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IOGT-Rundschau 2/2017 | Seite 1 IOGT Schweiz | Schaffhauserstr. 432 | 8050 Zürich Tel. 044 300 30 45 | [email protected] | www.iogt.ch Redaktion: Alex + Flo Klee | Sierenzerstr. 72 | 4055 Basel [email protected] Die Verspre- chen wurden gehalten Im Februar/März 2017 besuchte eine zweiköpfige Delegation des Landesvorstandes von IOGT Schweiz, bestehend aus Landes- präsidentin Priska Hauser- Scherer und Vorstandsmitglied Andrea «Fajky» Solari, die ver- schiedenen Projekte von IOGT- JES im westafrikanischen Gui- nea-Bissau. Der Karneval war nur einer von vielen Höhepunk- ten einer bunten Reise. Seit November 2016 werden die Kinder in der neuen Schule in Safim Bilma unterrichtet. Wir trafen die Lehrer, die Schul- kommission und Elternvertreter im Klassenzimmer und freuten uns über den Erfolg. Der Schulbau ist ein Wunder Allerdings rügten wir die Eltern auch, weil immer die gleichen Männer arbeiteten und die Frau- en ihnen kein Essen kochten. Unsere Enttäuschung wandelte sich in Erstaunen. Eine Mutter erklärte, die Frauen hätten nicht mitgemacht, weil sie nicht daran glaubten, dass wirklich eine Schule gebaut würde. Ein Vater ergänzte, es seien schon oft Leu- te gekommen, die versprochen hätten, mit ihnen eine Schule aufzubauen. Einmal hätten schon Mauern gestanden, aber jedes Mal seien die Versprechen gebrochen worden und ihre Arbeit umsonst gewesen. Deshalb sei diese Schule für sie nun ein Wunder, an das sie nicht mehr geglaubt hatten. Sie könnten es uns nicht vergelten – das müsse Gott tun –, aber sie kleideten uns in Ehren- tücher, die Glück und Wohlergehen bringen sollen. Das Kindergartengebäude, zwei Schulzimmer, das Fussballfeld und der Brunnen sind fertig. Im Bau sind 2/2017 IOGT- Rundschau Covergirls einmal anders: Priska Hauser-Scherer und Andrea «Fajky» Solari in Safim, feierlich eingekleidet als Dank für den Bau der neuen Schule.

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Redaktion: Alex + Flo Klee | Sierenzerstr. 72 | 4055 Basel [email protected]

Die Verspre-chen wurden gehalten

Im Februar/März 2017 besuchte eine zweiköpfige Delegation des Landesvorstandes von IOGT Schweiz, bestehend aus Landes-präsidentin Priska Hauser-Scherer und Vorstandsmitglied Andrea «Fajky» Solari, die ver-schiedenen Projekte von IOGT-JES im westafrikanischen Gui-nea-Bissau. Der Karneval war nur einer von vielen Höhepunk-ten einer bunten Reise. Seit November 2016 werden die Kinder in der neuen Schule in Safim Bilma unterrichtet. Wir trafen die Lehrer, die Schul-kommission und Elternvertreter im Klassenzimmer und freuten uns über den Erfolg. Der Schulbau ist ein Wunder Allerdings rügten wir die Eltern auch, weil immer die gleichen Männer arbeiteten und die Frau-en ihnen kein Essen kochten. Unsere Enttäuschung wandelte sich in Erstaunen. Eine Mutter erklärte, die Frauen hätten nicht mitgemacht, weil sie nicht daran glaubten, dass wirklich eine Schule gebaut würde. Ein Vater ergänzte, es seien schon oft Leu-te gekommen, die versprochen hätten, mit ihnen eine Schule aufzubauen. Einmal hätten schon Mauern gestanden, aber jedes Mal seien die Versprechen gebrochen worden und ihre Arbeit umsonst gewesen. Deshalb sei diese Schule für sie nun ein Wunder, an das sie nicht mehr geglaubt hatten. Sie könnten es uns nicht vergelten –

das müsse Gott tun –, aber sie kleideten uns in Ehren-tücher, die Glück und Wohlergehen bringen sollen. Das Kindergartengebäude, zwei Schulzimmer, das Fussballfeld und der Brunnen sind fertig. Im Bau sind

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Covergirls einmal anders: Priska Hauser-Scherer und Andrea «Fajky» Solari in Safim, feierlich eingekleidet als Dank für den Bau der neuen Schule.

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ein Lehrerzimmer und die Toiletten. Damit das Dorf lernt, wie eine Schule organisiert sein sollte, haben wir vereinbart, dass Schulleiter Quintino seine Berich-te an Anuar Djedjo, unseren Projektleiter, weiterlei-tet. Der Schulpräsident hat versprochen, persönlich bei den Familien vorbeizugehen, die das Schulgeld nicht bezahlen. Unsere Absicht ist, dass die Dorfbe-wohner lernen, wie sie zur Schule Sorge tragen kön-nen. Es freut uns ganz besonders, dass die Lehrer in Safim abstinent leben, was auch in Guinea-Bissau die Aus-nahme ist. Neues Material für die Werkstatt in Bafatà Mit Werkzeug eines Schweizer Schreiners fuhren wir nach Bafatà. Sechs junge Männer lernen während vier Jahren jeweils am Vor- oder Nachmittag in der Werk-statt und gehen den anderen Halbtag zur Schule. Ein Lehrling zeigt uns den kaputten Hobel, den sie nun

ersetzen können. Die Metall-Feilen, Stechbeitel, Schab- und Holzhobel wogen 8 kg, sind aber in der Werkstatt Gold wert. Leider konnten wir eine ge-spendete Säge nicht mitnehmen, da sie nicht ins Fluggepäck passte. Politische Forderungen am Karneval Wir waren sehr gespannt, wie der Karneval in Bissau gefeiert wird. Fajky erhielt einen Presseausweis und durfte deshalb die Gruppen aus den verschiedenen Teilen des Landes fotografieren. Traditionell führt die Königin einer Region die jeweilige Gruppe an. Ein Bewacher zielt mit einem Speer auf sie – zu ihrem Schutz und gleichzeitig auch, um sie und ihre magi-schen Kräfte unter Kontrolle zu halten. Die Tänzer und Tänzerinnen sind unterschiedlich kos-tümiert, wobei oft kleine Spiegel irgendwo festge-macht sind, die gegen böse Geister wirken. Die Köni-gin tritt mit dem Mikrofon vor die Regierungsvertreter

Farbenfrohes Erlebnis Karneval: Auf der Umzugsstrecke in Bissau treten die einzelnen Regionen des Landes an, jeweils ange-führt von der jungen «Königin» (links), gefolgt von einem Bewacher, der sowohl ihrem Schutz dient als auch ihre magischen Kräfte unter Kontrolle halten soll. Die Tänzerinnen und Tänzer sind bunt gekleidet und tragen grosse Masken (rechts).

Eindrücke von den IOGT-Projekten: Elternversammlung (links) in der neuen Schule von Safim (Mitte: der Kindergarten und das Klassenzimmer). Die Lehrer leben alkoholfrei, was auch in Guinea-Bissau keine Selbstverständlichkeit ist (unten links). Die Schülerinnen freuen sich sehr, dass sie jetzt im Unterricht an richtigen Bänken sitzen können (unten Mitte). – Ein Schrei-nerlehrling in der Werkstatt von Bafatà zeigt die defekten Hobel ( oben rechts), bevor Priska Hauser-Scherer Anuar Djedjo

und dem Schreiner neue Werkzeuge überreicht (unten rechts).

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und hält eine kleine ernsthafte Ansprache, in der sie sagt, was ihr Land braucht. Ganz verwundert waren wir, als wir hörten, dass diese jungen Frauen in Würde und mit Selbstbe-wusstsein forderten, dass ihr Land Frieden, Schulen und Nahrung brau-che und bestimmt keine grossen teu-ren Autos für Minister. Zwischen Schmutzigem Donnerstag und Aschermittwoch wird die Haupt-strasse in Bissau über zehn Kilometer hinweg von 15 bis 21 Uhr für Autos gesperrt. Tausende von Menschen flanieren in dieser Zeit, treffen sich, essen und trinken etwas Kleines und geniessen die Musik, die auf den Plät-zen gespielt wird. Kirche unterstützt Jugendarbeit Um noch mehr in die Kultur einzu-tauchen, begleiteten wir Anuar am

Sonntag in die Kirche. Als Besucherinnen wurden wir herzlich begrüsst und erhielten einen kongolesischen

Pfarrer an unsere Seite, der uns alles auf Französisch übersetzte. Nun wissen wir, dass le péché «die Sün-de» heisst! Neben mitreissender Musik erlebten wir, wie der Pfarrer den Gläubigen über 1½ Stunden lang ins Gewissen redete. Die christ-lichen Kirchen erfüllen wichtige so-ziale Aufgaben und unterstützen Jugendlager. In einem Land, in dem die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen kaum wahrgenommen werden, fühlt sich unser Projektlei-ter mit seinem IOGT-Engagement verstanden und unterstützt in der Kirche. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern und versichern euch, dass die Hilfe wirklich ankommt in Afrika.

Fajky und Priska

Alkohol in Jugendzentren BS: Abstimmung naht In wenigen Tagen, am 21. Mai 2017, findet in Basel-Stadt die kantonale Volksabstimmung über die Ände-rung des Gastgewerbegesetzes statt. Gegen die damit beabsichtigte völlige Aufhebung des Alkoholverkaufs-verbots in Jugendzentren hat ein Komitee für Suchtprä-vention das Referendum ergriffen. Im seit den Osterferien laufenden Abstimmungskampf

haben sich insbesondere IOGT-Mitglieder aus der Regi-on Basel stark engagiert. Heinrich Polt hat die ganzen Finanzen unter sich (insgesamt haben verschiedene Ver-eine, Verbände und Einzelpersonen rund CHF 50‘000 zur Kampagne beigetragen). Andrea Solari erteilte die Aufträge zur Gestaltung und Aushang der Plakate, zum Versand der Flyer an sämtliche Haushalte im Kanton sowie zur Aufschaltung von Werbebannern in verschie-denen Onlinemedien. Flo Klee erstellte eine Facebook-Seite, Stina Klee verteilte Flyer und verfasste einen Le-serbrief, und Samson Rentsch (ex-Juvente-Präsident und zurzeit Zivildienstleistender in einem Jugendzentrum) gab der «Basler Zeitung» ein Interview. Als Präsident des beim Referendum federführenden Vereins für Suchtprä-vention (VfS) verfasste Alex Klee den Text der Flugblät-ter, organisierte die Medienkonferenz, schrieb Commu-niqués, vertrat die «Nein»-Argumente bei verschiedenen Anlässen (z.B. bei der Delegiertenversammlung der SP Basel-Stadt oder an einer Podiumsdiskussion des Jungen Rats Basel) und bei einem Streitgespräch im Regional-journal von Radio SRF1 bzw. bei Interviews mit dem «Echo der Zeit», Radio Basilisk, TeleBasel, barfi.ch und anderen Medien. Obschon das Referendum im Polit-Establishment wenig Support geniesst – Nein-Parolen beschlossen nur die CVP und die EVP, immerhin Stimmfreigabe gab’s von SVP und BDP –, waren die Reaktionen der bei Strassen-aktionen angesprochenen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger durchaus ermutigend. «Egal, ob wir ge-winnen oder nicht: Wir haben den Umgang mit Alkohol zum vieldiskutierten Thema gemacht und den Jugendar-beitern das öffentliche Versprechen abgerungen, dass sie im Jugi-Tagesbetrieb nie Alkohol anbieten werden», blickt Alex Klee der Abstimmung gelassen entgegen.

Medienkonferenz des Komitees für Suchtprävention am 2. Mai 2017 im Jugendtreff Landhof. BDP-Vizepräsident Phi-lipp Schopfer, EVP-Grossrätin Annemarie Pfeifer, VfS-Prä-sident Alex Klee, CVP-Grossrat Christian Griss und Luzia Zuber, Präsidentin Jugendtreff E9 (v.l.n.r.).

SP-Grossrat Thomas Gander (pro) und Alex Klee (contra) vor dem Streitgespräch im Regionaljournal Basel von Ra-dio SRF1.

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Mitgliederversammlung von IOGT Basel In seinem Jahresbericht 2016 blickte Präsident Heinrich Polt (Witterswil, Gruppe Basilisk) an der Versammlung vom 8. April 2017 nochmals auf das vergangene Ver-einsjahr zurück. Als besonders erfreulich hob er Bruno Jaghers Entschluss, weiterhin als Leiter Nachsorge zu amten, hervor, und zudem verwies er auf das im De-zember von IOGT mit anderen Verbänden ergriffene Referendum gegen die Freigabe des Alkoholverkaufs in Jugendzentren. Die Ergreifung des Referendums unterstützte IOGT Basel mit – natürlich nicht budgetierten – CHF 5‘000, was die Jahresrechnung merklich belastete (sie schloss mit einem Defizit von CHF 13‘100), von den Mitgliedern aber nachträglich bewilligt wurde: Die Rechnung wurde auf Antrag der Revisoren genehmigt und der Vorstand ent-lastet. Nach über zwanzig-jähriger Vorstand-stätigkeit stellte sich Rolf Melcher (Dor-nach, JaLLaKKa) nicht mehr zur Wie-derwahl und wurde mit Süssigkeiten und herzlichem Dank für sein grosses Enga-gement verdankt. Für ihn rückt neu Bruno Jagher (Basel, Bergquell) als Beisit-zer in den Vorstand nach. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden wiederge-wählt: Kassier Paul Klee (Basel, Berg-quell), Sekretär Alex Klee (Basel, JaLLaK-Ka), Beisitzerin und

Immobilienverantwortliche Annette Rentsch (Allschwil, JaLLaKKa) sowie Beisitzerin Angelika Stich (Dornach, JaLLaKKa). Die Revisionsstelle setzt sich aus Fridolin Fi-scher (Basel, Bergquell, bisher), Andrea Solari (Ettingen, JaLLaKKa, bisher) und Rolf Melcher (neu) zusammen. Unter dem Traktandum «Ehrungen» gedachten die An-wesenden des im Juli 2016 nach schwerer Krankheit verstorbenen Bergquell-Mitgliedes Ruth Kron und konn-ten dreifach Glückwünsche für langjährige IOGT-Mitgliedschaft aussprechen: Geehrt wurden für 65 Jahre Albert Weisshaupt (Hölstein, Basilisk) und für 50 Jahre Helen Klee (Basel, Bergquell) und Ruedi Klee (Oberh-ofen/Thunersee, Bergquell). Als Ressortleiterin Immobilien berichtete dann Annette Rentsch, dass die Sprayereien an der Fassade des Ver-einslokals nächstens entfernt würden.

Danach wurden das Tätigkeitsprogramm und das Budget 2017 einstimmig beschlos-sen, letzteres mit ei-nem Fehlbetrag von CHF 15‘300, wovon CHF 10‘000 auf einen Kampagnenbeitrag für ein Nein zum freien Alkoholverkauf in Jugendzentren entfal-len. Im Namen von Lan-despräsidentin Priska Hauser-Scherer über-brachte Alex Klee die Grüsse des Landes-vorstandes von IOGT Schweiz und lud zur Jahrestagung vom 17. Juni 2017 in Olten ein.

Viel Neuschnee am Pizol 34 Personen – Mitglieder und Freunde von Juvente und der IOGT-Gruppe JaLLaKKa aus den Kantonen BL, BS, SO und ZG, aber auch IOGT-Mitglieder aus Deutschland und Belgien – verbrachten eine gemeinsame Winter-sportwoche im sanktgallischen Skigebiet Pizol. Die Un-terkunft namens «Schneehus» erwies sich dank der Lage direkt an der Piste bei der Bergstation der Luftseilbahn Wangs-Furt als ideal für ein solches Lager und seine Teilnehmer/innen im Alter von 3 bis 53 Jahren.

Ski, Snowboard, Iglubau, Kegelturnier Während die Kleinsten in der Skischule erste Versuche auf den Skiern unternahmen, konnten die Jugendlichen und Erwachsenen das freie Ski- und Snowboardfahren

auf den vielseitigen Pisten geniessen. Trotz teils sehr milder Temperaturen war die Schneebeschaffenheit im oberen Teil des Gebiets sehr gut, und dank mitunter ergiebiger Schneefälle gab es auch nirgendwo apere Stel-len. Auch andere Aktivitäten wie Winterwanderungen, Schlittenfahren, Iglubauen oder Kegeln in einem be-nachbarten Hotel trugen zur Abwechslung bei. Die Kin-der luden abends zum Umtrunk in der eigens erbauten

Albert Weisshaupt (l.) und Helen Klee (r.) wurden für 65- bzw. 50-jä-hrige IOGT-Mitgliedschaft geehrt. Sie posieren fürs Foto mit dem neu zum Vorstandsmitglied gewählten Bruno Jagher und einem druckfri-schen Plakat der Nein-Kampagne zum freien Alkoholausschank in Bas-ler Jugendzentren (siehe Seite 3).

JaLLaKKa-Mitglieder aus Basel, Brüssel und Menzin-gen: Alex Klee, Kadri Vanem, Matthias Mey-er (v.l.n.r.)

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Schneebar ein, und jede Menge Gesellschaftsspiele sorg-ten für Unterhaltung. Gekocht wurde reihum in Gruppen, so dass jede/r an einem Tag Kochdienst hatte – so entstand manch wohl-schmeckende Mahlzeit. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren sich am En-de der Woche einig, dass es eine tolle Lagerwoche mit

guter Gruppenatmosphäre gewesen sei; die Teilnahme am nächstjährigen Lager steht für viele bereits fest.

Auch nächstes Jahr wieder Das Wintersportlager 2018 findet vom 10.-17. Februar im Skihaus Kärpf in glarnerischen Elm statt.

Übernachtungs-Rückgang im Ferienhaus Am 14. Mai 2017 fand die 29. Generalversammlung des Ferienhausvereins IOGT Les Prés-d’Orvin statt. Dabei war festzustellen, dass das schöne Berghaus im Berner Jura noch immer sehr gut unterhalten und gepflegt ist, dass aber die Aufenthaltsdauer der Besucher/innen im Schnitt massiv abgenommen hat. Am Ende eines Arbeitswochenen-des, in dessen Verlauf unter ande-rem die Terrasse mit dem Hoch-druckreiniger behandelt und die blechernen Gartentische abge-spachtelt, geschliffen, grundiert und neu bemalt worden waren, und im Anschluss an ein wie immer köstli-ches Mittagessen aus der Küche von Hausverwalterin Marie Kron folgte an diesem regnerischen Mai-Sonntag die Sitzung mit dem statu-tarischen Geschäften.

Im Jahresbericht hielt Präsident Werner Kron fest, dass nach einer längeren Reihe guter Jahre die Übernachtungszahlen 2016 erstmals markant zurückgegangen seien. Das liege daran, dass stelle der früher oft ein- oder zweiwöchigen Lager eher ein- bis dreitägige Kurzsauf-enthalte gebucht werden. Das macht die Vermietung schwieriger: Ist einmal ein Zweitageaufenthalt mitten in der Woche zugesagt, müssen spätere Anfragen für ein

ganzwöchiges Lager abgewiesen werden. Eine wichtige Rolle im Jahr 2016 spielte die grosse, über 120-jährige Buche neben dem Haus. Weil sie, wie viele Buchen im Jura, an Pilzbe-fall erkrankt war und im Falle eines Sturms eine ernsthafte Gefahr für Menschen und das Haus geworden wäre, musste sie im März gefällt werden. Diese Aktion hat einerseits zwar rund CHF 3‘500 gekostet, an-dererseits auch ca. 20 Ster Brenn-holz ergeben. Um den riesigen Baum ganz zu verarbeiten, waren weitere Arbeitseinsätze in Mai, im Juli und im Oktober nötig – erst-mals kam dabei die neu angeschaff-te Spaltmaschine zum Einsatz. Zu den weiteren Arbeiten, die im Jah-resverlauf ausgeführt wurden, ge-hörte das Entfernen von Kritzeleien in den Schlafräumen, die gründliche Bodenreinigung im Aufenthalts-raum, ein Kaminfeger-Einsatz, die Auswechslung der Stromzähler und die Behandlung von Schimmel durch einen Maler mit einem Spezi-almittel. Kassier Heinrich Polt präsentierte eine ausgeglichene Rechnung mit Ausgaben und Einnahmen in der Höhe von je rund CHF 22‘000. Dank der neuen Geschirrwaschma-schine wären die Abwassergebüh-ren um fast CHF 1‘000 gesunken. Wie von den ferienhalber abwesen-den Revisoren, Elisabeth und Peter Werfeli, beantragt, wurde die Rechnung gutgeheissen und dem Vorstand Décharge erteilt. Ins Budget 2017 wurden zusätzliche CHF 4‘000 für zwei Projekte aufge-nommen: Geplant sind der Bau ei-nes neuen Grills sowie ein frischer

Mergelbelag rund um die Tischten-nis-Platte.

Szenen aus Prés-d’Orvin 2016/2017: Draussen werden die Matrazen aus-gelüftet, drinnen brät Silas Melcher (4) das Hackfleisch an. Fotos W.Kron

Der Vizepräsident von IOGT Schweiz, Urs Kuhn, überbrachte die Grüsse des Landesvorstandes und dankte dem Ferienhaus-Team herz-lich für ihr Engagement. Er verhehl-te dabei nicht seine Sorge über die Zukunft in Anbetracht des Alters der Verantwortlichen. Darauf rea-gierte Präsident Werner Kron mit der Ankündigung, der Vorstand werde 2017 intensive Diskussionen über die Zukunft des Ferienhauses führen und klären, unter welchen Umständen eine Weiterführung auch mittel- und langfristig möglich wäre bzw. welche Alternativen es allenfalls gäbe.

Entwicklung der Übernachtungs-zahlen von 2001 bis 2016: Erst-mals seit 14 Jahren sank der Wert wieder deutlich: 1‘059 Übernach-tungen waren 2016 zu verzeich-nen, nach meist über 1‘500 seit der Expo.02.

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Meldungen Wechsel im Kopfhoch-Team Seit dem 21. Dezember 2016 be-antwortete Aline Hug aus Baar die Fragen auf der Beratungs-Website kopfhoch.ch. Im März 2017 bekam die 27-Jährige jedoch von der Psy-chiatrischen Klinik Luzern, wo sie schon ihr klinisches Praktikum ab-solviert hatte, ein 100-%-Job-Angebot per 1. Juni 2017 und muss deshalb leider die Tätigkeit als Bera-terin bereits wieder abgeben. Die ehemalige Beraterin Maria Ra-quel Joris (36, Bild) aus Zürich hat sich zeitgleich gemeldet und angefragt, ob Unterstützung bei kopfhoch.ch benö-tigt würde – ein perfekter Zufall: Sie kann nahtlos ansetzen, braucht kei-ne Einarbeitung, und eine aufwän-dige Suche entfällt. JaLLaKKa: Weiter so Die jüngste der drei Basler IOGT-Gruppen hielt ihre Mitgliederver-sammlung am 10. Mai 2017 in Dornach SO ab; vier auswärtige Mitglieder waren per Skype aus Hamburg bzw. Brüssel zugeschaltet. Der Vorstand (Präsidentin Angelika Stich, Kassierin Andrea Solari, Sek-retär Alex Klee) wurden wiederge-wählt. Nebst den 14-täglichen Gruppenabende wurden auch eini-ge Ausflüge geplant, so nach Zürich, ins Freilichtmuseum Ballenberg bei Brienz und in den Europapark in Rust D.

ACTIVE vor Auflösung? In einer heiklen Situation befindet sich ACTIVE, der Dachverband der IOGT-Kinder- und Jugendorganisa-tionen in Europa. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach ihrer Wahl ist die Präsidentin, Hilde Thoresen aus Norwegen, von ihrem Amt zu-rückgetreten. Sie erhält ein Stipen-dium, das an Bedingungen geknüpft ist; eine davon ist, dass Engagement wie das ACTIVE-Präsidium nicht möglich sind. Nun wird der Vize-präsident, der Litauer Kristaps An-tonišķis, die Leitung des Verbandes übernehmen.

Der Vorgang weckt Erinnerungen an die Periode 2014-2016, als ebenfalls wenige Monate nach der Wahl bereits die damalige Präsiden-tin zurücktrat. Zeitgleich teilte der Vorstand je-doch auch mit, dass ACTIVE sich in einer derart schwierigen finanziellen Situation befinde, dass der Verband seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könne und verschul-det sei. Zudem habe der Vorstand den Eindruck, dass die Mitglieder immer weniger Interesse zeigten, sich für das internationale Netzwerk zu organisieren. Es sei kaum mehr möglich, Vorstandsmitglieder oder Projektverantwortliche zu finden, und zu den Veranstaltungen kämen immer weniger Teilnehmende, heisst es in einem Schreiben vom März 2017. Deshalb schlägt der Vorstand vor, ACTIVE als eigenen Verband aufzu-lösen; stattdessen sollten alle Mit-gliederorganisationen weiterhin IOGT International angehören und sich dort für Kinder- und Jugend-Anliegen einsetzen. Endgültig ent-schieden werden soll an einem aus-serordentlichen Kongress im Rah-men des diesjährigen ACTIVE-Sommercamps Ende Juli in Estland.

Ist die Geschichte von ACTIVE (1990 in Kopenhagen als EGTYF, Europäi-scher Guttempler-Jugendverband, gegründet) demnächst zu Ende?

Es ist zu erwarten, dass nicht alle Mitgliederorganisationen diesem Vorschlag vorbehaltlos zustimmen werden. So hat etwa die Mitglie-derversammlung von Juvente Deutschland an Ostern in Lübeck beschlossen, sich für die Erhaltung von ACTIVE einzusetzen und zu diesem Zweck eine «ACTIVE-Rettungs-Delegierte» gewählt.

Mittsommerfest als Picknick für alle – mit den «Germein Sisters» Erstmals seit vielen Jahren fand auf dem Jugendland in Allschwil kein Erstmaifest statt. Stattdessen be-schloss die KiM-Mitgliederver-sammlung (s. Seite 7), am Samstag-Nachmittag, 24. Juni 2017, ein Mittsommerfest durchzuführen. Dieses ist als Familien-Picknick kon-zipiert: Die Besucher/innen können selber ihre Verpflegung mitbringen; die Feuerstellen stehen zur Verfü-gung. Dazu ist ein gemeinsames Programm mit vielen Spielen, mit Musik und Gelegenheit zum Aus-tausch und Kennenlernen vorgese-hen. Herzlich eingeladen sind ne-ben Menschen aus Allschwil und der Umgebung natürlich auch IOGT-Freunde aus Nah und Fern, eine Anmeldung ist nicht erforder-lich.

Am Mittsommer-Picknick vom 24. Juni kommt die neu erstellte Feuer-stelle auf der vorderen Jugendland-Wiese zum Einsatz, die Mitarbeiten-de des Life-Science-Konzerns Novar-tis am traditionellen «Tag der Part-nerschaft» am 11. Mai errichtet ha-ben. www.facebook.com/Jugendland.Allschwil

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KiM: Nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum

An der diesjährigen Mitgliederversammlung von KiM – Kinder im Mittelpunkt wurde nicht nur aufs Jubiläum «100 Jahre Jugendland» zurückgeblickt, sondern auch eine junge Dänin willkommen geheissen und über eine engere Zu-sammenarbeit mit einem Basler Jugendtreffpunkt nachgedacht. Unter allen Anwesenden begrüsste KiM-Präsident Heinrich Polt (Wit-terswil) am 8. April 2017 im Basler IOGT-Treffpunkt Metzerstrasse 16 ganz besonders Karoline Blok Ja-kobsen (Bild). Die 20-Jährige aus dem süddänischen Gårslev, erst fünf Tage zuvor in der Schweiz ange-kommen, wird die nächsten elf Monate als Praktikantin im Rahmen eines Austauschprojekts auf dem KiM-Treffpunkt Jugendland in All-schwil arbeiten.

Rückblick auf Feiern In seinem Jahresbericht blickte Heinrich Polt nochmals zurück auf die Festivitäten aus Anlass des Jubi-läums «100 Jahre Jugendland», na-mentlich den Festakt vom 21. Mai, die Fotoausstellung und das Som-merfest vom 10. September. Er dankte allen Beteiligten nochmals herzlich für ihr grosses Engagement bei der Vorbereitung dieser Anlässe. Er verwies aber auch auf die aufge-tretenen Probleme: Auf dem Ju-gendland ist die Abwasserleitung defekt und bedarf der Sanierung, und auf dem Freizeitgelände Stutz ist die Sanierung des Hauses nicht so weit vorangekommen wie ge-wünscht. Im Jahresbericht des Jugendlands zog Teamleiterin Annette Rentsch (Allschwil) eine positive Bilanz: 250 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren besuchten den Treff-punkt insgesamt 2‘130 Mal. Zu den Aktivitäten 2016 gehörten das Pfingstlager (Zeitreise) und das Sommerlager (Film), und der von Kiwanis gespendete Rundlauf konn-te eingeweiht werden. Weitere Stichworte waren: Fasnachtswerk-statt, Ferienpass-Programm, Grusel-fest, Erzählnacht, Knusperhäuschen etc. Zudem wurde das Jugendland für Kindergeburtstage und Klassen-feste sowie für Lehrerkonferenzen der Arabischen Schule Basel genutzt und ist auch Standort einer Spiel-gruppe und eines Eltern-Kind-Musikkurses.

Karoline Blok Jakobsen (oben) ist die dänische Praktikantin auf dem Ju-gendland. – Vizepräsident Rolf Mel-cher (unten) ist nach 16 Jahren aus dem KiM-Vorstand zurückgetreten. ak

Massive Defizite Dann erläuterte Kassier Paul Klee (Basel) die Rechnungen: Aus der Betriebsrechnung des Jugendlandes musste ein Defizit von CHF 178‘400 in die Vereinsrechnung übertragen werden, die unter dem Strich mit einem Aufwandüber-schuss von CHF 34‘200 abschloss, und auch die Betriebsrechnung

Stutz resultierte in einem Minus von CHF 4‘600.

Ex-«Jugeli-Kind» wird neu Vize Mit Worten des Dankes gab der Präsident bekannt, dass nach 16 Jahren Vorstandstätigkeit Vizepräsi-dent Rolf Melcher (Dornach) demis-sioniert habe. An seiner Stelle wur-de neu Andrea Solari (Ettingen), früher selbst ein «Jugeli-Kind», zur KiM-Vizepräsidentin gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder wur-den allesamt mit Applaus bestätigt: Nebst Präsident Heinrich Polt und Kassier Paul Klee auch Sekretär Flo-rian Klee (Dornach) sowie die Vor-standsmitglieder Chris Melcher (Dornach), Stina Klee (Basel) und Erwin Bezler (Basel). Die beiden Letztgenannten bilden zusammen mit Alex Klee (Basel) das OK für den Jubiläumsanlass «100 Jahre Stutz», mit dem am 26. August 2017 auf dem Freizeitgelände in Therwil des Erteilens der Baubewil-ligung für das Freizeithaus an den Sozialistischen Abstinenten-Bund Basel im Sommer 1917 gedacht werden soll. Das Jahresprogramm 2017 enthält die üblichen Anlässe, darunter ein dem Thema «Schlaraffenland» ge-widmetes Pfingstlager und, nach einigen Jahren Unterbruch, wieder ein Mittsommerfest am 24. Juni. Zusammenarbeit mit «Spilruum» Weiter beschloss die Versammlung, dass KiM Kollektivmitglied beim «Verein Spilruum Basel» werden solle. Dieser aus der Basler Blau-kreuzjugend entstandene Verein ist Träger des staatlich subventionier-ten Basler Kinder- und Jugendtreff-punkts Spilruum. Angestrebt wird angesichts der inhaltlichen Nähe der beiden Institutionen eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Jugendland und dem Spilruum, wo-von man sich Synergien, aber auch befruchtende Inputs verspricht.

Unterstützung für Nein-Komitee Alex Klee berichtete aus dem Nein-Komitee der baselstädtischen Refe-

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rendumsabstimmung vom 21. Mai 2017 über den Alkoholverkauf in Jugendzentren, präsentierte erst-mals die druckfrischen Plakate und dankte KiM herzlich für die soeben beschlossene finanzielle Unterstüt-

zung der Kampagne in der Höhe von CHF 5‘000. Zuletzt informierte Vorstandsmit-glied Stina Klee über die Überle-gungen von IOGT International zu einer allfälligen Namensänderung (s. Seite 8) und über die Auflösungsab-

sichten des europäischen Dachver-bands ACTIVE, dem KiM angehört. Nach einer guten Stunde ging die Versammlung zu Ende bzw. in ein gemeinsames Suppe-und-Würst-chen-Essen über.

Jugendland: Larven, Bauwagen, Gartenkinder Kaum war das neue Jahr begonnen, jagte auf dem KiM-Treffpunkt in Allschwil schon wieder eine Aktivität die andere.

Larven bis zum Geht-nicht-mehr

Die Jugendland-Fasnachtswerkstatt war dieses Jahr wieder produktiver als die letzten Jahre: Gut 35 Larven wurden kaschiert, montiert, bemalt und mit selbst geknüpften Perücken ausgestattet. Die Fasnachts-Klientel war «multikulti» wie schon lange nicht mehr: Aus vielen verschiede-nen Ländern kamen die Kinder und dazugehörigen Eltern. So wurde für manche Familie das Larvenbauen zum Integrationsprojekt! Am Um-zug an der Allschwiler Fasnacht machten am 26. Februar 2017 über 20 Kinder mit. Der Jugeli-Waggis-Wagen war bumsvoll, laut und far-big! Neuer Bauwagen fürs Material Vor bald zehn Jahren erhielt das Jugendland einen kleinen, alten Bauwagen geschenkt, um das Mate-rial für die Zeltlager direkt bei der Zeltwiese versorgen zu können. Der Zahn der Zeit und insbesondere die Feuchtigkeit haben aber am alten

Wagen genagt, und nach mehrmali-gen Flick- und Abdichtungsversu-chen kam das Team zum Schluss, dass es eine neue Lösung als Ersatz für den alten Bauwagen brauchte. Gebrauchte – und erst noch be-zahlbare – Bauwagen sind aber rar. Deshalb machte sich das Jugend-land-Team auf die Suche nach ei-nem günstigeren Lagercontainer. Dabei wurde, oh Wunder, ein be-zahlbarer Bauwagen und mit dem Lions-Club Basel-Spalen dazu auch noch ein Sponsor gefunden.

Der neue Bauwagen, finanziert vom Lions- Club Basel-Spalen.

Damit aller guten Dinge drei waren, kamen am 1. April gleich noch 15 fleissige Lions-Club-Mitglieder aufs Jugendland und leisteten mit viel Manpower einiges an Arbeit: Sie platzierten den Bauwagen, bauten neue Regale zum optimalen Lagern des Küchenmaterials auf und schau-felten viele Kubikmeter Hackholz ins Waldsofa und als Fallschutz un-ter die Seilbahn. Viele Hände erle-digen viel in kurzer Zeit! So war es auch nochmals am 11. Mai, dann stand nämlich der nächs-te Freiwilligeneinsatz, diesmal von Novartis-Mitarbeitenden, an: Es gab zwei neue Feuerstellen und ein neues Waldsofa. Vielen Dank!

Die Gartensaison hat begonnen Anfangs April war es so weit: Der zweite Jahrgang des Gartenkind-Kurses auf dem Jugendland ist ge-startet. Dieses Jahr wurde das An-gebot auf zwei Gartenkurse ausge-baut. Zwei weitere Teammitglieder sind im Moment daran, den Kurs «Biologisches Gärtnern mit Kin-dern» zu absolvieren. Am ersten Nachmittag war das Programm zu-gegebenermassen etwas gedrängt: Kennenlern-Spiele, Erarbeiten von Gartenregeln, Kennenlernen der Gartenwerkzeuge, Anlegen der Gemüsebeete, Erde lockern, Kom-post ausbringen und dann endlich – Frühkartoffeln setzen, Zwiebeln stecken und Erben aussäen! Am Ende des Nachmittags war die Kurs-leitung genudelter als die zehn Kin-der...

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IOGT-Rundschau 2/2017 | Seite 9

Neue Diskussionen über den Namen «IOGT» IOGT International hadert mit dem Namen des Weltverbandes und möchte ihn gerne am Weltkongress 2018 ändern; davor werden die Mitgliederverbände um Vorschläge gebeten. Derweil entscheiden die Delegierten von IOGT Norwe-gen an ihrem Kongress diesen Juni über einen Namenswechsel: Der Vorstand schlägt «Klar – Solidarität und Präventi-on» vor. Der Vorstand von IOGT International fragt die Mitglie-derverbände nach ihrer Meinung zu einem möglichen neuen Namen. Anfangs April gelangte der Weltverband mit folgenden Überlegungen an die Mitglieder:

IOGT heisst nichts Nachdem der Weltkongress 2006 in Münchenstein der Reduktion des Namens auf das Kürzel «IOGT» zuge-stimmt hat, sollten diese vier Buchstaben als eine Art Marke verwendet werden – und doch wird man oft nach der Bedeutung gefragt. Stets müsse man beim Erklären auf den geschichtlichen Hintergrund zurückgreifen, statt dass man auf Sachfragen zu sprechen kommen könne, schreibt der IOGT-Vorstand.

Zudem sei es für viele Menschen schwierig, den Ver-bandsnamen auszusprechen, geschweige denn ihn zu behalten oder ihn mit irgendwelchen Inhalten in Ver-bindung zu bringen: «Wir haben es geschafft, einen gu-ten Auftritt aufzubauen: Wer wir sind im 21. Jahrhun-dert, was wir tun und wofür wir stehen. Das einzige, was uns wirklich daran hindert, erfolgreich zu sein, ist unser Name, denn er hinterlässt keinen guten ersten Eindruck, er besagt nicht, wer wir sind und wofür wir uns einsetzen.» Die Buchstabenfolge IOGT löse keinerlei Assoziationen aus, weder positive noch negative. Aus diesem Grund möchte der Internationale Vorstand einen Namens-wechsel erwägen und bittet die Organisationen, bis 30. Juni 2017 mitzuteilen, ob sie sich diesen Überlegungen anschliessen können bzw. ob sie konkrete Vorschläge haben. Norwegischer IOGT-Vorstand setzt auf «Klar» Ebenfalls einen neuen Namen möchte sich IOGT Nor-wegen geben – dort liegt bereits ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch: «Klar – Solidarität und Prävention». Unter einer ganzen Reihe vom Vorstand vorgeschlagener Statutenänderungen ist der Namenswechsel der wich-tigste. Ein verständlicher, attraktiver Name sei eine wichtige Voraussetzung, um all die vielen Angebote, die die Organisation in den letzten Jahren entwickelt habe, gut und adressatengerecht zu kommunizieren, heisst es in den Unterlagen zum diesjährigen Bundeskongress, der vom 9.-11. Juni 2017 in Bergen stattfinden wird. Es brauche einen Namen, den man mit etwas Positivem

verbinde und vor allem damit, was die Organisation tue und wofür sie stehe, statt vier Buchstaben, die eine his-torische Bedeutung, aber heutzutage keine Aussage mehr enthielten. In den letzten Jahren hat der Vorstand mit den Mitglie-dern über viele mögliche Namen diskutiert. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, und auch Menschen ausserhalb der Organisation, die dieser aber nahestehen, wurden einbezogen. Dabei hat sich «Klar» als der Name mit der grössten Unterstützung aller Beteiligten herausgestellt. Dieser Name löse positive Assoziationen aus, schreibt der Vorstand: «Er belegt, dass wir in unserer Haltung und Arbeit klar sind, und zeigt, dass wir ‚klar‘ (im Sinne von nüchtern) sein wollen.» Allerdings habe es Rück-meldungen gegeben, der Name sei zu allgemein, und deshalb soll ihm ein sogenannter «Claim» beigefügt werden, um den Namen aussagekräftiger zu machen. Deshalb lautet der Antrag an den Kongress, den Ver-band künftig «Klar – solidaritet og forebygging» (Solida-rität und Prävention») zu nennen. Prävention sei ein breiter Begriff und umschreibe die ganze Palette der IOGT-Aktivitäten: Er passe zum vor-beugenden Ansatz, Probleme und Schäden zu verhin-dern, aber auch zu konkreter Hilfe für Menschen mit Problemen (im deutschsprachigen Raum gelegentlich «Sekundärprävention» genannt). So gesehen, decke der

Begriff eigentlich die allermeis-ten Angebote ab, schreibt der Vorstand unter Präsidentin Hanne Gade Ringdal. «Und viele unserer Mitglieder sehen in ihrer Wahl, keinen Alkohol zu trinken, auch einen Aus-druck der Solidarität.» Zudem habe die Solidaritätsarbeit ei-nen speziellen Platz in der Ide-ologie und Arbeit des Verban-des, nicht zuletzt dank der ei-genen Entwicklungshilfeorgani-sation Forut: Die Arbeit für Armutsbekämpfung und für Gleichberechtigung habe eine

lange Tradition innerhalb der Organisation, und deshalb verdiene dieser Begriff auch einen Platz im Namenszu-satz: «‘Klar‘ sagt also etwas darüber, wie wir sind, und ‚Prävention‘ und ‚Solidarität‘ erklären, was wir tun und wofür wir einstehen. Die Kombination ist unserer An-sicht nach ein guter Name für die weitere Zukunft von IOGT.»

Die Manschettenknöpfe und andere Souvenirartikel mit der Beschriftung «IOGT In-ternational» haben vielleicht bald ausgedient.

Hanne Gade Ringdal, Präsidentin von IOGT Norwegen.