294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener...

16
EINE ZEITUNG PRODUZIERT VON MEDIAPLANET ANZEIGE MUND- GESUNDHEIT DIE TÄGLICHE SESSION Betreibt man eine gründliche und konsequente Mundhygiene, kann man unangenehmen Folgen wie z. B. Mundgeruch oder Karies vorbeugen. Seite 4 BEHANDLUNG IM AUSLAND Wer den Zahnarztbesuch im Ausland plant, sollte dies sorgfältig tun und sich nur in vertrauenswürdige Hände begeben. Seite 8 BLAUER DUNST IM MUND Durch Rauchen erhöht sich das Risiko vieler Krankheiten im Mund, denn Bakterien haben hier ein leichteres Spiel. Seite 10 KUSSTAUGLICHE LIPPEN Die Zähne strahlen, der Atem ist frisch, nun müssen nur noch die Lippen zart und geschmeidig gepflegt werden. Hier lesen Sie, wie. Seite 15 MAI 2008 EIN RATGEBER MIT BISS EIN STRAHLENDES LÄCHELN WIRKT WUNDER! WWW.ZZG.CH ZAHNÄRZTE ZÜRICH GARTENSTRASSE 33 CH-8002 ZÜRICH T +41 44 201 30 62 F +41 44 201 24 09 [email protected] Gewinnen Sie ein Wellness- Wochenende für 2 Personen und 19 weitere Preise! www.virbac.ch Seite 14

Transcript of 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener...

Page 1: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

EINE ZEITUNG PRODUZIERT VONMEDIAPLANET

ANZEIGE

MUND-GESUNDHEIT

DIE TÄGLICHE SESSION

Betreibt man eine gründliche und konsequenteMundhygiene, kann man unangenehmen Folgen wiez. B. Mundgeruch oder Karies vorbeugen.

Seite 4

BEHANDLUNG IM AUSLAND

Wer den Zahnarztbesuch im Ausland plant, sollte diessorgfältig tun und sich nur in vertrauenswürdigeHände begeben.

Seite 8

BLAUER DUNST IM MUND

Durch Rauchen erhöht sich das Risiko vielerKrankheiten im Mund, denn Bakterien haben hierein leichteres Spiel.

Seite 10

KUSSTAUGLICHE LIPPEN

Die Zähne strahlen, der Atem ist frisch, nun müssennur noch die Lippen zart und geschmeidig gepflegtwerden. Hier lesen Sie, wie.

Seite 15

MAI 2008EIN RATGEBER MIT BISS

EIN STRAHLENDES

LÄCHELN WIRKT WUNDER!WWW.ZZG.CH

ZAHNÄRZTE ZÜRICH GARTENSTRASSE 33 CH-8002 ZÜRICHT +41 44 201 30 62 F +41 44 201 24 09 [email protected]

Gewinnen Sieein Wellness-Wochenende für2 Personen und19 weitere Preise!www.virbac.ch

�� Seite 14

Page 2: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

Die Schweiz – beispielhaft inder Mundgesundheit

Wenn man von Mundgesundheit spricht,dreht es sich nicht nur um Zahnhygiene,sondern es sind alle Disziplinen der Zahnme-dizin angesprochen. Um den höchsten Stan-dard anzustreben, kann sich der Zahnarzt anden Qualitätsrichtlinien der SchweizerischenZahnärztegesellschaft SSO orientieren. Er istangehalten, sich fachlich auf dem Laufendenzu halten. Nach den Statuten der SSO wirdein jährlicher Aufwand an Fortbildung von80 Stunden gefordert, wobei ein Teil als«Hausarbeit», wie Bücher, Internet, wissen-schaftliche Publikationen, angerechnet wird.Den anderen Teil holt er sich auf Kongressen,Seminarien, speziellen Kursen oder StudyClubs.

Das Angebot an Kursen und Veranstaltungenist immens und deckt alle Bereiche des zahn-medizinischen Sektors ab. Die Referenten ge-

niessen weltweit so hohes Ansehen, dass siean internationale Kongresse eingeladen wer-den. Im Gegenzug halten ausländische Spit-zenmediziner in der Schweiz Referate. Dasführt zu enormem Wissensaustausch, waswiederum den Schweizer Zahnärzten unddamit deren Patienten zugute kommt.

Der Schweizer Zahnarzt ist nicht durch Res-triktionen und Sollvorgaben von kassen-zahnärztlichen Vereinigungen gebunden,wie das in Deutschland der Fall ist, wo manprozentual nicht mehr Leistungen erbringendarf als der Kollege von nebenan. Der Zahn-arzt hat die Freiheit optimale Behandlungs-vorschläge zu machen, die einerseits den ge-forderten Qualitätsstandards entsprechen,andererseits die persönlichen Wünsche derPatienten berücksichtigen. Diese Perspekti-ven sind auch ein grosser Anreiz für vieleausländische Zahnärzte, für eine Arbeits-bewilligung in der Schweiz nachzusuchen.

Die Nachfrage nach immer neuen Produktenund Behandlungsmethoden wird zusehendsgrösser. In Illustrierten, Zeitschriften, Radiound Fernsehen werden die Patienten in Sa-chen Mundgesundheit mehr und mehr sensi-bilisiert. Stellungsanomalien, verfärbteZähne und insuffiziente Füllungen forderndie Zahnärzte heraus, das persönliche Egoder Patienten zu befriedigen. Eine optimaleMundhygiene, womöglich den Zigaretten-konsum einzustellen, sind Voraussetzung fürdie Mundgesundheit. Parodontologen undHerzspezialisten sind sich einig, dass be-stimmte Bakterien im Mund das Herz schä-digen können. Jeder möchte weisse Zähnehaben, ein Privileg, das nicht nur Frauen be-anspruchen, sondern auch das für vielemännliche Patienten ein «must» zu werdenscheint.

Ein anderer Aspekt ist die Aufrechterhaltungder Kaufähigkeit, um Magen und Darmpro-blemen vorzubeugen. Die Versorgung mitImplantaten ist aus der zahnärztlichen Pra-xis nicht mehr wegzudenken. Die steigenden

Verkaufszahlen der Implantathersteller be-weisen, dass immer mehr Kollegen implan-tieren, um dem Wunsch nach festsitzendemZahnersatz nachkommen zu können.

Was vor 30 Jahren noch ein abenteuerlichesUnterfangen war, ist heute ein einfaches Pro-zedere bei einem minimalen zeitlichen Auf-wand und Erfolgsraten von über 95%.Vorausgesetzt ist eine gründliche anamnes-tische Abklärung. In seltenen Fällen kommtes vor, dass Patienten eine Unverträglichkeitauf das Titan aufweisen, obwohl das Metallals ausserordentlich biokompatibel gilt.Auch können unterschiedliche Metalle imMund (Amalgam, Wurzelstifte, Kronen oderStahlprothesen) zu elektrischen Strömenführen, die die Gesundheit beeinträchtigen.Das ruft die wenigen Kollegen auf den Plan,die sich mit ganzheitlicher Zahnmedizinbeschäftigen. Diese können mittels verschie-dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek-troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor-testtechnik herausfinden, inwieweit einZahn oder mehrere verantwortlich sind fürein Krankheitsgeschehen. Stellt ein Zahn einStörfeld dar, so wird es zum Therapiehinder-nis. Eine Brücke könnte somit Ursache fürHerzrhythmusstörungen sein. Die Kennt-nisse von Wechselbeziehungen zwischenZähnen und Organen würden so manchenZahn retten, wenn das korrespondierendeOrgan behandelt wird und umgekehrt, wennder Zahn saniert ist, die Symptome am Or-gan verschwinden.

In diesem Sinne – gute Mundgesundheit.

Dr.med.dent. Hans-Joachim Hartmann

EINE ZEITUNG PRODUZIERT VON MEDIAPLANET

ANZEIGE

MUND-GESUNDHEIT

DIE TÄGLICHE SESSION

Betreibt man eine gründliche und konsequenteMundhygiene, kann man unangenehmen Folgen wiez. B. Mundgeruch oder Karies vorbeugen.

Seite 4

BEHANDLUNG IM AUSLAND

Wer den Zahnarztbesuch im Ausland plant, sollte diessorgfältig tun und sich nur in vertrauenswürdigeHände begeben.

Seite 8

BLAUER DUNST IM MUND

Durch Rauchen erhöht sich das Risiko vielerKrankheiten im Mund, denn Bakterien haben hierein leichteres Spiel.

Seite 10

KUSSTAUGLICHE LIPPEN

Die Zähne strahlen, der Atem ist frisch, nun müssennur noch die Lippen zart und geschmeidig gepflegtwerden. Hier lesen Sie, wie.

Seite 15

MAI 2008EIN RATGEBER MIT BISS

EIN STRAHLENDES

LÄCHELN WIRKT WUNDER!WWW.ZZG.CH

ZAHNÄRZTE ZÜRICH GARTENSTRASSE 33 CH-8002 ZÜRICHT +41 44 201 30 62 F +41 44 201 24 09 [email protected]

Gewinnen Sieein Wellness-Wochenende für2 Personen und19 weitere Preise!www.virbac.ch

�� Seite 14

MUNDGESUNDHEIT – PRODUZIERT VONMEDIAPLANET

Projekt-Manager: Laura Hayek,Mediaplanet, 043 888 73 11Produktion/Layout/Prepress:Corinne Meier,Natascha Künzi,Mediaplanet, 043 888 73 12Texte: Adrian Müller, Renata Schmid, Roland Schönenberger, Angelika Nido, Iwona EberleKorrektorat: Verena SchaffnerDruck: Ringier Print Adligenswil AGFotos: istockphoto.com,dreamstime.com,Corinne Meier,Natascha Künzi

MIT DER REICHWEITE EINERTAGESZEITUNG UND DEM FOKUSEINER FACHZEITSCHRIFT

www.mediaplanet.comMediaplanet ist die weltweit führende Medienfirma, spezialisiert in Produktion, Finanzierung und Distribution von Themenzeitungen in der Tagespresse undinWirtschaftsblättern.Für weitere Informationen kontaktieren Sie Fredrik Colfach, 043 540 73 00 oder [email protected].

Dr.med.dent. Hans-Joachim HartmannEidg.dipl. ZahnarztTel. 044 322 65 41E-Mail: [email protected]

Um diesen Sommer mit der Sonne um dieWette strahlen zu können, liefert dieserRatgeber Tipps zur Pflege des Mundes,interessante Informationen zur Hygiene unddie neusten Trends im Bereich Ästhetik undKosmetik.

INHALTMundhygiene

• Tägliche Pflege 4

• Lückenlos Lächeln 4

• Freund der Zähne 5

• Zucker – der grosse Feind 6

• Zahnkrankheiten 7

• Die moderne Zahnbürste 7

Zahnreisen

• Dentaltourismus 8

Schönheit

• Kosmetische Eingriffe 9

• Statistiken Zahnchirurgie? 9

Krankheit

• Blauer Dunst im Mund 10

• Pflege von Kinderzähnen 11

Schönheit

• Das perfekte Gebiss 12

Pflege

• Mundhygiene bei Haustieren 14

• Mit oder ohne Vampirzahn 14

• Lippenpflege 15

• Gesunder Mund? 15

2 MundgesundheitEDITORIAL

ANZEIGE

Page 3: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

CANDIDA SUGAR FREEGUMCANDIDA SUGAR FREEGUM

Kaugummi, speziell zuckerfreierKaugummi, kann einen wesentlichenBeitrag zur Unterstützung der Zahn-pflege leisten. Durch kauen desKaugummis wird der Speichelflussstimuliert und die anti-mikrobischeEffizienz des Speichels erhöht. DasKauen von Kaugummi kann dieRemineralisierung der Zähne fördern.

Wissenschaftliche Tests beweisen dasskariöse Läsionen das Resultat von Fremd-einwirkungen auf den harten Zahnschmelzsind. Die Gärung von eingenommenenKohlenhydraten zu organischen Säuren imZahnbelag wie auch die resultierende pHReduktion durch diese Ablagerungen sindentscheidend für die Bildung von Karies.

Die meisten Dentalkaugummis auf demMarkt sind im Bereich der Kariespräventionpositioniert. Mit Zugabe von speziellenZutaten zum Kaugummi-Rezept werdendie bekannten Vorteile vom einfachen Kau-gummi Kau-Effekt zusätzlich gesteigert.Zahlreiche wissenschaftliche Versuchsrei-hen haben gezeigt, dass Kaugummi aufder Basis von Xylit die Kariesbildungreduziert. Weil Xylit die Bakterien in derMundhöhle nicht zur zahnzerstörendenSäurebildung anregt, hat es einen positivenEinfluss auf die Gesundheit der Zähne.Überdies wird der natürliche Mechanismuszum Schutz der Zahnoberflächen unter-stützt. Die kariesbildenden Säuren sindbeim Kauen schon in kurzer Zeit vomZahnbelag entfernt. Je höher der Xylit-Gehalt ist, desto weniger wird die Karies-Bildung begünstigt.

Weil CANDIDA Chewing Gum einen hohenXylitanteil enthält, eignet er sich optimal fürdie Mundhygiene «zwischendurch», für alle

Momente, wo Zahnpasta und -bürste nichtgreifbar sind. Die Portionen von CANDIDAChewing Gum sind so gross angelegt,dass die Mineralsalzmenge während derdurchschnittlichen Kauzeit optimal wirkt.Die verschiedenen Geschmacksrichtungender Sorten sorgen zudem für einenangenehmen, sympathischen Atem: daseher milde Mintaroma der undragiertenKaugummis Classic, Calcium und Sensitiveoder die langanhaltende Frische der dra-gierten Candida Freeze Grapefruit-Mint undCandida Freeze Menthol Lemon sowieCandida White Powermenth und CandidaWhite Green Tea Chlorophyll.Die neuen, attraktiver gestalteten Verpak-kungen in Form vom handlichen Blister biszum praktischen wiederverschliessbarenBeutel halten die Kaugummis stets frischund sauber.

Mit seiner speziellen Zusammensetzungunterstützt CANDIDA Chewing Gum dennatürlichen Schutz der Zähne. Dazu trägtdie Kombination mit basischen Mineral-salzen einiges bei. Neu im Sortiment gibt’sjetzt den CANDIDA Sensitive Kaugummi,welcher besonders schonend wirkt und diebestehende Sensitive Linie (Zahnpasta,Mundspülung, etc.) ergänzt. Der neue dra-gierte CANDIDA Calcium Kids im Beutelenthält Calcium, was wichtig ist für denWachstum von Kinderzähnen und-knochen. Ausserdem neutralisiert erzahnschmelzzerstörende Säuren und istgleichzeitig fruchtiger Kauspass, der dieKinderzahnpflege unterstützt.

Das gesamte CANDIDA KaugummiSortiment ist erhältlich in Ihrer Migros imZahnpflegerayon und teilweise an derKassenzone.

Page 4: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

4 MundgesundheitMUNDHYGIENE

Ob jemand gut aussieht und gutankommt, hängt nicht nur vonSchminke, Kleidung und ange-

sagten Accessoires ab. Die Bedeutungperfekt gepflegter Zähne kann garnicht überschätzt werden. Wer ver-handelt schon gern über kommendeGeschäfte, wenn vom Gegenüber einmodriger Mundgeruch ausgeht? Undauch das romantisch-leidenschaftli-che Küssen verliert seinen Reiz,wenn ...

Die Zähne leisten uns viele Jahr-zehnte unentbehrliche Dienste. Dahersollten sie mit Sorgfalt gereinigt wer-den und das natürlich täglich – mehr-mals täglich. Apropos: Kürzlich war inder Zeitung zu lesen, dass, in einemfernen Land, einer Frau endlich dasRecht auf Scheidung zugesprochenwurde – weil ihr Mann sich weigerte,überhaupt jemals die Zähne zu putzen.

Auch die Bürste hält nicht ewigKardinalinstrument der Mundraum-pflege ist natürlich die Zahnbürste.Erste Ausgestaltungen dieses prakti-schen Helfers finden sich in altägypti-schen Gräbern. 5000 Jahre später sollteeine hochwertige Zahnbürste so ausse-hen: weiche, abgerundete Borsten ausKunststoff (in Naturborsten fühlen sichBakterien allzu wohl), kurzes Borsten-feld. Eine zweifellos sinnvolle An-schaffung ist eine elektrische Zahn-bürste mit Schallwellen-Technologie –da gehts fast von selbst, was gerade fürKinder und Senioren eine Erleichte-

rung darstellt. Ob Handarbeit oderelektrisch: Entscheidend für den Putz-erfolg ist, dass genügend Zeit inves-tiert wird (3 bis 4 Minuten pro Ses-sion), dass die Zähne von allen Seitengesäubert werden und der Zahnfleisch-rand nicht vergessen geht.

Da wie alles hienieden auch Zahn-bürsten(köpfe) nicht ewig halten, müs-sen die kleinen Feger alle zwei bis dreiMonate ausgewechselt werden. Ange-sichts der enormen Zahnpastenvielfaltfällt die Wahl nicht leicht. Wichtig ist,dass das gewählte Produkt fluoridhal-tig und nicht zu abrasiv ist. Die Scheu-erwirkung lässt sich am deklariertenRDA-Wert (Radioactive Dentive Abra-sivity) ablesen: Er sollte dem Zahn-schmelz zuliebe nicht höher als 70sein. Für empfindliche Zahnhälse sindspezielle Pasten verfügbar. Damit deraus Bakterien und Speichelproteinenzusammengesetzte weiche Zahnbelag(Plaque) gründlich entfernt wird, istZähneputzen nach jeder Mahlzeit (inkl.

Snacks) unabdingbar. Wer glaubt, dassein Frischer-Atem-Kaugummi nachdem Büro-Mittagessen ausreicht, derirrt sich gewaltig und macht sich selbstzum «Kukident»-Kandidaten: Plaqueführt zu Karies und massiven Zahn-fleisch-Problemen, die bis zu irreversi-blen Schäden (Paradontitis) führenkönnen.

Enge, schmutzige «Gassen»Zugegeben: Es ist etwas mühsam. Dochwer sich einmal plastisch vorstellt, wassich alles in den meist äusserst engen«Gassen» zwischen den Zähnen fest-setzt und still vor sich hinfault, derwird auf die tägliche Anwendung vonZahnseide nie mehr verzichten wollen.Ob gewachst oder ungewachst, spieltkeine Rolle. Im Falle etwas weiterer«Gassen» können auch Interdental-bürsten viel bewirken (besonders beiSpangen, Brücken und Implantaten).Ferner sind Fluorid-Zahnspülungeneine gute Sache. Täglich angewendet

reduzieren sie das Kariesrisiko erheb-lich. Empfehlenswert ist auch die Ver-wendung von Fluorid-Gel (z. B. Elmex,einmal wöchentlich). Fluorid, ein Spu-renelement, ist von zentraler Bedeu-tung für das Zahnwohl, da es denStoffwechsel der Plaque-Bakterienhemmt und die Remineralisation desZahnschmelzes fördert.

Zunge nicht vergessen!Auf dem Gebiet der Mundhygiene hatdie Menschheit wirklich grosse Fort-schritte gemacht. Man erinnere sichdes Sonnenkönigs. Wesentlich wenigerprachtvoll als seine Bauten waren dieZähne von Louis XIV. Sie waren sofaul, dass sie zur olfaktorischen Peinfür alle Höflinge wurden und dem 38-jährigen Herrscher, der ein Fan vonSüssigkeiten war, samt und sondersausgerissen werden mussten. Damitwären wir wieder beim eingangs er-wähnten Tabuthema. Mundgeruchoder wie der Lateiner gediegen formu-liert Foetor ex ore kann verschiedeneUrsachen haben: kariöse Läsionen,Fäulnisprozesse in Zahnzwischenräu-men und Zahntaschen, Stoffwechsel-und Magen-Darm-Probleme, Rauchen(«smoker’s breath»), Medikamente,Fasten. Ein erwiesenermassen wichti-ger Hort des duftenden Übels ist aller-dings die Zunge. Auf ihr wuchern rundzwei Drittel der oralen Mikroorganis-men: Bakterien und Nahrungsreste.Die Reinigung des Zungenbelags (auchganz hinten!) mit einem speziellenZungenschaber gehört daher zum Ta-gesprogramm wirklich gepflegter Zeit-genossen. Wird vor dem sanften Scha-ben noch ein antibakteriellesZungengel aufgetragen, steht Früh-lingsküssen und Geschäftsabschlüssennichts mehr im Wege.

Man möchte ja nicht demSonnenkönig gleichenSchon das Kleinkind lernts: Zähneputzen ist ganz,ganz wichtig. Auch in den folgenden Dekaden darfdiese Königsdisziplin der persönlichen Hygiene nichtvernachlässigt werden.

Text: Adrian Müller

Implanate sind zweiteilige Konstruk-tionen. Aus Titan oder Keramik be-steht eine «künstliche Zahnwurzel»

von meist zylindrischer Form, die miteinem Gewinde versehen ist und imKnochen des Ober- oder Unterkiefersfixiert wird. Diese bieten die Veranke-rung für einen festsitzenden oder ab-nehmbaren Zahnersatz. Der Hauptvor-teil von Implantaten gegenüber den

althergebrachten Brücken besteht da-rin, dass sie unabhängig von den Nach-barzähnen sind und bei guter Abstim-mung auf die Knochenstruktur stabilund dauerhaft halten. Voraussetzungenfür eine erfolgreiche Implantatversor-gung sind eine gute Mundhygiene,keine schweren Grunderkrankungen(wie etwa Leukämie oder Diabetes) so-wie ein Mindestalter von 20 Jahren, dadas Kieferwachstum abgeschlossensein muss. Bei Nichtrauchern sind dieEinheilchancen des Implantats besserals bei Rauchern.

Ablauf der BehandlungAls erstes klärt der Zahnarzt die Erwar-tung des Patienten ab und informiertihn über das mögliche Vorgehen. An-

schliessend prüft er mittels Röntgenbil-dern die Bisslage, die Höhe, Breite undDichte des Kieferknochens sowie denZustand von Restgebiss und Mundhöh-lenschleimhaut. Dies bestimmt die Ent-

scheidung für Länge, Anzahl und Posi-tion der Implantate. In derImplantationssitzung wird der betrof-fene Kieferteil zuerst mit einer Spritze

betäubt. Danach erfolgt eine Inzision(Einschneiden) mit einem Skalpell, dieEinsicht auf den Kieferknochen erlaubt.Ist wie erwartet genügend Knochen-substanz da, wird der Knochen ange-

bohrt und das Implantat eingedreht.Mit einem Röntgenbild wird anschlies-send der Sitz kontrolliert. Das Zahn-fleisch wird vernäht und ein provisori-

Lückenlos lächeln – Zahnimplantate fürÄsthetik und kräftiges Zubeissen

Bis vor zwei Jahrzehnten gab es bei Zahnverlust für denPatienten nur zwei sichere Möglichkeiten: Brücke oderTeilprothese. Heute gibt es komfortable Implantate. Diebieten optimale Ästhetik, einfache Mundhygiene undperfekten Kaukomfort, kosten aber auch ihr Geld.

Text: Iwona Eberle

Wussten Sie, dass ...

... man in früheren Jahrhunderten die Zähnemit Kaustöckchen, Pinseln, Schwämmchenund Stofffetzen reinigte? Die moderneZahnbürste wurde im 18. Jahrhundert kre-iert. Sie blieb ein Luxusgut für Wohlha-bende bis zur Erfindung des Nylons (1938).

Voraussetzungen für eine erfolgreicheImplantatversorgung sind eine guteMund-

hygiene, keine schweren Grunderkrankungensowie einMindestalter von 20 Jahren.””

Page 5: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

scher Zahnersatz auf dem Implantatangebracht. Schmerzmittel helfen, dieersten Tage erträglich zu gestalten.Viele Zahnärzte geben ihren Patientenauch Antibiotika mit, um Infektionenvorzubeugen.

In späteren Sitzungen wird die Hei-lung kontrolliert, und die Nähte werdenentfernt. Danach wird ein Abdruck aufImplantatniveau erstellt, der demZahntechniker als Ausgangslage für diezu erstellende Implantat-Krone dient.In der letzten Sitzung wird schliesslichdie Implantatkrone «eingebaut». Jenach Umfang der Konstruktion wirddie prothetische Versorgung in regel-mässigen Zeitabständen kontrolliert.

Ist für eine ausreichend stabile Ver-ankerung des Implantats nicht genü-gend Knochensubstanz vorhanden, istein vorgängiger Knochenaufbau not-wendig. Je nachdem wird dafür Kno-

chen aus der Kinnregion der Mund-höhle oder aus einem grösseren Kno-chen, z. B. der Innenseite der Becken-schaufel oder dem Schienbeinentnommen. Ist ein grösserer Knochenbetroffen, geschieht dies im Rahmen ei-nes Spitalaufenthalts; da bei Entnahmeaber keine Bewegungsmuskulatur ver-letzt wird, ist die Dauer des Aufenthaltsrelativ kurz. Die Kosten für ein Einzel-implantat mit Krone – aber ohne Kno-chenaufbau – beginnen bei rund4000.– Franken. Muss der Knochenaufgebaut werden, sollte man mit Prei-sen ab 5000.– Franken rechnen.

Risiken beachtenWie alle chirurgischen Eingriffe birgtauch die Implantatversorgung Risiken.Beim Bohren können Nervenbahnenverletzt werden, was im schlimmstenFall zu einem dauerhaften Taubheitsge-

fühl im Kinn-Lippen-Bereich der be-troffenen Seite führen kann. Bei engenanatomischen Verhältnissen könnenWurzeln von Nachbarzähnen in Mitlei-denschaft gezogen werden. Das istschmerzhaft und kann dazu führen,dass das Implantat wieder entfernt wer-den muss. Spätkomplikationen nachImplantatversorgungen sind selten undmeistens auf chronische Infekte zu-rückzuführen. Dabei wird der Knochenum das Implantat abgebaut, Bakteriensiedeln sich auf der Implantatoberflä-che an und sind dort oftmals nichtmehr zu entfernen. Auch in diesem Fallkann es nötig sein, das Implantat he-rauszuoperieren.

Damit den Patienten das neu gewon-nene, lückenlose Lächeln also nichtbald wieder vergeht, wird empfohlen,vor dem Eingriff bei einem anderenZahnarzt eine Zweitmeinung einzuho-

len, den Zahnarzt nach Alternativen zufragen, ihn auf seine Erfahrung im Set-zen von Implantaten anzusprechen und– nicht zuletzt – einen schriftlichenKostenvoranschlag zu verlangen.

4. Monat der Mundgesundheit“Gesund beginnt im Mund“

Juni 2008

Mehr Informationen unter: www.mundgesundheitschweiz.ch

ANZEIGE

Mundgesundheit 5MUNDHYGIENE

Auch der tüchtigste Putzer erwischt nicht alle oralenBösewichte – Zahnstein, also hart gewordenePlaque, wächst langsam aber sicher. Daher ist derGang zur Dentalhygienikerin (ein bis zwei Mal proJahr, je nach Qualität der eigenen Bemühungen)eine Investition in die Gesundheit von Mund undZahn, die sich garantiert lohnt. Der Zahnarzt kanndann auch noch gleich einen Blick in den aufge-sperrten Mund werfen, um zu sehen, ob Handlungs-bedarf besteht. Daneben gibt es weitere Mosaik-steine, die zum Bild einer vollendeten Zahnpflegegehören.Kaugummikauende Münder mögen nicht jedem

gefallen, aber der «Chewing Gum» – den der ster-bende, von seiner Liebsten angeschossene MarlonBrando in Bertoluccis Klassiker «Last Tango in Paris»so stilvoll unter den Handlauf des Balkongittersklebt – ist ein Freund der Zähne. Wer kaut, produ-ziert mehr Speichel, und das kann bereits entstan-dene Säureschäden reparieren. Dass der Kaugummizuckerfrei und zahnschonend sein muss, verstehtsich von selbst: Findet sich das «Zahnmännchen»mit dem Schirm auf der Packung, spricht nichts ge-gen den Kauf. Dauerkauen kann allerdings nicht nurErinnerungen an Marlon Brando oder an unsere Eut-ertragenden Freunde auf der Alp wecken, sondernim Lauf der Zeit auf die Kiefergelenke schädigen.Einmal mehr gilt: Der Weise hält Mass.

Sprays, Duschen und TablettenWenn Zähneputzen halt einmal wirklich nicht mög-lich ist, hilft auch der Griff zum Zahnspray: Auch erneutralisiert Säuren und erfüllt den Mundraum mitWohlgeruch. Ein weiteres Produkt, das sich für diePflege zwischendurch eignet, sind die hauchdünnenBlättchen (z. B. Listerine), die man sich auf dieZunge legt, um die Wirkstoffe dann mit selbiger aufden Zähnen zu verteilen. Das erfrischt vehement undverleiht zudem ein gewisses Oblaten-Feeling.Duschen sind aus unserem Alltag nicht mehr weg-

zudenken. Es gibt auch Duschen für den Mund, de-ren Wirkung allerdings beschränkt ist. Sie ersetzenkeinesfalls das Putzen und dienen neben der Zahn-fleischmassage vor allem dem Entfernen von Speise-resten (wenn der Salami in der Spange hängt). Ne-ben der Zahnseide können auchInterdentalbürstchen gute Wirkung zeitigen. Mandarf nie vergessen: 40% der Zahnoberflächen sindZahnzwischenräume!Nicht alles ist neu unter der Sonne: Zahnstocher

finden sich nach wie vor in manchem Restaurant.Die kleinen spitzen Hölzchen sind durchaus nützli-che Instrumente. Bei deren Anwendung sollte manallerdings die Gebote der Höflichkeit nicht ausserAcht lassen. In Gegenwart von Tischgenossen sto-chert nur ein Rüpel in seinen Zähnen herum!

Adrian Müller

Marlon Brando kann hierVorbild sein

Page 6: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

6 MundgesundheitMUNDHYGIENE

Der Zahn und der Zucker, das sindkeine Freunde. Wir wissens vonKindesbeinen an und tun uns

doch schwer damit, dieser Einsichtnachzuleben. Die Lust auf Süsses ist an-geboren, und wenn die Eltern ihr Babymit in Honig getunkten Schnullern ver-wöhnen, dann sind die Weichen ebenfalsch gestellt. Besser also, die Weichenrichtig zu stellen: in Richtung dauerhaf-ter, vielleicht bis zum späten Lebensendeandauernder Zahngesundheit. DieMilchzähne sind durchaus keine quan-tité négligeable – werden sie nicht mitSorgfalt gepflegt, sind unerfreuliche,

kostspielige Zahnarztbesuche in den fol-genden Jahren garantiert. Kann derneue Erdenbürger nicht ausschliesslich

mit Muttermilch ernährt werden, istVorsicht geboten bei der Auswahl derverabreichten Produkte. Schoppen undBreie dürfen keinen Zucker enthalten.Wer es wirklich ganz falsch machen will,der lässt seinen Spross Tag und Nachtnuckeln an gesüssten Getränken (Tee,Sirup, Fruchtsäfte, Schokomilch etc.).Der so ständig verfügbare Zucker wirdvon den zahllosen im Mund hausendenBakterien freudig willkommen geheis-sen und in Säure umgewandelt. DieSäure tut sich dann am Zahnschmelzgütlich, und der «Zahni» wird schon baldden schrecklich brummenden Bohrerzücken.

Auf das «Männchen» ist VerlassLernt das Kind von früh auf, dass fri-sches Obst, Gemüse, Nüsse und Voll-kornprodukte durchaus keine kulinari-sche Qual sein müssen, dann wird esihm später viel leichter fallen, sichsinnvoll-gesund zu ernähren. Dasheisst nicht, dass Kinder nur noch miteinem Rüebli in der Hand durch dieWelt spazieren dürfen. Es gibt zahn-freundliche Schleckereien in Hülle undFülle – das fidele, weltweit aktive«Zahnmännchen» auf der Packung istein verlässliches Gütesiegel, da es nuran seriös getestete Produkte vergebenwird. Ein Blick auf die Sitewww.zahnfreundlich.ch lohnt sich. Zu-ckeraustauschstoffe (Kohlenhydratewie Maltit, Sorbit und Xylit) sind einSegen für die Zähne, aber man sollteauch sie – wie den Wein und mögli-cherweise die Liebe – nicht masslos

konsumieren: Durchfall könnte dieFolge sein. Seinen Espresso darf mandagegen ohne Angst vor peinlichen Ne-

benwirkungen mit künstlichen Süss-stoffen (z. B. Saccharin, Aspartam) an-reichern.

Der Kampf gegen den Zucker hält einLeben lang an. Es ist auch ein Kampfgegen einen getarnten Gegner. Zuckerist nicht einfach Würfelzucker – zu-ckerhaltig sind auch Senf und Ketchup,Yoghurt und Müesli, Suppen und Sos-sen. Auf der Packung steht nicht ein-fach Zucker, sondern z.B. Dextrose,Glukose, Fruktose, Laktose oder Mal-tose – für die Zähne ist das Hemd wieHose. Alle natürlichen Zuckerarten be-fördern Karies. Insbesondere Fertigge-richte sind eine Zuckerfalle (ganz abge-sehen davon, dass der Gourmet daraufnur aus Jux oder in Notsituationen zu-rückgreift), aber auch unverfälschteNaturprodukte wie Honig, Fruchtsäfteund Trockenfrüchte enthalten ein be-trächtliches Zerstörungspotenzial. Ein

wahrer Graus für Zähne sind jene Ge-tränke, in denen zwei Aggressorengleichzeitig aktiv sind: Säure und Zu-cker. Alkopops sind ein Beispiel, aberauch der so harmlos daherkommendeObstsaft gehört in diese gefährliche Ka-tegorie. Eiweisse (insbesondere Käse)und Fette dagegen können dem Zahn-schmelz als Schutzschild dienen – wasnatürlich nicht heissen kann, dass manden ganzen Tag nur Speck und Emmen-taler schnabulieren soll. Salz ist in jederKüche unentbehrlich – es sollte spar-sam verwendet werden und, den Zäh-nen zuliebe, fluoridiert sein.

Cola ade!Manchmal helfen nackte Zahlen weiter,indem sie den Appetit auf schädlicheGenüsse verderben: Ein Glas Orangen-saft entspricht 6 Würfelzuckern, eineDose Cola deren 13, ein Pack Gummi-bärchen schlägt mit 64 Würfelzucker-Äquivalenten zu Buche und wer sichauf dem abendlichen TV-Sofa eineBüchse Nougatcreme gönnt, muss 72Zuckerwürfel-Einheiten auf seiner Sün-denliste eintragen. Da kann man nurProsit! und Mahlzeit! sagen. Radikal-diäten – etwa Obstexzesse oder Total-verzicht auf Kohlehydrate – habenmeist den Charakter von Rohrkrepie-rern. Mässigung und kontrollierter Ge-nuss versprechen längerfristig vielmehr Erfolg und Stabilität.

Oft ist zu hören, dass man am bestenhäufig isst und dafür wenig. Für dieZähne ist das nicht unbedenklich, dennnach jedem Essen sinkt der pH-Wert desSpeichels in den sauren Bereich, wasdem Zahnschmelz gar keine Freude be-reitet. Wassertrinken und das Kauenvon – natürlich zuckerlosem – Kau-gummi beschleunigen die Wiederher-stellung der chemischen Harmonie imMund. Zähneputzen ist eine tolle Sache,aber sie muss zur rechten Zeit passie-ren. Wer Saures gegessen oder getrun-ken hat, muss unbedingt eine halbeStunde warten, bis er zur Tat schreitet.Ansonsten schädigt er sich selbst: Derzur Unzeit geschrubbte Zahnschmelzwird bis zu fünf Mal stärker abgetragenals normal. Nach einem kleinen GlasMineralwasser oder einem grossen GlasBier (die Franzosen kennen dafür denschönen Namen sérieux), darf man un-gestraft drauflos putzen, da Kohlen-säure auch Kalzium und Phosphat ent-hält und somit die Zähne vorSäureattacken schützt.

Nichts gegen ein Glas (oder zwei)Brunello, aber man darf sich nichts vor-machen: Alkohol ist der Zahngesund-heit nicht zuträglich. Vom Rauchen garnicht zu reden – Zweifler mögen einenBlick auf die Zähne von Rauchern ab 30werfen. Die beiden Kardinal-Untugen-den können dazu führen, dass Zahn-fleisch und Zahnhalteapparat massivgeschädigt werden. Bei den Menschenist es wie bei den Katzen und den Hun-den: Kauen hält die Zähne fit. Daher istdarauf zu achten, dass es neben den Yo-ghurts, den Bananen und den Brat-würsten auch mal etwas zu beissen gibt.Körner, Fasern brauchts. Wer kaut, pro-duziert mehr Speichel und der ist für dieSelbstreinigung der Zähne nun mal un-entbehrlich.

Wer sich mit Fast Food vollstopft und nonstop Süsses nascht, dessen Zähne wird das Leben strafen. Für dieZahngesundheit ist angemessene Ernährung entscheidend.

Text: Adrian Müller

Wussten Sie, dass ...

... so mancher heftig durch die Nachtknirscht? Bruxismus nennt man das und esdient dem Stressabbau und der Aggressi-onsabfuhr. In der Urzeit hatte es vermut-lich die Funktion, Feinde einzuschüchtern.Zähneknirschen kann zu massiven Schädenführen – auch an der Kaumuskulatur.

ANZEIGE

Es gibt zahnfreundliche Schleckereien inHülle und Fülle – das fidele,weltweit aktive«Zahnmännchen» auf der Packung ist ein

verlässliches Gütesiegel.””

Der grosse Feind der Zähnekommt oft getarnt

Page 7: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

Mundgesundheit 7MUNDHYGIENE

Die Mundhöhle ist normalerweise vonrund 500 verschiedenen Bakterienstäm-men besiedelt, die in kleinen Konzentra-

tionen problemlos vom menschlichen Immun-system kontrolliert werden. Gefährlich wird eserst, wenn sich aus Speiseresten, Speichelbe-standteilen und Bakterien Zahnbeläge (Plaques)bilden, in denen sich die Bakterien massenhaftvermehren können.

Zähne im Visier der BakterienKaries gilt als die häufigste nichtansteckendeKrankheit der Menschen. Der elegant klingendeName «Karies» stammt aus dem Lateinischen undsagt eigentlich klipp und klar, worum es geht:Morschheit und Fäulnis. Damit Karies entsteht,

müssen verschiedene Faktoren zusammenspie-len. Hauptverantwortlicher ist ein Bakterium na-mens Streptokokkus, das auf den Zahnoberflä-chen einen klebrigen Zahnbelag bildet. Kommendiese Bakterien in Kontakt mit Kohlehydraten,insbesondere mit Zucker, dann setzen sie einenunerwünschten Stoffwechselprozess in Gang:Sie verwandeln nämlich Kohlehydrate und Zu-cker in Säuren, vor allem in Milchsäure. DieseSäuren gehen in der Folge den Zähnen an denKragen, indem sie der Zahnsubstanz die Minera-lien entziehen. Karies kennt verschiedene Sta-dien. In einer Art Vorstufe kommt es zu Entkal-kungen auf den Zähnen, die makroskopisch alsweisse Flecken zu erkennen sind. Wird eine Ka-ries in diesem Anfangsstadium nicht mit hoch-prozentigen Fluoridpräpa-raten gezielt behandelt,durchdringt die Fäulnismit dem Zahnschmelzeine erste Schutz-

schicht des Zahns und immerhin das härtesteMaterial unseres Körpers. Rückt sie weiter voran,nagt sie bald einmal an der zweiten Schicht, demZahnbein (Dentin). Hier kommt die Krankheitaufgrund der grösseren Weichheit wesentlichschneller voran und kann in Richtung Zahnmark(Pulpa) vordringen. Breitet sich das Kariesbakte-rium dann auch im Zahninnern aus, reizt dieEntzündung in diesem fortgeschrittenen Sta-dium die Zahnnerven. Die Folge sind Zahnwur-zelentzündungen. Perfiderweise verursacht Ka-ries über lange Zeit keine Schmerzen. Erst wennsie das empfindliche Dentin erreicht hat, wird esschmerzhaft. Die Zähne können insbesondereauf süsse, heisse oder kalte Speisen extrem emp-findlich reagieren. Erreicht die Karies das Zahn-mark, entstehen klopfende, starke Dauerschmer-zen, die plötzlich verschwinden können. Grund

dafür ist nicht etwa eine Heilung, sondern dasGegenteil: Der Zahnnerv ist vielmehr abgestor-ben und die Entzündung chronisch.

Lockerheit am falschen OrtParodontose war ursprünglich der Sammelbe-griff für alle entzündlichen und nichtentzündli-chen Erkrankungen des Zahnbettes, wobei daslateinische «Parodont» den Zahnhalteapparatbezeichnet. Seit der Mitte des 20. Jahrhundertsunterscheidet man zwischen Parodontitis undParodontose. Bei der Parodontose kommt es zumSchwund des Zahnbettes ohne entzündlicheZahnfleischtaschen oder Blutungen. Parodonti-tis wird hingegen durch Bakterien verursacht,die sich im Zahnbelag ansammeln. Durch Gift-stoffe der Bakterien entzündet sich zunächst dasZahnfleisch (Gingivitis). Dieses schwillt an undrötet sich. Diese Entzündung macht sich meistdurch Blutungen des Zahnfleisches beim Zähne-putzen bemerkbar. Da ansonsten keine Schmer-

zen auftreten, ist das Bluten des Zahnflei-sches ein sehr ernstzunehmendes

Alarmsignal. Der Entzündungspro-zess kann vom Zahnfleisch auf

das Zahnbett übergreifen. Dadas Zahnfleisch zurückweicht

oder sich vom Zahn löst,können sich Zahnfleischta-schen bilden. Sie bietenden Krankheitserregern ei-nen noch besseren Schutzvor der täglichen Reini-gung durch die Zahn-bürste.

Die Wurzel sowie dasHaltegewebe des Zahnessind ihnen somit ebensoausgeliefert wie die Kie-ferknochen. Dehnt sichder Prozess auf den knö-chernen Anteil des Zahn-halteapparates aus, kön-nen so genannteKnochentaschen entstehen.Greifen die Bakterien auchdie Wurzelspitze an, beginntsich der Zahn zu lockern. Da-mit ist die Parodontitis im

Entstadium angelangt: imschlimmsten Fall droht der

Zahnverlust.

Mit Biss und strahlendem LächelnWer mit seiner Mundhygiene dem Zahnbelag regelmässig zuleiberückt, wird kaum Schwierigkeiten haben, hartes Brot anzubeissenoder das Weiss seiner Zähne gegen Karies zu schützen. Denn mitder Plaque wird die Brutstätte derjenigen Bakterien entfernt, die fürdie beiden grossen Mundkrankheiten Karies und Parodontitisverantwortlich sind.

Text: Roland Schönenberger

DAS SONNTAGSMENUFÜR IHRE ZÄHNE.

elmex®. Es gibt nichts Besseres für Ihre Zähne.Dies ist ein Arzneimittel. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten und lesen Sie die Packungsbeilage. Gaba International AG, 4106 Therwil

ANZEIGE

«Um Himmels willen: Welche soll ich nehmen?» Das fragt sichmancher, der vor dem Zahnbürstenregal im Supermarkt steht.Die moderne Zahnbürste ist historisch gesehen noch ein Junior.Geboren wurde sie erst nach der Erfindung von Nylon im Jahr1937. Weiche Nylonborsten wurden erst ab 1950 hergestellt –weich ist bekanntlich für die Zahn(fleisch)gesundheit besser alshart. Aber natürlich haben sich die Menschen auch vor 1937wacker (oder nicht so wacker) die Zähne geputzt. Erste speziali-sierte Zahnpflege-Instrumente wurden in Mesopotamien be-reits vor 5000 Jahren benutzt: Das waren zu Fransen aufge-spaltene Zweige, auf denen man herumkaute (und kauen sollteman ja auch heutzutage nicht zu knapp). Zahnstocher findensich in ägyptischen Gräbern, 3000 v. Chr. Wohlhabende Römerüberliessen die orale Drecksarbeit den Sklaven – Dentalhygieni-ker avant la lettre. Besonders attraktiv war die chinesischeZahnbürste des 15. Jahrhunderts: sibirische Wildschweinbor-sten, befestigt auf einem Griff aus Bambusholz. Die feinen Din-ger gelangten auch nach Europa, wo man allerdings Wild-schweinborsten als zu hart empfand: Rosshaar war beliebter.

Dazu benutzte man Zahnstocher aus Stachelschweinborsten oder aus Metall. Ende des 18. Jahrhunderts kamenals probate Maulfeger an Knochen fixierte Kuhschwänze in Mode. Doch das waren Luxusprodukte. Der einfacheMann nahm Lappen oder Schwämmchen.In Sachen elektrischer Zahnbürste, die heutzutage in jeden gepflegten Haushalt gehört, dürfen die Eidgenossen

sich auf die Schulter klopfen: Das Urmodell wurde 1940 in der Schweiz entwickelt. Das allerneuste Produkt einesführenden Herstellers elektrischer Zahnbürsten nennt sich stolz «Triumph»: Es beinhaltet einen «SmartGuide», einseparates Display, das zeigt, wie gut man wirklich putzt.

Adrian Müller

Vom Sklaven zum «SmartGuide»

DieMundhöhle ist normalerweise von rund 500verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt, die in

kleinen Konzentrationen problemlos vommenschlichenImmunsystem kontrolliert werden.”

Page 8: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

8 MundgesundheitZAHNREISEN

«In der Schweiz ist ja alles sooteuer» – eine oft gehörte Klage.In unserem kleinen Land ist die

Grenze immer nah. Was liegt also nä-her, als sie zu überschreiten und dasbegehrte Objekt im Ausland zu posten– seis ein Rindsfilet oder ein neues Ge-biss. Es geht nicht darum, solche Spar-trips zu verteufeln, denn schliesslicharbeiten nicht nur in der Schweiz her-vorragend ausgebildete Ärzte. Wer ei-nen wirklich vertrauenswürdigen, se-riösen Zahnarzt im Ausland kennt,darf sich getrost in seine Obhut bege-ben und nebenbei noch touristische

Annehmlichkeiten, Kulturdenkmälerund kulinarische Freuden geniessen.Wesentlich risikoreicher ist die Teil-nahme an einer der zahllosen Pau-schalreisen Richtung Zahnparadies.Oft wird in dubiosen Praxen vor allemauf Tempo gearbeitet und nicht nachden Regeln der Kunst. Und selbstwenn der eigentliche Eingriff fehlerloswar, stellt sich die zentrale Frage derbei allen grösseren Eingriffen unab-dingbaren Nachbetreuung.

Nachbetreuung ist für den Erfolg desGanzen von entscheidender Bedeu-tung. Nicht selten hört man von Pa-tienten, die sich zu Discountpreisen imAusland alles Mögliche haben machenlassen im geplagten Mund und dannam Ende doch eine Nachbehandlungbeim Schweizer Medicus benötigen.Eine solche «Heimkehr» kann durchausein bisschen peinlich sein und vor al-

lem hat sie Kosten zur Folge. Was nütztes, sich in Budapest oder Krakau Im-plantate machen zu lassen für 10 000Franken anstatt der hierzulande übli-chen 20 000 Franken, wenn dann dieNachbehandlung am Ende mit 15 000Franken zu Buche schlägt? Zu beden-ken ist auch, dass Zahnbehandlungensehr zeitintensiv sein können und zahl-reiche durch Tage oder Wochen vonei-nander getrennte Sitzungen nötig ma-chen.

Wenn die dritten Zähne im Mundund im berühmten Sprudelglas aufdem Nachttischchen Freude machen

sollen, dann dürfen sie nicht Ruck-Zuck angefertigt und angepasst wer-den. Noch besser ist es allerdings, dieBegegnung mit Kukident & Co. lebens-länglich zu vermeiden. Alter mussnicht Zahnlosigkeit bedeuten. Wer al-lerdings als Urgrossvater noch mit deneigenen Zähnen in die Bratwurst beis-sen will, muss schon als kleines Kindseinen Zähnen Sorge tragen.

Die Sache unter die LupenehmenAlle jene, die trotz der erwähnten Vor-behalte vom Segen einer Zahnbehand-lung im Ausland überzeugt sind, soll-ten sich nicht unvorbereitet insAbenteuer stürzen. Anzufordern gilt esvorgängig einen Kostenvoranschlag,eine Referenzliste und Informationenzu Nachbetreuung und Garantie. EinGespräch mit selbenorts bereits behan-

delten Patienten kann sinnvoll sein.Wichtig ist natürlich, das man am Ortdes Geschehens auch wirklich verstan-den wird. Sollten die Sprachkenntnisse

von Arzt und Patient keine Über-schneidungsmengen aufweisen, mussdie Anwesenheit eines professionellenDolmetschers garantiert sein. In der

Vorbereitungsphase sollte man sichnicht scheuen, alles zu fragen, was ei-nem auf dem Herzen liegt. Reagiert diegewählte Klinik ausweichend oder gar

ablehnend auf solche Erkundigungen,handelt es sich im kein seriöses Ange-bot. Mit der Krankenkasse abzuklärenist, ob sie Behandlungen um Auslandüberhaupt abdeckt. Neben Ungarn undPolen sind bei Zahntouristen beliebteDestinationen auch Deutschland,Österreich, Bulgarien, Tschechien, Slo-wenien und Spanien. Aufgrund niedri-gerer Löhne und tieferer Miet- undLaborkosten fallen für Kronen,Brücken, Füllungen und Implantatewesentlich tiefere Kosten an. EinenÜberblick über empfehlenswerte

Praxen in den erwähnten Ländernvermittelt die Internetplattformwww.zahnarzt-planet.com. Der ersteEindruck ist oft der richtige. Drumsollte der Internetauftritt der gewähl-ten Praxis informativ und professionellsein. Ist er dagegen faktenarm undstümperhaft, ist für das Kommendenichts Gutes zu erwarten.

Zahnreisen: Bitte gründlich planenNeue Zähne? Im Ausland gehts billiger. Oft erweisen sich dentale Schnäppchen aberals ein schlechtes Geschäft. Stimmen Qualität und Nachbehandlung nicht, ist alles fürdie Katz.

Text: Adrian Müller

Wussten Sie, dass ...

... Zähne auch unseren Wortschatz berei-chern? Der famose Zahn der Zeit nagt anuns allen. Wenn’s wieder mal pressiert, le-gen wir einen Zahn zu und wenn wir je-mandem den Zahn ziehen (und nicht Arztsind), dann will das heissen, dass wir ihnseiner Illusionen berauben.

Aufgrund niedrigerer Löhne und tiefererMiet- und Laborkosten fallen für Kronen,

Brücken, Füllungen und Implantatewesentlich tiefere Kosten an.”

Wer einenwirklich vertrauenswürdigen,seriösen Zahnarzt im Ausland kennt,

darf sich getrost in seine Obhut begeben undnebenbei noch touristische Annehmlichkeiten,Kulturdenkmäler und kulinarische Freuden

geniessen.”

In derVorbereitungsphasesollteman sich nichtscheuen, alles zu

fragen,was einem aufdemHerzen liegt.”

Page 9: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

In den Läden, in Zeitschriften und auf den Pla-katwänden buhlen Weissmacher-Zahnpastenum die Gunst der Kunden. Das Geschäft läuft

wie geschmiert, denn schliesslich möchte jederein blitzendes Hollywood-Lächeln im Gesichthaben. (Aufgeklärte Zeitgenossen wissen aller-dings, dass die perlweiss blinkenden Beisserchen,die uns tagtäglich auf der Strasse verfolgen, dieFrüchte avancierter Bildbearbeitung sind.) Eskann ja sein, dass man mit viel gutem Willeneine Wirkung dieser teuren Spezialzahnpastenim Spiegelbild erkennt. Eine wirklich sichtbareAufhellung der Zahnfarbe lässt sich aber nurdurch professionelles Bleaching erreichen. Daskann in der Zahnarztpraxis oder zu Hause ge-schehen. Bei der At-home-Methode wird eineTrägerschiene angefertigt, die genau dem indivi-duellen Gebiss entspricht. Das Bleichgel kommtin die Schiene, die Schiene auf die Zähne. Jenach Grad der Verfärbung dauert die Behand-lung zwei Wochen oder mehrere Monate. Eskann durchaus sein, dass die Zähne nach demBad im Gel empfindlicher sind als sonst. Der an-gepeilte neue Farbton sollte dem Typ entspre-chen – vielleicht ist das maximale Weiss garnicht ideal, denn schliesslich soll das Ganze jaam Ende nach Natur pur aussehen und nichtnach allzu frühen dritten Zähnen. Unbedingt zubedenken ist, dass Kronen, Brücken und Porzel-lanzähne nicht gebleicht werden. Wer trotzdembleichen will, muss also alle falschen Zähnedurch farblich angepasste ersetzen. Das kanndann schon ein bisschen kosten. Bei der In-of-fice-Methode in der Zahnarztpraxis wird deraufgetragene Gel mit einer Speziallampe akti-viert. Das neue Glück im Mund hält maximal vierJahre, dann muss wieder nachgebleicht werden.Kaffee, Tee, Rotwein und Zigaretten beschleuni-gen die Verwandlung von Weisszahn in Braun-zahn. Bleaching auf eigene Faust ist nicht zuempfehlen. Eine Abklärung beim Zahnarzt istunerlässlich.

Es ist nie zu spätDie Jahre der Jugend sind für viele – für sehrviele – die Jahre der Spange. Spangen, ob ab-nehmbar oder festsitzend, müssen oft jahrelanggetragen werden. Der Teenager, der seinen «Gar-tenhag» dann endlich los ist, wird seinen Elternallerdings für das finanzielle Opfer danken. Einekorrekte Zahnstellung hat grossen gesundheitli-chen Wert, weil sie mithilft, Karies, Paradontitisund Kieferschäden zu vermeiden. Und natürlichgibts dafür in unserer schönheitswütigen Zeitauch viele ästhetische Bonuspunkte.

Für die Korrektur von Zahnfehlstellungen istes nie zu spät. Der Erwachsene hat die Wahl zwi-schen transparenten oder zahnfarbenen Bra-ckets, die in klassischer Manier auf den Zähnenmontiert und solchen die, getarnt, an der Zahn-innenseite angebracht werden. Diese innovativeMethode nennt sich Lingualtechnik. Wem nurdas Allerneuste gut genug ist, der entscheidetsich für die Invisaglin-Technik. Die Weg vom«hässlichen Entlein» zum «strahlenden Schwan»wird in zahlreiche Schritte unterteilt. Benötigtwerden bis zu 40 unterschiedliche, individuellgefertigte, durchnummerierte Schienen austransparentem Spezialkunststoff, die jeweils zweiWochen lang getragen werden (ausser beim Es-sen und beim Zähneputzen). Jede Schiene bedeu-tet eine Station auf dem Weg zum Endresultat(auf das man sich anhand einer prognostischenComputersimulation schon mal freuen darf). DieInvisaglin-Technik kommt allen jenen entgegen,die ihre Zähne möglichst diskret in gute Ordnung

bringen möchten. Gratis ist natürlich keine dererwähnten Methoden – ein paar Tausend Fran-ken kostet der Spass garantiert. Nach Abschlussder Korrekuren sorgt ein Retainer, ein dünnerDraht, der auf der Zahninnenseite gespannt wird,dafür, dass alles so prima bleibt wie es jetzt end-lich ist.

Gouverneurs-ZähneEs geht aber auch schneller und einfacher. DasZauberwort heisst Veneers. Mit temporärenZahnverblendungen machten schon die Filmstarsder 30er-Jahre eine gute Falle. Heutige Veneerssind hauchdünne Keramikschalen, die auf diesichtbaren Frontzähne aufgeklebt werden – abge-nutzte, schadhafte Zähne und leichte Fehlstellun-gen können so wirkungsvoll camoufliert werden.Wers nicht glaubt, der werfe einen Blick auf den«Terminator», der zum kalifornischen Gouverneurward. Bei schwer geschädigten Zähnen hilft einVeneer nicht weiter – Vollkeramik-Kronen sind insolchen Fällen angezeigt. Metallzähne sind nichtmehr à la mode. James-Bond-Fans werden sichjedoch stets dankbar an den vom hünenhaftenRichard Kiel gemimten «Beisser» erinnern, andessen Stahlgebiss sogar Pistolenkugeln abpral-len. Ärger machen nicht nur die Zähne, Ärgermacht auch das Zahnfleisch. Ein Zuviel an Zahn-fleisch (Gummy Smile) kann störend wirken, einZuwenig ohnehin: Im Lauf der Jahre kommt eshäufig zu Zahnfleischschwund (zu harte Zahn-bürsten tragen dazu bei!). Mikrochirurgische Ver-fahren können in beiden Fällen das Erschei-nungsbild markant verbessern. Bei schon weitfortgeschrittener Parodontitis (Infektion desZahnhalteapparats) mit grossem Gewebeverlustbleibt als Lösung nur eine abnehmbare Zahn-fleischmaske aus Kunststoff oder eine Gesamtsa-nierung inklusive Anpassung der Zahnform.

Die Lippen aufpumpen?Ein schönes Bild braucht einen passenden Rah-men. Bei den Zähnen ist es nicht anders. Mögensie noch so perfekt sein in Form und Farbe,wenns rundherum nicht (mehr) stimmt, dann lei-det eben auch der Gesamteindruck. Die Natur istnun mal ungerecht und schenkt nicht allen einenKate Moss-Mund (Kate hat übrigens ziemlichschiefe Zähne und sieht damit trotzdem umwer-fend aus). Aber der Natur kann ja mittlerweileprächtig nachgeholfen werden. Aus schmalenLippen werden volle Lippen: Das Wunder ge-schieht infolge Injektion von Eigenfett, Hyalu-ronsäure oder (nicht resorbierbarem) Kunststoff.Die zahlreichen in freier Wildbahn und in denMedien zu sichtenden Fälle grotesk aufgepluster-ter Lippen lassen es allerdings ratsam erscheinen,einen solchen Eingriff nicht zu überstürzen undkeinesfals ein Zuviel-des-Guten anzustreben.Nicht zuletzt aufgrund einer möglichen Neben-wirkung des fazialen Ausbaus: Gefühlsvermin-derung. Hyaluronsäure als Filler lässt sich mitdem famosen Botox, einem Nervengift, mit demsich Gesichtsmuskeln dosiert lähmen lassen,kombinieren: Das Duo rückt Hängemundwinkelund Mundfältchen in ein vorteilhafteres Licht.Die Wirkung ist sofort sichtbar. Leider, leiderwird die hilfreiche Säure resorbiert und auch dieLähmung ist nicht von Dauer – nach spätestenseinem halben Jahr ist wieder alles beim Alten.Gut immerhin für den Arzt, der sich auf ein bal-diges Wiedersehen freuen darf. Kein Mund istwie der andere. Daher ist, wie Dr. med. Dan Ise-lin von der Telamedica AG in Zürich betont, «dieErarbeitung eines individuellen und massge-schneiderten Behandlungsplans oftmals das Ge-heimnis einer erfolgreichen und beglückendenBehandlung.»

Mundgesundheit 9SCHÖNHEIT

Ein Kleidchen für die zerfallenenSchaufeln gefällig?Alles, fast alles dreht sich ums Schönsein. So ist es nicht erstaunlich,dass der Mensch der geizigen Natur kosmetisch-chirurgisch auf dieSprünge hilft.

Text: Adrian Müller

ANZEIGE

Statistiken gibt es ja für alles Mögliche. Eine Statistik über zahnchirurgische Eingriffe in der Schweiz gibt esallerdings nicht, und so ist es auch nicht möglich, genaue Zahlen zu nennen hinsichtlich dentaler «Schönheits-OPs». Ästhetisch begründete Operationen werden im Rahmen von Gesamtrekonstruktionen vorgenommen, aberauch von spezialisierten Praxen separat angeboten für Leute, die eben viel Wert auf ein bezauberndes Lächeln

legen. Ein Bild wirkt nur dann richtig, wenn der Rahmen passt: «pinkesthetic» heisst das Zauberwort und es bedeutet das Aufeinander-Abstimmen von Zahn und Zahnfleisch. Chirurgische Massnahmen wieKronenverlängerung, Rezessionsdeckung oder Weichgewebetrans-plantation können notwendig werden, um eine befriedigendesGesamtbild zu erzielen. Solche Eingriffe werden nicht standardmässigvon allen Praxen angeboten. Von den rund 4 000 in der Schweizwirkenden Zahnärzten führen ca. 10 Prozent über 100 solche Eingriffepro Jahr durch. Bei weiteren 10 bis 20 Prozent sind es weniger als100 Fälle. So darf man, Adam Riese folgend, davon ausgehen, dass inder Schweiz jährlich mehrere Tausend Operationen durchgeführtwerden, bei denen nicht die Funktionalität, sondern die uns alle sointensiv beschäftigende Schönheit im Vordergrund steht. Zudem istzu bedenken, dass jede zahnärztliche Behandlung von der Entfernungvon Verfärbungen bis zum Lückenschluss mittels Implantat eineästhetische Komponente hat. Rechnet man das dazu, hat Adam Rieseviel zu zählen.

Adrian Müller

Legen sich viele unters Messer?

Page 10: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

10 MundgesundheitKRANKHEIT

Nichtraucher küssen besser, heisstes. Auf jeden Fall dürften ihreKüsse frischer schmecken als

diejenige von Rauchenden. Wo dochböse Zungen behaupten, dass man miteinem Rauchermund einen Aschenbe-cher küsse. Rauch in der Mundhöhle istaber mehr als eine Geschmackssache.Dass das Rauchen ungesund ist, ist spä-testens seit den 1960er-Jahren offiziellbekannt. 1964 hatte die oberste Ge-sundheitsbehörde der USA einen ersten

Bericht über die Auswirkungen desRauchens auf die Gesundheit herausge-geben und Kehlkopfkrebs, chronischeBronchitis sowie Lungenkrebs auf dieListe gesetzt. Diese schwarze Liste istinzwischen um einiges länger gewor-den. Seit vier Jahren werden explizitauch die Zahnfleischerkrankungen an-geführt.

Leichteres Spiel für BakterienNikotin wirkt gefässverengend auf dieBlutgefässe. Bestimmte Eiweisse (Kol-lagene) werden nicht mehr im vollenUmfang hergestellt, sodass Reparatur-mechanismen des Körpers nur nocheingeschränkt erfolgen können. Im Ge-genzug werden vermehrt Enzyme akti-viert, die einen gewebsschädigendenEinfluss haben. Ausserdem nehmenRauchende nicht genügend Kalziumüber den Darm auf, da das Nikotin dieFähigkeit des Körpers, Vitamine undMineralstoffe zu speichern, drastischsenkt. Bakterien haben deshalb in denMundwerken von Rauchenden ein vielleichteres Spiel.

So sind Rauchende oft nicht nur amGlimmstängel, den sie an die Lippenführen, sondern auch an den Zähnenzu erkennen, die sich stark gelb oder

braun verfärben. Der Tabak beschleu-nigt besonders bei Pfeifenrauchern dieEntwicklung von Zahnstein, der sichaus dem Zahnbelag (Plaque) durch dasEinlagern von Mineralien entwickelt.Deshalb werden Raucherzähne anfälli-ger für Karies. Der regelmässige Gangin die Dentalhygiene mag Abhilfeschaffen, doch allfällige Kunststofffül-lungen in den Frontzähnen verfärbensich bei fortgeführtem Tabakkonsumbesonders schnell. Der inhalierte

Rauch, in dem sich neben Nikotin undTeerstoffen noch Kohlenmonoxide undüber 4000 weitere chemische Substan-zen befinden, schwächt insgesamt dasImmunsystem der Mundhöhle. Zudemschädigt er das Mundgewebe inklusiveGeruchs- und Geschmackssinn. Darun-ter leidet insbesondere auch das Zahn-fleisch.

Verspätete BlutungenZahnfleischentzündungen (Gingivitis)treffen Raucherinnen und Raucher dreiMal häufiger als Menschen, die nichtrauchen. Durch das Kohlenmonoxid,das beim Rauchen entsteht, wird dieZufuhr von Sauerstoff für den Körper

derart eingeschränkt, dass die optimaleDurchblutung und damit die ausrei-chende Versorgung des Gewebes undder Organe nicht mehr gewährleistetsind. Diese Tatsache wirkt sich bei ei-

ner Parodontitis doppelt ungünstigaus. Bei der schleichenden Erkrankungdes Zahnhalteapparates ist nämlichdas Zahnfleischbluten eines der weni-

gen Alarmzeichen. Das Rauchen ver-zögert aufgrund der gedrosseltenDurchblutung das Auftreten solcherBlutungen, weshalb dieses alarmie-rende Zeichen bei Rauchenden oft zu

spät bemerkt wird. Der Erfolg einer Pa-rodontitisbehandlung hängt zudemnicht nur vom Zustand der infektiösenBakterienflora ab, sondern auch vonden Abwehrkräften und -möglichkei-ten des Körpers. Wegen den erwähntenEinschränkungen bei den Stoffwech-selprozessen sind die Heilungschancendeshalb umso schlechter, je mehr einPatient raucht.

Ein Duo infernaleTumore in der Mundhöhle, im Kieferund Rachen gehören heute zu den zehnhäufigsten Krebsarten. Rauchen undAlkohol sind dafür die Hauptverant-wortlichen. Die Kombination vonhochprozentigen Getränken und Ta-bakkonsum wird deshalb auch schonmal als «Duo infernale» bezeichnet underhöht das Mundkrebs-Risiko um einVielfaches.

Etwa zwei Drittel der Tumore befin-den sich in der unteren Mundhöhle,also an Zunge oder Mundboden. Die

Vorstufen eines Tumors manifestierensich als weisse oder rote Läsion. Heilteine solche innerhalb von zwei Wo-chen nicht selbst ab, sollte sie unter-sucht werden.

Die Mundhöhle als RaucherhöhleNikotin ist ein hartes Gift. Durch das Inhalieren gelangen die Giftstoffe über dieLunge ins Blut und damit überall dorthin, wohin das Blut fliesst. Die Auswirkungenim Mundbereich sind erst in letzter Zeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Text: Roland Schönenberger

Nikotin wirkt gefässverengend auf dieBlutgefässe.Bestimmte Eiweisse werden nichtmehr im vollen Umfang hergestellt, sodass

Reparaturmechanismen des Körpers nur nocheingeschränkt erfolgen können.”

Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) treffenRaucherinnen und Raucher drei Mal häufiger

als Menschen, die nicht rauchen.””

Tumore in derMundhöhle, im Kieferund Rachen gehörenheute zu den zehn

häufigsten Krebsarten.Rauchen und Alkoholsind dafür die Haupt-verantwortlichen.”

Wussten Sie, dass ...

... die berühmtesten und markantestenZähne der Menschheitsgeschichte die kapi-talen Eckzähne (Dentes canini) der Vampiresind? Den schönsten Einstieg in diesesdunkle Reich bietet nach wie vor BramStokers Roman «Dracula» (1897). Und injedes gepflegte Pantoffelkino gehörtPolanskis «Tanz der Vampire» (1967) – nurschon wegen der Badeszene mit SharonTate.

Page 11: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

Mundgesundheit 11KRANKHEIT

Karies schien schon fast besiegt. 40Jahre, nachdem die Prophylaxe inder Schule eingesetzt hatte,

konnte der Kariesbefall bei Schulkindernum 90 Prozent reduziert werden. Dochdie Zahnärzte stellen seit einiger Zeiteine beunruhigende Entwicklung fest.Karies nimmt bei Kleinkindern zu. Dabeisind die «Löcher in den Milchzähnen» al-les andere als harmlos. Kariöse Milch-zähne können eine Gefahr für bleibendeZähne sein, denn die Bakterien könnensich übertragen. Wenn sich Eltern schonfrüh um die Beisserchen ihres Nach-wuchses kümmern, wird er es ihnen der-einst danken. Dabei sind zwei Faktorenwichtig: die Ernährung und das Zähne-putzen. Sobald der erste Milchzahn er-scheint, sollte mit dem Putzen begonnenwerden. Was spielerisch einmal täglich

beginnen kann, sollte nach dem Durch-bruch der Backenzähne sukzessive aufdas Putzen nach jeder Mahlzeit erhöhtwerden. Bis zum Alter von sechs Jahrenwird von Experten eine Kinderzahn-pasta mit reduziertem Fluoridgehaltempfohlen.

Ein wichtiger Punkt zur Vermeidungvon Karies ist die Ernährung. Zucker istder Feind Nummer eins für Zähne. DaZucker von den Bakterien im Mund in-nert kurzer Zeit in Säure umgewandeltwird, sorgen Naschereien und das Dau-ernuckeln dafür, dass der Speichel dieentstehenden Säuren gar nicht mehrneutralisieren kann. Diese greifen dannden Zahnschmelz an und machen denWeg frei für Karies. Fachleute raten,Kindern Süssigkeiten vorwiegend nachden Hauptmahlzeiten anzubieten undanschliessend die Zähne zu putzen.Dauernuckeln an Flaschen mit Süssge-

tränken sollte möglichst vermiedenwerden. Wer auf Süsses nicht verzich-ten kann, weicht auf zuckerfreie Ge-tränke und zahnfreundliche Süssigkei-ten aus.

Nach heftigen Stürzen von Kindernist es ratsam, sofort einen Zahnarzt zukonsultieren. Schäden an vorhandenenwie nicht vorhandenen Zähnen werdenoft Jahre später sichtbar. Ist ein Unfall-protokoll vorhanden, werden die Zahn-arztkosten von der obligatorischenGrundversicherung übernommen.Fehlstellungen von Zähnen oder Kieferwerden heute häufig korrigiert. Die Be-handlung beginnt in der Regel im Altervon 7 bis 12 Jahren. Bei schwerenWachstumsstörungen wie etwa starkzurückliegendem Unterkiefer oder offe-nem Biss muss die Behandlung manch-mal schon früher im Milchzahngebisseinsetzen.

Den «Zahntüüfeli» keine ChancegebenEine Veranlagung zu «schlechten Zähnen» gibt es kaum, sagen Experten. Karies hängtvielmehr von Ernährungs- und Zahnpflegegewohnheiten ab. Mit Kariespräventionkann nicht früh genug begonnen werden.

Text: Renata Schmid

Die erste Spritze, die nicht weh tutBei ängstlichen Patienten, die eine klas-sische Injektionsspritze erwarten, löst bereits der Anblick des knapp bleistift-grossen Handstücks die angespannte Si-tuation. Die Anästhesie erfolgt sanft und problemlos. Dr. Zeltner: «Seit ich diese Spritze benutze, höre ich immer wieder «Wie, das war’s schon?». Zudem ist die computergesteuerte Spritze besonders bei der Behandlung von Kindern und Angstpatienten beliebt und wirksam.»

Der so genannte «Zauberstab» hat eine hauchdünne Nadel, die praktisch schmerzlos ins Gewebe eindringt. Über eine Pumpe und einen Schlauch wird das Betäubungsmittel computergesteuert in das Gewebe gepumpt. Durch speziel-le Techniken wird ausschliesslich der zu behandelnde Zahn betäubt. Dr. Zeltner: «Die taube Lippe oder Zunge und das Ge-fühl vom halbgelähmten Gesicht gehören

die Hände verkrampfen sich. Doch das muss nicht so sein. Jetzt gibt es die Spritze, die nicht weh tut.

Olivia Kipfer, Hotelfachfrau und Mutter: «Ich hatte früher grosse Angst vor der Spritze beim Zahnarzt. Das ist jetzt vorbei.»

Donat Grimm, IT Con-sultant: «Mit dieser Spritze ist die Behand-lung problemlos zu ertragen.»

TheWand®-Plus – «wand» heisst Zau-berstab – ist ein computergesteuertes Spritzensystem.

Philip Rhomberg, Unternehmer: «Nach der Behandlung mit dieser Spritze kann ich gleich wieder zur Arbeit, weil nur die Zähne und nicht die Lippen, die Zunge oder das Gesicht betäubt werden.»

PUBLIREPORTAGE

Page 12: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

12 MundgesundheitSCHÖNHEIT

Zähne und Sprachen haben etwasgemeinsam: Man sollte sich sofrüh wie möglich mit Liebe und

Sorgfalt um sie kümmern. Fremdspra-chen erlernt man als Kind spielerischschnell, als Erwachsener meist nurnoch mit erheblicher Mühe. Was dieZähne anbelangt, so ist es sicher sinn-voll, seinem Kind eine rechtzeitige,

gründliche Korrektur der Zahnstellungzu ermöglichen. Spangen gehören indiesen frühen Jahren ja zum Alltag,und es gibt durchaus Mädchen undBurschen, die sich – aus Eitelkeit –sehnlich einen «Gartenhag» wünschen(die vielen, vielen Plättchenfarben, diees immer wieder auszuwählen gilt, ver-leihen dem Unternehmen zudem einenmodischen Charakter). Eine kieferor-thopädische Behandlung kann ein paarMonate dauern oder auch, in schwieri-geren Fällen, ein paar Jahre. Die Kostenliegen zwischen 2000 und 15 000 Fran-ken, wobei es möglich ist, mit der Kran-kenkasse eine Zusatzversicherung ab-zuschliessen, die die Hälfte oder auchDreiviertel des Projekts finanziert.

WucherzinsenWer als Kind nicht in den Genuss einerangemessenen Behandlung gekommenist, der kann das in reiferen Tagendurchaus nachholen – eine Möglich-

keit, von der immer mehr MenschenGebrauch machen, was angesichts derBedeutung – man könnte auch sagen:der Diktatur – der Schönheit in unsererGesellschaft nicht erstaunt. Zähneblei-chen ist nicht teurer als ein Besuch zuzweit im Feinschmeckertempel (um 500Franken). Wer seinen Frontzähnen einVeneer-Kleidchen spendieren möchte,

muss mit einer Auslage von etwa10 000 Franken rechnen. Wenns wirk-lich bös aussieht im Mund, wenn Wur-zelbehandlungen nötig sind und derganze Kiefer neu aufgebaut werdenmuss, dann kanns schon mal 30 000Franken kosten. Auch für Erwachsenesind Zusatzversicherungen möglich,die einen Beitrag von 2000 Franken proKalenderjahr leisten.

Nicht jeder hat 30 000 Franken imSparschwein. Banken bieten Behand-lungsfinanzierungen an, aber sie tundas leider zu Zinsen, die sich in denGrenzbereichen des ethisch Vertret-baren bewegen. Es gibt aber auchwohlgesinnte, verantwortungsbe-wusste Zahnärzte, die individuelle Ab-zahlungsmöglichkeiten anbieten.

Veneers sind gross in Mode. Abersind sie auch immer das Richtige? Fallsdie Zahnsubstanz noch recht gesundist, sind orthopädische Massnahmenvorzuziehen. Bei weit fortgeschrittener

Zerstörung der Frontzähne, wie man siezum Beispiel mit leichtem Grauen anunbeirrbaren «Marlboro-Men» (-Wo-men) beobachten kann, sind Verblend-schalen dagegen angezeigt. Die neuen,blitzblanken Freunde im Mund könnenin den ersten Tagen nach dem Eingriffmit Schmerzen verbunden sein – dochfür die Schönheit leidet mancher jagern.

Prävention ist das A und OWie in fast allen Lebenslagen gilt auchin Sachen Zahnveredelung: Vorbeugenist besser als therapieren. Ein Beispiel,dem hoffentlich viele folgen werden:Dr. med. dent. Stefano Giudici, der einePraxis für Präventivzahnmedizin undImplantologie führt, setzt in seinemzahnärztlichen Alltag «Prävention ve-hement an die oberste Stelle». Es wärewünschenswert, wenn der präventiveAspekt auch in der Ausbildung des me-dizinischen Personals einen grösserenStellenwert erhalten würde. Nicht zuvergessen: Prävention beginnt natür-

lich schon bei den ersten Mahlzeiten,die ein neuer Erdenbürger einnimmt.Wer sich den Traum vom perfekten Ge-biss erfüllen will, sollte sich unbedingtvon einem Zahnarzt des Vertrauens be-raten und behandeln lassen. Was lang-fristig zählt, ist die Qualität. Auch inZahnsachen gilt: Sparen kann manauch am falschen Ort. So manchesSchnäppchen erweist sich mit der Zeitals schlechter Kauf. Für die Planung derästhetischen Intervention sollte mansich genügend Zeit lassen – eine Blitz-aktion, wie sie kürzlich z.B. vomschönsten aller Schweizer praktiziertwurde, ist nicht empfehlenswert. Apro-pos Miss und Mister Schweiz, ganz all-gemein: Also wenn das wirklich dieSchönsten der Schönen sein sollen ...Mit anderen Worten: Schönheit istnicht nur eine Frage von blinkendemZahn und faltenfreier Stirn, sondernauch eine Frage der Ausstrahlung. Undzu ihr gehören, wesentlich, kleine Män-gel, Abweichungen von der – langwei-ligen – Norm.

Der Traum vom perfekten GebissVon makellosen Zähnen träumt fast jeder. Falls die Natur nicht so gütig war, kannsdie Medizin richten. Bei der Verwirklichung des Zahntraums muss man abervorsichtig sein und konsequent auf Qualität setzen.

Text: Adrian Müller

GE Money BankKREDITE • KARTEN • LEASING • VERSICHERUNGEN • SPAREN

GE imagination at work

AD

VIC

OY

OU

NG

&R

UB

ICA

MB

erec

hnun

gsbe

ispi

el:K

redi

tCH

F10

000.

–.Ei

nef

fekt

iver

Jahr

eszi

nszw

isch

en9.

95%

und

14.5

%er

gibt

Ges

amtk

oste

nfü

r12

Mon

ate

zwis

chen

CH

F52

3.–

und

CH

F75

3.–.

Die

Kred

itver

gabe

istv

erbo

ten,

falls

sie

zur

Übe

rsch

uldu

ngde

rKo

nsum

entin

oder

des

Kons

umen

ten

führ

t.

Geld,

wenn Sie es

brauchen.

gemoneybank.ch

ANZEIGE

ANZEIGE Veneers sind gross inMode.Aber sind sie auchimmer das Richtige? Falls die Zahnsubstanznoch recht gesund ist, sind orthopädische

Massnahmen vorzuziehen.””Wussten Sie, dass ...

... elmex® INTENSIVREINIGUNG bei einer An-wendung von 1–2 x pro Woche Verfärbun-gen, Plaque und Ablagerungen besondersgründlich entfernt? Die Zähne werden spür-bar sauberer, die natürliche Zahnfarbe bleibterhalten. Dank der speziellen Formulierungmit einer einzigartigen Putzkörperkombina-tion sorgt elmex® INTENSIVREINIGUNG fürso glatte Zahnoberflächen, dass neue Plaqueweniger leicht anhaften kann. Das hoch-wirksame Aminfluorid schützt zusätzlich vorKaries.

www.elmex.ch

Page 13: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

mit Schall-Vibration !mit Schall-Vibration !� Die TRISA Sonicpower Schallzahnbürstereinigt Ihre Zähne signifikant besser alsherkömmliche Handzahnbürsten(in-vitro IDP-Test, TRISA Dental Forschung).

� 26’000 Bürstenbewegungen (pro Minute)

entfernen Plaque, auch tief in denZahnzwischenräumen.

� Seidenfeine Pflegeborsten schonenund regenerieren das Zahnfleisch.

� Das praktische Akkuladesystemmacht Sie mobil.Eine Ladung reicht für 14 Tage.

� Preiswerte Ersatzbürstenköpfesind in den Härtegradensensitive-soft, medium undcompact erhältlich.

� TRISA Sonicpower gibt esauch für Kinder.

www.trisa.ch

Page 14: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

14 MundgesundheitPFLEGE

Mundgeruch, Zahnsteinbildung,Zahnfleisch-Entzündungen:Tierärzte sehen sich in ihrem

Praxisalltag immer häufiger mit diesenProblemen konfrontiert. Studien habengezeigt, dass heute rund 80 Prozent al-ler Hunde über drei Jahre an Zahn-fleischproblemen leiden. Diese stellen

ein substanzielles Gesundheitsrisiko fürden geliebten Vierbeiner dar. Zahner-krankungen beginnen mit nicht ent-

ferntem Zahnbelag (Plaque). Dieser mi-neralisiert sich mit Speichel zu Zahn-stein. Plaquebakterien, die in den gan-zen Organismus des Tieres wandernkönnen, lassen Zahnfleischentzündun-gen entstehen, die über Gingivitis undParodontitis mit Zahnausfall endenkönnen.

Doch Sie als Tierhalter stehen diesenVorgängen nicht machtlos gegenüber.Eine gute Zahnhygiene zu Hause kann

die tierärztlichen Behandlungen amGebiss stark reduzieren. Der Hund oderdie Katze werden ein Leben lang davonprofitieren. Eine gute Möglichkeit zurVerbesserung der Mundhygiene ist dasZähneputzen. Fragen Sie Ihren Tierarztnach speziell für Hunde entwickeltenZahnbürsten und Zahnpasten.

Die meisten Vierbeiner, vor allem,wenn sie schon als Welpen daran ge-wöhnt wurden, haben nichts gegen diewirksame Prozedur des regelmässigenZähneputzens. Schon gar nicht, wenndie Zahnpaste nach Geflügel schmeckt!Das Katzengebiss reinigt besser direktder Tierarzt. Aufgrund ihres natürli-chen Verhaltens kauen Hunde und Kat-zen gerne auf Gegenständen herum.Nutzen Sie diesen Trieb zur Verbesse-rung der Mundhygiene und bieten SieIhren Tieren besondere Kaustreifen und

Kaubällchen mit Enzymbeschichtungan. Diese optimieren nicht nur die me-chanische Zahnreinigung, sondern för-dern auch die natürliche Produktionvon Speichel mit körpereigenen Ab-wehrstoffen und hemmen das Wachs-tum der plaquebildenden Bakterien.Üblen Mundgeruch bekämpfen und dieZahnhygiene verbessern lässt sich auchganz einfach über das Trinkwasser.Beim Tierarzt gibt es einen neuen, raf-finierten Trinkwasserzusatz auf Xyli-tol-Basis, der das Übel an der Wurzelpackt. Das Xylitol, ein Zuckeraus-tauschstoff, wird von plaquebildendenBakterien aufgenommen, kann abernicht verwertet werden. Die Bakterienkönnen sich nicht weiter vermehren –Plaque und Mundgeruch haben beimHund und der Katze keine Chancemehr!

Gesunde, starke Zähnebeim HaustierFür Hunde und Katzen gilt dasselbe wie für den Menschen: Die Gesundheit der Zähneträgt wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Doch viele Tierhalter nehmen esmit der Zahnhygiene bei ihren Lieblingen nicht so genau. Dabei ist gerade bei denZähnen Vorbeugen besser als Heilen.

Text: Angelika Nido

ANZEIGE

Diemeisten Vierbeiner, vor allem,wenn sieschon alsWelpen daran gewöhnt wurden,

haben nichts gegen die wirksame Prozedur desregelmässigen Zähneputzens.”

”Wussten Sie, dass ...

... es im menschlichen Körper nichts härte-res als den Zahnschmelz gibt? Er bestehtgrösstenteils aus Calcium und Phosphat.Sein Freund ist das Fluorid, sein Feind dieSäure.

Nicht allen mundet das Gleiche. Die einen mögen nur Pflanzen, die andern mögen nur Fleisch. Der Menschmag beides, Vegetarier natürlich ausgenommen. Pflanzenfresser und Fleischfresser haben nicht die gleichenInstrumente im Maul. Herbivore Säugetiere tun sich, wie es der Name – herba heisst Kraut, vorare ver-schlingen – verrät, an Grünzeug gütlich. Ihre Zähne sind dem frugalen Mahl angepasst: breite Schneide-zähne zum Abschneiden und Abreissen der Pflanzen, keine oder nur schwach ausgebildete Eckzähne,Molaren und Prämolaren zum Zerkauen der Leckerbissen. Das Hin und Her des Kauens wird durch das (weit-gehende) Fehlen der Eckzähne ermöglicht. Die Kräuterfreunde haben teilweise auch zahnfreie Abschnitte imMaul.Fleisch ist nicht nur ungesund, wie man ja oft hört. Wissenschaftler nehmen an, dass der Frühmensch nur

dank Fleischgenuss zum Hirnriesen wurde, der er ist (zugegeben: nicht alle gehören in diese Ehrenkategorie).Im Maul der Karnivoren siehts etwas anders aus: Hier fehlen flache Backenzähne, dafür regieren lange,scharfe, spitze Zähne, besonders gut entwickelt sind die Eckzähne, (die ja auch das Markenzeichen einesjeden rechtschaffenen Vampirs sind). Der Mensch als Allesfresser oder Omnivore (oder noch schöner: Panto-phage) kann da in Sachen spitz und scharf nicht mithalten: Seine Zähne sind weitgehend abgeflacht und dieSchneidezähne sind stumpfer als bei anderen Primaten. Angesichts der dentalen Ausstattung ist auch dieAnsicht zu hören, dass der Mensch eigentlich ein Frugivore, ein Früchteesser, sein sollte. Und es gibt auchtatsächlich Leute, die so und nur so leben wollen: als Obst, Nüsse, Samen, Getreide, Beeren und gewisseerlaubte Gemüsesorten schmausende Frutarier. Bon appétit!

Adrian Müller

Mit oder ohne Vampirzahn

Page 15: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

Mundgesundheit 15PFLEGE

Unsere Lippen sind ausgespro-chen empfindlich, denn dieoberste Hautschicht ist extrem

dünn und fast fettfrei. Die Lippen be-sitzen nur sehr wenige oder gar keinePigmente, wenig Talg- und keineSchweissdrüsen. Dafür haben sieumso mehr Nerven, die sie sehr sensi-

bel für Berührungen und Temperatu-ren machen. Weil sich die Lippenkaum selbst mit Fett und Feuchtigkeitversorgen, sind sie selbst an bedecktenTagen schutzlos der UV-Strahlungausgesetzt. Feuchtigkeitsverlust ist dieFolge. Die Lippen werden rau undspröde und werden so anfällig für In-fektionen – mit Herpesviren etwa.

Bei der Lippenpflege sollte deshalb

generell auf Präparate mit gut fetten-der Wirkung geachtet werden. Zudemsollten nur Cremes und Stifte mitLichtschutzfaktor angewendet werden.Speziellen Schutz benötigen die Lippenvor allem auch in den Bergen oder amMeer, wo die Sonnenstrahlung nochintensiver ist. Da sollte der UV-Schutzentsprechend erhöht werden. Hat Fraueinmal keinen Lippenschutz mit dabei,kann sie auf den farbigen Lippenstiftzurückgreifen. Die Farbpigmente imLippenstift bieten einen hervorragen-

den Lichtschutz. Zudem schützt derStift meist vor dem Austrocknen.Frauen, die also stets einen farbigenLippenstift auftragen, tun ihren LippenGutes.

Sind die Lippen nach einer intensi-ven Tagestour in den Bergen oder nacheinem Ausflug ans Meer arg gebeutelt,so sollte schnell gehandelt werden. Zur

Inten-sivkur kann

vor dem Zubettgeheneine Wundcreme aufgetragen werden.Diese zeigt über Nacht meist eine guteWirkung. Die Palette an Lippenbalsam,Stiften und Cremes ist gross. Ange-nehm sind Grundlagen mit natürlichenFetten und Wachsen. Als pflegende Zu-sätze haben sich etwa Vitamin A und Ebewährt. Manche Hersteller setzen ent-zündungshemmende Extrakte aus Ka-mille, Ringelblume oder Rotem Son-nenhut zu. Bei bekannten Allergien

sollte aber darauf verzichtet werden.Apotheken und Drogerien bieten Hilfe-stellung bei Fragen zur Lippenpflege.Kritisch sehen Hautärzte das gelegent-lich zur Lippenpflege empfohleneMelkfett. Es kann Kontaktallergienhervorrufen. Als Alternative bietet sichVaseline an. Sie ist nicht allergen, lässtsich allerdings nur schwer abwaschen.

Die Lippen werden tagtäglich stark beansprucht. Werden sie trocken und spröde,fühlt man sich unwohl. Deshalb sollten auch Lippen gepflegt werden. Wer sie mitFett und Feuchtigkeit versorgt, tut ihnen Gutes.

Text: Renata Schmid

Wussten Sie ...

... wie schädlich Amalgam im Mund wirklichist? Darüber streiten sich Experten undBetroffenen seit Langem. Als gesichert giltmittlerweile aber, dass AmalgamfüllungenNierenschäden verursachen können.

Hat Frau einmal keinen Lippenschutzmit dabei, kann sie auf den farbigen

Lippenstift zurückgreifen.””

Die Mundhöhle dient zweiHauptzwecken: einerseits alserste Station in der Nahrungs-

aufnahme, andererseits als Sprechin-strument. Sie ist durchgehend mit ei-ner Schleimhaut ausgekleidet undgrenzt in ihrem hinteren Bereich anden Rachen. Die wichtigsten Organesind Zunge, Speicheldrüsen, Zähne so-wie Lippen und Gaumen. Die Mund-höhle wird von Bakterien und anderenMikroorganismen bevölkert.

Kippt das gesunde Gleichgewichtaufgrund von Kälte, Antibiotika,Stress, schwere Krankheiten oder fal-sche Ernähungsgewohnheiten, kommtes zu Entzündungen und zahlreichenKrankheiten. Der Diagnose von Krank-heitssymptomen im Mund- und Ra-chenraum kommt besondere Bedeu-tung zu, denn viele Grundkrankheitenmanifestieren hier ihre Entstehung.

Hand-Fuss-MundDie Meldung ging dieses Frühjahr wieein Lauffeuer durch die Medien, als inder ostchinesischen Stadt Fuyang 19Kinder an der so genannten Hand-Fuss-Mund-Krankheit starben. Die

Kinder waren unter sechs Jahre alt undzeigten Symptome wie hohes Fieber,Bläschen und Geschwüre am Mund so-wie Ausschlag an Händen und Füssen.

Die Hand-Fuss-Mund-Krankheitwird durch Viren vom Typ Coxsackie,Echo oder Entero ausgelöst. Sie kommtauf der ganzen Welt vor, ist hochan-steckend, verläuft aber in der Regelwie eine harmlose Infektionskrank-heit. Die Mundschleimhaut zeigt Ver-änderungen in Form von kurzlebigenBläschen vor allem im Bereich derZunge, des Gaumens und der Wangen-schleimhaut. Die Bläschen heilen inder Regel nach acht bis zwölf Tagenohne Krustenbildung ab, doch in Aus-nahmefällen kann die Hand-Fuss-Mund-Krankheit zu Lungen-, Hirn-,Hirnhaut- oder Herzmuskelentzün-dung führen. Gegen die epidemischauftretende Krankheit gibt es derzeitkeinen Impfstoff, weshalb vor zehnJahren Epidemien in Malaysia undTaiwan ebenfalls Todesopfer forderten.

Schmerzpunkte an SchleimhautAphthen sind runde, gelblich-weissgefärbte kleine Schleimhautge-schwüre, die einen rötlich entzündetenHof besitzen. Sie beeinträchtigen die

Nahrungseinnahme, denn beim Kon-takt mit säurehaltigen Speisen wieSalat oder Früchten verursachen dieApthen heftige Schmerzen. Zwar kön-nen Desinfektionsmittel helfen, dochin den meisten Fällen gilt: Die wundeStelle schonen und abwarten. DieUrsache der kleinen Geschwüre istunbekannt. Als Auslöser werden Mi-neralien- und Vitaminmangel, allergi-sche Faktoren, Infektionen oder hor-monelle Schwankungen diskutiert.Sind die offenen Stellen auch nachzwei Wochen noch nicht abgeheilt, istdie Konsultation eines Arztes zu emp-fehlen, um andere Schleimhauterkran-kungen auszuschliessen. EinzelneAphthen können ausserdem zu grösse-ren Entzündungsherden verschmel-zen. Ist ein grosser Teil der Mund-schleimhaut von weissen Punktenübersät, sprechen die Fachleute vonMundfäule (Stomatitis aphthosa). DasKauen und Schlucken wird sehrschmerzhaft und die Heilung dauertlänger als eine Woche.

Auch auf den Lippen können Bläs-chen auftreten, im Volksmund Fieber-bläschen genannt. Die kleinen nässen-den Bläschen werden durch dasHerpes-simplex-Virus hervorgerufen.

Erste Anzeichen sind Juckreiz und einSpannungsgefühlt, seltener auchSchmerzen. Erst wenn die Bläschenabgeheilt und mit Krusten bedecktsind, ist die Infektionsgefahr für an-dere vorbei. Die Krusten fallen nachacht bis zehn Tagen ab.

Pilze in der MundfloraNeben Aphthen gehört der Mundsoorzu den häufigsten Entzündungen imMundraum. Verursacht wird er durcheinen Pilz. Der Hefepilze vom TypCandida finden sich fast in jeder Spei-chelprobe. Beginnen sie zu wuchern,bildet sich ein weisslicher Belag aufder Schleimhaut.

Die Flecken heben sich leicht vomUntergrund ab, schmerzen aber nor-malerweise nicht. Versucht man dieFlecken zu entfernen, bleiben oftkleine, leicht blutende Wunden. DiePilze vermehren sich insbesondere aufder rauen Zungenoberfläche, in Zahn-fleischtaschen oder schlecht sitzendenZahnprothesen. Der Pilzrasen kannsich über die gesamte Mundhöhle aus-breiten und zu einem schlechtenMundgeruch führen. Mundsoor kannmit Anti-Pilzmitteln behandelt wer-den, die lokal aufgetragen werden unddirekt vor Ort wirken. Trotz Therapiekann es einige Wochen dauern, bis diePilze aus der Mundhöhle verschwun-den sind. Bei Erwachsenen könnenviele Krankheiten die Soor-Symptomehervorrufen – darunter auch Vorstufenvon Krebs.

Höchste Gefahr: KarzinomeFast 90 Prozent aller Hals-Nasen-Oh-ren-Krebserkrankungen treten imMundbereich auf, nämlich in derMundhöhle, im oberen oder unterenRachen sowie am Kehlkopf. Denn dieoberen Atem- und Verdauungswegestehen in direktem Kontakt mit zahl-reichen krebsfördernden Substanzenin der festen wie in der flüssigen Nah-rung sowie in Rauch, Dampf und ein-geatmetem Staub. Gefährlich sinddiese Krebsarten, weil die Karzinomezu Beginn schmerzlos sind und bezüg-lich Symptomen einer Grippe gleich,sodass sie nur als harmlose Störungempfunden werden. Es ist deshalbwichtig, dass Sie sich beispielsweisebei wunden Stellen an der Mund-schleimhaut, die sich hart anfühlen,den Arzt aufsuchen. Frühzeitig ent-deckte Tumore sind zu 80 bis 100Prozent heilbar. Die meisten Krebs-erkrankungen entstehen an derSchleimhautoberfläche und sind beieingehender Untersuchung sichtbar.Einige entstehen auf roten undweissen Flecken in der Mundhöhleund am Kehlkopf. Wird der Mund-krebs nicht frühzeitig erkannt, muss eroperiert beziehungsweise mit einerStrahlen- oder Chemotherapie behan-delt werden. Die durchschnittlicheFünf-Jahres-Überlebensrate ist mitrund 50 Prozent tief – weil leider dieFrühsymptome oft nicht rechtzeitigerkannt werden.

Vorsicht bei Bläschen und wunden StellenAuch hinter roten Lippen tummeln sich in der menschlichen Mundhöhle eineVielzahl von Bakterien und anderen Mikroorganismen. Im Normalfall befinden siesich in einem gesunden ökologischen Gleichgewicht. Wird dieses aber gestört,haben Entzündungen und Krankheiten ihren Auftritt.

Text: Roland Schönenberger

Ein zarter Mund brauchtsanfte Pflege

Page 16: 294 Sensai 210x297 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/1620.pdf · dener Testmethoden, wie Kinesiologie, Elek - troakupunktur, Pulsdiagnostik oder Tensor - testtechnik

Beugt Zahnfleischerkrankungen vor!