29., 30. Dezember 2018 Semperoper SILVESTERKONZERT DER ... · Muti – eine Rolle, die sie bereits...

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29., 30. Dezember 2018 Semperoper SILVESTERKONZERT DER SÄCHSISCHEN STAATSKAPELLE DRESDEN Franz WELSER-MÖST Johann Strauß DIE FLEDERMAUS

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29., 30. Dezember 2018Semperoper

S I L V E S T E R K O N Z E R T D E RS Ä C H S I S C H E N S T A A T S K A P E L L E D R E S D E N

Franz

W E L S E R - M Ö S TJohann Strauß

D I E F L E D E R M A U S

Dresden klingt und glänzt! Kunst gehört zu den wichtigsten Kultur gütern

unserer Gesellschaft. Wir freuen uns daher ganz besonders, als

Partner der Semperoper Dresden Kunst und Kultur zu fördern und so einen

Beitrag leisten zu können.

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29., 30. Dezember 2018Semperoper

S I L V E S T E R K O N Z E R T D E RS Ä C H S I S C H E N S T A A T S K A P E L L E D R E S D E N

Franz

W E L S E R - M Ö S T

Johann Strauß

D I E F L E D E R M A U S

In Kooperation mit und

2 3 SILVESTERKONZERT

Franz Welser-Möst Dirigent

Jonas Kaufmann Eisenstein

Rachel Willis-Sørensen Rosalinde

Elisabeth Kulman Prinz Orlofsky

Andreas Schager Alfred

Tuuli Takala Adele

Sebastian Wartig Dr. Falke

Michael Kraus Frank

Tahnee Niboro Ida Beomjin Kim Dr. Blind

Sky du Mont, Christine Schütze Moderation

Sächsischer Staatsopernchor DresdenChoreinstudierung: Cornelius Volke

SA MSTAG29.12.1819 UHR

SONNTAG30.12.1818 UHR

SEMPEROPERDRESDEN

SILVESTERKONZERT DER STAATSKAPELLE DRESDEN

»Champagner hat’s verschuldet …«Mit dem österreichischen Dirigenten Franz Welser-Möst und internatio-nalen Gesangsgrößen – darunter Jonas Kaufmann mit seinem Rollen-debüt als Eisenstein – verabschiedet die Staatskapelle das Jahr 2018. Johann Strauß’ »Die Fledermaus« steht im Mittelpunkt des Abends und ist als Paradestück der Wiener Operette mit dem großen Fest beim Prinzen Orlofsky im zweiten Akt ein Garant für Schwung und Champagnerseligkeit zum Jahresausklang.

Johann Strauß (1825-1899)Die Fledermaus (Highlights)

Operette in drei Aktennach Carl Haffner und Richard Genée nach dem Vaudeville »Le Réveillon« von Henri Meilhac und Ludovic Halévy

Ouvertüre

1. Akt 1. Introduktion (»Täubchen, das entflattert ist«) 2. Terzett (»Nein, mit solchen Advokaten«) 3. Duett (»Komm’ mit mir zum Souper«) 4. Terzett (»So muss allein ich bleiben«) 5. Finale I (»Trinke Liebchen, trinke schnell«)

2. Akt 6. Entr’acte und Ensemble (»Ein Souper heut’ uns winkt«) 7. Couplet (»Ich lade gern mir Gäste ein«) 8. Ensemble und Couplet (»Ach, meine Herr’n und Damen«) 9. Duett (»Dieser Anstand, so manierlich«) 10. Czárdás (»Klänge der Heimat«) 11. Finale II (»Im Feuerstrom der Reben, tralalala«)

einschließlich Schluss des Finales II (»Genug damit, genug!«)

3. Akt 12. Entr’acte 14. Couplet (»Spiel’ ich die Unschuld vom Lande«) 15. Terzett (»Ich stehe voll Zagen«) 16. Finale III (»O Fledermaus, o Fledermaus«)

Redaktionsschluss: 20.12.2018

PROGRAMM

Sendetermin: 30. Dezember 2018, ab 22.10 Uhr im ZDFVoraussichtliche Dauer des Konzerts: ca. 90 Minuten, keine Pause

4 5 SILVESTERKONZERT

 Franz Welser-Möst zählt zu den bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit. Seit 2002 ist er Musikdirektor des Cleveland Orchestra, das er mindestens bis 2022 leiten wird. Außer-gewöhnliche Programmgestaltungen, zahlreiche Urauffüh-rungen und Opernproduktionen, die in der szenischen Umset-

zung innovative Wege einschlagen, zeichnen das künstlerische Profil der langjährigen Zusammenarbeit aus. Neben regelmäßigen Residenzen in den USA und Europa gastierte Franz Welser-Möst mit dem Orchester u. a. in der Carnegie Hall, in der Suntory Hall in Tokio, bei den Salz-burger Festspielen und beim Lucerne Festival.

Von 2010 bis 2014 wirkte Franz Welser-Möst als Generalmusik-direktor der Wiener Staatsoper, wo er sich neben der Pflege des gesamten Repertoires insbesondere mit Opern des zwanzigsten Jahrhunderts auseinandersetzte, darunter Janáčeks »Kátja Kabanová«, »Aus einem Totenhaus« und »Das schlaue Füchslein« sowie Hindemiths »Cardillac«. Sowohl in Wien als auch in Cleveland hat er sich intensiv dem Schaffen von Richard Strauss gewidmet. Franz Welser-Möst ist regelmäßig bei den Salzburger Festspielen zu Gast, zuletzt dirigierte er hier im Sommer 2018 Richard Strauss’ »Salome«.

Zudem pflegt er eine besonders enge und produktive Bezie-hung zu den Wiener Philharmonikern. Er stand zweimal am Pult des Neujahrskonzerts (2011 und 2013) und dirigiert das Orchester regel-mäßig in Abonnementkonzerten im Wiener Musikverein, beim Lucerne Festival, bei den BBC Proms sowie auf Tourneen in Japan, Skandina-vien und den USA. Diese besondere Beziehung wurde im Frühjahr 2014 mit der Überreichung des Ehrenrings der Wiener Philharmo-niker gewürdigt. Erst kürzlich leitete er das Friedenskonzert der Wiener Philharmoniker in Versailles, übertragen vom ZDF.

Franz Welser-Möst ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und hat CD- und DVD-Aufnahmen vorgelegt, die mehrfach internationale Preise erhielten. In Dresden dirigierte er die Staatskapelle Dresden zuletzt im Dezember 2016. Auf dem Programm stand damals Gustav Mahlers neunte Symphonie – ein Werk, das er mit der Staatskapelle Dresden wenige Monate später auch bei den Osterfestspielen Salzburg 2017 zur Aufführung brachte.

Franz Welser-Möst Dirigent

6 7 SILVESTERKONZERT

 Jonas Kaufmann stammt aus München. Dort absolvierte er sein Gesangsstudium, außerdem besuchte er Meisterkurse bei Hans Hotter, James King und Josef Metternich. Während seiner ersten Bühnenjahre am Staatstheater Saarbrücken setzte er seine Aus - bildung bei Michael Rhodes in Trier fort. Nach Engagements in

Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Mailand ging er 2001 an die Oper in Zürich. Von dort aus begann seine internationale Karriere, mit Auftritten bei den Salzburger Festspielen, an der Lyric Opera Chicago, der Pariser Oper, der Covent Garden Opera in London, der Mailänder Scala, der Deutschen Oper sowie der Staatsoper in Berlin, der Wiener Staatsoper und der Met in New York.

2010 gab er sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Lohengrin. Im Wagner-Jahr 2013 war er gemeinsam mit der Sächsi-schen Staatskapelle und Christian Thielemann in einem Sonderkonzert zum 200. Geburtstag des Komponisten-Jubilars zu erleben. Kaufmann ist im italienischen und französischen Repertoire international genauso gefragt wie im deutschen. Er hat Massenets Werther in Paris und Wien, Cavaradossi in Puccinis »Tosca« in London, an der Met und der Scala gesungen. Zudem trat Kaufmann 2013 in einer Reihe viel beachteter Verdi-Aufführungen auf, so in der Neuproduktion von »Il Trovatore« an der Bayeri schen Staatsoper, in der er erstmals die Titelpartie verkör-perte, und in Peter Steins Inszenierung von »Don Carlo« bei den Salz-burger Festspielen. 2015 sang er bei den Osterfestspielen Salzburg unter Leitung von Christian Thielemann und in der Begleitung der Sächsischen Staatskapelle in Mascagnis »Cavalleria rusticana« und Leoncavallos »Pagliacci«. 2017 gab er sein Rollendebüt als Otello in London. 2018 war er u. a. in der Waldbühne Berlin zu erleben.

Kaufmanns Vielseitigkeit ist auf zahlreichen CDs und DVDs doku-mentiert, von denen viele mit internationalen Preisen wie dem Gramo-phone Award ausgezeichnet wurden. Mehrmals wurde er zum Sänger des Jahres gewählt. 2013 ernannte man ihn zum Bayerischen Kammer-sänger, 2014 erhielt er den Bambi in der Kategorie »Klassische Musik«, 2015 den Premio Puccini, 2016 das Bundesverdienstkreuz. Erst kürzlich wurde ihm der Bayerische Maximiliansorden verliehen.

2018 gibt er im traditionellen Silvesterkonzert der Staatskapelle sein Rollendebüt als Eisenstein in Johann Strauß’ »Die Fledermaus«.

Jonas Kaufmann Tenor

8 9 SILVESTERKONZERT

 Rachel Willis-Sørensen studierte an der Brigham Young University und war Mitglied des Houston Grand Opera Studios. Regelmäßig gastiert die amerikanische Opernsän-gerin an führenden Opernhäusern weltweit. 2011 gewann sie den Internationalen Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswett-

bewerb sowie 2014 den Ersten Preis beim Operalia-Gesangswettbewerb. Sie war drei Jahre lang Ensemblemitglied der Semperoper Dresden, wo sie u. a. die Titelpartie in Lehárs »Die lustige Witwe«, Fiordiligi in Mozarts »Così fan tutte«, Vitellia in »La clemenza di Tito«, Elettra in »Idomeneo«, Diemut in Richard Strauss’ »Feuersnot« sowie Rosalinde in »Die Fledermaus« und Mimì in Puccinis »La bohème« sang. In der Spielzeit 2015 / 2016 war sie als Eva in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« an der San Francisco Opera, als Elsa in »Lohengrin« an der Deutschen Oper Berlin, als Donna Anna an der Wiener Staatsoper und als Gräfin Almaviva ebenfalls an der Wiener Staatsoper sowie an der Metro-politan Opera zu erleben. In der Saison 2017 / 2018 gastierte sie u. a. als Marschallin in »Der Rosenkavalier« sowie als Eva in »Die Meistersinger« am Royal Opera House in London sowie als Elsa (»Lohengrin«) an der Oper Zürich. 2018 / 2019 umfassen ihre Opernengagements ein Rollen-debüt als Leonora in Verdis »Il trovatore« am Teatro Regio, die Rolle der Hélène in vier Vorstellungen von Verdis »Les vêpres siciliennes« an der Bayerischen Staatsoper im November 2018, Rosalinde in Johann Strauß’ »Die Fledermaus« neben dem Silvesterkonzert der Sächsischen Staats-kapelle auch am 26. und 31. Dezember 2018 sowie am 1. Januar 2019 an der Deutschen Oper Berlin, Donna Anna in Mozarts »Don Giovanni« an der Met sowie ihr Rollendebüt in der Titelrolle von Antonín Dvořáks »Rusalka« an der San Francisco Opera.

Rachel Willis-Sørensen hat sich auch als Konzertsängerin etabliert. Sie sang Strauss’ »Vier letzte Lieder« in der Begleitung des Milwaukee Symphony Orchestra unter der Leitung von Edo de Waart, die Rolle der Leonora in Beethovens »Fidelio« in Zusammenarbeit mit der Accademia Santa Cecilia unter der Leitung von Antonio Pappano sowie die Partie der Freia in halb-szenischen Aufführungen von Wagners »Das Rheingold« mit dem New York Philharmonic Orchestra unter dem Dirigat von Alan Gilbert.

Rachel Willis-Sørensen Sopran

10 11 SILVESTERKONZERT

 Elisabeth Kulman gilt als eine der führenden Mezzosopranis-tinnen und Altistinnen. Sie überzeugt Publikum und Kritik gleichermaßen durch ihr farbintensives Timbre sowie durch ihre charismatische Bühnenpersönlichkeit und musikalische Vielseitigkeit. Nach dem Studium an der Wiener Musikuniver-

sität bei Helena Lazarska debütierte sie 2001 als Pamina an der Volksoper Wien und feierte zunächst als Sopranistin vor allem in Mozart-Partien (Contessa, Donna Elvira) weithin beachtete Erfolge. Seit 2005 singt sie das große Mezzosopran- und Altfach. Im Ensemble der Wiener Staatsoper avancierte sie rasch zum Publikumsliebling und erregte in der Urauffüh-rung von Aribert Reimanns »Medea« sowie in »Anna Bolena«, zusammen mit Anna Netrebko und Elīna Garanča, große Aufmerksamkeit. Seit 2010 ist sie als freischaffende Opern- und Konzertsolistin u. a. in Paris, Berlin, Hamburg, München, Tokio und Wien tätig. Zu ihren wichtigsten Opern-partien zählen u. a. Fricka, Erda und Waltraute (»Der Ring des Nibe-lungen«), Carmen, Mrs. Quickly (»Falstaff«), Herodias (»Salome«), Bran-gäne (»Tristan und Isolde«), Orlofsky (»Die Fledermaus«), Marina (»Boris Godunow«) sowie Begbick (»Mahagonny«). Ihr umjubeltes Debüt bei den Salzburger Festspielen gab sie 2010 als Glucks Orfeo unter Riccardo Muti – eine Rolle, die sie bereits an der Pariser Opéra gesungen hatte. Mit Nikolaus Harnoncourt verband sie eine enge künstlerische Zusammenar-beit, u. a. für Offenbachs »Barbe-Bleue« 2013 in Graz, 2014 für Mozarts »Le nozze di Figaro« und »Così fan tutte« im Theater an der Wien.

Seit 2015 konzentriert sich die Sängerin auf Liederabende (gemeinsam mit ihrem Klavierpartner Eduard Kutrowatz), Konzerte und konzertante Oper. Ihre besondere Liebe gilt unkonventionellen Projekten: »Mussorgsky Dis-Covered« mit internationalem Jazzquartett, »Mahler Lieder« und »Wer wagt mich zu höhnen?« mit dem Ensemble Amar-cord Wien sowie »Hungaro Tune«. Elisabeth Kulman singt unter Zubin Mehta, Kirill Petrenko, Christian Thielemann, Franz Welser-Möst, Marek Janowski, Philippe Jordan, Semyon Bychkov, Michael Gielen, Thomas Hengelbrock und gastiert wiederholt bei renommierten Festivals wie den Münchner Opernfestspielen, der Schubertiade, den Salzburger Fest-spielen sowie dem Lucerne Festival.

Elisabeth Kulman Mezzosopran

12 13 SILVESTERKONZERT

 Der österreichische Heldentenor Andreas Schager studierte an der Universität für Musik in Wien und wird seit 2012 von Heidrun Franz Vetter in Berlin betreut. Zunächst war er im lyrischen Mozart- und Operettenfach zu Hause, bis er 2011 zu den Heldenpartien Wagners und Strauss’ wechselte. Auf sein

vielbeachtetes Debüt im Sommer 2009 bei den Tiroler Festspielen Erl als David in »Die Meistersinger von Nürnberg« folgten rasch die Partien des Florestan (»Fidelio«), Max (»Der Freischütz«), Rienzi, Tristan sowie Sieg-fried an kleineren und mittleren Theatern, bevor ihm mit dem Siegfried in »Die Götterdämmerung« am Teatro alla Scala, an der Staatsoper Unter den Linden Berlin und bei den BBC Proms 2013 in London unter Daniel Barenboim der internationale Durchbruch gelang.

Seitdem arbeitet Andreas Schager regelmäßig an den großen Häusern und Festivals weltweit wie der Metropolitan Opera, Opéra de Bastille, Wiener Staatsoper, Bayerischen Staatsoper München, Staatsoper Unter den Linden Berlin, Deutschen Oper Berlin, Staatsoper Hamburg, dem Teatro alla Scala, Teatro Real Madrid, den Opernhäusern in Frank-furt, Leipzig und Wiesbaden sowie den Bayreuther Festspielen und mit Dirigenten wie Philippe Jordan, Daniel Barenboim, Christian Thiele-mann, Valery Gergiev, Simone Young, Daniele Gatti, Franz Welser-Möst und Riccardo Chailly.

Zu den letzten herausragenden Partien zählen Fidelio, Parsifal und Siegfried an der Staatsoper Unter den Linden Berlin unter Daniel Barenboim, Siegfried an der Dresdner Semperoper unter Christian Thielemann, Tannhäuser an der Deutschen Oper Berlin sowie die Titel-partie in Parsifal bei den Bayreuther Festspielen 2017 und 2018, an der Hamburgischen Staatsoper und an der Opéra Bastille.

Neben seinen herausragenden Opernerfolgen ist Andreas Schager auch im Konzertbereich tätig. Highlights der letzten Jahre bilden Auftritte mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst in Cleveland und der Carnegie Hall, Schönbergs »Gurrelieder« in der Philharmonie de Paris und Beethovens Neunte mit den Wiener Philharmonikern jeweils unter Philippe Jordan, Mahlers Achte unter Riccardo Chailly in Luzern sowie ebenfalls Beethovens Neunte mit Marek Janowski und dem Rund-funk-Sinfonieorchester im Berliner Konzerthaus.

Andreas Schager Tenor

14 15 SILVESTERKONZERT

 Tuuli Takala wurde in Finnland geboren und studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie an der Fachhochschule Helsinki Metropolia. Die Sopranistin gewann mehrere Wett-bewerbe, u. a. den Kangasniemi-Gesangswettbewerb und den Timo-Mustakallio-Gesangswettbewerb in Savonlinna.

Darüber hinaus war sie Finalistin und Preisträgerin des Arnold Schön-berg Center Spezialpreises beim 8. Internationalen Hilde Zadek Gesangs-wettbewerb in Wien. Tuuli Takala gab 2013 ihr Operndebüt als Königin der Nacht (»Die Zauberflöte«) an der Finnischen Nationaloper in Helsinki. 2014 kehrte sie als Susanna (»Le nozze di Figaro«) dorthin zurück und debütierte als Königin der Nacht bei den Savonlinna Opernfestspielen. Als Teil des Opernprogramms der Sibelius-Akademie in Helsinki sang sie Fiordiligi (»Così fan tutte«) und Contessa di Folleville (»Il viaggio a Reims« von Gioachino Rossini).

Tuuli Takala ist auch als Interpretin von Liederabenden und Oratorien aktiv und sang u. a. das Weihnachtsoratorium und die Messe in h-Moll von J. S. Bach mit dem Finnish Baroque Orchestra. Zu ihren weiteren Engagements gehören erneut die Königin der Nacht in Helsinki, an der Komischen Oper und der Deutschen Oper Berlin sowie Zerlina (»Don Giovanni«) bei den Opernfestspielen in Savon-linna. Im Sommer 2017 verkörperte sie dort die Gilda in »Rigoletto«. 2014 / 2015 gab sie ihr Debüt an der Semperoper Dresden als Barbarina in der Neuproduktion von Mozarts »Le nozze di Figaro«. Von 2015 bis 2017 war Tuuli Takala Mitglied im Jungen Ensemble der Semperoper Dresden, wo sie u. a. als Papagena (»Die Zauberflöte«) und Frasquita (»Carmen«) zu erleben war. 2016 / 2017 übernahm sie in Dresden die Partien Olympia in der Neuinszenierung »Les Contes d’Hoffmann«, Königin der Nacht, Waldvogel (»Siegfried«), Gilda (»Rigoletto«) und Blonde in der Neuproduktion »Die Entführung aus dem Serail«. Seit 2017 / 2018 ist Tuuli Takala Ensemblemitglied der Semperoper. 2017 war sie im traditionellen Adventskonzert des ZDF in der Dresdner Frauenkirche zu hören. In der aktuellen Spielzeit ist sie u. a. in »Die Zauberflöte«, »Fidelio«, »Rigoletto« sowie in den Neuproduktionen von »Ariadne auf Naxos« und »Die verkaufte Braut« zu erleben.

Tuuli Takala Sopran

16 17 SILVESTERKONZERT

 Der gebürtige Dresdner Sebastian Wartig erhielt seine erste Stimmbildung im Dresdner Kreuzchor und studierte bei Roland Schubert an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig. Bereits parallel zum Studium übernahm er die Partie des Colas in Mozarts

»Bastien und Bastienne« im Leipziger Grassimuseum und war als Sid in der Hochschulproduktion »Albert Herring« sowie als Frank in Strauß’ »Die Fledermaus«, an der Oper Leipzig als Marullo in »Rigoletto«, als Vater in »Hänsel und Gretel« und als Papageno in »Die Zauberflöte« zu erleben. 2011 ging er als Preisträger beim Albert-Lortzing-Wettbewerb hervor, belegte 2012 den 2. Platz beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb und gewann 2014 den 1. Platz des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin. 2015 wurde er mit dem Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper ausgezeichnet. 2013 bis 2015 sang er als Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper Partien wie Papageno, Melot (»Tristan und Isolde«), Marullo, Harlekin (»Ariadne auf Naxos«), Moralès (»Carmen«), Schaunard (»La bohème«) und Kilian (»Der Freischütz«) und war in »Moskau, Tscherjomuschki« als Boris und als Kommissar in »Nachtausgabe« zu erleben. In der Uraufführung »Die Brüder Löwen-herz« übernahm er die Rolle des Hubert und gastierte mit dieser Produk-tion im März 2015 auch beim Lucerne Festival. Unter dem Dirigat von Christian Thielemann, unter dem er schon im Silvesterkonzert 2014 sang, übernahm er die Partie des Kilian in »Der Freischütz«, bevor er in dieser Produktion auch als Ottokar zu erleben war. Im Herbst 2016 interpretierte Sebastian Wartig am Theater Basel die Partie Frank/Fritz in Korngolds »Die tote Stadt«. Seit 2015 / 2016 ist er festes Ensemblemit-glied der Semperoper und übernahm hier u. a. die Partien Ottokar (»Der Freischütz«), Dr. Falke (»Die Fledermaus«), Kaiser Overall (»Der Kaiser von Atlantis«), Melisso (»Alcina«), Belcore (»L’elisir d’amore«), Mandarin (»Turandot«), Silvio (»Pagliacci«), Soldat (»Doktor Faust«) und Frank/Fritz (»Die tote Stadt«). Neben vielen der benannten Partien ist Sebastian Wartig 2018 / 2019 u. a. in »Fidelio« und »Le nozze di Figaro« sowie in der Neuproduktion von »Platée« als Momus an der Semperoper zu erleben.

Sebastian Wartig Bariton

18 19 SILVESTERKONZERT

 Der Wiener Bariton Michael Kraus studierte an den Musik-hochschulen Wien und München. Nach Anfängerjahren in Ulm, Aachen sowie an der Wiener Volksoper entwickelte sich eine rege Gasttätigkeit, die ihn bereits an viele internatio-nale Opernhäuser führte, u. a. an die Staatsopern von Wien,

Berlin, Hamburg und München, Frankfurt, Leipzig, Zürich Opernhaus, ans Teatro alla Scala Milano, Gran Teatro del Liceu Barcelona, an die Helsinki National Opera, San Francisco Opera, Nederlandse Opera, Vlaamse Opera, Grand Théâtre Genève, Opera National de Paris sowie ans Royal Opera House Covent Garden.

Sein Repertoire reicht von Barock über Klassik und Romantik bis zur zeitgenössischen Musik. So hat er 2010 den Stolzius in »Die Soldaten« an der Nederlandse Opera gesungen und auch an mehreren Urauffüh-rungen mitgewirkt, etwa in der Titelrolle von »Don Quijote en Barcelona« von José Luis Turina oder in »La Cabeza del Bautista« von Enric Palomar (2009), beides am Gran Teatre del Liceu Barcelona. 2012 hat er an der Vlaamse Opera die neue Oper von Christian Jost »Rumor« uraufgeführt.

Sein Repertoire, das ursprünglich vor allem Partien des lyrischen Baritonfaches und Mozart umfasste (etwa Papageno, den er auch unter der Leitung von Sir Georg Solti mit den Wiener Philharmonikern auf der »Zauberflöten«-Einspielung der DECCA sang, oder Leporello in »Don Giovanni«, den er u. a. an der Nederlandse Opera unter Nikolaus Harnon-court verkörperte), hat sich in den letzten Jahren zu Partien des Kavalier-baritonfaches und des Charakterbaritons erweitert (u. a. Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« oder Faninal in »Der Rosenkavalier«, den er 2011 unter der Leitung von Sir Simon Rattle in Amsterdam und danach an der Berliner Staatsoper und mehrfach in Glyndebourne sang). 2015 gab er sein Debüt bei den Salzburger Pfingst- und Sommerfestspielen (Thoas/»Iphigenie«). 2016 folgte sein Debüt an der Semperoper mit der Rolle des Donner in Wagners »Rheingold« unter der Leitung von Christian Thielemann.

Michael Kraus ist auf zahlreichen Aufnahmen zu hören, so auch auf etlichen Einspielungen der vielfach ausgezeichneten DECCA-Serie »Entartete Musik«, u. a. in der Titelrolle von »Der Kaiser von Atlantis« von Viktor Ullmann.

Michael Kraus Bariton

20 21 SILVESTERKONZERT

 Tahnee Niboro wurde in Baden-Württemberg geboren und studierte Operngesang am Institut für MusikTheater Karlsruhe, bevor sie an die Hochschule für Musik Würzburg wechselte. Zu erleben war sie bereits u. a. als Musetta in »La bohème« bei der Operngala Würzburg, als Susanna in einer konzertanten

Aufführung von »Le nozze di Figaro« in der Alten Synagoge Kitzingen, 2015 als Dido in »Dido and Aeneas« mit dem Jugendchor Quilisma und dem Barockorchester la festa musicale Hannover und 2017 als Diana in der Hochschulproduktion »Orpheus in der Unterwelt«. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2017, Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Würzburg-Unterfranken e.V. und erhielt das Deutschlandstipendium. Seit 2017 / 2018 ist sie Mitglied im Jungen Ensemble der Semperoper und gab ihr Hausdebüt in der Rolle der Berta in »Il barbiere di Siviglia«. Zudem war und ist sie u. a. als Barba-rina (»Le nozze di Figaro«), Juliette (»Die tote Stadt«) und in den Neupro-duktionen »Moses und Aron«, »Häuptling Abendwind«, »4.48 Psychose« und »Nabucco« an der Semperoper zu erleben.

 Beomjin Kim wurde 1990 in Seoul geboren und erhielt mit 19 Jahren seinen ersten Gesangsunterricht. 2015 absolvierte er sein Studium bei Youngmi Kim an der Korea National University of Arts in Seoul. 2016 studierte er bei Enrico Facini an der Universität der Künste Berlin. Bereits während

seines Studiums interpretierte er Partien wie Rodolfo in »La bohème«, Tamino in »Die Zauberflöte«, Pong in »Turandot«, Nemorino in »L’elisir d’amore« und Edgardo in »Lucia di Lammermoor«. Er gewann mehrere Auszeichnungen, so den 1. Preis des 31. Internationalen Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerbs in Wien, den 1. Preis des Internationalen Wettbewerbs in Seoul 2013, den 1. Preis der Mirjam-Helin-International-Singing-Competition 2014 in Helsinki, den 3. Preis des Internationalen Gesangswettbewerbs in Toulouse 2016 und 2017 den 3. Preis sowie den Publikumspreis des Competizione dell’Opera in Linz. 2017 debütierte er im Konzerthaus Berlin. Seit 2018 / 2019 ist er Mitglied des Jungen Ensem-bles der Semperoper und hier u. a. in der Neuproduktion von »Moses und Aron« sowie in »Der Rosenkavalier« und »Die Zauberflöte« zu erleben.

Tahnee Niboro Sopran Beomjin Kim TenorJUNGES ENSEMBLE | SEMPEROPER JUNGES ENSEMBLE | SEMPEROPER

22 23 SILVESTERKONZERT

 Sky du Mont wurde am 20. Mai 1947 in Buenos Aires geboren. Der Sohn eines deutschen Vaters und einer englischen Mutter wuchs in München, der Schweiz und London auf. Nach seinem Schulabschluss in London besuchte er von 1969 bis 1971 die Schauspielschule in

München. Im Laufe seiner Karriere hat er zahlreiche Kinofilme mit namhaften Regisseuren und berühmten Kollegen gedreht, u. a. stand er mit Gregory Peck, Anthony Quinn, Tom Cruise und Nicole Kidman vor der Kamera. Mit dem Heimatfilm »Das Schweigen im Walde« feierte er 1976 sein Kinodebüt. Durch die Friesen-Komödie »Otto – der Film« wuchs seine Popularität Mitte der 1980er Jahre in Deutsch-land weiter an. Internationale Aufmerksamkeit gewann er 1999 mit seiner Darstellung eines reichen Gentleman in Stanley Kubricks Film »Eyes Wide Shut«. 2001 übernahm Sky du Mont die Rolle des macho-haften Verbrechers Santa Maria in der Western-Parodie »Der Schuh des Manitu« von Michael »Bully« Herbig. Er erhielt 2001 u. a. für die Darstellung des Santa Maria den Comedy-Preis sowie den Bambi. Auch 2004 gelang ihm mit der Verleihung des Comedy-Preises sowie des Bambi das Double. Weitere Auszeichnungen wurden ihm 2011 mit der Reinhold-Maier-Medaille zuteil sowie 2012 mit dem Felix-Burda-Award in der Kategorie »Stars for Prevention«.

Sky du Mont hat bis heute in ca. 100 Fernsehspielen mitge-wirkt, u. a. in einer Reihe amerikanischer, englischer und französischer Produktionen. Wichtige Fernseharbeiten waren u. a. das Mode-rieren des VIP Journals Sky Light und 59 Folgen der amerikanischen TV-Serie »General Hospital«. Sein schriftstellerisches Talent entdeckte Sky du Mont, als er begann, für seinen kleinen Sohn Geschichten zu schreiben. »Prinz und Paparazzi« ist sein erster Roman und erschien 2002. Im gleichen Jahr wurde sein Romandebüt mit ihm in der Haupt-rolle für das ZDF verfilmt. 2004 erschien sein zweiter Kriminalroman, indem es um ein »undurchsichtiges Spiel von Täuschung und Illusion« geht. Mittlerweile schreibt Sky du Mont an seinem achten Buch.

Sky du Mont Moderation

24 25 SILVESTERKONZERT

 Christine Schütze wurde in Hamburg geboren und ging bereits als Kind als Preisträgerin bei Jugendmusikwettbewerben hervor. Nach dem Abitur studierte sie an den Musikhoch-schulen in Hamburg und Lübeck, wo sie ihr Konzertexamen ablegte. Als Solistin war sie Gast bei internationalen Festivals

in Deutschland (Schleswig-Holstein Musik Festival), Italien, Spanien, Belgien, Frankreich, England und der Schweiz sowie in der Berliner Phil-harmonie (solo und mit Orchester). Außerdem spielte sie in Kanada, in den USA, in Chile, Dubai und St. Petersburg.

2000 gewann Christine Schütze den Internationalen Musik-sommer Bad Bertrich. 2007 bis 2012 lehrte sie Klavier an der Musikhoch-schule Rostock. 2013 spielte sie Wagner für ein Projekt des Komponisten J. Peter Schwalm ein. Je nach Rahmen und Anlass gibt sie Konzertabende rund um ein Thema, wobei sich klassische Klaviermusik mit eigenen Chansons reizvoll abwechselt. So erzählt ihr Programm »Zwischen Tag und Traum« von Abschied und Sehnsucht, Hoffnung und Neuanfang.

Neben dem klassischen Klavierrepertoire präsentiert Christine Schütze seit einigen Jahren auch kabarettistische Soloprogramme. Mit ihrem Klavierkabarettprogramm »Chopin. Charme. Chansons: Machen Sie das beruflich?!« gastierte sie an zahlreichen deutschen Kabarett-bühnen, u. a. im Düsseldorfer Kom(m)ödchen und im Bonner Pantheon. Für die Saison 2016 / 2017 wurde Christine Schütze als eine von 14 Teil-nehmern für die Kabarett-Bundesliga ausgewählt, die deutschlandweit an namhaften Bühnen stattfindet.

Aktuell ist Christine Schütze mit dem Kabarettprogramm »Schützenhilfe!« zu erleben. Außerdem steht sie gemeinsam mit dem Schauspieler Sky du Mont in dem Programm »BeziehungsWeisen« auf der Bühne. Erst kürzlich gastierten sie und Sky du Mont mit einem Weihnachtsprogramm u. a. in Hamburg, Marbella (Spanien), Schnee-berg und Magdeburg. In Hamburg engagiert sie sich in einem sozialen Projekt für Kinder.

Christine Schütze Moderation

26 27 SILVESTERKONZERT

Sächsischer Staatsopernchor DresdenChordirektor: Jörn Hinnerk AndresenEinstudierung: Cornelius Volke

 Der Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 durch königliches Dekret von Friedrich August dem Gerechten gegründet. Die Erlassung dieses Dekrets war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister 1817 den Auftrag erhalten hatte, neben

der traditionsreichen italienischen Oper am Königlichen Hoftheater in Dresden auch ein deutsches »Opern-Departement« aufzubauen. Weber forderte die Einrichtung eines »stehenden Theaterchors«, der den gestiegenen Anforderungen des dafür neu zu schaffenden Opern-repertoires gewachsen sein würde. In der Folgezeit entwickelte sich das Ensemble zu einem erstrangigen und gefragten Klangkörper. Über die Jahrhunderte hinweg pflegten Künstlerpersönlichkeiten wie der Gesangspädagoge Johann Miksch, der Wagner-Freund Christian Wilhelm Fischer und dessen Sohn Carl August Wilhelm Fischer, Karl Maria Pembaur, Ernst Hintze, Hans-Dieter Pflüger, Matthias Brauer und Pablo Assante ein bis heute spezielles, dem Staatsopernchor zuge-höriges Klangideal, das besonders auch durch eine rege Konzerttätig-keit beeinflusst wurde. Homogenität des Klangs, klangliche Noblesse und kultivierter Pianogesang bei gleichzeitiger Tondichte und -fülle sind wesentliche Attribute, die für den Sächsischen Staatsopernchor

Dresden stehen. Seit der Spielzeit 2014 / 2015 ist Jörn Hinnerk Andresen Chordirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden.

Der Sächsische Staatsopernchor konzertiert regelmäßig mit der Staatskapelle Dresden. Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Sir Colin Davis, Herbert Blomstedt, Zubin Mehta, Fabio Luisi, Daniele Gatti, Bernard Haitink und Christian Thielemann haben mit dem Gesangs-ensemble zusammengearbeitet. Opern- und Konzertreisen sowie eine kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und in Rundfunk und Fernsehen brachten dem Dresdner Staatsopernchor weltweite Beachtung ein. Seit 2013 ist der Sächsische Staatsopernchor gemeinsam mit der Säch-sischen Staatskapelle Dresden ständiger Gast bei den Osterfestspielen in Salzburg, deren Künstlerische Leitung in den Händen von Christian Thielemann liegt. Im Herbst 2017 feierte der Chor sein 200-jähriges Bestehen. Das Jubiläumskonzert fand auf den Tag genau am 8. Oktober 2017 in der Dresdner Semperoper statt. Abgerundet wurde die Jubilä-umsspielzeit am 1. Mai 2018 mit dem Sonderkonzert »200 Jahre Staats-opernchor«. Unter der Leitung von Christian Thielemann erklang das »Deutsche Requiem« von Johannes Brahms. In der weithin beachteten ersten Premiere der neuen Intendanz von Peter Theiler sang der Staats-opernchor im September 2018 in Arnold Schönbergs »Moses und Aron«.

28 29 SILVESTERKONZERT

Vor Jahren ist Dr. Falke von seinem Freund Eisenstein einer peinlichen Situation ausgesetzt worden: Eisenstein ließ ihn nach dem feuchtfröh-lichen Besuch eines Maskenballs schlafend im Park zurück. Falke, im grotesken Kostüm einer Fledermaus, musste den Heimweg unter dem Gespött der Passanten zurückwanken. Nun will sich Falke rächen.

1. AktBei Eisensteins bereitet man sich auf den Gefängnisaufenthalt des Hausherrn vor, den er einer Beamtenbeleidigung verdankt. Das Stubenmädchen Adele erhält eine Einladung zum Ball bei Prinz Orlofsky und bittet unter einem Vorwand um Ausgang. Rosalinde von Eisenstein gewährt ihn, um freie Bahn für ihren ehemaligen (?) Liebhaber Alfred zu schaffen. Nachdem Eisenstein seinen Ärger über die misslungene Verteidigung seines Anwalts Dr. Blind verdaut hat, schlägt ihm Falke vor, seine letzte Nacht vor der Haft bei Orlofsky zu feiern. Alfreds Rendezvous mit Rosalinde scheitert am Gefängnis-direktor Frank, der ihn für Eisenstein hält und ihn abführt.

2. AktBei Orlofskys Fest fließt der Champagner in Strömen. Die maskierte Adele trifft auf ihren Dienstherrn Eisenstein alias Marquis Renard. Eisenstein blamiert sich, als er sie als sein Stubenmädchen iden-tifizieren will. Auch Gefängnisdirektor Frank feiert inkognito als Chevalier Chargrin mit. Falke hat inzwischen Rosalindes Erscheinen als »ungarische« Gräfin auf dem Ball eingefädelt. Eisen-stein verliert Herz und Taschenuhr an die schöne Unbekannte. Auf dem rauschenden Höhepunkt verlassen Eisenstein und Frank das Fest und machen sich – jeder aus unterschiedlichen Motiven – auf den Weg zum Gefängnis.

DIE HANDLUNG

3. AktIm Gefängnis treffen sich alle wieder: Adele will ihre Ballbekannt-schaft Frank von ihrer Mission als Künstlerin überzeugen. Nach-dem Eisenstein die Inhaftierung verweigert wird (denn unter seinem Namen sitzt ja schon Alfred in der Zelle), dämmert es ihm. Verkleidet als Notar stellt er, rasend vor Eifersucht, Alfred und Rosalinde zur Rede. Mit dem corpus delicti der entwen-deten Taschenuhr kann aber auch Rosalinde ihrem Gatten vor versammelter Ballgesellschaft beweisen, dass er selbst sich auf ehelichen Abwegen befand. Mit Eisensteins Bloßstellung hat Falkes »Rache der Fledermaus« ihr Ziel erreicht.

30 31 SILVESTERKONZERT

»MAN LEBT NUR EINMAL«Johann Strauß und die wonnetrunkene »Fledermaus«

 Natürlich versteht sich »Die Fledermaus« als Königin der Wiener Operetten, und ihr Komponist Johann Strauß war von der Wiege bis zur Bahre so eng mit der Donaume-tropole verbandelt, dass kein Topfenstrudel mehr dazwi-schen passte. Doch eine ganze Schar von Nicht-Wienern

fungierte als Geburtshelfer. Beginnen wir mit dem Textbuch. Keiner seiner Mitautoren und

Vorlagengeber konnte Wiener Wurzeln vorweisen. Eine Posse des säch-sischen Lustspieldichters Roderich Benedix war die Urzelle der »Fleder-maus« – er stammte aus Leipzig und ist übrigens mit seinem Namenszug im Oberen Rundfoyer der Semperoper zu finden (zwingerseitig, Innen-seite). Seine 1851 in Berlin uraufgeführte Komödie »Das Gefängnis« diente dem französischen Autorengespann Henri Meilhac und Ludovic Halévy zur Ausschlachtung für ihre Komödie »Le Réveillon« (1872). Mit »Weihnachtssouper« ist der Begriff »Réveillon« nur unzureichend umschrieben. Weihnachten ist den Franzosen hier, fern von deutscher Gemütlichkeit und Stiller Nacht bei Stollen und Kaffee, ein rauschendes Fest des Essens und Trinkens, der Freude und Freundschaften – kurz, ein orgiastischer Maskenball, von dem das »Duidu«-Walzerdelirium des zweiten »Fledermaus«-Akts noch Ahnung gibt.

Dritter im Autorenbunde ist schließlich der gebürtige Königs-berger Carl Haffner, der den Auftrag erhielt, die erfolgreiche Pariser Novität für das Theater an der Wien zu adaptieren – mit wenig Erfolg, so dass schließlich der Eingriff von letzter Hand entscheidend wurde: Der Komponist und Librettist Richard Genée, geboren in Danzig, stellte als gewiefter Theaterpraktiker das eigentliche »Fledermaus«-Libretto her. Inzwischen weiß man, dass Genées Mitarbeit weit darüber hinaus reichte. Er verwandelte Strauß’ Melodieskizzen und Notizen in ein Parti-turgerüst, führte die Melodien zu Ende, fügte die Begleitung hinzu und unterlegte den Text – ja Genée komponierte sogar (»leider«, mussten Strauß-Verehrer seufzend eingestehen) Teile des dritten Akts. Und

ENTSTEHUNG

in wesentlichen Teilen angeblich in 42 Tagen zum Jahreswechsel 1873 / 1874, wobei Johann Strauß haupt-sächlich als Urheber der Melodien in Erscheinung tritt, während große Teile der Instrumentierung von Richard Genée ausgeführt werden

UR AUFFÜHRUNG

5. April 1874 im Theater an der Wien unter Leitung des Komponisten

BESETZUNG

2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trom-peten, 3 Posaunen, Pauken, Schlagzeug, Harfe und Streicher

Johann Strauß* 25. Oktober 1825 in St. Ulrich bei Wien, heute Teil von Wien Neubau† 3. Juni 1899 in Wien

Die FledermausOperette in drei Akten nach Carl Haffner und Richard Genée nach dem Vaudeville »Le Réveillon« von Henri Meilhac und Ludovic Halévy

32 33 SILVESTERKONZERT

ebenso geht der geniale Einfall der Kanon-Verbrüderung (»Brüderlein und Schwesterlein«) im zweiten Akt auf Genée zurück. Fünfzehn Jahre, bis zur »Nacht in Venedig«, währte daraufhin Genées Unterstützung des Theaterkomponisten Strauß, dessen Stärken nicht im musikdramatischen Instinkt, sondern in der melodischen Idee lagen. Freilich führte Strauß mit dieser Arbeitsteilung nur eine Verfahrensweise fort, die nicht erst sein Vater unter dem Zeitdruck der immer nach Neuerungen gierenden Ballsaison eingeführt hatte. Diese Form von Teamwork und Rationalisie-rung kannten schon die allerersten Komponisten der Operngeschichte.

Ins Reich der Sagen und Legenden gehört auch die immer noch kolportierte Version, dass die Musik der »Fledermaus« in fieber-haften, arbeitswütigen Nächten innerhalb von sechs Wochen um den Jahreswechsel 1873/74 entstanden sei. Doch schon am 25. Oktober 1873 präsentierte die Premieren-Rosalinde Marie Geistinger eine der Prunknummern der Partitur in einem Konzert: den Czárdás »Klänge der Heimat« – fast ein halbes Jahr vor der Uraufführung. Strenge Beanstan-dungen der Zensur führten überdies zu immer neuen Änderungen in Text und Musik. Aber am 5. April 1874 konnte sich schließlich der Vorhang im Theater an der Wien zur Premiere heben.

»Verstraußte gallische Grazie«

Hübsch, aber ebenfalls realitätsfern ist die Anekdote, dass niemand anderes als Jacques Offenbach seinen Wiener Konkurrenten zur Operet-tenkomposition gedrängt haben soll. Im Fasching 1862 sei es angeb-lich gewesen, da Offenbach mit dem Ausspruch »Lieber Strauß, Sie sollten Operetten schreiben« freundschaftliche Überzeugungsarbeit geleistet habe. Doch noch im Dezember 1863 stellte Strauß fest, dass er »nicht das Vergnügen habe, Mr. Offenbach persönlich zu kennen«. Ob sie sich überhaupt einmal begegnet sind, ist nicht zu beweisen. Es war nicht der Wahlfranzose, sondern Gattin Henriette »Jetty« Strauß, deren Anregungen dem Walzerkönig die Tür zur Operette öffneten. Ohne die ehemalige Sängerin mit Händchen für die schnöden Geldan-gelegenheiten hätte er vielleicht nie für die Bühne geschrieben. Jetty Strauß wurde ihrem Mann nicht nur unentbehrlich als Managerin, Notenkopis tin, Sekretärin und Krankenpflegerin, sondern stärkte auch sein künstlerisches Selbstbewusstsein.

Dass »Die Fledermaus« Offenbach trotzdem viel verdankt, hat in den 1920er-Jahren schon der Musikschriftsteller Ernst Décsey hervorge-hoben, der den prickelnden Esprit des Stücks als »verstraußte gallische Grazie« charakterisierte. Strauß’ Begeisterung für Offenbachs Musik schlug sich schon 1860 in seiner »Orpheus-Quadrille« op. 236 nieder Johann Strauß, Gemälde von August Eisenmenger, 1888

34 35 SILVESTERKONZERT

(»nach Memoiren von Offenbachs Operette«). Der triumphale Einzug der Pariser Operette in Wien hatte schnell eine Nachfrage nach heimischen Operetten zur Folge, an die sich Suppé und Millöcker anhängten. Strauß machte seit 1864 vorsichtige musikdramatische Gehversuche, brachte aber erst 1871 mit »Indigo und die vierzig Räuber« das erste vollendete Bühnenwerk heraus.

Seit seinem Dirigenten-Debüt bei der Pariser Weltausstellung 1867 hatte der Name des Tanzkomponisten Strauß auch in Frankreich einen guten Klang. Bald nach der Uraufführung der »Fledermaus« aber hielt Jetty Strauß die Zeit für gekommen, den Parisern auch den Operetten- komponisten Strauß zu präsentieren. Eine französische Umarbeitung von »Indigo und die vierzig Räuber« machte im Théâtre de la Renais-sance Furore. Mit der »Fledermaus« wollte Strauß nachlegen, doch Meilhac und Halévy, ohnehin erbost über die unautorisierte Verwendung ihres Lustspiels, stellten sich quer und verboten zunächst jede weitere Bearbeitung. In einer radikalen Umarbeitung als »La Tzigane« (»Die Zigeunerin«) erblickte dennoch eine französische »Spezialfassung« der »Fledermaus« am 30. Oktober 1877 in Anwesenheit des Komponisten das Pariser Rampenlicht – mit gänzlich neuer Handlung, die sogar, wie Jetty bemerkte, »ganze Umstürzungen in der Musik bedingt … Vielleicht wird damit ein neues Geschäft im Auslande, ja selbst in Wien gemacht. Jean muß mehreres ganz neu componieren.« Strauß selbst hatte also wenig Scheu, an sein Meisterwerk ganz pragmatisch Hand anzulegen. Befriedigt telegraphierten die Wiener Journalisten nach Hause: »An diesem Abend hat die Wiener Operette über die Pariser Operette einen eindeutigen Sieg errungen.« Offenbach, dessen Glanzzeit bereits ein gutes Jahrzehnt zurücklag, wird von Strauß’ Pariser Triumphen mit Sicherheit gehört haben. Ob er sich persönlich davon überzeugt hat, wissen wir nicht.

Von Glossen und Glücksrittern

Gegen Offenbach ausgespielt wurde Strauß unnötigerweise durch die intellektuelle Elite einer Nachwelt, allen voran von Karl Kraus, Egon Friedell und Hermann Broch. Kraus etwa bezeichnete »Die Fledermaus« als »des Übels Urquell« auf dem Weg des Verderbens zur Salonoperette. Friedell monierte ihren »aufgesetzten Goldstaub«. Broch sah Strauß 1945 als »adäquaten Träger« der Immoralität und des »dekorativen Amüse-ments«, das jenes von ihm diagnostizierte »Wertevakuum« der Wiener Ringstraßenkultur geradezu verkörpert habe. Aber nicht Strauß hatte das »dekorative Amüsement« geschaffen. Er war längst Opfer seiner Rezep-tion geworden, das in den Operettenfilmen der dreißiger und vierziger Jahre gipfelte. Doch es lohnt ein Blick auf die Ursprünge.

Die Wiener Operette der ersten Blüte war ein Genre, das ganz auf das neue, städtisch-bürgerliche und politisch interessierte Publikum zuge-schnitten war. Und dieses erwartete zu jener Zeit in Wien – erzogen auch durch das Alt-Wiener Volkstheater und die Improvisationskunst der Nestroyschen Komödien – tagesaktuelle Glossen und parodis-tische Reflexion der gesellschaftlichen und politischen Zustände. Der Bürger gestattete eine gelinde Karikatur seiner selbst auf der Bühne, und so trug die frühe Wiener Operette Züge des Kabaretts eher denn des Kostümschinkens. Erst in den letzten Jahren der Habsburgermo-narchie, vollends nach dem Ersten Weltkrieg, übernahm die Operette mehr und mehr die Rolle eines Museums der »guten alten Zeit«, in dem das Publikum nicht mehr mit Szenen aus dem bürgerlichen Alltag, sondern mit exotischen Welten und adeligem Blut bei Laune gehalten wurde. Man hat der »Fledermaus« vorgeworfen, dass sie im Unter-schied zu Offenbachs Opéras bouffes auf Parodie und Satire verzichtet. Auch hier tut man ihr Unrecht. Die Uraufführung fand elf Monate nach dem Wiener Börsenkrach vom Mai 1873 statt – ein traumatisches Ereignis, das die Hochkonjunktur der Gründerjahre abrupt beendete. Spekulationen von Glücksrittern und Finanzschwindel von Hochstap-lern schossen ins Kraut, und Orlofskys zynischer, verschwenderischer

Frontispiz, Manuskriptdruck, Gustav Lewy, Wien um 1895

36 37 SILVESTERKONZERT

Umgang mit seinem Vermögen ist ein Echo dieser kapitalistischen Glücksspiele. Die amüsiersüchtige Gesellschaft drängt nach Höherem, und solche Aufsteigermentalität spiegelt sich nicht nur im unzweifelhaft gekauften Adelstitel »von« Eisensteins wieder, sondern auch in dem Maskenball, wo die Bürgerlichen sich als Adelige (»Chevalier Char-grin«, »Marquis Renard«) und die Dienstmädchen als Künstlerinnen ausgeben. Da lässt sich nur mit Adele sagen: »Sehr komisch, Herr Marquis – sind Sie!«

Gelegentlich lassen Strauß und Genée ihre Figuren mit augen-zwinkernder Distanz aus der Rolle treten, um einen Flirt mit dem Publikum zu beginnen. Auch Adeles Drang zur Bühne (»Spiel’ ich die Unschuld vom Lande«) und Alfreds tenoraler Brotberuf jonglieren mit dem Theatergenre. In Genées originalen Dialogen zum trinkseligen zweiten Akt stellt Dr. Falke gar die Forderung, dass man auch das Publikum am Champagnerkonsum teilhaben lassen solle. Die Barrikade der vierten Wand wird durchbrochen und als neue Majestät schließlich »Champagner der Erste« ausgerufen. Nicht nur diese Verse schramm- ten damals hart an der Zensur vorbei. Das erotische Quiproquo der »Fledermaus« rüttelt über spöttische Seitenhiebe hinaus geradezu an den Grundfesten der bürgerlichen Ehe: ein lüsterner Gatte als betro-gener Betrüger und – »Champagner hat’s verschuldet« – eine schale Erklärung zu sittlichen Verirrungen. Welch eine gesellschaftliche Provokation Rosalindes selbstbewusste Drohung »Und kommt er wieder mir nach Haus, kratz’ ich ihm erst die Augen aus und dann lass’ ich mich scheiden« bedeutet hat, lässt sich heute kaum mehr nachempfinden. Eine Scheidung kam einer sozialen Ächtung gleich. Strauß selbst musste das leidvoll erfahren. Nach dem Tod seiner Jetty, die ihn einmal als »Weibervertilger« und »Boa constrictor« bezeichnete, stürzte er sich mit dem Stoßseufzer »Waaßt, i fürcht mi, wann i allaan bin!« sofort in die Ehe mit seiner zweiten Frau Lili, die allerdings unter keinem guten Stern stand. Nach der schnellen Trennung warf er ein Auge auf Adele Deutsch, eine junge jüdische Witwe. Doch da Strauß nach römisch-katholischem Recht nicht geschieden werden konnte, trat er zur evan-gelischen Konfession über und ließ sich – obwohl Wiener Ehrenbürger – sogar 1887 in Sachsen-Coburg-Gotha einbürgern, damit er Adele heiraten konnte. Dabei mag er sich an den düpierten Eisenstein erinnert gefühlt haben: »Der arme Mann ist gar zu übel dran.«

Ein Stückchen ihrer gallischen Ungeniertheit, Ironie und Aktua-lität hat »Die Fledermaus« vielleicht schon mit der pompösen Wiener Wiederaufführung eingebüßt: Als sich die Hofoper 1894, zwanzig Jahre nach der Uraufführung am Theater an der Wien, erstmals dieses Kassen-schlagers annahm, war das Teuerste gerade gut genug für die Party in Theaterzettel zur Dresdner Erstaufführung am 25. Oktober 1899

38 39 SILVESTERKONZERT

Orlofskys Salon. Strauß beklagte das »Schwerfällige der Opernsänger« und sehnte sich nach einem kammerspielartigen Rahmen zurück. Denn nichts Schwerfälliges sollte auch seine Musik belasten, jene »Kaskade rhythmischer Freuden« (Décsey). Die Partitur der »Fledermaus« ist durchtränkt vom Furor der Polka, einem ursprünglich aus Böhmen stam-menden Tanz, dem Johann Strauß in seinen grandiosen Schnellpolkas wie »Unter Donner und Blitz« oder der »Tritsch-Tratsch-Polka« bereits konzertante Beine gemacht hatte. Nun wirbelte das sprühende Tempera-ment dieses fixen Tanzes zwischen dem »Feuerstrom der Reben« und den rasanten Stundenschlägen im Uhrenduett auch auf der Theaterbühne. Und dem habsburgischen Vielvölkerstaat zollt Strauß ebenfalls Tribut: mit dem durch Harmonik und Instrumentation leicht exotisch gefärbten Couplet des Orlofsky »à la russe« und natürlich dem feurigen Czárdás der vorgeblichen ungarischen Gräfin, die Rosalinde im musikalischen Akzent so täuschend echt imitiert. Strauß kostet von den lockend-schmachtenden Violinklängen des »Klänge der Heimat« bis zum »Friska« genannten Allegro-Teil (»Feuer, Lebenslust schwellt echte Ungarbrust«) den zweige-teilten Aufbau des klassischen Czárdás mit allen Finessen aus.

Aber auch der Dreivierteltakt des Walzers darf natürlich nicht fehlen: Im zweiten Akt breitet er sein verführerisches Potenzial aus vom delirierenden »Erst ein Kuss, dann ein Du« bis zum dithyrambischen »Ha, welch ein Fest, welche Nacht voller Freud! Liebe und Wein gibt uns Selig-keit!« Mit der erotischen Sprengkraft dieser Melodien tönte »ein Schrei der Lust von der Bühne in die Welt hinaus« (Ernst Décsey). Schon bei der Uraufführung gab es kein Halten mehr: »Das klingt ins Ohr und rieselt durch das Blut hinab in die Beine, und der faulste Mensch im Zuschauer-raum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem Kopfe und wiegt den Leib und stampft mit den Füßen«, berichtete die Wiener Morgen-Post von diesem »Erfolg, wie er glänzender nicht gedacht werden kann«. Seitdem ist die »Fledermaus« nicht mehr von den Bühnen fortgeflogen, und Teile des Librettos gingen geradezu ins sprichwörtliche Allgemeingut ein: »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist« – oder, wie es der »Milljöh-Maler« Heinrich Zille in gut Berlinerischer Schnoddrigkeit formulierte: »Glücklich ist, wer verfrisst, was nicht zu versaufen ist.« Damit traf Zille immerhin einen Kern des Stücks, das den Rausch des Augenblicks feiert. An seine dritte »Zukünftige«, die ja nun ausgerechnet Adele hieß, schrieb Strauß in der wonnetrunkenen Werbungsphase: »Du hast mir heute so viel mich Beglückendes ins Ohr geflüstert – Du darfst es mir nicht verdenken – wenn ich aus dem Becher der Freude, Lust, Glück-seligkeit schlürfe nach Herzenslust. Laß uns lustig sein, Adele – on ne vit qu’une fois [man lebt nur einmal].«

K E R S T I N S C H Ü S S L E R - B A C H

osterfestspiele-salzburg.at

KartenTel. +43/662/80 [email protected]

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OSTERFESTSPIELESALZBURG 2019

CHRISTIAN THIELEMANNSÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN

13.— 22. April

KONZERTERegula Mühlemann • Venera Gimadieva • Elisabeth Kulman • Pavol BreslikRené Pape • Frank Peter Zimmermann • Serge ZimmermannAntoine Tamestit • Tobias Moretti • Michael Schöch Chor des Bayerischen RundfunksChristian Thielemann • Mariss Jansons • Christoph Eschenbach

KAMMEROPERPHILIPP MAINTZ • THÉRÈSEU R A U F F Ü H R U N G

Nicolas André • Georges Delnon • Marie-Thérèse JossenOtto Katzameier • Marisol Montalvo • Tim Severloh • Renate BehleMitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg

OPER

RICHARD WAGNERDIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERGChristian Thielemann • Jens-Daniel Herzog • Mathis NeidhardtSibylle Gädeke • Georg Zeppenfeld • Vitalij Kowaljow • Adrian ErödKlaus Florian Vogt • Sebastian Kohlhepp • Jacquelyn Wagner u. a.

Einzelkarten

erhältlich

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40 41 SILVESTERKONZERT

1. AKTOuvertüre

1. Introduktion

ALFRED

Täubchen, das entflattert ist,

Stille mein Verlangen,

Täubchen, das ich oft geküsst,

Lass’ dich wieder fangen!

Täubchen, holdes Täubchen mein,

Komm’, o komm’ geschwinde,

Sehnsuchtsvoll gedenk’ ich dein,

Holde Rosalinde!

ADELE

Hahahaha!

Da schreibt meine Schwester Ida,

Die ist nämlich beim Ballett:

»Wir sind heut auf einer Villa,

Wo es hergeht flott und nett.

Prinz Orlofsky, der reiche Suitier,

Gibt heute Abend dort ein grand Souper.

Kannst du eine Toilette

Von deiner Gnäd’gen annektieren

Und elegant dich präsentieren,

So will ich gern dich ein dort führen.

Mach’ dich frei nur, und ich wette,

Du wirst gut dich amüsieren.

Langeweile gibt es nie da!«

So schreibt meine Schwester Ida.

Ach, ich glaub’s, ich zweifle nicht,

Wär’ gar zu gern von der Partie;

Aber schwierig ist die G’schicht’!

Könnt’ ich nur fort, wüsst’ ich nur wie?

Ach, wenn ich jenes Täubchen wär’,

Fliegen könnte hin und her,

Mich in Wonne und Vergnügen

In dem blauen Äther wiegen!

Ach, warum schufst du, Natur,

Mich zur Kammerjungfer nur?

2. Terzett

EISENSTEIN

Nein, mit solchen Advokaten

Ist verkauft man und verraten;

Da verliert man die Geduld!

ROSALINDE

Nur Geduld!

DR. BLIND

Nur Geduld!

EISENSTEIN

Statt dass jetzt die Sach’ beendet,

Hat’s noch schlimmer sich gewendet.

Und daran ist er nur schuld!

LIBRETTO DR. BLIND

Wer ist schuld?

ROSALINDE

Der ist schuld? Der wäre schuld?

EISENSTEIN

Ja, der ist ganz allein nur schuld!

ROSALINDE

Der Herr Notar?

DR. BLIND

Das ist nicht wahr!

EISENSTEIN

Du wirst schon seh’n!

ROSALINDE

Was ist gescheh’n? Erkläre dich!

EISENSTEIN

So höre mich!

DR. BLIND

Nein, erst will ich verteid’gen mich!

EISENSTEIN

Ersparen Sie sich diese Müh!

So etwas ist nicht zu verteid’gen!

DR. BLIND

Mir scheint, Sie wollen mich beleid’gen?

ROSALINDE

Nur ruhig Blut! Warum die Wut?

EISENSTEIN

Der Herr Notar schwatzt wie ein Star!

DR. BLIND

Herr Eisenstein fing an zu schrei’n.

EISENSTEIN

Sie stottern ja bei jedem Wort!

DR. BLIND

Sie schimpfen ja in einem fort.

EISENSTEIN

Sie krähen wie ein Hahn!

DR. BLIND

Sie sind ein Grobian!

EISENSTEIN

Sie sind ein Dummrian!

DR. BLIND

Sie sind sehr inhuman!

EISENSTEIN

Sie reden lauter Lebertran

Und drehn sich wie ein Wetterhahn!

DR. BLIND

Sie rasen wie im Fieberwahn

Und kollern wie ein Puterhahn!

ROSALINDE

Doch schone dein Organ,

Es sei nun abgetan.

Das Beste wär’, Sie gehn hinaus,

Sonst wird noch ein Skandal daraus!

EISENSTEIN

Ja, sie hat recht! Gehn Sie hinaus,

Sonst wird noch ein Skandal daraus!

DR. BLIND

Nein, diesen Ton hält man nicht aus.

Ich gehe schon, ich geh’ hinaus!

ROSALINDE

Beruh’ge endlich diese Wut.

Johann Strauß (1825-1899)

Die FledermausOperette in drei Aktennach Carl Haffner und Richard Genée

42 43 SILVESTERKONZERT

Verurteilt bist du; nun denn – gut!

Ergib dich drein, und nach fünf Tagen

Ist die G’schichte abgemacht.

EISENSTEIN

Fünf Tage sagst du? Jetzt sind’s gar acht!

Man hat mir drei dazugeschlagen.

So weit hat’s dieser Mensch gebracht!

Noch heute soll ich stellen mich,

Und komm’ ich nicht, so holt man mich!

ROSALINDE

Das ist zu stark, das muss ich sagen.

EISENSTEIN

Nicht wahr?

ROSALINDE

Ach, mein armer, armer Mann,

Noch heute also musst du dran?

Was kann ich dir zum Troste sagen?

Wie soll ich das ertragen?

EISENSTEIN

Ach, mit solchen Advokaten

Ist verkauft man und verraten!

Da verliert man die Geduld!

ROSALINDE

Und daran ist der nur schuld!

DR. BLIND

Wer ist schuld?

ROSALINDE

Sie sind schuld!

EISENSTEIN

Der ist ganz allein nur schuld!

DR. BLIND

Wenn Sie nur erst wieder frei,

Prozessieren wir auf’s neu,

Und ich werde Ihnen dann

Schon zeigen, was ich kann:

Rekurrieren, appellieren, reklamieren,

Revidieren, rezipieren, subvertieren,

Devolvieren, involvieren, protestieren,

Liquidieren, exzerpieren, extorquieren,

Arbitrieren, resümieren, exkulpieren,

Inkulpieren, kalkulieren, konzipieren ...

ROSALINDE, EISENSTEIN

Hören Sie auf, es ist genug!

DR. BLIND

… Und Sie müssen triumphieren!

ROSALINDE

Ob Sie Berge von Papieren

Auch dabei zusammenschmieren,

Doch Sie werden schließlich

Sich blamieren

Ja, ach ja, blamieren!

EISENSTEIN

Wenn Sie jetzt nicht retirieren,

Muss ich Sie hinausbugsieren

Und vielleicht noch schließlich

Attackieren!

Muss ich Sie hinausbugsieren!

DR. BLIND

Rekurrieren, appellieren, reklamieren,

Revidieren, rezipieren, subvertieren,

Devolvieren, involvieren, protestieren,

Liquidieren, exzerpieren, extorquieren,

Ja, Sie werden triumphieren,

Triumphieren sicherlich!

ROSALINDE

Ach, mit solchen Advokaten

Ist man übel oft beraten,

Und fürwahr, man braucht Geduld.

Statt dass jetzt die Sach’ beendet,

Hat’s noch schlimmer sich gewendet,

Und nur der allein ist schuld!

EISENSTEIN

Nein, mit solchen Advokaten

Ist verkauft man und verraten

Und verliert man die Geduld.

Statt dass jetzt die Sach’ beendet,

Hat’s noch schlimmer sich gewendet,

Und daran ist der nur schuld!

DR. BLIND

Ach, wir armen Advokaten

Sollen immer helfen, raten,

Dazu braucht man viel Geduld.

Statt dass jetzt die Sach’ beendet,

Hat’s noch schlimmer sich gewendet,

Und daran sind Sie nur schuld!

3. Duett

DR. FALKE

Komm’ mit mir zum Souper,

Es ist ganz in der Näh’.

Eh du in der stillen Kammer

Laborierst am Katzenjammer,

Musst du dich des Lebens freu’n,

Ein fideler Bruder sein!

Ballerinen, leicht geschwingt,

In den blendensten Toiletten,

Fesseln dich mit Rosenketten,

Wenn die Polka lockend klingt.

Freundchen, glaub mir, das verjüngt!

Bei rauschenden Tönen

Im blendenden Saal

Mit holden Sirenen beim Göttermahl,

Da fliehen die Stunden in Lust und Scherz,

Da wirst du gesunden von allem Schmerz.

Soll dir das Gefängnis nicht schädlich sein,

Musst du etwas tun, dich zu zerstreu’n.

Siehst du das ein?

EISENSTEIN

Das seh’ ich ein.

Doch meine Frau, die darf nichts wissen.

DR. FALKE

Du wirst zum Abschied

Zärtlich sie küssen,

Sagst: Gute Nacht, mein süßes Kätzchen!

EISENSTEIN

Nein, nein! Mein Mauserl, sage ich,

Denn als Katze schleich’ ich selbst

Aus dem Hause mich.

DR. FALKE

Denn als Katze schleichst du selbst

Aus dem Hause dich.

Und während sie schläft ganz fest,

Gehst du statt in deinen Arrest

Mit mir zu dem himmlischen Fest!

EISENSTEIN

Mit dir zu dem himmlischen Fest!

DR. FALKE

Ich führe dich ein als Fremden:

Marquis Renard sollst dort du sein.

So wird man nichts erfahren können.

Willst du?

EISENSTEIN

Ach, ich wäre schon erbötig ...

DR. FALKE

Du musst!

EISENSTEIN

Wenn nur …

DR. FALKE

Du musst dir’s vergönnen,

Zur Gesundheit ist’s ja nötig!

44 45 SILVESTERKONZERT

EISENSTEIN

Ja, ich glaub, du hast recht.

Die Ausred’ ist nicht schlecht!

DR. FALKE

Soll dir das Gefängnis

Nicht schädlich sein ...

EISENSTEIN

Soll mir das Gefängnis nicht schädlich sein

BEIDE

.... Musst du (Muss ich) etwas tun,

Dich (Mich) zu zerstreun!

DR. FALKE

So kommst du?

EISENSTEIN

Wer kann widerstehn? Ja, ich bin dabei.

DR. FALKE

Zum Teufel mit deiner Leimsiederei!

BEIDE

Ein Souper uns heute winkt,

Wie noch gar keins dagewesen:

Schöne Mädchen, auserlesen,

Zwanglos man dort lacht und singt.

Lalalala ...

4. Terzett

ROSALINDE

So muss allein ich bleiben

Acht Tage ohne dich?

Wie soll ich dir beschreiben

Mein Leid so fürchterlich?

Wie werd’ ich es ertragen,

Dass mich mein Mann verließ?

Wem kann mein Leid ich klagen?

O Gott, wie rührt mich dies!

Ich werde dein gedenken

Des Morgens beim Kaffee,

Wenn ich dir ein will schenken,

Die leere Tasse seh’.

Kann keinen Gruß dir winken.

Aus Jammer werd’ ich g’wiss

Ihn schwarz und bitter trinken! – Ach!

EISENSTEIN

O Gott, wie rührt mich dies!

ALLE DREI

O Gott, wie rührt mich dies!

O je, o je, wie rührt mich dies!

ROSALINDE

Wo bleibt die traute Gruppe,

Kommt Mittag dann heran?

Zum Rindfleisch wie zur Suppe,

Zum Braten – keinen Mann!

Und sinkt der nächt’ge Schleier,

Gibt’s wieder mir ’nen Riss,

Mein Schmerz wird ungeheuer!

ALLE DREI

O je, o je, wie rührt mich dies!

EISENSTEIN

Was soll das Klagen frommen,

Den Kopf verlier’ ich schier,

ROSALINDE

Mein Kopf ist ganz benommen.

ADELE

Den meinen hab’ ich hier!

EISENSTEIN

Leb wohl, ich muss nun gehen.

ROSALINDE

Leb wohl,

Du musst nun gehen.

ADELE

Leb wohl, er muss nun gehen.

ALLE DREI

Doch bleibt ein Trost so süß!

ADELE

Es gibt ein Wiedersehen!

ALLE DREI

O Gott, wie rührt mich dies!

5. Finale I

Trinklied

ALFRED

Trinke, Liebchen, trinke schnell,

Trinken macht die Augen hell.

Sind die schönen Äuglein klar,

Siehst du alles licht und wahr.

Siehst, wie heiße Lieb’ ein Traum,

Der uns äffet sehr,

Siehst, wie ew’ge Treue Schaum –

So was gibt’s nicht mehr!

Flieht auch manche Illusion,

Die dir einst dein Herz erfreut,

Gibt der Wein dir Tröstung schon

Durch Vergessenheit!

Glücklich ist, wer vergisst,

Was doch nicht zu ändern ist!

Kling, kling, sing, trink mit mir,

Sing mit mir – Lalalala!

ROSALINDE

Ach, was tut man hier?

BEIDE

Glücklich ist, wer vergisst,

Was doch nicht zu ändern ist!

ROSALINDE

Er geht nicht von hinnen,

Schläft hier wohl noch ein.

Was soll ich beginnen?

ALFRED

Stoß an!

ROSALINDE

Nein, nein!

ALFRED

Ach! Trinke, Liebchen, trinke schnell,

Trinken macht die Augen hell.

Mach’ doch nur kein bös’ Gesicht,

Sei hübsch lustig, grolle nicht!

Brachst du einmal auch die Treu,

Das sei dir verzieh’n.

Schwöre wieder mir auf’s neu,

Und ich glaub’ es kühn!

Glücklich macht uns Illusion,

Ist auch kurz die ganze Freud’.

Sei getrost, ich glaub’ dir schon

Und bin glücklich heut!

ROSALINDE

Ach!

BEIDE

Glücklich ist, wer vergisst,

Was doch nicht zu ändern ist!

ALFRED

Trink mit mir! Sing mit mir! Sing!

FRANK

Meinetwegen, hahaha!

ALFRED, FRANK

Glücklich ist, wer vergisst,

Was nicht mehr zu ändern ist!

FRANK

Sie seh’n,

Ich kann auch gemütlich sein,

46 47 SILVESTERKONZERT

Nun kommen Sie,

Mein Herr von Eisenstein!

ROSALINDE

Was soll ich tun? O welche Pein!

ALFRED

Ich bin nicht Herr von Eisenstein,

Bin nicht der, den Sie suchen!

FRANK

Sie sind es nicht?

ALFRED

Zum Wetter, nein!

FRANK

Nur Ruhe, nicht gleich fluchen!

ROSALINDE

Sie müssen jetzt mein Gatte sein!

FRANK

Sollt’ ich hier hintergangen sein?

Couplet

ROSALINDE

Mein Herr, was dächten Sie von mir,

Säß’ ich mit einem Fremden hier?

Das wär’ doch sonderbar!

Mit solchen Zweifeln treten da

Sie wahrlich meiner Ehr’ zu nah,

Beleid’gen mich fürwahr!

Spricht denn diese Situation

Hier nicht klar und deutlich schon?

Mit mir so spät im Tête-à-tête

Ganz traulich und allein,

In dem Kostüm, so ganz intim,

Kann nur allein der Gatte sein.

ALLE DREI

Mit ihr (mir) so spät im Tête-à-tête

Ganz traulich und allein,

In dem Kostüm, so ganz intim,

Kann nur allein der Gatte sein.

FRANK

Nein, nein, ich zweifle gar nicht mehr,

Doch da ich fort nun muss,

So geben Sie, ich bitte sehr,

Sich schnell den Abschiedskuss.

ROSALINDE

Den Abschiedskuss?

ALFRED

Den Abschiedskuss!

FRANK

Den Abschiedskuss!

ROSALINDE

Nun denn, wenn es sein muss,

Da haben Sie den Kuss!

ALFRED

Soll ich schon brummen müssen

Für Ihren werten Herrn Gemahl,

Kann ich für ihn auch küssen,

Komm, Weibchen, küss mich noch einmal!

FRANK

Mein Herr, ich bin etwas pressiert,

Da heut’ ich selbst noch invitiert,

Drum lassen Sie uns geh’n,

Ja, lassen endlich Sie uns geh’n!

ROSALINDE

Sie finden gewiss dort meinen Gemahl.

ALFRED

Wir brummen vielleicht in demselben

Lokal.

ROSALINDE

Oh, schonen Sie mich!

ALFRED

Ganz sicherlich!

FRANK

Folgen Sie nun schnell,

Der Wagen ist zur Stell’,

Drum fort, drum fort nur schnell!

Mein schönes, großes Vogelhaus,

Es ist ganz nahe hier.

Viel Vögel flattern ein und aus,

Bekommen frei Quartier.

Drum lad’ ich Sie ganz höflich ein,

Verehrtester, ich bitt’,

Dort auch mein werter Gast zu sein,

Verehrtester, ich bitt,

Spazieren S’ gefälligst mit!

ALFRED

Wenn es sein muss, so will ich gehn.

ROSALINDE

Doch schweigen Sie!

ALFRED

Es soll geschehn!

FRANK

Nun fort, schnell fort!

ALFRED

Gleich will ich mich bequemen,

Doch erst noch Abschied nehmen!

ROSALINDE

Genug, mein Herr, es ist schon gut!

ALFRED

Ein Küsschen noch, dann hab’ ich Mut!

ROSALINDE

Nein, nein, genug; wir müssen scheiden!

ALFRED

Ein Küsschen gibt Trost mir im Leiden!

FRANK

Mein Herr, genug der Zärtlichkeit,

Wir kommen nicht zu Ende heut’,

Genug, es ist jetzt Zeit!

ALLE DREI

Sein (Mein) schönes, großes Vogelhaus,

Es ist ganz nahe hier.

Viel Vögel flattern ein und aus,

Und finden frei Quartier.

Er ladet Sie (Er ladet mich)

Ganz höflich ein,

(Drum lad ich Sie ganz höflich ein,)

Dort auch sein (mein) Gast zu sein!

ROSALINDE

Drum bitt ich, fügen Sie sich drein,

Es muss ja leider sein!

ALFRED

Ich füge vorderhand mich drein,

Das wird das Beste sein!

FRANK

Ich bitte, fügen Sie sich drein,

Das wird das Beste sein!

ROSALINDE

Nun wohlan, das Schicksal will,

Dass heut’ allein ich soll soupieren.

Ja, ich füge willig mich darein.

Warum soll man noch vergeblich

Streiten hier und lamentieren?

Fort, nur fort, es muss, es muss ja sein!

48 49 SILVESTERKONZERT

ALFRED

Ach, wie gern möcht’ hier mit Ihnen

Ich soupieren,

Aber wie mir scheinet, soll’s nicht sein.

Ach, das Schicksal will mich grausam

Schon von hinnen führen,

Fort denn, fort, es muss ja sein!

FRANK

Kommen Sie, ich selbst

Will heute noch soupieren,

Fügen Sie sich endlich doch darein.

Lassen Sie sich ohne Umständ’ arretieren,

Fort nur, fort, es muss ja sein!

2. AKT6. Entr’acte und Ensemble

CHOR DER GÄSTE

Ein Souper heut’ uns winkt,

Wie noch gar keins dagewesen,

Delikat, auserlesen

Immer hier man speist und trinkt!

Alles, was mit Glanz die Räume füllt,

Erscheint uns wie ein Traumgebild’.

Wie in einen Zauberkreis gebannt,

Ruft alles: ha, charmant, amüsant!

Wie fliehen schnell die Stunden fort,

Die Zeit wird sicher keinem lang,

Es heißt ja hier das Losungswort:

Amüsement, Amüsement, Amüsement!

7. Couplet

ORLOFSKY

Ich lade gern mir Gäste ein,

Man lebt bei mir recht fein,

Man unterhält sich, wie man mag,

Oft bis zum hellen Tag.

Zwar langweil’ ich mich stets dabei,

Was man auch treibt und spricht,

Indes, was mir als Wirt steht frei,

Duld’ ich bei Gästen nicht.

Und sehe ich, es ennuyiert

Sich jemand hier bei mir,

So pack’ ich ihn ganz ungeniert,

Werf’ ihn hinaus zur Tür.

Und fragen Sie, ich bitte,

Warum ich das denn tu?

’S ist mal bei mir so Sitte:

Chacun à son goût!

Wenn ich mit andern sitz’ beim Wein

Und Flasch’ um Flasche leer’,

Muss jeder mit mir durstig sein,

Sonst werde grob ich sehr.

Und schenke Glas um Glas ich ein,

Duld’ ich nicht Widerspruch.

Nicht leiden kann ich’s, wenn sie schrein:

Ich will nicht, hab genug!

Wer mir beim Trinken nicht pariert,

Sich zieret wie ein Tropf,

Dem werfe ich ganz ungeniert

Die Flasche an den Kopf!

Und fragen Sie, ich bitte,

Warum ich das denn tu?

’S ist mal bei mir so Sitte:

Chacun à son goût!

8. Ensemble und Couplet

ORLOFSKY

Ach, meine Herrn und Damen,

Hier gibt es einen Spaß!

DR. FALKE

Zur rechten Zeit Sie kamen!

MELANIE, FAUSTINE,

WEITERE DAMEN

Was gibt’s?

RAMUSIN, ALI-BEY,

MURRAY, CARICONI

Was gibt’s, was gibt’s?

ALLE

Erzählt doch, was?

ORLOFSKY

Seh’n Sie dies Fräulein zierlich,

Die hält der Herr Marquis für …

Nein, ’s ist zu possierlich!

DAMEN

Für was denn?

DR. FALKE

Raten Sie!

ADELE

Für eine Zofe hält er mich!

Ist das nicht lächerlich?

ORLOFSKY, DR. FALKE UND CHOR

Hahahaha!

Das ist sehr lächerlich!

Hahahaha!

ORLOFSKY

Mein Herr, das ist nicht sehr galant,

Wie kann man sich so irren!

Wie ungalant!

DR. FALKE UND CHOR

Wie ungalant!

EISENSTEIN

Die Ähnlichkeit ist zu frappant!

CHOR

Wie ungalant! Wie ungalant!

EISENSTEIN

Das musste mich verwirren!

Couplet

ADELE

Mein Herr Marquis, ein Mann wie Sie

Sollt’ besser das verstehn!

Darum rate ich, ja genauer sich

Die Leute anzuseh’n!

Die Hand ist doch wohl gar zu fein, ah,

Dies Füßchen so zierlich und klein, ah,

Die Sprache, die ich führe,

Die Taille, die Tournüre,

Dergleichen finden Sie bei einer Zofe nie!

Gestehen müssen Sie fürwahr,

Sehr komisch dieser Irrtum war.

Ja, sehr komisch, hahaha, ist die Sache,

Drum verzeihn Sie, wenn ich lache.

Sehr komisch, Herr Marquis, sind Sie.

ALLE

Ja, sehr komisch, hahaha, ist die Sache,

Hahaha.

9. Duett

EISENSTEIN

Dieser Anstand, so manierlich,

Diese Taille, fein und zierlich

Und ein Füßchen, das mit Küsschen

Glühend man bedecken sollt’,

Wenn sie’s nur erlauben wollt’!

ROSALINDE

Statt zu schmachten im Arreste

Amüsiert er sich aufs Beste,

Denkt ans Küssen statt ans Büßen;

Warte nur, du Bösewicht,

Du entgehst der Strafe nicht!

EISENSTEIN

Ach, wie leicht könnt’ es entschweben,

Dies holde Zauberbild!

50 51 SILVESTERKONZERT

Willst du nicht die Maske heben,

Die dein Antlitz mir verhüllt?

ROSALINDE

Ei, mein schöner Herr, ich bitte,

Nicht verwegen, nichts berührt;

Denn es heischt die gute Sitte,

Dass man Masken respektiert.

Wie er girret, kokettieret,

Wie er schmachtend mich fixieret!

Keine Mahnung, keine Ahnung

Kündet ihm, wer vor ihm steht!

Ja, bald werd’ ich reüssieren,

Will den Frevler überführen,

Will’s probieren, ob er in die Falle geht!

EISENSTEIN

Halb verwirret, halb gerühret,

Retirieret sie vor mir!

Lass doch seh’n, ob es geht,

Ob sie widersteht?

Ja, bald werd’ ich reüssieren,

Ich will doch sehn, ob sie mir widersteht,

Ob sie in die Falle geht?

ROSALINDE

Ach, wie wird mein Auge trübe,

Wie das Herz so bang mir schlägt!

EISENSTEIN

Ja, schon meldet sich die Liebe,

Die das Herz ihr bang bewegt!

ROSALINDE

Leider ist’s ein altes Übel,

Doch vorübergehend nur.

Stimmen meines Herzens Schläge

Mit dem Ticktack einer Uhr?

EISENSTEIN

Ei, das können wir gleich seh’n!

ROSALINDE

Zählen wir, ich bitte schön!

BEIDE

Ja, zählen wir, ja, zählen wir!

EISENSTEIN

Eins, zwei, drei, vier ...

ROSALINDE

Fünf, sechs, sieben, neun!

EISENSTEIN

Nein, das kann nicht sein,

Denn nach der Sieben kommt erst die Acht!

ROSALINDE

Sie haben mich ganz verwirrt gemacht,

Wir wollen wechseln.

EISENSTEIN

Wechseln? Wie?

ROSALINDE

Den Schlag des Herzens zählen Sie

Und ich das Ticktack Ihrer Uhr.

Ich bitt’ auf fünf Minuten nur!

Jetzt zählen Sie, mein Herr Marquis!

EISENSTEIN

Bin schon dabei!

BEIDE

Eins, zwei, drei, vier

Fünf, sechs, siebn, acht,

Neun, zehn, elf, zwölf,

ROSALINDE

Dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn,

Siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig,

Dreißig, vierzig, fünfzig, sechzig,

Achtzig, hundert!

EISENSTEIN

Hopp, hopp, hopp, hopp,

Das geht im Galopp:

Sechshundertundneun!

ROSALINDE

So weit können wir noch nicht sein!

EISENSTEIN

Oh, ich bin weiter schon!

ROSALINDE

Nein, nein!

EISENSTEIN

Eine halbe Million, ja, eine halbe Million!

ROSALINDE

Wie kann man gar so grob nur fehlen?

EISENSTEIN

Da mag der Teufel richtig zählen!

ROSALINDE

Heut’ wirst du nimmer repetieren!

EISENSTEIN

Sie will die Uhr sich annektieren,

Meine Uhr!

ROSALINDE

Ich danke von Herzen!

EISENSTEIN

Ich wollte nur ...

ROSALINDE

Belieben zu scherzen! Ah!

EISENSTEIN

Sie ist nicht ins Netz gegangen,

Ach, meine Uhr, hätte ich sie wieder nur.

O weh! Dieser Spaß ist etwas teuer,

Hab’ blamiert mich ungeheuer.

Meine Uhr ist annektiert,

Ach, ich bin blamiert! Weh mir!

ROSALINDE

Ah, ja, ja!

10. Czárdás

ROSALINDE

Klänge der Heimat,

Ihr weckt mir das Sehnen,

Rufet die Tränen ins Auge mir!

Wenn ich euch höre,

Ihr heimischen Lieder,

Zieht mich’s wieder,

Mein Ungarland, zu dir!

O Heimat, so wunderbar,

Wie strahlt dort die Sonne so klar,

Wie grün deine Wälder,

Wie lachend die Felder,

O Land, wo so glücklich ich war!

Ja, dein geliebtes Bild

Meine Seele so ganz erfüllt,

Und bin ich auch von dir weit,

Ach, dir bleibt in Ewigkeit

Doch mein Sinn immerdar

Ganz allein geweiht!

O Heimat, so wunderbar,

Wie strahlt dort die Sonne so klar,

Wie grün deine Wälder,

Wie lachend die Felder,

O Land, wo so glücklich ich war!

Feuer, Lebenslust

Schwellt echte Ungarbrust,

Hei, zum Tanze schnell,

Czárdás tönt so hell.

Braunes Mägdelein,

Musst meine Tänz’rin sein,

Reich den Arm geschwind,

Dunkeläugig Kind!

Durst’ge Zecher, greift zum Becher,

52 53 SILVESTERKONZERT

Lasst ihn kreisen

Schnell von Hand zu Hand!

Schlürft das Feuer im Tokajer,

Bringt ein Hoch dem Vaterland!

Ha! Feuer, Lebenslust

Schwellt echte Ungarbrust,

Hei, zum Tanze schnell,

Czárdás tönt so hell.

Lalalala!

11. Finale II

ORLOFSKY

Im Feuerstrom der Reben, Trala, la la la,

Sprüht ein himmlisch Leben, trala, la la!

Die Könige, die Kaiser,

Sie lieben Lorbeerreiser,

Doch lieben sie daneben

Den süßen Saft der Reben.

Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine

Dem König aller Weine!

ALLE

Stoßt an, stoßt an, stoßt an!

ORLOFSKY

Die Majestät wird anerkannt

Rings im Land,

Jubelnd wird Champagner der Erste

Sie genannt.

ALLE

Die Majestät wird anerkannt

Rings im Land,

Jubelnd wird Champagner der Erste

Genannt, es lebe Champagner der Erste!

EISENSTEIN

[Der Mönch in stiller Zelle, trala, la la la,

Labt sich an dem Quelle, trala, la la la!

Zu netzen seine Lippen,

Muss viel und oft er nippen

Und holt sich aus dem Glase

Rubinen auf die Nase.

Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine

Dem König aller Weine!

ALLE

Stoßt an, stoßt an, stoßt an!

EISENSTEIN

Die Majestät wird anerkannt

Rings im Land usw.

ALLE

Die Majestät wird anerkannt usw.

ADELE

Dir huld’gen Nationen, trala, la la la la,

Bis zu den fernsten Zonen, trala, la la la!

Champagner schwemmt mitunter

Gar mancherlei hinunter.

Drum lassen weise Fürsten

Die Völker niemals dürsten.

Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine

Dem König aller Weine!

ALLE

Stoßt an, stoßt an, stoßt an!

ADELE

Die Majestät wird anerkannt

Rings im Land usw.

ALLE

Die Majestät wird anerkannt

Rings im Land,

Jubelnd wird Champagner der Erste

Sie genannt!]

EISENSTEIN

Herr Chevalier, ich grüße Sie!

FRANK

Merci, merci, merci!

Auf Ihr Spezielles, Herr Marquis!

DR. FALKE

Merci, merci, merci!

Auf Ihr Wohl, Chevalier und Marquis!

EISENSTEIN, FRANK

Merci, merci, merci!

ROSALINDE, ADELE, IDA, ORLOFSKY

Hahaha!

ALLE

Merci, merci, merci!

DR. FALKE

Halt, hört mich an, was ich ersann!

ALLE

Hört ihn an!

DR. FALKE

Ich seh’, dass sich die Paare gefunden,

Dass manche Herzen in Liebe verbunden,

Drum lasset uns alle ein großer Verein

Von Schwestern und von Brüdern sein!

ORLOFSKY

Eine große Brüderschaft, es sei!

ALLE

Eine große Brüderschaft, es sei!

EISENSTEIN

Auch Ihr, schöne Maske, seid dabei?

ROSALINDE

Wo alle küssen, werd’ ich’s auch müssen!

DR. FALKE

Folgt meinem Beispiel, das Glas zur Hand,

Und jeder sing’ zum Nachbar gewandt:

Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein

Wollen alle wir sein, stimmt mit mir ein!

Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein,

Lasst das traute »Du« uns schenken

Für die Ewigkeit, immer so wie heut’,

Wenn wir morgen noch dran denken!

Erst ein Kuss, dann ein Du, Du, Du

Immerzu!

ALLE

Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein,

Stimmet alle mit uns ein.

Lasst das traute »Du« uns schenken

Für die Ewigkeit, immer so wie heut’,

Wenn wir morgen noch dran denken!

Erst ein Kuss, dann ein Du, Du, Du

Immerzu! Duidu, Duidu, la la la!

ORLOFSKY

Genug damit, genug!

Diese Tänzer mögen ruhn.

Bei rauschender Weise

In fröhlichem Kreise

Lasset uns selbst hier tanzen nun!

ALLE

Stellt euch zum Tanz!

Ja, ein Tanz, ein wirbelnder Tanz

Erhöht des Festes Glanz!

Ha, welch ein Fest,

Welche Nacht voll Freud’!

Liebe und Wein gibt uns Seligkeit.

Ging’s durch das Leben so flott wie heut’,

Wär’ jede Stunde der Lust geweiht!

54 55 SILVESTERKONZERT

EISENSTEIN

Du bist meine Stütze, Freund!

FRANK

Ja, deine Stütze fürs Leben!

ROSALINDE, ORLOFSKY, DR. FALKE

Welch ein rührend’ Wiedersehen

Wird das im Arreste geben!

ALLE

Ha, welch ein Fest,

Welche Nacht voll Freud’!

Liebe und Wein gibt uns Seligkeit.

Ging’s durch das Leben so flott wie heut’,

Wär’ jede Stunde der Lust geweiht!

FRANK

Brüderl, meine Uhr geht schlecht,

Schau, wieviel’s auf deiner ist?

EISENSTEIN

Brüderl, meine geht auch nicht recht,

Weil sie schon gegangen ist!

Holde, hier vor allen

Lass’ die Maske endlich fallen,

Dass ich seh’, wen ich besiegt

Und wer meine Uhr gekriegt!

ROSALINDE

Verlang’ nicht zu schaun, was hier verhüllt,

Erbeben würdest du vor diesem Bild!

EISENSTEIN

Huhu, was heißt denn das?

ADELE, IDA

Haha, ein guter Spaß!

ALLE

Fürwahr, ein prächtiger Spaß!

ADELE

Bist du ein Mann, schau dir sie an!

DAMEN UND HERREN

Schau sie an!

IDA

Zurück jetzt zu weichen, wäre Blamage!

DAMEN UND HERREN

Schau sie an, schau sie an!

EISENSTEIN

Oh, ich habe schon Courage!

Schätzchen, länger sträub’ dich nicht!

ROSALINDE

Hab’ ein Wimmerl auf der Nase,

Drum verberg’ ich mein Gesicht!

EISENSTEIN

An das Wimmerl glaub’ ich nicht!

ADELE, IDA, ORLOFSKY, DR. FALKE, FRANK

Nein, das Wimmerl schreckt ihn nicht!

EISENSTEIN

Sehen muss ich dies Gesicht!

ADELE, IDA, ORLOFSKY, DR. FALKE, FRANK

Er muss sehen dies Gesicht!

EISENSTEIN, FRANK

Eins! Zwei! Drei! Vier! Fünf! Sechs!

Meinen Hut, meinen Hut,

’S ist die höchste Zeit!

ALLE

Seinen Hut, hört doch, wie er schreit!

EISENSTEIN

Der Arrest wartet mein!

FRANK

Längst sollt’ ich zu Hause sein!

EISENSTEIN, FRANK

Meinen Rock, meinen Rock,

Gebt mir meinen Rock!

ALLE

Seinen Rock, seinen Hut, hahaha,

Seinen Rock, gebt ihm seinen Hut!

Hahaha!

FRANK

Eine kurze Strecke gehst du mit mir!

EISENSTEIN

An der nächsten Ecke, da scheiden wir!

BEIDE

So lass uns gehn!

ALLE

Auf Wiedersehn, haha!

Ha, welch ein Fest,

Welche Nacht voll Freud’!

Liebe und Wein gibt uns Seligkeit!

Ging’s durch das Leben so flott wie heut’,

Dann bleibet jede Stund’ der Lust geweiht!

ROSALINDE, ADELE, ORLOFSKY

Lala, lala, lala, lala!

3. AKT12. Entr’acte

14. Couplet

ADELE

Spiel’ ich die Unschuld vom Lande,

Natürlich im kurzen Gewande,

So hüpf’ ich ganz neckisch umher,

Als ob ich ein Eichkatzerl wär’.

Und kommt ein saub’rer junger Mann,

So blinzle ich lächelnd ihn an,

Durch die Finger zwar nur

Als ein Kind der Natur,

Und zupf’ an meinem Schürzenband,

So fängt man d’Spatzen auf dem Land.

Und folgt er mir, wohin ich geh’,

Sag’ ich naiv: »Sö Schlimmer, Sö!«

Setz’ mich zu ihm ins Gras sodann

Und fang’ auf d’letzt zu singen an:

La la la la la la la la!

Wenn Sie das geseh’n,

Müssen Sie gesteh’n,

Es wär’ der Schaden nicht gering,

Wenn mit dem Talent

Ich nicht zum Theater ging!

Spiel’ ich eine Königin,

Schreit’ ich majestätisch hin,

Nicke hier und nicke da,

Ja, ganz in meiner Gloria.

Alles macht voll Ehrfurcht mir Spalier,

Lauscht den Tönen meines Sangs.

Lächelnd ich das Reich und Volk regier’,

Königin par excellence!

La la la la la la la la!

IDA

Tra ta ta ta!

FRANK

Rem, pem, plem, prrr!

ADELE

Wenn Sie das geseh’n, werden Sie gesteh’n,

Es wär’ der Schaden nicht gering,

Wenn mit dem Talent

Ich nicht zum Theater ging!

Spiel’ ich ’ne Dame von Paris, ah, ah,

Die Gattin eines Herrn Marquis, ah, ah,

56 57 SILVESTERKONZERT

Da kommt ein junger Graf in’s Haus, ah,

Der geht auf meine Tugend aus, ah!

Zwei Akt’ hindurch geb’ ich nicht nach,

Doch ach, im dritten werd’ ich schwach.

Da öffnet plötzlich sich die Tür:

O weh, mein Mann! Was wird aus mir? Ah!

»Verzeihung!«, flöt’ ich, er verzeiht, ah!

Zum Schlusstableau, da weinen d’Leut’,

Ah, ja!

15. Terzett

ROSALINDE

Ich stehe voll Zagen,

Was wird er mich fragen?

Darf ich es wohl wagen,

Ihm alles zu sagen?

Die Situation

Erheischt Diskretion!

ALFRED

Um Rat ihn zu fragen,

Muss alles ich sagen,

Warum denn verzagen?

Wir werden ihm klagen

Die Situation.

Er hilft uns dann schon!

EISENSTEIN

Pack’ ich ihn beim Kragen,

So würd’ er nichts sagen.

Möcht’ nieder ihn schlagen,

Doch darf ich’s nicht wagen,

Darf nicht einmal droh’n

Dem frechen Patron!

Jetzt bitte ich, die ganze Sache

Mir haarklein zu erzählen,

Nicht das Geringste zu verhehlen,

Indes ich mir Notizen mache.

ROSALINDE

Der Fall ist eigentümlich,

Wie Sie gleich werden seh’n.

ALFRED

Sogar verwickelt ziemlich,

Das muss man eingesteh’n.

EISENSTEIN

Nun denn, so geben Sie zu Protokoll,

Worin ich Sie verteid’gen soll!

ALFRED

Ein seltsam’ Abenteuer

Ist gestern mir passiert,

Man hat mich aus Versehen

Hier in Arrest geführt,

Weil ich mit dieser Dame

Ein wenig spät soupiert.

EISENSTEIN

Ein Glück, dass es so kam,

Sie handelten infam!

ALFRED

Was kommt denn Ihnen in den Sinn?

Sie soll’n mich ja verteid’gen!

EISENSTEIN

Verzeih’n Sie, wenn ich heftig bin,

Mein Gegenstand reißt so mich hin.

Ich wollt’ Sie nicht beleid’gen, nein,

Ich soll Sie ja verteid’gen!

ROSALINDE, ALFRED

Mein Herr Notar, das war fürwahr

Sehr sonderbar, sehr sonderbar!

Nur ruhig Blut, denn solche Wut

Macht sich fürwahr nicht gut!

EISENSTEIN

Was ich erfahr’, verwirrt fürwahr

Mich ganz und gar.

Drum ruhig Blut,

Ich muss die Wut

Verbergen jetzt noch gut!

ROSALINDE

Das Ganze war ein Zufall,

Nichts Übles ist passiert,

Doch würd’ bekannt es werden,

Wär’ ich kompromittiert,

Da sicher mich mein Gatte

Für schuldig halten wird!

EISENSTEIN

Da hätt’ er auch ganz recht;

Sie handelten sehr schlecht!

ROSALINDE

Was kommt denn Ihnen in den Sinn?

Sie soll’n mich ja verteid’gen!

EISENSTEIN

Verzeih’n Sie, wenn ich heftig bin,

Der Gegenstand reißt so mich hin.

Ich wollt’ Sie nicht beleid’gen,

S’ ist wahr, ich soll Sie ja verteid’gen!

ROSALINDE, ALFRED

Mein Herr Notar usw.

EISENSTEIN

Was ich erfahr usw.

Ich bitt’, mir alles zu gesteh’n

Und nichts zu übergeh’n.

Ist kein Detail mehr überseh’n,

Ist weiter nichts gescheh’n?

ALFRED

Was sollen diese Fragen hier?

ROSALINDE

Mein Herr!

EISENSTEIN

Ist weiter nichts gescheh’n?

ROSALINDE

Mein Herr, was denken Sie von mir?

Was sollen diese Fragen hier?

EISENSTEIN

Ich frag’ Sie auf’s Gewissen,

Ist weiter nichts gescheh’n?

Denn alles muss ich wissen!

ROSALINDE, ALFRED

Mein Herr! Mein Herr!

ROSALINDE

Es scheint fast, als empfinden Sie

Für meinen Gatten Sympathie.

Drum muss ich Ihnen sagen:

Ein Ungeheuer ist mein Mann,

Und niemals ich vergeben kann

Sein treulos schändliches Betragen!

Er hat die vor’ge ganze Nacht

Mit jungen Damen zugebracht,

Lebt herrlich und in Freuden.

Doch schenk’ ich’s nicht dem Bösewicht,

Und kommt er wieder mir nach Haus,

Kratz’ ich ihm erst die Augen aus

Und dann lass’ ich mich scheiden!

ALFRED, EISENSTEIN

Sie kratzt ihm (mir) erst die Augen aus

Und dann lässt sie sich scheiden!

ALFRED

Da Sie alles wissen nun,

Sagen Sie, was soll man tun?

Geben Sie uns Mittel an,

Wie man diesem Ehemann

Eine Nase drehen kann!

58 59 SILVESTERKONZERT

EISENSTEIN

Das ist zu viel!

ALFRED

Was soll das sein?

EISENSTEIN

Welch schändlich Spiel!

ROSALINDE

Was soll das sein?

ROSALINDE, ALFRED

Mein Herr, wozu dies Schrei’n?

EISENSTEIN

Erzittert, Ihr Verbrecher,

Die Strafe bricht herein.

Hier stehe ich als Rächer,

Ich selbst bin Eisenstein!

ROSALINDE, ALFRED

Er selbst ist Eisenstein?!

EISENSTEIN

Ja, ich bin’s, den ihr betrogen,

Ja, ich bin’s, den ihr belogen.

Aber rächen will ich mich

Jetzt fürchterlich!

ROSALINDE

Hat er selbst mich doch betrogen,

Treulos hat er mich belogen

Und nun tobt er: rächen will er sich!

ALFRED

Erst hat sie der Mann betrogen,

Dann hat ihn die Frau belogen,

Folglich hebt ja die Geschichte sich!

EISENSTEIN

Ja, ich bin’s, den ihr betrogen,

Ja, ich bin’s, den ihr belogen,

Aber rächen will ich mich!

ROSALINDE

Kein Verzeihn! Kein Bereun!

Ich allein will Rache schrei’n!

ALFRED, EISENSTEIN

Der Eisenstein will Rache schrei’n!

ROSALINDE

Kein Verzeih’n, Herr Eisenstein,

Kein Bereu’n, Herr Eisenstein,

Rache schreie ich!

ALFRED, EISENSTEIN

Der Eisenstein, der Eisenstein

Will Rache fürchterlich!

ALLE

Rache will ich!

16. Finale III

ROSALINDE, ADELE, IDA, ORLOFSKY,

ALFRED, FRANK, CHOR

O Fledermaus, o Fledermaus,

Lass endlich jetzt dein Opfer aus.

Der arme Mann, der arme Mann

Ist gar zu übel dran!

EISENSTEIN

Woll’n Sie mir erklären nicht,

Was soll bedeuten die Geschicht’?

Noch werd ich nicht klug daraus!

DR. FALKE

So rächt sich die Fledermaus!

ALLE

So rächt sich die Fledermaus!

O Fledermaus, o Fledermaus,

Lass endlich jetzt dein Opfer aus.

Der arme Mann, der arme Mann

Ist gar zu übel dran!

EISENSTEIN

So erklärt mir doch, ich bitt’!

DR. FALKE

Alles, was dir Sorgen macht,

War ein Scherz, von mir erdacht.

ALLE

Und wir alle spielten mit!

EISENSTEIN

Wie, der Prinz?

ORLOFSKY

Ich spielte mit!

EISENSTEIN

Und Adele?

ADELE

Ich spielte mit!

EISENSTEIN

Ihr Souper?

ALFRED

War nichts als Mythe!

EISENSTEIN

Doch mein Schlafrock?

ROSALINDE

Requisite!

EISENSTEIN

Wonne, Seligkeit, Entzücken!

Oh, wie macht dies Wort mich froh!

Gattin, lass ans Herz dich drücken!

ALFRED

War auch nicht grad’ alles so,

Wir wollen ihm den Glauben,

Der ihn beglückt, nicht rauben!

ADELE

Nun, und was geschieht mit mir?

FRANK

Bleiben im Arrest Sie hier, Will ich Sie als

Freund und Vater bilden lassen für’s Theater.

ORLOFSKY

Nein, ich lass’ als Kunstmäzen

Solch’ Talent mir nicht entgeh’n.

Das ist bei mir so Sitte: Chacun à son goût!

ALLE

’S ist mal bei ihm so Sitte: Chacun à son goût!

EISENSTEIN

Vergib deinem treuen Gabriel!

Du siehst, der Champagner

War an allem schuld!

ROSALINDE

Champagner hat’s verschuldet, tralalalala,

Was wir heut’ erduldet, tralalalala!

Doch gab er mir auch Wahrheit

Und zeigt’ in voller Klarheit

Mir meines Gatten Treue

Und führte ihn zur Reue!

Stimmt ein, stimmt ein und huldigt

Im Vereine dem König aller Weine!

ALLE

Stimmt ein, stimmt ein!

ROSALINDE UND ALLE

Die Majestät wird anerkannt rings im Land,

Jubelnd wird Champagner der Erste

Sie genannt!

60 61 SILVESTERKONZERT

Silvesterkonzert 2018 | 2019 Orchesterbesetzung

1. Violinen Roland Straumer / 1. Konzertmeister

Thomas MeiningTibor GyengeRobert LisJörg KettmannSusanne BrannyBarbara MeiningBirgit JahnMartina GrothRoland KnauthFranz SchubertRenate PeuckertLudovica NardoneGa-Young Son-Turrell*

2. Violinen Reinhard Krauß / Konzertmeister

Matthias MeißnerAnnette ThiemStephan DrechselJens MetznerOlaf-Torsten SpiesMechthild von RysselAlexander ErnstEmanuel HeldMartin FraustadtRobert KusnyerYukiko Inose

Bratschen Sebastian Herberg / Solo

Andreas SchreiberAnya DambeckUwe JahnUlrich MilatzZsuzsanna Schmidt-AntalMarie-Annick CaronJuliane PreißMilan LíkařLuke Turrell

Violoncelli Norbert Anger / Konzertmeister

Simon Kalbhenn / Solo

Martin JungnickelBernward GrunerJörg HassenrückJakob AndertAnke HeynTitus Maack

Kontrabässe Andreas Wylezol / Solo

Petr PopelkaMartin KnauerHelmut BrannyFred WeicheJohannes Nalepa

Flöten Rozália Szabó / Solo

Dóra Varga-Andert

Oboen Céline Moinet / Solo

Michael Goldammer

Klarinetten Robert Oberaigner / Solo

Dietmar Hedrich

Fagotte Thomas Eberhardt / Solo

Joachim Huschke

Hörner Zoltán Mácsai / Solo

Harald HeimJulius RönnebeckEberhard Kaiser

Trompeten Helmut Fuchs / Solo

Gerd Graner

Posaunen Jonathan Nuss / Solo

Jürgen UmbreitLars Zobel

Pauken Manuel Westermann / Solo

Schlagzeug Bernhard Schmidt / Solo

Jürgen MayStefan Seidl

Harfe Vicky Müller / Solo

* als Gast

SILVESTERKONZERT

Vorschau

4. Kammerabend

SONNTAG 6.1.19 20 UHR

SEMPEROPER DRESDEN

Anselm Telle ViolineRobert Kusnyer ViolineMichael Horwath ViolaMarie-Annick Caron ViolaSimon Kalbhenn VioloncelloMitglieder der Bratschengruppe der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquintett Nr. 2 B-Dur op. 87Jürgen KnauerOktett für Bratschen (Uraufführung)Werke für mehrere Bratschen von:Max von Weinzierl, Friedmann Dreßler, Johann Strauß u. a.

Porträtkonzert des Capell-Compositeurs Peter Eötvös

FREITAG 11.1.19 19 UHR

FESTSPIELHAUS HELLER AU

Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Gäste

in vier Teilen mit PausenWerke von Peter Eötvös, Domenico Scarlatti, Claude Debussy, Igor Strawinsky und Ludwig van Beethoven

In Kooperation mit HELLERAU –Europäisches Zentrum der Künste Dresden

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Informationen & KartenT +49 351 49 11 705 / semperoper.de

P re m i e re 2 5 . J a n u a r 2 0 1 9Vorstellungen 27. Januar & 10., 16., 24. Februar

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – FörderstiftungFoto: Andreas Mühe, Villa Hügel (2013), aus der Serie: A. M. – Eine Deutschlandreise

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Wir freuen uns auf Sie!Come and join us!

GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER STAATSKAPELLE DRESDEN E .V.KÖNIGSTRASSE 101097 DRESDEN | [email protected] | WWW.GFSKDD.DE

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Dresden

AUSSTELLUNG

13. Oktober 2018 bis 30. Januar 2019 in derSemperoper, zwingerseitiges oberes Vestibül.

Die Ausstellung ist im Rahmen der Vorstellungen und Führungen zu sehen.

66

IMPRESSUM

Sächsische Staatskapelle DresdenChefdirigent Christian Thielemann

Spielzeit 2018 | 2019

HER AUSGEBER

Die Sächsische Staatskapelle Dresden ist ein Ensemble im Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater – Staatsoper Dresden Theaterplatz 2, 01067 Dresden

GESCHÄF TSFÜHRUNG

Peter Theiler Intendant der Staatsoper Wolfgang Rothe Kaufmännischer Geschäftsführer

© Dezember 2018

REDAK TION

André Podschun

GESTALTUNG UND L AYOUT

schech.net Strategie. Kommunikation. Design.

DRUCK

Union Druckerei Dresden GmbH

ANZEIGENVERTRIEB

Anzeigenvermarktung Semperoper Dresden Max-Joseph Groß Telefon: 089/540 447 122 E-Mail: [email protected]

TE X TNACHWEISE

Handlung und Einführungstext von Kerstin Schüssler-Bach sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.

BILDNACHWEISE

Roger Mastroianni (S. 5); Julian Hargreaves I Sony Classical (S. 6); Simon Pauly (S. 9); Marija Kanizaj (S. 10); David Jerusalem (S. 13); Jouni Harala (S. 14); Matthias Creutziger (S. 17); Susanne Diesner (S. 18); Felix R. Krull (S. 20); privat (S. 21); Urban Explorer Hamburg (S. 23); christineschuetze.de (S. 24); Daniel Koch (S. 27); Frontispiz, Klavierauszug, Verlag August Cranz, Leipzig, ohne Jahr, vermutlich Ende des neunzehnten Jahrhunderts (S. 29); Fritz Racek, Johann Strauß. Zum 150. Geburtstag, Ausstellung der Wiener Stadtbibliothek 1975, Wien 1975 (S. 32); Frontispiz, Manuskriptdruck (Partitur), Gustav Lewy, Wien, um 1895 (S. 35); Historisches Archiv der Sächsischen Staats-theater Dresden (S. 36)

Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

W W W.STA ATSK APELLE-DRESDEN.DE

SächsischeStaatskapelle DresdenKünstlerische Leitung/ Orchesterdirektion

Christian ThielemannChefdirigent

Maria GrätzelPersönliche Referentin von Christian Thielemann

Jan Nast Orchesterdirektor

Dennis GerlachKonzertdramaturg, Künstlerische Planung

André PodschunProgrammheftredaktion, Konzerteinführungen

Elisabeth Roeder von DiersburgPresse und Marketing

Alexandra MacDonaldAssistentin des Orchesterdirektors

Cornelia Ameling Orchesterdisponentin

Matthias GriesOrchesterinspizient

Steffen TietzGolo LeuschkeWolfgang PreißStefan OtherOrchesterwarte

Agnes ThielVincent MarbachNotenbibliothek

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