41. Jahrgang Nr. 1 C 2218 Dezember 2015/Januar 2016 · Dieses Urbild der Klage einer Mutter um...

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Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg D e s H e r r n W o r t b l e i b e t i n E w i g k e i t 1 5 8 8 Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern. Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht. Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht. Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt. Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt. Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her. EG 16, Jochen Klepper Bild: Fritz v. Uhde „Flucht nach Ägypten“ (1895) Quelle: wikimedia.org 41. Jahrgang Nr. 1 C 2218 Dezember 2015/Januar 2016

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Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg

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Die Nacht ist vorgedrungen,der Tag ist nicht mehr fern.So sei nun Lob gesungendem hellen Morgenstern.Auch wer zur Nacht geweinet,der stimme froh mit ein.Der Morgenstern bescheinetauch deine Angst und Pein.

Dem alle Engel dienen,wird nun ein Kind und Knecht.Gott selber ist erschienenzur Sühne für sein Recht.Wer schuldig ist auf Erden,verhüll nicht mehr sein Haupt.Er soll errettet werden,wenn er dem Kinde glaubt.

Noch manche Nacht wird fallenauf Menschenleid und -schuld.Doch wandert nun mit allender Stern der Gotteshuld.Beglänzt von seinem Lichte,hält euch kein Dunkel mehr.Von Gottes Angesichtekam euch die Rettung her.

EG 16, Jochen Klepper

Bild: Fritz v. Uhde „Flucht nach Ägypten“ (1895) Quelle: wikimedia.org

41. Jahrgang Nr. 1 C 2218 Dezember 2015/Januar 2016

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JAHRESLOSUNG 2016

Verstand und im Herzen festzuhalten. Dazu brauche ich jetzt eine andere Facette von Gottes Vielheit.Und ich finde sie im Alten Testament in dem Hinweis auf die klagenden Rachel. Da heißt es beim Propheten Jeremia 31,15: „Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rachel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, denn sie sind tot“. Dieses Urbild der Klage einer Mutter um

Zuspruch und NäheZur Jahreslosung 2016

Ein wunderschöne Zusage, die über dem Jahr 2016 stehen soll: Gott, der seine Men-schen trösten will, wie es eine Mutter tut. So wie viele von uns es in unserer Kind-heit erlebt haben, wenn wir einen Kummer hatten und unsere Mutter uns in den Arm nahm. Jedes aufgeschlagene Knie schmerz-te nur noch halb so viel, wenn die Mutter drauf gepustet hatte, und jeder Streit mit der Freundin verlor an Schrecken, wenn wir der

Mutter davon erzählen konnten.Heute aber, am 15. November sträuben sich meine Finger, von Trost zu schreiben. Vor zwei Tagen sind in Paris 129 Menschen von ein paar wenigen schwerbewaffneten Männern ermordet worden, die nichts als Töten im Sinn hatten. Von den zahlreichen Verletzten schweben noch immer viele in Lebensgefahr. Menschen, die mit einem Konzert- oder Restaurantbesuch das Wo-

chenende eröffnen wollten, wurden einfach ausgelöscht.Da hilft kein Trost. Jetzt noch nicht. Es gelingt mir nicht mehr, das Entsetzen über dieses Morden zu verdrängen, so wie ich es sonst konnte, wenn über ähnliche Massaker im fernen Kabul oder Bagdad be-richtet wurde. Paris ist zu nah. Der Schrecken zu dicht.Wie kann ich jetzt an Gott denken? Spricht in diese Situation das Wort von Gott als der tröstenden Mutter zu mir? Nein! Das wäre jetzt ein zu billiger Trost. Ich bin kein Kind mit aufgeschlagenen Knien und mit Kinderstreit. Ich bin erwachsen und suche eine Möglichkeit, angesichts dieser unge-heuerlichen Ereignisse meinen Glauben im

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

Jesaja 66,13

j a h r e s l o s u n gLiebe Leserinnen und Leser,der Advent makiert eine Zeitenwende.Und das nicht nur auf dem liturgischen Kalender mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres. Die Zeitenwende erleben wir hautnah. Hun-dertausende sind auf der Flucht und auch der Terror macht nicht vor unseren Grenzen halt.Wieviel können wir noch verkraften? Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, es gibt auch eine Zeitenwende im Denken.Wieviel Waffenlieferungen kann der nahe und mittlere Osten noch verkraften? Wie-viel Ausbeutung können Billigstlohnländer wie Pakaistan noch verkraften? Wieviel Raubbau kann Afrika noch verkraften?Wenn wir Antworten auf diese Fragen fin-den, dann finden wir auch Antworten auf die Frage, wieviel wir noch verkraften können.Zäune ziehen und Militär einsetzen - dieses Denken passt nicht mehr in die Zeitenwen-de.In diesem Gemeindeblatt können Sie ei-niges erfahren über die Zeitenwende in der Gemeinde: wie Geflüchtete und Menschen aus unserer und der indonesischen Gemein-de zusammenfinden - im Welcome-Café, im Sprachunterricht, im „Nachtasyl“ für Transitflüchtlinge. Danke für Ihren/Euren Einsatz!Eine kleine Zeitenwende auch im Gemein-deblatt: Reiner Kuhn hat nach 15 Jahren seine Arbeit als verantwortlicher Redak-teur abgeben. Wir werden Dich, Reiner, im Team sehr vermissen und danken Dir für Dein großes Engagement und die freund-schaftliche Zusammenarbeit.

Thomas Raape

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Bild: Sieger Köder „„Ihre Kinder wird man auf den Knien schaukeln“ (Quelle: www.Jahreslosung.net)

ihre toten Kinder, das bis heute im Juden-tum eine besondere Bedeutung hat, wird für mich zu einer Vorstellung von Gott, die mir hilft, mit dem Entsetzen und dem Leid der vergangenen Tage umzugehen. Rachel will sich nicht trösten lassen: darin hält sie den Protest gegen die Zerstörung des Lebens wach. Sie beharrt auf ihrer Klage und ihrem Schmerz als der einzigen angemessenen Reaktion auf diese ungeheu-erliche Zerstörungsgewalt. Gott will sich nicht über das Niedermetzeln ihrer Men-schen trösten lassen; nicht in Paris und auf den Marktplätzen und in den Einkaufsstra-ßen von Kabul und Bagdad, genauso wenig wie damals in Jerusalem und Babylon. Gott

hält fest am Schmerz und der Klage, weil das Unglück so groß ist.Die Rabbinen lehren: Gott klagt und stöhnt Nacht für Nacht über den zerstörten Tempel und sein versklavtes Volk Israel -Gott klagt und stöhnt über die Vernichtung seiner Menschen durch Gewalttäter; und hält damit die Erinnerung an die gequäl-ten Menschen durch die Geschichte wach: heute an die 200 entführten Schulmädchen in Nigeria durch Boko Haram, an die Kin-dersoldaten, die von ihren Familien entführt und zum Töten gezwungen werden, an die von der Isis versklavten Mädchen, an die Toten und Verletzten und Verstümmelten der Terrorattentate im Irak und in Afghani-stan. „Rachel weint um ihre Kinder und sie will sich nicht trösten lassen, denn sie sind tot!“Ja, dieser klagende Gott ist mir heute näher als das Bild einer tröstenden Mutter. Aber auch sie wird wieder ihre Zeit haben. Dann, wenn der Schock sich abschwächt, wenn die Suche nach Orientierung und Schutz stärker wird als das Entsetzen und der Zorn. Dann wird die tröstende Mutter uns auf der erwachsenen Ebene ansprechen, und wir werden wieder spüren, wie sehr wir auf Zu-spruch, Nähe und Zärtlichkeit angewiesen sind.

Ulrike Litschel

Der Frieden im Nahen und Mittleren Osten war The-ma einer Konsultation zwi-schen Kirche und Politik„Wir brauchen eine Querschnittssolidari-tät“. Dieser Satz des Nahost-Referenten des Berliner Missionswerks, Jens Nieper, prägte die Tagung der Evangelisch-refor-mierten Kirche zum Frieden im Nahen und Mittleren Osten. Zweieinhalb Tage lang setzten sich 30 Mitglieder aus den Aus-schüssen Theologie, Juden und Christen sowie Partnerschaft und Mission intensiv mit der Frage auseinander „Was fördert den Frieden im Nahen und Mittleren Osten?“. Jens Nieper meinte mit seiner Forderung nach der Querschnittssolidarität, dass die alten Blöcke der Solidarität auf der einen Seite mit dem jüdischen Staat Israel und auf der anderen Seite mit den Palästinensern der Lage in der Krisenregion nicht gerecht wer-den. Auch in der Evangelisch-reformierten Kirche gibt es diese Lager. Nieper wünscht sich eine Ablösung des alten Begriffs der doppelten Solidarität. In der verworrenen Situation sei es hilfreich, jeweils genau hinzusehen, „wer dort unsere Verbündeten sind“. Ausrichter der Friedenskonsultation vom 12. bis 14 Oktober 2015 in Berlin war die Evangelisch-reformierte Kirche in Koope-ration mit Aktion Sühnezeichen – Friedens-dienste. Neben dem ehemaligen Botschaf-ter Israels, Shimon Stein, dem ehemalige SPD-Außenpolitiker Karsten Voigt und den Bundestagsabgeordneten von CDU und

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Grünen, Gitta Connemann und Volker Beck war auch die diplomatische Vertreterin der Palästinenser in Deutschland Khouloud Daibes Gesprächspartner in der Konsulta-tion.Shimon Stein und Karsten Voigt waren sich in einem sehr einig: Die alte politische Ein-schätzung aus dem vergangenen Jahrhun-dert, dass der Frieden zwischen Israel und Palästina der Schlüssel für einen Frieden im Nahen Osten sei, gelte nicht mehr. „Die Region wird nicht stabiler, wenn Israel und Palästina Frieden schließen“, so der ehema-lige SPD-Außenpolitiker. Stein ergänzt: „In der aktuellen Eskalation ist ein Ende nicht absehbar.“ Stein und Voigt gaben den Teil-nehmern der Konsultation klare Aussagen mit auf den Weg, die alle unter einen zwei-ten, die Tagung prägenden Begriff fallen: Die Lage ist extrem komplex. So meint Stein, dass die deutsch-israelische Bezie-

Bild: reformiert.de

hung keine deutsche Herzensangelegenheit sei, jedenfalls nicht bei der Mehrheit der Bevölkerung. In den nächsten Jahren werde der Ausgangspunkt für diese Beziehungen, die Rolle der Schoah, in ihrer Bedeutung

Bild: Friedenskooperative.de

abnehmen. Gegenseitige Interessen wür-den wichtiger, die Komplexität nähme zu. Karsten Voigt redet einer pragmatischen Außenpolitik das Wort. Wenn das Existenz-recht Israels zur deutschen Staatsräson ge-

hören, wie es kürzlich die Bundeskanzlerin bestätigte, dann müsste Deutschland auch bereit sein, Israel im Angriffsfall zu ver-teidigen. Verantwortungsethik sei gefragt, keine Gesinnungsethik.Die Komplexität der Lage im Nahen Os-ten machte auch das Grußwort der palästi-nensischen Botschafterin in Deutschland, Khouloud Daibes, deutlich. Sie sprach von großer Hoffnungslosigkeit in den Palästi-nensergebieten. „Es ist der Zeitpunkt nah, wo es weder in der palästinensischen Welt noch in der israelischen Träger einer poli-tischen Lösung gibt“, sagte die diploma-tische Vertreterin wenig diplomatisch. „Es gibt nicht die Hoffnung, dass der status quo erhalten bleibt. Jeden Tag wird unser Gebiet kleiner, die Siedler werden gewalttätiger.“Die Tagung weitete zudem den Blick über den israelisch-palästinensischen Konflikt hinaus – was die Beantwortung der Frage der Konsultation erwartungsgemäß nicht einfacher machte. So stellte der deutsch-ös-

terreichische Theologe und Ethiker Ulrich Körtner mit Blick auf den Staatsgrün-dungsprozess des sogenannten Islamischen Staates die bisherigen friedensethischen Aussagen der Kirchen in Frage. „Die Fra-ge nach neuen militärischen Einsätzen wird sich stellen – und es gibt in der EKD dafür keine hinreichenden Kriterien“, so Körtner. Die bisherigen friedensethischen Aussagen seien dem politischen System der 90er Jahre verhaftet. So sei dort immer von einer Ge-walt die Rede, „die Recht wieder herstellen“ solle – und nicht von einer, „Recht schaffen-den Gewalt“. Wenn eine politische Lösung gegen den IS die Einrichtung von Schutz-zonen sei, gehe es nicht ohne militärische Gewalt, meinte Körtner.Auch die Journalistin Katja Buck gab den Teilnehmern der Tagung Aufgaben mit auf den Weg. Sie forderte einen größeren Ein-satz für die Christen im Nahen Osten. „Ihr habt den Nahen Osten aufgegeben“, sagte sie provozierend an die Kirchen in Deutsch-land gerichtet. Irak und Syrien würden bald christenfrei sein, so Buck. Aus diesen Län-dern käme der in ihren Augen berechtigte Vorwurf, im Stich gelassen zu werden. Galt bislang immer bei allen internationalen Konflikten – so auch im Nahen Osten - , dass den Vereinten Nationen eine Schlüs-selrolle zugesprochen wurde, wurde den Teilnehmern auch diese Illusion genom-men. Karsten Voigt wies daraufhin, dass bei allen wichtigen bisherigen Schritten auf dem Weg zu einer friedlichen Lösung zwischen Israel und Palästina die UN nicht beteiligt gewesen sei: nicht in Camp David, nicht in Oslo. Die CDU-Bundestagsabge-ordnete und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-israelischen Gesellschaft, Git-ta Connemann, forderte eine Führungsrolle

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der EU und wurde dabei nicht konkret.„Was fördert den Frieden im Nahen und Mittleren Osten?“ Die Konsultation för-derte wenigstens eine Einsicht zutage: Das Eintreten ausschließlich für die Interessen der einen Seite oder der anderen Seite – für die Sache der Palästinenser oder für die Sa-che der Israels bringt die Menschen dem Frieden nicht näher.

Ulf PreußPressesprecher der Ev.-ref. Kirche

MONATSSPRUCH JANUAR 2016

niederdrückt. Woher die Kraftreserven? Sie nähren sich aus den guten Erfahrungen, die unsere Mütter und Väter und auch wir selbst mit unserem Gott gemacht haben. Vielleicht brauchen wir für das neue Jahr einen Merkzettel: Gottes Treue nicht ver-gessen!Den Geist der Liebe. Der wendet unseren

Drei Rezepte für das Neue JahrZum Monatsspruch Januar 2016

Jahreswechsel, Zeit für Rückblicke und Plä-ne, für eine Bestandsaufnahme.Hierzulande, man glaubt es kaum, ist der Optimismus der Wirtschaft ungebrochen. Der Geschäftsklimaindex ist hoch, der DAX macht Freudensprünge. Umfragen stellen immer wieder fest, dass auch in der Bevöl-kerung die Mehrheit positiv gestimmt ist. Man sieht für sich selbst gute Perspektiven, man malt sich aus, wie durch Olympische Spiele Hamburg noch viel spannender wird oder man träumt von der nächsten großen Urlaubsreise. Sollte diese freudige Grundstimmung in unserem Monatsspruch gemeint sein? Kein Grund zur Sorge, selbst wenn die eine oder andere Entwicklung bedrohlich erscheint? Alles ist gut, auch wenn die Probleme der Welt uns immer näher rücken? Tobe, Welt, und springe, ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh?

Jahreswechsel, Zeit für Ehrlichkeit. Wer den Mut hat, genauer hinzuschauen, wer tiefer blickt, ohne die rosarote Brille aufzusetzen, der spürt, dass zu schlichtem Wohlbefinden kaum Anlass besteht. Nichts ist gut in Af-ghanistan, nichts ist gut im Nahen Osten, und nichts ist gut in unserer Umwelt, die wir immer mehr vergiften und verderben. An der Lernfähigkeit der Gesellschaft, auch der Politik, kann man verzweifeln, und die abgründige Bosheit von Fanatikern und Ter-roristen übertrifft jedes Vorstellungsvermö-gen. Wohin soll das führen? Wie sieht die Zukunft unserer Kinder und Enkel aus? Wie kann man dem Rad in die Speichen greifen? Geist der Verzagtheit: so übersetzt die Zür-cher Bibel. Dieser Ausdruck trifft sehr ge-nau die Mischung aus Klarsicht und Hilf-losigkeit, die an so einem Neujahrsmorgen über uns kommt. Drei Rezepte gegen die Verzagtheit bietet unser Monatsspruch, ausgestellt im Namen

Gottes, der uns diese drei Wundermittel schon längst gegeben hat und immer weiter geben will:Den Geist der Kraft. Der bewirkt, dass wir nicht wie gelähmt auf all die Bedrohungen starren, sondern uns aufrichten und losge-hen. Dass wir zupacken, wo etwas zu tun ist, und dagegenhalten, wenn uns Misserfolg

Bild: Zehn gute Vorsätze. Wittlinger.wikimedia.org

Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagt-heit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

2.Tim 1,7

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Blick von uns selbst weg hin zu den ande-ren, öffnet uns Augen und Ohren, füllt un-ser Herz. Wir nehmen wahr, wie liebenswert Menschen und Dinge sein können. Mitten in unseren Schwierigkeiten werden wir ange-rührt, nicht immer härter und starrer, son-dern offener und lebendiger.Vom Weihnachtsfest müssten wir noch größere Vorräte an Liebe im Hause haben: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er sei-nen eingeborenen Sohn gab.“ Davon zehrt der Geist der Liebe. Dazu auf den Merkzet-tel: Augen auf für die anderen!Den Geist der Besonnenheit. Panik hilft nicht, sie ist tödlich. Tun müssen wir, was uns vor die Füße gelegt ist, eins nach dem anderen, damit kommen wir am besten aus der Verzagtheit.Wie besonnenes Handeln aussieht, das wis-sen wir alle, trotzdem gibt es „Geister“, die uns aus der Balance bringen. Das kann die sogenannte öffentliche Meinung sein, ein Trend, eine Massenhysterie gar: Das ma-chen doch alle, das kann nicht falsch sein. Druck auch von Menschen, denen wir nahe stehen, denen wir Autorität einräumen. Die Geister zu scheiden, dazu helfen uns die Maßstäbe, die Gott gesetzt hat, sein Wort, seine Leben schaffenden Gebote. Wir müssen diese Orientierung nicht allein schaffen. Uns ist zugesagt, dass uns Gottes Heiliger Geist auf unseren Wegen begleitet und feine Warnungen aussendet, wenn wir vom Weg abkommen. Dafür all unsere Antennen auszufahren, das ist der dritte Punkt für unseren Merkzettel.Vielleicht kann es gelingen: Zwölf Monate ohne Verzagtheit.

Ulrike Krumm

Unser Welcome-Café – Hilfe zur IntegrationIch schreibe dieses unter dem Eindruck der furchtbaren Ereignisse in Paris. Damit kommt der islamistische Schrecken wieder ganz nahe zu uns. Schon wieder verstärken sich die Stimmen, die voreilig eine Abrie-gelung fordern. Das kann aber nicht die Lösung sein. Nur die Integration kann die Probleme bei uns reduzieren. Hier ist unse-

Bild: Welcome-Café (H. Kuhtz)

re Hilfe dauerhaft gefordert. Vor drei Monaten haben wir unser Wel-come-Café eingerichtet, das jetzt jeden Montag von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr ge-öffnet hat. Nachdem am Anfang die Helfer unter sich blieben, können wir jetzt doch eine erfreuliche Zahl von Gästen an den

Montagen begrüßen. Sie kommen zurzeit aus dem Iran, Afghanistan, Albanien und Eritrea. Sie sind Muslime und Christen. Wir hatten gehofft, dass wir besonders ein An-gebot für Frauen beziehungsweise Familien machen können, doch die Realität hat uns eingeholt. Die überwiegende Mehrheit sind junge Männer, die wir zum Teil mit unserem freien WLAN locken konnten. Auch unse-re Partnergemeinde PERKI hat wesentlich an der erfolgreichen Entwicklung unseres Cafés mitgeholfen und Interessenten ange-worben. Von noch größerem Interesse ist der Deutschunterricht, den unser Gemein-deglied Frau Katrin Wippich zweimal in der

Woche am Montag und Mittwoch anbietet. Auch unsere Jugendreferentin, Frau Cathe-rine Wulftange, baute mit einigen Jugend-lichen erfolgreich Beziehungen zu der Un-terkunft in der Berzeliusstraße auf.Mit dem Kontakt zu den Flüchtlingen wer-den aus theoretischen Überlegungen, die wir

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vorab diskutiert haben, ganz konkrete Fra-gen. Das beginnt beim Fahrgeld zu unserem Gemeindezentrum für einige Personen und könnte zu persönlichen Patenschaften als

Bild: Welcome-Café (Kuhtz)

Hilfe bei der Eingliederung führen, um zum Beispiel den Weg durch unseren Bürokra-tiedschungel zu finden. Von unseren Gästen erfahren wir ganz direkt ihre persönlichen Motive und Erfahrungen; so sind einige „nur“ wenige Wochen unterwegs gewesen, während andere bis zu drei Jahre gebraucht haben, um ihr Ziel zu erreichen. Auch wir können viele neue Dinge aus einer uns un-bekannten Welt kennenlernen. Seien auch Sie neugierig.Eine besondere Herausforderung waren für einige unserer Helfer Notrufe, die wir von den Helfern am Hauptbahnhof erhielten. Für Flüchtlinge, die auf der Durchreise nach Skandinavien über Nacht hier gestrandet sind, wurden zusätzliche Unterkünfte benö-tigt. Bisher wurde zweimal unser Gemein-

dezentrum in der Palmaille als Nachtlager für bis zu 50 Personen zur Verfügung ge-stellt. Schnelle Reaktion war hier gefordert, denn auch für eine entsprechende Verpfle-

gung musste gesorgt werden. Wer aus der Umgebung der Palmaille könnte hier not-falls mithelfen?Unsere Hilfe ist weiterhin und verstärkt nicht nur für das Café am Nachmittag gefor-dert. Besonders brauchen wir auch die Hilfe unserer jüngeren Erwachsenen, um jungen Flüchtlingen gleichaltrige Ansprechpartner und Hilfe in ihrer neuen Heimat zu bieten. Für finanzielle Beiträge wurde in der Kanz-lei ein Konto unter dem Stichwort „Flücht-lingshilfe“ eingerichtet. Helfen Sie mit, dass die vor Terror und Not geflüchteten Menschen ihren Frieden und ein neues Zu-hause durch erfolgreiche Integration finden.

Henner G. KuhtzVorsitzender des Diakonenkollegiums

Ehrenamtliche gesucht!Frühstück für alle

Sonnabendmorgen um 7 Uhr in der Palmail-le! Die ersten Ehrenamtlichen beginnen mit den Vorbereitungen. Kaffee wird gekocht und zahllose Marmeladen-, Wurst- und Käsebrote werden geschmiert. Wenn dann pünktlich um 8 Uhr die Tür geöffnet wird, strömen die draußen Wartenden herein. Sie verteilen sich an den Tischen im Foyer, und das Frühstück kann beginnen.Viele bedürftige Menschen nutzen das Frühstücksangebot in der gelassenen und freundlichen Atmosphäre im Gemeinde-haus. Niemand wird aufgefordert sich zu beeilen und den Platz für andere freizuma-chen. Jeder kann sich die Zeit nehmen, die er braucht. Bei schönem Wetter nutzen viele die Gelegenheit, draußen auf den Bänken in der Sonne ihre zweite Tasse Kaffee bei ei-ner Zigarette zu trinken. Einige bringen ihre Hunde mit, die allerdings vor der Tür auf Herrchen oder Frauchen warten müssen. Die meisten Gäste sind Männer, aber der Frauenanteil hat in den vergangenen Jah-ren deutlich zugenommen. Insgesamt sind es zwischen 80 und 160 Menschen, die, ja nach Jahreszeit, am Frühstück teilnehmen. Das Brot wird von der Firma Harry gespen-detUm so viele Menschen zu verköstigen, braucht es viel ehrenamtliche Kraft. An je-dem Sonnabend sollten mindestens sechs Helferinnen und Helfer vor Ort sein, damit auch noch Zeit für ein Gespräch zwischen Helfern und Frühstücksgästen bleibt. Dazu suchen wir wieder nach neuen ehrenamt-lichen Helfern, die bereit sind, sich in un-serem Projekt zu engagieren.In der Regel übernehmen die Ehrenamt-

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lichen ein Frühstück im Monat.Am Montag, 07. Dezember um 18 Uhr fin-det das nächste halbjährliche Treffen der Frühstückshelfer statt. Das wäre ein guter Einstieg, wenn Sie überlegen, sich in dieser Arbeit zu engagieren oder sich einfach erst mal einen Eindruck zu verschaffen, wie das alles so abläuft. Warum manche schon so viele Jahre dabei sind? „Weil es Spaß macht!“ ist die Ant-wort, die meist gegeben wird.Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich bei Frau Eva Erman (Tel 6022524) oder bei mir (382919).

Pastorin Ulrike Litschel

Vormerken und Weitersa-gen: Ab Februar 2016: Neue Schulung fürHospizbegleiterinnen und –begleiter

Unsere ehrenamtliche Hospizgruppe geht nun schon ins 12. Jahr und braucht mal wie-der Nachwuchs! Wir möchten insbesondere männliche Begleiter und Menschen unter-schiedlichster kultureller und religiöser Prä-gung gewinnen. So starten wir unsere inhaltlich und me-thodisch sehr vielfältige Schulung zur Vor-bereitung auf den ehrenamtlichen Einsatz im Februar 2016. Die Schulung wird ei-nen Umfang von rund 100 Stunden haben (verteilt auf 14 Mittwochabende und sechs Samstage) und endet im Oktober.

Interessierte sind sehr herzlich eingeladen, dieses besondere bürgerschaftliche Engage-ment am Mittwoch, den 03. Februar von 18.30 bis 20.30 Uhr (Sitzungsraum Alten-hof) an unserem Informationsabend unver-bindlich kennenzulernen.

Gerne können Sie auch ein persönliches Ge-spräch mit der Leiterin des Hospizdienstes vereinbaren. Kontakt: Dorothee Sperber, Tel: 040 22 94 11 611 oder [email protected]

Dorothee Sperber

Orgel- und Kulturreise 2016Unsere sechste Orgelreise wird uns im nächsten Jahr vom 16.-19. Juni nach Pots-dam, Berlin und Brandenburg führen. Im Zentrum werden die Anna-Amalienorgel (Peter Migendt) in Berlin-Karlshorst, die Joachim-Wagner-Orgeln im Brandenburger Dom und in Schönwalde und ein Besuch im Berliner Musikinstrumenten-Museum stehen.

Wohnen werden wir in Potsdam und daher genug Zeit für eine ausgiebige Besichtigung Potsdams mit Sanssouci, dem Neuen Palais und der Friedenskirche, der Heilandskirche in Sacrow (italienische Orgel) und dem neuen Garten mit Marmorpalais und Cäci-lienhof haben. Natürlich werden wir auch die Französich-reformierte Gemeinde mit der Kirche von Karl Friedrich Schinkel und der historischen Grüneberg-Orgel besu-chen.

Die Kosten betragen bei einer Mindestteil-nehmerzahl von 15 Personen 520.- € im DZ/ 610 € im EZ. Darin enthalten sind Über-nachtung mit Frühstück, Fahrtkosten und der Eintritt in Schlösser und Museen.Eine baldige Anmeldung (bei Dagmar Lüb-king Tel. 4105854) wird empfohlen, da die Eintrittskarten für Schloß Sansoussi be-grenzt sind!Auf eine weitere interessante und gesellige Reise freuen sich Holger Fink und Dagmar Lübking.

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:

15. Januar 2016

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Diesen Blickpunkt können Sie im Internet unter www.erk-hamburg.de finden, er wird dort ständig aktualisiert.

Dezember

Mittwoch: 20.00 Uhr Ferdinandstr.: “Capella reformata” (Probenplan bei Dagmar Lübking erfragen)Dienstag: 19.00 Uhr Palmaille: Gospelchor (Toto Lightman)Dienstag: 15 Uhr Kapelle Altenhof: Chor des Altenhofs (Dorothea Hinzpeter)

4. Advent 20.12. 10.00 Palmaille: Gottesdienst mit Abendmahl und Predigtnach- gespräch (Raape)

Mo. 21.12. 19.30 Ferdinandstraße: Bibelge- sprächskreis (Litschel/Keller) s.S. 11

Heiligabend 24.12. 15.00 Altenhof: Gottesdienst (Raape) 15.00 Ferdinandstraße: Familien-Weih- nachts – Gottesdienst (Litschel) 17.00 Palmaille: Gottesdienst (Raape) s.S. 11

1. Weihnachtstag 25.12. 10.00 Ferdinandstraße: Gottesdienst (Litschel)

2. Weihnachtstag 26.12. 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Litschel)

Sonntag, 27.12. 10.00 Palmaille: Gottesdienst (Raape)

Mo. 28.12. 19.30 Ferdinandstraße: Männergruppe

Di. 29.12. Amrum: Silvesterfreizeit (Litschel) bis 03.01.

Silvester 31.12. 15.00 Altenhof: Gottesdienst( Raape) 18.00 Ferdinandstr: Gottesdienst (Raape)

Di. 01.12. 19.00 Ferdinandstraße: Atemarbeit nach Middendorf ( Raape)

Sa. 05.12. 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Litschel)

2. Advent 06.12. 14.00 Palmaille: Adventlicher Nachmittag 17.00 Ökumen. Gottesdienst s.S.11

Mi. 09.12. 10.00 Altenhof: Gesprächskreis Altenhof (Litschel)

Do. 10.12. 15.00 Palmaille: Gemeindenachmittag Adventsfeier (Litschel)

Sa. 12.12. 11.00 Ferdinandstraße: A-Teamer-Tref- bis 14.00 fen im Jugendraum 14.00 Ferdinandstraße: Konfirmanden- bis 16.00 treffen mit Weihnachstfeier 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Wachsmuth)

3. Advent 13.12. 10.00 Ferdinandstraße: Gottesdienst (Raape)

Mo. 14.12. 19.00 Palmaille: Generation Golf 19.30 Ferdinandstraße: Männergruppe

Mi. 16.12. 15.00 Elbchaussee 5: Gemeindenach- mittag „Julestue“ (Raape) s.S. 11

Fr. 18.12. 19.30 Palmaille: Orgelkonzert (Lübking) (s.S. 11)

Sa. 19.12. 17.00 Altenhof: Gottesdienst mit Abendmahl (Raape)

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Januar

Februar

Kollektenplan05./06.12. Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde12./13.12. Abrahams Herberge19./20.12. Indianerhilfe24.12. Brot für die Welt25.12. Nachbarschaftsheim St. Pauli26.12. Kirchenmusik in unserer Gemeinde27.12. Chak-e-Wardak31.12. Seemannsmission

02./03.01. Bahnhofsmission 09./10.01. Ökumene und Auslandsar- beit (EKD) 16./17.01. Aktion Sühnezeichen 23./24.01. Gemeinde Homs/Syrien 30./31.01. Bibelverbreitung in der Welt - Weltbibelhilfe (EKD)

Mo. 25.01. 19.00 Palmaille: Generation Golf 19.30 Palmaille: Literaturkreis „die Leseratten“ (Litschel/Raape) 19.30 Ferdinandstraße: Männergruppe

Fr. 29.01. 19.00 Palmaille: Kino in der Palmaille (Litschel) (s.S. 12)

Sa. 30.01. 17.00 Altenhof: Gottesdienst ( Litschel)

Sonntag, 31.01. 10.00 Ferdinandstraße: Gottesdienst (Raape)

Sonntag, 03.01. 10.00 Ferdinandstraße: Gottesdienst ( Krumm)

Di. 05.01. 19.00 Ferdinandstraße: Atemarbeit nach Middendorf (Raape)

Sa. 09.01. 14.00 Ferdinandstraße: Konfirmanden- bis 18.00 treff (Litschel/Kroll) 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Raape)

Sonntag, 10.01. 10.00 Palmaille: Gottesdienst ( Litschel), anschließend Empfang der Ehrenamtlichen (s.S. 11)

Mo. 11.01. 19.30 Ferdinandstraße: Männergruppe

Mi. 13.01. 10.00 Altenhof: Gesprächskreis Altenhof (Litschel)

Do. 14.01. 15.00 Palmaille: Gemeindenachmittag (Litschel) (s.S. 12) 19.00 „Glaubenskurs“ (Raape/Litschel) (s.S. 13)

Sa. 16.01. 11.00 Ferdinandstraße: A-Teamer- bis 14.00 Treffen 14.00 Ferdinandstraße: Konfirmanden bis 18.00 treff (Raape/Kroll) 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Litschel)

Sonntag, 17.01. 10.00 Ferdinandstraße: Gottesdienst (Raape)

Mo. 18.01. 19.30 Ferdinandstraße: Bibel- gesprächskreis (Litschel/Keller) (s.S. 11)

Mi. 20.01. 15.00 Ferdinandstraße: Gemeindenach mittag mit Helge Staack (Raape) (s.S. 11) 19.00 Ferdinandstraße: Vortrag und Lesung Reiner Stuhlmann: „Zwischen den Stühlen“ (Litschel) (s.S. 13)

Sa. 23.01. 17.00 Altenhof: Gottesdienst mit Abendmahl (Litschel)

Sonntag, 24.01. 10.00 Palmaille: Gottesdienst mit Abendmahl und Predigtnach gespräch (Litschel)

Mi. 03.02. 18:30 Altenhof: Informationsabend zur Hospizschulung s.S. 8

Sa. 06.02. 14.00 Ferdinandstraße: Konfirmanden bis 18.00 treff (Litschel/Kroll) 17.00 Altenhof: Gottesdienst (Raape)

Sonntag, 07.02. 10.00 Palmaille: Familiengottesdienst

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Folgende Gemeinden sind in unseren Räumen zu Gast:Ferdinandstr.: PERKI Hamburg (Indonesier) jeden Sonn- tag ab 16.00 UhrPalmaille: Open Door Evangelisch-Ko- reanische Gemeinde jeden Sonntag ab 14.00 Uhr

Es wurden beerdigt:30.09.2015 Dr. Heinz Kreutzberger (91 J.)12.10.2015 Hans-Werner Eggers (73 J.)13.10.2015 Heinz-Peter Groeneveld (88 J.)10.11.2015 Horst Burgeleit (79 J.)

Verstorben sind:12.09.2015 Waltraud Hansen (84 J.)13.09.2015 Sarah Schmidt (31 J.)02.10.2015 Ferdinand Brose (76 J.)02.10.2015 Hannelore Lorenz (67 J.)03.10.2015 Hans-Joachim Ranke (75 J.)

Herzlich Willkommen!

Wir begrüßen herzlich die in diesem Jahr in die Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg neu aufgenommenen Gemeinde-glieder:

Manfred KalkbrennerCarsten BeckmannKristina BeckmannBarbara MüllerKlaus HackemackFrauke JanssenDr. Katrin Wippich-Rohácek

Ökumenischer Adventsnachmittag und Gottesdienst Herzliche Einladung zum gemein-samen Adventsnachmittag.

Als niederländische, indonesische und deutsche Christen und Christinnen wollen wir bei Plätzchen und Kaffee adventliche Geschichten aus unseren Herkunftsländern erzählen und Adventslieder singen.Für die Kinder planen wir Spiele und Ba-stelaktionenWir freuen uns über viele BesucherOrt: FerdinandstraßeTermin: 2. Advent, 6. DezemberUhrzeit: Beginn 15 UhrDer Nachmittag endet um 17 Uhr mit dem gemeinsamen Gottesdienst.

Ulrike Litschel

24.Dez., 17.00 Uhr, PalmailleChristvesper

Thomas Pietsch - ViolineDagmar Lübking - Orgel

Julestue in der Elbchausseeam 16. Dezember ab 15 Uhr...

...ist die „Julestue“ in der Elbchaussee 5 wieder geöffnet. Wie jedes Jahr gibt es dänisches Gebäck, Kaffee und Tee. Wir hören Geschichten rund um Advent und Weihnachten und singen Weihnachtslieder. Last but not least bringt der Julklap die Ge-müter in Wallung. Für den Julklap bitteein kleine(!) Aufmerksamkeit mitbringen.Wer kommen möchte, möge sich bitte bis zum 11.12. in der Kanzlei anmelden

Hjertelig velkommen Thomas Raape

NEUE REIHE FÜR ALTE MUSIKPalmaille

Freitag, 18.Dezember 2015, 19.30 Uhr

ORGELKONZERTADVENT – BACH – WEIHNACHTEN

DAGMAR LÜBKINGan der Orgel von Jürgen Ahrend

Eintritt frei!

Bibelgesprächskreis 21. Dezember + 18.Januar, 19.30 Uhr, Ferdinandstraße

Zur Zeit haben wir unser Bibelstudium un terbrochen und lesen das Buch „Un-gläubiges Staunen, Annäherungen an das Christentum“ von Navid Kermani.Wir freuen uns über Menschen, die mitden-ken möchten.

Ulrike Litschel

Empfang für die Ehrenamtlichen10. Januar 10 Uhr, Palmaille 2

Es ist immer wieder überraschend und schön zu sehen, wie viele Menschen sich in so vielen Bereichen unserer Gemeinde ehrenamtlich engagieren. Daher freuen wir uns, auch dieses Jahr wieder alle ehren-amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Neujahrsempfang in die Palmaille einzuladen.Wir beginnen um 10 Uhr mit einem Got-tesdienst, und anschließend werden wir gemeinsam essen, trinken, reden, singen - kurz: eine gute Zeit haben.

Thomas Raape

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Kirchen: Ferdinandstraße 21/Raboisen 18–28, 20095 HamburgPalmaille 2, 22767 HamburgWinterhuder Weg 98 (Altenhof), 22085 Hamburg

Kirchenkanzlei:Ferdinandstraße 21, 20095 Hamburg, Tel. 30 10 04-0, Fax 30 10 04 10Sprechzeit: montags–freitags 9–13 Uhr,und nach telefonischer [email protected]

Internetadresse:www.erk-hamburg.de

Kirche Ferdinandstraße:Kirchenmusikerin: Dagmar Lübking, Hegestieg 12, 20249 Hamburg, Tel. 4 10 58 54 / Fax. 44 25 42Hausmeister: Sven Schwarz, Tel.: 3010040

Kirche Palmaille:Küster u. Hausmeister:Vitali Futorjanski, Tel. 38 23 67 od. 3010040

Pastoren/Pastorinnen:Reiner Kuhn, Ebertallee 5, 22607 Hamburg,Tel. 6 56 55 94, Fax 65 68 13 29, [email protected] Litschel, Palmaille 6, 22767 Hamburg, Fax + Tel. 38 29 19,[email protected] Raape, Elbchaussee 5, 22765 Hamburg,Tel. 18 16 12 10, Fax. 18 16 12 11, [email protected]

Jugendreferentinnen:Büro Ferdinandstr. 21, Tel.: 30 10 04 - 18, Anne Kroll, Handy: 0163/3449052, [email protected] Wulftange, Handy: 0163 3449051, [email protected]

Altenhof:Winterhuder Weg 98–106, 22085 Hamburg, Tel. 22 94 11-0, Fax 22 94 11 11, [email protected], www.altenhof.erk-hamburg.de

Ambulanter Alten- und Hospizpflegedienst Altenhof: Tel. 22 94 11-22, Fax 22 94 11-943, [email protected], www.ambulanter-pflegedienst-hamburg.de

Ambulanter Hospiz- und Besuchsdienst: Tel. 22 94 11-611,Fax 22 94 11-943, Email: [email protected]

Konto:„Evang.-ref. Kirche in Hamburg, Ferdinandstr. 21, 20095 Hamburg“Hamburger Sparkasse, IBAN: DE 51 2005 0550 1280 1700 00, BIC: HASPDEHHXXX

Kino in der Palmaille 29. Januar 19 UhrDer große Diktator

Für diesen Film legte Charlie Chaplin sich mit Nazis und konservativen Amerikanern zugleich an: In „Der große Diktator“ persiflierte er 1940 Adolf Hitler und appellierte an die Näch-stenliebe.Ein Geniestreich der Filmgeschichte.

Ulrike Litschel

Wenn einer eine Reise tut…20. Januar., 15 Uhr, Ferdinandstraße 21

….dann gibt’s bei Helge Staack am Ende nicht nur was zu erzählen, sondern auch immer was zu sehen. In gewohnt unterhalt-samer Weise teilt Helge Staack mit uns in Wort und Bild Impressionen einer Reise von Danzig bis zur Kurischen Nehrung. Lassen Sie sich mitnehmen…

Thomas Raape

Kuba in Zeiten der VeränderungGemeindenachmittag in der Palmaille14. Januar 15 Uhr

Seit Beginn der US-kubanischen Annähe-rung Ende 2014 ist das sozialistische Kuba wieder in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Seit jeher faszi-niert und polarisiert Kuba, ist Projektions-fläche für Wunsch- oder Feindbilder. Wie aber sehen kubanische Frauen ihr Land? Welche Sorgen und Hoffnungen haben sie angesichts der politischen und gesell-schaftlichen Umbrüche?Im Jahr 2016 ist Kuba das Schwerpunkt-land des Weltgebetstags. An diesem Nachmittag wollen wir uns da-rüber informieren, wie kubanische Frauen ihr Land und ihr Volk wahrnehmen.

Herzlich Willkommen Ulrike Litschel

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Zwischen den Stühlen in Israel und PalästinaEinblicke in eine gespaltene WeltMittwoch, 20. Januar 19 Uhr, Ferdi-nandstraße

Der rheinische Theologe Reiner Stuhlmann ist seit vier Jahren Studienleiter in Nes Am-mim, einem ökumenischen Begegnungs-zentrum im Norden Galiläas, das sich der Dialog-und Versöhnungsarbeit verschrie-ben hat. Er versteht sich als verlässlicher Freund Israels und als Christ, der in vielfa-cher Hinsicht von Juden zu lernen hat: in der Reflexion der Schoah, im ökumenischen und interreligiösen Dialog und auch im po-litischen Konfliktfeld. Aber das bedeutet für ihn keine einseitige Parteinahme. Durch die Gespräche und Be-gegnungen an vielen Orten Israels ist sein Blick für die Konflikte der Palästinenser in Israel sowie in den besetzten Gebieten ge-schärft worden. Und Rainer Stuhlmann ist keiner, der sich aus Konflikten heraushält. Vehement tritt er für die Rechte der Palästinenser ein, ohne jedoch ein Gegner Israels zu werden und ebenso vehement verteidigt er Israel gegen alle ungerechtfertigten oder überzogenen Vorwürfe, ohne begangenes israelisches Unrecht an den Palästinensern zu verharm-losen. Reiner Stuhlmann wird an diesem Abend sein Buch „Zwischen den Stühlen“ vorstel-len, das aus Briefen, Blogs und Andachten in Nes Ammim entstanden.

Ulrike Litschel

Kaum zu glauben!?Unter dieser Überschrift laden wir ab Janu-ar zu einem Glaubenskurs über vier Abende ein.Eingeladen sind alle, die neugierig sind, mehr über die Grundlagen des christlichen Glaubens zu lernen.„Ach, Sie sind Christ! Ist ja interessant. Und wie lebt man das so?“ Nicht immer ist es leicht, auf diese Frage zu antworten. Kir-che und Gottesdienst, Vaterunser und Glau-bensbekenntnis, zehn Gebote, reformiert, lutherisch oder katholisch, was bedeutet das genau, und vor allem: was bedeutet das für mich und wie zeigt sich Christsein in meinem Alltag?„Kaum zu glauben“ ist ein Seminarangebot an vier Abenden, das von der Evangelischen Erwachsenenbildung entwickelt wurde. Wissensvermittlung, theologische Reflexi-on und praktische Einübung ergänzen sich wechselseitig. Die Methoden reichen vom Impulsvortrag über die Arbeit in Kleingrup-pen bis hin zu gestalterischen Elementen, die sinnliche Erfahrungen ermöglichen. Viel Raum für eigene Fragen und Austausch mit anderen.Die vier Abende haben folgende Themen: „Woran du dein Herz hängst“ – Gott „Mein Gott – was für ein Mensch“ – Jesus Christus „Was mein Leben erhellt“ – Heiliger Geist „Mit Gott per DU“ – Gebet.

Zu diesem Kurs sollten Sie sich verbindlich in der Kanzlei anmelden.(3010040)Datum: immer donnerstags: 14. Janaur, 21. Januar, 28. Januar, 4. FebruarUhrzeit: 19-21 UhrOrt: Palmaille

BÄK

22.08. - 28.08. Musikfreizeit (Litschel)29.08. - 08.09. Seniorenfreizeit

AMRUM

21.07. - 04.08. Familienfreizeit (Kuhn)04.08. - 17.08. Familienfreizeit (Lit-schel)17.08. - 30.08. Familienfreizeit (Raape)15.10. - 21.10. Kinderfreizeit (Litschel)23.10. - 29.10. Konfirmandenfreizeit (Kuhn / Kroll)29.12. - 03.01. Silvesterfreizeit

GEMEINDEREISEN

16.06. - 19.06. Orgel- und Kulturreise nach Potsdam (Lübking / Fink)

13.09. -20.09. Studienreise nach Siebenbürgen/Transsil- vanien (Litschel, van der Vegt)

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Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück3. Dezember, 18.30 UhrÖkumenisches Forum HafenCity

Tischgespräch mit Danisa Ndlovu - Vi-ze-Direktor des Ecumenical Church Lea-ders Forum (ECLF) SimbabweDas ‚Ecumenical Church Leaders Forum‘ (ECLF) wurde 2008 von führenden Per-sonen unterschiedlicher Kirchen Simbab-wes gegründet. Die Frage nach der pro-phetischen Rolle von Kirche angesichts der nationalen Herausforderungen von politisch motivierter Gewalt, ökonomischem Kollaps und Traumatisierung führte seitdem zu ge-meinsamen Bemühungen um Frieden und nationalem Wiederaufbau.Danisa Ndlovu, Gründungsmitglied von ECLF, berichtet von der ökumenischen Ar-beit, die klein anfing und nun bereits alle Provinzen des Landes im südlichen Afrika erreicht hat

Martin Luther King - ein Visionär der Liebe18. Januar, 18.00 UhrÖkumenisches Forum HafenCity

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vor-bilder - mutig, aufrecht, inspirierend“Die Hamburger Baptistengemeinden erin-nern an den Bürgerrechtler und Baptisten-pastor Martin Luther King.Durch Kings Einsatz und Wirken wurde die Rassentrennung in den Südstaaten der USA aufgehoben und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung eingeführt. Für sein Engagement erhielt er 1964 den Friedensnobelpreis. 1968 wurde King, der stets Gewaltlosigkeit im Kampf für Gerechtigkeit forderte, bei einem Atten-tat ermordet.

Predigt: Pastorin Corinna Schmidt (Ökume-nisches Forum HafenCity); Vortrag: Prof. Dr. Ralf Dziewas (Theologische Hochschu-le Elstal)Moderation: Pastor Dr. Stefan Stiegler (Lei-tung Albertinen-Diakoniewerk)

Im Anschluss Imbiss und Zeit zur Begeg-nung

Veranstaltung in Kooperation mit Baptisten in Hamburg

WE REMEMBER MAN-DELA5. Dezember,19.30 UhrÖkumenisches Forum HafenCity

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vor-bilder - mutig, aufrecht, inspirierend“Als einer der international herausragenden Kämpfer für Freiheit, gegen Rassentren-nung, Unterdrückung und soziale Unge-rechtigkeit prägte Nelson Mandela das 20. Jahrhundert wie kaum ein anderer. Der Friedensnobelpreisträger wurde durch sein Leben und Wirken weltweit zum Vorbild für Versöhnung und Vergebung. Mit Texten von und über Nelson Mandela erinnern wir auch in diesem Jahr an den charismatischen und unbeugsamen Verfechter des Friedens.

Mit: DUBE (Musik), Viola Livera, Lunge-lo Msimang, Corinna Schmidt, Elke Wrage. Special Guest: Danisa Ndlovu (Simbabwe)

Im Anschluss open end im Weltcafé Elb-Faire

Veranstaltung in Kooperation mit Aktion Bundesschluss Gemeinsam für Gerechtig-keit und Evangelisch-Lutherischem Kir-chenkreis Hamburg-Ost

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aufgenommen und das aufgeweckte Kind versuchte nach Kräften, sich auf dem Hof nützlich zu machen. Das war auch nötig, denn der Sohn Walter der Bäuerin war zwar körperlich „intakt“ aus dem Krieg zurück-gekehrt, aber so schwer traumatisiert, dass er kaum einsetzbar war.

Veras Mutter, aktiv und zielstrebig, verließ, als sich die Gelegenheit in der Gestalt eines Architekten bot, den Hof, das Alte Land und auch ihre Tochter.So kam es, dass Vera schließlich den Hof erbte. Heimisch fühlte sie sich aber nicht wirklich. Die Landwirtschaft verpachtete sie und studierte Zahnmedizin.Mit Genugtuung sah sie dann die einstmals so hochnäsigen Bauern auf ihrem Zahnarzt-stuhl schwitzen.Sie legte sich zwei furchteinflößende Hunde und zwei riesige Pferde zu, mit denen sie hoch zu Ross an der Elbe entlang galop-pierte, wohl auch auf der Dorfstraße auf die anderen herabsehen konnte. Ihr direkter Nachbar Heinrich sah das mit faszinierter Empörung.Eine eher ungepflegte hochmütige Einzel-kämpferin. Nur um den verträumten Walter kümmerte sie sich gewissenhaft.

Dieses Leben änderte sich von Grund auf, als ihre Nichte Anne mit dem kleinen Leon und einem Kleinlaster voller Möbel vor ih-rer Tür stand wie einst sie selbst mit ihrer Mutter. Nur kam die Flüchtlingsfrau nicht von fern, sondern aus dem nahen Stadtteil Ham-burg-Ottensen. Wie sich das anfühlt, um Quartier zu bitten, wusste Vera noch allzu gut. Sie konnte ihre Nichte also nicht vor der Tür stehen lassen, obwohl sie gern allein geblieben wäre.

Dörte Hansen:ALTES LANDKnaus 2015

„Altes Land“ - bei den Worten erscheinen doch gleich Bilder im Kopf von blühenden Kirschbäumen, üppigen Apfelernten und wunderschönen, reich geschmückten Bau-ernhäusern. Eines dieser Häuser steht im Mittelpunkt des Romans von Dörte Hansen.Aber dies Haus ist in die Jahre gekommen und im Gegensatz zu den Nachbarhäusern wurde es seit Langem nicht gepflegt, der Kiesweg wurde nicht jeden Samstag ge-harkt, wie es sich gehört, und das Unkraut hatte längst die Herrschaft im Garten über-nommen.

Die Eigentümerin, Vera Eckhoff, war 1945 als Flüchtlingskind mit ihrer Mutter, der vertriebenen Gutsbesitzerin aus Ostpreu-ßen, hier gestrandet. Man hatte sie als Pola-ckenkind beschimpft und ihr nur das unbe-dingt Lebensnotwendige zugebilligt.Immerhin hatte die Bäuerin die beiden

Anne war tatsächlich auf der Flucht aus ih-rem bisherigen Leben.Eigentlich toll, so ein angesagtes Quartier! Schicke Altbauten, viele Kneipen und na-türlich die Coffeeshops für den unentbehr-lichen Latte macchiato.Und, ganz wichtig, die guten Spielplätze, an denen die stolzen Eltern ihre Gold-Kinder aus den Marken-Buggys herausheben und präsentieren und mit den anderen, noch stol-zeren Eltern über die allergesündeste Ernäh-rung, die angemessene Kleidung und ange-brachte Urlaubsziele diskutieren konnten. Die Mütter sammelten unverdrossen auf, was die Kinder ihnen vor die Füße schmis-sen, lächelten ununterbrochen und sahen zum Teil völlig erschöpft aus. Immerhin musste die Vollwertkost vom Bio-Super-markt mühsam herbeigeschafft werden. Und einen Job hatten sie ja auch noch.Annes Beruf entsprach nicht ganz ihren Vorstellungen. Als Kind hatte sie als ganz großes Talent am Klavier gegolten, als sie aber vom jüngeren Bruder als Wunderkind „abgelöst“ wurde, lernte sie das Flötenspiel und brachte es auch dabei zu beachtlicher Meisterschaft.Nun arbeitete sie als junge Mutter als Flö-tenlehrerin in einer teuren privaten Musik-schule, die ganz gut lief, denn für die Ot-tensener Kinder wäre die staatliche Schule wohl nicht das Richtige. Und musikalische Früherziehung auch bei total talentfreien Kindern gehörte einfach zum Programm . Das war schon anstrengend.So hetzte sie zwischen Haushalt, Kita und Musikschule hin und her. Der Vater des klei-nen Leon, ein selbstverliebter, recht erfolg-reicher Autor eingängiger Romane, schätzte die Lesungen in Buchhandlungen und das Angehimmeltwerden von den Leserinnen sehr und stand selten zur Verfügung.

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Gottes Bunte WeltDie Woche der Kinderfreizeit vom 24.10 bis zum 30.10. war eine erlebnisreiche und interessante Erfahrung für die Kinder und auch für uns Betreuer. Gerade für uns, die das erste Mal dabei waren, war es eine sehr lehrreiche Reise mit einer tollen Gruppe, die viel Spaß miteinander hatte.

Zwischen zahlreiche Aktionen, wie z.B. dem Besuch bei der Vogelkoje oder dem Aufenthalt bei der Tobedüne, Räuber und Gendarmen - Spielen im Wald und vielen anderen Aktivitäten beschäftigten wir uns mit dem Thema „Gottes bunte Welt“. Im

Bild: Kinderfreizeit Amrum (T. Raape)

Rahmen dieses Themas bearbeiteten wir Dinge wie die aktuelle Flüchtlingspolitik, Kinderrechte, und wir schauten uns auch andere Kulturen an.

Bei einem Spiel ging es darum, in Gruppen Wasser aus der Nordsee zu holen und am Ende zu gucken, wie viel Wasser wir alle zusammen sammeln können und wofür dies reichen würde. „Das Wassertragen war toll, weil man da gesehen hat, wie schwer das ist und was Kinder in ärmeren Ländern so machen müssen“(Lotta, 9). Gemeinsam be-schafften wir 25 Liter Wasser. Dies deckt gerade mal die Hälfte des Tagesbedarfes pro Person in einem afrikanischen Land.

Was den Kindern auch Spaß machte, war das Planspiel in dem die Kinder simulierten, auf der Flucht zu sein und zu lernen, wie

Als sie ihn schließlich in flagranti mit seiner Lektorin erwischte, reichte es ihr, sie miete-te den Kleinlaster, packte Spielsachen und den Käfig mit Leons Kaninchen Willi ein und fuhr ins Alte Land zu Tante Vera. Eigentlich waren sie sich fremd, Anne war früher nur gelegentlich zu Besuch ins Alte Land gekommen.Wie diese beiden Frauen durch die gemein-same Aufgabe, das halb verrottete Haus in Ordnung zu bringen, die Fremdheit überwinden, wie sie sich einander nähern und schließlich nach mancherlei Kämpfen zusammen mit Leon eine richtige Familie werden, ist anrührend und ohne Sentimen-talität erzählt.Dörte Hansen versteht es, mit genauem Blick und viel Humor die Menschen in der Stadt und besonders auf dem Dorfe zu be-schreiben, ohne sie zu denunzieren.Wir erfahren eine Menge über die Probleme des modernen Obstanbaus, über Möglich-keiten zum Schummeln bei der Vermark-tung, über Emporkömmlinge und Karrie-risten, über Erntehelfer und Sonderlinge, über ganz konservative Landwirte,und den tapferen ehrlichen Bio-Bauern mit den nicht ganz so schönen Äpfeln.Und schließlich geht der inzwischen ver-witwete Nachbar Heinrich regelmäßig zu der früher so geschmähten und verachteten Vera und ihrer Nichte Anne zum Skatspie-len und lässt seinen eigenen Sand-Vorplatz auch einmal ungeharkt.

Ingeborg Heger

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Konferfreizeit auf Amrum Herbst 2015Vom 17.10. bis 23.10. verbrachten wir wie-der eine tolle Konfer-Freizeit auf Amrum.Hier ein paar Statements der neuen Konfis zu den Fragen:

Warum ist Amrum super? Warum sind diese Freizeiten so wichtig,und warum ist es so schade, wenn nicht alle Konfis dabei sein können?

Ich wünsche mir für die weitere Zeit,dass ....Andrea kochtwir weiter eine tolle Gruppe bleibenalles weiterhin so viel Spaß bringtdass wir immer weiter so viel Spaß haben und uns gut verstehen (finde ich auch)wir zusammenhaltenwir genau so ein gutes Team wie auf Amrum bleiben/sindwir als Gruppe weiterhin Spaß haben - gute Gruppe

Auf Amrum habe ich erfahren/ gelernt,dass ...wir eine tolle Konfigruppe sind (finde ich auch, finde ich auch, finde ich auch) wir ein gutes Team sinddass man nicht einfach auf eine verbotenen Düne geht. dass man schlecht auf Dünen laufen kann.dass man so viel Spaß haben kann mit Leu-ten, die man davor noch nicht kannte..

Das fand ich richtig doof...dass sich die Jungs noch am letzten Tag ge-stritten haben.dass nur vier von sechs Mädchen dabei wa-ren.dass ich mir den Arm gebrochen habe.dass wir nicht vollständig auf der Freizeit waren.(finde ich auch, finde ich auch, finde ich auch) dass ich so schnell packen musste.

Mein schönstes Erlebnis war...die Tobedüne

Bild: Kinderfreizeit Amrum (T.Raape)

schwer das Leben eines Flüchtlings in einem neuen Land ist. „Das Planspiel als Flüchtling war gut, es war interessant zu sehen, wie Menschen auf der Flucht leben und was sie durchmachen müssen.“ (Corin-na, 11 & Luisa, 11)Für das leibliche Wohl sorgte unsere pro-fessionelle Köchin Andrea Hoop, die uns mit vielerlei Essen aus unterschiedlichsten Nationen verpflegte.Musikalisch begleitete uns Catherine Wulf-tange auf ihrer Gitarre. Die Liebingslieder der Kinder waren, „Laudato si“ und „Si-ahamba“.Ein großes Highlight war die Nachtwande-rung, welche über den Bohlenweg zwischen den Dünen lang ging und die Kinder gru-selte.Der Abschluss unserer Freizeit war ein „

Bunter Nachmittag“, wieder unter dem Ti-tel „Gottes Bunte Welt“, bei dem wir Spiele spielten und den Abend bei Musik und Köstlichkeiten ausklingen ließen.

Kekeli, Konsti, Zoe, Anna, Felix, Vanessa (Teamer)

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uns wirklich freute. Das Einzige, was fehlte, waren mehr Teilnehmer aus der Gemeinde und wir hoffen da auf Veränderung im näch-sten Jahr. Der Ferdi –Floh folgte kurz darauf am 04.10. ,und nach sehr wenigen Standan-meldungen verknüpften wir ihn erfolgreich mit dem Erntedank - Familien Gottesdienst und der Einführung der neuen Konfirmand-engruppe .Wir freuen uns über den Floh-markt- Erlös von 125,- Euro, der in unsere Jugendkasse geflossen ist und danken allen eifrigen Trödlern Die beiden Freizeiten auf Amrum waren einmal mehr eine tolle Zeit für alle Beteili-gte n und gefielen auch unseren A-Teamern so gut, dass fünf von ihnen uns nun auf das Wochenende in Ratzeburg vom 13.- 5.11. begleiten werden und sich schon auf die Freizeiten im nächsten Jahr freuen. Besonders schön sind auch die Beteiligung unserer Jugendlichen an der neuen Gruppe, die sich um Flüchtlinge kümmert, und die dadurch entstandenen Kontakte. Der Herbst ist nun fast rum, der Winter naht, doch das Programm geht prall weiter. Die neuen Konfirmanden planen ein Anspiel für Weihnachten, die Ex-Konfirmanden freuen sich auf einen Klettertag auf der Cap San Diego, der Sherlock –Holmes-Tag wird auch in diesem Jahr wieder stattfinden und am 13. Dezember gibt es zum Abschluss eine Weihnachtsfeier mit allen Jugend-lichen. Für unsere Jüngeren ist am 29.11. Familien-gottesdienst mit Knusperhäuschen -Basteln und das ebenso am 06.12. beim ökume-nischen Gottesdienst, und dann heißt es: Frohe Weihnachten und bis zum nächsten Jahr!

Anne Kroll

Die Lübecker zu erschrecken (finde ich auch, finde ich auch) Fußball zu spielenMich mit Laura im tiefsten Wald zu verste-ckenMit Emma und Emma kuscheln Die coole NachtwanderungDie Nachtwanderung

Was ich sonst noch sagen will....dass es cool war (finde ich auch) dass Andrea noch mal für uns kocht2 x Emma - Kuschelalarm! dass es Spaß gemacht hat.

Jo ! Das finde ich auch und freue mich schon auf die nächste Fahrt.

Anne Kroll

Ein Kessel Buntes….Nicht nur draußen an den Bäumen ging es diesen Herbst besonders bunt und vielfältig zu, sondern auch bei uns in der Jugend. Ein prallgefülltes Programm liegt hinter uns mit vielen tollen Aktionen, Gottesdiensten und Freizeiten. Das Herbstprogramm be-gann mit dem Start des A-Teams (unserer neuen Schulung für frische Ex- Konfis ab 14) und nahm in den letzten zwei Montane ordentlich Fahrt auf. Inzwischen sind zwölf

Bild: Konfirmandenfreizeit Ratzeburg (T. Raape)

engagierte Jugendliche am Start, die uns bereits auf die Kinder- und Konfirmanden-freizeit nach Amrum begleiteten und einen super Job machten. Mit 15 Jugendlichen, die in der „Nacht der Kirchen“ an den Tresen gingen, hatten wir so viele Ehrenamtliche wie lange nicht, was

Bild: Konfirmandenfreizeit Amrum (U. Litschel)

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Programm für Jugendliche

Anne Kroll und Catherine Wulftange, Jugendreferentinnen der Ev.-ref. Kirche in Hamburg.Für Rückfragen sind wir zu erreichen unter: Tel. 30100418 (Jugendbüro)[email protected] (0163 / 3449052) [email protected] (0163 / 3449051)

Datum Uhrzeit Freizeiten, Treffpunkt, Aktionen

So. 06.12.2015 ab 15:00 Uhr Ökumenischer Weihnachtsbasar mit Musik, Essen, Gedichten und Geschichten rund um Weihnachten in aller Welt. Angebot auch für Kinder und Rookies 17:00 Uhr - 18:00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst. Ort: Palmaille

Sa. 12.12.2015 11:00 - 14:00 Uhr A-Teamer - Treffen im Jugendraum mit Catherine und Anne 14:00 - 16:00 Uhr Konfirmandentreffen mit Weihnachtsfeier für alle Konfis + A-Team. 16:00 - 18:00 Uhr Konferstunde T. Raape 16:00 - 19:00 Uhr Krippenspielprobe U. Litschel + A. Kroll Ort: Ferdinandstraße 21

Do. 24.12.2015 15:00 - 16:00 Uhr Familienweihnachtsgottesdienst mit dem „Krippenspiel“ der neuen Konfi-Gruppe, Ort: Ferdinandstraße 21

Sa. 09.01.2016 14:00 Uhr - 18:00 Uhr Konfirmandentreff mit U. Litschel + A. Kroll, Ort: Ferdinandstraße 21

So. 10.01.2016 10:00 Uhr Ehrenamtlichenempfang mit anschließendem Essen und Programm. Ort: Palmaille

Sa.16.01.2016 11:00 - 14:00 Uhr A-Teamer- Treffen im Jugendraum mit Catherine und Anne 14:00 Uhr - 18:00 Uhr Konfirmandentreff mit T. Raape + A. Kroll, Ort: Ferdinandstraße 21

Sa. 06.02.2016 14:00 Uhr - 18:00 Uhr Konfirmandentreff mit U. Litschel + A. Kroll, Ort: Ferdinandstraße 21

So. 07.02.2016 10:00 Uhr Familiengottesdienst für alle, mit anschließendem gemeinsamen Mittagessen. Ort: Siehe gelbe Seiten

Page 20: 41. Jahrgang Nr. 1 C 2218 Dezember 2015/Januar 2016 · Dieses Urbild der Klage einer Mutter um Zuspruch und Nähe Zur Jahreslosung 2016 Ein wunderschöne Zusage, die über dem Jahr

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Herausgeber: Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg, Ferdinandstraße 21, 20095 HamburgRedaktion: Jan Commentz, Holger Fink, Ulrike Krumm,Esther Petersen, Thomas Raape (verantwortlich).eMail: [email protected]: Druckerei Wulf, Hamburg.Dem Gemeindeblatt ist die Beilage „Blickpunkt“ beigefügt.Der Bezugspreis ist im Kirchenmitgliedsbeitrag enthalten.Umweltschutz: gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

KirchenschlafNach Apostelgeschichte 20

Die Bibel ist oft gar nicht mystisch,nein, sie ist ziemlich realistisch, und selten zwar, doch es kommt vor,zeigt sie auch Komik und Humor.

Zum Beispiel hier, wenn Lukas schreibt,dass Paulus sieben Tage bleibtin Troas. Und er predigt dortam letzten Abend Gottes Wort.

Zum Abschied will er viel verkünden,so kann er gar kein Ende finden,und weil so manche Lampe raucht,ist im Gemach die Luft verbraucht.

Im Fenster sitzt ein junger Mann,Eutychus heißt er. Irgendwannwird er vom Tiefschlaf heimgesuchtund stürzt hinab mit großer Wucht.

„Tot ist Eutychus“, klagt die Menge.Paulus begibt sich ins Gedränge,wirft sich auf ihn, umfasst ihn, spricht:„Seid unbesorgt, tot ist er nicht.“

Dann geht man wieder in den Saalund feiert dort das Abendmahlim dritten Stockwerk unterm Dach.Mit Paulus bleiben alle wach.

Man sitzt zusammen, bis es tagt,getröstet, froh und unverzagt.Eutychus wird hereingebrachtund feiert mit die ganze Nacht.

Man sieht, dass Predigt tödlich ist,wenn sie die Hörer ganz vergisst.Aufmerksam seid und hingegeben!Nur so wird die Gemeinde leben.

Ulrike Krumm

Bild: Paul raiseth Eutychus to life, Figures de la Bible, 1728.