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23. Dezember 2018 Vladimir Jurowski

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23. Dezember 2018 Vladimir Jurowski

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Feliĉa Kristnasko!Weihnachtsgruß in Esperanto

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ABENDPROGRAMM4 5

Vladimir JurowskiOlga Pasichnyk / SopranAndreas Scholl / Countertenor & AltusJan Petryka / TenorChristopher Purves / BassbaritonBerliner SingakademieAchim Zimmermann, ChoreinstudierungBerliner MädchenchorSabine Wüsthoff / ChoreinstudierungKnaben des Staats- und Domchores BerlinKai-Uwe Jirka / ChoreinstudierungRundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Liveübertragung. Europaweit. In Berlin auf 89,6 MHz; Kabel 97,55; Digitalradio (DAB); Satellit; online und per App. Wir bitten um etwas Geduld zu Beginn der beiden Konzerthälften. Es kommt zu kleinen Verzögerungen wegen der Abstimmung mit den Radioprogrammen.

So 23. Dezember 18 20 Uhr Philharmonie BerlinRSB Philharmonie-Abo Gold

na

türlich

Konzert mit

und

Kooperations-partner

Alexander Zemlinsky(1871 – 1942)Psalm 23 für gemischten Chor und Orchester op. 14› In ruhig-heiterer Bewegung, Andantino – Sehr ruhig, mit innigem Ausdruck, nach und nach fließender – Breit, mit großem Ausdruck – Sehr breit – Tempo I (wie am Anfang)

Arvo Pärt(geb. 1935)Wallfahrtslied –Psalm 121 für Countertenor und Streichorchester

Arvo Pärt„Vater unser“ für Countertenor und Streichorchester

Johann Sebastian Bach(1685 – 1750)„Christen, ätzet diesen Tag“ – Kantate Nr. 63 zum 1. Weihnachtstag für Soli, Chor und Orchester BWV 63Nr. 1: Chor „Christen, ätzet diesen Tag“ Nr. 2: Rezitativ „O selger Tag! O ungemeines Heute“Nr. 3: Duett „Gott, du hast es wohl gefügt“Nr. 4: Rezitativ „So kehret sich nun heute“Nr. 5: Duett „Ruft und fleht den Himmel an“Nr. 6: Rezitativ „Verdoppelt euch demnach, ihr heißen Andachtsflammen“Nr. 7: Chor „Höchster, schau in Gnaden an“

Witold Lutosławski(1913 – 1994)Dwadzieścia kolęd (Zwanzig Weihnachtslieder, Auszüge) für Sopran, Mädchenchor und OrchesterNr. 1: „Ein Engel kam zu den Hirten“Nr. 2: „Hei, lasst uns froh sein“Nr. 3: „Als Christus geboren ward“Nr. 6: „Als die holde Jungfrau“Nr. 7: „Es kamen nach Bethlehem“Nr. 11: „Schlaf wohl, Jesulein“Nr. 12: „Hei, am Tag der Geburt“Nr. 13: „Jesus, schönste Blume“Nr. 14: „Holla, Hirten vom Feld“Nr. 15: „Und was ist mit diesem Kind zu tun?Nr. 19: „Ein Kind, so klein“Nr. 20: „Die Heilige Jungfrau ging um die ganze Welt“

Pause

Arthur Honegger(1892 –1955)„Une Cantate de Noël“ (Eine Kantate zum Weihnachtsfest)für Bassbariton, Knabenchor, gemischten Chor, Orgel und Orchester› Largo – Andante – Doppio movimento / L’istesso tempo – Largo – Poco meno largo – Più vivace – Larghetto – Adagio – Allegro – Largo

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„Bald nun ist Weihnachtszeit, fröhliche Zeit!“ Heute dürfen Sie, sehr geehrte Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, diese Textzeile eines bekannten deutschen Weihnachtsliedes ganz wörtlich nehmen. Ja, froh zu sein, Freude zu empfinden über die Ankunft von Hoffnung auf unserem Planeten, das ist die wichtigste Botschaft der Weihnacht. Welcher Mensch würde sich eine solche Prognose, ein solches Glück nicht wünschen, gleich welcher Rasse oder Religion er oder sie angehört?

Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin hat sich in der aktuellen Saison (gemeinsam mit zahlreichen Partnern) einem Motto verschrieben, das zum Innehalten und Nachden-ken einladen möchte: Der Mensch und sein Lebensraum. Denn wir Menschen arbeiten systematisch gegen die eben erwähnte hoffnungsvolle Prognose an, wir heizen den grassierenden Klimawandel im großen Stil an und riskieren damit ein unumkehrbares Umkippen unserer elementarsten Lebensbedingungen, wir sind mitten dabei, mit Über-fischung, Fracking, Glyphosat & Co. in die Biodiversität des gesamten Lebenssystems unwiederbringlich einzugreifen – und wir hantieren auf diese Weise in blindem techni-schem Fortschrittswahn mit Hochleistungskettensägen an den tragenden Ästen, auf denen wir alle sitzen. Immerhin hat die Klimakonferenz von Katowice vor wenigen Tagen ein von fast 200 Staaten einstimmig akzeptiertes Regelwerk für die Begrenzung der Klimaerwärmung gezeitigt.

Das heutige Programm des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin hat dessen Chefdirigent Vladimir Jurowski mit Bedacht gewählt aus weihnachtlicher Musik, die in verschiedenen Regionen Europas gepflegt wird. Mehr noch, er lässt Werke erklingen, die den Gedanken der Verständigung unter den Menschen, ihre Zuversicht auf friedliche Gemeinsamkeit und ihre Verantwortung für die Erde, auf der wir alle leben und auf der unsere Nachfah-ren noch lange gut leben sollen, in uns zu stärken vermag. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder mit großen Augen das Wunder der Weihnacht bestaunen und dabei gelegentlich still und zufrieden vor sich hin singen können: „Leise rieselt der Schnee …“

Ein Wunder kann geschehenSteffen Georgi

Danke fürs Zurückholen auf unsere Felder! Mohn- und Kornblumen sind Bienenweide und Augenweide zugleich.

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Alexander Zemlinsky

Alexander ZemlinskyPsalm 23 op. 14

Besetzung4 Flöten (3. und 4. auch Piccolo), 3 Oboen (3. auch Englischhorn), 3 Klarinetten (3. auch Bassklarinette), 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Celesta, achtstimmiger gemischter Chor, Streicher

Dauerca. 11 Minuten

VerlagUniversal EditionWien

EntstehungSommer 1910

Uraufführung10. Dezember 1910 WienFranz Schreker, Dirigent

In ruhig heiterer Bewegung

Die in der Überschrift zitierte erste Tempo- angabe von Alexander Zemlinskys Psalm 23 beschreibt das Ziel für den ganzen Konzertabend. Psalm 23 (bekannt für sei-nen Anfangssatz „Der Herr ist mein Hirte“) verkündet eine Botschaft des Trostes und der Zuversicht. Bach (Kantate Nr. 112, 1729), Schubert (1820), Bruckner (1852) und Liszt (1861) sind nur einige, die sich ebenfalls von diesem Text inspirieren ließen. Christen erkennen im Bild Gottes als Hirte die Fürsorge, die Jesus den Menschen angedeihen lässt. Orthodoxe Christen rezitieren diesen Psalm vor dem Empfang der Kommunion. Juden singen ihn traditionell auf Hebräisch beim dritten Sabbath-Mahl am Samstagnachmittag. Zemlinskys Elternhaus widerspiegelte das Völkergemisch Österreich-Ungarns. Die polnisch-galizischen Vorfahren des Vaters Adolph von Zemlinszky kamen aus Nove Mésto (Südslowakei an der Grenze zu Ungarn) nach Wien, die Mutter wurde in einer jüdisch-muslimischen Familie in Sarajevo geboren. Das Adelsprädikat ebenso wie das zweite „z“ im Namen legte der Sohn erst nach 1918, nach dem Ende der Monarchie, endgültig ab. Von Brahms erwarb er nicht nur die phänomenale kompositorische Technik, sondern auch das musikalische Wertebewusstsein. Mit hoher Autorität unterrichtete Alexander Zemlinsky in Wien jene Künstler, die spä-ter als „Zweite Wiener Schule“ musikali-sche Geschichte schreiben sollten: Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern. „Zemlinsky verdanke ich fast all mein

Wissen um die Technik und die Probleme des Komponierens … Er war mein Lehrer, ich wurde sein Freund, später sein Schwa-ger und er ist in den vielen Jahren, die seither vergangen sind, derjenige geblie-ben, dessen Verhalten ich mir vorzustellen versuche, wenn ich Rat brauche“ (Arnold Schönberg). Als Komponist war Zemlinsky 1897 dem elf Jahre älteren Gustav Mahler aufgefallen. Es entstand eine bemerkens-werte Künstlerfreundschaft, die freilich heftige private Belastungsproben auszu-halten hatte.Obwohl heute vor allem Zemlinskys sinfo-nische Werke und Opern wahrgenommen werden, waren es zwei weit unscheinbare-re musikalische Gattungen, die das ganze Leben des stets äußerst selbstkritisch zu Werke gehenden Komponisten begleiteten: Streichquartette und Psalmvertonungen.

Gutes und BarmherzigkeitAlexander Zemlinskys Psalm 23, ein Auftragswerk Franz Schrekers für den Philharmonischen Chor Wien, erlebte die Premiere im Dezember 1910 als groß angelegtes sinfonisches Gedicht mit vielstimmigem Gesang: Weltanschauungs-musik, wie sie zeitgleich auch bei Mahler, Schönberg, Delius, Schmitt oder Schreker zu finden war. Zemlinsky verwendete den deutschen Psalmtext, der in der Luther-bibel abgedruckt ist, und kleidete ihn in ein großes, ungewöhnlich hell besetztes Orchester. Triangel, Glockenspiel, Celesta und zwei Harfen sorgen für reichlich Ober-töne. Gemeinsam mit den hohen Geigen, den Flöten, Oboen und Trompeten verlei-hen sie der Musik eine glanzvolle, festli-che Atmosphäre. Nach einem prächtigen Vorspiel, in welchem sich zwei wichtige musikalische Themen etablieren, über-nimmt eine sanft schaukelnde Begleitung die Aufgabe, den pastoralen Charakter

des Psalms herauszustellen. Zemlinsky, ein unverbesserlicher Fürsprecher der traditionellen musikalischen Rhetorik, komponiert bisweilen dicht am Text, lässt die Wasser rauschen und tropfen, die grüne Aue hörbar erblühen und die erquickte Seele jubeln. Nach der klang-mächtigen Selbstvergewisserung „ich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stab und Stecken trösten mich“ beruhigen sich die wilden Klangwogen und leiten in ein sanftes Nachspiel des Orchesters.

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Man hat viele Legenden über mich gestrickt als Sonderling und religiöser Fanatiker. Ich bin nur ein ganz normaler Mensch, der keinen Heiligenschein trägt, sondern eine einfache Mütze. …Arvo Pärt

Arvo PärtWallfahrtslied (Psalm 121)

BesetzungMännerstimme(n) Streicher

Dauerca. 9 Minuten

VerlagUniversal EditionWien

Entstehung1984 und 2001

Uraufführung7. April 2001, TallinnTõnu Kaljuste, Dirigent

„Würde der Mensch nicht von Zeit zu Zeit souverän die Augen schließen, er sähe zu guter Letzt nicht mehr, was angesehen zu werden verdient.“ Dieser um Souveränität des Sehens bemühte Satz aus „Hypnos“ von René Char lässt sich auch auf die Welt des Hörens anwenden. Der Mensch (auch der Komponist) sollte von Zeit zu Zeit souverän die Ohren verschließen, um noch etwas zu hören, was angehört zu werden verdient.„Arvo Pärt muss es gelungen sein, die Ohren so lange vor der Welt des Tumults, vor der Welt der Exzesse und der Explo-sionen zu verschließen, bis sie sich ihm ergab: die Musik der Gegenwelt.Von sehr weit her kommt diese Musik. Hat man sie nicht schon in den gotischen Domen vernommen und in romanischen Kathedralen, in den römischen Katakom-ben oder in der Löwengrube Daniels? Es ist eine Musik, die nicht überredet, nicht überwältigt, nicht aufbegehrt, nur auf ihrem Anderssein besteht, auf ihrem Abstand zu Aktion und auftrumpfender Ak-tualität; von sehr viel Verlorenem spricht sie – aber von noch viel mehr Verborge-nem, also Unverlorenem.“ (Peter Hamm)

Klingende Demut„Der Tod meines Freundes Grigori Kroma-nov, ein estnischer Film- und Theaterre-gisseur, traf mich im Juli 1984 wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Plötzlich hatte sich ein unsichtbarer Graben zwischen uns auf-getan: Auf meiner Seite existierte die Zeit

noch, er aber befand sich bereits in einer Sphäre der Zeitlosigkeit. Mein Wallfahrts-lied ist ein Versuch, diesen unüberbrück-baren Graben durch eine zarte Berührung, einen Gruß, zu überwinden. Ich wollte, dass sich die beiden Welten, das Hier und das Dort, in der Musik wie kontrastreiche Schichten miteinander verbinden. So ist dieses Werk entstanden. Die eine Seite wird durch die Dynamik und die Mobilität des Orchesters ausgedrückt, die andere durch die ruhend wirkend Männerstimme, die auf eine einzige Tonlage reduziert ist und an die Erhabenheit der Berge erinnert. Ich hebe meine Augen auf zu den Ber-gen …“ (Arvo Pärt)Psalm 121 wurde von den Pilgern auf dem Weg nach Jerusalem gesungen. Am Beginn des Aufstieges ins judäische Bergland ver-sichert sich der Pilger der Hilfe Gottes. Der Psalm handelt von der Gewissheit, dass Gott Tag und Nacht Schutz biete. Sowohl in jüdischer als auch in katholischer und evangelischer Tradition gehört Psalm 121 zu den Texten, die im Rahmen bestimmter liturgischer Zusammenhänge gebraucht werden. In der orthodoxen Gemeinde ist Psalm 121 sogar Teil der täglichen Gebete. Arvo Pärt ist sich dieser überkonfessio-nellen Bedeutung des Psalmtextes wohl bewusst. Später hat er ihn noch einmal vertont: in lateinischer Sprache mit fran- zösischem Titel und in der Partitur mit lateinischem, französischem, englischem und deutschem Text.

Vor allem Stille

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Arvo PärtVater unser

BesetzungKnabenstimme oder Countertenor Streicher

Dauerca. 3 Minuten

VerlagUniversal EditionWien

Entstanden2005 und 2013

Uraufführung4. Juli 2011, VatikanArvo Pärt, Klavier

Für Arvo Pärt zählt Demut als die stärkste aller menschlichen Kräfte. Die Aufbe-gehrenden nennt er „kraftlos“, weil sie nicht standzuhalten vermögen. In steter Don-Quichotterie verfolgen sie ihre Feinde, um sich schließlich mit alledem zu infizie-ren, was sie zu bekämpfen glauben. Möge dieses Plädoyer für Gewaltfreiheit mit zu der Entscheidung beigetragen haben, dem 1935 geborenen estnischen Komponisten im November 2017 den Ratzinger-Preis des Heiligen Stuhls zu verleihen. Arvo Pärt, der der russich-orthodoxen Kirche angehört, nahm die mit 30.000 Euro dotierte Ehrung aus den Händen von Papst Franziskus ent-gegen und bedankte sich auf seine Weise: Er begleitete in Gegenwart des Papstes den dreizehnjährigen Matteo Ruggeri auf dem Klavier beim Gesang der deutschspra-chigen „Vater unser“-Vertonung. Sechs Jahre zuvor hatte Arvo Pärt bereits schon einmal in den Räumen des Papstes das von ihm komponierte Lied zu Gehör gebracht: anlässlich der Feiern zum 60. Jubiläum der Priesterweihe von Papst Benedikt XVI. Bei dieser Gelegenheit überreichte er Joseph Ratzinger das Manu-skript, welches er ihm gewidmet hatte.Entgegen seiner sonstigen Komponierwei-se vertonte Arvo Pärt das „Vater unser“ im Jahre 2005 völlig spontan und in einem Zug für Knabenstimme und Klavier. Dieses dadurch so unmittelbar wirkende, kleine Werk arbeitete er 2013 auf Anregung von Andreas Scholl für Countertenor und Streicher um.

Vater unser Bruder

die kunst

zu hören

92,4

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Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian BachKantate Nr. 63 „Christen, ätzet diesen Tag“

Besetzung3 Oboen, Fagott, 4 Trompeten, Pauken, Sopran-, Alt-, Tenor-, Basssolo, gemischter Chor, Streicher, Basso continuo

Dauerca. 28 Minuten

VerlagNeue Bachausgabe, Bärenreiter, Kassel, Basel, London u. a.

Entstehungca. 1713

Erste bekannte Aufführung25. Dezember 1723, LeipzigJohann Sebastian Bach, Leitung

Bach kann auch anders

Jauchzet, frohlocket, liebe Konzertfreunde, dass Johann Sebastian Bach noch fünf weitere Kantaten zur Feier des Ersten Weihnachtstages komponiert hat, neben der nämlichen aus dem berühmten Weih-nachtsoratorium! Erst recht, wenn sie so fulminant daherkommen wie die Kantate „Christen, ätzet diesen Tag“. Die ob ihres etwas martialischen Kopfverses, des „gespannten Bogens“ und des „gewetzten Schwertes“ im weiteren Textverlauf nicht unbedingt lieblich-pastorale Weihnachts-musik geht vermutlich auf eine Dichtung des Hallenser Pfarrers und Gelegenheits- poeten Johann Michael Heinecke (latinisiert Heineccius) zurück, was Bach nicht hinder-te, ein glanzvolles Werk mit vier Trompeten, drei Oboen und Pauken zu komponieren. Das Entstehungsjahr ist nicht bekannt, wohl aber auf Grund von Notenpapierana-lysen in die Weimarer Zeit, mithin zwischen 1713 und 1716 zu datieren. Somit ist diese Kantate die älteste der insgesamt sechs erwähnten Weihnachtskantaten. Nachweis-lich 1723 und noch mindestens zwei weite-re Male hat der nunmehrige Thomaskantor diese Kantate in den Weihnachtsgottes-diensten der beiden Leipziger Hauptkirchen aufgeführt.Bedient sich die Kantate einerseits hand-fester Bilder und entsprechender Musik, um die Stärke Gottes zu verdeutlichen, ver-zichtet sie andererseits auf alles Idyllische: Hirtenmusik, Wiegenlied, Engelsgesang, Choral kommen nicht vor. Dafür eine strenge Symmetrie der Satzfolge: Chor – Rezitativ (accompagnato) – Duett – Rezitativ (secco) – Duett – Rezitativ (accompagnato) – Chor. Wenn im Text etwas befremdlich die Rede ist von der Befreiung des Menschen aus all dem, was man damals unter Gefan-genschaft und Sklavenketten des Satans verstanden hat, so kennen wir sehr wohl „die Kräfte, die alles in unserem Leben durcheinanderwerfen können. Der Durch-

einanderwerfer, der Dia-bolos, so haben die Griechen den alttestamentlichen Begriff des Satan übersetzt. Destruktive Gedan-ken, Gefühle, manches, was aus uns selbst kommt, manches, das uns von außen be-trifft, all das können Ausprägungen dieser Kräfte sein. Um den Menschen aus ihren Fängen zu befreien, dafür tritt Gott ein. … Weihnachten also nicht auf die sanfte und liebliche Art, sondern als im wahrsten Sinne des Wortes einschneidendes Ereignis der Weltgeschichte. Und daraus ergibt sich folgerichtig auch die Aufforderung, die dieser Kantate ihren Titel gegeben hat: ‚Christen, ätzet diesen Tag in Metall und Marmorsteine‘. Wie ein Bildhauer mittels Säure bleibende Bilder und Muster in Me-tall und Steine einzeichnet, so sollen auch wir das weihnachtliche Geschehen in uns hineinwirken lassen. Sichtbare Spuren soll es in unserem Leben tragen. Nichts aber kann ja so hart sein wie die Oberfläche ei-nes menschlichen Dickschädels oder auch ein versteinertes Herz.“ (Britta Taddiken, Pfarrerin an der Thomaskirche zu Leipzig)

Merkt auf, ihr Weihnachtsoratorianer! „... ‚Ihr werdet sein wie Gott‘, das ist der entscheidende Satz, mit dem die Schlange den Menschen herumbekommt. Nichts mehr über sich wissen wollen, niemandem mehr rechenschaftspflichtig sein, sich nicht mehr selbst infrage stellen zu lassen, das hat immer wieder seine katastrophalen Auswirkungen in der Geschichte gehabt – in der Welt- wie der Kirchengeschichte gleichermaßen. … Da wird deutlich gesagt, dass es von Gott her nur noch einen neuen Weg gab, diese Menschheit zu erreichen: in dieser Welt, in dieser Geschichte selbst Mensch zu werden. Die schillernde Formulierung im Altrezitativ ‚die mensch-liche Natur an sich zu nehmen‘ mag dabei

bewusst gewählt sein: zum einen, dass Gott in Jesus Christus selbst menschliche Natur annimmt. Zum anderen aber eben auch, dass er sich der Natur des Men-schen, sein zu wollen wie Gott, in Liebe annimmt. Und dass er nicht nachlässt, den versteinerten Herzen nachzugehen. Dass er den Menschen aufsuchen will, wo er lebt. In allen seinen Lebensbezügen. Dazu gehören auch die Lebensverstrickungen und die vielen elenden und dunklen Orte, für die zeichenhaft der Hirtenstall steht. In dieses Dunkel bricht der Glanz, der Strahl der Heiligen Nacht. Er hat die Kraft, etwas aufzubrechen von den Verkrustungen, die sich auf unsere Seelen gelegt haben. … Diesen Mächten wird nun ihr absoluter Anspruch auf den Menschen genommen.

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16 17BACH – KANTATE NR. 63

Seine ‚vor’ge Freiheit‘ ist das Ziel – die paradiesische Freiheit. Diese ist nicht zu verwechseln mit paradiesischen Zuständen auf Erden, in denen der Mensch alle Wün-sche und Erwartungen erfüllt sieht. Viele Versuche, diese herzustellen, sind tragisch gescheitert. Vor allem dort, wo sie mit dem Schwert erzwungen werden sollten. Para-diesische Freiheit besteht darin, nicht mehr sein zu müssen wie Gott. Und sie beginnt damit, sich seiner Liebe anzuvertrauen, die in Jesus Christus ein Gesicht für uns bekommen hat. … Wohl dem, der bereit ist, sich das einprägen zu lassen – und zwar so bleibend, wie Säure ein Bild in den Stein zu zeichnen vermag. Wo das geschieht, mag sich aus dem innigen Dank, der sich im ersten Duett von Sopran und Bass hören lässt, auch noch der Jubelreigen des zwei-ten Duetts entwickeln. Ein Jubel, der seine fulminante Fortführung im Schlusschor findet: „Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen, Ihr sollt euch ob dem erfreuen, was Gott hat anheut getan! Da uns seine Huld verpfleget und mit so viel Heil beleget, dass man nicht genug danken kann.“ (Britta Taddiken)

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Witold Lutosławski

ihrerseits bereits um einiges entfernt sind von den volksliedhaften Versionen, die in Privathäusern und Kirchen gesun-gen worden sind. Gleichwohl bewahren sie sich den Charme der westslawischen Weihnachtsmusik, wie er etwa auch die Böhmische Hirtenmesse von Jan Jakub Ryba durchweht. Man umhegt und liebkost das Christkind wie ein eigenes Kind, identifiziert sich mit der frierenden Maria, dem hungernden Joseph. Namentlich die einfachen Leute vom Lande erkennen in Jesus, der in einer Krippe im Stall geboren worden ist, einen der ihren. Treuherzig bieten sie ihm in ihren Liedern Küken und Butter zu essen an, schenken ihm selbst-gebaute Puppen und kümmern sich nicht im entferntesten – woher auch – darum, das in Bethlehem wahrscheinlich andere Bedingungen geherrscht haben als im heimischen Polen.Lutosławski breitet trotz des vergleichs-weise bescheidenen Rahmens eine liebevolle Vielfalt der fein differenzierten musikalischen Charakterisierungskunst aus. Lebhafte Tanzrhythmen wechseln mit zarten Wiegenliedern, eine pikante modale Harmonik geht einher mit lautmalerischen Elementen wie Glockengeläut, lustig eilenden Hirten, traumunterstützenden Harfenarpeggien, gutmütigen Tiergeräu-schen und koketten Komplimenten an die schöne Jungfrau. Chor und Solo wechseln sich ebenso ab, wie sich ergänzen, sehr zum Vorteil des kurzweiligen Hörens. Der Zyklus mündet in einen zarten, wenn auch nicht unbedingt heiteren, gleichwohl beklemmend aktuellen Ausklang: Die Heilige Jungfrau muss um die ganze Welt gehen, damit ihr Sohn am Ende an einem bescheidenen Platz in der Obhut der Tiere einen sicheren Ort finden kann.Vierzig Jahre später wendet sich der Komponist den „Dwadzieścia kolęd“ noch einmal zu, um auf Wunsch des engli-

schen Verlegers Chester daraus „Twenty Carols“ zu machen, eine englischsprachige Version für Solosopran, Mädchenchor und Kammerorchester. Mit dem transparen-ten, gleichwohl farbigen Orchestersatz gewinnen die kleinen Lieder zusätzliche Attraktivität. „Was es hier zu hören gibt, sticht vom häufig schwelgerischen Gestus der angelsächsischen Weihnachtsmusik ein Stück ab. Lutosławskis weihnachtlicher Liederzyklus bildet dazu einen intimeren, auf seine Art gleichwertigen, im Ausdruck auch dezent exotischen Kontrast.“ (Richard Whitehouse) Heute Abend erklingen sie zwar mit Kammerorchester, gesungen wer-den jedoch die originalen polnischen Texte.

Witold LutosławskiPolnische Weihnachtslieder

Besetzung2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette), Fagott, 2 Hörner, Trompete, Posaune, Schlagzeug, Harfe, Klavier/Celesta, Sopransolo, Mädchenchor (einstimmig), Streicher

Dauerca. 25 Minuten

VerlagePolskie Wydawnictwo Muzyczne, KrakówChester Music, London

Entstehung1946, 1985, 1990

UraufführungenJanuar 1947; Kraków; Aniela Szleminska, Sopran; Jan Hoffman, Klavier (Klavier-fassung)15. Dezember 1985; London; Marie Slorach, Sopran; London Sinfonietta and Chorus (Fassung für Sopran, Frauenchor und Kammerorchester, Ausschnitte) 14. Dezember 1990; Edinburgh; Susan Hamilton, Sopran; Scottish Philharmonic Singers and Scottish Chamber Orchestra

Weihnachtslieder im Auge des Sturms

Der große polnische Komponist Witold Lutosławski bekannte sich zu einer künst-lerisch-ästhetischen Herkunft, die dem Ideal des Klanges seine Sinnlichkeit ließ, die der Schönheit in der Musik letztlich die Treue hielt. Obschon ausgebildeter Mathematiker, erschien Schönbergs konstruktivistisches Denken ihm musik-fremd, ja -feindlich. Freiheit und Disziplin, diese beiden scheinbaren Antagonismen, erwiesen sich in seinem Musikdenken als bemerkenswerte Wesensverwandte. Eine solche Doppelexistenz praktizierte und ver-teidigte Lutosławski ein Leben lang um den Preis der Brandmarkung als uninspirierter Konservativer durch die selbsternannten Pächter des Neuen, wie sie sich in den Hochburgen der Avantgarde tummelten.Heute Abend ist er mit einer seiner schlichtesten Arbeiten zu hören. Lutosław-ski, dem in Polen seit 1938 folkloristische und neoklassizistische Werke zuerst unter der Aufsicht der deutschen Besatzer, dann unter der Doktrin des sozialistischen Realismus abverlangt wurden, nahm 1946 die Gelegenheit wahr, im Auftrag des Polnischen Verlages Polskie Wydawnictwo Muzyczne eine behutsame Bearbeitung von zwanzig polnischen Weihnachtsliedern für Gesang und Klavier vorzulegen.

Krakau, nicht weit von BethlehemDer Komponist verwendet Varianten von Weihnachtsliedern von Pater Michał Marcin Mioduszewski (1838, 1842, 1853) und Oskar Kolberg (1883, 1889), die zwar

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Arthur Honegger

Tiefe, stammeln die Menschen nach Gott. Der Abgrund, aus dem die ersten Töne hervorquellen, ist mit Ohren zu grei-fen. Orgelpedaltöne und tiefe Streicher bereiten eine Bass-Chorprozession vor, die zunächst ohne Text, auf den Vokal „O“ anhebt. Allmählich stimmen die übrigen Männerstimmen, dann die Frauenstimmen in den düsteren Textanfang des Psalms 130 und in die lastende Musik ein, die Ho-negger darunter gelegt hat. Ein Lichtblick strahlt herein: der von der Orgel beglei-tete Kinderchor erleuchtet die Finsternis und verheißt den Advent, die Ankunft: „Freu dich, freu dich, o Israel, gekommen ist Immanuel!“ Ein Engel des Herrn mit Baritonstimme nimmt den Menschen die Angst und verkündet ihnen große Freude, dabei lässt er sich tragen von gleißenden Trompetenherolden und himmlischem Orgelbrausen. Nach dieser großen An-kündigung ereignet sich ein rührender Fortgang. Arthur Honegger nimmt sich ein französisches („Il est né le divin enfant“) und vier deutsche Weihnachtslieder („Es ist ein Ros‘ entsprungen“, „Vom Himmel hoch“, „Stille Nacht“ und „O du fröhli-che“) vor, die er anfangs verhalten vom Kinderchor einstreuen lässt, später immer mächtiger durch alle Stimmen führt, um sie vollends in einem polyphonen Quodli-bet aufs Engste miteinander zu verzahnen, sie kunstvoll motivweise nach vorne zu spülen und wieder eingehen zu lassen in den großen Chorklang. Schließlich greifen die Lieder unterscheidungslos ineinander, Text ist längst keiner mehr zu verstehen. Die Botschaft transzendiert über die simplen Silben hinaus, so dass sich – mit Honeggers Worten – ein gemeinsames, vielsprachiges Weihnachtsliedersingen wie „ein Schleier um die ganze Welt zieht“. Nach diesem ganz praktischen Entwurf für den Frieden auf Erden gipfelt Honeggers Weihnachtsgeschichte in dem triumphalen

lateinischen Hymnus „Laudate Dominum“, den Igor Strawinsky wenige Jahre zuvor in der Psalmensinfonie überraschend ähn-lich ausformuliert hat. Das letzte Wort bei Honegger haben jedoch kleine Melodie- floskeln aus den Weihnachtsliedern, freundlich und pianissimo. Frohe Weihnachten, liebes Publikum!

Arthur Honegger Une Cantate de Noël

Besetzung2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Harfe, Orgel, Baritonsolo, Knabenchor, gemischter Chor, Streicher

Dauerca. 24 Minuten

VerlagEditions Salabert, Paris

Entstehung1952/1953

Uraufführung12. September 1953; Paris; Georges Tzipine, Dirigent; Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire

Aus tiefer Not zur Stillen Nacht

Es sollte die letzte große Freude im Leben des bereits schwer erkrankten Schweizer Komponisten Arthur Honegger werden. Am 12. September 1953 konnte er der Uraufführung seiner Weihnachtskantate in Paris beiwohnen, eines Werkes, das ihn über das Jahr 1952 in Anspruch genom-men und an dem er den letzten Federstrich am 25. Januar 1953 angebracht hatte. „Es war immer mein Wunsch und mein Be-streben, eine Musik zu schreiben, welche für die große Masse der Hörer verständlich und doch vom Banalen so weit frei wäre, dass sie auch die wirklichen Musikfreunde zu fesseln vermöchte.“ Getreu diesem im 20. Jahrhundert höchst unpopulären Kodex stellte sich Arthur Honegger den Text der Kantate aus liturgischen Texten und populären Weihnachtsliedern nach eigenem Ermessen selber zusammen. Für die Musik verwendete er zum Teil Skizzen aus dem Jahre 1941 für eine Salzacher Passionsmusik, deren Fertigstellung der Krieg verhindert hatte. Die Kantate war ein Auftragswerk von Paul Sacher zum 25-jäh-rigen Bestehen des Basler Kammerchores, sie bezieht neben dem gemischten Chor einen Kinderchor, einen Baritonsolisten und ein großes Sinfonieorchester samt Orgel ein.

Vom Himmel hoch – le divin enfantDie biblische Weihnachtsgeschichte beginnt bei Honegger höchst unge-wöhnlich: De profundis, aus der tiefsten

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22 23GESUNGENE TEXTE – BACH

Johann Sebastian Bach„Christen, ätzet diesen Tag“

ChorChristen, ätzet diesen TagIn Metall und Marmorsteine!Kommt und eilt mit mir zur KrippenUnd erweist mit frohen LippenEuren Dank und eure Pflicht;Denn der Strahl, so da einbricht,Zeigt sich euch zum Gnadenscheine.

Rezitativ (Alt)O selger Tag! o ungemeines Heute,An dem das Heil der Welt,Der Schilo, den Gott schon im ParadiesDem menschlichen Geschlecht verhieß,Nunmehro sich vollkommen dargestelltUnd suchet Israel von der Gefangenschaft und SklavenkettenDes Satans zu erretten.Du liebster Gott, was sind wir arme doch?Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen;Und dennoch willst du uns nicht hassen;Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu Boden liegen,Eh muß die Gottheit sich bequemen,Die menschliche Natur an sich zu nehmenUnd auf der ErdenIm Hirtenstall zu einem Kinde werden.O unbegreifliches, doch seliges Verfügen!

Arie (Duett: Sopran, Bass)Gott, du hast es wohl gefüget,Was uns itzo widerfährt.Drum laßt uns auf ihn stets trauenUnd auf seine Gnade bauen,Denn er hat uns dies beschert,Was uns ewig nun vergnüget.

Rezitativ (Tenor)So kehret sich nun heutDas bange Leid,Mit welchem Israel geängstet und beladen,In lauter Heil und Gnaden.Der Löw aus Davids Stamme ist erschienen,Sein Bogen ist gespannt, das Schwert ist schon gewetzt,Womit er uns in vor’ge Freiheit setzt.

GESUNGENE TEXTE – ZEMLINSKY UND PÄRT

Alexander ZemlinskyPsalm 23

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.Er weidet mich auf grüner Aue, er führet mich zum frischen Wasser.Er erquicket meine Seele, er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürcht’ ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.Ps 23. Deutsch von Martin Luther

Arvo PärtEin Wallfahrtslied

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erden gemacht hat.Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!Ps 121. Deutsch von Martin Luther

Arvo Pärt„Vater unser“

Vater unser im Himmel,Geheiligt werde dein Name.Dein Reich komme.Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.Matthäus 6, 9–13

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2Hej! Hej! Hej!Weselmy się, radujmy się, pożądany narodził się.Hej! Hej! Hej!Anieli się w niebie cieszą, pasterze do szopy spieszą.Hej! Hej! Hej!Poustawiali się w szyki i wzięli się do muzyki.Hej! Hej! Hej!A gdy się już dość nagrali, pokłon Panu oddawali.Hej! Hej! Hej! Hej! Hej! Hej! Hej! Hej! Hej!

3Gdy się Chrystus rodzi i na świat przychodzi, ciemna noc w jasnościach promienistych brodzi.Aniołowie się radują, pod niebiosy wykrzykują:Gloria, gloria, gloria in excelsis Deo.Mówią do pasterzy, którzy trzód swych strzegli, aby do Betlejem czem prędzej pobiegli;bo się narodził Zbawiciel, wszego świata Odkupiciel.Gloria, gloria, gloria in excelsis Deo.

6Gdy śliczna Panna Syna kołysała, z wielkim weselem tak Jemu śpiewała: Lili lili laj, moje dzieciąteczko, lili lili laj, śliczne paniąteczko.Wszystko stworzenie śpiewaj Panu swemu, pomóż radości wielkiej sercu memu: Lili lili laj, wielki królewiczu, lili lili laj, niebieski dziedzicu.Sypcie się z nieba, śliczni Aniołowie, śpiewajcie Panu, niebiescy duchowie: Lili lili laj, mój wonny kwiateczku, lili lili laj, w ubogim żłóbeczku.Cicho wietrzyku, cicho południowy, cicho

2 Hei, hei, hei!Lasst uns froh sein, lasst uns fröhlich sein, der Ersehnte ist geboren.Hei, hei, hei!Es jubeln die Engel im Himmel, es eilen die Hirten zum Stall.Hei, hei, hei!Sie stellen sich in einer Reihe auf und beginnen zu musizieren.Hei, hei, hei!Und wenn sie genug gespielt haben, dann huldigen sie dem Herrn.Hei, hei, hei! Hei, hei, hei! Hei, hei, hei! Hei, hei, hei!

3 Als Christus geboren ward und in die Welt kam,schwand die dunkle Nacht zu strahlender Helligkeit.Die Engel jubelten und riefen zum Himmel:„Gloria, Gloria, Gloria in excelsis Deo!“Sie sprachen zu den Hirten, die ihre Herden hüteten, dass sie schnell nach Bethlehem laufen sollten;weil der Heiland geboren sei, der Erlöser der ganzen Welt.Gloria, Gloria, Gloria in excelsis Deo!

6 Als die holde Jungfrau ihren Sohn in den Schlaf wiegte, erfüllt von großer Freude, ja, da sang sie zu Ihm:„Lili lili laj, mein Kindlein, schlaf ein, du liebliches Kind.“All ihr Geschöpfe, singet euerm Herrn, eilt voller Freude meinem Herzen zu Hilfe:„Lili lili laj, großer Königssohn, schlaf wohl, himmlischer Erbe.“Kommt vom Himmel herab, süße Engel, singet dem Herrn, ihr himmlischen Geister:„Lili lili laj, meine duftende Blume, schlaf gut in der rauen Krippe.“

GESUNGENE TEXTE – LUTOSŁAWSKI

Arie (Duett: Alt, Tenor)Ruft und fleht den Himmel an,Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen,Ihr sollt euch ob dem erfreuen,Was Gott hat anheut getan!Da uns seine Huld verpflegetUnd mit so viel Heil beleget,Daß man nicht g‘nug danken kann.

Rezitativ (Bass)Verdoppelt euch demnach, ihr heißen Andachtsflammen,Und schlagt in Demut brünstiglich zusammen!Steigt fröhlich himmelanUnd danket Gott vor dies, was er getan!

ChorHöchster, schau in Gnaden anDiese Glut gebückter Seelen!Laß den Dank, den wir dir bringen,Angenehme vor dir klingen,Laß uns stets in Segen gehn,Aber niemals nicht geschehn,Daß uns der Satan möge quälen. Text von 1718, vermutlich von Johann Michael Heineccius (1674 –1722)

Witold LutosławskiDwadzieścia kolęd

1 Anioł pasterzom mówił:Chrystus się wam narodziłw Betlejem, nie bardzo podłem mieście.Narodził się w ubóstwie.Pan wszego stworzenia.Jaki Pan chwały wielkiej uniżył s ię z wysokiej, pałacu kosztownego żadnego nie miał zbudowanego. Pan wszego stworzenia.

Witold LutosławskiZwanzig Weihnachtslieder (Auszüge)

1Der Engel sprach zu den Hirten:„Christus ist dir geborenin Bethlehem, keiner besonderen unter den Städten.Er ist in Armut geboren,der Herr aller Schöpfung.“Der ruhmreiche Herr der großen Herrlichkeit, der aus den Höhen herabgestiegen ist; für ihn braucht es keinen teuren Palast.Der Herr aller Schöpfung.

GESUNGENE TEXTE – BACH UND LUTOSŁAWSKI

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Witając Dzieciątko, małe Pacholątko, hej kolęda, kolęda!

13Jezu, śliczny kwiecie, zjawiony na świecie, a czemuż się w zimie rodzisz, ciężki mróz na się przywodzisz, nie na ciepłem lecie, nie na ciepłem lecie? Jezu nie pojęty, czemu nie z panię ty, nie w pałacu złożony, w lichej szopie narodzony, i między bydlety, i między bydlęty?Śliczna jak lilija Panienka Maryja, cała piękna jak róża, nie szuka pańskiego łoża, w żłobeczku powija, w żłobeczku powija. Osiołek z wołem stoją przed nim społem, zagrzewają swego Pana, upadają na kolana, nisko biją czołem, nisko biją czołem.Anioł z nieba budzi najprzód prostych ludzi: Pastuszkowie, prędzej wstajcie, w szopie Pana przywitajcie, co się dla was trudzi! Co się dla was trudzi! Pastuszkowie mali prędko się zebrali, to z muzyką, to z pieśniami, to z różnymi ofiarami Panu cześć dawali, Panu cześć dawali.

14Hola hola, pasterze z pola! Idźcie, Pana witajcie, a co macie, to dajcie. Wołają aniołowie, pójdźcie mili bratkowie. Pójdźcie jeno w tym czasie, trzodę zawrzeć w szałasie. Pójdźmy, pójdźmy do szopy, weźmy serków pół kopy. Dajmy Panu we żłobie, co nas wabi ku sobie. Pójdźmy wszyscy z weselem do tego to Betlejem. Pójdźcie i wy skrzypkowie pójdźcie i wy dudkowie. Walaszku! Kubaszku! Zagrajcie, Stanaszku!

Sobald die Hirten davon erfahren hatten, liefen sie schnell nach Bethlehem. Wir begrüßen Dich, Christuskind, kleiner Hirte, hei, ein Lied, ein Weihnachtslied!

13Jesus, schönste Blume, die je gesehen wurde in der Welt, warum wurdest du im Winter geboren, musstest dich mit starker Kälte abfinden, warum nicht im heißen Sommer, nicht in des Sommers Wärme? Jesus, ich habe nicht verstanden, warum man mit dir nicht in einen Palast ging. Warum wurdest du in einem armen Stall geboren, zwischen Lasttieren, zwischen den Tieren? Schön wie eine Lilie, Jungfrau Maria, wie eine Rose so schön, sucht nicht nach einem Bett für den Herrn, in einer Krippe bettet sie ihn, wickelt ihn in einer Krippe. Esel und Ochse stehen vor ihm, wärmen ihren Herrn, fallen auf die Knie, verneigen sich tief, senken tief ihre Stirn.Ein Engel vom Himmel weckt zuerst die einfachen Menschen: Ihr bescheidenen Hirten, steht schnell auf, begrüßt im Stall den Herrn, was für euch eine kleine Mühe ist! Was euch eine kleine Mühe wert ist! Die armen Hirten versammeln sich schnell, mit Musik, mit Liedern, mit verschiedenen Dankesgaben preisen sie den Herrn.

14Holla holla, Hirten vom Feld! Geht und heißt den Herrn willkommen, und was ihr habt, gebt es. Die Engel rufen, kommt, liebe Brüder. Kommt jetzt, die Herde rumort im Stall. Lasst uns gehen, lasst uns in den Stall gehen und ein halbes Dutzend Käse mitnehmen. Geben wir dem Herrn in der Krippe, was uns selbst gefällt. Ziehen wir voller Freude nach Bethlehem. Kommt auch, ihr Fiedler und Pfeifer. Walaszek! Kubaszek! Spielt, Stanaszek! Wojtaszek!

GESUNGENE TEXTE – LUTOSŁAWSKIGESUNGENE TEXTE – LUTOSŁAWSKI

powiewaj, niech śpi panicz nowy: Lili lili laj, mój wdzięczny synaczku, lili lili laj, miluchny robaczku.

7Przybieżeli do Betlejem pasterze,przygrywali dzieciąteczku na lirze.Witają dzieciątko, małe pacholątko, pasterze, pasterze.Podarunki Jezusowi oddają,Na kolana przed nim ze czcią klękają.Witają dzieciątko, małe pacholątko, pasterze, pasterze.Uznają w nim Mesyjasza prawego, który przyszedł, by ich zbawić od złego. Witają dzieciątko, małe pacholątko, pasterze, pasterze.

11Lulajże, Jezuniu, moja perełko, lulaj, ulubione me pieścidełko. Lulajże, Jezuniu, lulajże, lulaj, a Ty Go, Matuniu, w płaczu utulaj.Lulajże, różyczko najozdobniejsza, lulajże, lilijko najprzyjemniejsza. Lulajże, Jezuniu, lulajże, lulaj, a Ty Go, Matuniu, w płaczu utulaj.

12Hej w Dzień Narodzenia Syna jedynego Ojca przedwiecznego, Boga prawdziwego,Wesoło śpiewajmy, chwałę Bogu dajmy, hej kolęda, kolęda!Panna porodziła niebieskie Dzieciątko, w żłobie położyła małe Pacholątko. Pasterze śpiewają, na multankach grają, hej kolęda, kolęda!Skoro pastuszkowie o tem usłyszeli, zaraz do Betlejem czem prędzej bieżeli.

Feine Brise, sanfter Südwind, ruhe aus, lass den jungen Herrn schlafen:Lili lili laj, mein anmutiger kleiner Sohn, lili lili laj, herzallerliebstes Kindchen.

7Es kamen die Hirten nach Bethlehem,sie spielten dem Kind auf der Lyra.Sei willkommen, Christuskind, kleiner Hirte, bei den Hirten, den Hirten.Kleine Geschenke brachten sie dem Jesuskind dar,auf den Knien lagen sie vor ihm in Anbetung.Sei willkommen, Christuskind, kleiner Hirte, bei den Hirten, den Hirten.Sie erkannten in ihm den wahren Messias, der gekommen war, um sie vor dem Bösen zu retten. Sei willkommen, Christuskind, kleiner Hirte, bei den Hirten, den Hirten.

11Schlaf wohl, Jesulein, meine kleine Perle, schlafe, mein liebster Herzenstrost. Lulajże, Jesunia, Lulajże, Lulaj und Du, liebe Mutter Gottes, stillst Ihm seine Tränen.Schlaf wohl, vollkommene Rose, schlafe, duftendste aller Lilien. Lulajże, Jesunia, Lulajże, Lulaj und Du, liebe Mutter Gottes, stillst Ihm seine Tränen.

12 Hei, am Tag der Geburt des Sohnes des einzigen und Ewigen Vaters, des wahren Gottes,Lasst uns fröhlich singen, Gott die Ehre geben, hei, ein Lied, ein Weihnachtslied!Die Jungfrau brachte das himmlische Kind zur Welt, legte es in die Krippe als einen Hirtenjungen. Die Hirten singen, auf den Hirtenflöten spielen sie, hei, ein Lied, ein Weihnachtslied!

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20Najświętsza Panienka po świecie chodziła, kiedy Pana Jezusa w żywocie nosiła.Napotkała w drodze chłopka ubogiego i zaraz czem prędzej pobiegła do niego.Mój ubogi chłopku, ubogi chłopeczku przenocuj mię, przenocuj w swoim budyneczku.O prześliczna Pani, pójdźże do tej szopy, będzież ci tam miała swój nocleg spokojny.

Arthur HoneggerUne cantate de Noël

ChorOh …De profundis clamavi ad te Domine Domine exaudi vocem meamPs 130, 1–2

O viens! O viens Emmanuel! En Toi vit l’espoir d’lsrael Nos lourdes fautes nous pleurons, Entends nos voix qui t’implorons.

KinderchorJoie et Paix sur Toi Israel! Voici venir Emmanuel.

ChorO viens, parais lumiere du jour qui dois nous apporter ton secours Nous errons tous sans but ni fin O designe nous le clair chemin.

KinderchorJoie et Paix sur Toi Israel! Voici venir Emmanuel.Adventslied „Veni, Veni, Emmanuel“

Arthur HoneggerKantate zum Weihnachtsfest

ChorOh …Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: Herr, höre meine Stimme!

O komm, o komm, Immanuel,nach dir sehnt sich dein Israel!In Sünd und Elend weinen wirund flehn, und flehn hinauf zu dir.

KinderchorFreu dich, freu dich, o Israel,bald kommt, bald kommt Immanuel!

ChorO komm, du wahres Licht der Welt,das unsre Finsternis erhellt!Geh auf, o Sonn, mit deiner Pracht,vertreib den Nebel und die Nacht.

KinderchorFreu dich, freu dich, o Israel,gekommen ist Immanuel!

20Die Heilige Jungfrau wanderte um die ganze Welt, als sie den lebendigen Herrn Jesus in ihrem Leib trug.Sie traf einen armen Bauern auf ihrem Weg und lief schnell zu ihm hin.„Mein armer Bauer, du armer Bauer, ich bitte dich um ein Nachtlager, ein Nachtlager in deinem Haus.“„O wunderschöne Frau, geh in diesen Schuppen, dort wirst du eine ruhige Unterkunft finden.“

(Deutsch von Steffen Georgi)

GESUNGENE TEXTE – LUTOSŁAWSKI UND HONEGGERGESUNGENE TEXTE – LUTOSŁAWSKI

Wojtaszku! Dudajcie: Oj dyna, oj dyna, oj dyna. Niech żyje Pan Jezus dziecina.Hola, chłopy, dalej do szopy! Wszyscy Pana witajcie, a co macie, oddajcie, masło, kukle, kurczątka dla małego dzieciątka, serki i gomułeczki dla młodej panieneczki, gruszki, śliwki, jabłuszka dla Józefa staruszka. Prosimy cię, Paniczu, ziemi, nieba dziedzicu, na te dary nasz Panie, na jakie chłopków stanie. Przyjmijże je koniecznie, bo cię kochamy wiecznie.Banasiu! Gałasiu! Zagrajcie, Bartosie! Pakosie! Dudajcie: Oj dyna, oj dyna, oj dyna. Niech żyje Pan Jezus dziecina.

15A cóż z tą Dzieciną będziem czynili, pastuszkowie mili, że się nam kwili? Zaśpiewajmy Mu wesoło i obróćmy się z Nim wkoło. Hoc hoc hoc hoc!Nie tak, nie tak cieszcie miłą dzieciną. Ja mu wnet laleczkę piękną uwinę. Lala lala moje dziecię la, la la, la moje życie la, la, la, la.

19Dziecina mała, Bóg Stwórca nieba!A kędyż nam go szukać potrzeba?W stajence, w Betlejem powiła z weselem Maryja syna, piękna nowina.Małe pacholę, mój Jezu drogi, jakże wytrzymasz ten to mróz srogi? Wół z osłem puchają, parą zagrzewają, by dziecię spało, a nie płakało.

Nehmt den Dudelsack, spielt „Oh Dyna“. Hört alle her. Es lebe der Herr Jesus, das Christuskind.Holla, Bauern, auf zum Schuppen! Grüßen wir den Herrn und bringen ihm, was wir haben, Butter, Puppen, Küken für das kleine Kind, Käse, Brot für die junge Dame, Birnen, Pflaumen, Äpfel für den alten Joseph. Wir bitten dich, junger Herr der Erde und des Himmels, nimm die Gaben an, du unser Herr, wir Bauern bestehen darauf. Bitte nimm sie unbedingt an, denn wir lieben dich auf ewig.Banas! Gałas! Spiel, Bartos! Pakos! Pfeift „Oh Dyna“. Hört alle her. Es lebe der Herr Jesus, das Christuskind.

15Und was machen wir mit diesem Kind,dass wir durch die kleinen Hirten liebgewonnen haben?Lasst uns fröhlich für Ihn singen und uns vor Ihm im Reigen drehen. Hoc, hoc, hoc, hoc!Mal erfreut es das herrliche Kind, mal nicht.Gleich werde ich ihm eine wunderschöne Puppe bringen.Lala, lala, mein Kind, lala, lala, mein Leben, la, la, la, la, la.

19Ein Kind, so klein, Gott, Schöpfer des Himmels!Und wo müssen wir nach ihm suchen?In einem Stall, in Bethlehem, gebar Maria ihren Sohn, das ist die frohe Botschaft.Kleiner Junge, mein lieber Jesus, wie kannst du in diesem kalten Frost bestehen? Ein Ochse und ein Esel erwärmen das Kind mit ihrem Atem, damit es schlafen kann und nicht weinen muss.

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Kinderchor und Chor-SopranO du fröhliche, o du selige. Welt ging verloren. Christ ist geboren, kommt, pfeift und trombt. Allelluia, Alleluia.Une etable est son logement un peu de paille est sa couchette. Eia, Eia.Venez adorer cet enfant.Vom Himmel hoch, ihr Engelein, kommt!Von Jesus singt und Maria.O du fröhliche, o du selige.Singt Fried‘ den Menschen weit und breit.Gott Preis und Ehr.O bergers, venez promptement,près de lui votre place est prête.O bergers, venez promptement,il aime votre empressement.Susani, Susani.Vom Himmel hoch, ihr Engelein, kommt! Von Jesus singt und Maria.O du fröhliche.

Chor-AltStille Nacht, heilige Nacht! Susani, Susani.Freue, freue dich, o Christenheit!Holder Knabe im lockigen Haar,schlaf in himmlischer Ruh.Vom Himmel hoch, ihr Engelein, kommt.Stille Nacht, heilige Nacht,Hirten erst kundgemacht!Freue, freue dich, o Christenheit!Durch der Engel Hallelujatönt es laut von fern und nah.Christ ist geboren. Freue dich!Christ der Retter ist da!Von Jesus singt und Maria.

Kinderchor und Chorsopran

Halleluja, Halleluja. Ein Stall ist sein Zuhause,ein wenig Stroh sein LiegeplatzEia, Eia.Kommt und betet dieses Kind an.

Oh, Hirten, kommt schnell,in seiner Nähe ist euer Platz.Oh, Hirten, kommt schnell,er braucht eure Fürsorge.Hosianna, Hosianna.

GESUNGENE TEXTE – HONEGGERGESUNGENE TEXTE – HONEGGER

Bariton soloNe craignez pointCar je vous transmet une bonne nouvelle qui apportera une grande joie;Le Messie est venu sur la terre, dans une etable à Bethleem, vous trouverez couche dans une creche l’enfant Jesus.nach Lukas 2, 10 –12

KinderchorEs ist ein Reis (Ros’) entsprungen aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, aus Jesse kam die Art. Mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Reis (Röslein), das ich da meine, davon Jesaia sagt. Maria ist’s die Reine, die uns das Blümlein bracht. Hat sie ein Kind geboren und blieb doch reine Magd.nach dem Altdeutschen Weihnachtslied von Michael Praetorius

ChorGloria in excelsis Deo.Il est né le divin enfant,Jouez hautbois, résonnez musettes!Il est né le divin enfant,Chantons tous son avènement.Voici venir la nuit.Le ciel l’annonce.Französisches Weihnachtslied

ChorVom Himmel hoch, ihr Engelein, kommt!Eia, eia, susani, susani, susani,kommt, singt und klingt, kommt, pfeift und trombt.Alleluja, alleluja.Von Jesus singt und Maria. Deutsches Weihnachtslied, 17. Jahrhundert

Bariton soloFürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:Heute ist Christus der Retter geboren, in einem Stall in Bethlehem werdet ihr in einer Krippe das Jesuskind finden.

ChorEhre sei Gott in der Höhe.Es ist geboren, das göttliche Kind,Spielt die Oboen, lasst die Sackpfeifen erklingen! Es ist geboren, das göttliche Kind,Lasst uns seine Ankunft besingen! Das ist die Heilige Nacht.Der Himmel hat es verkündet.

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Bariton soloGloria in excelsis Deo.

Kinderstimme soloLaudate Dominum omnes gentes. Bariton soloGloria in excelsis Deo et in terra PaxPax hominibus bonae voluntatis.Lukas 2, 14

Kinderchor und ChorLaudate Dominum omnes gentes. Laudate eum omnes populi. Laudate gentes omnes populi. Quoniam confirmata est super nos mise-ricordia ejus, et veritas Domini manet in aeternum. Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto,sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen. Ps 117, Kleine Doxologie

Bariton soloEhre sei Gott in der Höhe.

Kinderstimme soloLobet den Herrn, alle Völker! Bariton soloEhre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, Friede bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Kinderchor und ChorLobet den Herrn, alle Völker, rühmt ihn, alle Nationen! Denn mächtig waltet über uns seine Huld, die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

GESUNGENE TEXTE – HONEGGER

Chor-TenorVom Himmel hoch, ihr Engelein kommt. Eia. Eia.Kommt, singt und klingt.Nur das traute hochheilige Paar.Freue, freue, freue dich.Susani, Susani.In himmlischer Ruh.Stille Nacht. Heilige Nacht.Christ ist erschienen, uns zu versühnen.In EwigkeitSingt Fried’ den Menschen weit und breit Freue, freue dich o Christenheit. Christ der Retter ist da. Il est né le divin enfant.

Chor-BassIl est né le divin enfant,Jouez hautbois, résonnez musettes!Il est né le divin enfant.Alles schläft. Einsam wacht.Alleluia.Vom Himmel hoch, ihr Engelein, kommt. Freue, freue …Partez! O Rois de l’Orient.Welt ging verloren.Freue, freue dich, o Christenheit.O bergers, venez promptement,près de lui votre place est prête.O bergers, venez promptement.Susani, Susani.Durch der Engel Halleluja.Freue, freue dich, o Christenheit.Auszüge aus Deutschen und Französischen Weihnachtsliedern

Chor-Tenor

Es ist geboren, das göttliche Kind.

Chor-BassEs ist geboren, das göttliche Kind,Spielt die Oboen, lasst die Sackpfeifen erklingen! Es ist geboren, das göttliche Kind,

Geht hin, Könige aus dem Morgenland!

Oh, Hirten, kommt schnell,in seiner Nähe ist euer Platz.Oh, Hirten, kommt schnell.

GESUNGENE TEXTE – HONEGGER

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Seit 1999 ist Vladimir Jurowski auch auf den internationalen Opernbühnen zu Hause. Mit „Rigoletto“ debütierte er an der Metropolitan Opera New York und war seitdem u.a. mit „Jenůfa“, „Hänsel und Gretel“ und „Die Frau ohne Schatten“ erneut dort zu Gast. Er dirigierte an der Welsh National Opera, der Opera National de Paris, der Mailänder Scala, am Bol-schoi-Theater, der Bayerischen Staatsoper sowie an der Dresdner Semperoper. Beim Opernfestival in Glyndebourne leitete er Werke wie „Die Zauberflöte“, „Otello“, „Tristan und Isolde“, „Ariadne auf Naxos“, Peter Eötvös’ „Love and Other Demons“ und die Uraufführung von Brett Deans „Hamlet“. John Adams’ „El Niño“ hat er bereits 2013 in London und 2016 in Mos-kau dirigiert.Seine umfangreiche und vielfach preisge-krönte Diskographie enthält inzwischen auch mehrere Aufnahmen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin für

PENTATONE: Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3, Werke von Gustav Mahler, Richard Strauss, Paul Hindemith, Benjamin Britten.

DIRIGENT

Einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für sein fundiertes mu-sikalisches Können und sein experimen-tierfreudiges künstlerisches Engagement gefeierte Vladimir Jurowski, ist zurück in Berlin. Vladimir Jurowski ist seit Beginn der Spielzeit 2017/2018 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Rundfunk- Sinfonieorchesters Berlin. Ab 2021/2022 übernimmt Vladimir Jurowski zusätzlich die Position des Generalmusikdirektors der Bayerischen Staatsoper in München und tritt damit die Nachfolge von Kirill Petrenko an.Geboren in Moskau, begann er am dorti-gen Konservatorium seine musikalische Ausbildung. 1990 zog er mit seiner Familie nach Deutschland, wo er das Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin abschloss. 1995 debütierte er auf internationaler Ebene beim Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House

Covent Garden mit „Nabucco“. 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und ist seit 2007 des-sen Principal Conductor. Darüber hinaus ist er Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment und Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation. 2015 wurde er außerdem zum Künstlerischen Leiter des George-Enescu-Festivals in Bukarest berufen. In der Vergangenheit war er u. a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin und Musikdirektor der Glyndebour-ne Festival Opera (2001–2013). Vladimir Jurowski dirigiert führende Orchester Europas und Nordamerikas. Er tritt regelmäßig auf internationalen Festivals auf, u.a. bei den BBC Proms und bei den Salzburger Festspielen. 2016 verlieh ihm das Royal College of Music in London die Ehrendoktorwürde.

Vladimir Jurowski

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Andreas SchollAndreas Scholl ist einer der gefragtesten Countertenöre der Gegenwart. Er singt die berühmten Opernrollen von Hän-del wie Giulio Cesare am Théâtre des Champs-Elysées und bei den Salzburger Festspielen 2012 (an der Seite von Cecilia Bartoli) und Bertarido („Rodelinda“) an der Glyndebourne Festival Opera und an der Metropolitan Opera (an der Seite von Renée Fleming) sowie Partenope (auf DVD erschienen). Zu Konzertauftritten ist er zu Gast bei den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic Orchestra, dem Königlichen Concertgebouw-Orches-ter Amsterdam, dem Boston Symphony Orchestra, der Dresdner Philharmonie, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Freiburger Barockorchester. 2005 wurde er als erster Countertenor überhaupt zur Last Night of the Proms eingeladen. In Eltville am Rhein geboren, erhielt

Andreas Scholl seine erste musikalische Ausbildung bei den Kiedricher Chorbuben. Später studierte er bei Richard Levitt und René Jacobs an der Schola Cantorum Basiliensis. Er hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter einen ECHO-Preis für seine Hörbuchkompositionen zu „Des Kaisers neue Kleider“ und „Die Nachti-gall“. Darüber hinaus hat er eine Reihe außergewöhnlicher Soloalben veröffent-licht: Das jüngste ist „Wanderer“ – eine CD mit deutschem Kunstliedgut (Tamar Halperin, Klavier). Andere Veröffent- lichungen enthalten Bach-Kantaten, „O Solitude“– ein reines Purcell-Album, das mit dem BBC Music Magazine 2012 ausgezeichnet wurde, Arien von Händel, Mozart, Hasse und Gluck, Robert Dow-lands „A Musicall Bankett“, Motetten von Vivaldi sowie „Arcadia“ – eine Sammlung seltener und unveröffentlichter Kantaten von Komponisten der römischen Acca-demia degli Arcadi aus dem 17. Jahrhun-dert. Andreas Scholl legte auch CDs mit Händels „Solomon“ und „Saul“ unter der Leitung von Paul McCreesh vor. Außerdem sind erhältlich Vivaldis „Stabat Mater“, Caldaras „Maddalena ai piedi di Cristo“ und „Crystal Tears“ – Lautengesänge von John Dowland.

SOLISTEN

Olga PasichnykOlga Pasichnyk stammt aus der Ukraine. Sie studierte Klavier und Musikpädago-gik in ihrer Heimatstadt Riwne, Gesang am Kiewer Konservatorium und an der Chopin-Musikakademie in Warschau. 1992 wurde sie Solistin der Warschau-er Kammeroper, wo sie sich ein großes Repertoire mit Hauptrollen in Opern von Monteverdi, Pergolesi, Gluck, Händel, Mozart, Weber, Rossini, Verdi, Puccini, Bizet, Debussy, Tschaikowsky und zeit-genössischen Komponisten erarbeitete. Sie trat an den großen Häusern in Paris, Amsterdam, Berlin, Madrid, München, Brüssel, Wien, Genf, Helsinki, London, Moskau und Warschau auf. Olga Pasich-nyk ist Preisträgerin vieler Internationaler Gesangswettbewerbe, u. a. s’Hertogen-bosch (Niederlande, 1994), „Mirjam Helin“ Helsinki (Finnland, 1999), The Queen Elisabeth International Music Competition

(Belgien, 2000). In Polen wurde sie be-sonders geehrt mit dem „Fryderyk“, dem höchsten polnischen Schallplattenpreis für ihre Soloaufnahmen der Jahre 1997 und 2004 (Szymanowski und Lutosławski). Außerdem erhielt sie den „Orfeusz“, den Preis des Warschauer Herbstfestivals und das goldene Verdienstkreuz Polens. 2005 wurde sie als beste Sängerin der Saison 2004/2005 als Almirena (Händel, „Rinaldo“) und 2009/2010 als Roxana (Szymanowski, „König Roger“) vom Inter-nationalen Opernmagazin „Opernwelt“ nominiert. 2006 erhielt sie einen Preis der Münchner Opernfestspiele. 2012 erhielt sie das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Olga Pasychnik hat über 50 CDs und DVDs für verschiedene Labels aufgenommen, darunter auch eine Referenzaufnahme der Zwanzig Weih-nachtslieder von Witold Lutosławski ge-meinsam mit dem Chor und dem Orches-ter des Nationalen Polnischen Rundfunks unter der Leitung von Antoni Wit.

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Christopher PurvesDer britische Bassbariton Christopher Pur-ves ist einer der meistgefragten Gesangsso-listen unserer Zeit. Zu den Höhepunkten der Saison 2018/2019 gehören „Die Gezeich-neten“ am Opernhaus Zürich in der Insze-nierung von Barrie Kosky unter der Leitung von Vladimir Jurowski, Méphistophélès in Berlioz’ „La Damnation de Faust“ in Glynde-bourne und Creon in Enescus „Oedipe“ an der Niederländischen Nationaloper in einer Produktion von La Fura dels Baus.Zuvor sang Christoper Purves Golaud (Debussy, „Pelléas et Mélisande“) in Glyndebourne, Don Giovanni an der English National Opera, The Protector in George Benjamin Oper „Written on Skin“ am Royal Opera House Covent Garden, die Titelrolle in Händels „Saul“ beim Adelaide Festival und bei der Glyndebourne Festival Opera, Alberich in Wagners „Götterdämmerung“ an der Houston Grand Opera und an der Baye-

rischen Staatsoper, den Förster in Janáčeks „Das Schlaue Füchslein“, gab sein Debüt an der Opera de Paris in Schönbergs „Moses und Aron“, gab die Titelrolle in Puccinis „Gianni Schicchi“ an der Opera North, den Sharpless in „Madama Butterfly“ bei seinem Hausdebüt an der Chicago Lyric Opera, den Balstrode in Brittens „Peter Grimes“ am Teatro alla Scala und sang Nonos „al gran sole carico d‘amore“ bei den Salzburger Festspielen.Auf dem Konzertpodium beeindruckte er als Alberich in „Das Rheingold“ mit den New York Philharmonikern und Alan Gilbert, als Bauer in Schönbergs Gurreliedern mit Sir Simon Rattle und dem London Symphony Orchestra bei den BBC Proms, mit Mozarts Requiem beim Royal Philharmonic Orchest-ra, mit Bachs Johannespassion im Concert-gebouw Amsterdam, mit der Matthäuspas-sion bei der Academy of Ancient Music und vielem mehr. Als begeisterter Liedsänger arbeitet Christopher Purves regelmäßig mit dem Pianisten Simon Lepper zusammen und war beim Aldeburgh Festival, bei der Opera North und dem Kettle’s Yard in Cambridge zu Gast.Der britische Bariton hat eine große Affinität zu zeitgenössischem Repertoire. Als Walt Disney in der Uraufführung von Phillip Glass’ „The Perfect American“ im Teatro Real Madrid, in George Benjamins „Written on Skin“ und in mehreren Partien in Opern von James Macmillan hat er sich einen hervorragenden Ruf für derartige Aufgaben erworben. Christopher Purves’ umfangrei-che Diskografie umfasst Werke von Mozart (Titelrolle in „Le nozze di Figaro“), Händel („Messiah“ und „Saul“ mit Harry Christo-phers und The Sixteen), Donizettis „Maria di Rohan“ und Riccis „La Prigione di Edimbur-go“. 2018 erschien Purves’ zweites Album mit Händels „Finest Arias for Base Voice“, nachdem die erste Händel-Solo-CD 2012 großen internationalen Beifall erhalten hatte.

SOLISTEN

Jan PetrykaIn eine Warschauer Musikerfamilie hinein-geboren, absolvierte Jan Petryka zunächst ein Violoncellostudium am Brucknerkon-servatorium Linz und an der Kunstuniver-sität Graz, bevor er seine Gesangsausbil-dung im Fach „Lied und Oratorium“ bei Marjana Lipovšek und Rotraud Hansmann an der Universität für Musik und darstel-lende Kunst in Wien mit Auszeichnung abschloss. An der Seite vieler renommierter Ensem-bles wie dem Arnold-Schoenberg-Chor, Les Musiciens du Louvre, ORF-Sinfonie-orchester Wien, zahlreichen österreichi-schen und Schweizer Barockensembles, dem Orquestra Simfònica Barcelona, dem Mozarteum-Orchester Salzburg und dem Bruckner-Orchester Linz festigte er seine Position als europäischer Konzertsänger – auch dank zahlreicher Festivalauftritte (Wiener Festwochen, Luzern Festival,

Festival für Alte Musik Utrecht (NL), Festival Lavaux Classique (CH), Misteria Paschalia (PL).Die intensive Beschäftigung mit dem Lied und mit vokaler Kammermusik führte zu Kooperationen mit Robert Holl, Helmut Deutsch, Pierre Laurent Aimard, Roger Vignoles, Julius Drake und David Lutz. 2018 debütierte der Tenor höchst er-folgreich am Prager Nationaltheater in Benjamin Brittens „Billy Budd“ als Novice, verkörperte den Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“ mit dem Israel Chamber Orchestra und den Jacquino in Beetho-vens „Fidelio“ im Rahmen des Festivals „Styriarte“. Zuvor war Jan Petryka bereits auf Opernbühnen zu erleben u. a. am Theater an der Wien (Franz Schubert, „Lazarus“), an der Operá Lyon (Tamino in Mozarts „Zauberflöte“; Franz Schreker, „Die Gezeichneten“), an der Warschauer Kammeroper, der Wiener Staatsoper (Wilfried Hiller, „Das Traumfresserchen“) und am Teatro Communale di Ferrara. Zu den Höhepunkten der Saison 2018/2019 zählt Jan Petrykas Debüt bei der Schubertiade (u. a. mit Sir András Schiff), aber auch weltweite Tourneen mit Thomas Hengelbrock und dem Baltha-sar-Neumann-Ensemble mit Werken von Bach und Mozart.

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Sabine WüsthoffSabine Wüsthoff hat die künstlerische Leitung der Chorschule sowie des Kon-zertchores, des Kleinen Konzertchores und des Vokalconsorts inne. Die gebür-tige Berlinerin absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Diplomsport- und Gym-nastiklehrerin und im Anschluss daran ein Musikstudium an der Staatlichen Hoch-schule für Musik und Theater Hannover, das sie mit dem Staatsexamen abschloss. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Dirigentin, Komponistin und Musikpäd-agogin. In Workshops und Meisterkursen bei bekannten europäischen Dirigenten spezialisierte sie sich auf Chorleitung und Orchesterdirigieren. Seit 1998 leitet sie den Berliner Mädchenchor, daneben das von ihr 1984 gegründete Schöneberger Kammerorchester sowie das Vokalen-semble Canto Berlin und gibt regelmäßig Kurse für Chorleiter/innen und Dirigent/

innen mit Schwerpunkt Körperarbeit und Kreativität. 2003 erhielt sie den Diri-gentenpreis des Internationalen Johan-nes-Brahms-Wettbewerbes Wernigerode, 2008 den 1. Preis beim Kompositions-wettbewerb des RIAS Kammerchores. 2015 wurde Sabine Wüsthoff vom Berliner Chorverband mit der Geschwister-Men-delssohn-Medaille für herausragende Verdienste um das hauptstädtische Chor-leben ausgezeichnet.

CHOR

Berliner MädchenchorUnter dem Namen Berliner Mädchenchor firmiert eine Chorschule in Berlin, die es sich zur Aufgabe macht, Mädchen und junge Frauen mit hohem künstlerischem Anspruch an den Chorgesang heranzufüh-ren. Der Konzertchor bildet die Spitze der Pyramide der mehrstufigen Chorarbeit, er ist heute beim Rundfunk-Sinfonieor-chester Berlin zu Gast. Sein musikalisches Programm besteht aus mehrstimmiger sakraler und profaner Literatur für gleiche Stimmen aus allen Epochen. Die Mädchen erhalten außerdem nach Bedarf Einzel-stimmbildung oder haben Gesangsunter-richt. Mindestens einmal im Jahr fährt die Gruppe zu Probenphasen in die Umgebung von Berlin, um für wichtige Auftritte zu üben. Der Konzertchor hat sich bei natio-nalen und internationalen Wettbewerben und Festivals mehrfach 1. und 2. Preise ersungen. Zuletzt erreichten die Mädchen beim 9. Deutschen Chorwettbewerb in Weimar 2014 einen 2. Preis (Prädikat „Sehr gut“) und wurden mit einem Sonder-preis ausgezeichnet. Neben Aufführungen an der Seite des Rundfunkchores Berlin, des RIAS Kammerchores und weiterer

Berliner Chöre und Orchester pflegt der Berliner Mädchenchor Partnerschaften mit Mädchenchören in Israel, Litauen, Schwe-den, Dänemark und Kanada. 2012 fand eine Japan-Tournee statt, 2015 eine Kon-zertreise nach Dänemark und Schweden, 2016 eine Konzertreise nach Israel und 2017 eine Konzertreise nach Zypern. Die Chormädchen treten darüber hinaus re-gelmäßig in der Sonntagskonzertreihe des Chorverbandes Berlin im Kammermusik-saal der Philharmonie und beim Vokalfest chor@berlin im Radialsystem V auf.

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Kai-Uwe JirkaKai-Uwe Jirka wirkt seit 2002 als Profes-sor für Chorleitung und Leiter des Staats- und Domchores Berlin an der Universität der Künste Berlin, seit 2006 ist er zudem künstlerischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin. Sein Studium der Kirchenmusik, Orchesterleitung und Germanistik absol-vierte der Dirigent an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Von 1999 bis 2001 war er als Chorleiter an der Niedersächsischen Staatsoper tätig, 2001 gab er dort sein Debüt als Opern- dirigent.Jirka arbeitete zusammen mit Ensembles wie dem Rundfunkchor Berlin, dem Vokalconsort Berlin und dem Hilliard Ensemble sowie mit Orchestern wie dem Niedersächsischen Staatsorchester und der Kammerakademie Potsdam. Er über-nahm Choreinstudierungen für Dirigenten wie Ton Koopman, Kent Nagano, Claudio

Abbado und Sir Simon Rattle. Seit 2006 hat er gemeinsam mit der Lautten Compa-gney Berlin zahlreiche unbekannte Werke des 18. Jahrhunderts aus dem Archiv der Sing-Akademie zur Erstaufführung gebracht. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich zeitgenössischer Musik. So kamen in den letzten Jahren un-ter seiner Leitung Werke von Komponistin-nen und Komponisten wie Luke Bedford, Jörg Birkenkötter und Katia Tchemberdji zur Uraufführung.

CHOR

Staats- und Domchor BerlinDer Staats- und Domchor Berlin ist der Knabenchor der Universität der Künste Berlin. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf „Singeknaben“ für seine „Dhumkerke“ einstellte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Chor infolge der Inselsituation des einstigen West-Berlins im Kalten Krieg seine eigentliche Wirkungsstätte, den Ber-liner Dom. Er musste auf andere Kirchen der Stadt ausweichen und wurde zugleich durch internationale Konzertreisen zum Botschafter des geteilten Deutschlands. Nach dem Fall der Mauer kehrte er 1990 wieder in den Berliner Dom zurück. Heute singen etwa 250 Knaben und junge Män-ner im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören –

von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert sind das Repertoire und die Aufgaben. Während die Jüngsten beim spieleri-schen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die versierten kleinen Sänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzert-sälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf.Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten sie geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelba-ren Gegenwart. Die Vermittlung zwischen Alter und Neuer Musik und die Zusammen-arbeit mit zeitgenössischen Komponistin-nen und Komponisten ist dem Ensemble ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen. Konzertreisen führten den Staats- und Domchor Berlin unter anderem in viele Länder Europas, in die USA, nach Japan, Russland und Israel. Neben zahlreichen Preisen, unter anderem beim Deutschen Chorwettbewerb, wurde der Chor 2002 mit dem Europäischen Jugendchorkultur-preis ausgezeichnet und 2006 für einen Grammy Award nominiert.

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Achim ZimmermannAchim Zimmermann wurde 1989 zum Di-rektor der Berliner Singakademie berufen und ist seitdem ihr künstlerischer Leiter. 1958 in Dippoldiswalde bei Dresden gebo-ren, war er von 1969 bis 1977 Mitglied des Dresdner Kreuzchors und studierte an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar Chor- und Orchesterdirigieren. Darüber hinaus absolvierte er Dirigierseminare unter anderem bei Helmuth Rilling und in den USA. 1984 wurde Achim Zimmermann Chordirektor der Suhler Philharmonie und Leiter der Singakademie Suhl, bevor er 1989 nach Berlin kam. Von 1991 bis 2001 unterrichtete er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, hatte von 1993 bis 1998 eine Professur für Chorlei-tung inne. Seit dem Jahr 2002 steht er als Nachfolger von Hanns-Martin Schneidt, Helmuth Rilling und Karl Hochreither zu-sätzlich an der Spitze des Bach-Chores

und Bach-Collegiums an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. 2015 wurde Achim Zimmermann mit dem Ver-dienstorden der Bundesrepublik Deutsch-land ausgezeichnet.

CHOR

Berliner SingakademieDie Berliner Singakademie ist einer der profiliertesten unter den den großen Laienchören in der deutschen Haupt-stadt. Der Chor wurde 1963 gegründet. Konzeptionell und künstlerisch steht er in der Tradition der 1791 von Carl Friedrich Fasch und Carl Friedrich Zelter gegründeten Sing-Akademie zu Berlin. Infolge der Spaltung Berlins musste die frühere Sing-Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Tätigkeit auf den Westteil der Stadt beschränken. Das galt insbe-sondere nach dem 1961 erfolgten Bau der Berliner Mauer. In dieser Situation ergriff der Cembalist und Kulturpolitiker Hans Pischner die Initiative zur Neugrün-dung einer Singakademie für den Ostteil Berlins. Pischner, seit 1963 Intendant der Deutschen Staatsoper Berlin, ermöglichte eine Anbindung an das Opernhaus. Ferner gelang es, den damals prominentesten

Chordirigenten der DDR, Helmut Koch, als Direktor und künstlerischen Leiter zu ge-winnen. Koch übte dieses Amt bis zu sei-nem Tod 1975 aus; sein Nachfolger wurde Dietrich Knothe. Seit 1989 leitet Achim Zimmermann die Berliner Singakademie als deren Direktor. Mit der Wiedereröff-nung des Schauspielhauses am Gendar-menmarkt, des heutigen Konzerthauses Berlin, im Jahre 1984 fanden die meisten Konzerte der Berliner Singakademie in diesem Haus statt. Weitere Aufführungs-orte sind die Berliner Philharmonie und ihr Kammermusiksaal, die Nikolaikirche in Berlin-Mitte sowie die Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg.Von Beginn erklangen neben Werken von Bach, Händel, Mendelssohn Bartholdy auch solche von Honegger, Eisler, Martinů, Martin und Britten. 2002 und 2015 kam das Oratorium „Medea in Korinth“ von Georg Katzer nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf zur Urauffüh-rung, 2014 wurde „Das Glück“ von Helmut Zapf nach dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Schiller uraufgeführt. Beides sind Auftragswerke der Berliner Singaka-demie. In Berlin arbeitet der Chor mit herausragenden Gesangssolistinnen und -solisten und nahezu allen großen Orches-tern der Stadt zusammen. Kooperationen gibt es auch mit anderen Oratorienchören, darunter vor allem mit dem Philharmoni-schen Chor Berlin. Neben der Aufführung chorsinfonischer Werke legt der Chor großen Wert darauf, mindestens einmal im Jahr ein A-cappella-Konzert durchzu-führen.Die Berliner Singakademie gastierte bereits in vielen Ländern, zuletzt 2015 in Südafrika (u. a. mit Beethovens Missa solemnis) und 2017 in Lettland (u. a. mit Mendelssohns Oratorium „Paulus“).

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Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin Seit Herbst 2017 ist Vladimir Jurowski Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Zuvor stand Marek Janowski von 2001 bis 2016 an der Spitze des Orchesters. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin geht zurück auf die erste musikalische Funkstun-de des deutschen Rundfunks im Oktober 1923. Die früheren Chefdirigenten, u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Her-mann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rög-ner und Rafael Frühbeck de Burgos formten einen Klangkörper, der in besonderer Weise die Wechselfälle der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durchlebt hat. Bedeu-tende Komponisten traten selbst ans Pult des Orchesters oder führten als Solisten eigene Werke auf: Paul Hindemith, Sergei Prokofjew, Richard Strauss, Arnold Schön-berg, Igor Strawinsky, Kurt Weill, Alexander Zemlinsky sowie in jüngerer Zeit Krzysztof Penderecki, Peter Ruzicka, Jörg Widmann, Matthias Pintscher, Berthold Goldschmidt, Siegfried Matthus, Heinz Holliger und

Thomas Adès. Brett Dean ist „Composer in Residence“ des RSB 2018/2019.Namhafte junge Dirigenten der internati-onalen Musikszene finden es reizvoll, ihr jeweiliges Berlin-Debüt mit dem RSB zu absolvieren: Andris Nelsons, Kristjan Järvi, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Jakub Hrůša, Alain Altinoglu, Omer Meir Wellber, Alondra de la Parra, Lahav Shani, Karina Canellakis, Thomas Søndergård. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker engagieren sich mit großem persönlichem Einsatz für die Heranwachsenden.Als Mitglied der 1994 gegründeten Rund-funk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin (roc berlin) verfügt das RSB über enge Verbindungen zum Deutschlandfunk Kultur in Berlin, zum Deutschlandfunk in Köln und zum Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die Zusammenarbeit trägt überdies reiche Früchte auf CD. Nach den großen Wagner- und Henze-Editionen mit Marek Janow- ski hat mit den Einspielungen unter der Leitung von Vladimir Jurowski ein neues Kapitel der Aufnahmetätigkeit begonnen. Seit mehr als 50 Jahren gastiert das RSB regelmäßig in Japan und Korea sowie bei deutschen und europäischen Festivals und in Musikzentren weltweit.

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN BALLETTAUS MOSKAULIVE IM KINO

CARMEN / PETRUSCHKAChoreografie: Alberto Alonso / Edward Clug Musik: Georges Bizet & Rodion Schtschedrin / Igor Strawinski

17 Uhr Liveübertragung

so1905

DORNRÖSCHENChoreografie: Juri Grigorowitsch • Musik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski

11 Uhr Liveaufzeichnung

so1003

DAS GOLDENE ZEITALTERChoreografie: Juri Grigorowitsch • Musik: Dmitri Schostakowitsch

11 Uhr Liveaufzeichnung

so0704

DER NUSSKNACKERChoreografie: Juri Grigorowitsch • Musik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski

16 Uhr Liveübertragungso

2312

DON QUIXOTEChoreografie: Alexei Fadejechew • Musik: Léon Minkus

11 Uhr Liveaufzeichnung

so0212

LA SYLPHIDEChoreografie: Johan Kobborg • Musik: Herman Severin Løvenskiold

16 Uhr Liveübertragung

so1111

LA BAYADÈREso2001 Choreografie: Juri Grigorowitsch • Musik: Léon Minkus

16 Uhr Liveübertragung

IM

DELPHI FILMPALASTcharlottenburg | kantstraße 12a

prenzlauer berg | bötzowstraße 1

FILMTHEATER AM FRIEDRICHSHAIN

UNSER KU

LTU

RPLUS VORTEIL18 € statt 23 €

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TrompetenFlorian DörpholzLars RanchJörg NiemandAndrius Pamorskis

PosauneEdgar ManyakCarlos Navarro ZaragozaJörg Lehmann

TubaFabian Neckermann

PaukeArndt Wahlich

SchlagzeugTobias SchwedaFrank Tackmann

HarfenMaud EdenwaldAnna Klemm

Klavier/CelestaHeike Gneiting

OrgelJakub Sawicki

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN

Besetzung im heutigen Konzert

I. ViolineErez OferSusanne HerzogKosuke Yoshikawa Steffen TastMarina BondasPhilipp BeckertFranziska DrechselAnne FeltzKarin KynastBettina SitteRichard PolleMichiko FeuerleinSusanne BehrensElisabeth Eftimova

II. ViolineNadine ContiniMaximilian Simon David DropSylvia PetzoldAnne-Kathrin SeidelBrigitte DraganovMartin EßmannMaciej Buczkowski Juliane Manyak Juliane FärberAnna Bara Enrico Palascino

ViolaLydia RineckerGernot AdrionChristiane Silber Emilia Markowski Jana DropClaudia BeyerSamuel EspinosaAndriy HuchokGiulia WechslerLena Thies

VioloncelloHans-Jakob EschenburgJörg BreuningerChristian BardPeter AlbrechtGeorg BogeAndreas Weigle Joesephine BastianLaure Le Dantec

KontrabassChristoph AnackerStefanie Rau Iris AhrensGeorg SchwärskyAxel BuschmannOkhee Lee

FlöteUlf-Dieter Schaaff Rudolf DöblerMarkus SchreiterFranziska Dallmann OboeClara Dent-BoganyiGudrun Vogler Thomas Herzog

KlarinetteMichael Kern Peter PfeiferAnn-Kathin Zacharias

FagottSung Kwon YouAlexander VoigtClemens Königstedt

HornZoltán MascaiUwe HoljewilkenFrank StephanFelix Hetzel de Fonseka

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Landesverband Berlin

Der NABU Berlin setzt sich für saubere und lebendige Gewässer ein.

Gute Wasserqualität ist die Voraussetzung für eine hohe aquatische Artenvielfalt.

Naturnahe Ufer, Schilf und Totholz bilden Schutzzonen für am Gewässer lebende Arten.

Wir schützen Ufer, kämpfen für die Vorreinigung von Straßenabwässern und die Entwicklung naturnaher Gewässerrand-streifen.

Spendenkonto: NABU BerlinBank für Sozialwirtschaft DE76 1002 05000 003 2932 00

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende

UFERSCHUTZ

Foto: Volker Gehrmann

rsb_Uferschutzanzeige.indd 1 11.10.2018 11:06:24

NACHRICHTEN UND EMPFEHLUNGEN

Neue Mitglieder in den Reihen des RSBZwei Musiker haben im Dezember 2018 ihr jeweiliges Probejahr im RSB erfolg- reich bestanden. Der japanische Geiger Kosuke Yoshikawa wurde als Vorspieler der Gruppe der Ersten Violinen bestätigt. Und Fabian Neckermann, Nachfolger von Georg Schwark als Solotubist, ge- wann ebenfalls mit Bravour die orchester- interne Abstimmung. Wir gratulieren unseren beiden neuen Mitgliedern und wünschen ihnen viel Erfolg im Dienste der Musik!Zwei weitere Musiker stehen gerade am Anfang dieses Prozesses und beginnen ihr obligatorisches Probejahr im RSB, nachdem sie im Herbst 2018 die entspre-chenden Probespiele für sich entscheiden konnten: Marvin Wagner wird neuer stell-vertretender Solokontrabassist des RSB auf Probe, während Alexander Weiskopf – zunächst probehalber – die Position des mit Hermann F. Stützer alternierenden Solokontrabassisten einnimmt. Alles Gute auch für die beiden neuen Kontrabassis-ten!Schließlich erhält der junge Trompeter Maximilian Sutter einen Zeitvertrag für 2. Trompete/Wechseltrompete und ver-tritt für die Zeit ihres Mutterschutzes die RSB-Trompeterin Simone Gruppe.

Köstlich – Pankower Apfelsaft vom NABU BerlinDer Kooperationspartner des Rundfunk- Sinfonieorchesters Berlin, der NABU Berlin, sammelt jedes Jahr zusammen mit vielen freiwilligen Helfern Äpfel auf den Streuobstwiesen im ehemaligen Grenz- gebiet und heutigen Naturareal am Köppchensee im Pankower Norden. Dabei kamen dieses Mal vier Tonnen des lecke-ren Kernobstes zusammen, die anschlie-ßend gekeltert wurden.Der daraus entstandene, naturbelassene Apfelsaft kann nun in der NABU-Landes- geschäftsstelle in Pankow (Wollankstr. 4, Mo–Do 10–12 Uhr und 14–16 Uhr, Fr 10 –12 Uhr) zugunsten der Natur-schutzarbeit erworben werden.berlin.nabu.de

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Werden Sie Freund und Förderer des RSB und unterstützen Sie unsere Arbeit im breit gefächerten Bereich der Musikvermittlung und im Rahmen von Sonderprojekten in Berlin! Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, helfen Ihnen die Kollegen am RSB-Info- stand gerne weiter. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Adressdaten inklusive E-Mail-Adresse zu hinterlassen, um in Zu-kunft weitere Informationen zur Arbeit des RSB und seiner Unterstützer zu erhalten. Sie sind bereits Freund und Förderer und bekommen unsere Informationen derzeit noch per Post nach Haus geschickt? Dann freuen wir uns auch über Ihre E-Mail- Adresse – der Umwelt zuliebe!

Machen Sie die Musik zu Ihrer Sache –

als RSB-Botschafter!

FREUNDE UND FÖRDERER

Exklusiv für unsere AbonnentenAbo-Newsletter

Besinnliche WeihnachtstageWir wünschen Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest, alles Gute für das Jahr 2019 und natürlich weitere wundervolle Konzerterlebnisse mit dem RSB.

Ihr Abo-GeschenkVom 3. bis 5. Dezember sind Robinien, Tannen und Eichen, die wir als Geschenk für Sie, unsere Abonnenten, in Auftrag gegeben haben, auf der ausgewählten Fläche in Wiesenhagen gepflanzt worden. Wir möchten Ihnen noch einmal herzlich danken, dass wir in diesem Rahmen einen Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt leisten konnten.

Freikarten für NaturkundemuseumBis zum 10. Januar 2019 haben unsere Philharmonie-GOLD-Abonnenten die Gelegenheit, zwei Freikarten für das Museum für Naturkunde Berlin zu gewinnen.Melden Sie sich zur Teilnahme einfach mit dem Stichwort bei uns, das Sie in Ihrem letzten Abo-Newsletter zugesandt bekommen haben.

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„Natur pur“

Mit dem Stichwort „Natur pur“ erhalten Sie das Chefdirigenten-konzert-Paket in Platzkategorie II zum Vorteilspreis von 111 €. Damit zahlen Sie nur 37 € statt 49 € pro Konzertticket.

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030 202 987 15rsb-online.de

22. Februar 2019Konzerthaus BerlinLeif Ove Andsnes / Klavier Einojuhani Rautavaara„Cantus Arcticus“Wolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert C-Dur KV 467Richard Strauss„Eine Alpensinfonie“

16. Mai 2019Konzerthaus BerlinAlina Ibragimova / Violine Felix Mendelssohn Bartholdy„Die Hebriden“Richard StraussViolinkonzertLudwig van BeethovenSinfonie Nr. 6 („Pastorale”)

23. Juni 2019Philharmonie Berlin Joseph Haydn„Die Jahreszeiten“„Natur pur“

3 Konzerte mit Chefdirigent Vladimir Jurowski für 111 €

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ABENDPROGRAMM56 57VORSCHAU

So 27. Januar 1916 UhrPhilharmonie Berlin

RSB Philharmonie-Abo SilberRSB Philharmonie-Abo Gold

Nicholas CarterElizabeth Watts / SopranAnthony Michaels-Moore / BaritonRundfunkchor BerlinBenjamin Goodson / Choreinstudierung

Brett Dean Pastoral Symphony für KammerorchesterRalph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 1 („A Sea Symphony“)für Sopran, Bariton, Chor und Orchester

und

Konzert mit

So 30. Dezember 1820 UhrMo 31. Dezember 1816 UhrKonzerthaus Berlin

Sonderkonzerte

Vladimir JurowskiGenia Kühmeier / SopranVasilisa Berzhanskaya / AltDavid Butt Philip / TenorPaul Gay / BassRundfunkchor BerlinBenjamin Goodson / Choreinstudierung

Georg Katzer„discorso“ für Orchester (Uraufführung, Auftragskomposition des RSB)Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude“

Partner in der roc berlin

und

Konzert mit

Partner in der roc berlin

Die nächsten Konzertemit Vladimir Jurowski

30./31.12. Dezember 2018Konzerthaus BerlinBeethovens 9. & Katzer 22. Februar 2019Konzerthaus BerlinRautavaara, Mozart & Strauss 24. Februar 2019Konzerthaus BerlinBrahms & Strauss

31. März 2019Konzerthaus BerlinBrahms & Mahler

16. Mai 2019Konzerthaus BerlinMendelssohn Bartholdy, Strauss, Beethoven

19. Mai 2019Konzerthaus BerlinGrisey „Les espaces acoustiques“

Buchen Sie unter030 202 987 15rsb-online.de

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Impressum

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Künstlerischer Leiter und Chefdirigent Vladimir Jurowski

Orchesterdirektor Adrian Jones

Ein Ensemble der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin

GeschäftsführerAnselm Rose

KuratoriumsvorsitzenderRudi Sölch

GesellschafterDeutschlandradio, BundesrepublikDeutschland, Land Berlin, RundfunkBerlin-Brandenburg

Werkeinführungen und RedaktionSteffen Georgi

Gestaltung und Realisierungschöne kommunikationA. Spengler & D. Schenk GbR

DruckH. Heenemann GmbH & Co, Berlin

Redaktionsschluss17. Dezember 2018

Ton- und Filmaufnahmen sind nichtgestattet. Programm- undBesetzungsänderungen vorbehalten!

© Rundfunk-SinfonieorchesterBerlin, Steffen Georgi

Programmheft 3,– €Für RSB-Abonnenten kostenfrei

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Page 31: 23. Dezember 2018 Vladimir Jurowski - rsb-online.de · Arvo Pärt Vater unser Besetzung Knabenstimme oder Countertenor Streicher Dauer ca. 3 Minuten Verlag Universal Edition Wien

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