—28 2 — 1 3 - Internationale Bachakademie Stuttgart · einer Gedächtnisfeier zu Ehren Kaiser...

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BEETHOVEN

INHALT

PROGRAMM 3

DATEN & FAKTEN 4

EINFÜHRUNG:

›DA STIEGEN DIE MENSCHEN ANS L ICHT‹

ZU BEETHOVENS TRAUER-KANTATE

UND SEINER MESSE IN C-DUR 6

GESANGSTEXTE:

KANTATE AUF DEN TOD JOSEPH I I . WoO 87 14

MESSE C-DUR 16

KÜNSTLERBIOGRAPHIEN:

SARAH WEGENER 23

GERHILD ROMBERGER 25

JUSSI MYLLYS 26

JOCHEN KUPFER 28

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART 30

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN 34

HANS-CHRISTOPH RADEMANN 39

FÖRDERKREIS 33

DANK 40

Das Konzert wird von mitgeschnitten und zu einem späteren Termin gesendet. In Stu:gart über UKW 87,9 MHz, digital und über Livestream www.dradio.de zu empfangen.

AKADEMIEKONZERT VSAISON 2014 – 2015

SAMSTAG, 28. FEBRUAR 2015 . 19:00

SONNTAG, 1 . MÄRZ 2015 . 19:00

LIEDERHALLE STUT TGART . BEETHOVEN-SAAL

. Einführung 18:15 . Dr. Andreas Bomba

. Konzertdauer . etwa 1 ¾ Stunden

. Eine Pause

SARAH WEGENER

GERHILD ROMBERGER

JUSSI MYLLYS

JOCHEN KUPFER

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN

HANS-CHRISTOPH RADEMANN

FLATRATE-CARD MUSIK À LA CARTEMit der FLATRATE-CARD können Schüler und Studenten bis 27 Jahre zu be-sonderen Konditionen alle Konzerte der Internationalen Bachakademie Stu:gart besuchen: Gegen Vorlage der FLATRATE-CARD erhaltet Ihr an der Abendkasse kostenlos eine Eintri:skarte in der noch besten verfügbaren Kategorie. Die FLAT-RATE-CARD kostet 50 € und gilt ab Kaufdatum für ein Jahr. Sie ist nicht über-tragbar und nur in Verbindung mit einem Schüler- oder Studentenausweis gültig.

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LUDWIG VAN BEETHOVEN 17 70 – 1827

. Kantate auf den Tod Joseph II. — »Trauerkantate« WoO 87I. »Tot, stöhnt es durch die öde Nacht«II. »Ein Ungeheuer, sein Name Fanatismus«III. »Da kam Joseph mit Go:es Stärke«IV. »Da stiegen die Menschen ans Licht«V. »Er schläI, von den Sorgen«VI. »Hier schlummert seinen stillen Frieden«VII. »Tot, stöhnt es durch die öde Nacht«

. Messe in C-Dur, op. 86KyrieGloriaCredoSanctusBenedictusAgnus Dei

SARAH WEGENER SOPRAN

GERHILD ROMBERGER ALT

JUSSI MYLLYS TENOR

JOCHEN KUPFER BASS




.Stu:gart ist nicht nur Musikstadt, sondern auch Weinstadt. Wir freuen uns deshalb, unseren Künstlern Weine des Collegium Wirtemberg überreichen zu können.

3 . AKADEMIEKONZERT V . W W W.BACHAKADEMIE.DE

TEXT Severin Anton Averdonk (1768 – 1817), Kanoniker des Kreuzherrn-StiIs Ehrenstein/Wiedtal

BESETZUNG Soli (Sopran und Bass), Chor (SATB)2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarine:en, 2 Fago:e, 2 Hörner, Streicher

ENTSTEHUNG

Der AuIrag zur Komposition der Kantate anlässlich einer Gedächtnisfeier zu Ehren Kaiser Josephs II., der am 20. Februar in Wien gestorben war, erfolgte Ende Februar des Jahres 1790 durch die »Bonner Lese- und ErholungsgesellschaI«. Als Termin wurde der 19. März (Geburts- und Namenstag Josephs II.) festgelegt. Allerdings beschloss man in der Ausschuss-Si;ung der »LesegesellschaI« eine stille Trauerfeier abzuhalten und auf die Beteiligung von Instrumenten zu verzich-ten. Beethoven vollendete die Partitur um die Mi:e des Jahres 1790.

URAUFFÜHRUNG

Nach dem WiederauKnden der KopistenabschriI er-klang die Kantate auf Anregung Eduard Hanslicks am 23. November 1884 im ersten Konzert der Saison 1884/1885 der GesellschaI der Musikfreunde in Wien unter Hans Richter.

DRUCKLEGUNG

Die Erstausgabe der Partitur erfolgte posthum 1888 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig.

Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II. ’TRAUERKANTATE’ WoO 87 FÜR SOLI , CHOR & ORCHESTER

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TEXT Ordinarium missæ (lateinisch) BESETZUNG

Solisten (SATB), Chor (SATB)2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarine:en, 2 Fago:e, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher, Orgel

ENTSTEHUNG

Komponiert im AuIrag des Fürsten Nikolaus II. Esterházy zur Namenstagsfeier der Fürstin Maria Josepha Hermenegild.

URAUFFÜHRUNG

13. September 1807 in der Bergkirche zu Eisenstadt.

DRUCKLEGUNG

Nachdem der Verlag den Druck wegen zu geringer Nachfrage zunächst abgelehnt ha:e, kauIe der Verlag die Messe im Paket mit Christus am Ölberge und Fidelio. Die Messe in C-Dur erschien im September 1812 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig.

ZUR WIDMUNG

Ursprünglich erwog Beethoven, die Messe Napoleon zu widmen, doch zog er die Dedikation ebenso zurück, wie eine Widmung an Nikolaus Zmeskall sowie an ein unbe-kanntes »Frauenzimmer« (Beethoven Gesamtausgabe, Brief 523 an Breitkopf & Härtel). Schließlich widmete Beethoven die Komposition Ferdinand Johann Nepo-muk Fürst Kinsky von Wchini; und Te:au, einem seiner Rentenmäzene.

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Messein C-DurOP. 86

FÜR SOLI , CHOR & ORCHESTER

»Da stiegen die Menschen ans Licht« ZU BEETHOVENS TRAUERKANTATE UND SEINER MESSE IN C-DUR

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an kannte und schä;te sich gegenseitig in der Bonner »Szene«: Es gab starke Querverbindungen zwischen Beethoven und der Bonner »Lese- und Erholungsge-sellschaI«, die den damals neunzehnjährigen Musiker aus der kurfürstlichen HoHapelle mit einer Trauer-kantate auf den am 20. Februar 1790 verstorbenen Kai-ser Joseph II., dem wohl bedeutensten Vertreter des aufgeklärten Absolutismus seiner Zeit, beauIragt hat-te. In einer auf den 19. März angese;ten großen Trau-erfeier wollte die GesellschaI dem älteren Bruder des regierenden Kurkölner Fürstbischof Maximilian Franz würdig gedenken.

Eulogius Schneider, Professor für Ästhetik und Schöne WissenschaIen an der Bonner Universität, war dafür als Gedenkredner vorgesehen. Er regte auch an, »dass entweder vor, oder nach der Rede etwas Musikalisches aufgeführt werde: Eine Cantata werde einen herrlichen Effect machen.« Den passenden Text von Severin Anton Averdonk, einem seiner in Sachen Literatur betreuten

»Da stiegen die Menschen ans Licht« ZU BEETHOVENS TRAUERKANTATE UND SEINER MESSE IN C-DUR


Ceologiestudenten, ha:e er parat. Auch für die mu-sikalische Umse;ung ha:e Schneider konkrete Vor-stellungen: » … es komme also nur darauf an, daß einer von vortrefflichen Tonkünstlern, welche Mitglieder unserer Gesellschaft sind, oder auch ein auswärtiger Tonkünstler sich die Mühe einer Komposition geben wollte.« Nun ha:e die GesellschaI in Christian Go:lob Neefe oder Anton Reicha erfahrene Komponisten in ihren Reihen. Aber faktisch stand auch Beethoven der GesellschaI nahe. Zwar war ihm als Jugendlicher die ordentliche Mitglied-schaI verwehrt. Dennoch nahm er regelmäßig an den TreDen teil und hörte an der Universität Vorlesungen von Schneider. Bei der AuIragsvergabe mochte auch eine Rolle gespielt haben, dass einflussreiche Freunde des hoDnungsvollen Talentes der LesegesellschaI an-gehörten, darunter Beethovens langjähriger Förderer Graf Ferdinand von Waldstein.

Bonn hat sich in jenen Jahren der RegentschaI von Maximilian Franz, dem Arbeitgeber Beethovens, zu einem Eldorado der AuHlärung und neuer politischer Ideen entwickelt. Sogar ein radikaler Jakobiner wie Eulogius Schneider konnte lange Zeit ohne Einschrän-kung lehren oder eben die quasi oKzielle Trauerfeier auf den verstorbenen Kaiser entscheidend gestalten. (Schneider endete 1794 in Paris unter der Guillotine). In nicht unerheblichem Maße prägte die 1787 gegrün-dete LesegesellschaI das geistige Klima Bonns. In ihr ha:en die Mitglieder der freimaurerisch ausgerichteten »Illuminaten« nach dem Verbot ihres Ordens eine neue Heimat gefunden; zunehmend entwickelte sich — mit Unterstü;ung von Maximilian Franz — der Verein zu einem oDenen intellektuellen Zusammenschluss, in dem die aktuellen politischen, ideologischen und künstleri-schen Entwicklungen verhandelt wurden.

An dieses geistige Biotop ha:e Beethoven weitgehend durch seinen alten Lehrer Christian Go:lob Neefe An-schluss gefunden. Diesem Karriere-Freimaurer und Illu-minaten — Neef galt selbst als einer der Kandidaten für die Trauerkantate — verdankte Beethoven viel: seine

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aufgeklärte Grundhaltung, seine lebenslange Vereh-rung für Carl Philipp Emanuel Bach und u. a. dessen Prinzip der Hell-Dunkel-Gestaltung, die in der Trauer-kantate konstituierende Bedeutung erlangen sollte — sowohl in harmonischer Hinsicht als auch in den beiden symmetrisch angeordneten Rezitativ-Arie-Paaren von Bass (Nr. 2 und 3) und Sopran (Nr. 5 und 6). Beet-hoven konnte in diesem Kontext wahrscheinlich zum ersten Mal die Verlässlichkeit eines funktionierenden Ne;werkes erfahren; »nur« als Komponist hä:e er sich nicht empfehlen können, da er in den zurück liegenden vier Jahren kein einziges Werk vollendet ha:e. Unab-hängig von der Tatsache, dass Beethoven auch die Trauerkantate erst Mi:e 1790 fertigstellte, ordnete der Fürstbischof an, dass die Feier ohne »alles andere Ge-räusch« ab gehalten werden sollte. Tro;dem erteilte man ihm auch den KompositionsauIrag zur Kantate auf die Inthroni sation Kaiser Leopolds II., WoO 88, ebenfalls auf einen Text von Averdonk. Doch auch diese AuDüh-rung kam nicht zustande.

Beethoven erlebte eine AuDührung beider Kantaten nie. Nachdem Johann Nepomuk Hummel 1813 auf ei-ner Wiener Auktion Partitur-AbschriIen erworben ha:e verlor sich ihre Spur, bis 1884 Eduard Hanslick in sei-nem Werk Suite: Aufsätze über Musik und Musiker ihre Wiederentdeckung publik machte. Brahms wurde zur Echtheitsprüfung hinzugezogen und befand: »Es ist alles und durchaus Beethoven. Man könnte, wenn auch kein Name auf dem Titelblatte stände, auf keinen anderen raten.« Die UrauDührung erfolgte am 23. November 1884 in einem Konzert der »GesellschaI der Musikfreunde« in Wien.

Zwei markante Punkte aus Beethovens Leben sind an die Trauerkantate geknüpI. Im Zuge des Vorhabens, Beethoven von Haydn mit finanzieller Unterstü;ung durch den Kurfürsten Maximilian Franz in Wien unter-richten zu lassen, diente das Werk gegenüber dem zukünIigen Kompositionslehrer als Arbeitsprobe. Haydn ha:e das Stück sehr positiv aufgenommen und Beethoven »zu fortdauerndem Studium aufgemuntert«. In


Wien begann ein neuer und einschneidender Lebens-abschni: Beethovens; von dort kehrte er nie wieder nach Bonn zurück.

Mit der Trauerkantate musste Beethoven emotional tief verbunden gewesen sein; in seiner einzigen Oper Fidelio ha:e er diese erste Orchesterkomposition nicht nur wieder aufgenommen, sondern geradezu zentral plaziert. So folgt die Darstellung von Düsternis und Schmerz in der Introduktion der Kerkerszene aus Fide-lio dem Eingangschor der Kantate, wo es heißt »Tot, stöhnt es durch die öde Nacht. / Felsen, weinet es wieder!« Ebenso findet das stimmungsmäßige Gegenstück seine Entsprechung in der Oboenmelodie, während Leonore ihrem wiedergefundenen Ga:en Florestan die Ke:en abnimmt (»O Gott! Welch ein Augenblick!«), denn es stammt direkt aus der Kantaten-Arie Nr. 4 »Da stiegen die Menschen ans Licht«. Es ist bemerkenswert, dass der als »Humanitätshymnus« gefasste musikalische Topos und Höhepunkt im Fidelio bereits in der Trauer-kantate des jugendlichen Beethoven in einer aus der AuHlärung heraus motivierten und gestalteten Musik ihren Ausdruck gefunden ha:e.

KAISER JOSEPH I I . , ANONYMES ÖLGEMÄLDE, UM 1780

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War Fürst Nikolaus II. von Esterházy ein »Risiko« ein-gegangen, als er den AuIrag für eine Messe zum Namenstag seiner Frau Maria Josepha Hermenegild am 13. September 1807 an Ludwig van Beethoven ver-gab? Von ihm kannte man bis zu diesem Zeitpunkt an geistlichen Werken nur Christus am Ölberg oder die christlich-volkstümlichen Gellert-Lieder (bei-de Werke von 1803); die Messe in C-Dur war jedoch sein erstes Werk für den go:esdienstlichen Ge-brauch überhaupt. Somit war die Erwartung hoch.

Nikolaus II., dessen Großvater Nikolaus I. aus Schloss Esterházy ein bedeutendes kulturelles Zentrum ge -macht ha:e — u. a. in dem er Joseph Haydn an den Hof geholt ha:e —, wollte nach einer zwischenzeitlichen Flaute der Residenz wieder ihren früheren kulturellen Rang verschaDen. Eine der Maßnahmen war eben diese von ihm eingeführte jährliche Feier zum Namenstag seiner Ga:in mit einer jeweils neuen festlichen Mess-komposition. Das »Fest Mariä Geburt« war ein großes gesellschaIliches Ereignis im Eisenstädter Jahres-kalender. Eingeführt im 17. Jahrhundert als Zeichen des

FÜRST NIKOLAUS I I . ESTERHÁZY

©COMMONS.WIKIMEDIA.ORG

Dankes für die Befreiung Wiens von der osmanischen Belagerung, ha:e der Feiertag in Zeiten der napoleo-nischen Kriege am Eisenstädter Hof nicht nur privaten Charakter, sondern war von hoher politischer Bedeu-tung. Zwischen 1796 und 1802 schrieb Joseph Haydn fünf seiner le;ten Messen für diesen Anlass; Johann Georg Albrechtsberger wurde einmal beauIragt, bevor ab 1804 dem neuen HoHapellmeister Johann Nepomuk Hummel anstelle des pensionierten Haydns die ehren-volle Arbeit oblag.

Beethoven trat somit in große Fußstapfen. Auf Nach-frage nach dem Stand der Komposition bat er Fürst Esterházy am 26. Juli 1807 vorab um Nachsicht: »…darf ich noch sagen, dass ich Ihnen mit viel Furcht die Messe über-geben werde, da Sie d. F. gewohnt sind, die unnachahmlichen Meisterstücke des großen Haidn sich vortragen zu lassen«.

Tatsächlich missriet die AuDührung am 13. September 1807 unter seiner Leitung gründlich. Die Proben ver-liefen wohl wegen unzureichenden Notenmaterials und Disziplinproblemen desaströs. Esterházy sah sich schriIlich genötigt, die Anwesenheit aller Mitwirken-den wenigsten zur AuDührung anzuordnen. Gleichwohl stieß die Messe bei ihm grundsä;lich nicht auf Gefal-len. Fürst Esterházy war von dem Werk tief en:äuscht: »Aber, lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht«. Und in einem Brief an die Gräfin Henrie:e Zielinska wurde er noch deutlicher: »Die Messe von Beethoven ist unerträglich lächerlich und scheußlich; ich glaube nicht, dass sie überhaupt anständig aufzuführen wäre: Ich bin wütend und beschämt.«

Der Komponist war empört. In seiner eigenen Akade-mie am 22. Dezember 1808 im Ceater an der Wien präsentierte er der Wiener ÖDentlichkeit das Werk in Ausschni:en. Dazu wurden außerdem geboten: die 5. und 6. Sinfonie, das 4. Klavierkonzert, die Konzert- Arie »Ah! Perfido« sowie die Chorfantasie. Auch für Lieb-haber Beethovens war diese vierstündige Werkschau — in einem bi:erkalten Saal — eine Herausforderung.


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Zum Gloria im ersten Konzer:eil und Sanctus / Benedic-tus im zweiten vermerkte der Konzertbericht in der All-gemeinen Musikzeitung (AMZ), ihre Ausführung sei, ebenso die der anderen Programmpunkte, »gänzlich verfehlt« gewesen.

AuDällig ist die Hartnäckigkeit, mit der Beethoven um die Verbreitung der Messe in C-Dur kämpIe. Schon im Sommer vor dem Misserfolg seiner Akademie oDerierte er sie Breitkopf & Härtel zusammen mit der 5. und 6. Sinfonie sowie der Cellosonate op. 69. Die Reserviertheit des Verlags gegenüber der Messe ahnend, schnürte er das Paket unter der Bedingung: » … die Messe müssen sie nehmen, sonst kann ich ihnen die anderen Werke nicht ge-ben — indem ich auch darauf sehe was rühmlich ist und nicht allein was nützlich«. Mit für ihn ungewöhnlich oDenen Worten warb er für die Besonderheit des Werks: »Von meiner Messe, wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, dass ich den Text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden …«

Neu war, dass er nach den Haup:eilen des katholi-schen Hochamtes die Messe in fünf abgeschlossene Blöcke gliederte. Neu ist tatsächlich auch die Text-behandlung. Beethoven kehrte zum alten Prinzip der Wortausdeutung zurück, also zur Deutung der Worte in ihrem ideellen Sinn. Beethoven musste sich geradezu in den Text hineingekniet haben. Folgerichtig stehen die Singstimmen im Vordergrund — als eine Ke:e starker, bildhaIer Zeichen, getragen vor allem durch den Chor. Ihr entlang sind auch die instrumentalen Partien geführt. Und wie auf der Seite der Stimmen lange und abgeschlossene Arien fehlen, so fehlen auch im instrumentalen Bereich die langen Vorspiele, wie noch bei Haydn üblich.

Das alles konnte Fürst Esterházy, dessen Verständnis von einer Kirchenkomposition dem Ritus der Litur-gie entsprach, und der allenfalls im Rahmen dessen die musikalischen Extravaganzen eines Haydn gou-tierte, weder verstehen noch gutheißen. Sta: einer


repräsentativen Kirchenkomposition ha:e er eine per-sönlich ausgeprägte Glaubensdarbietung erhalten, weitab vom Geist der Amtskirche — aber dafür in bedenklicher Nähe zur säkularen Welt. Tatsächlich weist die Messe deutliche Anklänge an die Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 oder die 6. Sinfonie, der »Pastorale«, auf.

Die alte Trennung von sakraler und profaner Musik war nicht — mehr — Beethovens Cema. Seine Bemer-kung, die Messe liege ihm »vorzüglich am Herzen … trotz aller Kälte unseres Zeitalters gegen dergleichen« geht des-halb über das Werk selbst hinaus. Beethoven verortet die Messe unter dem neuen Religionsverständnis der Romantik, in der das künstlerische Artefakt im Zentrum des Glaubens steht.

HANS-PETER GRAF

I . CHOR & SOLI

Tot, stöhnt es durch die öde Nacht,Felsen, weinet es wieder!Und ihr Wogen des Meeres,heulet es durch eure Tiefen:Joseph, der große, ist tot!Joseph, der Vater unsterblicher Taten,ist tot, ach tot!

I I . REZITATIV

Ein Ungeheuer, sein Name Fanatismus,stieg aus den Tiefen der Hölle,dehnte sich zwischen Erd’ und Sonne,und es ward Nacht!

I I I . ARIE

Da kam Joseph, mit Go:es Stärke,riss das tobende Ungeheuer wegzwischen Erd’ und Himmel,und trat ihm auf’s Haupt,dem tobenden Ungeheu’rtrat er auf’s Haupt.

IV. ARIE

Da stiegen die Menschen ans Licht,da drehte sich glücklicherdie Erd’ um die Sonne,und die Sonne wärmtemit Strahlen der Go:heit!

Kantate auf den Tod Josephs II.WoO 87

Bass

Bass

Sopran& Chor

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Kantate auf den Tod Josephs II.WoO 87


V. REZITATIV

Er schläI,von den Sorgen seiner Welten entladen.Still ist die Nacht,nur ein schauerndes LüIchen wehtwie Grabes Hauch mir an die Wange.Wessen unsterbliche Seele du seist,LüIchen, wehe leiser!Hier liegt Joseph im Grabeund schlummert im friedlichen Schlaf’entgegen dem Tage der Vergeltung,wo du glückliches Grabihn zu ewigen Kronen gebierst.

VI . ARIE

Hier schlummert seinen stillen Friedender große Dulder, der hieniedenkein Röschen ohne Wunde brach,der große Dulder,der unter seinem vollen Herzendas Wohl der Menschheit unter Schmerzenbis an sein Lebensende trug.

VI I . CHOR & SOLI

Tot, stöhnt es durch die öde Nacht.Felsen, weinet es wieder!Und ihr Wogen des Meeres,heulet es durch eure Tiefen:Joseph, der große, ist tot!Joseph, der Vater unsterblicher Taten,ist tot, ach tot!

Sopran

Sopran

KYRIE

Kyrie eleison.Christe eleison.Kyrie eleison.

GLORIA Gloria in excelsis Deo.Et in terra pax hominibus bonae voluntatis,laudamus te, benedicimus te,adoramus te, glorificamus te!Gratias agimus tibipropter magnam gloriam tuam.Domine Deus, rex coelestis,Deus pater omnipotens.Domine fili unigenite, Jesu Christe.Domine Deus, agnus Dei, filius patris.Qui tollis peccata mundi, miserere nobis!Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostrum!Qui sedes ad dexteram patris, miserere nobis!Quoniam tu solus sanctus.Tu solus dominus.Tu solus altissimus, Jesu Christe!Cum sancto spiritu, in gloria Dei patris.Amen.

Messe C-DurOP. 86

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Herr, erbarme dich.Christe, erbarme dich.Herr, erbarme dich.

Ehre sei Gott in der Höhe. Und auf Erden Friede den Menschen, die guten Willens sind. Wir loben dich, wir preisen dich,wir beten dich an, wir verherrlichen dich.Dank sagen wir dir wegen deiner großen Herrlichkeit!Herr Gott, König des Himmels,Gott, allmächtiger Vater.Herr, Sohn, einziggeborener, Jesus Christus. Du Allerhöchster, Herr Gott,Lamm Gottes, Sohn des Vaters.Der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser!Der du trägst die Sünden der Welt,nimm an das Gebet von uns!Du sitzt zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser! Denn du allein bist heilig, Du allein der Herr, Du allein der Höchste, Jesus Christus!Mit dem Heiligen Geist,in der Herrlichkeit Gottes des Vaters.Amen.

CREDO Credo in unum Deum,patrem omnipotentem,factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium,et in unum dominum Jesum Christum, filium Dei unigenitum,et ex patre natum ante omnia saecula.Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo verogenitum, non factum, consubstantialem patri: per quem omnia facta sunt.Qui propter nos homines,et propter nostram salutem descendit de coelis.Et incarnatus est de spiritu sancto ex Maria virgine, et homo factus est,crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato passus, et sepultus est.Et resurrexit tertia die,secundum scripturas,et ascendit in coelum:sedet ad dexteram patris,et iterum venturus est cum gloria,judicare vivos et mortuos,cujus regni non erit finis.Et in spiritum sanctum dominum et vivificantem,qui ex patre filioque procedit,qui cum patre et filio simul adoratur et conglorificatur,qui locutus est per prophetas,et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam.Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum,et expecto resurrectionem mortuorum,et vitam venturi saeculi,amen.

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Ich glaube an den einen Gott.Den Vater, den allmächtigen, Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus,den Sohn Gottes, einziggeboren,und aus dem Vater geboren vor aller Zeit.Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrer Gott vom wahren Gott.Gezeugt, nicht erschaffen,gleichen Wesens mit dem Vater,durch den alles geschaffen worden ist.Der wegen uns Menschen,und wegen unseres Heiles herabgestiegen ist vom Himmel.Und der Fleisch ist geworden durch den Heiligen Geistaus Maria, der Jungfrau, und der Mensch geworden ist.Der gekreuzigt wurde auch für uns,unter Pontius Pilatus gelitten hatund begraben worden ist.Und der auferstand am dritten Tage,nach den Schriften,und aufgefahren ist in den Himmelder sitzet zur Rechten des Vaters, und der wiederkommen wird mit Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten,dessen Herrschaft kein Ende haben wird.Und an den Heiligen Geist,den Herrn, den lebendigmachenden,der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,der mit dem Vater und dem Sohnzugleich angebetet und verherrlicht wird,der geredet hat durch die Propheten,und an eine heilige allgemeineund apostolische Kirche.Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Und ich erwarte die Auferstehung der Totenund das Leben in der zukünftigen Weltzeit.Amen.

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SANCTUS Sanctus, sanctus, sanctusdominus Deus Sabaoth.Pleni sunt coeli et terragloria tua.Osanna in excelsis.

BENEDICTUS

Benedictus qui venitin nomine domini.Osanna in excelsis.

AGNUS DEI

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,miserere nobis!Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,miserere nobis!Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,dona nobis pacem!


Heilig, heilig, heiligist der Herr Gott Zebaoth.Voll sind die Himmel und die Erdedes Ruhmes dein.Hosianna in der Höhe.

Gepriesen sei der kommt im Namen des Herrn.Hosianna in der Höhe.

Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt,erbarme dich unser!Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt,erbarme dich unser!Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt,gib uns Frieden!

Text nach Breitkopf & Härtel, Wiesbaden.

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SARAH WEGENER

Die britisch-deutsche Sopranistin SARAH WEGENER

studierte Gesang bei Bernhard Jaeger-Böhm in Stu:-gart, es folgten Meisterkurse bei Dame Gwyneth Jones und Renée Morloc. In den vergangenen Jahren war sie beim Schleswig-Holstein Musik Festival, den Ludwigs-burger Schlossfestspielen, den Dialogen Salzburg, in der Tonhalle Düsseldorf, in der Alten Oper Frankfurt, am De Doelen Ro:erdam, im Bozar Brüssel, Konzert-haus Berlin und am De Singel Antwerpen zu Gast. In die laufende Saison startete Sarah Wegener in Köln mit einer AuDührung von Georg Friedrich Haas’ Atthis mit dem Ensemble musikfabrik. Zudem sang sie Strauss’ Vier letzte Lieder mit dem recreation — Großes Orchester Graz unter Michael Hofste:er bei der SMriarte Graz. Nach der UrauDührung von Jörg Widmanns Labyrinth (2008 – 13) für Sopran und Orchestergruppen im Januar 2014 an der Kölner Phil-harmonie mit dem WDR-Sinfonieorchester hat sie das Werk nun mit dem Radio Filharmonisch Orkest unter Emilio Pomàrico am Concert gebouw Amsterdam inter-pretiert, demnächst folgt eine AuDührung mit dem Orquestra Sinfónica do Porto unter Peter Rundel an der Casa da Música, sowie Dvoráks Stabat Mater mit dem Orchestre des Champs-Élysées und dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe an der Opéra de Dijon. Im März gibt sie außerdem ihr Debüt beim NDR-Sinfonieorchester unter Comas Hengelbrock mit Dunkle Saiten von Jörg Widmann. Gegen Ende der Saison ist sie beim Festival RheinVokal mit Liedern von Haas, Schumann und Berg zu Gast.

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GERHILD ROMBERGER

GERHILD ROMBERGER ist im Emsland geboren und studierte Konzertgesang an der Hochschule für Musik in Detmold bei Heiner Eckels. Kurse bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll ergänzten ihr Studium. Das Reper-toire der Sängerin umfasst alle großen Alt- und Mezzo-Partien des Oratorien- und Konzertgesangs vom Barock über die Klassik und Romantik bis hin zur Literatur des 20. Jahrhunderts. Wichtige Stationen in den vergange-nen Jahren waren die Konzerte mit Manfred Honeck, der sie u. a. für Mahlers Symphonien, Beethovens Missa solemnis oder die Große Messe von Walter Braunfels einlud. Darüber hinaus ihre Arbeit mit dem Leipziger Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly, dem Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Comas Hengelbrock, Konzerte mit dem Orches-ter der Klangverwaltung und Enoch zu Gu:enberg, mit dem Los Angeles Philharmonic sowie dem Pi:sburgh Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orches-tra unter Herbert Blomstedt, mit Kent Nagano beim Ingolstadt Festival, den Sinfonieorchestern des NDR, WDR und MDR sowie mit den Berliner Philharmonikern, u. a. unter Gustavo Dudamel. Konzerte dieser Saison 2014 /2015 führen sie auf eine Tournee mit dem Gewand-hausorchester unter Alan Gilbert, auf der sie in Mahlers 3. und 9. Sinfonie in Leipzig, Luzern, Berlin und bei den London Proms zu hören ist. Weitere Stationen sind u. a. München (Verdis Messa da Requiem), und Tokyo (Mahlers 8. Sinfonie), Madrid (Bachs Matthäus-Passion). Gerhild Romberger hat eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik Detmold inne.

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Der lyrische Tenor JUSSI MYLLYS wurde mit seinem Debüt als Don O:avio (Don Giovanni) in Turku und an der Komischen Oper Berlin bekannt. Kurz darauf war er in Konzerten in Prag und Riga unter der Leitung von Peter Schreier zu hören und wurde für eine Japan-Tournee mit dem Rias Kammerchor engagiert. Er ist Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein. Zu seinen erfolgreichen Opernpartien gehören u. a. Tamino (Die Zauberflöte), Jaquino (Fidelio), Steuermann (Der Fliegende Holländer) und Narraboth (Salome). Da neben umfasst das Konzertrepertoire des Sängers Werke wie Bachs Matthäus- und Johannes-Passion, Händels Messiah, Haydns Schöpfung und Jahreszei-ten, Mendelssohns Lobgesang, Mozarts Requiem wie auch das Requiem von Andrew Lloyd Webber. Er sang mit dem Gürzenich Orchester, der Bachakademie Stu:gart und arbeitete mit Dirigenten wie Markus Stenz und Helmuth Rilling. Zu seinen zukünIigen En-gagements zählen neben seinen Opernengagements an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, der Komischen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper und der Oper Frankfurt konzertante AuDührungen von Tristan und Isolde.

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JUSSI MYLLYS

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JOCHEN KUPFER hat sich in den le;ten Jahren sowohl auf den Opernbühnen der Welt als auch in den inter-nationalen Konzertsälen einen Namen gemacht. Er studierte Gesang bei Helga Forner an der Musikhoch-schule Leipzig und besuchte Meisterklassen bei u. a. Elisabeth Schwarzkopf, Dietrich Fischer-Dieskau und Rudolf Piernay. Nach einem langjährigen Engagement an der Semperoper Dresden verbindet ihn — über seine internationalen Gastverpflichtungen hinaus — seit 2005 ein Residenzvertrag mit dem Staatstheater Nürnberg. Zu den wichtigen Fachpartien zählen u. a. Kurwenal (Tristan und Isolde), Beckmesser (Die Meister-singer von Nürnberg), Giorgio Germont (La traviata) oder Conte Almaviva (Le nozze di Figaro). Neben der Oper widmet er sich einer intensiven Konzer:ätigkeit, so gastierte er mit Liederabenden und Konzerten in ganz Europa, Japan, Mexico, Brasilien, Hong Kong, Israel und in den USA sowie bei zahlreichen namhaIen inter nationalen Festivals; im Juni 2015 wird er in einem Lieder abend bei der Hugo-Wolf-Akademie Stu:gart zu hören sein. Jochen Kupfer sang unter der Leitung namhaIer Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Kurt Masur, Riccardo Chailly, Raphael Frühbeck de Burgos, René Jacobs, Philippe Herreweghe, JeDrey Tate, Enoch zu Gu:enberg, Christof Prick, Kent Nagano, Fabio Luisi, Yuri Temirkanov, Paavo Järvi und Herbert Blomstedt. Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren seine künst-lerische Vielseitigkeit (u. a. Schuberts Winterreise, Johann Simon Mayrs Il sagrifizio di Jefte oder Carl Philipp Emanuel Bachs Matthäus-Passion).

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JOCHEN KUPFER

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DIE GÄCHINGER KANTOREI STUTTGART steht seit August 2013 unter der künstlerischen Leitung von Hans-Christoph Rademann, dem Leiter der Internationa-len Bachakademie Stu:gart. Unter der TrägerschaI der Bachakademie gestaltet der Chor eine Viel-zahl an Konzerten und Gastspielen, Hörfunk- und CD-Aufnahmen entscheidend mit. Im Zentrum der Chor -arbeit steht neben vielfältiger Mitwirkung am MUSIKFESTUTTGART eine große Konzertreihe mit ora-torischen Programmen von Schü; bis zu zeitgenössi-schen AuIragswerken. Einen besonderen Fokus bildet seit jeher die Interpretation der Vokalwerke von Johann Sebastian Bach. Höhepunkte der Saison 2014 /2015 sind neben Gastspielen (u. a. in der Berliner Philhar-monie) eine große Südamerika-Tournee sowie die Zu-sammenarbeit mit dem Freiburger Barockorchester inklusive einer Neueinspielung der Bachschen h-Moll-Messe. Nach einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt und 1954 von Helmuth Rilling gegründet,


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ER gilt die Gächinger Kantorei Stu:gart seit Jahrzehn-

ten als einer der herausragenden Konzertchöre der Welt. Neben regelmäßigen AuIri:en mit dem Partner-Ensemble Bach-Collegium Stu:gart arbeitet sie auch vielfach mit Orchestern wie den Wiener Philharmoni-ker, New York Philharmonic oder Israel Philharmonic zusammen. Eine besonders enge PartnerschaI besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stu:gart des SWR. Am Pult des Chores stehen regelmäßig Gastdirigenten wie Masaaki Suzuki, Krzysztof Penderecki, Alexander Liebreich oder Sir Roger Norrington. Gastspiele führ-ten das Ensemble u. a. nach China, Lateinamerika und zu den großen Festspielen in Salzburg, Luzern, Prag, New York, Paris, London, Wien und Seoul. Hunderte von CD-Einspielungen umfassen neben dem gesamten Vokalwerk Bachs unterschiedlichste oratorische Litera-tur vom 18. Jahrhundert bis hin zu etlichen UrauDührun-gen, darunter Werke von Penderecki, Pärt oder Rihm.

DIE GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART

SOPRAN

Lucy de Bu:s . Isabel Delemarre . Christine Eisenschmid . Florence Günther . Anne Hellmann . Eleonore Majer . Barbara Mehr . Susanne Müller . Christiane Opfermann . Anja Scherg . Susanne Vogelmann . Aisha Tümmler . Stephanie Lönne

ALT

Carolina große Darrelmann . Magdalena Fischer . Carola Göbel . Anne Hartmann . Tanja Haßler . Anna Krawczuk . Sandra Marks . Angela Müller . Ulrike Schwabe . Katharina Comas . Ilona Ziesemer-Schröder . Franziska Neumann

TENOR

Tobias Altvater . SteDen Barkawi; . Martin Frobeen . Andrejus Kalinovas . Daniel Karrasch . Jens Krekeler . Jean-Pierre Ouellet . Christof Sommer . Vladimir Tarasov . Hannes Wagner . Tiago Oliveira

BASS

Tobias Germeshausen . Martin Hermann . Daniel Herrscher . Emanuel Jessel . Menno Koller . Ben Königes . Hanns Pommerien . Florian Schmi:-Bohn . Stefan Weiler . Julián Millán . Simon Millán

CHOREINSTUDIERUNG

Stefan Weiler

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Wenn es die Internationale Bachakademie Stu:gart nicht schon gäbe, hä:e man sie genau so erfinden müs-sen … denn sie ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Zusammenwirken von Musik- und Wortveranstaltungen.

Damit die Bachakademie auch künIig kreativ, in-haltsreich und hochkarätig arbeiten kann, braucht sie Unterstü;ung vieler Menschen, die sich dazu aufge-rufen fühlen, das Mo:o »Bewährtes erhalten, Neues gestalten« zu unterstü;en.

MITGLIEDER . haben Vorkaufsrecht bei der Karten-und Abonnement bestellung . erhalten das Studium Generale der Bachwoche sowie den Musikfestpass des MUSIKFESTUAGART zu ermäßigtem Preis . haben kostenlosen Zutri: zu den »Musikalischen Salons« . genießen jährlich ein exklusives Sonderkonzert . nehmen an Kulturreisen zu auswärtigen Konzerten der Bachakademie teil . erhalten die ZeitschriI »Forum Bachakademie« direkt nach Hause.

Sie können Mitglied als Einzelperson, Ehepaar, Familie (Eltern/Großeltern mit Kindern/Enkeln) oder Firma zu unterschiedlichen Spendenhöhen werden.

FÖRDERKREIS

INTERNATIONALE BACHAKADEMIE STUT TGART

Kontakt: Rosemarie TrautmannJohann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gartTelefon: 0711 61 921 [email protected]

Für die Musik – vom Freund zum Förderer

33 . AKADEMIEKONZERT IV . W W W.BACHAKADEMIE.DE

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN füllt regelmäßig weltweit die renommiertesten Konzertsäle und gilt als eines der international führenden Orches-ter. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische Dirigent Paavo Järvi. Besondere internationale Erfol-ge erreichten Paavo Järvi und Die Deutsche Kammer-philharmonie Bremen mit ihrem Beethoven-Projekt mit weltweiten Tourneen, CD- und DVD-Aufnahmen. Für die CD-Einspielung »ihres Beethovens« erhielt das Orchester zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den ECHO Klassik. Im Anschluss an das Beethoven-projekt se;te sich Die Deutsche Kammerphilharmonie

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Bremen mit Paavo Järvi ebenso erfolgreich mit dem sinfonischen SchaDen Robert Schumanns auseinan-der. Das Orchester begeistert mit seinem energie-reichen Spiel und seinem außerordentlichen Klang. Hinter dem Erfolg steht eine umfassende, systematische Auseinanderse;ung des Orchesters mit Komponist und Werk. Jenseits konventioneller Interpretation wird Neues ebenso herausgearbeitet wie Ursprüngliches.


Im scheinbar Altbekannten erleben Zuhörer bisher Unerhörtes — vom Barock über Klassik und Romantik bis hin zu Zeitgenössischem. Lohn dafür ist unter an-derem die Verleihung des Ehrenpreises der deutschen Schallpla:enkritik, der nie zuvor einem Orchester verliehen worden war. Für ihre innovative und enga-gierte Kultur- und Musikvermi:lungsarbeit und ihr gesellschaIliches Engagement wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Echo Klassik für Nachwuchsförderung (2012). Im Jahr 2009 erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann das »ZukunIs-labor« der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zum bundesweiten Modellprojekt im Bereich Kulturelle Bildung.

FLÖTE

Be:ina Wild . Ulrike Höfs

OBOE

Rodrigo Blumenstock . Ulrich König

KLARINET TE

Ma:hew Hunt . Maximilian Krome

FAGOT T

Higinio Arrué . Edurne Santos

HORN

Elke Schulze Höckelmann . Markus Künzig

TROMPETE

Bernhard Ostertag . Mori; Görg

PAUKE

Mori; Weller

ORGEL Beate Röllecke

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VIOLINE I

Florian Donderer . Hanna Nebelung . Timofei Bekassov . Stefan La;ko . Hozumi Murata . Hannah Zimmer

VIOLINE I I

Comas Klug . Beate Weis . Gunther Schwiddessen . Ma:hias Cordes . Angelika Grossmann-Kippenberg

VIOLA

Friederike La;ko . Anja Manthey . Jürgen Winkler . Klaus Heidemann

VIOLONCELLO

Stephan Schrader . Ulrike Rüben . Corsten Encke

KONTRABASS

Ma:hias Beltinger . Klaus Leopold

37 . AKADEMIEKONZERT IV . W W W.BACHAKADEMIE.DE

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HANS-CHRISTOPH RADEMANN studierte an der Musik-hochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Bereits während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor, den er noch heute leitet. Bis 1999 stand er außerdem an der Spi;e der Singakade-mie Dresden. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR Chors. Gastspiele führten ihn an die Pulte anderer führender Chöre und Orchester (Collegium Vocale Gent, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin u. a.). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Alte Musik, insbesondere die Erschließung bislang unbekannter Schä;e der Dresdner und der sächsischen Musikgeschichte. Im Bereich der Neuen Musik liegt sein Interesse v. a. im Ausloten neuer Per-spektiven zur Weiterentwicklung vokalen Komponie-rens. Zahlreiche (Erst-)Einspielungen mit Werken u. a. von Ernst Krenek und Wolfgang Rihm dokumentieren darüber hinaus seine Auseinanderse;ung mit der jün-geren Musikgeschichte. Hans-Christoph Rademann ist seit 2007 Chefdirigent des R IAS Kammerchors, seit 2010 Intendant des Musikfest Erzgebirge und seit Juni 2013 Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart; darüber hinaus hat er eine Professur für Chor-leitung an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden. Für seine Verdienste erhielt er zahl-reiche Auszeichnungen, u. a. die Sächsische Verfas-sungsmedaille (2008), die Johann Walter Plake:e des Sächsischen Musikrats e. V. sowie den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (2014). Seine Aufnahmen wurden mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schall-pla:enkritik (zule;t 2014) ausgezeichnet und erhielten außerdem u. a. den Classics Today 10/10 oder den Best Baroque Vocal Award 2014 für seine Einspielung von Carl Philipp Emanuel Bachs Magnificat.

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WIR DANKEN:

Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stu:gart ist nur durch die Identifikation und großzügige Unterstü;ung zahlreicher Sponsoren und Partner mög-lich. Wir danken ihnen allen sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musika lische Erlebnisse!

ZUWENDUNGSGEBER

SPONSOREN & PARTNER

BESONDERER DANK AN

MEDIENPARTNER

ORGANISATIONSPARTNER & VERANSTALTUNGSPARTNER

K L E T T G R U P P E

DIETER VON HOLTZBRINCK STIFTUNG GMBH

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HotelRoyal

STIFTSMUSIK

BACHWOCHE STUT TGART 2015›AUF DEM WEG‹ . PASSION – OSTERN – HIMMELFAHRT

15. – 22. MÄRZ 2015

MEISTERKURSE . KONZERTE . PODIUMSGESPRÄCHE .

GOT TESDIENSTE . SEMINAR . MUSEUMSFÜHRUNG .

ÖFFENTLICHE PROBEN . CHOR DER BACHWOCHE

MUSIKALISCHER SALON VIDONNERSTAG 23. APRIL 2015 . 19:00

SAAL DER BACHAKADEMIE

Holger Schneider im Gespräch mit dem MusikwissenschaIler und Publizisten Dr. Jens Rosteck

AKADEMIEKONZERT VI & SAKRAL MODERN I ISA 25. & SO 26. APRIL 2015 . 19:00

LIEDERHALLE STUT TGART . BEETHOVEN-SAAL

18:15 Einführung . Holger Schneider

ALEXANDER ZEMLINSKY

. 13. Psalm für Chor und Orchester op. 24ARTHUR HONEGGER

. Le Roi David

JEANNET TE KÖHN SOPRAN . IR IS VERMILL ION ALT .

TOPI LEHTIPUU TENOR . EÖRS KISFALUDY SPREECHER .

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART . RADIO-SINFONIE-

ORCHESTER STUT TGART DES SWR . HANS-CHRISTOPH

RADEMANN LEITUNG

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INTERNATIONALE BACHAKADEMIE STUT TGART

VORSITZENDER DES VORSTANDES .

Prof. Dr. techn. Dr. -Ing. E. h. Berthold Leibinger .

AKADEMIE LE ITER . Prof. Hans-Christoph Rademann .

INTENDANT . Gernot Rehrl . REDAKTION . Dr. Christiane Plank-Baldauf . Der Text von Hans-Peter Graf ist ein Originalbeitrag für dieses Heft . GESTALTUNG & SATZ .

vjp . DRUCK . OKzin Scheufele .

Änderungen vorbehalten . W W W.BACHAKADEMIE.DE

W W W.BACHAKADEMIE.DE . 0711 61 921 61

—28 2 — 1 3 - Internationale Bachakademie Stuttgart · einer Gedächtnisfeier zu Ehren Kaiser...

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