Einführung in die Pragmatik und Diskurs: Vorlesung 1: Einführung
4. Einführung in die Baudynamik - bau.uni-siegen.de · UNIVERSITÄT SIEGEN Baustatik III – SS...
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen4.1.1 Bedeutungen der Baudynamik4.1.2 Grundbegriffe und Klassifizierung4.1.3 Modellierung der Bauwerksschwingungen
4.2 Freie Schwingungen4.2.1 Freie ungedämpfte Schwingungen4.2.2 Federzahlen und Federschaltungen4.2.3 Freie gedämpfte Schwingungen
4.3 Erzwungene Schwingungen4.3.1 Erzwungene ungedämpfte Schwingungen4.3.2 Erzwungene gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 1
UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen
4.1.1 Bedeutungen der Baudynamik
4.1.2 Grundbegriffe und Klassifizierung
4.1.3 Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen
4.1.1 Bedeutungen der Baudynamik
4.1.2 Grundbegriffe und Klassifizierung
4.1.3 Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Bedeutungen der Baudynamik
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 4
Baudynamik befasst sich mit der Berechnung und Beurteilung dynamischbelasteter Bauwerke.
Schwingungen von Bauwerken spielen in der Baudynamik eine besonderswichtige Rolle.
Definition: Als Schwingungen bezeichnet man die Hin- und Her-Bewegungeneines Systems oder Bauwerks.
Der Schwingungsvorgang eines Systems kann durch eine zeitabhängigeFunktion x(t) beschrieben werden. Der Verlauf von x(t) wird häufig auch alsWeg-Zeit-Diagramm bezeichnet.
( )x t
UNIVERSITÄT SIEGEN
Können Schwingungen nützlich sein?
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 5
Nützliche Schwingungen im Bauwesen:
Betonrüttler zum Verdichten von Beton.
Stemmhammer.
UNIVERSITÄT SIEGEN
Wann sind Schwingungen unerwünscht?
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 6
Unerwünschte Schwingungen im Bauwesen:
Bauwerksschwingungen infolge von Erdbeben
Bauwerksschwingungen infolge von Wind
Bauwerksschwingungen infolge von Erschütterungen• Bahnerschütterungen• Erschütterungen aus Baubetrieb (z. B. Spundbohlen-Einrütteln)• Industrielle Erschütterungen (KFZ- und Schwerindustrie)
Bauwerksschwingungen infolge von Stoßbelastungen Bauwerksschwingungen infolge von Verkehrslasten (z. B. Brücken unter
LKW- und PKW-lasten)In der Praxis muss der Baudynamiker neben den analytischen und numerischenLösungsstrategien sich auf dem Gebiet der Schwingungsmessungen auskennen.Dynamische Messungen sind für die Erhebung von Eingangsdaten und für dasSystemverständnis unerlässlich (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Baudynamik).
UNIVERSITÄT SIEGEN
Beispiel: Einsturz der Tacoma Narrows Bridge
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 7
Die Tacoma Narrows Bridge im US-Bundesstaat Washington (eröffnet am 01.07.1940 undeingestürzt am 07.11.1940) versagte durch selbstinduzierte Schwingungen verursacht durchbestimmte Windbedingungen. Nach ihrem Versagen wurden neue Brücken nicht mehr nurstatisch, sondern auch dynamisch ausgelegt.
Quelle: http://www.computational-acoustics.de/html/bauakustik.html
UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen
4.1.1 Bedeutungen der Baudynamik
4.1.2 Grundbegriffe und Klassifizierung
4.1.3 Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Grundbegriffe und Klassifizierung
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 9
Schwingungen
Periodische Schwingungen
Zufallsschwingungen oder stochastische
Schwingungen
UNIVERSITÄT SIEGEN
1.) Aufteilung nach der Zeitabhängigkeit
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 10
Schwingungen
Deterministische Schwingungen
Periodische Schwingungen
(Sonderfall: Harmonische
Schwingungen)
Transiente (stoßartige)
Schwingungen
Nicht-deterministische Schwingungen
Zufalls-schwingungen
Quelle: http://www.isotildam.de/index.php?id=16
Andere Möglichkeit:
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 11
Periodische Schwingungen
• Periodische Schwingungen sind Bewegungen, die sich wiederholen.
• Die Zeit T, nach der sich die Bewegung wiederholt, nennt manPeriode oder Schwingungsdauer.
( ) ( )x t T x t
1.) Aufteilung nach der Zeitabhängigkeit
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 12
• Die Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit nennt man Frequenz.
• Sonderfall: Harmonische Schwingungen
1fT
1.) Aufteilung nach der Zeitabhängigkeit
Einheit: Hz (nach Hertz, 1857-1894) 1Hz = 1/s
( ) sin( )oder
( ) cos( )
x t A t
x t B t
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 13
2 2 fT
1.) Aufteilung nach der Zeitabhängigkeit
, : Schwingungsamplitude: Kreisfrequenz A B
Zufallsschwingungen
• Auch als stochastische oder regellose Schwingungen bezeichnet.
• Keine Gesetzmäßigkeit in Zeit.
UNIVERSITÄT SIEGEN
Grundbegriffe und Klassifizierung
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 14
Schwingungen
UngedämpfteSchwingungen
Gedämpfte Schwingungen
Angefachte Schwingungen
2.) Aufteilung nach der Dämpfung
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 15
Ungedämpfte Schwingungen
• Schwingungsamplitude bleibt während der Schwingung erhalten.
Gedämpfte Schwingungen
• Schwingungsamplitude klingt mit der Zeit ab.
Angefachte Schwingungen
• Schwingungsamplitude nimmt mit der Zeit zu.
• Solche Schwingungen sind instabil.
2.) Aufteilung nach der Dämpfung
UNIVERSITÄT SIEGEN
Grundbegriffe und Klassifizierung
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 16
Schwingungen
Freie Schwingungen (Eigenschwingungen)
Erzwungene Schwingungen
3.) Aufteilung nach den äußeren Einwirkungen
UNIVERSITÄT SIEGEN
3.) Aufteilung nach den äußeren Einwirkungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 17
Freie Schwingungen
• Sie werden auch als Eigenschwingungen bezeichnet.
• Keine äußeren Kräfte wirken am System.
• Die dynamischen Eigenschaften eines schwingfähigen Systemswerden durch die Eigenschwingungen beschrieben.
• Die Frequenz einer Eigenschwingung nennt man Eigenfrequenz.
Erzwungene Schwingungen
• Äußere Kräfte (Erregerkräfte) wirken am System.
• Bei Erregerfrequenz (Frequenz der Erregerkraft) = Eigenfrequenzkommt es zur Resonanz, die besonders gefährlich sein kann.
UNIVERSITÄT SIEGEN
Grundbegriffe und Klassifizierung
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 18
Schwingungen
LineareSchwingungen
NichtlineareSchwingungen
Lineare Schwingungen sind durch lineare Differentialgleichungenbeschrieben.
Nichtlineare Schwingungen sind durch nichtlineare Differentialglei-chungen beschrieben.
4.) Aufteilung nach der Linearität
UNIVERSITÄT SIEGEN
Grundbegriffe und Klassifizierung
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 19
Schwingungen
Einmassenschwinger
Zwei- und Mehrmassenschwinger
Schwingungen kontinuierlicher
Systeme (Kontinua)
u
w
w
Stab
Balken
Platten
5.) Aufteilung nach der Anzahl der Freiheitsgrade
UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen
4.1.1 Bedeutungen der Baudynamik
4.1.2 Grundbegriffe und Klassifizierung
4.1.3 Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 21
Quelle:Wriggers, Mnackenhorst, Buermann, Spiess, Löhnert: Technische Mechanik kompakt. 2. Auflage, B. G. Teubner Verlag, 2006.
UNIVERSITÄT SIEGEN
Modellierung der Bauwerksschwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 22
0( )( ) sin x ty t yl
UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.2 Freie Schwingungen
4.2.1 Freie ungedämpfte Schwingungen
4.2.2 Federzahlen und Federschaltungen
4.2.3 Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
4.2.1 Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
4.2 Freie Schwingungen
Baudynamik (Master) – SS 2017
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
0mx+cx= 2 0x+ x=Schwingungsgleichung2. Newtonsches Gesetz:
cm
Eigenfrequenz:
Freie Schwingung wird häufig auch als Eigenschwingung bezeichnet. Diedynamischen Eigenschaften eines Systems werden durch die freie Schwingungdes Systems beschrieben.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Lösung der Differentialgleichung:
Die unbekannten Integrationskonstanten A und B können aus den Anfangs-bedingungen (AB) bestimmt werden.
( ) cos sin( )x t A t B t
0 0
00
(0)
(0)
x x A xvx v B
Anfangsbedingungen:
00( ) cos sin( )vx t x t t
Lösung der Differentialgleichung:
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Alternative Darstellung der Lösung:
( ) cosx t C t Die unbekannten Integrationskonstanten C und können aus den Anfangs-bedingungen (AB) bestimmt werden.
0
0
(0)(0)x xx v
Anfangsbedingungen:
220 0
0
0
/
arctan
C x v
vx
: Schwingungsamplitude: Phasenwinkel
C
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Einfluss des Eigengewichtes:
2 0x+ x=Schwingungsgleichung:
cm
Das Gewicht der Masse hat also keinen Einfluss auf die Schwingung, wenn dieAuslenkung von der statischen Ruhelage xst aus gezählt wird.
Eigenfrequenz:
stmgxc
Statische Ruhelage:
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Andere Beispiele:
1.) Mathematisches Pendel
sin bei 1
sin 0g+ =l
0g+ =l
2 0+ =
gl
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
2.) Physikalisches Pendel
sin bei 1
sin 0A +mgl =
0A +mgl =
2 0+ = A
mgl
Trägheitsmoment: A
30
UNIVERSITÄT SIEGEN
4.2.2 Federzahlen und Federschaltungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
4.2 Freie Schwingungen
Baustatik III – SS 2017
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Federkonstanten
FF c l cl
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Beispiel: Stab
Federzahl bzw. Federkonstante:
KraftFederzahlVerschiebung
l l
Fl F EAl cEA l l
F
32
UNIVERSITÄT SIEGEN
Federkonstanten
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Beispiel: Balken
3
3
48 48 BFl F EIw cEI w l
33
UNIVERSITÄT SIEGEN
Federkonstanten
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 34
UNIVERSITÄT SIEGEN
Federschaltungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Charakteristik: Gleiche Verschiebung in den Federn!
1.) Parallelschaltung
1 2F c x c x c x
xx
1 2c c c
Verallgemeinerung: 1 21
...N
N ii
c c c c c
35
UNIVERSITÄT SIEGEN
Federschaltungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Charakteristik: Gleiche Kraft in den Federn!
2.) Reihenschaltung
1 1 2 2
1 2
F c x c x c xx x x
2x x
1 2
F F Fxc c c
Verallgemeinerung:
1x
1 2
1 1 1c c c
11 2
1 1 1 1 1...N
iN ic c c c c
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Federschaltungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
3.) Kombination von Parallel- und Reihenschaltung
12 1 2c c c
12 3 1 2 3
1 1 1 1 1c c c c c c
12c 3c
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UNIVERSITÄT SIEGEN
4.2.3 Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
4.2 Freie Schwingungen
Baustatik III – SS 2017
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Dämpfungskraft: dF dx
Diese Dämpfungsart nennt man „viskose Dämpfung“ (z.B. Stoßdämpfer im Fahrzeug).
Die Dämpfungskraft Fd wirkt immer entgegengesetzt zu der Geschwindigkeit.
d: Dämpfungskonstante (Einheit: Kraft/Geschwindigkeit)
F
,x x
dFd
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UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Newton: mx cx dx
0mx dx cx
22 0x x x 2dm
: Abklingkoeffizient
cm
40
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
tx Ae
2 22 0
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Exponentialansatz:
Charakteristische Gleichung
22 0x x x
2 2 21,2 1D
D
: Dämpfungsgrad, Lehrsches Dämpfungsmaß
41
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
1.) D>1: Starke Dämpfung
2
1,20
1 (reell)D
1 21 2 1 2
t t t t tx A e A e e Ae A e Lösung:
Kriechbewegung (keine Schwingung)!
1 0 bei , da !t te Ae t
Die Konstanten A1 und A2 können aus den AB bestimmt werden.
42
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
2.) D=1: Aperiodischer Grenzfall
2
1,20
1 (reell)D
1 21 2 1 2
t t tx Ae A te e A A t Lösung:
Kriechbewegung (keine Schwingung)!
1 2( ) 0 bei !tx t e A A t t
Die Konstanten A1 und A2 können aus den AB bestimmt werden.
Der Ausschlag im Grenzfall D=1 klingt schneller als bei starker Dämpfung D>1 ab!
, 2d mc Im Grenzfall D=1:
43
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
3.) D<1: Schwache Dämpfung
2 2
1,20 0
1 1 (komplex)dD i D i
1 21 2 1 2
1 2 1 2 = ( ) cos( ) ( )sin( )
= cos( ) sin( )
d di t i tt t t
td d
td d
x Ae A e e Ae A e
e A A t i A A t
e A t B t
Lösung:
Die Konstanten A und B können aus den AB bestimmt werden.
cos( )tdx Ce t Alternativ:
Die Bewegung ist eine Schwingung!44
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
( )
( ) cos( )
( ) cos ( )
cos( )
d
d
td
t Td d d
Ttd
x t Ce t
x t T Ce t T
Ce e t
( )( )
dT
d
x t ex t T
2
( ) 2 2ln( ) 1
dd d
x t DTx t T D
Logarithmisches Dekrement
Das logarithmische Dekrement kann experimentell bestimmt werden. Danach kann D oder dbestimmt werden!
45
UNIVERSITÄT SIEGEN
Freie gedämpfte Schwingungen
Abklingkoeffizient D 2 2(2 )
Dämpfungsgrad D
2 2(2 )
Logarithmisches Dekrement 2 2
2
2
21DD
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Zusammenfassung: Dämpfung
2dm
46
UNIVERSITÄT SIEGEN
Baustatik III – SS 2017
4. Einführung in die Baudynamik
4.3 Erzwungene Schwingungen
4.3.1 Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
4.3.2 Erzwungene gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Literatur:Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W.: Technische Mechanik 3. Springer-Verlag, 2015.
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UNIVERSITÄT SIEGEN
4.3.1 Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
4.3 Erzwungene Schwingungen
Baustatik III – SS 2017
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UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
0 cos( )mx+cx= F t
2 20 cos( )x+ x= x t
( ) ( )h px t x t x t Allgemeine Lösung:
( ) : homogene Lösung( ) : Partikularlösung
h
p
x tx t
Differentialgleichung:
00Fxc
Statische Auslenkung:
49
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
Homogene Lösung:Die homogene Lösung ist gleich der Lösung der ungedämpften freien Schwingung:
( ) coshx t C t
0( ) cospx t x V t Partikularlösung:
: Vergrößerungsfunktion, Amplituden-FrequenzgangV
Durch das Einsetzen der Partikularlösung in die Dgl. kann die Vergrößerungsfunktion V bestimmt werden.
50
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
Vergrößerungsfunktion:2
2 2 2
11
V
Frequenzverhältnis, Abstimmung:
51
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Sonderfälle:
0 0
Statischer Ausschlag!
1V
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
1.) Statische Belastung:
00( )pFx t xc
52
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
1
Resonanz tritt auf, wenn die Erregerfrequenz gleich der Eigenfrequenz ist. In diesem Fall ist die Schwingungsamplitude unendlich groß!
Daher: Resonanz möglichst vermeiden!
V
01( ) sin2px t x t t
Partikularlösung im Resonanzfall:
instabil!
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
2.) Resonanz:
( )px t
53
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Bei sehr hoher Erregerfrequenz keine Antwort vom System! Das System ist nicht mehr in der Lage, auf die Erregung zu reagieren!
0V
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
3.) Sehr große Erregerfrequenz:
( ) 0px t
54
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Die Konstanten C und können aus den Anfangsbedingungen (AB) bestimmt werden.
0cos( ) cos( )h px x x C t x V t
Allgemeine Lösung:
Erzwungene ungedämpfte Schwingungen
55
UNIVERSITÄT SIEGEN
4.3.2 Erzwungene gedämpfte Schwingungen
LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
4.3 Erzwungene Schwingungen
Baustatik III – SS 2017
56
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Arten der Erregungen
0 cosEx x t
Mögliche Fälle:
1.) Krafterregung
2.) Federerregung
3.) Dämpfererregung
4.) Unwuchterregung
5.) Fußpunkterregung 2.) 3.)
4.) 5.)
1.)
Für alle 5 Fälle kann eine einheitliche Differential-gleichung bzw. Schwingungsgleichung hergeleitet werden!
57
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
02
1 2 cosDx x x x E t
2
1, Fall 1.), 2.): Krafterregung & Federerregung2 , Fall 3.): Dämpfererregung
, Fall 4.), 5.): Unwuchterregung & FusspunkterregungE D
( ) ( )h px t x t x t
Differentialgleichung:
Allgemeine Lösung:
( ) : homogene Lösung( ) : Partikularlösung
h
p
x tx t
58
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Homogene Lösung:Die homogene Lösung ist gleich der Lösung der freien gedämpften Schwingung. Sie klingt exponentiell ab.
( ) costh dx t Ce t
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
59
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
( ) ( )h px t x t
0( ) cospx t x V t
Homogene Lösung:
Partikularlösung:
Nach hinreichend großer Zeit ist xh(t) im Vergleich zu xp(t)vernachlässigbar klein, d.h.,
Die Schwingung bis zu diesem Zeitpunkt tE nennt man Einschwingvorgang!
: Vergrößerungsfunktion, Amplituden-Frequenzgang: Phasenverschiebung, Phasen-Frequenzgang
V
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
( ) ( ) ( ) ( ), h p p Ex t x t x t x t t t
60
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
2
2
cos( ) : (- cos 2 sin cos )sin( ) : - sin 2 cos sin 0
t D V Et D
Durch Einsetzen der Partikularlösung in die Differentialgleichung und dann Koeffizienten-Vergleich können die Vergrößerungs-funktion und die Phasenverschiebung bestimmt werden.
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
...tan ...V
61
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
2
2tan1D
Vergrößerungsfunktion bzw. Amplituden-Frequenzgang:
Phasenverschiebung bzw. Phasen-Frequenzgang:
2 2 2 2(1 ) 4
EVD
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
62
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Fall 1.) & 2.): V1
Fall 3.): V2
Fall 4.) & 5.): V3
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
63
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
(0)V (1)V ( )V m ( )m mV
Fall 1.) und 2.) 1 12D
0 21 2D 2
1
2 1D D
Fall 3.) 0 1 0 1 1
Fall 4.) und 5.) 0 1
2D 1 2
1
1 D
2
1
2 1D D
(0) (1) ( )
Fall 1.) – 5.) 0 2
Charakteristische Werte von V() und ():
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
64
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
Eigenschaften von V1: Fall 1.) & 2.)
1
2 2 21
21
# 0 : Ungedämpfte Schwingungen, Resonanz bei 1.# 1: 1/ 2 , Resonanz bei 1.
# 0,5 : 1/ (2 1 ) bei 1 2 .
# 0,5 : 1 bei 0, Kurven fallen monoton gegen 0.
m m
m m
m m
DD V D
D V D D D
D V
Eigenschaften von V2: Fall 3.)
2Maximum 1 ist unabhängig von und immer bei 1!m mV D
65
UNIVERSITÄT SIEGENLEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK
Erzwungene gedämpfte Schwingungen
Eigenschaften von V3: Fall 4.) & 5.)
3
2 2 23
23
# 0 : Ungedämpfte Schwingungen, Resonanz bei 1.# 1: 1/ 2 , Resonanz bei 1.
# 0,5 : 1/ (2 1 ) bei 1/ 1 .
# 0,5 : 1 bei , Kurven wachsen monoton gegen 1.
m m
m m
m m
DD V D
D V D D D
D V
Phasenverschiebung für alle 5 Fälle:# 0 : Sprung von 0 nach bei 1 (Resonanz).# 1: Niederige Erregerfrequenz, 0, Ausschlag und Erregung in Phase.# 1: Hohe Erregerfrequenz, , Ausschlag und Erregung in Gegenphase.
D
Die Phasenverschiebung gibt an, um wieviel der Ausschlag hinter der Erregung nacheilt!
66