlich des Regenwassers, werden geschlossene Betriebswasserkreisläufe betrieben. Insge-samt erreicht die Verwertung von Abfällen eine Quote von 99 Prozent. Alle Produktionsstandorte von Vallourec in Deutschland sind seit 2003 nach der Umweltmanage-mentnorm ISO 14001 zertifiziert.

Für 2015 strebt Vallourec Deutschland eine Zertifizie-rung seines Energiemanagementsystems nach der ISO 50001 an. Seit 2002 ist das Unternehmen freiwilliges Mitglied im AAV.

Page 82: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

82 Mitgliederprofil: Vinnolit

Weltmarktführer bei PVC-SpezialitätenVinnolit, ein Unternehmen der Westlake-Gruppe, ist - mit einer Kapazität von 780.000 Jahrestonnen - einer der führenden PVC-Rohstoffhersteller in Europa und der weltweite Marktführer bei PVC-Spezialitäten.

Das UnternehmenDie nationalen und internationalen Aktivitäten von Vinnolit werden aus Ismaning bei München gesteuert. Produktionsstandorte sind in Burghausen, Gendorf, Knapsack, Köln, Schkopau und Hillhouse (UK). Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.400 Mitarbeiter, davon etwa 400 an den nordrhein-westfälischen Standorten Knapsack und Köln. Dort werden pro Jahr bis zu 320.000 Tonnen PVC und 550.000 Tonnen Natronlauge (50%) produziert. Vinnolit erwirtschaftet einen Umsatz von rund 900 Mio. €.

Vinnolit GmbH & Co. KGCarl-Zeiss-Ring 25 85737 Ismaning www.vinnolit.com

!

ProdukteVinnolit produziert und vermarktet ein breit gefächer-tes PVC-Produktsortiment, das alle gängigen PVC-An-wendungen abdeckt, z.B. im Bausektor, in der Auto-mobilindustrie oder in der Medizintechnik. Ob PVC für Fußböden, Tapeten, Fensterprofile, Rohre, Hartfolien, technische Beschichtungen, Automobil-Innenausstat-tung, Kfz-Unterbodenschutz, Kabelummantelungen oder Infusionsbeutel, für alle Produktanforderungen verfügt Vinnolit über die geeigneten Lösungen.

Zugleich ist Vinnolit ein führender Hersteller und Lieferant für Zwischenprodukte wie Natronlauge, Vinylchlorid und Zinntetrachlorid, die für die Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie und in vielen anderen Branchen benötigt werden.

NachhaltigkeitEin verantwortliches und nachhaltiges Handeln ist im Unternehmensleitbild von Vinnolit fest verankert. Daher sind Sicherheit, Schutz der Gesundheit und der Umwelt vorrangige Ziele der Unternehmenspolitik.

Vinnolit beteiligt sich am Responsible-Care-Programm der chemischen Industrie zur kontinuierlichen Verbesserung von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und unterstützt VinylPlus, die freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Industrie zur nachhaltigen Entwicklung, als "Official Partner“ finanziell, ideell und durch aktive Mitarbeit.

Page 83: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

83

AAV-Geschäftsstelle

Ihre Ansprechpartner bei uns sind:

Dr. Ernst-Werner HoffmannBereichsleiter Technik und ständiger Vertreter des Geschäftsführers "Uns reizen besonders die komplexen Herausforderungen bei der Umsetzung von Altlas-tensanierungen und bei der Reaktivierung von Flächen. Unterschiedlichste Anforderun-gen und Interessen müssen dabei berücksichtigt werden. Dafür haben wir die richtigen Experten und Erfahrung."

Dietmar HinzbergLeiter des kaufmännischen Bereichs "Zu einer erfolgreichen Aufgabenerfüllung gehört insbesondere auch die effiziente Abwicklung der Projekte. Es ist daher von zentraler Bedeutung, Strukturen und Prozesse zu optimieren sowie Potenziale für Kosteneinsparungen kontinuierlich zu suchen und auszuschöpfen."

Dr. Roland ArnzGeschäftsführer "Dialog und Zusammenarbeit, das macht uns aus. Experten aus Wirtschaft und öffentli-cher Hand arbeiten im AAV eng zusammen und sind Teil unseres Erfolges."

Nikolaus SöntgerathBereichsleiter Recht und Personal "Die Moderation hat bei Projekten mit rechtlichen Schwierigkeiten eine besondere Be-deutung. Wir können dabei eine wichtige Rolle übernehmen und festgefahrene Konstel-lationen rechtlich sauber auflösen."

Sabine Schidlowski-Boos, M.A.Mitgliederinformation und Öffentlichkeitsarbeit "Die Öffentlichkeit ist ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Faktor bei allen unseren Projekten. Deshalb versuchen wir immer, alle Betroffenen rechtzeitig und umfassend über die bevorstehenden Schritte zu informieren."

Geschäftsstelle

In der Hattinger Geschäftsstelle arbeitet ein interdisziplinäres Team von derzeit 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Projekten im Maßnahmenplan und den vielfältigen anderen Verbandsaufgaben.

Page 84: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

84

So finden Sie zu unsMit dem PKW

Von Norden:Über die A43/Abfahrt Witten-Herbede.

Von Süden:Über die A43/Abfahrt Sprockhövel.

Mit öffentlichen VerkehrsmittelnS-BahnVom Hbf Essen (Intercity-Haltepunkt) mit der Linie S3 (Fahrzeit ca. 19 Min., fährt alle 20 Min.) bis Hattingen-Mitte. Überqueren Sie die Fußgängerbrücke, um zum Busbahnhof zu gelangen. Von dort weiter mit dem Bus (s. u.).

StraßenbahnVom Hbf Bochum (Intercity-Haltepunkt) mit der Straßen-bahnlinie 308 (Fahrzeit ca. 25 Min., fährt alle 10 Min.) bis Hattingen-Mitte. Überqueren Sie die Fußgängerbrücke, um zum Busbahnhof zu gelangen. Von dort weiter mit dem Bus (s. u.).

BusVom Busbahnhof Hattingen: mit den Buslinien CE31 (Fahrzeit 8 Min., fährt alle 20 Min.) oder SB37 (4 Min., fährt alle 60 Min.) bis Haltestelle Henrichshütte. Oder mit der Buslinie 558 (10 Min., fährt alle 60 Min.) bis Hal-testelle Stadtbauamt.

Fahrplan-Auskunft unter www.vrr.de

Den AAV finden Sie im Gebäude des TGH - Technologie- und Gründerzentrum Hattingen.

AAV – Verband für Flächenrecycling und AltlastensanierungWerksstraße 1545527 Hattingen

Telefon: 02324 5094-0Telefax: 02324 5094-10

E-Mail: [email protected]: www.aav-nrw.de

Anfahrtsskizze

Page 85: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

85

Page 86: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

86

Impressum und Bildnachweise

Die Autorinnen und Autoren der Beiträge:

Der Beitrag „Der Altlastenrisikofonds des AAV als Instrument zur Stärkung des Flächenrecyclings“ erschien in der Ausgabe 1/2017 des Fachmagazins altlasten spektrum. Seine Autoren sind: Nikolaus Söntgerath, Dr. Wolf Dieter Sondermann, Prof. Dr. Wilhelm König, Dr. Ernst-Werner Hoffmann, Dr. Roland Arnz

Dr. Beatrix Haglauer-RuppelSeite 39 ff.

Dr. Uwe HoffmannSeite 32 ff.

Dr. Andrea HolzapfelSeite 16 ff., Seite 24 ff.

Christiane MaxinSeite 26 ff., Seite 28 ff.

Dr. Christiane PrangeSeite 37 ff.

Sabine Schidlowski-Boos (V.i.S.d.P.)Seite 56 ff.

Nikolaus SöntgerathSeite 6 ff.

Dr. Roland ArnzSeite 5

Page 87: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

87

Impressum und Bildnachweise

Geschäftsführer: Dr. Roland Arnz

Anschrift:AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung

Postanschrift:Postfach 80 01 4745501 Hattingen

Hausanschrift:Werksstraße 1545527 Hattingen

Telefon: 02324 5094-0Telefax: 02324 5094-10

E-Mail: [email protected]: www.aav-nrw.de

Auflage: 3.000

Gestaltung: Tobias Bialdyga, Omnico GmbH, Essen

Druck: Eugen Huth GmbH, Wuppertal

Druck auf Cyclus Print (100 % Recycling)

Stand: April 2017

Bildnachweis

Seite 3, 4, 31, 43, 59-60: privatSeite 63-84: die jeweiligen Unternehmen/InstitutionenSeite 82: Foto oben Benecke

Alle Übrigen: AAV

Page 88: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,
Page 89: 2016 - aav-nrw.de · Der Verband und seine Mitglieder. Aufbau und Organisation Vorstand und Gremien. ... sinnvollen Wirtschaftskreislauf gebracht werden. So ... begrüßten die Teilnehmer,

Jahresbericht 2016