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4. LIEDERABEND ULIANA ALEXYUK

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4. LIEDERABEND ULIANA

ALEXYUK

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IM UNSICHT- BAREN NEBEL IST DER FRUHLING GEKOMMEN!

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4. LIEDERABEND – ULIANA ALEXYUK Deutsches und russisches Lied – eine Begegnung

20.5.18 19.00 KLEINES HAUSDauer ca. 1 ½ Stunden, eine Pause

Franz Schubert Vier Canzonen D.688(1797 – 1828) 1. Non t’accostar all‘urna (Nähere dich nicht der Urne) 2. Guarda, che bianca luna (Schau, wie hell der Mond ist) 3. Da quel sembiante appresi (Von diesem Antlitz) 4. Mio ben ricordati (Mein Lieb, erinnere dich)

Nikolai Rimski-Korsakow Geheimnis Op. 8, Nr. 3(1844 – 1908) Wolkenzug Op. 42, Nr. 3 Die Nachtigall und die Rose Op. 2, Nr. 2

Sergei Tanejew Unruhiger Herzschlag Op. 17, Nr. 9(1856 – 1915) Im unsichtbaren Nebel Op. 17, Nr. 8 Stalaktiten Op. 26, Nr. 6 Musik Op. 26, Nr. 4

– PAUSE –

Franz Schubert Ellens Gesang D.837(1797 – 1828) I II III (Ave Maria)

Sergei Rachmaninow An meinem Fenster Op. 26, Nr. 10(1873 – 1943) O sing, du Schöne, sing mir nicht Op. 4, Nr. 4 Flieder Op. 21, Nr. 5 Hier ist es schön Op. 21, Nr. 7 Quellwasser Op. 14, Nr. 11

Uliana Alexyuk SopranJulia Simonyan Klavier

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Operndirektor Michael Fichtenholz im Ge-spräch mit Deborah Maier über das deut-sche und das russische Lied.

Auf dem Programm stehen deutsche und russische Lieder, die fast ein Jahrhundert auseinanderliegen. Die ausgewählten Zyklen Franz Schuberts entstanden 1820 und 1825, die Werke seiner russischen Kollegen Nikolai Rimski-Korsakow, Sergei Tanejew und Sergei Rachmaninow um 1900. Was verbindet und was unter-scheidet die Stücke?

Überraschenderweise gibt es trotz der großen Zeitspanne zahlreiche stilistische Ähnlichkeiten. Eigentlich haben wir es bei Schubert mit früher und bei den russi-schen Komponisten mit später Romantik, also mit der Einleitung und dem Ausklang dieser Epoche zu tun. Rimski-Korsakow, Tanejew und Rachmaninow nehmen eine Sonderstellung in der Musikgeschichte ein, weil sie mit ihren Liedern erst sehr

spät in der Branche angekommen sind, als die Hoch-Zeit eigentlich schon fast vorbei war. Man muss sich klarmachen, dass Alban Berg zur selben Zeit die Altenberg Lieder und Sieben frühe Lieder kompo-nierte. Der rote Faden, der die Lieder ver-bindet, ist eine pure, sogar naive Emotion, ein bitter süßes, weil vergängliches Glück, aber auch ein leidenschaftlicher und leb-hafter Liebes-Genuss. In beiden Welten geht es um ein Spiel zwischen Licht und Schatten, Liebe und Verzweiflung. Allen Liedern sind polarisierende, widerstreitende Gefühle immanent.

Wie sind die Ähnlichkeiten angesichts des Epochenunterschieds zu erklären?

Sie lassen sich nicht erklären und trotzdem sind sie spürbar. Es gibt keine musikwissen-schaftlichen Nachweise, dass Tanejew oder Rimski-Korsakow sich beispiels-weise von frühen deutsch-romantischen Komponisten wie Schubert beeinflussen

BODENSTÄNDIG-

Franz Schubert, Lithographie von Joseph Kriehuber (1846)

ERHABENHEITKEIT UND

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ließen. Im Gegenteil: Als Inspirationsquelle der russischen Musik, zum Beispiel für Tschaikowski oder Glinka, gilt heute eher Schumann als Schubert. Und dennoch: Die Lieder beider Epochen eint die Bandbreite entgegengesetzter Gefühle wie Hoffnung und Hoffnungslosigkeit sowie die Art und Weise, wie diese Emotionen dargestellt werden.

Wie funktioniert denn die Darstellung?

Über Bilder aus der Natur. Sie liefert Meta-phern für alle auszudrückenden Emotion en. Und das ist nur logisch. Denn das russische Lied ist ein Kind vom Land, nicht aus der Stadt. Alle der heute präsentierten Kompo-nisten sind auf dem Land groß geworden. In der Kindheit waren sie umgeben von Wäldern, Feldern und unendlichen Weiten – mehrere tausend Kilometer entfernt von den großen Städten. Diese Prägung durch die Natur, die Bodenständigkeit, das Land-leben spielt bei den russischen Liedern eine wichtige Rolle.

Was ist für Schubert und seine Lieder prä-gend?

Bis heute können wir uns ja gar kein voll-ständiges Bild von Schuberts Erbe machen. Sein Werk besteht aus über 600 Liedern. Davon kennen wir nur einen Bruchteil. Schubert lässt sich daher eigent lich kaum kategorisieren. Sein Schaffen ist sehr viel-seitig. Die Vier Canzonen zeigen beispiels-weise, wie sehr Schubert von der italieni-schen Oper seiner Zeit beeinflusst wurde. Sie sind von großer Theatralität und vermit-teln in ihrer emotionalen Komplexität fast den Eindruck in sich geschlossener Arien. Es handelt sich um Musik, die man sofort mit der Bellinis oder der des frühen Rossinis verwechseln könnte. Einer von Schuberts

wichtigsten Lehrern und Impuls gebern war immerhin Salieri. In Ellens Gesang hören wir einen anderen Schubert, der sich für die romantischen Dichtungen von Sir Walter Scott interessierte und für das überborden-de Gefühl dieser Epoche, was dem damali-gen Zeitgeist vollständig entsprach. Auch La donna del lago von Rossini beschäftigt sich mit diesem romantischen Stoff. Wir stellen uns Schubert oft als Einzelgänger vor, wie er im stillen Kämmerlein Geniestrei-che wie Die Winterreise zu Papier brachte. Tatsächlich aber war Schubert wahnsinnig gut vernetzt. So kann man in seinen Werken nicht nur Einflüsse der italienischen Oper erkennen, sondern unter anderem auch von Beethoven, den er sehr verehrte.

Schubert steht in diesem Programm für das deutsche Lied. Was ist – wenn man das so sag en kann – für dich daran ‚typisch deutsch‘?

So etwas wie der ‚typisch deutsche‘ Schubert erklingt am ehesten noch in der Schönen Müllerin. Wobei man da eigentlich eher vom österreichischen Schubert spre-chen müsste. Sobald man aber alle Lieder Schuberts zusammennimmt, kommt man mit diesen Begriffen und Beschreibungen nicht weiter. Angesichts der Vier Canzonen und auch Ellens Gesang würde ich bei Schubert lieber von europäischer Musik sprechen, die die verschiedenen Einflüsse, derer er sich bedient hat, vereint. Die Canzonen klingen zum Beispiel wie gesagt nach gro-ßer italienischer Oper. Immerhin schrieb einer der gefragtesten Librettisten seiner Zeit, Pietro Metastasio, die Texte zu den Nummern drei und vier.

Wenn Schubert sich so für die italienische Oper begeistern konnte, warum ist er nicht Opernkomponist geworden?

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Schubert hatte unter anderem ein beson-ders großes Talent, was ihm zum Beispiel Mozart gegenüber einen entscheidenden Vorteil brachte: Das, was sein Opernkol-lege in drei bis vier Stunden, die Mozarts Werke dauern, erzählt, konzentriert Schubert in nur einem Lied. Am besten sehen wir das beim Erlkönig, der gleich vier Charaktere versammelt und innerhalb kürzester Zeit eine komplexe, tiefgründige Geschichte erzählt, die alle Empfindungen des menschlichen Lebens wiederspiegelt. Schubert besaß die Gabe, die Essenz eines Operndramas auf unnachahmliche Weise in nur einem Lied zu vermitteln.

„Ellens Gesang“ vermittelt gleich meh-rere Essenzen. Die ersten beiden Stücke sind eigentlich Schlaf- oder Traumlieder. Das dritte – wohl berühmteste – nimmt allerdings eine Sonderstellung ein. Wie ist das „Ave Maria“ in diesem Kontext zu verstehen?

Die ersten beiden Gesänge sind in der Tat Schlaflieder. Sie entfalten beruhigende Wirkung. Krieg, Zerstörung, Unruhe und andere schwerwiegende Probleme sollen den Schlaf des ehemaligen Kriegers nicht stören: „Raste, Krieger! Krieg ist aus.“ Der Ort der Erholung ist eine Insel, ein Zauberland, in dem „Feen mit unsichtbaren Händen auf das Lager holde Schlummer-blumen senden“. Obwohl jegliche Störung ausgeblendet werden soll, lässt Schubert den Krieg und die damit verbundenen Ängste erklingen, allerdings in verneinter Form: „Nicht der Trommel wildes Rasen, nicht des Kriegs gebietend Wort, nicht der Todeshörner Blasen scheuchen deinen Schlummer fort.“ In der Musik hingegen hört man den Krieg, die Trommeln, das Rasen durch die raschen Tempiwechsel und das Grollen des Klaviers. Die Erinne-

rung ist noch frisch. Und die Welt draußen schläft nicht.

Im zweiten Gesang hat man den Eindruck, der Adressat wurde schon in den Schlaf gesungen und träumt nun. „Jäger, ruhe von der Jagd! Weicher Schlummer soll dich decken. Wenn der junge Tag erwacht, wird kein Jägerhorn dich wecken“, lautet die letzte Strophe. Das Jagdhorn ertönt von weit weg, als Echo, das an die ver-gangenen Erlebnisse erinnert. Traum und Albtraum liegen nah beieinander. Dieses Echo, das man übrigens auch bei Rossinis La donna del lago findet, ist sozusagen Bühnenmusik. Die entfernt klingende Stimme und das wiederhallende Hornmotiv zeigen, wie stark Schubert theatrale Mittel in seine Kompositionen einband.

Das Ave Maria sticht heraus. Als weltbe-rühmtes Lied wird es oft als Einzelwerk betrachtet. Dabei handelt es sich um den Abschluss eines dreiteiligen Zyklus‘. Doch trotz vieler Bezüge zu vorigen Sujets wie Schlaf und Natur wirkt es thematisch und musikalisch isoliert. Inhaltlich betrachtet ist das Ave Maria ein Gebet an die Heilige Jungfrau Maria. Es erinnert mich an länd-liche Gegenden in Süddeutschland oder Österreich, wo an Wegkreuzungen oft ein Holzkreuz mit einem Heiligenbild der Maria steht, das mit Blumen geschmückt ist – ein Ort zum Innehalten, zum Ausruhen, zum Danken, zum Beten.

Dennoch hat dieses letzte Lied einen dop-pelten Boden. Denn im Ave Maria finden wir eine Analogie zur Protagonistin und Namensgeberin von Schuberts Zyklus: Ellen Douglas.

Ellen Douglas war die Tochter des Earl of Bothwell, seines Zeichens Berater des

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schottischen Königs, James V., der im 16. Jahrhundert zuerst seine Macht verlor und anschließend mit seiner Familie verbannt wurde. Seine Tochter, Ellen Douglas, war – so die Legende – eine wunderschöne Frau, eine Art Loreley, die von den Männern, die sie umgaben, stets als perfekte Heroine idealisiert und glorifiziert wurde. So wurde sie zum Innbegriff von Reinheit und Schön-heit. Im Ave Maria wird sie von Scott und Schubert sogar mit der milden und reinen Jungfrau gleichgesetzt – übrigens ein gängiges Motiv in der Kunst. Man bedenke nur, dass viele Maler der Renaissance ihre Geliebten und Musen oft als Jungfrauen dargestellt haben.

Ist es Ausdruck von Schuberts Religiosität, dass der Zyklus mit einem Gebet endet?

Bestimmt. Aber der spannende Aspekt beim Blick auf die drei Gesänge als Ganzes liegt in der Kombination verschiedener Schwerpunkte. Schubert war zwar sehr religiös und hat auch viel geistliche Musik geschrieben, wie zum Beispiel sein unvoll-endetes Oratorium Lazarus oder die Mes-sen, aber sein Glaube an Gott verdrängte nicht seinen vielleicht weniger religiösen Glauben an Undinen und Erlkönige, an Zau-berwesen und -länder. In Ellens Gesang sind also zwei große Lieben Schuberts ver-eint: die zu Gott im Ave Maria und die zur Fantasie in den ersten beiden Gesängen.

Beiden Interessen übergeordnet ist die Auseinandersetzung des Komponisten mit dem Tod, die wir in den ausgewählten Zyklen und auch in vielen anderen seiner Werke finden – eine sehr romantische Tendenz.

Erleben wir diesen Schwerpunkt auch bei den Liedern der russischen Komponisten?

Weniger. Die Beschäftigung mit dem Tod ist vielleicht noch am deutlichsten bei Tschaikowski zu spüren, der den Tod in seiner Musik als etwas Finales und sehr Düsteres ausdrückt. Seine Pathétique beinhaltet diese Perspektivlosigkeit.Bei Rachmaninow verweisen eher die Sin-fonischen Tänze mit der großen Todesver-kündung und dem Tod als Jüngstes Gericht auf dieses Thema. Rachmaninow schrieb das Werk kurz vor seinem eigenen Tod.Der inhaltliche rote Faden bei Rachma-ninow ist eigentlich eher der Abschied. Abschied von guten Zeiten, von seiner Heimat, von seiner Vergangenheit, von dem Russland, das sich mehr und mehr veränderte, bis der Komponist sein eige-nes Land nicht mehr wiedererkannte.Rachmaninow komponierte unglaublich schöne Liebeslieder, aber die meisten sprechen von einer verlorenen Liebe und zeugen von einer immensen Hoffnungs-losigkeit. Von den ausgewählten Liedern beschreibt dieses Gefühl vielleicht am bes-ten O sing, du Schöne, sing mir nicht: „O sing, du Schöne, sing mir nicht Georgiens wehmutvolle Lieder! Sie wecken wie ein Traumgesicht mir fernes Land und Leben wieder.“

Sind Sergei Tanejew und Nikolai Rimski-Korsakow da etwas optimistischer?

Ich würde sagen, die beiden waren weni-ger depressiv. Deshalb erscheint mir die Weltanschauung dieser Komponisten viel-leicht etwas optimistischer. Obwohl beide einiges unterscheidet, vereint sie doch die gemeinsame Sichtweise auf die Dinge. Tanejew beispielsweise war tief religiös, während Rimski-Korsakow eigentlich Pantheist war. Aber verbunden hat beide der Sinn, den sie in der Welt und dem Le-ben gesehen haben. Womöglich ist diese

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Perspektive verantwortlich für die hoff-nungsvollere Haltung vieler ihrer Lieder, wie zum Beispiel Tanejews Im unsicht-baren Nebel: „Im unsichtbaren Nebel ist der Frühling gekommen, der Garten riecht nach Apfel und Süßkirsche.“

Im Programm des heutigen Liederabends begegnet uns ja jeweils nur eine kleine Auswahl an Liedern der verschiedenen Komponisten. Die Künstler und ihre Kunst sind sehr unterschiedlich. Dennoch gibt es Schnittmengen. Was eint Rimski-Korsakow, Tanejew, Rachmaninow und Schubert?

Ich würde sagen: Uliana Alexyuk. Wir haben gemeinsam die Lieder ausgesucht, die ihr wirklich am Herzen liegen und Neues mit Bekanntem kombiniert. Die

deutschen Stücke von Schubert sind für die junge Sängerin neu gewesen und pas-sen perfekt zur ihrer Stimme. Viele Lieder der russischen Komponisten begleiten sie aber schon lange. Mit Sergei Rachmani-now verbindet sie eine ganz besondere Erinnerung, seit sie einige seiner Werke in dessen Geburtshaus, heute ein Museum in Russland, singen durfte.

Uliana Alexyuk ist eine sehr emotionale und feinfühlige Sängerin mit vielen Nuan-cen und Farben – genau wie die Lieder, die sie singt. Die bodenständige Naturverbun-denheit und die gleichzeitige hohe Sensibi-lität einer empfindsamen Seele verweben die Lieder und sind auch die Verbindung zu Uliana als Interpretin. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden und ist gleichzeitig zu erhabener Poesie fähig.

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Franz Schubert (1797 – 1828)

Vier Canzonen D.688

Non t’accostar all‘urnaText von Jacopo Vittorelli (1749 – 1835)

Non t’accostar all‘urna,che l’osse mie rinserra,questa pietosa terrae’ sacra al mio dolor.

Ricuso i tuoi giacintinon voglio i tuoi pianti;che giovan agli estintidue lagrime, due fior?

Empia! Dovevi allorporgermi un fil d’aita,quando traéa la vitain grembo dei sospir.

Ah che d’inutil piantoassordi la foresta?Rispetta un’ombra mesta,e lasciala dormir.

Guarda, che bianca lunaText von Jacopo Vittorelli (1749 – 1835)

Guarda, che bianca luna!Guarda, che notte azzurra!un’aura non susurra,nò, non tremola uno stel.

L’usignuoletto solova dalla siepe all’orno,e sospirando intornochiami la sua fedel.

Nähere dich nicht der UrneÜbersetzung von Claudia Kunz

Nähere dich nicht der Urne,die meine Gebeine einschließt,diese barmherzige Erdeist meinem Schmerz heilig.

Ich weise deine Hyazinthen ab,ich möchte deine Tränen nicht,was nützen den Erloschenenzwei Tränen, zwei Blumen?

Schändliche! Du hättest kommen sollen,mir ein Fädchen der Hilfe zu reichen,als mein Leben dahingingim Schoß der Seufzer.

Mit welch nutzlosem Weinenbetäubst du den Wald?Achte einen traurigen Schatten,und lass ihn schlafen.

Schau, wie hell der Mond istDeutsche Übersetzung von Claudia Kunz

Schau, wie hell der Mond ist!Schau, welch blaue Nacht!Kein Lufthauch säuselt,nein, nicht ein Zweig zittert.

Eine einsame Nachtigallfliegt von der Hecke zum Eschenbaumund immerzu seufzendruft sie ihren Geliebten.

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Ella, ch’ el sente oppena,vien di fronda in fronda,e pare che gli dica,nò, non piangere: son qui.

Che gemiti son questi!Che dolci pianti Irene,tu mai non me sapestirispondere così!

Da quel sembiante appresiText von Pietro Metastasio (1698 – 1782)

Da quel sembiante appresia sospirand’ amoresempre per quel sembiantesospirerò d’amore.

La face a cui m’accesisolo m’alletta e piace,e fredda ogn’altra faceper riscaldarmi il cuore.

Mio ben ricordatiText von Pietro Metastasio (1698 – 1782)

Mio ben ricordati,se avvien, ch’io mora:Quanto quest’ animafedel t’amò.

E se pur amanole fredde ceneri:Nell’ urna ancorat’adorerò.

Sie, kaum hört sie ihn,nähert sich von Ast zu Astund es ist, als sagte sie,nein, weine nicht, ich bin da.

Was für Seufzer das sind,welch zarte Tränen, Irene!Du wüsstest niemalsmir auf diese Weise zu antworten!

Von diesem AntlitzDeutsche Übersetzung von Claudia Kunz

Von diesem Antlitz habe ich gelernt,in Liebe zu seufzen.Immer werde ich für dieses Antlitzin Liebe seufzen.

Die Fackel, an der ich mich entzündet habe,erfreut allein mich und gefällt mir,und zu kalt ist jede andere Flamme,mir das Herz zu wärmen.

Mein Lieb, erinnere dichDeutsche Übersetzung von Claudia Kunz

Mein Lieb, erinnere dich,wenn es geschieht, dass ich sterbe,wie sehr diese treue Seeledich liebte.

Und wenn die kalte Aschenoch lieben kann:Selbst in der Urnewerde ich dich noch lieben.

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Nikolai Rimski-Korsakow (1844 – 1908)

GeheimnisRussischer Originaltext: AnonymDeutsche Übersetzung aus demFranzösischen von Adelbert von Chamisso (1781 – 1838)

Da nachts wir uns küssten, o Mädchen,hat keiner uns zugeschaut.Die Sterne, die standen am Himmel,wir haben den Sternen getraut.

Es ist ein Stern gefallen,der hat dem Meer uns verklagt,da hat das Meer es dem Ruder,das Ruder dem Schiffer gesagt.

Da sang der selbige Schifferes seiner Liebsten vor.Nun singen’s auf Straßen und Märktendie Knaben und Mädchen im Chor.

WolkenzugRussischer Originaltextvon Alexander Puschkin (1799 – 1837)

Die fliegende Wolkenkette wird am Himmel immer dünner.Du, Abendstern, Stern des Kummers,Stern der Euphorie,dein Strahlen versilbert die entfernten verwelkten Ebenen,die verträumte Bucht und die finsteren, steinigen Ketten.Ich liebe deinen vagen Glanz dort in himm-lischer Höhe;und all meine schläfrigen Gedanken wur-den von deinem Licht geweckt.Ich erinnere mich an dich, du Stern,wie du aufgingst,über dem friedvollen Land, wo alles gut war,wo sich die Kronen schlanker Pappeln

über die Täler erhoben,wo zarte Myrthen schliefen und Zypressen sich in Dunkelheit hüllten,wo mitten am Tag Wellen-Lieder spukten.Vor langer Zeit,als ich dort auf dem Berg war,schleppte ich meine nachdenkliche Träg-heit übers Meer,als alle Hütten im Schlaf erstickten,kam eine Jungfrau, die nach dir suchte,in die Dunkelheit,und rief dich zu ihren Freundinnen bei ih-rem Namen.

Die Nachtigall und die RoseRussischer Originaltext von Aleksey Koltsov (1809 – 1842)

Mit ihrem leidenschaftlichen Gesangumwirbt die Nachtigalldie Rose die ganze Nacht lang.Aber sie schenkt ihrem Lied kein Gehör,ihren Kopf neigt sie unschuldig.

So singt der Liebende seiner Gitarreeine Melodie von Leid und Schmerz,mit glühender Liebe hofft er, fürchtet er,doch selbst wenn die Jungfrau ihn erhörte,weiß sie nicht, von wem er singt,oder warum sein Lied so traurig klingt.

Nikolai Rimski-Korsakow, Porträt von Walentin Serow (1898)

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Sergei Tanejew (1856 – 1915)

Unruhiger HerzschlagRussischer Originaltextvon Nikolai Nekrassow(1821 – 1878)Deutsche Übersetzungvon Julia Simonyan

Das Herz schlägt unruhig.Die Augen haben sich getrübt.Der Atem der Leidenschaft ist angeflogen wie ein Gewitter.

Ich erinnere mich an die klaren Augender fernen Wanderinund wiederhole die leidenschaftlichen Strophen, die ich für sie einst gereimt habe.

Ich rufe die Begehrenswerte an:Lass uns wieder mit dir wegfliegenins gelobte Land,wo die Liebe uns gekrönt hat!

Die duftigen Rosen blühen dort,und der Himmel ist azurblauer.Nachtigallen dort sind hellstimmiger,die Wälder sind dicht belaubter.

Im unsichtbaren NebelRussischer Originaltextvon Afanasy Fet (1820 – 1892)Deutsche Übersetzungvon Julia Simonyan

Im unsichtbaren Nebelist der Frühling gekommen,der Garten riecht nach Apfel und Süßkirsche,er schmeichelt, küssend,heimlich und unbescheiden.Und ist Dir nicht traurig?Und ist Dir nicht schmachtend?

Von einem Lied geplagtist die Nachtigall ohne Rose.Ein alter Stein weint,in den Teich fallen Tränen.Die Haarzöpfe hat der Kopfunwillkürlich fallen lassen.Und ist Dir nicht schmachtend?Und tut es Dir nicht weh?

StalaktitenRussischer Originaltextvon Lev Koblinsky (1889 – 1947)

Ich liebe die Höhle, wo mit schummrigem Lichtmeine Taschenlampe die Finsternis pur-purn färbt,wo ein schwermütiges Echo erklingtals Antwort auf mein unabsichtliches Seufzen.

Ich liebe die Höhle, wo Stalaktiten,wie gefrorene Reihen bitterer Tränenvon den Steinbögen hängenund Wassertropfen auf den Schiefer fal-len.

Möge für immer in dieser traurigen Dun-kelheitein weihevoller Friede herrschen,und Stalaktiten vor mir hängenwie ein Trauerflor …

Ach, lange ist es her, dass die bitteren Tränen meiner Liebe froren,aber das Herz muss schluchzensogar in der Kälte des Winters.

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MusikRussischer Originaltext von Lev Koblinsky (1889 – 1947)

Musik trägt mich oft davon wie das Meer!Auf meinem blassen Stern,unter dem Dunstschleier oder am weiten Himmelwerfe ich den Anker.

Meine Brust ist ein Bugspriet,meine Lungen blähen sich wie Segel.Ich erklimme den Rücken der ankommen-den Wellen,wenn die Nacht ihren Schleier senkt.

Ich fühle alle Leidenschafteneines gebeutelten Schiffers in mir vibrie-ren;der gerechte Wind, der Sturm und seine Krämpfeschütteln mich in den riesigen Strom.

Ein andermal, Flaute, großer Spiegel meiner Verzweiflung!

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Franz Schubert (1797 – 1828)

Ellens Gesang Englischer Originaltextvon Sir Walter Scott (1771 – 1832)Deutsche Übersetzung von Adam Storck (1780 – 1822)

IRaste, Krieger! Krieg ist aus,schlaf den Schlaf, nichts wird dich wecken,träume nicht von wildem Strauß,nicht von Tag und Nacht voll Schrecken.

In der Insel Zauberhallen wird ein weicher Schlafgesangum das müde Haupt dir wallenzu der Zauberharfe Klang.

Feen mit unsichtbaren Händenwerden auf dein Lager hinholde Schlummerblumen senden,die im Zauberlande blühn.

Raste, Krieger! Krieg ist aus,schlaf den Schlaf, nichts wird dich wecken,träume nicht von wildem Strauß,nicht von Tag und Nacht voll Schrecken.

Nicht der Trommel wildes Rasen,nicht des Kriegs gebietend Wort,nicht der Todeshörner Blasenscheuchen deinen Schlummer fort.

Nicht das Stampfen wilder Pferde,nicht der Schreckensruf der Wacht,nicht das Bild von Tagsbeschwerdestören deine stille Nacht.

Doch der Lerche Morgensängewecken sanft dein schlummernd Ohr,und des Sumpfgefieders Klängesteigend aus Geschilf und Rohr.

Raste, Krieger! Krieg ist aus,schlaf den Schlaf, nichts wird dich we-cken,träume nicht von wildem Strauß,nicht von Tag und Nacht voll Schrecken.

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II

Jäger, ruhe von der Jagd!Weicher Schlummer soll dich decken,träume nicht, wenn Sonn’ erwacht,dass Jagdhörner dich erwecken.

Schlaf! Der Hirsch ruht in der Höhle,bei dir sind die Hunde wach,schlaf, nicht quäl’ es deine Seele,dass dein edles Ross erlag.

Jäger, ruhe von der Jagd!Weicher Schlummer soll dich decken;wenn der junge Tag erwacht,wird kein Jägerhorn dich wecken.

III (Ave Maria)

Ave Maria! Jungfrau mild,erhöre einer Jungfrau Flehen,aus diesem Felsen starr und wildsoll mein Gebet zu dir hinwehen.Wir schlafen sicher bis zum Morgen,ob Menschen noch so grausam sind.O Jungfrau, sieh der Jungfrau Sorgen,o Mutter, hör ein bittend Kind!Ave Maria!

Ave Maria! Unbefleckt!Wenn wir auf diesen Felsen hinsinkenzum Schlaf, und uns dein Schutz bedeckt,wird weich der harte Fels uns dünken.Du lächelst, Rosendüfte wehenin dieser dumpfen Felsenkluft,o Mutter, höre Kindes Flehen,o Jungfrau, eine Jungfrau ruft!Ave Maria!

Ave Maria! Reine Magd!Der Erde und der Luft Dämonen,von deines Auges Huld verjagt,sie können hier nicht bei uns wohnen.Wir woll’n uns still dem Schicksal beugen,da uns dein heil’ger Trost anweht;der Jungfrau wolle hold dich neigen,dem Kind, das für den Vater fleht.Ave Maria!

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Sergei Rachmaninow(1873 – 1943)

An meinem FensterRussischer Originaltext von Glafira Galina (1873 – 1942)

An meinem Fenster blüht ein Kirschbaum,verträumt blühend im weißen Brautkleid,wiegen seine duftenden, silbernen Zweige sanftund rufen mir raschelnd zu …

Ich zog die zitternden Blüten herunterund, völlig hingerissen, atmete ich ihren süßen Duft ein,bis ihre berauschende Süße meine Sinne taumeln ließ,während sie ein Liebeslied ohne Worte sangen.

O sing, du Schöne, sing mir nichtRussischer Originaltext von Alexander Puschkin (1799 – 1837)Deutsche Übersetzungvon Friedrich von Bodenstedt(1819 – 1892)

O sing, du Schöne, sing mir nichtGeorgiens wehmutvolle Lieder,sie wecken wie ein Traumgesichtmir fernes Land und Leben wieder.

Auf mich herein in wilder Peinaus deinen Liedern klingend bricht es;die Steppennacht, der Mondenschein,der Schmerz des kindlichen Gesichtes –

Die holde Traumgestalt, bei dirvergess’ ich sie, und ach! Wie gerne –doch wenn du singst, erscheint sie mirund ruft mich grausam in die Ferne.

O sing, du Schöne, sing mir nichtGeorgiens wehmutvolle Lieder,sie wecken wie ein Traumgesichtmir fernes Land und Leben wieder.

FliederRussischer Originaltextvon Ekaterina Beketova (1855 – 1892)Deutsche Übersetzung von Lina Esbeer (geboren vor 1875, gestorben nach 1912)

Morgenrot schon erglüht,und der Fliederbusch blüht,und ich atme so frisch Morgenwind;nach dem schatt’gen Gebüsch,das von Tautropfen frisch,schau ich, ob dort mein Glückich nicht find ...

Ja, des Glücks gibt’s nicht viel,und doch ist’s aller Ziel,doch das meine ist dort auf dem Strauch,wo im duftigen Grünlila Trauben erblühn,und mein armes Glückblühet da auch …

Hier ist es schönRussischer Originaltext von Glafira Galina (1873 – 1942)Deutsche Übersetzungvon Bertram Kottmann

Hier ist es schön …Schau, wie weitherder Fluss wie Feuer flammt;wie bunte Matten liegt die Flur,und das Gewölk ist weiß.Kein Mensch ist hier …Hier ist die Ruh’ …Hier sind nur Gott und ich,die alte Zirbel, reich umblüht,und du, mein süßer Traum!

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QuellwasserRussischer Originaltextvon Fjodor Tjutschew(1803 – 1873)Deutsche Übersetzungvon Wilhelm Wolfsohn (1820 – 1865)

Indessen der Schnee noch die Felder deckt,rennen die Wasser schon mit Gebraus,haben die schlafenden Ufer geweckt,und rennen und rinnen und rufen aus.

Und rufen dort und rufen hier:Der Frühling kommt an! Der Frühling kommt an!Eilboten des jungen Frühlings sind wir.Er hat uns gesendet, wir rennen voran!

Der Frühling zieht ein, der Frühling zieht ein,und kommt mit fröhlichem Geleit.Hinter ihm her in seligen Reihndie sonnige, wonnige Maienzeit.

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ULIANA ALEXYUK Sopran

Die ukrainische Sopranistin stammt aus Kiew. Von 2009 bis 2011 war sie Mitglied im Opernstudio des Moskauer Bolschoi-Theaters. Es folgten Auftritte als 1. Dame in der Zauberflöte, Frasquita in Carmen, Adele in der Fledermaus sowie die Titelpartie in La Sonnambula. Als Opernstudio-Mitglied der Houston Grand Opera debütierte sie 2013/14 in den USA, wo sie u. a. als Gilda in Rigolet-to gefeiert wurde. Es folgten Engagements an der Pariser Oper, beim Glyndebourne-Festival, an der Dresdner Semperoper und beim New Yorker Lincoln Center Festival.Seit der Spielzeit 2015/16 ist sie Ensemble-mitglied des STAATSTHEATERS. Dort war sie bisher u. a. als Musetta in La bohème, Giulietta in I Capuleti e i Montecchi, Blonde in Die Entführung aus dem Serail, Adina in Der Liebestrank, Waldvogel in Siegfried und in der Titelpartie von Gounods Roméo et Juliette zu erleben. Im Juli 2018 folgt ihr Debüt als Celia in Mozarts Lucio Silla.

JULIA SIMONYAN Klavier

Die Pianistin wurde in Russland geboren. Sie studierte Klavier, Liedbegleitung, Kam-mermusik und Pädagogik an der National Academy of Music in Astana, Kasachstan, setzte ihr Studium als Konzertpianistin an der Romanini Foundation in Brescia fort und war Mitglied der Accademia del Teatro alla Scala. Als Korrepetitorin am Salzburger Landestheater arbeitete sie u. a. mit Diri-genten wie Ivor Bolton, Christian Curnyn und Matthew Halls. Darüber hinaus ist sie als Liedbegleiterin, Kammermusikerin und Solistin tätig. Gastengagements führten sie 2012 für Boris Godunow unter Tugan Sok-hiev an die Wiener Staatsoper, für Rodion Schedrins Uraufführung Kleopatra und die Schlange unter Valery Gergiev zu den Salz-burger Pfingstfestspielen und anschließend für Die Kinderzauberflöte und Ariadne auf Naxos unter Daniel Harding zu den Salzbur-ger Festspielen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Julia Simonyan als Solorepetitorin am STAATSTHEATER engagiert.

Sergei Rachmaninow 1909

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LIEDERABENDEIMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

KAUFMÄNNISCHER DIREKTORJohannes Graf-Hauber

VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

OPERNDIREKTOR Michael Fichtenholz

REDAKTION Deborah Maier

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNGKristina Schwarz, Madeleine Poole

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

TEXTNACHWEISEDas Interview mit Operndirektor Michael Fichten-holz ist ein Originalbeitrag für dieses Programm-heft.Wo nicht anders angegeben, stammen die deut-schen Übersetzungen der fremdsprachigen Ge-sangstexte von Deborah Maier.

BILDNACHWEISE

ULIANA ALEXYUK PrivatJULIA SIMONYAN Privat

Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben,bitten wir um Nachricht.

STAATSTHEATER KARLSRUHE 2017/18Programm Nr. 452WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

JA, DES GLÜCKS GIBT’S NICHT VIEL, UND DOCH IST’S ALLER ZIEL.

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LIEDERABENDE17/18

5. LIEDERABEND – KATHERINE BRODERICK, ALEXANDRA KADURINA, KATHARINE TIERLiederzyklen von Modest P. Mussorgski16.6.18 KLEINES HAUS

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RASTE, KRIEGER! KRIEG IST AUS!